Читать книгу Mystische Pfade Schwäbischen Alb: 35 Wanderungen auf den Spuren von Mythen und Sagen - Lars Freudenthal - Страница 10

1 Rosenstein Von den Eiszeitjägern über die Kelten bis zum Schlossberg

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Der Rosenstein zählt zu den herausragenden archäologischen Denkmälern der Alb. Nachdem zum Ende der letzten Eiszeit Rentierjäger in den Höhlen Schutz gesucht hatten, errichteten die Kelten mehrere Wallanlagen. Im 13. Jahrhundert folgte die Burg Rosenstein, deren Westfassade weithin sichtbar über der Kleinen Scheuer thront.


Tourencharakter

Waldreiche Wanderung mit einigen Besonderheiten am Wegrand. Für die Abstecher zu den Höhlen sowie auf den Pfaden unterhalb der Burgruine und der Waldschenke sind festes Schuhwerk und Trittsicherheit erforderlich.

Ausgangspunkt/Endpunkt

Parkplatz Rosenstein, 675m

Höchster Punkt

Bereich nördlich Rosenstein, ca. 735 m

Anfahrt

GPS 48.7892, 9.9567

Pkw: Von der B 29 Schwäbisch Gmünd–Aalen bei Böbingen oder Mögglingen abfahren und der Landstraße bis Heubach folgen. In Heubach von der Hauptstraße in die Fritz-Spießhofer-Straße abbiegen und der Beschilderung über den Pionierweg zum Wanderparkplatz folgen.

Bus & Bahn: –––

Einkehr

Waldschenke Rosenstein, Fr–Mi ab 11 Uhr, www.waldschenke-rosenstein.de

Beste Jahreszeit

April bis Oktober

Informationen

Stadtverwaltung Heubach, Tel. 0 71 73/18 10, www.heubach.de


Keltische Wallanlagen Bereits beim Parkplatz Lauterursprung können wir einige Zeit mit dem Studium der dort aufgestellten Infotafeln verbringen. Unsere Wanderung entspricht dem Archäologischen Pfad »15 000 Jahre Geschichte auf dem Rosenstein«. Nach der ersten Orientierung folgen wir der Beschilderung des Themenwegs sowie hier auch dem roten Dreieck des Albsteigs (HW 1) über den bequem zu laufenden Schlossweg bis zu einer Wegspinne. Kurz bevor wir diese erreichen, kreuzen wir die Wallanlagen A und B. Im Gelände zeichnet sich vor allem der einst 460 Meter und bis zu 20 Meter breite Wall A ab. Er sperrte das Rosensteinplateau einst gegenüber der südlich angrenzenden Albhochfläche ab. Der dahinter liegende Wall B ist nur noch in Fragmenten auf einer Länge von 150 Metern erhalten.


Beim Aussichtspunkt Schöne Aussicht liegt uns das nördliche Albvorland zu Füßen.

Wall C Beim Wegweiser Rosenstein Wegspinne wechseln wir schräg rechts auf den mit liegender roter Gabel markierten Weg und queren 400 Meter weiter den Wall C. Mit einer Länge von 660 Metern ließ sich damit eine 27 Hektar große Fläche vom östlichen Rosenstein abtrennen. Durch die spätere landwirtschaftliche Nutzung sind leider weite Teile der Anlage aus der Landschaft verschwunden. Auch ist fraglich, ob die Befestigungsanlage überhaupt jemals fertiggestellt worden war, sodass wir bald weitergehen können.

Das Finstere Loch und der Sedelfelsen Bei der nächsten Kreuzung biegen wir mit der Markierung »Rote Gabel« erst rechts, dann bei der T-Kreuzung links und am Wegende schließlich erneut rechts ab. Der Themenweg führt uns damit über die Höhle »Finsteres Loch« auf den Sedel. Die Karsthöhle ist über einen Abstecher zu erreichen, vom 1. Mai bis Ende September geöffnet und begehbar. Die Befahrung der Höhle erfolgt auf eigenes Risiko und sollte nur als Gruppe mit mindestens drei Personen in Angriff genommen werden. Nach dem Abstecher geht es an einem ersten Aussichtspunkt vorbei auf den Sedelfelsen. Am östlichsten Punkt der Wanderung bietet er uns eine schöne Aussicht über das obere Lautertal zum gegenüberliegenden Pfaffenberg.

Große Scheuer und Höhle Haus Wieder zurück auf sicherem Terrain, führt uns der Themenweg auf der Nordseite des Rosensteins an einem weiteren Aussichtsfelsen vorbei zu einem grob angelegten Treppenweg. Dieser ist zwar etwas unbequem hinunterzusteigen, mit einem Geländer aber doch einigermaßen gut gesichert. Am unteren Ende des Gangs kommen wir zur Großen Scheuer. Die 44 Meter lange und bis zu sieben Meter hohe Höhle zeugt von einem Höhlensystem, das bereits in vorgeschichtlichen Zeiten kollabierte. Bei dem Bergsturz wurden Teile des vorderen Höhlenbereichs in die Tiefe gerissen und ein torförmiger Eingang geschaffen, durch den Tageslicht in die verbliebenen Teile der Großen Scheuer einfällt. Links des Gangs befindet sich die Höhle Haus. Mit Funden aus der Jungsteinzeit bis ins späte Mittelalter wurden hier bislang Spuren aus den meisten Zeitepochen am Rosenstein gefunden. Der Zugang in die Höhle ist möglich, jedoch bei Nässe schnell glitschig.

Auf dem Scheuerhauweg zur Waldschenke Sowie wir wieder heil beim oberen Ende des Gangs zurück sind, folgen wir dem Scheuerhauweg entlang des Traufs über die »Schöne Aussicht« und einem weiteren Aussichtspunkt sowie an der Station 6 »Keltische Höhensiedlungen« bis zu einer Verzweigung des Themenwegs. Wer einfachere Wege bevorzugt, kann links abbiegen. Schöner finden wir die vor Ort gestrichelt dargestellte Variante, die uns wie auch die Markierung »Rote Gabel« am Rand des Plateaus an einer markanten Felsformation vorbeiführt. Wo beide Varianten wieder zusammentreffen, trennen uns noch wenige Schritte von der Waldschenke. Zu den Spezialitäten des Ausflugslokals zählen Lachsmaultaschen, Schwäbische Maultaschen sowie verschiedene Flammkuchen.


Einfallendes Licht verleiht der Großen Scheuer eine mystische Atmosphäre.


Die Fassade der Ruine Rosenstein ist nur aus der Ferne gut einzusehen.

Lärmfels und Ruine Rosenstein Nachdem wir die Lichtung auf dem Franz-Keller-Weg wieder verlassen haben, lohnt sich rechts ein weiterer Abstecher zur Station 8, »Freiluftfundstelle Sand«, auf dem Lärmfels. Beachtenswert ist dort außerdem die aus Metall gefertigte Orientierungsscheibe, auf der Orte der näheren, der fernen und der ganz fernen Umgebung verzeichnet sind; auch eine geschwungene Rastbank ist zu finden. Über einen zweiten Pfad geht es zurück auf den breiteren Waldweg und rechts über eine Brücke zur Ruine Rosenstein. Abgesehen von der Westfassade und von Teilen der Nord- und Südmauer sind von der Burg nur spärliche Mauerreste und Gräben erhalten. Dafür lohnt sich die Aussicht über Heubach hinweg zum Galgenberg und, südlich davon, zum bewaldeten Scheuelberg.

Kleine Scheuer und Dreieingangshöhle Von der Burg folgen wir dem Franz-Keller-Weg um die Südmauer herum hinunter zu einem anderen Weg. Bevor wir links abbiegen, lohnt sich ein letzter Abstecher rechts zur Kleinen Scheuer. Anschließend folgen wir dem Themenweg in entgegengesetzter Richtung über enge und steinige Pfade zur Dreieingangshöhle, ehe wir den Aufgang rechts der Höhlenzugänge hinauf auf den Weg zur Waldschenke nehmen und rechts über die Wegspinne und den Schlossweg zurück zum Ausgangspunkt beim Parkplatz Lauterursprung finden.

Finsteres Loch

Die Höhle Finsteres Loch ist mit 140 m Länge die größte von mehr als 30 Höhlen am Rosenstein mit Öffnung zur Außenwelt. Nahe dem südlichen Zugang weitet sich die Höhle zu einer bis zu 17 m breiten und fünf Meter hohen Halle. Über einen rund 50 m langen Gang ist diese mit einer zweiten, 36 m langen und 6,50 m breiten Halle verbunden. In der kalten Jahreszeit dient das Finstere Loch Fledermäusen als Winterquartier.

Mystische Pfade Schwäbischen Alb: 35 Wanderungen auf den Spuren von Mythen und Sagen

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