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Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold
ОглавлениеSowohl gegen rechte als auch gegen linke Angriffe auf die Weimarer Republik richtete sich das von den Sozialdemokraten am 22. Februar 1924 in Magdeburg gegründete »Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold« für Kriegsteilnehmer, die sich weder in den nationalistisch-völkischen Veteranenvereinen sammeln wollten, noch kommunistisch gesinnt waren. Am Reichsbanner beteiligten sich auch die Gewerkschaften, das Zentrum und die Deutsche Demokratische Partei (DDP). Aufgrund dieser breiten Basis gewann es bis 1932 immerhin drei Millionen Mitglieder, davon drei Viertel aus der SPD. Gründer und Leiter der Bewegung war bis 1932 der Magdeburger Oberbürgermeister Otto Hörsing (1874–1937), ab 1932 Karl Höltermann (1894–1955), Journalist und ebenfalls Sozialdemokrat. Mitglieder waren auch namhafte Sozialdemokraten wie Paul Gerlach, Theodor Haubach, Julius Leber, Paul Löbe, Carlo Mierendorff, Erich Ollenhauer, Philipp Scheidemann, Kurt Schumacher und Otto Wels. Von der DDP gehörten dazu Thomas Dehler, Theodor Heuss, Gustav Heinemann, vom Zentrum z. B. Joseph Wirth. Ab 1930, nach dem großen Wahlerfolg der NSDAP, wurde es nach Jahren des Rückgangs reaktiviert und bekämpfte die Nationalsozialisten auch mit deren eigenen Mitteln, nämlich mit paramilitärischen Organisationen im Straßenkampf gegen die Sturmabteilung (SA), die es dabei jedoch in ihrer inneren Struktur nachahmte.