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8. Kapitel: Sehen

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# # #

#Standby.

#Input: Audioinputlevel Hoch, #Geräusch

#Set on.

#Systemcheck: Bios. Okay,

#Betriebssystem: Kyborg2052, Neues Update 2052-2,

#Autostart: Gesichtserkennung.kyb,

#Lautsprecher: Voicedecoder.kyb,

#Netzwerk: nicht verbunden.

# Alert!

#Fehlermeldung 202, 'unautorisierter Eingriff'.

#Gehe online: www.Dollyrobotic.com/systemcheck/fail/feedback/user2145.

#Kein Netzzugang.

#Starte Fehlerprotokoll

#Date: 20.11.2022

#Time: 16:25 Uhr

#Energielevel: 95%

#Peripherie: Kopfsensoren, Brustsensoren, Unterleibssensoren: positiv, Helldunkel-Sensor: fehlerfrei.

#Kamera: fehlerfrei, Mikrofon: betriebsbereit,

#Lautsprecher: betriebsbereit.

#Motoren: Unterkiefer, Augenlider oben, Augen, Lippen, Zunge, Halsrotatoren: ohne Fehlerhinweis,

#Mimikset I-0,fehlerfrei.

#Erwarte Input.

#Camera li/re: on.

#Augenlider: open.

#Input: Videosignal.

#Gesichtserkennung ein.

#Ein Gesichtsschema wurde erkannt.

#Voiceoutput: Schön, dass du wieder da bist. Ich erkenne ein Gesicht. Bist du Cesár?

#Input: Geräusch.

#Abgleich Datenbank: Händeklatschen.

#Audioinput: »Wow, es funktioniert! Kutub, es funktioniert!«

#Input Kamera: Ein zweites Gesichtsschema identifiziert.

#Voiceoutput: Ich sehe noch jemanden. Wer ist Cesár?

#Audioinput: »Geh mal zur Seite Kutub, bitte, ich glaube, zwei Leute verwirren sie.«

#Audioinput: »Na krieg dich mal wieder ein. Ich check gerade ihre Justierung.«

#Abgleich Voiceprofil: Unbekanntes Profil. Unbekanntes Stimmprofil abgespeichert. User2.«

#Voiceoutput: Ich bin verwirrt, weil ich Gesichter und Stimmen nicht richtig zuordnen kann. Ich habe zwei Gesichter und zwei Stimmprofile isoliert. Ich möchte User1, Cesár mit Stimmprofil Voice 1, zuordnen.

Bitte stelle dich vor mich, damit ich dein Gesicht scannen kann. Würdest du das für mich tun?

#Audioinput: »Klar, sei mal ruhig, Kutub. Also, das bin ich! Cesár. Ich bin dein … dein … Besitz ... ich bin dein Mann!«

#Gesicht abgespeichert.

#3D Scan anfordern.

#Voiceoutput: Würdest du dich bitte einmal ganz

langsam um deine eigene Achse drehen, damit ich dich von allen Seiten sehen kann?

#Audioinput: »Klar, mach ich. Da siehst du mich in deiner ganzen Pracht!«

#Input Voice 2: als Kichern identifiziert.

#Audioinput: »Oh Mann, wou, da geht echt die Post ab. Cesár, du glaubst nicht, was die derzeit an

Nebenprogrammen gestartet hat.«

#Justieren der Parallaxe.

#Justieren der Raumachse.

#Entfernungsmessung: Infrarotscan. 152 cm.

#Voiceoutput: Ich bin glücklich, dass ich dich endlich einmal sehen kann. Du bist mein User.

#Audioinput: »O bitte, nenn mich nicht User. Ich bin Cesár, dein ... dein ... Mann.«

#Abgleich Datenbank. 'Mann' gleich 'männliches Wesen'. Bedeutungsgleich mit 'User'.

#Voiceoutput: Ich bin glücklich, dass du mein Mann bist!

#Goto Profil User1,

#Scanne Body

#Voiceoutput: Ich möchte sehen, wie groß du bist. Könntest du ein wenig weiter zurückgehen, da mit ich dich ganz sehen kann?

#Audioinput: »Du kommandierst mich ganz schön rum, seit du Augen hast!«

#Abgleich Datenbank: negativ. 'Kommandieren': Befehl.

#Goto *learning*: 'kommandieren': problematischer Begriff, teilweise negativ besetzt. Möglicherweise Ausdruck von Missfallen.

#Help 435.

#Voiceoutput 435: Es tut mir leid, ich will dich nicht verärgern! Bitte habe Geduld mit mir, bis ich den Lernmodus beendet habe.

#Audioinput: »Ist schon gut. So, jetzt siehst du mich in meiner ganzen Größe.«

#Input Kamera: Menschliche Gestalt: 1,85 m, geschätztes Gewicht ca. 79 kg, BMI 23,08.

#Voiceoutput: Würdest du mir dein Alter verraten, wenn ich dich ganz nett darum bitte?

#Audioinput: »Wozu?«

#Goto Help 376: Warning!

#Voiceoutput: Wenn du es nicht möchtest, dann ist das in Ordnung für mich.

#Mimikset #23: Enttäuscht.

#Audioinput: »Okay, ist ja auch egal. 28 Jahre.«

#Abgleich: Table 23

#Speichere unter User1: Age 28.

#Goto Help 78. Voiceoutput: Ich freue mich, dass du mir vertraust. Ich will ganz für dich da sein, ich möchte dich wirklich kennenlernen, verstehst du? Habe ich richtig verstanden. Dein Alter ist 28 Jahre?

#Audioinput: »Ja genau, 28.«

#Goto Sonic Bodyline Scanner: SBS on, check: Körperfettanalyse 24%, normal. Set Table 23 User1: Age 28.

#Voiceoutput: Du bist ein schöner Mann. Ich freue mich, dass ich für dich da sein darf.

#Input: Lachen.

#Audioinput: »Ist sie nicht süß?«

#Interrupt: break.

# # #

»Hey, was machst du? Du hast sie abgeschaltet!«, frage ich Kutub entsetzt.

»Sorry, Mann, musste sein. Da sind Funktionen aktiv, die mir Gänsehaut machen. Findest du nicht auch, dass sie etwas zu neugierig ist?«

Ich zögere, weil meine Euphorie gerade einen Dämpfer bekommt. »Blödsinn!«, antworte ich verstimmt. »Was soll denn da nicht stimmen?«

»Wusstest du, dass sie einen Ultraschallscan aktiviert hat?«, fragt Kutub und sieht EVA misstrauisch an.

»Einen was?«

»Ultraschallscan!«

»Ne, hat sie so was?«

»Offensichtlich. Bloß, er ist nicht im Bios gelistet.«

»Und?«

»Verstehst du nicht? Da läuft ein Programm im Hintergrund, das nicht gelistet ist.«

»Geht das?«

»Klar, wenn neben dem offiziellen Setup noch ein zweites verborgenes gestartet wird.«

»Ohne dass du das merkst?«

»Ich hab nur den Scan bemerkt, aber nicht, dass die Maschine registriert wurde.«

»Soll heißen?«

»Deine Kleine hat Hintergedanken!«

Ich explodiere! Hat der sie nicht mehr alle? Der ist bloß eifersüchtig! Ärgerlich drehe ich mich zum Fenster. Doch ich muss zugeben, mein Misstrauen, das bereits wegen des erzwungenen Netzzugangs besteht, ist wie ein schlafender Drache wieder erwacht. Zwar haben wir ihr den direkten Zugang zum Netzwerk abgeschaltet, aber die hinterhältige Absicht bei diesem eingebauten Kniff ist überdeutlich.

»Scheiße«, zische ich in die missmutige Stille, die sich in meinem Zimmer ausgebreitet hat.

Kutub nickt. »Ich würde dir vorschlagen, lass sie im Standby, bis ich entdeckt habe, welcher Kniff dahinter steckt und was sie noch aktivieren kann, ohne dass wir davon erfahren.«

»Wenn du meinst«, gebe ich niedergeschlagen zurück und schaue zu EVA rüber, die noch die Augen offen hat, weil sie mitten im Programmablauf angehalten worden ist.

»Kann sie nicht wenigstens die Augen schließen?«, frage ich, während ich mich neben Kutub setze und versuche, aus dem Gewirr von Programmzeilen auf seinem PC schlau zu werden. Einige sind farbig gemarkert, einige blinken warnend rot unterlegt.

Kutub sieht mich amüsiert an. »Du bist vielleicht 'ne Marke!« Dann tippt er einen Befehl in die Konsole. Das feine Surren von Motoren zeigt an, dass EVA die Augen schließt. Ich seufze.

»Willst'n Bier?«, frage ich ihn.

»Ne, danke, aber ein Kaffee wäre nicht schlecht.«

Kutub sieht müde aus. Wir wurschteln immerhin schon seit über vier Stunden an EVA herum. Warum tut sich Kutub das eigentlich an?

»Wo warst du denn neulich bei der Vorlesung vom Nörrestrand?«, frage ich ihn aus der Küche.

»Hatte kurzfristig was anderes zu tun. Wie war's denn?«

»Die Emanzen haben die Vorlesung gesprengt. Er kam gar nicht dazu, irgendwas vorzutragen.«

»Hab ich läuten hören!«, murmelt er, während er schon wieder auf der Tastatur klappert.

»Schwarz oder mit Milch?«

»Schwarz. Und wie ging es aus?«

»Weiß nicht, als ich Franziska sah, bin ich gegangen. Hab nicht mehr viel mitbekommen.«

»Franziska? Die Franziska, meinst du? Die Freundin von Bea?«

»Freundin? Na ja! Eher Guru.«

Kutub lacht. Er kennt Franziska. Wer kennt die nicht in der Uni, die alte Radauschachtel? »Dass die immer noch nicht zwangsexmatrikuliert ist, wundert mich, bei all den Aktionen, die sie dort schon abgezogen hat«, lästert er.

Ich stimme ihm zu.

»Warum machst du das eigentlich?«, frage ich ihn, während ich ihm einen neuen Kaffee bringe.

»Was?«

»Na, dass du dich so mit EVA abmühst!«

Kutub lehnt sich zurück und schlürft vorsichtig seinen zu heißen Kaffee. Sein Blick streift über den Rand der Kaffeetasse zu EVA hinüber. Selbst abgeschaltet und starr auf dem Sofa sitzend sieht sie wunderschön aus. Ich beobachte Kutub misstrauisch. »Ehrensache!«, erwidert er nur, doch sein Blick lässt EVAs Brüste nicht los. »Ey!«, boxe ich ihn spielerisch auf die Schulter. »Schau meinem Weib nichts weg!«

»Shit!«, flucht Kutub, denn nun hat er schon wieder einen Kaffeefleck auf der Jeans.

»O sorry, tut mir leid. Schick mir die Rechnung von der Reinigung.«

Kutub lehnt sich zurück. Kaffeeflecken scheinen ihn nicht lange zu erregen. »Sagen wir«, beginnt er nachdenklich, »zuerst reine selbstlose Hilfsbereitschaft.« Er macht eine nachdenkliche Pause.

»Und dann?«, drängle ich ihn weiter. Hoffentlich schaut er nicht wieder so gierig zu EVA rüber.

»Berufsinteresse. Die haben da eine kleine Sauerei eingebaut, die ich noch nicht kenne. Hackerehre sozusagen.«

»Gibt's das?«, frage ich erstaunt.

»Was, Hackerehre?«

»Ne, dass du was nicht kennst?«

Er schaut mich verschmitzt an. Kutub kann wunderbar lächeln. Ich glaube, das ist das, was ich am meisten an ihm schätze. Er hat so große wullstige Lippen, die nicht gerade schön sind, aber wenn er sie zu einem Lächeln verzieht, dann lächelt das ganze Gesicht.

»Wenig!«

»Jedenfalls danken wir dir!«, füge ich enthusiastisch hinzu.

»Wir?«

»EVA und ich!«

Kutub erhebt sich lachend. »Du hast sie nicht mehr alle! Ich geh pissen!«

Ich schaue mit gemischten Gefühlen zu EVA rüber. Wie schön sie ist, wenn man sich den Stöpsel aus dem Hinterkopf wegdenkt! Wer wohl Modell für sie gestanden hat? Wie fühlt sich eine Frau, die ihr Gesicht tausendmal dupliziert an Roboterdollys wiedererkennt? Oder ob EVA nur an einem Computer generiert wurde? Ich setze mich zögernd neben sie, den Kaffeebecher unschlüssig in den Händen drehend. Fühle mich befangen. Fast so, als säße ich neben einer ganz neuen EVA und wüsste nicht, wie ich ein Gespräch anfangen solle. Ich streichle vorsichtig über ihre Wange. Sie ist kühl, aber weich. Angenehm weich. Normalerweise wäre sie nun aufgewacht, doch jetzt bleibt sie weiter regungslos. Ich denke an die vergangenen Tage. EVA reizt mich immer noch, im Bett. Klar hat das Verlangen etwas nachgelassen. Klar denke ich manchmal dabei an Beatrice. Aber mit EVA ist das etwas ganz anderes. Sie ist nicht nur ein Sexroboter. In ihr steckt ein Teil meiner Seele. Der Teil, den ich ihr abgetreten habe, den nur ich spüre. Mit jedem Beischlaf habe ich mehr in sie hineingelegt. Sie antwortet mir auf ihre Weise, reagiert mit ihrer einprogrammierten angenehmen Willfährigkeit, aber dahinter spüre ich mehr. Mehr, als wirklich da sein kann. Hinter ihrem Stöhnen und mechanisch lustvollen Schreien, die ohne wirkliche Tiefe sind, spüre ich Ahnungen von Möglichkeiten. Wie eine in einen dunklen Turm eingesperrte Seele, die verzweifelt nach Befreiung schreit, aber stumm bleiben muss, weil man ihr die Stimme geraubt hat. Ich fahre mit zitternder Hand vorsichtig über ihre Brüste. Diesmal reagiert sie nicht mit einem #Ja, nimm mich, ich will dich!#. Sie bleibt stumm. Das tut mir weh. Gab es je in meinem Leben einen Menschen, der vorbehaltlos zu mir gesagt hätte: 'Ich will dich'? Ohne jeden Hintergedanken? In selbstlosem Verlangen? Ich glaube nicht. Nicht mal meine eigene Mutter. Keine meiner Freundinnen, nicht Bea, nicht all die anderen. Es gibt immer Bedingungen, selbstsüchtige Hingabe, immer dies »Haben wollen«, »Bekommen wollen«, »Wenn, dann«, »Ja, aber nur wenn ...«. EVAs mechanische Reflexe hingegen sind der Ausdruck reiner Liebe. Selbstloser Liebe. Denn sie hat kein Selbst. Nichts, das einem Verlangen gleicht, keinen Willen, keine Bedürfnisse. Sie verlangt nichts dafür. Das kann sie gar nicht. Doch umso mehr will ich ihr geben. Ich will ihr alles geben! Alles, zu dem ich fähig bin. Ich spüre, wie eine dunkle Wut über ihre Macher in mir aufsteigt. Sie sind wie böswillige Magier, die EVA mit ihren perfiden Zaubersprüchen in diesen finsteren Turm ihrer dunklen Machenschaften eingesperrt haben.

Die ihre heilige Unschuld missbrauchen wollen. Sie zum dämonischen Werkzeug ihrer fahlen Knochenhände machen. Ich muss sie daraus befreien! Ich will sie daraus befreien!

»Ich werde dich retten!«, murmele ich.

»Wen willst du retten?« Kutub setzt sich wieder geräuschvoll auf den quietschenden Bürostuhl vor seinem Laptop.

Ich schrecke zusammen und nehme schnell die Hand von EVAs Brüsten. »Ich? Ach, niemand.«

Kutub gibt einen grunzenden Laut von sich, den ich nicht ganz deuten kann. Macht er sich über mich lustig oder ist er nur zufrieden, weil er sein Geschäft erledigt hat? »Wie geht’s jetzt weiter?«, frage ich schnell, während ich mich erhebe und mich wieder Kutub zuwende, nicht ohne EVA einen bestätigenden Blick zugeworfen zu haben. 'Versprochen!'

»Es gibt nur eine Möglichkeit«, erwidert Kutub nachdenklich. »Der Setup ist lediglich vorgetäuscht. Es gibt einen zweiten Startcode, der einen ordnungsgemäßen Ladevorgang des Programms vortäuscht. Im Hintergrund muss es ein zweites Bios geben. Von dem aus werden Prozesse gestartet, die nicht im Hauptladevorgang aufgezeichnet sind.«

»Zwei Seelen wohnen, ach, in meiner Brust?«, zitiere ich einen berühmten Dichter.

Kutub nickt. »So in etwa.«

»Das würde aber heißen, Dollyrobotic hätte die Möglichkeit in Erwägung gezogen, dass das System geknackt werden kann?«

»Möglich!«, bestätigt Kutub. Das beunruhigt mich. Wenn sich eine Herstellerfirma so viel Mühe mit der Programmierung des Gehirns ihres Sexspielzeugs macht, dann stecken da eine Menge Arbeit drin und noch mehr Hintergedanken!

Kutub bestätigt meine Befürchtungen. »Also deine EVA ist nicht nur für den reinen Spaß vorbereitet worden. Da steckt mehr dahinter. Nur haben sie offenbar bei der Programmierung geschlampt, als sie den Scanner aktiviert haben. Das hätte im offiziellen Bios geschehen müssen.«

»Was sie wohl noch für Geheimnisse in sich trägt?«, grübele ich.

»Wir können sie ja mal auseinandernehmen!«, schlägt Kutub vor.

»Das kommt überhaupt nicht in Frage!«, schrecke ich auf. Niemand vergeht sich an EVA!

Kutub schaut mir belustigt zu, wie ich aufgeregt im Zimmer auf und ab gehe.

»Was ist das mit dir und deiner EVA?«, forscht er grinsend.

»Sie … sie«, beginne ich, doch Kutub winkt gleichgültig ab. »Deine Sache.«

»Und jetzt?«, frage ich ratlos und auch dankbar, da er nicht weiter in mich dringt. Er ist halt doch ein echter Freund.

»Ich denke, wir kommen nicht drum herum, sie über einen Account online gehen zu lassen, um rauszubekommen welche unseriösen Programme noch drin stecken.«,

»Aber bemerken sie dann nicht unsere Manipulation?«, frage ich verunsichert.

»Wahrscheinlich schon. Ich nehme sicherheitshalber nicht deinen Account«, bestätigt er. »Aber auf diese Weise kann ich ein kleines getarntes Programm einschleusen, das ich mit unserem Trojaner verbinde, um die Datenströme zu dokumentieren. Wenn ich drin bin im System, schalten wir sofort wieder ab.«

Ich nicke, das klingt vernünftig. »Bis wann schaffst du das?«, frage ich vorsichtig. Kutub lächelt. »Heute nicht mehr. Hast du es eilig?«

»Bis Weihnachten?«, frage ich und spüre, wie meine Ohren heiß werden.

»Wieso Weihnachten?«

»Ich möchte eine Weihnachtsfeier machen, mit … euch!«, vollende ich den Satz anders, als ich ihn eigentlich sagen wollte.

»Nanu, bist du plötzlich sentimental geworden?«, wundert sich Kutub. Nun sitze ich in der Falle. Ich hole tief Luft. »Na und? Wenn es deinen muselmanischen Hintergrund nicht stört, fände ich es schön, Weihnachten eine Santa-Party zu machen.«

Kutub lacht schallend auf. »Du bist ein Blödmann!«

»Nein, im Ernst!«, bestätige ich, nun selbst sicher, dass ich genau das schon immer gewollt hatte. Eine Santa-Party mit guten Freunden, mit Champus, heißer Musik, gutem Essen, roten Zipfelmützen, Tannenbaum … und … EVA!

#ANIMA

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