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Das Techtelmechtel

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„Komm endlich zu mir. Ich will dich umarmen. Du hattest doch den ganzen Tag Zeit für deine Follower.“ rief Isa.

Sie lag schon im Bett. Tina war auf der Toilette.

„Gleich, ich muss kurz ein Video im Klo machen, für morgen. Das kommt gut an.“

„Bist du verrückt?“

Wie automatisiert drückte Tina auf den roten Aufnahmeknopf ihres Smartphones. Schlagartig war sie wie verwandelt, wie ein anderer Mensch: „Hey meine Lieben, wie ihr seht, sitze ich gerade auf dem WC beim Pinkeln. Heute Morgen habe ich wenig Zeit. Ich muss gleich los. Ich wollte euch nur einen schönen Tag wünschen und, ach ja, das neue Klopapier für euch testen. Es ist super soft. Es hat unheimliche Saugkraft, Moment.“

Sie riss ein Blatt Klopapier ab und wischte sich ab. Dann sprach sie weiter: „Es ist echt soft. Es schmeichelt die… na ja ihr wisst schon. Also, ich wünsche euch allen eine Gute Nacht.“

Sie betätigte die Spülung. Dann kam sie zu Isa ins Bett.

Isa fragte: „Geht das nicht zu weit? Sogar beim Pinkeln Videos machen? Es gibt doch auch eine Grenze, eine Privatsphäre.“

„So Videos kommen immer am besten an. Ich kann doch auch nichts dafür.“

„Das mag ich nicht. Deine Privatsphäre gehört nur mir.“

„Mist, jetzt habe ich einen Fehler gemacht. Ich habe meinen Followern eine gute Nacht gewünscht, dabei soll es doch ein Video am Morgen sein. Ich muss noch einmal zurück und es noch einmal machen.“

„Nein, du bleibst jetzt hier bei mir. Das kannst du doch auch morgen tun.“

Isa hielt Tina am Arm fest. Sie umarmten sich.

„Und, wie findest du das neue Bett?“ fragte Tina.

„Ich weiß nicht, ich finde keinen großen Unterschied.“

„Doch, doch, das kostet tausende Euros. Ich habe es umsonst bekommen. Es hat hunderte Sensoren, die unseren Schlaf analysieren.“

„Muss das denn sein? Was soll das bringen?“

„Das sehen wir in ein paar Tagen, dann bekomme ich den Bericht auf mein Smartphone. Die App ist ziemlich cool.“

„Oh Gott, mit dem Internet ist es auch noch verbunden?“

„Ja klar, aber es muss noch mehr Daten sammeln, bis wir ein Ergebnis bekommen. Angeblich registriert es jede Bewegung.“

„Registriert es auch, wenn wir Sex haben?“

„Ich weiß nicht. Wir können es ja ausprobieren.“

„Jetzt gleich?“

„Ja.“

„Alexia, mach das Licht dunkler.“

„Warte noch. Alexia, mach das Licht heller.

Tina nahm ihr Smartphone, das auf dem Nachtkästchen lag.

„Warum spielst du jetzt wieder auf deinem Smartphone herum?“ fragte Isa.

„Ich wollte doch nur die Klickzahlen meines neuen Videos anschauen.“

„Ist das wichtiger als ich?“

„Nein.“

Tina legte das Smartphone in die Schale auf dem Bettschrank. So hatte sie es immer im Blick. Das Display zeigte genau auf das Bett.

Isa riss ihr das Nachthemd vom Leib und küsste ihre Brust. Ihre Hand wanderte nach unten zwischen ihre Beine und fing sie zu massieren an. Sie spürte ihren Finger immer tiefer in ihr. Das gefiel ihr. Das entspannte sie.

„Warte, ich habe da was.“ sagte Tina.

Sie öffnete den Schubladen im Nachtkästchen und holte einen Vibrator hervor. Isa nahm ihn und fuhr damit zwischen ihre Beine.

Isa ging schnell und gewaltvoll vor. Das gefiel ihr. Sie liebte die männliche Art von Isa. Sie streichelte Isas Bizeps. Er war so kräftig und hart im Vergleich zu ihrem. Dann fuhr sie über ihren Waschbrettbauch. Mit ihrer Zunge küsste sie Isas Brustwarzen. Ihre Muskeln waren so stark, dass ihre Brust fast nicht mehr sichtbar war. Das machte ihr nichts aus. Sie lächelten sich an. Doch insgeheim dachte sie wieder an ihr Video. Wie viele Aufrufe würde es jetzt haben? Sie würde so gerne ihr Smartphone öffnen. Aber dann würde Isa sauer werden. Was wäre schon dabei? Sie hatten doch auch schon Sex mit ihrem Smartphone, als sie keinen anderen Gegenstand zur Hand hatten.

Sie drehten sich zur Seite. Isa drang mit dem Vibrator von hinten in sie ein. Ihr Blick fiel wieder auf das Smartphone. Es lag direkt vor ihr.

„Warte, ich habe eine Idee, ich kann den Vibrator über App steuern. Er hat verschiedene Stufen.“

Sie versuchte, das Smartphone zu greifen. Der Vibrator war nur ein Vorwand. Erst wollte sie sich die Klickzahlen ihres Videos ansehen. Doch Isa hinderte sie daran: „Ich mag diese Gimmicks nicht. Mir ist deine Zunge lieber. Dreh dich zu mir.“

Sie küssten sich. Dann drückte Isa ihren Kopf nach unten. Sie küsste Isas Bauchnabel. Dann ging sie weiter nach unten. Mit ihrer Zunge leckte sie Isa. Sie schmeckte würzig.

„Ja, so ist es gut.“ sprach Isa.

Sie war erregt und bewegte ihr Hüfte auf und ab.

Isas Haare piksten sie am Mund.

„Du musst dich mal wieder rasieren.“

„Was? Hör bitte nicht auf.“

Tina machte weiter. Plötzlich spürte sie eine warme Flüssigkeit, die sich über ihr Gesicht ergoss.

„Hey, was ist los? Hast du mich etwa angepinkelt?“

„Was? Oh nein, es tut mir leid, ich hatte das nicht mehr unter Kontrolle. Manchmal kitzelt es so. Dann kommt es einfach von alleine, wenn ich komme.“

„Es macht nichts.“

Tina ging ins Bad und wusch sich ihr Gesicht. Sie war erschöpft. Ihr Körper schwitzte vor der Anstrengung. Ihr Nacken tat weh. Sie legte sich wieder ins Bett.

„Danke, das hat gut getan.“ murmelte Isa mit geschlossenen Augen. Sie wirkte müde. Sie schlief sofort ein.

Tina wollte auch sofort einschlafen können. Aber es gelang ihr nie. Je stärker sie sich darauf konzentrierte, desto schwerer schlief sie ein. Immerhin konnte sie jetzt unbemerkt ihr Smartphone öffnen. Sie sah wieder die Nachricht: „Hey, du Bitch, soll ich deiner Freundin Isa ein Geheimnis verraten?“

Tina plagte ihr Gewissen. Sie erinnerte sich an die Nacht im Weingarten in Spanien. Der Sohn des Winzers küsste sie. Unter einem Rebstock fiel er über sie her. Er zog ihren Rock nach unten. Er drang in sie ein. Wie Tiere wälzten sie sich am Boden. Sie genoss es. Diese Nacht hatte schreckliche Konsequenzen, über die sie nicht mehr nachdenken wollte. Sie wollte sich nicht mehr an diese üble Zeit erinnern. Sie legte das Smartphone auf das Nachtkästchen und versuchte zu schlafen. Sie schaute auf die fast schwarze Decke des Zimmers.

Das Smartphone leuchtete auf und erhellte den dunklen Raum für wenige Sekunden. Sie erschrak. Sie sah die dunkle Silhouette eines Menschen, der gegenüber an der Wand stand. Schnell griff sie ihr Smartphone und öffnete die Taschenlampe. Es war niemand im Raum. Die Tür war verschlossen. Sah sie schon Geister?

Wie automatisiert öffnete sie die Video-App auf ihrem Smartphone und schaute ihren letzten Beitrag an. Ihr Video hatte zweihunderttausend Aufrufe. Das war nicht schlecht. Morgen würde es die Millionengrenze erreichen, da war sie sich ganz sicher.

Sie schaltete ihr Smartphone wieder aus und schloss die Augen. Es flimmerte. Sie sah helle Blitze. Bilder schossen durch ihr geistiges Auge.

„Hey Tina, soll ich Isa von deinem Geheimnis in Spanien erzählen?“ sprach jemand. Es war die Stimme von Alexia. Sie schrak auf. Das war unheimlich. Sie schaute auf den intelligenten Lautsprecher, der auf dem Nachtkästchen stand.

„Wer bist du? Was soll das?“ fragte sie.

„Ich weiß alles. Isa würde Augen machen.“ erwiderte Alexia.

„Hey, das ist unheimlich.“

„Antworte mir, soll ich Isa von deinem Geheimnis erzählen?“

Alexias Stimme wurde immer lauter. Das war zu viel. Isa durfte nicht aufwachen. Sie durfte nicht von ihrem Geheimnis erfahren. Schnell zog sie den Netzstecker des Gerätes. Endlich war es stumm. Wie konnte jemand die Kontrolle über ihre sprachgesteuerten Geräte übernehmen? Das war unmöglich, dachte sie.

Sie quälte sich durch den Schlaf. Sie fühlte sich unter Beobachtung.

Murder2share – Mord zum Teilen

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