Читать книгу An meinen Liebhaber | Roman - Lily Hunt - Страница 7

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5. Kapitel

5 Jahre zuvor

Reue erfüllte mich. Ich erkannte mich gar nicht wieder. Wann war ich zu so einem schamlosen Menschen geworden? Ich hatte mich ihm, einem mir fast unbekannten Mann, hemmungslos hingegeben. Gut, wir hatten letztendlich nicht miteinander geschlafen, aber doch so ziemlich alles getrieben, was in dieser kurzen Zeit möglich war.

Mein Körper war ein Verräter, denn ich fühlte mich unglaublich befriedigt und zufrieden. Wenn, ja, wenn ich mich nicht so fürchterlich schämen würde.

Was sollte er nur von mir denken? War ich tatsächlich so leicht zu verführen?

Ich drehte mich in meinem Bett auf die Seite und zog die Decke über meinen Kopf. Mathias schlich sich leise aus dem Schlafzimmer. Mittwochs war der Tag, an dem ich erst mittags im Büro zu arbeiten anfing. Es hatte sich so eingebürgert, dass Mathias an diesem Tag die Kinder zur Schule brachte und ich ausschlafen konnte. Gerade heute war ich so froh darüber. Ich wusste nicht, wie ich meinem Mann oder meinen Kindern heute in die Augen schauen sollte.

Gestern Abend, als ich von ihm nach Hause kam, hatte sich alles wie im Traum angefühlt. Ich schwebte, schwelgte in dem Hochgefühl des gerade erlebten Orgasmus und den Nachwirkungen des Adrenalins wegen des heimlichen Treffens. All das hatte sich in der Nacht aufgelöst und zurück blieb nur Scham.

Ich legte mich auf den Rücken und starrte an die Zimmerdecke. Die morgendlichen Geräusche zogen an mir vorbei. Das Klappern des Geschirrs in der Küche, das Rauschen des Wassers im Bad, die leisen Gespräche der Kinder. Hatte ich meine Familie verraten? Wie konnte etwas, das gestern so schön und berauschend war, heute schmutzig und böse sein?

Beim Gedanken an seine Hände wurde ich wieder ganz kribbelig. Meine Haut prickelte an den Stellen, die er gestreichelt und geküsst hatte. Meine Brustwarzen stellten sich auf. Ich konnte mich nicht zurückhalten und legte meine Hände um meine Brüste. Ich drückte sie, doch es fühlte sich anders an. Weniger erregend, als es bei ihm war.

Was er jetzt wohl tat? Dachte er an den gestrigen Abend? Aber viel wichtiger war: Was hielt er nun von mir? War ich ein Spaß für einen Abend? Hatte es ihm denn überhaupt gefallen? Vielleicht hatte meine Unerfahrenheit ihn ja auch abgeschreckt? Ich glaubte, mich erinnern zu können, dass er passive Frauen nicht mochte.

Endlich hörte ich, wie draußen die Haustür klappte. Ich war allein in der Wohnung. Ein paar Minuten harrte ich in meinem Bett aus. Wer wusste denn schon, ob nicht ausgerechnet heute eines der Kinder wieder etwas vergessen hatte. Nach einer gefühlten Ewigkeit hielt mich nichts mehr im Bett. Ich sprang auf, lief ins Wohnzimmer und kramte mein Handy aus der Tasche. Ich schaltete es ein und eine Textnachricht öffnete sich auf dem Display. Von ihm! Nur ein Wort stand dort: E-Mail.

Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis der Laptop sich hochgefahren hatte. Nervös saß ich auf meinem Stuhl. Was hatte er mir geschrieben? Vielleicht tat er mir ja kund, dass es bei diesem einen Treffen bleiben würde? Ich horchte in mich hinein. Wäre ich erleichtert oder traurig? Ich war mir nicht sicher und es gab nur einen Weg, das herauszufinden. Entschlossen öffnete ich mein E-Mailfach. Da war sie! Seine Mail. Mein Herz hämmerte wie verrückt in meiner Brust.

Meine Geliebte (ich hoffe, dass ich dich so nennen darf?),

ich hätte dir so viel Leidenschaft nicht zugetraut. Du hast alle meine Erwartungen übertroffen und ich möchte dich unbedingt wieder treffen. Du kannst dich vollkommen sicher bei mir fühlen. Es wird nie jemand etwas erfahren.

Ich habe zuvor davon geträumt, wie du dich anfühlen wirst. Wie deine Zunge mich beim Küssen berührt. Wie es sein wird, zum ersten Mal deine wunderschönen Titten in den Händen zu halten und mit der Zunge deine herrlichen Brustwarzen zu reizen.

Mein Herz raste. Er wollte mich wiedersehen! Zwischen meinen Schenkeln fühle ich ein köstliches Ziehen. Alle Scham, alle Bedenken sind vergessen. Ich möchte ihn wieder treffen. Mich küssen lassen und mehr. Ich will wieder diese Erregung spüren. Ich fühle mich berauscht.

Es ist so toll, wie du mich berührt hast. Auch jetzt, während ich dir schreibe, steht mein Schwanz wieder. Er sehnt sich so sehr nach deinen Berührungen und Liebkosungen. Du bist eine wahre Künstlerin und ich finde es zu schön, wie du ihn in den Mund genommen hast. Ich stehe so sehr darauf und du hast es wundervoll gemacht.

Ich will dich mehr als je zuvor.

Ich las seine Worte wie gebannt. Immer wieder. Trinke sie, ziehe sie in mich hinein. Dann tippte ich eine kurze Antwort.

Ich möchte dich auch gern wiedersehen.

Kurze Zeit später kam wieder eine Mail. Ich stellte mir vor, wie er ebenfalls am Schreibtisch saß und genauso gebannt auf den Bildschirm starrte wie ich.

Wann können wir uns treffen?

Ich überlege kurz.

Nächste Woche? Wieder Dienstag? Gleiche Stelle?

Seine Antwort kam promt.

Es ist sehr lange hin bis Dienstag. Aber gut, ich warte.

Ich muss dich aber auch warnen, wenn wir uns wieder treffen, werde ich dir meinen Schwanz richtig reinstecken. Ich werde dich ficken und ich möchte auch von dir durchgefickt werden. Werde meine Geliebte!

Ein wildes Verlangen hat mich gepackt. Ich will diesen Mann! Will, dass er mit mir schläft. Will sein Glied tief in mir spüren. Wenn allein schon seine Worte mich dermaßen erregen können, was würde ich noch alles bei unserem nächsten Treffen fühlen? Eine Woche zu warten, erschien mir nun so unfair.

Gegenwart

Mein Geliebter,

ein paar Wochen sind vergangen. Auf einen warmen Frühling, scheint ein heißer Sommer zu folgen. In mehrfacher Hinsicht. Seit dem Morgen auf der Party haben wir uns nicht wieder getroffen. Regelmäßig schreiben wir uns Nachrichten auf dem Handy oder per E-Mail. Ich warte begierig darauf, dass du dich bei mir meldest und versuche, die Angst, dass Mathias eines Tages eine davon entdecken könnte, komplett aus meinen Gedanken zu verbannen. Es ist wie ein Fieber. Meine Gedanken kreisen unaufhörlich um dich. Diese Sehnsucht, diese Lust machen mich lebendiger. Viele Leute haben mich bereits angesprochen, ob meiner guten Laune. Ich lache dann und schiebe es auf das sonnige Wetter. Und schaue direkt danach auf mein Handy. Unsere Nachrichten sind angefüllt mit Erinnerungen von unserem »zweiten ersten Mal«. Wir schreiben, wie wir uns beim nächsten Treffen gegenseitig verwöhnen wollen. Treiben uns gegenseitig hoch, machen uns geil. Ich habe mich schon fast daran gewöhnt, mit einem feuchten Slip umherzulaufen.

Oft machst du Vorschläge, wann und wo wir uns wieder treffen können. Bisher habe ich alles mit leicht durchschaubaren Ausreden abgesagt. Insgeheim hatte ich gehofft, dass dieser Wahnsinn, der mich befallen hatte, verfliegt.

Wie naiv von mir. Vor fünf Jahren hatte ich mich nur lösen können, weil das auch dein Wunsch gewesen war. Ich befürchte, dass es dieses Mal noch schwieriger sein wird. Diese Zerrissenheit in mir macht mich sensibler. Einerseits schäme ich mich für das, was wir – wieder – getan haben. Andererseits will ich mehr davon. So viel mehr.

Vielleicht, so überlege ich mir, ist es einfacher, sich eine Weile vom Strom mitreißen zu lassen.

Wenn ich mich einmal für etwas entschieden habe, zögere ich nicht lange. Ich nehme mir für den nächsten Tag Urlaub – das Wetter soll auch morgen traumhaft warm und sonnig werden – und schicke dir eine Nachricht.

»Was hast du morgen vor?«

Deine Antwort kommt prompt.

»Noch nichts.«

Ich beschreibe dir den Weg zu einem abgelegenen See. Gebe dir durch, wo ich bei dir einsteige, damit unsere Autos nicht zusammen gesehen werden.

»Bring ein Handtuch mit!«

Als ich am nächsten Tag zum vereinbarten Treffpunkt komme, steht dein Auto schon da. Es ist wie angekündigt ein herrlicher Sonnentag. Für dich trage ich einen neuen, schwarzen Bikini und darüber ein schwarzes, doch luftiges Sommerkleid. Ich parke das Auto und nehme mir meine Tasche, bevor ich zu dir ins Auto steige.

»Endlich. Du hast mich lange warten lassen.«

Es ist nicht ganz klar, ob du die paar Minuten in deinem Auto meinst oder die Zeit, die ich brauchte, um mich erneut mit dir zu treffen. Es ist egal, denn warten musstest du.

Du begrüßt mich mit einem innigen Kuss. Deine Zunge schiebt sich in meinen Mund und deine Hand schiebt den Rock meines Kleides hoch. Du willst sofort zwischen meine Schenkel, doch das muss noch warten, obwohl ich schon selbst ganz kribbelig bin. Ich widerstehe der Versuchung, über deine kurze Hose zu streicheln, die sich vorne ein wenig beult. Energisch schiebe ich deine Hand weg und lehne mich zurück. Hier besteht immerhin die Möglichkeit, wenn auch nur eine sehr geringe, dass jemand vorbeikommt und unsere Autos zusammen sieht. Wir müssen uns streng an unsere selbst gesteckten Richtlinien halten, sonst fliegen wir doch eines Tages durch einen blöden Zufall auf.

»Nicht hier«, verlange ich. »Fahr los!«

Ich dirigiere dich über ein paar Feldwege. Immer wieder wandert deine Hand über mein Bein, schiebt den Rock hoch. Es macht mich an, also spreize ich meine Beine ein wenig, sodass du meinen Slip erreichen kannst. Du streichelst mich über dem Stoff. Reizt meine Klitoris. Ich will mehr, doch du musst dich aufs Fahren konzentrieren. Ich ziehe mir den Slip runter, streife ihn umständlich über meine Beine zu Boden. Du atmest heftig, hast Probleme, dich zu konzentrieren. Hastige Blicke wirfst du in meinen Schoß. Deine Hand wandert zwischen meine Beine. Sanft spreizt du meine äußeren Schamlippen und streichelst über die inneren. Ich stöhne, schiebe das Becken vor und rutsche weiter nach vorn. So hast du besseren Zugriff. Du reibst mich intensiv. Immer schneller. Der Wahnsinn hat mich voll im Griff. Keuchend greife ich zu dir hinüber. Auch deine Atmung ist stark beschleunigt, dein Gesicht rot. Immer wieder wandert dein Blick zu mir hinüber, auf deine Hand, die mich befriedigt. Ich taste nach deinem steifen Schwanz. Er steht, ist prall. Ich reibe ihn durch die Hose. Dann kann ich nicht mehr. Das Auto wird langsamer, droht immer häufiger, vom Feldweg abzukommen.

An meinen Liebhaber | Roman

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