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Kapitel 3

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Ich hab’s gesehen, ich hab’s gesehen. Das Funkeln und Leuchten in seinen wunderbar grünen Augen. Ich kann es selbst nicht sagen, aber immer wieder bin ich aufs Neue überrascht, dass ein so zart gebauter Mann wie Hans eine solche Faszination auf mich ausübt. Was denn so wichtig sei, dass er so kurzfristig noch einen Termin haben wollte. Er sagte nichts. Strahlte mich nur mit seinen Augen an und wies mit seiner schlanken Hand auf den vier oder fünf Tage alten Bart. Eine Rasur für den Herrn, ja selbstverständlich, kommt sofort. Wo habe ich nur wieder meine Augen gehabt, dass ich es nicht gleich bemerkt hab. Ich musste mich wirklich total beherrschen, nicht einfach drauf loszulachen. Es war schon mehr als übertrieben, ein paar vereinzelt sprießende Härchen als Bart zu bezeichnen. Genausogut könnt’ ich sagen, mir wächst an den Beinen ein Bart. Gut, tut er ja auch – zumindest bist zum nächsten Wachsen.

Ich ließ ihn vorangehen, die knarrende Holztreppe in die Mansarde hinauf, schließlich kannte er den Weg ja. Als ich raufkam, hatte er schon Hut und Mantel, Hose und Hemd abgelegt und stand nur noch mit seiner engen Unterhose bekleidet im Dunkel des Raums. Durch das winzige Dreieck an der Giebelwand fiel gerade noch soviel Licht, dass sich sein Umriss, wie von weißer Kreide umrandet, gegen das unbeleuchtete Innere abhob. Als ich Licht machte, sah ich, dass er grinste. Oh, wie liebe ich das ehrliche, gerade Grinsen dieses Mannes, der beinahe auf den Tag zehn Jahre jünger ist als ich. Ich sah es ihm an, dass er es kaum noch erwarten konnte. Ohne ein Wort von mir legte er sich unverzüglich auf die Matratze und streckte bereitwillig alle viere von sich. Ich kann wirklich nicht sagen, wem dieses Spiel wohl mehr gefällt – ihm oder mir? Nachdem ich jeden Arm und jedes Bein mit einem Seil an den metallenen Ringen des Holzrahmens fixiert hatte, machte ich noch einmal die Runde, um die Stricke so straff wie möglich zu spannen. Zufrieden und glücklich gluckste er vor sich hin, als er wie ein ausgebreitetes X vor mir lag. Er solle kurz warten, sagte ich ihm. Gleich darauf kam mir erst in den Sinn, dass ich mir die Bemerkung auch schenken hätte können. Ich ging nach unten, hörte noch, wie er an seinen Fesseln zerrte. Dabei sollte er schon wissen, dass ich mit Seilen keine halben Sachen mache. Es dauerte wieder ewig, bis ich in dem beschissenen, engen Korsett drinsteckte. Absolut mühsam ohne Hilfe. Er wurde schon ungeduldig und rief mehrmals nach mir. Da es aber nicht panisch klang, ging ich davon aus, dass der Dachstuhl noch nicht am Abbrennen war. Dazu die schwarzen Strümpfe und die hochhackigen Schnürstiefel. Das sollte reichen. Langsam, damit er jeden meiner Schritte vernehmen konnte, quälte ich mich die schmale Treppe hinauf und blieb im Türrahmen stehen. Er versuchte den Kopf zu heben, doch ich hatte ihn so straff festgezurrt, dass er dazu kaum imstande war. Entweder konnte er mich doch soweit sehen oder seine Fantasie arbeitete in seinem Gehirn bereits wie verrückt. Jedenfalls begann sich sein Schwanz sofort in der Unterhose zu regen, wollte sich aufbäumen, aus seinem Gefängnis ausbrechen. Ich hoffte, es würde erotisch und lasziv auf ihn wirken, als ich langsam, einen Fuß exakt vor den anderen setzend, auf ihn zuschritt. Ich kniete mich über ihn, drückte meine Knie in seine Taille, ergriff mit den Händen seine Brustwarzen. Quälend sanft fuhr ich mit meinen Fingernägeln seine Arme entlang, streifte seine Achselhöhle, zog wirre, in sich verschlossene Kreise auf seiner Brust, begann diese zu drücken und zu kneten. Es fühlte sich perfekt an. Meine Haut auf seiner Haut, beinahe noch die eines Kindes. Ich rieb mich an ihm, an dieser zarten, sanften Babyhaut. Ich spürte, wie es mich antörnte, wie ich feucht wurde. Mein Haar fiel auf sein Gesicht, ich tat, als wollte ich ihn küssen. Doch als er meine Lippen wollte, entzog ich sie ihm. Ich kniete zwischen seinen Beinen, die von den Seilen so wunderbar gespreizt gehalten wurden. Mit meinem Knie strich ich über die gewaltige Wölbung seiner Hose, die hart und unbeherrscht nach außen drängte. Meine Zunge leckte die makellose Haut an seinem Hals, wanderte über die Schlüsselbeine, über die winzigen Härchen weiter zu seinem Nabel. Er atmete heftig. Die Luft roch abgestanden und klamm. Sein Bauch zitterte, als wären drinnen gerade fünf Musiker damit beschäftig, ein Stück für Schlagwerk einzustudieren. Genüsslich und gierig leckte ich seinen Bauchnabel und tauchte mit meiner Zunge so tief ein, wie es mir möglich war. Voll Erwartung trommelte sein Herz gegen den jugendlichen Brustkorb.

„Johanna, ich ...“, rief er plötzlich.

„Ganz ruhig, mein Kleiner.“ Ich drückte das Korsett etwas zusammen, sodass meine Brüste noch weiter herausquollen. Unruhig zappelte Hans in seinen Fesseln, versuchte zumindest eine Hand freizubekommen, zerrte mit seinem rechten Arm. Dann gab er den Befreiungsversuch auf. Ich konnte mir ein Schmunzeln nicht verkneifen. Soweit ich mich erinnern kann, war es erst einmal geschehen, und das lag Jahre zurück, dass sich jemand aus meiner Fesselung hatte befreien können. Ich legte mich auf seinen Oberkörper, dass er meinen Busen sehen konnte. Es war so prickelnd, als ich dabei seinen Penis spürte, wie er gegen meinen Bauch drückte. Dann war es so weit. Ich wollte ihn zumindest von einer Fessel befreien und zog den Bund seiner Unterhose so weit herunter, dass sein aufgeweckter Schwanz in die Freiheit sprang. Schön, anders kann ich es nicht sagen, schön und steif stand mir sein Penis, der so gar nichts Knabenhaftes mehr hatte, ins Gesicht. Ich nahm seinen Schaft in beide Hände und begann, seine Eichel mit der Zunge zu umkreisen. Wie ein Eis, ein köstliches Eis erschien sie mir, und ich schleckte gierig daran. Gleich darauf, als fürchtete ich, es könne schmelzen, steckte ich die ganze riesige Tüte in den Mund. Ich schloss meine Lippen, spürte seine Eichel an meinem Gaumen, schmeckte seine Ausdünstungen, inhalierte den Duft seiner Männlichkeit. Tief in meinem Rachen spürte ich ihn, seinen Schwanz, um ihn gleich darauf wieder entwischen zu lassen, um sanft an seiner Spitze mit den Zähnen zu schaben, um ihn schließlich zur Gänze in mich aufzunehmen, dass ich schon dachte, ich würde jeden Augenblick daran ersticken. Ein pulsierendes, zuckendes, ekstatisch atmendes Etwas lag vor mir und wand sich in lustvoller Bewegungsunfähigkeit. Wie weich und zart seine Haut doch war. Wie die eines Zehnjährigen. Gierig leckte ich seine Glans und massierte den Schaft mit den Lippen. Ich war süchtig danach – kein Spaß – absolut süchtig. Ich konnte und ich wollte nicht aufhören.

„Johanna, ich ...“, stöhnte er plötzlich.

„Jetzt nicht“, sagte ich energisch und saugte sofort weiter. Doch es half nichts.

Er spannte seine Oberschenkel, verkrampfte seinen Bauch und schleuderte mit voller Wucht eine Ladung Sperma in meinen Rachen. Verdammte Scheiße. Ich ließ von ihm ab, hustete und schluckte, spuckte und hustete. Es dauerte ewig, bis ich mich von dieser hinterhältigen Samenattacke erholt hatte. Mit meiner rauen Zunge seine Eichel polierend, sog ich noch die letzten Tropfen Ejakulats aus ihm. Dann gab ich ihm einen Zungenkuss. Erschöpft und noch immer wehrlos lag er auf seiner Unterlage. Interessiert wie eine Archäologin in Carnuntum betrachtete ich die Topografie seines Gesichts. Dann lief ich nach unten, um Seife samt zugehöriger Schale, Pinsel und Rasiermesser zu holen.

„Ach, die Rasur“, stöhnte er, „die hatte ich glatt vergessen.“

Ich formte einen Kussmund. „Gott sei’s gedankt. Sonst hätte ich mir ernsthafte Sorgen machen müssen.“ Ich hätte schreien mögen vor Lachen.

„Mach mich los, damit ich mich auf den Sessel setzen kann.“ Hans schien irgendwie nervös.

„Warum sollte ich?“

„Johanna, bitte!“

„Du hast mich nur um eine Rasur gebeten und die bekommst du auch.“ Ich hoffe doch, ich verzog dabei keine Miene. Ich begann die Seife mit etwas Wasser und dem Pinsel aufzuschäumen und setzte mich rittlings auf seinen Bauch. Ich winkelte die Beine ab, sodass sich die Spitzen meiner Stiefel neben seinem Gesicht befanden.

„Johanna, was soll der Scheiß!“, schrie er verängstigt zu meinem Rücken. Ich weiß, ich weiß. Habe ich meine Opfer erst einmal in der Gewalt, kann ich wirklich fies sein. Aber, was kann ich dafür, es macht leider so, so, so viel Spaß.

Ich wandte mich um, zwinkerte ihm knapp zu und sagte dann, er solle mir vertrauen. Gewissenhaft, niemand soll mir vorwerfen, ich mache meine Arbeit nicht korrekt, verteilte ich mit dem Rasierpinsel den Schaum auf seinem Schamhaar. Ich erzählte ihm, was natürlich nicht stimmte, ich hätte gestern etwas über den Durst getrunken, sei nicht ausgeschlafen und habe deshalb noch eine zittrige Rechte. Aber das solle ihn nicht beunruhigen.

Sein Atmen kam stoßweise. Er klang echauffiert und beunruhigt. Ich verlagerte mein Gewicht und begann meine Scham an seinem Bauch zu reiben. Ich vermute mal, er hatte ein Leck in seinem Bauch, denn kaum hatte ich mich auch nur hin- und herbewegt, war sein Bauch schon feucht. Ja, ich weiß. Die lecke Stelle war natürlich ich, aber dieses Gefühl, meine Möse an seinem Bauch zu reiben ... Scheiße, soll ich das jetzt ausstreichen, die Seite vernichten oder doch besser gleich das gesamte Tagebuch? – Aber was. Egal. Liest sowieso mal keiner.

Braver Junge, ein ganz braver Junge sei er, flüsterte ich ihm in beruhigendem Ton zu, als spräche ich tatsächlich zu einem braven Jungen. Jetzt hätten wir es gleich, und bei diesen Worten klappte ich das Rasiermesser auf. Hm, so schade. Sein eben noch so gewaltiger Schwanz war auf eine Größe zusammengeschrumpft, die ich nicht für möglich gehalten hätte. Ich konnte es ihm ansehen. Am liebsten, falls es ihm möglich gewesen wäre, hätte er ihn eingezogen und sicher in seinem Inneren verwahrt, bis der Spuk vorbei war. In diesem Moment hatte ich tatsächlich Mitleid mit dem armen Kerl. Aber ich durfte nicht aus meiner Rolle fallen.

„Johanna! Nein!“ Sein Schrei klang schrill und panisch. Seine sonst so angenehme Stimme überschlug sich.

„Sei ein lieber Junge und verhalte dich ruhig, sonst muss ich dir noch einen Knebel verpassen. Ich will nicht, dass der ganze Ort vor dem Haus zusammenrennt.“ Um meiner Drohung noch mehr Gewicht zu verleihen, drückte ich meinen Hintern schwer gegen seinen Bauch. Ich spürte seinen Blick in meinem Rücken, seinen lüsternen Blick, wie er die enge Schnürung des Korsetts, meine nackten Pobacken und die Strapse betrachtete. Ich konnte ihn spüren, den Kampf, der in ihm tobte. Einerseits sollte ich alle Signale für eine neuerliche Erektion gestellt haben, nur sein Gehirn, genauer gesagt der Bereich davon, in dem die Angst saß, erteilte dafür offensichtlich keine Freigabe. Gesicherter Rückzug, lautete vermutlich das Kommando, das auf sämtlichen zur Verfügung stehenden Kommunikationskanälen durch seinen Körper jagte. Doch mit vier gefesselten Gliedmaßen war die Ausführung desselben nicht gerade einfach. Ich musste lachen. Dann setzte ich das kalte Metall an seinen zusammengeschrumpften Schaft.

„Joh...“

„Hab’ ich da was gehört?“ Der Schalk brannte in meiner Stimme, ohne dass ich es verhindern konnte.

„Nichts“, wisperte er kaum vernehmbar.

„Dann ist es ja gut.“ Ich stieß einen theatralischen Seufzer aus, als wäre gerade eine schwere Last von meiner Seele genommen worden.

Armer Hans. Er verkrampfte sich. Sein ganzer, so wunderbarer Körper verkrampfte sich. Erneut versuchte er, sich den Fesseln zu entwinden.

„Oh, verdammt!“, rief ich hysterisch. „Das wollt ich nicht. Hans!, das tut mir leid.“

Hans schrie so laut er konnte, doch es drang kein Laut aus seiner Kehle. Seine Augen waren weit und starr, sein Mund sperrangelweit offen.

Ich kniff in seinen Schwanz. „Mach dir nicht gleich in die Hose, mein Lieber. Ich wollt’ dich nur ein wenig ärgern.“ Ich schob ihm meinen Hintern entgegen, sodass sein Kinn in der Spalte der Pobacken zu liegen kam. Damit hatte ich seinen Kopf fixiert. Er konnte ihn weder aufrichten noch zu Seite drehen. Nach vorne gebeugt, drückte ich meine Brüste fest gegen sein Abdomen, während ich mit zwei Fingern der linken Hand seine Haut straffte und mit der Rechten zu rasieren begann. Ich schabte und kratzte, wischte das Schaum-Haar-Gemisch in meinen Oberarm. Wanderte weiter dorthin, wo der Rasierer noch nicht diese feine Haut hervorgezaubert hatte. Schließlich war ich fertig und stieg von ihm wie von einem Pferd, auf das ich mich aus Versehen verkehrt herum gesetzt hatte.

Der Hauch eines erleichterten Dankeschöns kam aus seinem Mund. War doch gerne geschehen. Seine Fesseln lösend, stiefelte ich mit Seife, Pinsel und eingeklapptem Rasiermesser nach unten ins Bad. Als ich mich im Weggehen noch einmal umwandte, sah ich, wie Hans prüfend seinen Penis, dieses Prachtstück, das ich nie im Leben verletzen könnte, auf Schnittwunden untersuchte. Er drückte ihn, zog ihn in die Länge, verbog ihn. Nirgends konnte er auch nur das kleinste Tröpfchen Blut entdecken. In seinem Gesicht sah ich, dass er ernsthaft überlegte, vielleicht doch in Zukunft von gefährlichen Praktiken dieser Art Abstand zu nehmen. Wäre vielleicht eine vernünftige Idee für einen Zweiundzwanzigjährigen, wenn er seine Männlichkeit noch etwas behalten wollte. Meine Gedanken konnte er ja Gott sei Dank nicht lesen.

Wie viel er mir schuldig sei, wollte er wissen, als er bereits wieder angezogen, mit seinem Hut in der Hand in der Tür zur Stube stand.

Einmal rasieren. So wie immer. Er zählte mir ein paar Münzen in die Hand.

Das sei viel zuviel, sagte ich. Ob er vorhätte, mich zu beleidigen.

Es handle sich dabei nur um eine kleine Zulage für meine ruhige Hand, meinte er, und konnte dabei schon wieder lachen. Dann küsste er mich auf beide Brustwarzen, die noch immer aus dem Korsett schauten wie rote Luchsaugen. Zum Abschluss noch auf den Mund.

Ob wir uns nächste Woche wiedersähen? Ich musste schmunzeln. Ich weiß, gemeine, hinterhältige Frage.

Äh ... er schien zu überlegen. Ja, kam es dann auch prompt, ohne weitere Verzögerung. Sollte er jemals etwas Gegenteiliges erwogen haben, blieb es wohl von kurzer Dauer. Dann sei es ja gut. Nächste Woche sei vermutlich sein Bart soweit. Ich entriegelte die Tür und entließ ihn in die Nacht.

Joe & Johanna

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