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TEAM

Tool 1: Einstiegsrunde

Praxisbeispiel

Chantal Meunier macht einen Workshop mit ihren Teamleiter/innen, um die Effekte der Einführung eines neuen Prozesses zu diskutieren und ggf. nachzusondieren. Zum Start wählt sie die Einstiegsrunde mit den Gefühlsmonstern mit der Frage, wie es den Teamleiter/innen mit dem neuen Prozess geht.

Alle gehen herum, bleiben bei der Karte ihrer Wahl stehen und erläutern diese in einem Satz.

Folgendes Bild ergibt sich.


Sie weiß nun, dass die Mehrheit der Teamleiter/innen dem Prozess offen gegenüber steht und wer noch unsicher oder besorgt ist. So fühlt sie sich gut vorbereitet für das folgende Gespräch.


Anlass

• Bei Workshops, Fortbildungen, Klausurtagen.

• Wenn Sie die Teilnehmenden zu Beginn der Veranstaltung aktivieren möchten.

• Wenn Sie mögliche Widerstände gleich zu Beginn der Veranstaltung herausfinden möchten.


Ziel

• Sie erhalten gleich zu Beginn ein Stimmungsbild.

• Sie bekommen in kurzer Zeit Informationen darüber, welche Teilnehmer/innen motiviert sind, wer Bedenken gegenüber der Veranstaltung hat oder wessen Aufmerksamkeitslevel wegen Müdigkeit oder privater/beruflicher Belastungen eingeschränkt ist.

• Sie steigern die Aufmerksamkeit für das anschließende Thema der Veranstaltung.


Zeit

30–60 min., je nach Teilnehmerzahl


Material

Gefühlsmonster®-Karten Mittel (oder Extragroß für die Variante)


So funktioniert es

Die Karten liegen in der Mitte im Kreis aus und alle Teilnehmer/innen äußern sich, wie es ihnen zum Start der Veranstaltung geht.

Überlegen Sie sich zuerst, was Sie fragen möchten. Mögliche Fragen sind:

a) Wie geht es Ihnen gerade allgemein?

b) Wie fühlen Sie sich heute hier bei der Veranstaltung?

c) Wie fühlen Sie sich in Bezug auf unser heutiges Thema?

Dann legen Sie einen Kreis aus den Karten in der Mitte des Raumes.


Kleine Einstiegsrede für diese Methode:

»Sie sehen hier 25 Karten mit Darstellungen von Gefühlen, genannt Gefühlsmonster. Gefühle stecken an. Wenn Sie beim Herumwandern aufmerksam hinsehen, werden Sie bei einigen Karten eine leichte Resonanz spüren. Diese Figuren können etwas damit zu tun haben, wie es Ihnen gerade jetzt im Moment geht. Genau das möchte ich Sie fragen: … (Hierstellen Sie die von Ihnen ausgewählte Frage a, b oder c.) Bei diesen Karten bleiben Sie stehen und denken kurz darüber nach, was die Karte für Sie bedeutet. Entscheiden Sie sich für maximal drei Karten, zu denen Sie etwas sagen möchten. Bitte prägen Sie sich die Nummern dieser Karten ein. Anschließend werde ich Sie bitten, der Reihe nach die Karten zu zeigen, die Sie ausgewählt haben, und diese zu kommentieren.«

Alle Teilnehmer/innen wandern nun um die Karten herum und suchen sich 1–3 Karten aus, prägen sich die Nummern ein und setzen sich erst einmal wieder hin. Dann beginnt der/die erste Teilnehmende, nimmt die gewählte(n) Karte(n) auf, sagt jeweils, was die Karte für sie/ihn bedeutet, legt sie wieder hin und setzt sich. Dann ist der/die Nächste dran, bis die ganze Gruppe sich geäußert hat.


Wirkung

• Hohe Aufmerksamkeit in der Gruppe durch die starke Strukturierung.

• Teilnehmer/innen, die durch andere Gegebenheiten (zum Beispiel in ihrem sonstigen Alltag) oder einfach durch unangenehme Gefühle an der Aufmerksamkeit für die Veranstaltung gehindert sind, haben zu Beginn die Gelegenheit, dies zu benennen. Das fördert dann den Fokus auf die Veranstaltung.

Variante für größere Gruppen und ausreichend Platz

Legen Sie die großen Karten (A4) kreuz und quer auf dem Boden im Raum aus. Laden Sie die Teilnehmenden ein, im Raum herumzuwandern, von Karte zu Karte zu gehen und sich zu der Karte zu stellen, die sie auswählen möchten. Der Platzwechsel hilft, auch gedanklich in Bewegung zu kommen.

Es bilden sich wahrscheinlich Kleingruppen bei einzelnen Karten und einige Teilnehmer werden auch alleine bei einer Karte stehen. Entscheiden Sie,

a) ob Sie von Karte zu Karte wandern und die dort Stehenden dahingehend interviewen, was die Karte für sie bedeutet (bei ruhigen, eher disziplinierten Gruppen),

b) ob Sie die Teilnehmer/innen bitten, sich mit den Menschen, die sie an einer Karte treffen, über die Bedeutung der Karte auszutauschen. Einzeln Stehende können Sie auffordern, sich einer der Gruppen für den Austausch anzuschließen oder sich mit anderen Einzelnen zusammenzutun.

Anschließend berichtet eine Sprecherin für jede Gruppe, was besprochen wurde, die Einzelnen sprechen für sich.


Fragenvarianten

• Wie geht es Ihnen gerade mit Projekt XY (Thema der Veranstaltung/Teamsitzung)?

• Wie würden Sie sich gerne mit Projekt XY fühlen?

• Welches Gefühlsmonster kann Sie heute bei dieser Veranstaltung begleiten, sodass es für Sie eine gute Veranstaltung wird?1

• Mögliche Anschlussfrage: Was können Sie dazu beitragen, dass Sie sich mit dem Projekt wie gewünscht fühlen können? (Evtl. auf Moderationskarten schreiben lassen.)

Weitere Variante für den Einstieg (lösungsorientiert)2:

• Wie geht es Ihnen gerade im Moment? Welche Stimmungen entsprechen Ihnen jetzt zu Beginn? (1–3 Karten)

• In welcher Stimmung / welchen Stimmungen möchten Sie heute Abend / zum Abschluss nach Hause gehen?« Oder: »Wie wünschen Sie sich die Stimmung im Team nach dem Tag?« (1–3 Karten)

1 Danke an Thomas Fehr (https://www.inveni-co.de/) für diese Frage.

2 Danke an Rita Wawrzinek (www.fiberlin.de) für diese Anregung!

Führen mit Gefühl

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