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DIE SORGEN DER ELTERN UM IHREN SOHN

Beim Abendessen krachten wir zusammen. Das kam so. Bernhard, unser Sohn, erklärte ohne Umschweife, dass er diese Wichtigtuerei mit dem Corona-Virus als blanken Unsinn betrachte. „Das ist ja eine Unterdrückung der freien Meinung. Im Internet stehen unglaublich kluge Sachen, und die werden von der Regierung bloß unterdrückt!“ Bernhard kochte. Er fühlte sich in seiner Meinung massiv eingeschränkt. „Nichts als fake news, diese Dinge im Internet!“, entgegnete ich und konnte die Bremse einfach nicht mehr ziehen. So kam es, wie es kommen musste, wir stritten uns!

Natürlich war mir aufgefallen, dass sich Bernhard durch die Krisenmaßnahmen der Regierung sehr stark eingeengt fühlte. Und nun auch noch von mir! Er sprang auf, schmiss das Besteck hin, schnappte sich den Autoschlüssel und verließ grußlos den Raum. Schlagartig herrschte Stille. Meine Frau und ich sahen einander betroffen an. Das hatte gesessen. Ich machte mir jetzt Vorwürfe, aber es war zu spät, und im Übrigen ist man im Nachhinein sowieso immer klüger.

Wir hatten es Bernhard ermöglicht, dass er eines unserer beiden Autos für sich nutzen konnte. Er war gerne bei seinen Freunden und trieb sich mit ihnen durchaus bis spät in die Nacht herum.

Das Abendessen war für uns nun auch beendet, und wir zerbrachen uns die Köpfe, was wir hätten anders machen können. Aber im Grunde konnten wir jetzt nichts tun und nur darauf hoffen, dass er wieder nach Hause kam. Meine Frau sagte: „Der kommt schon wieder, lass ihn nur erst einmal abdampfen.“ Ich murmelte etwas wie Zustimmung. Trotzdem war mir nicht wohl bei dieser Sache. Ich überlegte mir, ob ich ihn anrufen sollte oder nicht. Ich ließ es bleiben.

Bis dato war es so, dass Bernhard nachts oft wegblieb, also bis ungefähr 5: 00 Uhr morgens. Ich erwartete also, dass das wieder so sein würde.

In dieser Nacht schlief ich schlecht. Immer wieder war ich mit einem Ohr im Flur, um die charakteristischen Geräusche zu hören, wenn die Tür ins Schloss fiel. Nichts dergleichen passierte.

Am Morgen war Bernhards Bett leer und ich hatte einen flauen Magen. Meiner Frau ging es ebenso. Wir versuchten, unseren Sohn am Handy anzurufen, aber es meldete sich nur der Anrufbeantworter. Der sagte mit einem Quieken in der Stimme: „Beim nächsten Signalton können Sie Ihre Nachricht hinterlassen!“ Aber ich wollte doch keine Nachricht hinterlassen, sondern ihn direkt erreichen! Daher sagte ich zu meiner Frau: „Das hat er noch nie gemacht, egal wie lang er in der Nacht aus war. In der Früh war er bisher immer zu Hause.“

Jetzt war guter Rat teuer. Die Stunden schlichen nur so dahin, und unsere Sorgen wurden immer größer. Meine Frau meinte: „Jetzt können wir nur warten, bis er sich rührt.“ Und ich antwortete bedrückt: „Vielleicht habe ich ihn zu hart angefasst!“ Meine Frau kommentierte: „Ich glaube, dass er einfach auch Angst vor dem Corona-Virus hat, nach all dem, was er davon mitbekommt. Dann auch noch die Einschränkungen seiner Freiheit.“

Weitere Stunden verflossen zäh und langsam, wir hatten immer noch nichts von Bernhard gehört. Nach meiner Sieben-Kilometer-Runde, die ich jeden Tag gehe, entschloss ich mich, endlich zu handeln.

Zu Hause angekommen, sprach ich darüber mit meiner Frau: „Ich mache mir große Sorgen um Bernhard. Immer und immer wieder habe ich versucht, ihn am Handy zu erreichen. Nichts!“ Sie pflichtete mir bei und meinte: „Er hat sich bis jetzt auch immer gemeldet, wenn es etwas Außergewöhnliches gab.“ „Ja“, teilte ich ihr meine Sorge mit, „es könnte einen Unfall gegeben haben. Vielleicht liegt er im Straßengraben.“ Ich sah, wie meine Frau erschrak. „Weißt du was“, fuhr ich fort, „ich gehe zur Polizei und melde Bernhard als abgängig, aber vorher schaue ich noch bei seinem Freund Josef in der Siedlung vorbei. Vielleicht weiß er etwas.“ Meine Frau nickte. Meine Angst um Bernhard war jetzt zu einem Kloß im Hals geworden.

Mit dem Auto fuhr ich zu Josef, der mir sofort öffnete. Er begrüßte mich höflich und fragte nach meinem Anliegen. „Josef, weißt du, wo Bernhard geblieben ist?“ „Nein“, meinte er, „Bernhard und ich waren heute bis um 02: 00 Uhr morgens zusammen, und dann fuhr er weg.“ Ich fragte weiter: „Hat er dir etwas gesagt, was er danach tun wird?“ Josef antwortete: „Er sagte nur, dass er noch etwas zu erledigen habe. Dann ging er.“ Ich bedankte mich bei Josef, stieg ins Auto und fuhr weiter zur Polizeidienststelle. Da das Postenkommando der Polizei nicht besetzt war, hinterließ ich dem Anrufdienst meine Telefonnummer und meine Adresse. Ich bekam die Information, dass der Streifenwagen in der nächsten halben Stunde bei mir vorbeischauen würde. Dann fuhr ich nach Hause.

Etwas später klingelte es an der Haustüre. Als ich öffnete, standen zwei Polizisten vor mir. Ich bat sie herein. Wir achteten jeweils auf einen Meter Abstand. Die Beiden nahmen Platz und fragten mich, was sie für mich tun könnten. Ich erzählte ihnen, dass Bernhard abgängig und am Handy nicht erreichbar sei. Und dass Josef, sein Freund, auch nicht mehr wisse. Ich bat um Hilfe. Die Polizisten nahmen das Protokoll auf. Beruhigend war, dass es in der Nacht keinen Unfall gegeben hatte. Das ließ mich aufatmen. Gott sei Dank. Sie rieten mir, bei allen Krankenhäusern in der Umgebung anzurufen und sicherten mir zu, dass sie eine Suche einleiten würden. Meine Frau und ich bedankten uns, und ich begleitete beide Polizisten zur Tür. Sofort griff ich zum Handy und rief die Krankenhäuser an. Die Antwort war negativ und für uns beruhigend. Aber die Frage war: Wo steckte Bernhard?

Die Antwort kam eine Viertelstunde später. Mein Handy läutete und am Display stand „Bernhard“. Total angespannt, aber erleichtert, hob ich ab: „Bernhard, ich freue mich, dich zu hören. Mir fällt ein Stein vom Herzen. Wo steckst du?“ Meine Frau stand neben mir und drückte ihr Ohr ebenfalls an das Handy. Bernhard antwortete: „Papa, es tut mir so leid, ich bin in der Nacht noch zu einem Freund gefahren und habe mich total verschlafen.“ „Wie froh bin ich, dass dir nichts zugestoßen ist! Wir haben uns so unglaubliche Sorgen um dich gemacht und wir konnten uns nicht erklären, wo du steckst. Wir waren so voller Sorge um dich, dass ich die Polizei informiert habe.“ Jetzt hörte ich, wie Bernhard den Atem anhielt und fragte: „Was, du hast die Polizei involviert?“ „Bernhard“, antwortete ich, „wir haben uns solche Sorgen um dich gemacht. Immer, wenn du weggegangen bist, warst du am Morgen zu Hause! Dieses Mal warst nicht da und du hattest dich auch nicht gemeldet!“ „Ich weiß“, gab Bernhard zu, „ich komm jetzt nach Hause.“

Es war still geworden bei uns. Tränen der Erleichterung rannen uns beiden über die Wangen. Ich konnte wieder durchatmen und wusste, dass wir unseren Sohn bald in die Arme schließen konnten. Gott sei Dank ….

Als Bernhard nach Hause kam, konnte er die Aufregung um ihn nicht verstehen. Er fragte: „Papa, warum hast dir solche Sorgen gemacht?“ „Das kann ich dir sagen“, erwiderte ich, „wir wissen alle, dass du ein Nachtschwärmer bist und es bei dir sehr spät werden kann. Aber am Morgen warst du immer zu Hause. Dazu kommt, dass wir gestern vorher einen Krach miteinander hatten, von dem wir nicht wussten, wie es dir damit gegangen ist. Wir sind deine Eltern. Als deinem Vater steht es mir zu, dass ich mir Sorgen um dich mache. Wäre ich dein Arbeitgeber, dann könnte es mir egal sein, was du tust und wie es dir geht. So aber wussten deine Mutter und ich überhaupt nichts von dir. Du hättest einen Unfall haben, in einem Krankenhaus liegen können oder sonst irgendetwas. Für uns war dein Wegbleiben nicht erklärbar. Aus dieser Sorge heraus habe ich die Polizei eingeschaltet, um dich zu finden und herauszufinden, wie es dir geht. Zum Glück ist nun der bestmögliche Fall eingetreten, denn, naja, das kann schon einmal passieren, dass man verschläft. Wir freuen uns, dass es dir gut geht.“

Erst jetzt fiel mir auf, das Bernhard bei allem, was ich sagte, immer mit dem Kopf nickte und ständig murmelte: „Ja.“ Dann setzte er hinzu: „Ja, Papa, ich verstehe dich. Danke.“

„Was mich noch bedrängt“, fuhr ich fort, „wie geht es dir mit unserem gestrigen Konflikt? – Ich will, dass du unsere Sorge bezüglich Corona verstehst. Dir wird wahrscheinlich nicht viel passieren, aber wir, deine Eltern, sind einem hohen Risiko ausgesetzt. Daher sind wir darauf angewiesen, dass du uns schützt und bei deinen Treffen mit Freunden Abstand hältst Das ist der Grund, warum deine Mutter und ich wollen, dass du auf einem guten Informationsstand bist.“ „Ah, so seht ihr das“, antwortete Bernhard, „ja, das verstehe ich, und ich werde es berücksichtigen. Das ist sicher etwas, das ich bis jetzt nicht genug bedacht habe.“ Meine Frau schaltete sich nun ein mit einem sehr praktischen Gedanken: „Es wäre hilfreich, wenn du mir bei einigen Dingen im Garten, aber auch im Haus hilfst. Es steht zum Beispiel das Ausmalen deines Zimmers an. Willst du mir helfen?“ „Ja, gern“, erwiderte Bernhard, „ich bin froh, wenn ich etwas zu tun habe, und eure Sorge bewegt mich. Danke!“

Tagebucheintragung 27.03.2020

Zwei Tage habe ich seit dem letzten Mal das Einräumen, oder besser gesagt das Zurückräumen, vor mir hergeschoben. Warum? Das ist einfach erklärt. Ich habe mein Arbeitszimmer weitgehend ausgeräumt, alles in zwei Bananenkartons gepackt und im Nebenzimmer zwischengelagert. Aber nicht mehr.

Ich stehe nun vor dem Einräumen meines Büros, bin aber noch unentschieden, was ich wegwerfen, was ich behalten oder was ich überhaupt woanders hinbringen soll. Nur Eines ist mir klar. Ich will die Dinge, die ich ausgeräumt habe, nicht wieder wie vorher in mein Büro an denselben Platz zurückstellen.

So frage ich meine Frau: „Sag, hast du eine Idee, was ich machen kann, um alle meine Sachen auszusortieren und neu einzuordnen? Ich will sie nicht nur abstauben und dann wieder in mein Zimmer zurückstellen.“ - „Was brauchst du?“, fragt meine Frau. „Na, ja“, antworte ich, „ich stehe vor einem Berg und habe keine Ahnung, wie ich ihn um- oder abbauen kann. Geschweige denn, was ich wegwerfen soll?“ Meine Frau ist sehr praktisch veranlagt. Sie sieht sich meinen Problemberg an und stellt fest: „Hier hast du einen Stoß von Papieren und Ordnern. Wie lange hast du den nicht mehr in der Hand gehabt? Brauchst du irgendetwas davon jetzt?“ Ich zucke etwas hilflos meine Schultern. „Ich weiß nicht so genau. Eigentlich ist mir bis dato nichts abgegangen. Mindestens zwei Jahre, eher mehr, habe ich die Papiere nicht mehr in der Hand gehabt.“ „Naja“, meint sie, „dann würde ich alles, was du seit einem Jahr nicht gebraucht hast, wegwerfen.“ In irgendeinem Buch über „Ordnung halten“ habe ich schon von so einer Empfehlung gehört. Jetzt scheint mir der Vorschlag einfach zu radikal, und ich bedanke mich bei meiner Frau. Sie schaut mich an und setzt hinzu: „Nicht einfach. Aber vielleicht sind es mehr die Erinnerungen, die dich festhalten. Blättere doch einmal in deinen Papieren. Vielleicht hilft dir das? Ein bisschen Erinnerung kann nicht schaden.“ „Danke“, sage ich. Ich finde den Vorschlag vernünftig und entschließe mich, ihn umzusetzen. So packe ich einen Stoß Papier und beginne mit dem Sortieren. Alte bis uralte Rechnungen tauchen auf, ab in die Altpapierschachtel. Der nächste Stoß kommt an die Reihe. Förderansuchen, Drehbücher, Filmbeschreibungen und Pressearbeit. Erinnerungen werden wach, und dennoch, ab in die Schachtel. Der Papierstoß schrumpft zusehends. Ich nehme an, dass sowieso nichts Neues daherkommen wird und werfe entschlossen den ganzen Stoß weg. Die Papierschachtel, in die ich das ganze Zeug hineingeworfen habe, bringe ich zum Altpapiercontainer und kippe den Inhalt hinein. Etwas Erstaunliches ist mir gelungen. Plötzlich habe ich Platz gewonnen.

Ich informiere meine Frau über meinen Erfolg. „Mit dem ersten Schritt bin ich fertig, ich habe zirka einen halben Meter Papierstapel entsorgt. Anfangs war das ziemlich stressig. Ich habe deinen Rat befolgt und die Unterlagen darauf geprüft, wie lange ich sie schon herumliegen hatte. Dabei stellte ich fest, dass erstens viele Dinge schon viel länger als nur ein Jahr dort gelegen waren und zweitens dieser Stapel ziemlich wenig Erinnerungswert beinhaltet hatte. Also habe ich den ganzen Haufen gepackt und entsorgt. Schau, wie viel Platz jetzt freigeworden ist. Danke für deinen Tipp!“ Ein guter Moment für uns beide.

In Bezug auf Aufräumen ist mir meine Frau haushoch überlegen. Während ich meine ersten Schritte in meiner Wegwerfstrategie mache, ist sie seit Tagen damit beschäftigt, ein Zehntausender-Puzzle an Legosteinen zu ihren ursprünglichen Bausätzen zurückzubauen. Die unzähligen Leogosteine waren seit Jahren im Keller in Schachteln aufbewahrt worden. Dort schaut es derzeit aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen. Meine Frau und mein Sohn haben die Steine fein säuberlich auseinandersortiert und machen sich nun daran, an Hand der einzelnen Baupläne und der eigenen Phantasie diese Steine wieder zu sinnvollen Gebilden zusammenzubauen. Jetzt ist eine Burg an der Reihe. Fasziniert sehe ich, wie Stein für Stein hinzugefügt wird. Gelegentliche Flüche werden hörbar, wenn der eine oder andere Stein nicht und nicht auffindbar ist. Etwas weiter drüben steht eine Farm, der noch vieles fehlt. Dahinter wächst ein Dinosaurier heran. Bernhard kommt mit einem büffelähnlichen Geschöpf daher. „Dieser Büffel und der Saurier sind aus der Creator-Serie. Wir haben da noch die Bauanleitung.“ Ich sehe ihm an, dass er eine lebendige Erinnerung an frühere Spielerlebnisse hat.

Jetzt wird mir klar, wie viel Geld wir in das kreative Spielzeug investiert haben, um den Kindern eine Freude zu bereiten. Ja, sie haben damit begeistert gespielt. Lego-Feuerwehr, Lego-Bauernhof, Lego-Hubschrauber, Lego ohne Ende. Wenn die Bauwerke fertig sind, fotografiere ich sie, und wir stellen sie auf die Verkaufsplattform „willhaben“. Dann wird alles wieder zerlegt. Fein säuberlich werden die einzelnen Steine in die zugehörigen Kartons gepackt. Die Bauanleitung, sofern noch vorhanden, kommt dazu. Auf „willhaben“ werden gegenwärtig 467.021 Anzeigen in der Rubrik „Spielzeug“ angeboten. Ob da unsere Angebote überhaupt gefunden werden können? Ein Monsterprojekt, das nur in Zeiten wie diesen gelingen kann. Eigenartig, was das Corona-Virus hervorbringt.

Nun ist es Zeit für einen Spaziergang. Ich peile 4.500 Schritte an, die ich mir dann von meiner Health-App in Kilometer und verbrauchte Kalorien umrechnen lasse. Am Ende meiner Runde habe ich 4.179 Schritte gemacht, das sind genau 2,98 km und 89 verbrannte Kalorien. Und zusätzlich habe ich eine ganze Menge von meinem Hörbuch „gelesen“. Derzeit höre ich „Anna Sacher und ihr Hotel. Im Wien der Jahrhundertwende“. Das Hören hat den Vorteil, dass es mich vor dem Grübeln bewahrt. Vielleicht mache ich noch eine solche Runde. Dann habe ich mehr Platz für das Abendessen.

Etwas lässt mich nicht los. Ich kehre zurück in mein Arbeitszimmer und sehe den offenen Raum in meinem Kasten und die leeren Regale. Erstaunlich leer. Soweit, so gut. Die Papiersachen habe ich nun schon erfolgreich aussortiert. Doch noch immer lagern im Nebenzimmer Schachteln mit Dingen. Für deren Verwertung brauche ich eine gute Idee. Außerdem habe ich noch andere alte Sachen im Kasten lagern, angefangen von einem Kabelsalat bis hin zu Druckutensilien, mehreren Kameras, unzähligen SD-Karten, Spielen, vergangenen Unterrichtsvorbereitungen und so weiter. Ich wende mich wieder an meine Frau, da sie mir beim letzten Mal schon so gut geholfen hat. „Hör zu“, sage ich, „mein Problem ist, dass ich jetzt verschiedene Dinge, angefangen von Kameras, Blutdruckmessgeräten, Lautsprechern etc. habe, die ich nicht mehr brauche. Ich will sie irgendwie loswerden, aber nicht wegwerfen. Komm mit, ich zeig sie dir.“ Ich führe sie zu den sperrigen Teilen meiner Sammlung. „Schau, hier habe ich ein Blutdruckmessgerät, das super funktioniert, aber ich habe zwei davon, und hier ist ein Lautsprecher, völlig in Ordnung. Vielleicht kann das ja jemand gebrauchen.“ Meine Frau sieht mich an und fragt: „Warum stellst du das nicht auch auf `willhaben`?“ „Ganz einfach“, sage ich, „weil es da nicht hinpasst, und ich will es gar nicht verkaufen!“ - „Okay“, meint sie, „dann schreib hinein `zu verschenken`. Du musst es ja nicht verkaufen.“ Volltreffer! „Tolle Idee! Danke.“ antworte ich. Vor ein paar Stunden stand ich beim Lego schon vor der Lösung, aber selbst war ich nicht auf die Idee gekommen. Nun habe ich einen Plan. Es folgt Räumen Teil zwei. Wenn das klappt, habe ich wirklich einen deutlichen Platzgewinn. Für heute ist es genug.

„Ein Aluminiumkoffer zu verschenken! Gegen Abholung.“ „Ein Blutdruckmessgerät. Zu verschenken! Gegen Abholung.“ Mein Sohn bietet an, mir zu helfen und ich staune. Ich bräuchte nur zu sagen, was ich loswerden will, er würde es auf „willhaben“ stellen und „Schwupps, ist es weg“, meint er. Er übernimmt sogar den Transport zur Post. Zu so viel Entgegenkommen kann ich einfach nicht Nein sagen. Ich bin gespannt, wie es weitergeht.

Ich stelle überrascht fest, dass es klappt und ich Platz gewinne! Kurz, nachdem wir einige Dinge auf „willhaben“ gestellt haben, melden die ersten Personen ihr Interesse an. Das Blutdruckmessgerät wurde von einem Steirer angefragt. Abholung Ende nächster Woche. Es klappt hervorragend!

Bernhard hilft meiner Frau und mir bei der Arbeit mit „willhaben“ am Computer. Er macht seine Sache gut.

ALLTAG WAR GESTERN

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