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Das Licht der Lagerfeuer bildete einen goldenen Bogen vor dem tiefschwarzen mongolischen Himmel. Oyugun wendete sein Pferd im Dunkeln und rief: „Saran!“

Kurz darauf hörte er ein Pferd im Gesträuch.

„Beeil dich!“, rief er ihr zu.

Im Schimmer der Feuer sah er im Gegenlicht undeutlich das züngelnde wallende Haar seiner kleinen Schwester Sarangarel.

Sobald sie wieder zusammen waren, ritten sie auf die Feuer in der Ferne zu. Sie waren zwei Wochen unterwegs gewesen, um am Sagaalgan, dem Fest des Weißen Mondes, teilzunehmen, zu dem Schamanen aus dem ganzen Land zusammenkamen, um ihre alten Rituale zu praktizieren.

Es war das erste Mondfest für Sarangarel und Oyugun, was bedeutet, dass sie die dafür notwendige Initiation durchlaufen mussten. Allerdings besaß sie ein heftiges Naturell und wollte sich keinerlei Autorität unterordnen. Lediglich Oyuguns Überzeugungskunst ließ sie schließlich einwilligen. Nun, da sie ihrem Ziel nahe waren, zögerte sie und versuchte zu trödeln.

Als sie in die Nähe des Tals kamen, hörten sie den Lärm einer großen Anzahl Pferde, die durch den Bergpass galoppierten und die Luft mit Donnerklang erfüllten. Sich durch das Gestrüpp zwängend, setzten sie ihren Weg auf dem Bergkamm fort. Unter ihnen bot sich ein wundervoller Anblick. Sieben große Lagerfeuer brannten im Tal, und Pferde und Reiter umkreisten die Feuer, wobei sie immer schneller galoppierten. Sarangarel hatte noch nie so etwas gesehen. Es entfachte ihre eigene Wildheit, die unter der Oberfläche nur auf die richtige Gelegenheit wartete, hervorzutreten. Noch tiefer in sich spürte sie jedoch eine andere Macht, die eine andere Melodie in ihr erklingen ließ und die sie unsicher machte, gleichzeitig aber auch mit Hoffnung erfüllte.

Sie brauchten eine halbe Stunde für den Weg vom Berg hinab durch den Pass, um auf den Festplatz zu gelangen. In der Nähe des Feuers in der Mitte entdeckten sie einige Zelte, wo sich Schamanen, die Gesang und Klang vorzogen, eingefunden hatten. Sie waren leicht an ihren charakteristischen langen spitzen Hüten erkennbar. Die singenden Schamanen hatten eine besondere Stellung, die ihnen gewisse Privilegien einräumte, aber sie mussten die üblichen Initiationen durchlaufen wie alle anderen Schamanen.

Sarangarel und Oyugun wurden von Arigh Gal, einem von Großvater Tengers Dienern, empfangen.

„Willkommen beim Tsagaan Sar“, sagte er und breitete die Arme aus. Er wollte noch mehr sagen, hielt aber inne, als er Sarangarel erblickte. Gerüchte über ihre Schönheit waren ihr vorausgeeilt, aber niemand hatte ihn auf die Wirklichkeit vorbereitet. Oyugun lachte, als er sah, wie der Schamane errötete. Eine Frau kam hinzu, ergriff das Halfter von Sarangarels Pferd und führte sie zum Frauenquartier.

Oyugun hingegen ritt sofort hinaus und mischte sich unter die anderen Reiter, die einen lebendigen Kreis um das Lagerfeuer bildeten.

Die sieben Lagerfeuer symbolisierten Mushins sieben Hauptsterne2, die sieben Schwestern oder die sieben Jungfrauen, die seit den Anfängen der Zeit eine bedeutsame Rolle in der Mythologie der Mongolen gespielt haben. Die Schamanen waren den kosmischen Kräften besonders nahe, und insbesondere während des Festes des Weißen Mondes konnten zahlreiche Eigenschaften vom Kosmischen Rat empfangen werden. Jegliche Art von Feindseligkeit war untersagt. Alle Tore des Kosmos sollten offengehalten werden, und das war nur durch die richtige Geisteshaltung möglich.

Das Fest des Weißen Mondes war auch ein Fruchtbarkeitsfest, in dem sieben Jungfrauen symbolisch Tenger geopfert wurden. Gleichzeitig wurden die jungen Mädchen auf diese Weise mit der Welt der Frauen vertraut gemacht. Um ein möglichst reines Opfer zu sein, mussten die Jungfrauen ihre Regel haben. Wenn ein zu initiierendes Mädchen nicht während des Festes seine Regel hatte, musste es bis zum nächsten Jahr warten. Wenn diese auch im folgenden Jahr nicht eintrat, durfte sie keine schamanische Arbeit aufnehmen.

Die Männer ritten die ganze Nacht hindurch, während die Frauen durch Lieder und Klänge Öffnungen zur ätherischen Ebene zu finden begannen, die auch als Tore zur jenseitigen Welt dienen konnten. Das konnte tagelang so weitergehen.

Nach drei Tagen und drei Nächten waren viele der Reiter, denen es nicht gelungen war, sich mit der Welt der Geister zu verbinden, erschöpft ausgefallen. Am Abend des dritten Tages geschah jedoch der Durchbruch. Die Frauen stimmten sich auf einen vollkommen reinen machtvollen Ton ein, der das Universum durchbrach und eine Öffnung schuf. Ein Seufzer der Erleichterung war unter den Reitern zu hören, und die Pferde, die kurz vor dem Umfallen waren, taumelten zur Wasserstelle, wo man sich für den Rest des Festes um sie kümmerte. Sie hatten ihr Bestes gegeben. Das Pferd ist das heiligste Tier der Schamanen. Es trägt den Schamanen gut beschützt in die Welt, und er verlässt sie wieder auf dem Himmelspferd oder dem Windpferd, um mit den Geistern in der anderen Welt zusammenzuarbeiten.

Sieben Frauen und sieben Männer saßen rund um die Uhr zusammen und sangen den Ton, den die Frauen gefunden hatten; dies ermöglichte es den drei ältesten Schamanen, in die Welt der Geister zu reisen, um den Weg für die Jungfrauen und die jungen Männer vorzubereiten, die initiiert werden sollten.

Unterdessen prüften sie die jungen Jungfrauen, um herauszufinden, welche den Ansprüchen genügen würde, während die jungen Männer drei Tage und drei Nächte in einer Höhle in den Bergen verbrachten. Sarangarel war für würdig befunden worden, aber sobald sich die Möglichkeit ergab, war sie im Schutze der Dunkelheit zum Pferdegehege geschlichen und hatte versucht, auf dem Pferd ihres Bruders zu entkommen. Doch sie war von einem der Wächter gefasst worden, der sich Hilfe von zwei anderen Wächtern holen musste, um sie zu bändigen. Zur Strafe wurde Sarangarel für einen ganzen Tag an einen Pfahl außerhalb des Hauptzeltes gebunden, zur Belustigung der Vorbeigehenden, die sie mit freundlichen Zurufen neckten.

Sie stampfte erregt auf den Boden, sodass Sand und Kies durch die Luft flogen. Sie war wie ein wilder und widerspenstiger Hengst, der sich nicht bändigen lassen wollte.

In der Menge befand sich ein junger Schamane, der sich in dem Augenblick in Sarangarel verliebte, in dem er sie erblickte. Er stand den ganzen Tag da, ohne ein Wort zu sagen, sah sie aber voller Leidenschaft und Verlangen völlig hingerissen an. Sarangarel hatte ihn gesehen und sah vorwurfsvoll zu ihm hinüber, hauptsächlich deswegen, weil sie fand, es sei demütigend, sich wie ein gefangenes Tier anstarren lassen zu müssen.

Als jedoch die Sonne unterzugehen begann, geschah etwas Sonderbares. Plötzlich fing der junge Schamane an zu singen. Das war an sich nichts Besonderes, aber der Klang seiner Stimme war so rein, samtig und mitfühlend, dass er ihr Herz mit einer Liebeskraft traf, der keine Verteidigung zu widerstehen vermochte.

Sarangarel erstarrte in ihren Fesseln. Aller Widerstand fiel von ihr ab, wie der Staub, den sie noch einige Augenblicke zuvor aufgewühlt hatte, zu Boden fiel. Alle Geräusche hörten auf, sowohl in ihr als auch um sie herum. Jegliche Betriebsamkeit stockte. Alle Aufmerksamkeit galt dem jungen Mann, der die junge, an den Baum des Lebens gebundene Frau im Zentrum der Welt ansang. Doch dies war lediglich der Anfang von etwas, das alle, die es mit angesehen haben, niemals vergessen werden. Aus einem unbekannten Ort im Innern Sarangarels stieg ein Ton auf. Zuerst klang er wie das schmerzvolle Schreien eines verwundeten Tieres. Und dennoch war dieser Ton auf so unerklärliche Weise anders als alles, was sie je zuvor gehört hatten. Er läuterte die Atmosphäre von jeglicher Unreinheit. Dann veränderte er sich und wurde klarer und freier. Die Zeugen des Ereignisses waren, sagten später, es sei gewesen, als wäre Sarangarel vor ihren Augen verwandelt worden. Die nicht zu bändigende Frau wurde auf unerklärliche Weise zu einem geflügelten Wesen, wie man es noch nie gesehen hatte. Die Stimme dieses Wesens stand wie eine Lichtsäule mitten unter ihnen. Jedes Herz musste sich ihrer Kraft öffnen, und es war, als heilte sie jeden Kummer, alle Krankheiten und Tode. Jeder, der diesen Klang hörte, musste alles Alte hinter sich lassen und das Neue begrüßen. Die Schamanen aus allen Ecken der Welt wandten sich dieser Tonsäule zu, die sich mit dem Baum des Lebens vereinigt und auf wundersame Weise einen unvergänglichen Samen in ihr Herz gesät hatte.


Ich wachte mit einem Ruck auf, als würde ich aus einer Realität herausgezerrt und in eine andere geworfen. Ich blickte mich um und erinnerte mich, dass ich mich in einem Hotelzimmer in Ax-les-Thermes befand. Von irgendwo weit her erklang das schwache Echo einer Stimme, die ein unbekanntes Lied sang. Die Ereignisse der vergangenen Nacht kamen mir wieder in den Sinn. Was war das, was mich so „auf Abwege“ und zum See hinauf hatte fahren lassen? Und wer hatte dort zu mir gesprochen? Ich erinnerte mich an das strahlende Wesen, das über das Wasser ging und dann schnell wieder verschwand. Alles schien völlig irreal zu sein. Und dennoch zweifelte ich nicht im Geringsten daran, dass dies geschehen war. Plötzlich verspürte ich den brennenden Wunsch, wieder zurückzufahren, aber ich konnte mich nicht mehr daran erinnern, auf welchem Weg ich dorthin gelangt war. Ich versuchte, die Route in Gedanken zu rekonstruieren, aber die Einzelheiten waren für mich nicht mehr greifbar. Es bestand kein Zweifel, dass diese Erfahrung mit meiner nächtlichen Reise, der Begegnung mit Sarangarel und den singenden Schamanen zu tun hatte. Während ich auf meinem Bett ausgestreckt lag, erfasste mich eine tiefe Sehnsucht, sie wiederzusehen. Das Echo ihres Liedes klang noch immer in mir nach, und etwas schien sich zu wandeln. Es war, als wäre eine vollkommen neue Öffnung in einem längst vergessenen Teil meines Herzens geschaffen worden, ein kleiner Schlitz, durch den das Lied still hereinfloss und den abgesplitterten Kristall des Universums umfing:

ICH BIN das Licht im Herzen,

Das jede Finsternis verdrängt

Und mit dem einzig wirklich Seienden

Alles in Goldenes Licht verwandelt.

ICH BIN dasjenige, das meine Liebe in die Welt hinaus sendet,

Um all das zu heilen, was hinabgefallen ist,

Und Bitterkeit und Widerstand niederzureißen.

ICH BIN die unendliche Kraft der Liebe,

Die mit dem einzig wirklich Seienden

Durch alles Lebendige wirkt:

Vergebung auf immerdar.

Es fühlte sich an, als würde mein Herz sanft von einer unsichtbaren Hand gehalten. Ich spürte eine heilende Kraft durch meine Brust strömen.

Ich blieb an diesem Morgen im Bett und beobachtete, wie die Morgenröte goldene Lichtstrahlen in mein Zimmer sandte. Es herrschte ein intensives Gefühl tiefen Friedens, das wiederum ein ebenso tiefes Gefühl der Dankbarkeit hervorbrachte. Was waren das für Wesen, die beschlossen hatten, sich auf diese Weise meiner anzunehmen? Wer war das Orakel Miriam, das sich mir in Toledo offenbart hatte und das in meiner Nähe geblieben war und mitgeholfen hatte, als ich das Buch über Magdalena schrieb? Und was für Wesen kümmerten sich jetzt um mich? Und wer war Sylvia, mit der ich so überraschend in Kontakt gekommen war und die offensichtlich etwas besaß, das sie mir übermitteln wollte? Wer war der Seher, dieses Wesen von außerhalb des Universums, das mein Leben gerettet hatte? Und was ist mit all den Menschen, die mir auf meinem Weg geholfen haben? Ganz zu schweigen von den Wesen aus einer anderen Realität. Es gab wirklich viel, wofür ich dankbar sein konnte, und als ich mich in meine stille Stunde zurückzog, sandte ich ihnen liebevolle Gedanken.

Nach dem Frühstück beschloss ich, in Richtung Belcaire und weiter nach Bélesta zu fahren, wo ich nach Montségur abbog. Ich freute mich darauf, das alte Dorf wiederzusehen, das sich im Gelobten Tal befindet, wo ich so viele transformierende Erfahrungen mit dem Seher erlebt hatte, und konnte gar nicht schnell genug dorthin gelangen. Als ich jedoch durch Fougax-et-Barrineuf, ein kleines, fünfzehn Minuten von Montségur entfernt liegendes Dorf, gefahren war, entdeckte ich ein großes rot-gelbes Gebäude, das etwas abseits auf der rechten Seite der Straße lag. Ich hatte es so viele Male gesehen, als der Seher und ich die Gegend besichtigt hatten, war aber niemals im Inneren gewesen.

Auf einem Schild draußen am Haus stand „Om Shanti“. Das Gebäude hätte gut ein buddhistisches oder hinduistisches Kloster sein können. Ob dies der Grund dafür gewesen war, hier einzubiegen, oder nicht, weiß ich nicht, aber irgendetwas ließ mich hier Halt machen.

Es schien niemand anwesend zu sein. Ich parkte den Wagen und näherte mich vorsichtig dem Haus. Es gab ein großes Regal für Schuhe und Stiefel vor der Eingangstür. Darüber hing eine hübsche Glocke. Ich konnte eine Madonnenfigur in einem der Fenster erkennen und im anderen Fenster eine Heiligenfigur. Also war es nicht ganz und gar östlich ausgerichtet.

Mit Bedacht klopfte ich an die Tür. Sie stand leicht offen, und so öffnete ich sie ganz und ging in einen kleinen Raum mit Türen an beiden Seiten und einer breiten Treppe vor mir. Hinter einer der Türen hörte ich Küchengeräusche und wollte gerade klopfen, als sich die Tür öffnete.

„Willkommen“, sagte eine warme Stimme, „kann ich Ihnen helfen?“

Ein ungefähr sechzig Jahre alter Mann stand vor mir. Sobald ich ihn erblickte, spürte ich seine goldene, kristallgleiche Aura, die deutlich mit diesem Ort verbunden war. Ich konnte nicht sagen, ob er es war, der diesem Ort diese subtile Qualität gab, oder umgekehrt. Wie er jedoch so dastand und mich so herzlich empfing, war ich geneigt anzunehmen, dass er der Träger der Kraft war. Mich durchfuhr der Gedanke, er könnte vielleicht ein weiterer Weiser sein, dem die dubiose Aufgabe übertragen worden war, mir den Weg zu zeigen.

Wir stellten uns vor. Sein Name war Mar. Kurz darauf saßen wir zusammen mit seiner Frau in der Küche. Sie kamen aus Holland, die Stätte Les Contes gehörte ihnen seit zwölf Jahren. Früher war es ein Gästehaus für arme französische Kinder gewesen, das von der katholischen Kirche betrieben wurde.

Später, als Mar mich durch das Haus führte, konnte ich die Ausmaße der äußeren Struktur von Les Contes erkennen. Ein Schlafsaal am andern. Stockwerk für Stockwerk, und zusätzlich leere Räume und Nebengebäude in Hülle und Fülle. Mindestens 3000 Quadratmeter. Es gab auch eine alte Kapelle, die Mar und Leny in einen Meditationssaal umgewandelt hatten.

Vom Berg her floss ständig frisches Quellwasser in großen Mengen in ein riesiges Wasserreservoir, das für Trinkwasser und Elektrizität in Les Contes sorgte. Wo immer man sich in dem Gebäude aufhielt, man war ständig vom Klang strömenden Wassers umgeben.

Vor dem Haus war ein großer Garten angelegt und dahinter ein kleiner Park.

Während Mar erzählte, bemerkte ich, wie sehr er dem Seher ähnelte. Sie hätten Brüder sein können. Wahrscheinlich waren sie es auch auf irgendeiner Ebene.

„Leny hat mich gebeten, dir dein Zimmer zu zeigen; wenn du mir folgen würdest?“

Wir stiegen die Treppe des alten Hauptgebäudes hinauf. Oben stand an jeder Tür der alte Name, den die Nonnen den Zimmern gegeben hatten. Mein Zimmer befand sich im zweiten Stock. Es hieß Franz von Assisi.

Es war ein großer Raum, der sowohl ein Einzel- als auch ein Doppelbett enthielt, einen kleinen Tisch, ein Waschbecken und den einzigen Balkon von Les Contes.

„Margaret Starbird wohnte auch in diesem Zimmer, als sie die Magdalena-Kurse in dieser Gegend gegeben hat“, sagte er beiläufig, bevor er hinaus und auf die Treppe zuging.

„Entschuldigung“, sagte ich, „hast du Maria Magdalena gesagt?“

„Oh, interessierst du dich für sie?“

„Ich habe gerade ein Buch über sie geschrieben und veröffentlicht.“

Er lächelte, als wollte er sagen: „Wer hat das nicht“, aber dann sagte er mit der gleichen beiläufigen Stimme wie vorher:

„Natürlich.“

Unsere Blicke begegneten sich und Gelächter schallte durch das alte Gemäuer.

„Abendessen gibt es um sieben!“

Ich hörte ihn summen und lachen, als er die Treppe hinunterging.

Der Speisesaal schwirrte von Stimmen. Fünfzehn Leute saßen um die zwei langen Tische. Ich saß neben Mar und Leny. Wir wechselten höfliche Nettigkeiten und sie erkundigten sich nach meiner Verbindung mit dieser Gegend. Aber ich spürte auch, dass noch eine andere Art von Austausch vor sich ging, der meinen Gastgebern sagte, wer ich auf einer anderen Ebene war.

„Kennst du die Höhle von Bethlehem?“

Die lockere Fröhlichkeit veränderte sich plötzlich, und Mars intensiver Blick und gesenkte Stimme zogen meine ganze Aufmerksamkeit auf sich.

„Ich habe davon gehört“, sagte ich. Die Frage kam für mich völlig überraschend, und meine zögerliche Antwort war eine ziemliche Untertreibung. Der Seher und ich hatten vergeblich nach diesem legendären Ort gesucht.

„Was hast du gehört?“

„Dass dies einer der geheimen Initiationsplätze für die Katharer gewesen ist und dass er sich in der Umgebung von Ussat-les-Bains befindet.“

Er sah mich unverwandt an, während ich sprach, und blieb eine Weile ruhig sitzen, bevor er antwortete:

„Die Höhle von Bethlehem mag einer der geheimsten Orte der Katharer gewesen sein oder auch nicht; da gibt es keine Gewissheit. Alles, was man weiß, ist, dass die Höhle 1938 von einem der besten Experten und zeitgenössischen Wortführer des Katharismus, Antonin Gadal, gefunden und freigelegt wurde. Man sagt jedoch auch, dass er nicht ganz vertrauenswürdig war. Soweit bekannt ist, hat er viele merkwürdige Dinge unternommen, um Touristen in diese damals sehr arme Gegend zu locken.“

„Hast du die Höhle besucht?“, fragte ich, ohne länger in der Lage zu sein, meinen Enthusiasmus zu verbergen.

„Viele Male“, sagte er. Er überlegte, wie viel er mir erzählen konnte, fuhr dann aber fort:

„Ganz gleich, ob es ein Schwindel ist oder nicht, jeder, der die Höhle besichtigt, muss zugeben, dass dort eine sehr besondere Energie herrscht. Die Rosenkreuzer schrieben und schreiben noch heute dem Ort eine große Bedeutung zu, und ich für meinen Teil habe überhaupt keinen Zweifel, dass Initiationen dort stattgefunden haben und vielleicht heute noch stattfinden. Ich habe einige sehr ungewöhnliche Erfahrungen in der Höhle gemacht.“

„Welche Art von Initiationen haben dort stattgefunden?“

„Gadal zufolge wurde die Höhle von den Katharern als eine Art Kirche benutzt, wo der ‚neue Christus‘ geboren wurde und wo der Initiierte schließlich den Rang eines Parfait, eines Vollkommenen, erhielt. Mit anderen Worten: ein Platz, an dem der Kandidat alles Alte, seine ganze Vergangenheit, hinter sich zurücklassen musste, um in ein neues Leben in Christus einzutreten. Auf der Ostmauer der Höhle ist ein großes natürliches Fünfeck zu sehen. Während der Katharerpriester höchstwahrscheinlich aus dem Johannesevangelium las, musste der Kandidat in dem Pentagon stehen, bevor die Initiation stattfand.“

Er endete, stand auf und ging fort. Kurz darauf kehrte er mit Papier und Bleistift zurück.

„Ich zeichne dir eine Karte, damit du den Ort findest. Denk aber daran, dich sehr still zu bewegen, wenn du das Gebiet erreichst.“

Nach dem Abendessen versammelten sich einige Gäste in einem Raum mit offener Feuerstelle und unterhielten sich mit Small Talk. Mir fielen besonders eine reife Frau und ein junger Mann auf. Die Frau sah aus, als hätte sie ein schweres Leben hinter sich; es war in ihr Gesicht gekerbt, das wie eine tibetische Dämonenmaske aussah. Der junge Mann trug dicke Brillengläser und einen langen Pferdeschwanz und war ganz und gar in Schwarz gekleidet. Sie waren in eine intensive Diskussion vertieft, die manches Mal wie ein ernster Streit klang. Doch aus irgendeinem Grund sagte mir etwas, dass dieses Thema für mich von Bedeutung war. Ich schnappte das eine oder andere Wort auf, aber da sie sehr schnell und Holländisch sprachen, konnte ich den Zusammenhang nicht erfassen. Ich trank meinen Tee, wünschte allen eine gute Nacht und ging auf mein Zimmer, um etwas Schlaf zu bekommen.


Les Contes


Leny und Mar Van der Velde

Ich lag lange Zeit wach und lauschte dem Geräusch des Wassers, das diesen magischen Ort umgab, der einst ein Paradies für arme Kinder gewesen war.

Oder etwa nicht?

Was war hier wirklich vor sich gegangen?

Das Wasser schien das Fundament des Hauses aufzulösen, das in der Luft schwebte und im Universum verschwand. Ich schloss die Augen und schwebte mit ihm mit.

Das Geräusch spielender Kinder drang in mein Zimmer. Ich wachte auf und fühlte mich ein wenig benommen nach einer langen nächtlichen Reise, über deren Ziel ich mir noch nicht im Klaren war.

Die Risse in der Zimmerdecke und die geblümten Tapeten. Das helle Lachen der Kinder. Geschäftige Schritte auf der Treppe. Wie war es hier vor fünfundsiebzig Jahren wohl wirklich gewesen? Jetzt hörte ich unterdrücktes Weinen. Ich stand auf. Es klang so, als käme der Ton von einer Stelle gleich neben meinem Bett.

„Wer bist du?“, flüsterte ich.

Draußen war die Sonne noch nicht aufgegangen. Ich ging zum Balkon hinüber und sah nach draußen. Ich konnte unten niemanden sehen. Und dennoch war das Geräusch der spielenden Kinder völlig real.

Vor diesem Hintergrund erschien das leise Weinen sogar noch herzzerreißender. Ein verschwommener grauer Schatten von der Größe eines Kindes saß zusammengekauert am Kopfende des am weitesten von mir entfernten Bettes. Behutsam ging ich näher an es heran und hockte mich vor dem kleinen Wesen nieder, wobei ich das himmlische aramäische Gebet rezitierte:

Himmlische Quelle,

Die Du allgegenwärtig bist,

Dein Reich komme,

Dein Wille geschehe,

Hier und jetzt und immerdar.

Erfülle uns mit der Kraft Deiner Gnade

Und löse die Bande, mit denen wir uns gegenseitig fesseln.

Führe uns aus der Versuchung heraus und befreie uns von uns selbst,

Und gib uns die Kraft, eins mit Dir zu sein.

Lehre uns die wahre Macht der Vergebung.

Möge dieser heilige Augenblick der Boden sein,

Aus dem all unsere zukünftigen Handlungen erwachsen.

Amen.

Der Raum war nun vollkommen still.

Heimweh!

Ich zündete eine Kerze an.

Die kleine graue Wolke vor mir löste sich langsam auf. Mitten in all dem Grau nahm ich kleine, funkelnde Lichter wahr, die um das Wesen herumtanzten und ihm auf seinem Weg zu dem Ort folgten, an den es gehörte. All die alten Geräusche fielen um mich herum in sich zusammen und verschwanden auf genau dieselbe Weise.

Draußen stieg die Sonne über den Bergen auf.

Der einzige Laut im Raum war der meines eigenen Herzschlags.

Nach dem Frühstück fuhr ich über Ax-les-Thermes nach Tarascon, bis ich nach Ussat-les-Bains und Ornolac kam, wo ich auf der kleinen Brücke die Ariège überquerte. Auf der rechten Seite lag eine kleine Kirche, die nicht mehr in Gebrauch zu sein schien. Ihr gegenüber gab es ein altes Thermalbad. Ich parkte das Auto davor und folgte zu Fuß der Straße auf der rechten Seite. Kurz vor der Villa Bernadac bog ich links ein und nahm den Pfad, der in den Wald führte. Der Zeichnung von Mar zufolge musste ich etwas weiter vorn einem noch schmaleren Pfad zur Linken folgen. Ich fand den Weg und folgte ihm, wie es auf der Karte eingezeichnet war. Ich hatte Mühe, mir einen Weg durch das Dickicht zu bahnen, das um mich herum immer dichter wurde. Die langen Zweige der Wildrosen machten jegliches Vorankommen sehr schwer. Ich kroch unter einem umgestürzten Baum durch, der auch auf der Karte verzeichnet war, verlor den Pfad dann jedoch aus den Augen, als er sich gabelte und im Nichts endete.

Ich arbeite mich mit großen Schwierigkeiten zum Anfangspunkt zurück und begann aufs Neue. Dieses Mal, nachdem ich zwanzig Minuten mit dem Unterholz gekämpft hatte, kam ich an einer steilen Felswand an, wo es nicht weiterzugehen schien. Die Sonnenstrahlen wurden unbarmherzig von der Felswand reflektiert und die Schlucht war wie ein natürlicher Ofen. Schweißüberströmt und mit einer zerknitterten Karte in der Hand war ich schon so weit, die Suche aufzugeben.

Als ich mich umdrehte, um den Rückweg einzuschlagen, sah ich zum ersten Mal nach oben. Auf einem Felsvorsprung über mir war die Tür deutlich sichtbar, die nach der Zeichnung von Mar der erste Hinweis darauf war, dass ich mich auf dem richtigen Weg befand. Das Problem war jedoch, dass Mar einen Fehler gemacht hatte.

Ich war sehr aufgeregt, als ich vorsichtig an der Tür zog und sie sich mit einem Knarren öffnete. Ich ging weiter durch ein Tor aus Ziegelsteinen und stieg eine schmale Treppe hinauf. Kurz darauf befand ich mich an einer eindrucksvollen Felswand mit einer großen Öffnung. Ich hielt eine Weile inne, um mich zu orientieren, bevor ich mich nach rechts wandte und zu dem ging, was der Eingang zur Höhle von Bethlehem zu sein schien.

Einen Augenblick später trat ich mit angehaltenem Atem in die Höhle ein.

Einen Schritt unter mir befand sich ein nahezu rechteckiger, etwa neun mal drei Meter großer Raum. Nahe dem Eingang ruhte ein riesiger Felsblock auf drei kleineren. Das Ganze sah vor allen Dingen wie ein Altar aus. Das berühmte Fünfeck war an der gegenüberliegenden Seite zu sehen, wo die Kandidaten während ihrer Initiation zu stehen hatten. Links vom Eingang gab es eine Nische, in der nach der Legende der Heilige Gral während der Zeremonien stand. Die Höhle war nach Süden hin offen, und von ihrem Eingang aus hatte man einen beeindruckenden Blick über das Tal und Ornolac.

Mar hatte recht. Ob die Höhle nun eine authentische Stätte der Katharer gewesen ist oder nicht, sie hatte jedenfalls eine ganz besondere Atmosphäre. Ich setzte mich auf eine Steinbank neben dem Altar und ließ mich in die Stille des Ortes fallen.

Während ich so dasaß, wurde mir offenbart, dass der wichtigste Teil der Initiation nicht bei dem Pentagon an der Wand stattfand, sondern am Steinaltar. Hier mussten die Initiierten sich hinlegen und die Nacht verbringen, um das kleine Ich aufzugeben, damit das höhere Selbst, Christus, geboren werden konnte und den Platz des alten Ich einnehmen konnte. Sobald ich dies verstanden hatte, beschloss ich, die Nacht ebenfalls hier zu verbringen.

Den restlichen Tag verbrachte ich in dieser Gegend. Am späten Nachmittag holte ich meinen Schlafsack und besorgte mir ein Stück Karton, auf das ich mich legen konnte.


Die Bethlehem-Höhle

Es wurde dunkel, als ich mein Bett auf dem Altar richtete und mich hinlegte. Es war gerade genug Platz vorhanden, um mich auszustrecken. Einige flackernde Kerzen waren das Einzige, das ich hatte, um mir die Fledermäuse vom Leib zu halten.

Meine inneren Dämonen konnten jedoch nicht so leicht in Schach gehalten werden.

Die nächtlichen Geräusche übernahmen nun die Höhle und die äußere Welt. Ich fragte mich, ob sie identisch waren.

Ein Windstoß blies die Kerzen aus und erfüllte die Höhle mit einer undurchdringlichen Finsternis. Was unter anderen Bedingungen wie kleine Krabbeltiere geklungen haben mag, klang nun wie Tiere von bis dahin unbekannten Ausmaßen. Ein Paar gelber Augen näherte sich mir durch die Luft und verschwand irgendwo unter mir. Ich schloss die Augen und versuchte mich auf dem unbequemen Bett zu entspannen, hörte aber nicht auf, mich zu drehen und zu wenden, um eine Position zu finden, die der Oberfläche des Steins entsprach, die ich ganz deutlich durch den Schlafsack und die Pappe spüren konnte.

Ich weiß nicht, wie lange ich versucht habe einzuschlafen, aber ich muss wohl in einen anderen Geisteszustand geglitten sein, da ich mich plötzlich in einer anderen menschlichen Körperform wiederfand, in einer anderen Höhle, in einem anderen Land, vor langer, langer Zeit.


Oyugun lief an der Felswand entlang, während er versuchte, die kleinen Zeichen zu lesen, die ihn auf seinem Weg leiten sollten. Der Schweiß lief ihm unter der Tigermaske in die Augen und nahm ihm die Sicht; er musste sich konzentrieren, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Gelegentlich hielt er inne, um Atem zu schöpfen und zu lauschen, aber das Einzige, was er hören konnte, war sein eigenes Herz, das das Blut durch seinen jungen Körper pumpte. Er lief um sein Leben. Er lief durch die schwach beleuchteten und zugigen Gänge, wo Fackeln so weit auseinander angebracht waren, dass er gerade noch sehen konnte, wohin er lief. Hätten sie ihn über die Umstände bei seiner Initiation aufgeklärt, so hätte er sich darauf vorbereiten können. Aber er begriff, dass die Ungewissheit ein wichtiger Bestandteil der Prüfung war.

Als Oyugun schließlich klar wurde, dass es kein augenfälliges System im Aufbau des Labyrinths gab und mit dem Verstand keinerlei Weg aus dieser Grässlichkeit heraus zu finden war, überantwortete er sich schließlich und lief in die Richtung, die sein Herz ihm wies. Er schwebte nahezu in der Luft, immer rundherum, rauf und runter, einen Gang nach dem anderen entlang. Die Hitze ließ ihn jedoch spüren, dass er dem näher kam, was das Zentrum sein musste.

Am Ende eines langen Ganges hielt er am Fuße einer Treppe an. Er wandte den Kopf um und blickte zurück, aber es sah nicht so aus, als hätte er etwas übersehen. Sein Herz hämmerte in seiner Brust und sein Atem klang wie einer der großen Blasebälge an den Feuern für das Mondfest draußen.

Langsam begann er auf die Öffnung am Ende der Stufen zuzugehen, wo ein schwaches Licht lange, undeutliche Schatten von Wesen warf, die er nicht kannte.

Er hielt wieder inne, um Atem zu schöpfen. Dann trat er in einen Raum mit vier Bögen, die eine symmetrische Blume an der Decke über dem Altar in der Mitte des Raumes bildeten. Eine Frau lag auf dem Altar. Kein anderes Lebewesen war zu sehen. Er hatte sein Ziel erreicht. Er wusste, dass alles, was er jetzt noch tun musste, war, den letzten Teil der Prüfung zu bestehen.

Vorsichtig ging er einen Schritt näher.

Eine junge Frau, die eine Maske in Form einer Schlange trug, lag an den Altar gefesselt vor ihm. Sie war in ein dünnes Kleid aus Schlangenhaut gekleidet, das mit zahlreichen Tiersymbolen verziert war, die kaum die intimsten Teile ihres Körpers bedeckten.

Es verschlug Oyugun den Atem, als er sie sah. Ihr Anblick ließ ihn wie festgenagelt stehen bleiben, während ihm chaotische Gedanken durch den Kopf gingen. Was war der nächste Schritt?

Er betrachtete die junge Frau. Die Augen der Schlange begegneten den seinen. Ihre Brust hob und senkte sich immer schneller, aber sonst war sie ruhig. Einen Moment lang dachte er, er habe etwas in ihren Augen gesehen, etwas, das ihn führen oder ermutigen wollte. Aber er verstand nicht, was es war. Er war sich nur einer Sache bewusst: Er durfte keine Zeit verlieren. Er hörte die Trommeln und Glocken von weit her und war sicher, dass sie näherkamen. Unverzüglich begann er die Frau loszubinden. Als er einen ihrer Arme befreit hatte und begann, den anderen loszubinden, wunderte er sich, weshalb sie ihren Arm nicht bewegte. Sie bewegte sich nur ganz leicht, als er auch ihre Beine losgebunden hatte. Er dachte, vielleicht habe man sie unter Drogen gesetzt, wusste aber auch, dass solche Gedanken völlig unnütz waren und nirgendwohin führten. Es gab für ihn nur eins zu tun. Er zögerte einen Augenblick, bevor er die Hand ausstreckte, um ihr aus ihrem Schlangenhautkleid zu helfen. Er nestelte an dem Verschluss, der es an der Seite zusammenhielt, während sie sich ruhig an seinem Handgelenk festhielt. Dann ließ sie ihn los, löste das Kleid und bot ihm ihre Brüste dar. Mehr als alles andere wollte er seine Maske abreißen und ihre ebenso und sie küssen, aber ihm war klar, dass dies nicht erlaubt war. Die Augen der Schlange begegneten seinen, sie sagten „Komm!“ zu ihm.

Die Trommeln und Glocken waren jetzt nicht mehr weit entfernt. Er riss die restliche Schlangenhaut mit einer fließenden Bewegung von ihrem Körper und blickte auf das offene Geschlecht, das wie eine schwarze und rote Perle vor ihm lag, das Tor zu Leben und Tod, das darauf wartete, dass er das Allerheiligste betrat.

Er bestand aus einem einzigen festen Muskel, als er langsam in sie eindrang. Sie verschmolzen zu einer einzigen Bewegung, und er war wie in einem Schraubstock gefangen, der es ihm unmöglich machte, sich zurückzuziehen. Er hörte ihren warmen Atem hinter der Maske unter ihm. Irgendwo in der Nähe meißelten der wahnsinnige Rhythmus und die schrillen Töne der Glocken eine Öffnung zur ätherischen Ebene. In diesem Augenblick explodierte seine Welt in einem Inferno wie der Sintflut, die alle Dämme der Welt bricht, während er wie ein ausgeliefertes Tier aufschrie. Er sank auf sie, schweißüberströmt. Er spürte die Anwesenheit von Wesen im Raum.

„Oyugun!“

Überrascht blickte er auf die Schlange. Er schien ihre Stimme wiederzuerkennen. Dann zog er ihr die Maske vom Gesicht.

„Sarangarel!“

2Die Plejaden.

Der Gral

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