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Kapitel 3: Regeln
ОглавлениеDu bist Schöpfer deines Glücks.
Und du entscheidest, ob du glücklich sein willst oder nicht. Denn die Welt ist subjektiv. Also deine Welt. Es gibt keine objektive Welt, alles ist nur in unserer subjetiven Wahrnehmung. Es gibt nicht eine Realität, die Objektive, und wir müssen lernen, diese zu verstehen. Es gibt 8 Milliarden Realitäten, einige überschneiden sich in Punkto Ethnik, durch unsere Kultur und Herkunft etc. Aber keine ist wie die Andere, jede Realität in uns ist individuell und einzigartig. Also wieso machen wir uns das Leben so schwer? Wir haben das Recht, unsere Realität so zu gestalten, dass wir glücklich sind, solange kein Anderer darunter Schaden nimmt. Und wir können sie gestalten, genauso wie wir die Welt verändern können. Du sagts, du kannst die Welt nicht verändern? Du veränderst die Welt mit allem, was du tust oder lässt, auch wenn es nur ein bisschen ist. Du hast die Wahl, ob du die Welt ins Positive oder ins Negative veränderst. Deine Welt! Unser Glück genauso, wie unseren Stress und unsere Probleme. Ein Problem macht nur Ärger, wenn du Ärger aus dem Problem machst.
Beispiel: Das unberechenbare Wetter
1. Du hast etwas geplant und willst unbedingt mit an diesem Plan festhalten, nur spielt das Wetter nicht mit. Du musst etwas anderes unternehmen und bist den ganzen Tag mies drauf, da dein plan nicht auf geht.
2. Du bist immer spontan und offen für neues. Du kannst die Situation nicht ändern, du bist nicht Herr desWetters, aber du kannst deine Laune verändern, egal was du tust. Also tust du etwas, das bei diesem Wetter funktioniert und genießt, am Leben zu sein, mit den Personen zu sein, die dich umgeben oder du geniest einfach, was du tust.
Probleme sind ja nur etwas, das nach einer Lösung verlangt, wie man sein Leben in Zukunft erfolgreicher gestaltet. Jeder Mensch lernt aus jedem Problem, aus jeder Situation für das nächste mal.
Ich habe es sehr simpel dargestellt. Aber jedes Problem, das sich uns bietet, ist erst ein so unangenehmes Problem, wenn wir dies daraus machen.
Also kannst du die Dinge gelassener nehmen. Finde einfach, wenn nicht alles glatt läuft, eine Lösung. Denn das ist Intelligenz. Die Fähigkeit, Lösungen für unsere Probleme zu finden. Unser Gehirn ist nicht geschaffen, um zu denken, zu lernen oder ein Ich-Bewusstsein zu haben. Es ist ein Lösungsfinder. Und es findet Lösungen, wenn wir es wollen. Dazu nochmal. In unserer Gesellschaft ist Lernen ja ein wichtiger Punkt. Wir sollen in der Schule lernen, in der Universität, im Job, in der Freizeit. Dabei lernen viele nicht, sondern sie lernen auswendig, was ein entscheidender Unterschied ist. Sie lernen nichts aus etwas, das zur Lösung eines Problems in ihrem Leben beitrug, sondern sie merken sich etwas für den Lehrer oder Professor und kotzen es zum Examen aus, um es danach wieder zu vergessen. Das hat nichts mit lernen zu tun. Lernen ist nur ein Nebenwirkung vom Lösungsfinden. Einige Menschen empfinden viel Wissen als Intelligenz, dabei ist Intelligenz die Fähigkeit, Lösungen aus Problemen zu finden. Ein IQ-Test beispielsweise besteht aus Problemen, die zu lösen sind. Verwechsle dies nicht.
Es hängt von dir ab, ob du eine Lösung finden willst, oder ob du nur Probleme suchst. Ein Sucher sucht, ein Finder findet.
Möchtest du glücklich werden, solltest du ein Finder werden.
Was hilft dabei?
Wenn wir etwas erreichen wollen, dann haben wir zwar das Ziel vor Augen, aber wir suchen nach Gründen, wieso es nicht klappen könnte. Wir sind zu sehr Sucher. Nimm ein Blatt Papier, erstelle eine Liste und schreibe als Überschrift »Dein Ziel« und darunter über die zwei Spalten:
»Was mich zum Ziel führt« und »Warum es nicht klappen könnte«. Und dann streichst du letzteres einfach durch. Verschwende keine Zeit mit suchen. Nutze die Zeit, die du hast damit, Lösungen und Wege zu finden.
Außerdem müssen wir täglich Kompromisse machen. Das Leben ohne Kompromisse ist unmöglich, aber auch dabei können wir selbst entscheiden, welche der mindestens zwei Möglichkeiten wir nun annehmen wollen. Nach welchen Regeln sollten wir alle denken?
Ich entschied mich in meinem Leben für einen Weg und du auch. Aber woher weißt du, dass der Weg, der gegangen wird, überhaupt vertretbar ist und du nicht lieber einen ganz anderen Weg gehen solltest? Du solltest deinen ganz eigenen Weg gehen, auf dein Herz hören und manchmal die Perspektive ändern.
Eine kleine Geschichte über das hungrige Huhnn: Ein Huhn steht vor einem Maschendrahtzaun und sieht direkt dahinter eine Schale mit Körnern. Leider ist dieser Zaun so hoch, dass das Huhn durch seine gestutzten Flügel nicht hinüber kommt. Es springt, so sehr es kann, doch es reicht nicht. Es rennt mit voller Wucht gegen den Zaun, aber dieser gibt nicht nach. Es verhungert schließlich. Hätte das Huhn allerdings die Perspektive gewechselt, sprich es hätte einen Meter zurück gehen können, dann hätte es gesehen, dass der Zaun nach links und rechts nur einen Meter lang ist. Es hätte einfach herum gehen und essen können.
Sei nicht so streng fokussiert auf das Problem, schaue von anderen Perspektiven. Beispiel 1: Du kannst dich im Geiste 75 Jahre alt machen und kurz vor dem Tod stehen. Schaust du nun zurück, was hättest du gemacht, damit dein Leben einen glücklichen Weg annähme.
Beispiel 2: Da viele ein Problem haben, sich ihren eigenen Tod vorzustellen. Stell dir im Falle, jemand anderes macht ein Problem, vor, dieser Jemand hat noch 3 Monate zu leben. Du wirst auf einmal sehr viel toleranter mit dieser Person.
Gehe deinen Weg, frag dich selbst, wie und welche Lösung dich persönlich weiter bringt. Glücklich macht und konstruktiv ist und nicht den Weg zu gehen, den andere dir be- oder empfehlen. Denn du bist Du. Die einzige Regel ist, schreite nicht in die Freiheit eines Anderen ein. Aber lass andere auch nicht in deine Freiheit eindringen. Und du kannst niemanden überholen oder Spuren hinterlassen, wenn du dich dein ganzes Leben in den Spuren anderer Menschen bewegst, wie Francois Truffaut ganz richtig sagte. Ich gebe nur Beispiele, falls du mit deinem Leben oder einigen Situationen nicht ganz zufrieden bist, was du ändern könntest. Denn wenn du etwas willst, das du noch nie hattest, dann solltest du etwas tun, das du noch nie getan hast. Ich möchte dir sagen, dass du dich selbst mal hinterfragst. Wieso handelst du so, wie du handelst und denkst, wie du denkst? Mit der Begründung: “Weil es so mir beigebracht wurde“, solltest du dich nicht zufrieden geben. Wenn alle sagen würden, Krieg sei gut, dann heißt das noch lange nicht, dass Krieg auch gut ist. Selbst wenn du in einem Kriegsgebiet aufgewachsen und es dir beigebracht wurde. Krieg, Angst verbreiten und Gewalt ist niemals gut. Wir sollten aus den Fehlern unserer Eltern und Mitmenschen lernen und nicht, nur weil wir es ertragen mussten, an unsere Mitmenschen oder gar Kinder weitergeben, nur weil es ein Akt der Befriedigung sein könnte und genauso wenig sollten wir uns an Fehlern anderer oder unseren eigenen aufhalten. Wir sollten vielmehr daraus lernen und verzeihen. Anderen sowohl wie uns selbst. Wie kann man aber das, was anderen, vielleicht sogar die eigenen Eltern einem angetan haben, hinter sich lassen und wirklich aus gutem Herzen die eigenen Kinder und Mitmenschen gut behandeln?
Vergebung ist die Lösung! Wir müssen denen vergeben, die uns Schmerzen bereitet haben, vergeben und ihnen stattdessen jetzt Liebe schenken. Denn Vergebung bedeutet, einen Gefangenen aus dem Gefängnis zu befreien und festzustellen, dass du der Gefangene warst. Und wir müssen uns selbst vergeben, dass wir uns das Leben so schwer gemacht und andere mit eine Last belastet zu haben.
Wonach sollen wir uns also richten? Ich plädiere auf die ethnischen Grundsätze.
Was du nicht willst, das man dir tut, das füge auch keinem anderen zu.
Füge keinem Wesen Schmerzen zu.
Fälle keinen Baum und keine Pflanze, die nicht gefällt werden muss. Füge keinem Tier (Menschen inbegriffen) Schmerzen zu. Achte auf die Umwelt. Das Töten von Lebewesen ist nur dann gewährleistet, wenn es notwendig ist, um zu überleben. Massentierhaltung und Massenproduktion ist aber das Einschreiten in die Freiheit der Lebewesen und damit nicht ethnisch vertretbar!
Stiehl nicht.
Erwirb alles legal.
Lüge nicht.
Lügen ist ein großer Begriff. Ich definiere ihn folgerndermaßen. Lügen ist alles, was dazu beiträgt, dass andere im Glauben einer Unwahrheit leben. Das impliziert die Unwahrheit zu sprechen, aber genauso etwas zu verschweigen, was anderen Personen schaden würde, wenn sie es nicht wissen. Sei ebenso ehrlich mit Gefühlen.
Denn im Leben spielt Karma eine große und wichtige Rolle. Ich glaube, dass es die Wiedergeburt derer Seelen gibt, die noch zu lernen haben und nur die fertigen, sozialen und weisen Seelen in das Nirvana kommen. Hier auf der Welt sind wir Menschen zum Lernen und um Fortschritte zu machen. Bringt uns das Karma, wie wir mit uns und allen anderen Wesen umgehen, weiter zur Vollkommenheit. Es schadet in keinem Fall, wenn man mit sich und allen Wesen auf der Welt gut umgeht, immer respektvoll ist. Es gibt immer noch Dinge, die nicht wissenschaftlich erklärbar sind, wie zum Beispiel, was nach dem Tod kommt, dazu komme ich später aber noch genauer. Dafür gibt es Religionen und Ideologien, um einen Glauben zu vermitteln, welcher uns hilft, Ängste vor Gefahren und Ungewissheit zu nehmen. Leider sind die meisten Religionen falsch deutbar und einige lesen Gewalt und Verbreitung von Angst aus den alten Schriften, anstatt sich selbst zu reflektieren und logisch zu handeln, mit Migefühl und Weisheit. Hälst du dich aber nur an die Ethik und glaubst an das Gute im Menschen, sogar wenn du kriminelle und gefährliche Menschen siehst, dann weißt du, dass dies kein schlechter Mensch ist, sondern nur ein Opfer des Systems. Du kannst dir alles Wissen, was auf der Welt für dich von Bedeutung ist, aneignen und alles, was nicht wissenschaftlich erklärbar ist, dafür kannst du dir ganz eigene Möglichkeiten ausdenken. Wichtig ist nur, dass du deine Freiheit und die Freiheit anderer Menschen darin berücksichtigst und nicht glaubst, du müsstest dich und so viele andere Menschen beispielsweise in die Luft sprengen, um ins Paradies zu kommen. Das gibt im folgenden Leben oder im Karma auf keinen Fall die Chance, einen Schritt nach vorne zu tun. Einigen Menschen ist es leider durch zu viele Probleme und nicht offenbar genügende Erkennung der Liebe eine Freude, anderen Wesen beim Leiden oder sterben zuzusehen oder es durchzuführen. Der Mensch ist das einzige Wesen, das sich am Leiden anderer Wesen ergötzt. Diese Menschen sind allerdings psychisch krank und sollten in keinem Fall ein Beispiel sein. Diese brauchen Hilfe.
Weitere Regeln:
Sei dir über Veränderungen bewusst: Lass alle Sätze wie : »Das hab ich schon immer so gemacht, deswegen geht das nicht« und »Ich kann das nicht, ich habe dies noch nie gemacht« weg. Alles verändert sich und du wirst dich auch verändern. Lass es eine positve Veränderung sein. Wissenslücken sollten keinesfalls wie ein Loch in dir sein, sondern wie ein Sprungbrett zu neuen Erfahrungen und neuem Wissen.
Humor:
Nimm das Leben nicht so ernst, vor allem dich selbst nicht. Spiele sollen Spaß machen, genauso wie das Leben. Es geht nicht ums Gewinnen gegen andere, denn Gewinnen kann man nur gemeinsam im Spiel des Lebens, indem man etwas tut1. Und gemeinsam ist es schöner, wenn Humor vorhanden ist und nicht ständige Seriösität.
Es ist wichtig, über alles und jeden jederzeit lachen zu können. Natürlich sollen wir von jedem Moment profitieren und genießen können, aber wir sollten uns nicht zu sehr verkrampfen. Wichtig ist, dass du mit allem lachst und nicht über jemanden oder etwas. Du kannst wegen Blondinenwitzen und Ausländerwitzen genauso lachen, wie über die Niederlage des Lieblingsfußballvereins, deine große Liebe und dich selbst. Vielleicht auch etwas später, wenn es nicht direkt in dem Moment gelingt. Lache aber nicht über sie, sondern mit ihnen. Denn jeder Moment ist ein Geschenk und am Meisten genießen wir mit Humor und Sensibilität und weniger mit Hass2 oder Anspannung.
(1Etwas tun: Wenn du etwas erreichen willst, dann tu es und erwarte nichts. Denn wenn du es probierst, dann kannst du gewinnen. Wenn du es nicht probierst, dann hast du schon verloren.)
(2 Manche Menschen haben Angst und schüren deswegen Hass, beispielsweise den Flüchtlingen gegenüber. Wir können diese Menschen nicht durch Hass verändern, wir müssen ihnen Liebe und Aufmerksamkeit schenken. Dunkelheit kann man ja nicht durch mehr Dunkelheit bekämpfen. Man benötigt Liebe dafür. Hass geht nicht mit Hass zu verdrängen, man muss ihnen Liebe widmen.)
Fantasie :
Sei fantasiereich, erfinde dir deine Welt neu, erfinde dich jeden Tag neu und schmeiß alle Vorurteile über den Haufen. Die Welt ist lediglich deine subjektive Wahrnehmung. Du hast allein die Chance, sie so zu gestalten, wie du sie dir vorstellst. Deine perfekte Welt. Mach dein Glück nur nicht von anderen Menschen abhängig. Wenn andere sagen, dass dieses oder jenes nicht funktioniert, dann entspricht das nicht der nullprozentigen Chance, es zu schaffen, sondern beschreibt lediglich die Limitation deines Gegenübers. Als Kind hast du vielleicht gehört, dass es Elfen, Feen, Trolle und Engel gibt. Als du älter wurdest und schon länger keinen solchen gesehen hast, fingst du an, zu vergessen. Wir lernen alles logisch zu erklären und im Grunde ist es auch gut so, denn umso mehr wir Menschen wissen, desto weniger müssen wir glauben. Aber dennoch gibt es einige Dinge und Situationen, bei denen wir noch selbst entscheiden können, wie wir mit ihnen umgehen wollen. Ich zum Beispiel laufe immer barfuß herum und wenn hier und da mal ein spitzer Stein herum liegt und in den Fuß sticht, dann bleiben mir nur die Möglichkeiten, mich zu ärgern, Schmerz zu empfinden und besser aufzupassen oder mir eine Fantasiewelt aufzubauen, in der es nicht tragisch ist. Von meiner Mutter habe ich gelernt, die Welt mit Humor zu sehen und jedesmal, wenn ein Missgeschick passiert, stelle ich mir vor, dass hinter der nächsten Ecke oder dem nächsten Busch ein paar Kobolde sitzen und sich wahnsinnig darüber amüsieren, dass ich auf diesen Stein getreten bin, da sie den genau dort für mich platzierten. Meine Mutter drehte einst den Wasserhahn des Rasensprengers aus, stellte sich darüber, wollte ihn justieren und in dem Moment ging er komplett an und sie war patsch nass. Dies war der Kobold, der bei uns zuhause wohnt. Ob es nun Kobolde für euch gibt oder nicht, ist ja völlig egal, aber statt Ärgernis und Flüchen, gebe ich ein Lachen von mir und freue mich, ein paar Kobolden den Moment verschönert zu haben und mir selbst auch. Mit meinen 22 Jahren haben ich das Gefühl, fast einzigartig zu sein mit meiner Fantasie in dem Alter. Vor kurzem habe ich mit dem Kind (2) der Familie, in der ich Babysitte, auf einem Spielplatz gespielt. Dort trafen wir zwei andere Kinder, einen Jungen (4) und seine Schwester (6). Wir haben imaginäre Kartoffeln und Karotten geschnitten und gegessen. Von den beiden Geschwistern wurden wir lediglich darauf hingewiesen, dass wir nur Luft äßen, da sie ganz offenbar keine Kartoffeln und Karotten sahen und ich fragte mich, wieso bereits im Alter von 4 Jahren jegliche Fantasie verschwunden sein kann. Zum vergangenen Weihnachten waren ein Menge Kinder und deren Eltern im Hotel, in dem ich arbeite und es gab Geschenke für die Kinder. Neue Spielsachen und Schokolade brachten die Augen der Kinder zum Leuchten und die Eltern freuten sich, den Kindern eine Freude gemacht zu haben. Tatsächlich gab es dort drei Gruppen. Die spielenden Kinder, die nicht spielenden Kinder und die Erwachsenen. Es war fast, als wäre ich in der perfekten Welt, abgesehen von der Trennung der Individuen Gruppen. Ich sah einige Kinder, die nicht spielen wollten. Ein fünfjähriger Junge und sein elfjähriger großer Bruder standen nur daneben und schauten zu, wie die anderen Kinder spielten. Sie lachten nicht, hatten ganz offensichtlich keine Freude an der Veranstaltung. Ich bin 22 Jahre alt und begann, da ich ein 22 Jahre altes Kind bin, direkt zu spielen und wurde von allen Kinder integriert. Ich brachte Luftballons aus dem Lager und gab dem kleinen Bruder des nicht spielnden Gebrüderpaares mit einem großen Grinsen einen Ballon, welcher ihn annahm und anfing, mit mir zu spielen. Innerhalb kurzer Zeit waren wir von etlichen bunten Ballons und tobenden Kindern umzingelt, Freudengeschrei und nicht mal der große Bruder konnte widerstehen. Für mich war dieser Moment geglückt, denn alle Kinder haben gespielt. Sie taten endlich wieder, was ihnen Spaß macht und was ihnen ganz offenbar zuhause nicht erlaubt wird. Ich kann nicht verstehen, wie Menschen ihren Kindern das spielen abgewöhnen und sagen, dass das Lernen in der Schule wichtiger sein soll.
Gerald Hüther schreibt in dem Buch „Was wir sind und was wir sein könnten“, dass wir nur lernen können, wenn etwas in uns Emotionen hervorruft. Spielen ist dabei die beste Möglichkeit, neues Wissen zu erlangen.
Denn wenn ich dich frage, was du in der Schule in der 7. Klasse im zweiten Halbjahr gelernt hast, dann weist du höchstwahrscheinlich nichts mehr. Aber wenn ich dich frage, ob du dich daran erinnern kannst, auf dem Pausenhof das erste Mal verliebt gewesen zu sein, da hast du sicherlich noch Erinnerungen an jedes Gefühl und jedes Wort deines Schwarms im Kopf. Selbst meine Oma konnte sich noch daran erinnern!
André Stern beklagt sich richtigerweise in seinem Buch „Und ich war nie in der Schule“ darüber, dass wir es geschafft haben, spielen und lernen voneinander zu trennen. Nicht nur das, wir haben es auf der Ernsthaftigkeitsskala sogar an völlig unterschiedlichen Enden platziert. Lernen ganz ernst, spielen gar nicht ernst - Gar nicht wichtig. Mir kam an diesem Tag der Satz in den Kopf „Wir hören nicht auf zu spielen, weil wir älter werden. Wir werden älter, weil wir aufhören zu spielen.“ Dazu möchte ich noch sagen, dass Kinder gerne spielen. Unrichtigerweise denken viele Erwachsene, dass Kinder gerne mit anderen Kindern spielen. Also ganz falsch ist es nicht, aber richtigerweise heißt es, dass Kinder gerne mit anderen Wesen spielen. Also sowohl mit Menschen, Tieren, als auch mit Pflanzen. Normalerweise spielen Erwachsene aber nicht mehr und Kinder haben keine andere Möglichkeit, als mit anderen Kindern zu spielen.
Wieso hören Kinder mit dem Spielen eigentlich auf?
Wir lernen, dass es unwichtiger ist zu spielen, als zum Beispiel für die Schule zu lernen. Außerdem spielen Erwachsene auch nicht oder nicht so viel und intensiv und diese sind nunmal unsere Vorbilder als Kinder. Kinder denken, dass Erwachsene alles richtig machen und hinterfragen eher sich selbst, als die Handlungen der Erwachsenen. Sogar die Erwachsenen glauben eher, dass sie alles oder vieles richtig machen und den Kindern den Weg erklären müssten. Ich plädiere nun, noch immer mit der Stimme eines meiner Vorbilder, dem kindgebliebenen André Stern, dass wir uns Kinder wieder als Vorbilder nehmen. Und zwar Kinder, die noch Kinder im Kopf sind. Denn deren Eigenschaften sind das Spielen auf ihrem Spielplatz. Sie spielen dort, wo es ihnen Spaß macht. Wir sollten es in die Erwachsenenwelt transferieren und dort „spielen“, wo wir am liebsten unsere Zeit verbringen. Am Meer, im Wald, mit Freunden und der Familie, bei unserem Hobby und unserer Leidenschaft.
Findet eure Fantasie wieder und seht die Welt wieder mit den Augen eines glücklichen Kindes.
Sie lügen nicht, sondern sagen direkt, wenn sie etwas brauchen und was sie brauchen.
Und diese Kinder sind wirklich glücklich.
Was bedeutet aber glücklich sein und wie werde ich das?
Glücklich sein bedeutet zu wollen, was man hat. Und zu nehmen, was man bekommt.
Wir stellen Glück mit Erfolg gleich, dabei beudetet Glück, zu tun, was du willst.
Tust du nicht, was du wirklich willst, dann liegt es an dir, etwas zu ändern. Vielleicht war das Problem bisher, dass du in politischen oder religiösen Strukturen gefangen warst, weswegen du nicht tust, was du willst. Aber der einzige, der dich daraus holen kann, bist du selbst.
Glück ist außerdem etwas, das nur im Moment existiert. Nur wer den Moment lebt und genießt, wer sich dem bewusst ist und dementsprechend ein bewusstes Leben führt, ist wirklich glücklich. Einer der schlimmsten Sätze, wie noch immer André Stern sagte, ist: “Wenn du größer bist, dann...“. Es ist etwa so ein Schlag ins unterbewusste Gesicht, wie einem zu sagen, dass er ein Arschloch sei oder dumm oder hässlich. All das führt dazu, dass man sich verändern will. Bei jenem Beispiel will man nur noch älter werden und das beduetet, man lebt nicht mehr im hier und jetzt, sondern auf einen bestimmten Moment hin. Wer so lebt, lebt den Moment nicht mehr, in dem er gerade ist. Und Glück ist ja gerade das bewusste Leben im Moment. Leider ist unsere gesamte Gesellschaft so ausgelegt. Wir leben auf den Moment hin, größer zu werden, endlich in die Schule zu kommen, endlich die Schule abzuschließen, endlich die Uni abzuschließen, endlich befördert zu werden, endlich Eltern zu werden, endlich die Rente zu erreichen oder was auch immer. Wir sollten in unserem Kopf unser eigenes System machen, welches dazu geht, jetzt zu leben, genau jetzt nicht irgendwo hin zu müssen, sondern dem Baum beim wehen im Wind zuzusehen oder den Kindern beim Spielen oder die Vögel beim Singen zu beobachten und ihnen zu lauschen. Wie oft stehst du draußen und lauschst den Geräuschen? Kannst du Natur hören oder nur Autos und Maschienen? Welche Vögel hörst du? Kannst du sie am Gesang unterschieden? Wie oft genießt du das hier und jetzt? Und wer sagt, es sei langweilig, es passiert nichts, dem sei gesagt:“Es passiert niemals nichts!“
Wir stellen Erfolg mit »von der Gesellschaft angesehen werden« gleich. Wieso wollen Menschen von der Gesellschaft angesehen werden? Weil alle Menschen Liebe brauchen, weil wir soziale Wesen sind. Was wir aber vergessen, ist, dass Liebe immer da ist. Wir bekommen nicht mehr Liebe, wenn wir mehr Leistung vollbringen. Wir bekommen mehr Liebe, wenn wir mehr Liebe schenken. Viele Menschen sind sich dessen nicht bewusst. Sie denken, sie müssen etwas dafür tun, um Liebe zu bekommen, aber Liebe ist bedingungslos. Sie verwechseln Liebe mit Anerkennung. Denn die meisten Menschen haben etwas an sich auszusetzen, sind nicht völlig zufrieden mit sich selbst und suchen Bestätigung von anderen.
Dabei sind wir bereits absolut, wir sind einzigartig, wir sind, wie wir sein sollen. Du kannst abehnemen, die Haare schneiden, aber du musst nicht in Operationen, um schöner zu werden, die Nase oder die Brüste verändern. Jeder Moment, den wir erleben ist einzigartig und wird nie wieder genauso geschehen, wie er passierte. Wir sind Wunder, jeder einzelne von uns.