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Einleitung

In diesem Buch geht es in jedem Kapitel um Gefühle; um erfreuliche, schwierige, unterschiedliche und gemeinsame Gefühle, vergangene und aktuelle, eigene und fremde und um überraschende Gefühle.

Gefühle haben die Tendenz, uns manchmal im unpassenden Moment zu überfallen. Das kann insbesondere bei schwierigen Gefühlen zu Problemen führen. Gespräche über Gefühle helfen, das Erlebte besser zu verarbeiten, Unterschiede und Gemeinsamkeiten deutlich zu machen und neue Wege miteinander zu entwickeln. Die Gefühlsmonster®-Karten können diese Gespräche erleichtern.

»Zuhören konnte ich nicht so gut, dazu war ich zu ärgerlich – aber schauen konnte ich noch, und da sah ich, dass es meiner Kollegin auch schlecht ging.« Diese Worte einer Mediationskundin folgten einem meiner ersten Versuche, die Gefühlsmonster in der Mediation einzusetzen. In den 15 folgenden Jahren entwickelten sich im Gespräch mit unseren Anwenderinnen und Kollegen viele weitere Techniken, wie sich mit Visualisierungen von Gefühlen Gesprächseinstiege erleichtern, Perspektivwechsel anregen und Gruppenmeinungen sichtbar machen lassen.

Mit diesem Buch möchte ich dazu beizutragen, dass ein Austausch über Gefühle leichter wird und möglichst zu einer dauerhaft verbesserten Basis werden kann.

Dies wird nicht für jeden Menschen so sein, ebenso wie es nicht in jedem Moment eine gute Idee ist, über Gefühle zu sprechen. Die Entscheidung darüber liegt bei Ihnen, liebe Leserinnen und Leser.

Was Sie in diesem Buch finden, ist eine Sammlung von bewährten Tools für die Gruppenarbeit, für das Selbstmanagement, die Einzelberatung und die Konfliktklärung.

Unsere Kommunikation ist komplex – und wir sind alle unterschiedlich. Erfahrungshintergründe bestimmen unser Handeln manchmal mehr, als uns lieb ist, und das, was wir erfahren, ist so unterschiedlich wie die Welt, in der wir aufgewachsen sind und leben.

Ärgerlich zu sein bewirkt den üblichen Tunnelblick, lässt uns gangbare Wege nicht sehen, trennt uns von Menschen, denen wir eigentlich wohl wollen oder mit denen zusammen wir an wichtigen Projekten arbeiten.

Als eine der ersten Ausbilderinnen für Mediation habe ich schnell gemerkt, dass keine noch so gute Technik uns einen Ablaufplan bietet, wie wir schwierige Situationen meistern. Neben all dem, was wir über Techniken und Kommunikation lernen können, sind wir immer auch gefordert, uns als Person mit dem, was uns ausmacht, einzubringen. Gleichzeitig kann uns eine gute Technik auf Ideen für konstruktive Strategien bringen, sodass wir Menschen und Gruppen auf der Basis unseres Wissens, unserer Einfühlung und Erfahrung auf ihrem Weg einen Schritt weiterbringen können.

Wie liest man dieses Buch?

Lassen Sie sich anregen, zunächst diejenigen Tools auszuprobieren, die Sie ansprechen. Die Praxisbeispiele zu Beginn jedes Tools zeigen, worum es in der folgenden Technik geht, und helfen, die weiteren Schritte zu verstehen. Alle Beispiele in diesem Buch sind aus meiner Arbeit und der meiner Kolleg/innen. Sie wurden so verändert, dass sie einerseits nicht auf die beteiligten Personen zurückzuführen sind und andererseits deutlich machen, wozu das folgende Tool dient. Alle Namen sind frei erfunden. Wenn bei Ihnen die Lust aufkommt, eine Technik auszuprobieren, ist das genau der richtige Einstieg.

Ich wünsche Ihnen gute Erfahrungen mit den Techniken aus diesem Buch – und viele Ideen für Ihre eigene Arbeit!

Führen mit Gefühl

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