Читать книгу Der Sheriff, den sie liebte: Roman - Leslie Garber - Страница 7
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Schon am nächsten Tag saß sie Stephan Mcgary gegenüber. Er war ein Mittfünfziger in einem anthrazitfarbenen Anzug, schlank, an den Seiten leicht grau meliertes Haar. McGary strahlte eine gewisse Härte aus, die er wohl auch so manches Mal unter Beweis stellen musste.
Das war der erste Eindruck, den Katie von diesem Anwalt bekam.
McGary musterte seinen Gast einen Augenblick. Dann nahm er sich einen dünnen Ordner von der linken Seite seines großen Mahagonischreibtisches und schlug diesen auf.
"Miss Driver, mein werter Freund und Kollege Russel Brown hatte mich gebeten, mich mit Ihnen in Verbindung zu setzen.”
“Ich verstehe.”
“Wie Sie aus meinem Schreiben an Sie erfahren haben, geht es um eine Erbschaftsangelegenheit. Der Verstorbene Archer Driver, ein Großonkel, wie Russel mir mitteilte, hat Sie als Alleinerbin in seinem Testament bedacht."
"Alleinerbin?" Katie überraschte diese Information, denn sie hatte angenommen, dass es noch andere Verwandte geben würde, wie zum Beispiel ihre Mutter.
Und eigentlich hatte sie auch angenommen, dass die dem Erblasser näher gestanden hatten als ausgerechnet sie.
Aber da hatte sie sich offenbar getäuscht.
"Ja", antwortete der Anwalt.
“Ich muss sagen, ich bin etwas...”
“....überrascht?”
“Ja, das ist noch vorsichtig formuliert!”
Er zuckte die Schultern.
"So hat mein Kollege es mir mitgeteilt.”
“Ich bezweifle das ja auch nicht!”
“Mehr kann ich zu diesem Punkt auch nicht sagen." Katie schwieg dazu. Sie wartete darauf, dass er weitersprach. "Sie möchten nun gewiss erfahren, was sie geerbt haben.
“Natürlich.”
“Es ist die Ranch Ihres Großonkels, die sich außerhalb des Städtchens Medicine Bow in Wyoming befindet."
"Wie bitte?” Sie glaubte im ersten Augenblick, sich verhört zu haben.
“Sie haben richtig gehört.”
“Eine ganze Ranch?", reagierte Katie fassungslos. "Wie kommt Onkel Archer dazu, gerade mir seine Ranch zu vermachen?"
Der Anwalt zuckte mit der Schulter.
"Darauf kann ich Ihnen leider nicht antworten."
“Ich verstehe.”
“Dass Ihnen dazu einige Fragen im Kopf herumspuken, kann ich gut verstehen.”
“Ja...”
“Nur wird es auf diese Fragen wohl kaum noch Antworten geben.”
“Ich weiß”, seufzte sie.”
“Also: Nehmen Sie es, wie es ist. Freuen Sie sich!”
"Was soll ich mit einer Ranch?", fragte sie kopfschüttelnd mehr sich selbst, was der gegenübersitzende Mann wohl richtig deutete, denn er schmunzelte und lehnte sich in seinem Schreibtischsessel etwas zurück.
"Auch darauf kann ich nicht antworten." Doch dann wich das Lächeln wieder aus seinem Gesicht. "Aber ich möchte Ihnen Folgendes raten: Suchen Sie meinen Freund und Kollegen Russel Brown auf!
“Aus welchem Grund?”
“Er wird Ihnen das Testament Ihres Onkels vorlegen. Außerdem kennt er die örtlichen Gegebenheiten.”
“Was meinen Sie damit genau?”
“Ich meine damit, dass er Ihren Großonkel gekannt hat und über die Ranch garantiert bestens informiert ist."
"Wie das?", fragte Katie.
"Er wohnt in Medicine Bow", sagte McGary.
"Aha. Dann soll ich also nach Medicine Bow fahren, mich mit Mister Brown treffen, und dieser Herr informiert mich dann genauer", schlussfolgerte sie. "Wird er mich auch zu dieser Ranch begleiten?"
"Das wird er, wenn Sie es wünschen", war sich McGary sicher.
"Was ist, wenn ich diese Erbschaft nicht will?" Katie konnte sich gerade nicht vorstellen, auf einer Ranch zu leben und diese zu bewirtschaften. Sie hatte doch überhaupt keine Ahnung, was man da alles tun und beachten musste.
Eigentlich wollte sie mit diesem ERbe nichts zu tun haben.
Etwas Geld - okay!
Wer hätte dagegen schon etwas einzuwenden gehabt?
Aber eine Ranch?
Die machte Arbeit, brachte Verpflichtungen mit sich.
Alles Dinge, die sie eigentlich nicht gebrauchen konnte.
"Selbstverständlich können Sie das Erbe ausschlagen. Aber diesen Schritt sollten Sie wirklich erst dann gehen, wenn Sie sich ein Bild von allem gemacht haben. Es besteht doch auch die Möglichkeit eines Verkaufs. So könnten Sie, wenn Sie die Ranch nicht übernehmen wollen, eventuell auch noch einen Gewinn für sich erzielen."
"Eventuell ...?" Katie sah ihn prüfend an. Wusste er etwas mehr über diese Erbschaft, worüber er sich jedoch nicht äußern wollte – aus welchen Gründen auch immer. "Sie meinen, es hängt davon ab, ob mein Onkel gut oder schlecht gewirtschaftet hat."
MyGary schwieg. Natürlich hatte ihm sein Freund ein paar Informationen dazu gegeben, jedoch hatte er aber auch darum gebeten, diese Informationen nicht Katie mitzuteilen. Russel Brown hatte seine Gründe, die speziell die junge Katie Driver betrafen.
"Und wie geht es nun weiter? Soll ich mich jetzt in mein Auto setzen und nach Medicine Bow fahren, um mir eine Ranch anzusehen?"
"Ich würde vorschlagen, dass Sie fliegen. Es sind immerhin über 930 Meilen", riet er ihr.
"Hm, ja, das ist wohl angebrachter", erwiderte sie.
"Wenn Sie es wünschen, werde ich Anwalt Brown informieren, wann Sie am Medicine Bow Airport eintreffen. Sie müssten mir nur mitteilen, wann Sie fliegen wollen", bot der Anwalt ihr an.
Katie nahm das Angebot an. So brauchte sie sich nur um den Flug kümmern.
Ist ja auch schon etwas, dachte sie.