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2 Rund um den Nägelberg Über die Teufelsklinge zum Himmelreich

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Gegenüber dem Rosenstein führt uns die zweite Tour bei Heubach rund um den Nägelberg und Beuren. Nach dem Anstieg zum Rechberger Buch geht es über den Höhenzug bis zum Naturfreundehaus Himmelreich. Von dort nehmen wir den Scheuelberg in Angriff, das Pendant zum Rosenstein.


Tourencharakter

Der Zugang zur Teufelsklinge erfordert ein gutes Maß an Trittsicherheit und kann auch ausgelassen werden. Ansonsten mittelschwere Runde auf bequem zu laufenden Forst-, Waldwegen und Pfaden.

Ausgangspunkt/Endpunkt

Beurener Brückle, 490 m

Höchste Punkte

Rechberger Buch, 767 m

Scheuelberg, 717 m

Anfahrt

GPS 48.7805, 9.9290

Pkw: Von der B 29 Schwäbisch Gmünd–Aalen bei Böbingen oder Mögglingen abfahren und der Landstraße bis Heubach folgen. In Heubach von der Hauptstraße auf die Beurener Straße abbiegen und dieser zum Wanderparkplatz folgen.

Bus & Bahn: Ab dem Bahnhof Schwäbisch-Gmünd und ZOB Aalen bestehen Verbindungen zur Haltestelle Marktplatz, Heubach. Der Zuweg erfolgt dann über die Götzenbach- und Scheuelbergstraße.

Einkehr

Naturfreundehaus Himmelreich, an den Wochenenden sowie jeden ersten Mittwoch im Monat ab 8 Uhr, Sommerpause und Dienstplan unter www.naturfreundehaus-himmelreich.com

Beste Jahreszeit

April bis Oktober

Informationen

Stadtverwaltung Heubach, Tel. 07173/18 10, www.heubach.de



Das Bargauer Kreuz


Abgestorbene Bäume sind noch längst nicht tot.

Wo der Teufel rumort Beim Grill- und Wanderparkplatz nahe dem Beurener Brückle finden wir eine ganze Reihe an Tourenvorschlägen zum Wandern, Nordic Walking und auch für Mountainbiker. Um eine interessante, doch nicht allzu lange Runde zu stricken, nutzen wir verschiedene dieser Wege. So eingestimmt, kehren wir dem Beurener Brückle den Rücken und folgen dem mit roter Raute markierten Schotterweg ins Tumbachtal und den nahen Wald. Wo der Wanderweg des Albvereins nach 1500 Metern eine enge Rechtskurve beschreibt, erfolgt in etwa geradeaus der Abstecher zur Teufelsklinge (blauer Winkel). Der Zugang zu der kesselförmigen Schlucht erfolgt wegen häufiger Hangrutsche auf eigene Gefahr, lohnt sich aber insbesondere an heißen Sommertagen allein schon der dort kühleren Luft wegen.

Zwei Kreuze und eine Ausstiegsoption Nach dem Abstecher folgen wir der roten Raute sowie der Heubacher Tour Nr. 7 weiter bergan über den engen Waldpfad. Nachdem dieser einen breiten Forstweg gekreuzt hat, sind es noch 200 Meter bis zu einer Linkskehre. Der Weg führt uns somit in südöstlicher Richtung über den Nägelberg bis zum Gmünder Weg. Dort biegen wir rechts ab und folgen dem hier wieder bequem zu wandernden Weg über den Rechberger Buch zum Bargauer Kreuz. Dort treffen wir auf den HW 1 bzw. Albsteig sowie den Fränkisch-Schwäbischen Jakobsweg, auf welchem wir rechts zum Beurener Kreuz wechseln. Wer es bei einer kurzen Runde belassen möchte, kann bei dem Kreuz rechts abbiegen. In dem Fall geht es mit der Markierung »Rote Gabel« direkt hinunter nach Beuren und ab dort entlang der Straße zum Beurener Brückle.

Im Himmelreich Alle anderen laufen geradeaus weiter zum Naturfreundehaus Himmelreich. Der Aufstieg zu dem an den Wochenenden geöffneten Ausflugslokal erfolgt auf dem Albsteig. Da dieser hier recht steil und mit glatten Felsbrocken und Steinen gespickt ist, empfehlen wir bei Nässe, die Zufahrt zu nutzen. Ab dem Naturfreundehaus führt uns der HW 1 weiter in nördlicher Richtung durch den Wald und über eine Lichtung zu einer Rastbank mit Aussicht nach Westen zum Rechberg und, links davon, zum Stuifen. Sowie wir erneut in den Wald eintauchen, halten wir uns bei der nächsten Gabelung links, sodass wir dem HW 1 auf schmalen Pfad sowie über mehrere Kurven an den unteren Waldrand folgen. Kurz vor dem Wegweiser Himmelreich Nord zweigt der Jakobsweg ab.


Selbst im Hochsommer bleibt es der schluchtartigen Einkerbung angenehm frisch.

Auf den Scheuelberg Wir indes bleiben auf dem Albsteig sowie hier auch auf dem Remstal-Weg, der uns nun wieder steil bergauf zum Hohen Fels führt. Nach dem Abstecher auf die Felskanzel folgen wir dem gelben Dreieck über wechselnde Pfade auf den Scheuelberg, halten die Augen nach verdächtig aussehenden Pfützen offen und erreichen schließlich den Ostfels. Wer gerne fotografiert und ein Teleobjektiv mit großer Brennweite eingepackt hat, kann sich glücklich schätzen. Denn über Heubach hinweg eröffnet uns der Ostfels freie Sicht auf die sonst nur schwer einsehbare Westfassade der Ruine Rosenstein. Auch ohne entsprechende Ausrüstung werden wir den Ausblick von der Loge sicher gerne auf uns wirken lassen.


Über einen felsigen Pfad erfolgt der Zugang zur Teufelsklinge.

Rückweg über Heubach Nun folgen wir der Beschilderung über mehrere Kurven zum Wegweiser Scheuelberg Ost sowie links mit der Tour Nr. 7 an den unteren Waldrand, wo wir rechts abbiegen und über den Wegweiser Heubach West nach Heubach hinunterlaufen. Auf dem Weg in den Ort können wir uns auch wieder an der stilisierten Muschel des Jakobswegs orientieren. In Heubach angekommen, wechseln wir auf die Heubach-Tour Nr. 2, die uns von der Scheuelbergstraße rechts über den Klotzbach führt, bis wir erneut rechts in die Brühlstraße einbiegen. Auf dieser verlassen wir Heubach wieder und gelangen über die Verlängerung der Straße auf den Philosophenweg. Dieser verläuft etwas oberhalb des Bachs und wird von einem künstlichen Wasserlauf begleitet, womit wir nochmals ein paar schöne Eindrücke auf den letzten Metern zum Beurener Brückle bekommen.

Fränkisch-Schwäbischer Jakobsweg

Der Fränkisch-Schwäbische Jakobsweg verbindet Würzburg mit Ulm. Bekannt ist dieser Jakobsweg für seine malerischen Weinhänge im Maintal. Ab Rothenburg geht es durch die Hohenlohe nach Crailsheim und über das Jagst- und Kochertal ins Remstal. Nach dem in unserer Wanderung enthaltenen Aufstieg zum Himmelreich führt der Weg weiter über die Schwäbische Alb bis nach Ulm ins Donautal.

Teufelsklinge und Herrgottstritt

Zusammen mit dem Rosenstein soll der Scheuelberg einst Schauplatz eines überirdischen Kräftemessens gewesen sein. Vom Rosenstein aus wollte der Teufel Christus alle Reichtümer der Welt zu Füßen legen, wenn dieser vor ihm kniete und ihn anbetete. Jesus aber entgegnete: »Hebe Dich hinweg von mir, Satan« und stieß ihn in eine tiefe Schlucht beim Nägelsberg, die wir seitdem als Teufelsklinge kennen. Wer genau hinhört, kann mitunter ein Rumoren hören, wenn der Teufel in seinem unterirdischen Gefängnis tobt und das Wasser zum Überlaufen bringt. Weiter oben soll Jesus zwei Fußabdrücke auf dem Rosenstein und Scheuelberg hinterlassen haben. Das Wasser, das sich in den Tritten sammelte, soll Augen- und Beinleiden gelindert haben. Wo sich diese befinden, ist jedoch nicht mehr auszumachen.

Mystische Pfade Schwäbischen Alb: 35 Wanderungen auf den Spuren von Mythen und Sagen

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