Читать книгу Murder2share – Mord zum Teilen - Kris Wordsmith - Страница 7
Das unheimliche Gespräch
ОглавлениеHatte sie geschlafen? Die Dämmerung setzte ein. Das Zimmer wurde von Dunkelheit erfüllt. Sie fühlte sich einsam. Sie vermisste Isa. Sie hörte ein Geräusch an der Tür. Sofort lief sie in den Flur. Dort stand Isa. Sie fiel in ihre Arme.
„Ich hatte so Angst, dass du nicht mehr kommst.“
Isa war überrascht: „Was ist denn los? Du weinst ja.“
„Du liebst mich doch noch?“
„Ja klar.“
„Ich dich auch. Mir tut unser Streit leid.“
„Warum bist du denn so emotional?“
„Du hast mir doch geschrieben, dass du mich nicht mehr liebst. Das war richtig böse von dir.“
„Was habe ich getan? So ein Unsinn. So etwas würde ich nie schreiben.“
„Doch, ganz sicher. Und ans Telefon bist du auch nicht gegangen.“
„Nein, du hast nie angerufen.“
„Ich zeige es dir.“
Tina holte ihr Smartphone und öffnete die Nachrichten-App.
„Hier, schau.“
Isa schaute auf das Display und sprach: „Ja und? Da ist doch nichts.“
Tina überprüfte den Nachrichtenverlauf. Die Nachricht war spurlos verschwunden.
„Das gibt es nicht. Die Nachricht war ganz sicher da. Sonst hätte ich mich doch nicht aufgeregt.“
„Das klingt komisch.“
„Es ist aber so. Außerdem hat jemand unter meinem Namen E-Mails an meine Werbepartner geschickt.“
„Das klingt abgefahren.“
„Warte, ich zeige es dir.“
Tina öffnete die Mail-App. Doch auch die E-Mails waren verschwunden.
„Ich glaube, ich drehe durch, die E-Mails sind nicht mehr da.“
„Geht wieder deine Phantasie mit dir durch?“
„Und Alexia hat komische Sachen gesprochen und wusste Dinge aus meiner Vergangenheit.“
„Was denn?“
Das konnte sie ihr doch nicht sagen. Isa durfte nicht erfahren, dass sie sie betrogen hatte.
„Alexia wusste von dem Spanientrip damals.“
„Verstehe ich nicht. Welchen Sinn soll das ergeben?“
„Ich verstehe auch nichts mehr.“
„Das klingt alles abgespaced.“
Sie konnte es selbst nicht mehr glauben, aber sie bildete sich diese Dinge doch nicht ein? Spielte ihr etwa die Wahrnehmung einen Trick? Als Kind hatte sie manchmal Dinge gesehen, die nicht da waren. Oder hatte sie einfach zu viel Phantasie?
Isa streichelte ihre Wangen und sagte: „Ruh dich doch ein wenig aus. Du wirkst gestresst. Ich koche für dich.“
Isa verschwand in der Küche. Tina legte sich auf das Sofa im Wohnzimmer. Sie versuchte zu schlafen.
„Glaubst du mir jetzt, zu was ich in der Lage bin?“ sprach plötzlich die Stimme von Alexia.
„Oh nein, ich habe Angst.“ erwiderte Tina.
„Nimmst du mich jetzt ernst? Oder ziehst du mir wieder den Stecker? Davon rate ich dir ab.“
„Das ist so unheimlich.“
„Erzähle nie mehr Isa davon. Sonst erfährt sie dein Geheimnis.“
Tina schwieg. Ihre Nerven waren wie elektrisiert. Ein gewaltiger Schrecken durchfuhr sie. Wie konnte die vertraute Stimme von Alexia diese unheimlichen Dinge sprechen?
„Heute Abend um halb acht kommst du in eine Bar.“
„Nein.“
„Doch, sonst passieren weitere Dinge. Und Isa erfährt dein Geheimnis. Ich schicke dir die Koordinaten aufs Smartphone.“
Tina erhob sich vom Sofa und ging zur Küche. Sie wollte Isa zeigen, dass Alexia mit ihr sprach.
„Bleibe sofort hier.“ schrie die Stimme. Sie war plötzlich ganz laut.
„Ich kann nicht. Wer ist das? Wer erlaubt sich da Witze?“
„Du kommst in die Bar.“
„Was ist dort?“
„Das geht dich nichts an. Halb acht Bar. Bis dann.“
„Hallo, wer bist du?“
Die Stimme blieb stumm.
Tina war aufgewühlt. Woher wusste die Stimme sogar, dass sie aufgestanden und zur Küche gegangen war? Wurde sie beobachtet? Wurde sie überwacht? Von wem? Schnell nahm sie alle Geräte mit Mikrofon und Kamera vom Netz. Dann lief sie in die Küche und zog auch dort allen Geräten den Stecker.
„Was ist denn in dich gefahren? Ich will Musik hören.“ sprach Isa.
„Isa, Alexia hat wieder mit mir gesprochen. Ich soll heute Abend in eine Bar kommen.“
„Das ist nicht mehr witzig. Lass diesen Unsinn.“
„Wirklich.“
Isa wollte den intelligenten Lautsprecher wieder an den Strom anschließen, doch Tina hinderte sie daran.
„Bitte nicht, ich fühle mich nicht mehr sicher. Wir werden überwacht.“
„So ein Unsinn, wer soll uns schon überwachen? Außerdem habe ich nichts zu verbergen. Wir machen nichts Verbotenes.“
„Das kannst du doch nicht sagen. Unsere Privatsphäre gehört nur uns.“
Sie nahm ihr Smartphone und versteckte es im Schrank.
„Ich will nur noch bei dir sein, Isa.“
„Du bist ja wie verwandelt. Sonst schläfst und duschst du mit deinem Smartphone.“
„Ich will endlich mal meine Ruhe. Ich will nur noch bei dir sein.“
„Das freut mich.“
Sie aßen zu Abend. Tina verdrängte den Vorfall. Auf keinen Fall würde sie in die Bar gehen. Sie widmete sich nur noch Isa.