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Vorsicht Falle: unbezahlte Arbeit
ОглавлениеNeulich traf ich eine junge Mutter, die für zwei Jahre Elternzeit beantragt hat. Sie formulierte es folgendermaßen: »Ich arbeite die ersten beiden Jahre nicht.« Erst dachte ich mir nichts weiter dabei. Auf dem Nachhauseweg habe ich dann gemerkt, wie irreführend diese Aussage ist. Besser wäre doch: »Ich arbeite für die nächsten beiden Jahre jeden Tag, auch an den Wochenenden. Nachts habe ich Nachtschicht oder zumindest Bereitschaft. Der Job ist jedoch unentgeltlich – abgesehen vom Elterngeld.« Genau das ist es nämlich. Sie arbeitet sehr viel, ohne Geld dafür zu bekommen. Und so geht es nicht nur Frauen, die kleine Babys haben, sondern auch denjenigen, die
putzen
kochen
waschen
pflegen
das Familienleben organisieren und so weiter
Frauen in Deutschland sind wahre Arbeitstiere, wenn es um unbezahlte Arbeit geht. Sie sind täglich vier Stunden und 29 Minuten mit Care-Arbeit beschäftigt:
Haushalt,
das Kümmern um Angehörige und
ehrenamtliche Tätigkeiten
gehören dazu.
Über alle Länder hinweg werden laut einer Studie der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) und der Europäischen Stiftung zur Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen aus dem Jahr 2019 insgesamt 16,4 Milliarden Stunden unbezahlte Arbeit pro Tag geleistet – drei Viertel davon von Frauen.