Читать книгу Planschbecken mit Folgen - Lene Sommer - Страница 7
MIA
ОглавлениеWütend schlage ich den Teigbatzen auf meinem Tisch weich. Fuck, wie peinlich war das denn. Er steht mir hier einfach gegenüber. Ich bin nicht fähig, mich tough zu äußern und dann bemerkt er auch noch, wie mein verräterischer Körper auf ihn reagiert. Wie peinlich!
Irgendwann habe ich mich beruhigt und kann wieder auf normale Weise meiner Arbeit nachgehen.
Jetzt heißt es Feierabend, ich möchte schon die Tür hinter mir schließen, da ruft mir meine Tante noch hinterher: „Schatz stell zwei Bier kalt, dein neuer Nachbar kommt heut Abend sicher bei dir vorbei“. Ich keuche vor Schreck auf und frage sie mit piepsiger Stimme „Was? Wie kommst du denn darauf?“
„Ach, Kindchen, du bist immer so allein, und das in deinem Alter! Er schaut doch toll aus, deshalb habe ich ihm gesagt, er solle dir heute Abend ein bisschen Gesellschaft leisten. Damit du nicht immer so einsam bist! Ben tut die Abwechslung, dass einmal ein Mann im Haus ist, sicher auch gut“.
Mein Gott! Wie viele Löcher brauche ich denn heute noch, in die ich mich hineinstürzen kann? Ich bin immer allein? Jetzt wird sich mein feiner Herr Nachbar sicher denken, dass ich frustriert bin und es mir jeden Abend selbst besorge. Klasse!
Ich schließe widerwillig unsere Haustür auf, atme tief ein, gehe hinein und sehe meinen Bruder schon durch das große Fenster im Wohnzimmer. Ben sitzt mit unserem lieben Herrn Nachbarn auf der Terrasse und sie LACHEN.
Hallo? Seit wann spazieren die Spanner denn einfach so in andere Leben rein?! Ich gehe zur Terrassentür und sage an Ben gerichtet: „Hatten wir nicht ausgemacht, dass du keine Fremden reinlässt?“
Mein garstiger Blick ist dabei natürlich auf den Eindringling gerichtet.
„Mia, das ist Mark, unser neuer Nachbar. Er hat Tante Moni ihr Haus abgekauft. Du musst dir mal ansehen, was er alles drüben schon gemacht hat. Der pure Wahnsinn!“
Ben holt gerade aus, um mir von den Veränderungen in besagtem Haus zu erzählen, als ich ihm das Wort abschneide. „Warte, du warst drüben bei einem Fremden im Haus?“, frage ich Ben schockiert.
Rote Wutflecken breiten sich auf meinem Hals aus. Das weiß ich hundertprozentig, denn das passiert mir immer, wenn ich mich über etwas aufrege.
Dann richtet Mister ‚Ach-so-toll‘ das Wort an mich: „Na ja, so fremd bin ich ja nun nicht, Mia! Ben und ich haben uns letzte Woche schon öfter unterhalten.“