Читать книгу Ayurveda - Körper und Geist durch die traditionelle indische Heilkunst ins Gleichgewicht bringen - Laura Wieser - Страница 7

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Vata - der luftige Typ

Der Vata-Typ wird auch der luftige Typ genannt. Seine Elemente sind Luft und Äther (Raum). So steht Vata für das Bewegungsprinzip mit den Eigenschaften leicht, trocken, bewegt, rau und kalt.

Vata Typen strahlen Leichtigkeit aus. Sie sind sehr aktiv und immer in Bewegung. Zu den Charakteristika zählen Lebendigkeit, Wissensdurst und Begeisterungsfähigkeit. Der Vata Typ ist kreativ, manchmal etwas chaotisch. Er handelt schnell und ist rastlos, was auch an seiner Sprache zu erkennen ist, denn er redet ziemlich schnell und ist sprunghaft.

Dieser Menschentyp ist oft sinnsuchend, spirituell und lässt sich gerne auf etwas Neues ein.

Er ist sehr schnell im Erfassen von Zusammenhängen, hat ein sehr gutes Kurzzeitgedächtnis und eher schlechtes Langzeitgedächtnis.

Die körperliche Konstitution des Vata Typen ist schlank, zart und schmal. Seine Haut ist eher dünn und trocken. Ebenso sind die Haare dünn, dunkel und manchmal gekräuselt.

Wenn Vata im Ungleichgewicht ist, dann ist dieser Typ ruhelos. Zu viel Vata drückt sich unter anderem durch eine schwankende Willenskraft und Motivation, sowie durch Probleme mit Entscheidungen aus. Angst, Mut- und Hoffnungslosigkeit sind große Themen, wenn zu viel Vata vorherrscht. Dadurch ist der Vata-Typ auch schnell nervös oder gestresst. Durch das Bewegungsprinzip von Vata entstehen Gedankenkreise und Schlafstörungen. Dazu kommen unregelmäßiger Appetit, Blähungen und Verstopfung.

Die Jahreszeit von Vata ist der Herbst. In dieser (oft windigen) Zeit werden wir alle von Vata beeinflusst. Wie oben bereits beschrieben, sind die Elemente dieses Doshas Luft und Äther. Das Element Luft spiegelt sich etwa auf der Zunge wieder, durch die schnelle Sprache. Äther oder Raum zeigt sich dadurch, dass sich der Vata Mensch schwer von anderen abgrenzen kann. Er ist sehr harmoniebedürftig.

Die Vata Tageszeiten, die für uns alle gelten, sind von 14 bis 18 Uhr. Das sind recht aktive und kreative Phasen des Tages. Weiter ist Vata-Zeit von zwei bis sechs Uhr nachts. Davor ist Pitta Zeit (siehe dazu Pitta), in der verbrannt wird. So ordnet Vata anschließend den Körper, schickt aus dem Körper, was ausgeschieden gehört und hilft dann auch beim Aufstehen, Stichwort Bewegungsprinzip. Vata herrscht zunehmend ab dem 45. Lebensjahr vor.

Das Bewegungsprinzip von Vata bezieht sich einerseits auf den gesamten physischen Körper, etwa auf die Atmung, den Stoffwechsel und die Verdauung. Andererseits bezieht es sich auch auf den mentalen Körper und die Bewegung der Gedanken.

Zuviel Wind, Lärm, Bewegung und Stress sind unangenehm für den Vata Typen, denn er hat zu wenig Substanz dafür. Generell ist der Vata Typ körperlich eher schwach. So ist Vata für rund 60% der Krankheiten verantwortlich. Meist ist es so, dass wenn Vata im Ungleichgewicht ist, die anderen Doshas auch im Ungleichgewicht sind. Daher macht es Sinn, bei Unwohlsein und Krankheitssymptomen zuerst Vata aufmerksam zu beobachten.

Warum ist Vata so dominierend?

Das liegt wahrscheinlich an unserem schnelllebigen Zeitalter. Es herrscht sehr viel Bewegung in extrem hoher Geschwindigkeit im Außen vor. Dazu kommen Stress und Druck. Ein typisches Symptom für ein Vata Ungleichgewicht können beispielsweise Rückenschmerzen sein, besonders im unteren Rücken. Wenn zu viel Wind (im oder außerhalb des Körpers) vorherrscht, dann bekommt man schnell Rückenschmerzen. Daher kommt es, dass viele Menschen heutzutage unter chronischen Rückenschmerzen leiden.

Der Vata Typ braucht feste Rituale und Regelmäßigkeiten, da er ein sehr sprunghafter Typ ist und manchmal auch Entscheidungsschwierigkeiten hat. Durch möglichst fixe Routinen findet er in sein Gleichgewicht.

Ernährung

Es gibt zwei wesentliche Tipps für den Vata Menschen. Erstens sollte er untertags viel warmes Wasser trinken und wenig koffeinhaltige Getränke. Zweitens sollte die Ernährung des windigen Typen vorwiegend aus warmen, gekochten Speisen bestehen.

Die Geschmacksrichtungen des Vata Typen sind süß (erdend), sauer und salzig. Man könnte glauben, scharfes Essen mag gut für den Vata Typen sein, weil es erhitzt. Allerdings bringt es auch Unruhe in den Körper und davon hat der Vata Typ ohnehin schon genug.

Lebensmittelbeispiele für den Vata Typen

(Die anschließende Liste ist ein Auszug wohltuender Lebensmittel, die natürlich ergänzt werden kann.)

Gemüse: Avocado, Kürbis, Karotte, Kartoffel und Süßkartoffel, Lauch, Spargel ,Oliven, gekochte/gebratene Zwiebel, Zucchini, Rote Beete

Obst: süßes, reifes Obst, denn das ist von der Natur schon “vorgekocht”; Marille, Banane, Beeren, Datteln, Kiwi, Mango, Feigen, süße Kirschen, Melonen

Getreide: Reis, Dinkel, Buchweizen, Gerste, Couscous

Milchprodukte: Ghee, gekochte Gewürzmilch

Hülsenfrüchte: rote Linsen

Öl: Sesamöl, Olivenöl, Kürbiskernöl, Leinsamenöl

Süßungsmittel: Honig, brauner Rohrzucker, Ahornsirup

Nüsse: Walnüsse, Erdnüsse, Kürbiskerne, Cashewkerne

Gewürze: Kümmel (hilft auch gegen Blähungen), Anis, Basilikum, Fenchel, Safran, Kardamom, Thymian, Oregano, Dill, Ingwer, Salz, Rosmarin, Kreuzkümmel, Salbei, Sesam, Vanille, Zimt

Diese Lebensmittel sollte der Vata Typ vermeiden:

Alle Kohlsorten, Chili, Knoblauch, Meerrettich, Paprika, Pilze, Trockenfrüchte, roher Apfel, Granatapfel, grüne Smoothies (roh, kalt, bitter)

Pitta - der feurige Typ

Die zentralen Elemente von Pitta sind Feuer und Wasser. Der feurige Pitta-Typ hat ein starkes Temperament, ist fokussiert und zielstrebig. Er ist ein Macher- und Managertyp. Zudem ist er sehr intelligent, scharfsinnig, witzig und ehrgeizig. Dieser Typ neigt dazu, in die Zukunft zu schauen und klare Ziele zu formulieren.

Pitta-Typen haben eine schnelle Auffassungsgabe und sind sehr durchsetzungsfähig. Sie sind daher oft Leader. Sie haben eine starke Willenskraft und hohe Motivation. Allerdings neigen sie dadurch auch dazu, nie richtig zufrieden zu sein - weder mit sich selbst noch mit anderen, wie etwa Mitarbeitern. Sie neigen zu Perfektionismus wie auch zu Zorn und Wut, vor allem wenn Pitta im Ungleichgewicht und das Feuer zu hoch ist.

Der Pitta-Typ ist eine Kämpfernatur und hat eine starke Energie. Man spürt die Energie der Pitta-Typen förmlich.

Durch all das Feuer fällt es dem Pitta-Typen oft schwer, Ruhe zu finden. Daher ist es ratsam nicht allzu anstrengenden Sport zu machen, auch wenn er den Wettbewerb liebt. Statt Marathon zu laufen, sollte er zum Beispiel Wandern oder Skifahren gehen. Es ist nicht verwunderlich, dass ihm Meditation sehr guttut, als Ausgleich zu seinem Feuer.

Der Körperbau des Pitta-Typen ist gut proportioniert, mittelgroß und sportlich. Die Haut ist eher hell und weich, neigt zu Leberflecken, Sommersprossen, Hautausschlägen und Sonnenbrand. Die Struktur der Haare ist fein, seidig und hell, wie etwa blond oder rot. Der Pitta-Typ neigt dazu, früh zu ergrauen sowie zu Haarausfall.

Er hat einen guten Stoffwechsel, regelmäßige Verdauung und isst regelmäßig bzw. hat er immer guten Appetit. Das hängt mit seinem überaus aktiven Verbrennungsfeuer zusammen.

Zudem schläft der Pitta-Typ sehr gut und hat ein anhaltendes Wärmegefühl.

Alle Menschen werden zwischen dem 14. und 45. Lebensjahr von Pitta beeinflusst.

Die Jahreszeit des Pitta-Typen ist der Sommer, daher werden wir alle im Sommer davon beeinflusst. Die Tageszeit von Pitta ist zwischen 10 bis 14 Uhr. Da lodert das Feuer am stärksten und wir haben den stärksten Antrieb. Zudem kann man das Mittagessen am besten verdauen, wenn man zwischen 12 und 14 Uhr isst, denn da ist das Verbrennungsfeuer am stärksten. Dann kommt Pitta wieder zwischen 22 und zwei Uhr, um den Tag zu verarbeiten und zu verdauen. Dieser tagesryhthmische Einfluss gilt für uns alle.

Das hohe Feuer des Pitta-Typen verarbeitet Nahrung, steht aber genauso für mentale Verarbeitung. Daher können psychische Probleme oft mit einer Pitta-Dysbalance in Verbindung gebracht werden. Diese zeigt sich etwa durch Entzündungen oder durch eine Reaktion der Haut, wie zum Beispiel durch Ausschläge und Hautunreinheiten. Die Haut ist der Spiegel der Seele und genau das drückt Pitta aus, wenn das mentale Verbrennungsfeuer nicht im Gleichgewicht ist.

So ist Pitta für ungefähr 30% der Krankheiten verantwortlich.

Generell sollte der Pitta-Typ in allen Lebensbereichen übermäßige Hitze vermeiden, da er ohnehin schon ein hitziger Typ ist.

Ernährung

Für den Pitta-Typen eignen sich Rohkost, Obst und Salat, da er ein hohes Verbrennungsfeuer hat und dies gut verdauen kann.

Pitta-Typen sollten bei der Ernährung darauf achten, nicht zu überhitzen und nicht zu übersäuern. Die Geschmacksrichtungen, die den Pitta-Typen am besten ins Gleichgewicht bringen, sind süß, bitter und herb. All diese Geschmacksrichtungen wirken kühlend und erdend.

Lebensmittel für den Pitta-Typen

(Die anschließende Liste ist ein Auszug wohltuender Lebensmittel, die natürlich ergänzt werden kann.)

Gemüse: Avocados, Spargel, Blumenkohle, Brokkoli, Artischocken, Erbsen, alle Kohlsorten, Staudensellerie, Gurke, Zucchini, Kopfsalat, Radicchio, Kartoffeln, Süßkartoffeln, Fenchel, grüner Paprika.

Obst: Süßer Apfel, Datteln, Feigen, Trauben, reife Mangos, süße Melonen, Marillen, Birne, Trockenobst.

Gewürze: Basilikum, Zimt, Minze, Kardamom, Koriander, Kreuzkümmel, Safran, Petersilie, Vanille, Kurkuma, Dill, Fenchel, Estragon, Majoran, Ingwer, rosa Pfeffer.

Getreidesorten: Gerste, Couscous, Dinkel, Hafer, Reis.

Milche und Molkereiprodukte: Ghee, Ziegenkäse, Ziegenmilch.

Hülsenfrüchte: Erbsen, Bohnen, Linsen, Kichererbsen.

Öle: Olivenöl, Kokosöl.

Süßungsmittel: Ahornsirup, Agavensirup, Kokosblüten (kein weißer Zucker, wenig Honig).

Nüsse: Mandeln, Kokosnuss, Kürbiskerne, Cashewkerne, Popcorn.

generell wenig Salz

Diese Lebensmittel sollte der Pitta-Typ vermeiden:

Fleisch, Meerrettich, Chili, roher Lauch, roher Zwiebel, roher Knoblauch, roher Spinat, Tomaten, Kiwi, Rhabarber, Orangen, Zitronen, Limetten, Sauerkirschen, Grapefruit.

Ayurveda - Körper und Geist durch die traditionelle indische Heilkunst ins Gleichgewicht bringen

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