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Lebenslauf:

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1974/75 Anorexie

Erste Drogenabstürze / Lehrabschluss trotzdem geschafft

Bank- und Postbuchhaltung bei einer Versicherung

Kündigung wegen Drogenproblemen / Schädelbruch und sieben Tage Koma nach einem Überfall im Drogenmilieu

3 Monate Therapie im ‚Äbi-Hus‘

1985/86 Drogenabsturz und Leben auf der Gasse

Diverse Klinikendzüge

1986/87 14 Monate Therapie in der ‚Ausserhofmatt‘


1986-1993 sieben Jahre drogenfrei

1987-1989 Berufsbegleitender Handelsschulabschluss

Sekretariat, Buchhaltung, Rechnungswesen in verschiedenen Firmen

1990-1994 Asylbewerberbetreuung als Liegenschaftsbuchhalter

gleichzeitig: Aufbau eines eigenen Musikmanagements

Ende der Management-Tätigkeit und Kündigung

wegen Drogenproblemen

1994/95 Drogenabsturz und erneut Leben auf der Gasse

Diverse Entzüge in der Psychiatrischen Klinik

Drei Monate Therapie: SYNANON, Berlin

1996 Beschäftigungsprogramm als Hilfsmaurer

1996/97 Behandlung mit NEMEXIN 15 Monate drogenfrei

1996-1997 Lohnbuchhaltung/Sekretariat bei einem Arbeitsvermittlungsbüro

Kündigung wegen Drogenproblemen

1997 Therapie im Tessin

1998 Hirt auf Rinderalp (selbstständiger Drogenentzug)

1998-2001 Handwerker und Gärtner im Tessin

drei Jahre drogenfrei

2001 Registratur und Teamleiter bei einer Investment-Bank

Kündigung wegen Drogenproblemen

2001-2002 Handwerker und Gärtner im Tessin

zwei Jahre drogenfrei

2003 Praktikum als BIO-Landwirt

Kündigung wegen Drogenproblemen

2004-2006 Handwerker und Gärtner im Tessin

drei Jahre drogenfrei

2006 Rückkehr Deutsch-Schweiz mit erneuten Drogenproblemen.

2007 Anmeldung Heroinprogramm

(Angaben betreffend Drogenproblematik in Kursiv-Schrift)

Dieses Dokument konnte er auch für das zweite Projekt, das er sich vorgenommen hatte, gut gebrauchen:

Weil er schon dabei war, über seinen eigenen Schatten zu springen, hatte Peter beschlossen, gleichzeitig bei der Invalidenversicherung eine Rente zu beantragen.

Das Gesuch um eine IV-Rente war für ihn bisher ebenso undenkbar gewesen, wie dem Heroinprogramm beizutreten. Sein Weg zur Gesundheit und Drogenfreiheit hatte bisher immer über Arbeit und Leistung geführt. Peter hatte deshalb nie versucht eine Invalidenrente zu erhalten, obwohl man vor einigen Jahren noch gute Chancen hatte, als Drogensüchtiger zu einer Rente zu kommen.

Das hatte sich inzwischen geändert, weil Drogensucht nicht mehr als Krankheit galt.

Aus den Medien wusste Peter jedoch, dass seit Jahren an den Sozialversicherungen herumgeschraubt wurde und vor allem die Invalidenversicherung eine Revision nach der Anderen erlebte. Man hörte immer wieder von einem Projekt, dass sich ‚Prävention statt Rente‘ nannte, was bedeutete, dass es möglich war, über die IV eine Umschulung zu machen, damit diese eine spätere Rentenzahlung vermeiden konnte.

Um diese Hilfe zu erhalten musste er gleichwohl eine Rente beantragen.

In der psychiatrischen Klinik war der beste Ort für ein Gesuch bei der Invalidenversicherung, weil Peter dafür ärztliche Gutachten benötigte und ihm hier die dafür zuständigen Ärzte täglich begegneten. Er bat um diese Gutachten und noch während seinem Aufenthalt ging das Rentengesuch auf die Post.

Inzwischen war sein Kopf wieder einigermassen klar und Peter sah ein, dass es immer noch besser war, vorläufig wieder in einem Beschäftigungsprogramm des Sozialamtes zu arbeiten und dadurch eine Tagesstruktur zu haben, als gar nichts zu tun.

Also rief er den Leiter seines letzten Beschäftigungsprogrammes an, entschuldigte sich für die Ereignisse der letzten Wochen und konnte einen gemeinsamen Gesprächstermin auf dem Sozialamt vereinbaren. Telefonisch wurde ihm sogar bereits die Wiederaufnahme zugesichert. Bedingung war die Fortsetzung des Methadonprogramms, das vom Heroinprogramm abgelöst werden sollte. Diese Telefonate wurden immer von Klinikmitarbeitern begleitet und teils mitgehört, weil geregelte Wohn- und Arbeitssituation die Voraussetzung für einen regulären Austritt aus der psychiatrischen Klinik waren.

Dem Austritt aus der Klinik stand also nichts mehr im Weg und wieder Zuhause bewarb Peter sich als Erstes mit den vorbereiteten Unterlagen beim Drop-in für das Heroinprogramm.

Er hatte eine Schlacht gewonnen und war seit langem wieder einmal mit sich zufrieden. Es war ihm bewusst, dass ihm dabei einige Menschen geholfen hatten, aber diese Hilfe hatte er sich schliesslich auch erarbeitet.

HEROINPROGRAMM

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