Читать книгу Der betörende Duft von Jasmin | Erotischer Roman - Laura Lee Logan - Страница 3

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Die Neue

Den ersten Arbeitstag nach drei Wochen Urlaub hatte er schon halb hinter sich gebracht. Wie jedes Mal war die ganze Entspannung sofort wieder verflogen. Der Job war zu stressig und gleichzeitig ödete ihn diese Arbeit an. Er hoffte auf eine baldige positive Veränderung der Situation. Außerdem gab es nach dem Urlaub viel aufzuarbeiten und zu allem Übel streikte auch noch der Kopierer.

»Wieso funktioniert der Kopierer nicht?«, schimpfte er.

»Der ist kaputt. Musst so lange oben kopieren gehen«, antwortete Henry, einer seiner Kollegen.

Er ging die Treppe hinauf. In dem oberen Büro saßen nur Damen. »Hallo, Mädels«, war seine übliche Begrüßung, wenn er die Tür öffnete. Aber keine der ihm bekannten Damen war anwesend.

Alina hatte erzählt, dass sie im Urlaub ist, wenn ich wiederkomme. Aber wo ist Hannah? Und wer ist diese junge Frau mit dem roten Zopf und den smaragdgrünen Augen?, dachte er bei sich.

»Hallo. Wir kennen uns noch nicht«, meinte die junge Dame, ging auf ihn zu und reichte ihm die Hand. »Ich bin Jasmin, aber mir ist es lieber, wenn man mich Jas nennt. Ich arbeite seit letzter Woche hier«, stellte sie sich mit einem fröhlichen Lächeln vor.

»Das ist aber eine Überraschung. Ich bin Dereck. Ich wollte etwas kopieren.«

»Oha. Das heißt, euer Kopierer ist immer noch nicht repariert. Dann scheint wohl etwas Schlimmeres dran zu sein, wenn es niemand schafft, den Fehler zu beheben«, sagte sie lächelnd.

»Ich weiß nicht. Ich bin heute erst wieder aus dem Urlaub zurück.« Er versank in ihren grünen Augen. Ein Duft von Jasmin, der von der jungen Frau ausging, vernebelte ihm die Sinne. Fast hatte er vergessen, weshalb er überhaupt in das Büro gekommen war.

»Du weißt ja, wo der Kopierer steht, nehme ich an«, holte sie ihn wieder auf den Boden der Tatsachen zurück.

»Ja sicher.« Kaum merklich schüttelte er den Kopf, um sich wieder zu besinnen.

Während er seine Unterlagen kopierte, machte sie die Ablage. Sein Blick ruhte auf ihr, während sie einen Ordner nach dem anderen aus den Regalen nahm und ihre Belege einheftete. Er konnte sich nicht helfen, aber er fand diese neue Kollegin vollkommen faszinierend.

Das ist aber eine Süße. Ich glaub, ich weiß jetzt, warum der Kopierer noch nicht repariert ist. Er vermutete, dass die Herren den Kopierer sogar mit Absicht kaputtgemacht hatten. Damit sie zu der netten, jungen Dame hinaufkonnten.

Die Tür ging auf. Hannah kam wieder ins Büro. Als sie Dereck entdeckte, begann sie gleich eine kleine Unterhaltung mit ihm. »Hallo, Dereck. Na, wie war dein Urlaub?«, wollte sie wissen.

Er erzählte ihr von seinem Osterurlaub mit der Familie. Wo sie waren und was es dort alles zu erleben gab. Er zog das Gespräch in die Länge. So berichtete er zusätzlich von dem großartigen Wellness-Angebot, das er gemeinsam mit seiner Frau genutzt hatte, während die Kinder mit ihren Urlaubsfreunden unterwegs waren. Sein Blick wanderte währenddessen immer wieder zu Jasmin, die ganz in ihre Aufgabe vertieft war und sich nicht an diesem Gespräch beteiligte.

»Das hört sich doch schön an«, meinte Hannah interessiert. »Vielleicht werden wir da auch mal hinfahren.«

»War es auch, aber viel zu kurz. Die Entspannung hielt leider nicht lange an. Ich hab wieder einiges zu tun. Bis später, Mädels.«

Im Laufe dieses Tages bemerkte er, wie viel er wirklich kopieren musste. Jetzt, da er genau darauf achtete. So gern er nun nach oben ins Büro ging, so anstrengend war es auch. Um nicht ständig die Treppe steigen zu müssen, sammelte er ein paar Unterlagen zusammen. So konnte er zwar nicht so oft, aber dafür umso länger im oberen Büro und damit in Jasmins Nähe sein.

Da nicht nur Dereck, sondern auch Henry und die anderen Kollegen viel zu kopieren hatten, pochte Hanna bald darauf, dass der Kopierer repariert wurde. Denn das ständige Eintreten der Männer, die nicht nur kopieren, sondern dabei auch Schwätzchen halten wollten, war eine derbe Ablenkung und störte den Arbeitsablauf ungemein.

***

Die Enttäuschung, mit der Dereck den Techniker betrachtete, versuchte er sich nicht anmerken zu lassen. Zum Glück hatte er festgestellt, dass er Jasmin nicht nur in ihrem Büro antraf. Ab und an traf er sie auch in der Raucherküche, wo er bald Gelegenheit hatte, sie besser kennenzulernen. So beobachtete er sie im Umgang mit den jüngeren Kollegen. Es schien, als würde sie mit ihnen flirten. Sie stand jedem gerne mit Rat und Tat zur Seite. Sie war immer fröhlich und freundlich. Er lauschte ihren Worten und bemerkte, dass sich einfach jeder Mann in ihrer Nähe wohlfühlte. Dereck erkannte, dass sie mehr war als Aussehen und Jugend. Er fand nicht allein das Offensichtliche anziehend, sondern auch das, was sich innerhalb der schönen Hülle befand. In seinen Augen hatte sie eine ganz besondere Art, die Welt zu sehen. Er bewunderte sie dafür. Sie nahm alles so locker und leicht, konnte allem etwas Positives abgewinnen. Er fand, sie war für ihre zweiundzwanzig Jahre unglaublich weise. Aber da war noch etwas, oder vielleicht war es auch die Kombination aus allem zusammen. Er konnte es sich einfach nicht erklären, aber was es auch war, es zog ihn unglaublich an.

Eine Weile genoss er das Kribbeln in sich, wenn sie in seiner Nähe war. Allerdings war er auch froh, dass sie nicht in seinem Büro saß. Wie hätte er sich noch auf die Arbeit konzentrieren sollen?

Und es kam tatsächlich einer Herkulesaufgabe gleich, als sie plötzlich neben ihm stand, ihm eine Unterlage vorlegte und sich neben ihm am Tisch abstützte. »Hannah sagt, du weißt über den Fall Bescheid. Klär mich bitte auf.«

»Also, wie das mit den Bienchen und Blümchen funktioniert, solltest du doch wissen«, sagte Freddy scherzhaft vom Tisch gegenüber. »Aber wenn du da doch noch Nachhilfe brauchst, bin ich dein Mann.«

Dereck war gespannt, wie Jasmin auf diese blöde Anmache reagierte, doch sie lächelte es einfach weg und warf Freddy einen Luftkuss zu. Dann wandte sie sich wieder Dereck zu. »Nun, was war hier mit den Bienchen und Blümchen?« Ihr Lächeln war hinreißend. Und dieser Jasminduft schlich sich wieder in seine Nase, von wo aus er sich ausbreitete und ihm jede Konzentration nahm. Er musste erst mal tief durchatmen, sich den Fall selbst noch mal in Erinnerung rufen, ehe er Jasmin am PC über die Fakten aufklärte.

»Wunderbar. Danke, du bist ein Schatz«, sagte Jasmin fröhlich.

»Kein Problem. Ich helfe dir doch gerne.«

»Ich will auch ein Schatz sein«, warf Freddy wieder ein.

»Wenn du mir deinen Locher mal rüberreichst, bist du auch ein Schatz«, sagte Jasmin, die sich nun über Derecks Schreibtisch zu Freddy hinüberreckte und den Locher entgegennahm. Der knackige Po der jungen Frau, quasi fast vor seinen Augen, ließ ihm den Atem stocken und Fantasien erwachen, die auf der Arbeit nichts verloren hatten. Damit war seine Entscheidung gefallen, nicht nur kollegial, sondern auch im Privaten mit ihr in Kontakt zu kommen. Sie besser kennenzulernen.

***

Über die Monate hinweg wurde der Wunsch, sie alleine und außerhalb der Firma zu treffen, immer intensiver. Es wurde immer schwieriger, mit der Situation umzugehen. Er konnte dem nicht ausweichen, also blieb ihm nur die Offensive, von der er nicht wusste, wie er es anstellen sollte. Es kam ihm vor, als wäre er nicht mehr er selbst. Nicht mehr der souveräne Mann, der mitten im Leben stand, sondern eher ein Schuljunge, der sich zum ersten Mal einer Frau näherte.

Eines Mittags, es war warm und der letzte Arbeitstag vor seinem Sommerurlaub, traf er Jasmin an der Stempeluhr.

»Hast du heute Mittag schon was vor?«, hörte er sich ganz plötzlich sagen.

»Bis jetzt noch nicht«, antwortete sie lächelnd.

»Dann lass uns ein Eis essen gehen. Hast du Lust?« Er rechnete nicht mit einem »Ja«, denn er kannte keine Frau, die so spontan zusagen würde. Doch er wurde eines Besseren belehrt.

»Darf ich das als Einladung verstehen?« Sie blickte ihn auf diese einzigartig, verführerische Weise an, von der er nicht wusste, ob sie es bewusst oder unbeabsichtigt tat.

»Natürlich.«

Dereck führte Jasmin zu seinem Auto und fuhr mit ihr zur Eisdiele in der Nähe. Während der kurzen Fahrt fragte Jasmin nach Derecks Familie und ob die Kinder sich schon auf den Urlaub freuen würden. Was für sie selbst eigentlich belanglos war, hielt Dereck davon ab, in peinliches Schweigen zu verfallen, denn sie wusste bereits, dass er gerne über seine Kinder sprach. Er war stolz auf sie und das konnte er auch sein, fand Jasmin.

In der Eisdiele, bei einem großen Erdbeerbecher, wurde Dereck konkreter.

»Es ist schön, dich auch mal außerhalb der Firma zu sehen. Da kann man sich auch mal ein wenig anders unterhalten«, begann er relativ unbeholfen.

»Was genau meinst du mit ›anders‹?«, wollte Jasmin wissen und legte eine besondere Betonung auf das letzte Wort.

Ich glaube, das kannst du dir schon denken. Du bist bestimmt nicht so unschuldig, wie du tust, dachte er bei sich.

»Nun, privater. Man muss nicht auf die Ohren achten, die zuhören könnten«, erklärte er. Oder hast du wirklich keine Ahnung, wie du auf mich wirkst?

»Was hättest du denn zu sagen oder zu erzählen, was niemand hören soll?« Jasmin grinste neckisch.

»Nun ja. Ich glaube, du kannst es dir eigentlich schon denken, oder?«

Jasmin schüttelte den Kopf.

Dereck suchte nach den richtigen Worten. »Du faszinierst mich. Ich habe eine gewisse Vorstellung davon, wie du bist und ich würde dich gerne näher kennenlernen, außerhalb der Firma.«

Jasmin verstand seine Worte als Kompliment, welches sie sichtlich genoss.

»Wie bin ich denn, deiner Vorstellung nach?«

»Oh, Jas, wo fang ich an? Unglaublich spontan. So voller Leben. Kess. Die Art, wie du mich ansiehst und wie du mit mir sprichst. Ich habe das Gefühl, dass du mit mir flirtest, selbst wenn es nur um Belanglosigkeiten wie das Wetter geht. Ich glaube, du bist eine offene Persönlichkeit …« Derecks Hand begann, zu zittern. Meine Güte, was ist das denn jetzt? Ich bin kein Schuljunge mehr, ich brauche mich nicht mehr vor meinen Gefühlen zu fürchten!

Jasmin nahm diese Hand und sah ihn liebevoll an.

»Es ist gut, dass du mir sagst, dass mein Umgang mit dir wie Flirten ankommt. Dessen bin ich mir nicht bewusst. Ich will einfach nur freundlich sein«, sagte Jasmin im ernsthaften, aber besorgten Ton. »Es tut mir leid. Ich habe dich dadurch hoffentlich nicht in eine seltsame Situation gebracht, schließlich hast du Familie. Ich werde mich zurückhalten.«

Dereck nahm nun ihre Hand, die sie ihm entziehen wollte. Denn jetzt war er noch mehr von dieser jungen Frau fasziniert.

Du würdest dich selbst zurücknehmen, damit ich nicht in eine unangenehme Situation komme. Du bist der Wahnsinn. Er gab ihr einen kleinen Handkuss.

»Nein, bleib bitte, wie du bist.« Ich habe zu viel fantasiert. Er versuchte, den Anflug von Enttäuschung zu verbergen, indem er auf die Uhr sah.

»Es ist Zeit. Ich muss dich zurückbringen.« Dereck zahlte die Eisbecher und brachte Jasmin zurück zur Firma. Er fuhr gleich weiter nach Hause, um seinen Urlaub zu starten.

Der Heimweg bereitete ihm Bauchschmerzen.

Sie hat mich nie anbaggern wollen. Sie ist einfach so, so unschuldig und rein. So frei, wie man mit zweiundzwanzig halt noch ist. Ich wünschte, ich wäre auch noch mal so jung. Zum Glück hab ich jetzt zwei Wochen Zeit, mein Verlangen nach Jas unter Kontrolle zu bringen.

Der betörende Duft von Jasmin | Erotischer Roman

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