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Kapitel 3 Dachs mit Herbert

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Jetzt erzähl ich dir auch gleich, wer der Dachs ist.

Der Dachs ist mein Onkel und der große Bruder von meiner Mama. Er ist auch genau einen Kopf größer. Die Mama hat noch einen kleinen Bruder. Den Onkel Chris. Der ist übrigens genauso groß wie Mama. Außer, wenn die Mama ihre feschen2 grünen Stöckelschuhe anhat. Dann ist sie einen halben Kopf größer als der Chris und nur einen halben Kopf kleiner als der Dachs.

Die Mama sagt oft: „Der Dachs ist lustig und gescheit. Der Chris ist gescheit und stark. Und ich, ich bin lustig, gescheit, stark und schön.“

Falls du dich jetzt fragst, warum meine lustige, gescheite, starke und schöne Mama einen Bruder hat, der Dachs heißt: Eigentlich heißt er ja Wolfgang. Aber er hat als Kind einmal einen verletzten Dachs gefunden und sich so gut um den gekümmert, dass der für immer-und-ewig-immer bei ihm bleiben wollte und sein Haustier geworden ist. Seitdem haben ihn alle nur Dachs genannt. Den Wolfgang, nicht den Dachs. Den Dachs hat mein Onkel Max getauft. Max Dachs.

Mein Onkel hat lange braune Haare, die nicht selten zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden sind. Außerdem hat er ein bisschen einen Bart, ein bisschen einen Bauch, eine Brille, die manchmal nicht gut geputzt ist, und eine Stimme, der ich gerne zuhöre. Außerdem grunzt er, wenn er lacht. Das kann dazu führen, dass alle mitlachen müssen, weil das so witzig klingt.

Der Dachs wohnt woanders und reist viel. Sehr viel. Und auf vielen seiner Reisen ist er mit einem der schönsten Busse meiner Welt unterwegs.

Der Bus heißt Herbert, ist knallpink und hat auf der Kofferraumtür unzählige Pickerln3 von Orten, an denen der Dachs schon war. Wenn uns der Dachs besucht, düst er mit dem Herbert daher, parkt ihn im Hinterhof und wohnt einfach dort.


Meine Schwester Mia und ich dürfen dann sogar ab und zu im Herbert-Bus übernachten! Da erzählt uns mein Onkel vorm Schlafengehen gute Gute-Nacht-Geschichten von seinen Reisen oder von der Zeit, als er und die Mama noch klein waren. Die Erzählungen sind so kribblig-aufregend, lachanfall-lustig oder beides zusammen, dass wir erst recht nicht schlafen können. Aber spätestens dann, wenn der Dachs wie ein alter Pandabär schnarcht, fallen auch uns die Augen zu.

Die Mia und ich – wir lieben den Dachs! Über beide Ohren und Nasenlöcher lieben wir ihn.

Nicht nur, weil er lustig und gescheit ist.

Nicht nur, weil er den Herbert hat.

Nicht nur, weil er gute Gute-Nacht-Geschichten erzählt oder grunzend lacht.

Sondern auch, weil der Dachs super-duper-gut kochen kann.

Du, der kann kochen … das glaubst du nicht!

Kannst du dir also vorstellen, wie sehr sich die Mia und ich gefreut haben, als uns die Mama und der Papa erzählt haben, dass der Dachs in den Herbstferien auf Besuch kommt, um ein Auge oder zwei auf uns zu haben, wenn die Mama und der Papa in der Arbeit sind?

Falls du dir unsere Begeisterung jetzt nicht vorstellen kannst: Die Mia und ich haben uns so gefreut, dass wir jubelnd, popowackelnd und quietschend und kreischend um den Esstisch herumgetanzt sind und gegrölt haben: „Der Dachs kommt! Der Dachs kommt! Juppidu, der Dachs kommt!“

Qualle in der Küche

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