Читать книгу Das Gesetz in uns - Lisa Honroth Löwe - Страница 6
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ОглавлениеEin paar Tage später kam Agnete, wie täglich, in das Studentenwerk, um nach Arbeitsvakanzen zu fragen. Vor dem Schwarzen Brett stieß sie auf Wolfgang Rautenberg.
„Komm mal her, Agnete“, sagte der. „Hör mal, was hier steht: Staatl. Forschungsinstitut, Abteilung für Krebsforschung. Die neu geschaffene Stellung eines Assistenten (Assistentin) soll sofort besetzt werden. Gehalt vierhundert Mark monatlich, Privatpraxis nicht gestattet. Dienststunden neun bis drei. Bewerbungen mit Lebenslauf an das Kultusministerium, Abteilung Medizinalwesen, Personalreferenten.
Na, Agnete, wäre das was?“
Agnetes blasses, bedrücktes Gesicht spannte sich, erleuchtete sich förmlich von innen her:
„Ob das was wäre? Ach, Wölfchen, ich weiß nicht, ob du das schon begreifen kannst. Du bist ja auch noch nicht soweit. Bist wohl auch ganz auf das praktische Arztsein eingestellt. Aber ich? Zu denken, daß man wieder forschen könnte? Einem Ziele nach, das vor einem steht, das einen ruft, immerfort ruft. Und zu dem man nicht kommen kann, weil diese ekelhafte Armut dazwischensteht. Arbeiten können, wie man möchte: Laboratorium, Mikroskope, Versuchsmaterial —“, sie zuckte die Schultern, „ach, was hat’s für einen Sinn, Luftschlösser zu bauen. Glaubst du, diese gebratene Taube wird gerade mir in den Mund fliegen? Da mache ich mir keine Hoffnung. Für unsereinen gibt’s ja so was doch nicht.“
„Warum eigentlich nicht?“
„Frag doch nicht so dumm. Hast du vielleicht Protektion oder ich? Na also.“
Fritz machte einen wütenden Lufthieb:
„Protektion! Immer Protektion. Das ist, um an den Wänden hochzugehen! Und daß du summa cum lande über den Krebs gearbeitet hast, ist das gar nichts? Den einen Erfolg müßte es doch wenigstens haben, daß du in die engere Wahl kommst!“
„Ach, du dummes Wölfchen! Ich bin doch nicht größenwahnsinnig. Bestimmt sitzt da irgendwo jemand, der die Stellung schon im voraus sicher hat, noch ehe sie überhaupt ausgeschrieben war. Die Ausschreibung erfolgt doch nur pro forma, um der Vorschrift zu genügen.“
„Wenn du von vornherein so mutlos bist, meine Teure, dann wird es natürlich nichts. Bewirb dich doch mal, und wenn es nur aus Trotz ist. Mal sehen, welcher Bonze dir vorgezogen wird.“
„Schade um Briefpapier und Porto, mein Junge.“
„Porto ist nicht nötig. Wir geben den Brief persönlich beim Ministerium ab, und zwar sofort. Du kommst jetzt mit mir herunter in die Kantine und schreibst das Bewerbungsschreiben.“
„Schrecklich energisch bist du, Wolf“, seufzte Agnete. Aber sie ließ sich heut nur zu gern führen. Wolfgang hatte recht. Versuchen mußte man es, schon damit man sich hinterher nicht den Vorwurf zu machen brauchte, eine Chance nicht genutzt zu haben.
Sie gingen zum Ministerium und gaben den Brief ab.
Wolfgang machte drei Kreuze hinter dem Sekretär her, der ihnen mit einem unwirschen Blick über die verrutschte Brille das Schreiben abnahm.
„Er ruhe sanft“, sagte Wolfgang salbungsvoll. „Hören werden wir wohl nichts mehr weiter.“
„Ein ekelhafter Kerl bist du, Wölfchen, erst putschst du mich auf und dann läßt du mir nicht einmal ein paar Tage Hoffnung.“
„Mit der Hoffnung ist nichts zu erben, Agnete. Hättest du nicht lieber dem Ministerialrat persönlich um den Bart gehen sollen? Sicherlich würde er so entzückt von dir sein —“
„Bei ernsthaften Männern habe ich kein Glück! Allenfalls bei so jungem Gemüse wie du bist. Schade, daß du noch keine Assistentenstellungen zu vergeben hast.“
„Na, und dein Printheer? Dem würde es vielleicht nur ein Wort kosten und du bekämst die Stellung.“
„Kommt nicht in Frage“, sagte Agnete heftig.
„Und warum nicht?“
„Weil ich nicht will.“ Es kam hart heraus. Agnete dachte an den Scheck, den Printheer ihr geschickt. Aber davon wollte sie Wolf nichts erzählen. „Lieber hungere ich mich weiter durch.“
„Versteh’ einer die Frauen! Ich, wenn ich einen solchen Krösus kennen würde, dem würde ich den Revolver auf die Brust setzen: Stellung oder das Leben!“
„Eine Frau kann so etwas nicht, Wolfgang.“
Agnete sagte es ganz harmlos. Wolf Rautenberg sah sie wieder schnell an.
„Vielleicht nicht, Agnete.“
„Und was nun“, fragte Agnete. „Hast du was vor? Ich weiß nicht, mir ist so unruhig zumute. Töricht ist doch der Mensch. Da erlebt man seit Monaten einen Fehlschlag nach dem andern und jedesmal denkt man, diesmal wird’s keine Niete sein. Hast du Zeit für mich? Wollen wir noch ein bißchen zusammenbleiben?“
Agnete stellte diese Frage eigentlich nur, weil sie die Antwort schon vorauszuwissen glaubte. Denn wann hätte Wolfgang Rautenberg für sie keine Zeit gehabt? Er machte das Unmöglichste möglich, um mit ihr zusammen zu sein.
Aber diesmal sagte Wolfgang:
„Geht nicht, Agnete. Jetzt unmöglich.“
„Nanu, Wölfchen, Rendezvous? Auf Abwegen? Na, schadet nichts! Wird dir guttun. Wer ist denn die Auserwählte deines Herzens“, neckte Agnete.
Wolfgang machte ein komisch-beleidigtes Gesicht:
„Du sollst nicht an meiner Treue zu dir zweifeln, Agnete. Meine Auserwählte ist gar keine Auserwählte, sondern Doktor Nicola, der neue Privatdozent. Sein Kolleg heute möchte ich keinesfalls versäumen.“
„Nanu, Wölfchen, du noch Kolleg? Jetzt nach Toresschluß? Früher brachten dich doch keine zehn Pferde in ein Kolleg, das du nicht unbedingt belegen mußtest. Und jetzt, wo du mit dem Examen schon fertig bist?“
„Ja, Kolleg und Kolleg ist ein Unterschied, meine Teure. Dieser Nicola ist ein geradezu enormer Mensch. Da können unsere alten Bonzen einpacken. Was der alles ’rausknobelt, und wie der seine Entdeckungen begründet! Also ich sage dir, grün und gelb könnte man vor Neid werden, wenn man den Mann nicht so bewundern müßte. Und dabei eine Bescheidenheit! Gestern hat er erst im Beisein von Geheimrat Mannberg von der verzweiflungsvollen Krise der inneren Medizin geredet.“
„Das Gesicht von Mannberg hätte ich sehen mögen“, lachte Agnete. „Der behauptet doch, es gäbe keine Krise der Medizin und wir hätten sämtliche Weisheiten schon intus.“
„Ja. Aber Nicola hat sich nicht darum gekümmert. Er meint, wir ständen allenfalls erst am Anfang der Erkenntnis. Na, er jedenfalls ist schon ein gut Stück weiter. Seine Forschungen haben es bewiesen. Ich habe Dusel bei ihm gehabt. In der Arbeitsgemeinschaft ist mir etwas geglückt. Seitdem zieht er mich heran, wo er kann. Ehrensache, daß ich da heute nicht fehle! Hättest du übrigens nicht Lust, Agnete? Komm doch mit. Kann dir nichts schaden, teures Mädchen. Kannst noch was lernen.“
„Also gibt es doch noch Leute, die mehr können als ich, Wölfchen?“ neckte sie lachend. „Siehst du, siehst du, was ich von deinen Beteuerungen zu halten habe. Und dabei versicherst du mir seit einem Jahr, daß ich ein Ausbund an Weisheit wäre.“
„Ja, ja, Agnete. Das Auge der Liebe sieht eben anders.“
„Anders, aber nicht schärfer, mein Junge. Also, geh nur zu deinem Nicola. Nimm’s nicht übel, ich möchte heut nicht. Ich habe da zu Hause ein Buch angefangen, nach dem man in der Bibliothek schon schreit, da möcht’ ich’s noch schnell zu Ende durchackern.“
Wolfgang sah Agnete bewundernd an:
„Menschenkind, es brauchte nur nach dem Fleiß zu gehen, gar nicht nach der Begabung — und du wärst morgen Kultusminister.“
„Ach, Gott“, sagte Agnete, „noch nicht mal Assistenzarzt im Krankenhaus von Buxtehude. Was nützt es alles, Wolfgang? Hoffnungslos, hoffnungslos ist das alles.“
*
Noch fünf Minuten, dann mußte man das Probierröhrchen aus dem Wasser nehmen. Dann würde man sehen, ob das Experiment gelungen war. Jetzt — die Kurzzeituhr klingelte — Agnete griff zu: Ein Klirren, ein Ruck. Sie setzte sich auf. Wo war sie denn? Ach so, sie hatte geträumt. Laboratorium, Versuche, Arbeit. Alles war geträumt. Nur das Wasserglas, das sie heruntergestoßen, war Wirklichkeit und das Schrillen des Weckers draußen aus der Küche von Frau Bohnack. Alles war wie sonst. Hoffnungslos, zwecklos! Jetzt würden wieder die Wege zum Arbeitsamt kommen. Die Meldungen, all das Trübe, Traurige, was sie seit Wochen versucht und was nichts gebracht hatte. Wie grau das alles war. Ebenso grau wie das faltige Gesicht von Frau Bohnack, der Wirtin, die jetzt nach kurzem Klopfen mit der Heißwasserkanne und dem Frühstück hereinkam. Auf dem blinden Nickeltablett stand das abgestoßene Geschirr mit dem Zwiebelmuster. Frau Bohnack schien aus Prinzip nur abgestoßenes Geschirr zu haben.
„Morgen, Fräulein Doktor, ein Brief.“ Sie wischte sich voll Ehrfurcht erst die Hände an der geflickten Blaudruckschürze ab.
„Ein feiner Chauffeur hat ihn abgegeben.“
Agnete drehte den Brief um.
„Viktoriastraße 1“ stand auf der Rückseite des großen, weißen Büttenumschlages. Während Frau Bohnack die Rolljalausie hochzog, las sie:
„Verehrtes Fräulein Doktor,
meine Immobilienabteilung teilt mir mit, daß sich ein Interessent für Ihr Grundstück gefunden hat. Darf ich Sie bitten, mir unter Zentrum 283 telephonisch Nachricht zu geben, ob ich Sie heut abend um sieben Uhr in meinem Hause in Babelsberg zwecks näherer Besprechung erwarten kann?
Ihr ergebener Printheer.“
„Nein, liebe Frau Bohnack“, sagte Agnete lächelnd und sah über ihren Brief hinweg zu der Wirtin, die heute mit der Rolljalousie gar nicht fertig wurde, „kein Geld, auch keine Erbschaft, nur eine Abendeinladung.“
„Aber eine feine, Fräulein Doktor. Der Chauffeur! Und erst der Wagen! Na, ick sag’ Ihnen. Soll ick Ihnen det jute Schwarze ausbügeln?“
„Wenn Sie so freundlich sein wollen? Was anderes hab’ ich ja nicht zu bieten.“
Agnete machte sich eilig fertig. Man mußte Printheer bald Bescheid geben. Der graue Morgen war plötzlich etwas lichter geworden. Printheer schien sich wirklich für sie zu interessieren. Vor allem hatte er ihr die Rücksendung des Schecks nicht verübelt. Um neun Uhr rief sie von dem kleinen Zigarrenladen neben ihrem Hause an. Zu ihrem Erstaunen meldete sich Printheer sofort selbst.
„Ach, guten Morgen, Fräulein Reyersdorff, so früh schon auf?“
„Sie waren so freundlich, Herr Konsul, mir zu schreiben —“
„Ja, und werden Sie kommen?“
„Gern, Herr Konsul.“
„Das ist schön. Ich darf Sie dann bitten, bei uns zu essen. Ganz zwanglos, Fräulein Doktor. Nur meine Hausdame, Sie und ich.“
„Ich nehme mit Dank an, Herr Konsul.“
„Gut, mein Wagen wird Sie um sechs Uhr fünfundvierzig abholen.“
Agnete hätte gern gleich etwas Näheres über diesen Grundstücksinteressenten erfahren. Aber Printheer war sicherlich unendlich beschäftigt, und es war ja schon so viel, daß er sich mit ihren kleinen Angelegenheiten abgab.
Eigentlich war es ein schmerzlicher Gedanke, das Grundstück aufzugeben. Damit war die Trennung von Jugend und Vaterhaus vollzogen. Damit erst war man vollkommen wurzellos. Andererseits durfte sie es sich nicht leisten, um ihrer Empfindungen willen dies Grundstück zu halten. Wenn man es einigermaßen günstig verkaufte, so konnte man mit diesem Gelde sich eine eigene Existenz aufbauen, vielleicht eine Praxis. Man kam vielleicht aus diesen drückenden Geldsorgen heraus, die einem alle Lebensfreude und Kraft nahmen. Ob ein Mann wie Printheer sich vielleicht denken konnte, was zum Beispiel eine solche Einladung, wie die zu heute abend, für einen armen Menschen bedeutete? Sicherlich konnte er sich nicht vorstellen, daß selbst so etwas eine „große Ausgabe“ war. Zum Beispiel: Unbedingt mußte sie zum Friseur. Zwei Mark würde das kosten. — Dann kamen zwei Mark für Trinkgeld und Chauffeur. Und sie hatte nur noch zehn Mark. Die sollten für acht Tage reichen. Wenn man das Haus verkaufen würde, ach, was würde man dann alles können? Vielleicht einmal reisen! Oh, nur ganz bescheiden, ganz klein. Die See hätte sie sehen mögen. Immer schon sehnte sie sich danach. Nur einmal auf ein paar Tage aufatmen. Alles vergessen. Freudig sein, jung sein, bedenkenlos! Freude spüren und auch andern Freude machen können! Wölfchen, der gute Kamerad, der ihr geholfen, wie sie ihm geholfen. Wenn man ihm einmal eine Freude machen könnte. — Ach, es war alles schwer.
*
Printheer saß am Schreibtisch, sah mit einem uninteressierten Blick an seinem Gegenüber vorbei, einem nervösen, blonden Herrn.
„Nein, also die Angelegenheit interessiert mich nicht, Herr Sidkaudis. Ich gedenke, meine Interessen drüben zunächst noch nicht weiter auszudehnen. Vielleicht später einmal. Wir können ja in drei Monaten noch einmal darüber verhandeln.“
„In drei Monaten dürfte die finnische Gesellschaft uns die Waldungen bereits fortgenommen haben, Herr Konsul. Dann dürfte es für einen Ankauf durch Sie zu spät sein.“
„Das heißt mit andern Worten, Sie können nicht mehr solange warten, Sidkaudis. Sie werden dann verkaufen, und zwar zu einem niedrigeren Preis, als ich anlegen sollte.“
„Herr Konsul“, sagte Sidkaudis mit flacher Stimme, „ich habe die Terrains gehalten, weil man mir zusagte — —“
Printheer zog die Augenbrauen zusammen: „Zugesagt? Davon ist mir nichts bekannt. Haben Sie diesbezügliche schriftliche Unterlagen aus meinem Büro in Abo erhalten?“
Sidkaudis schüttelte den Kopf. Nein, eine feste Zusage habe er nicht erhalten, er habe jedoch nach den Plänen, die man ihm entwickelt und bei deren Durchführung er beteiligt gewesen, hoffen dürfen —
Printheers Gesicht blieb unbewegt. Er bedaure sehr, aber für die Hoffnungen der Firma, die Herr Sidkaudis vertrete, könne er nicht aufkommen. Er habe eben seine Pläne geändert.
„Das hieße also“, fragte Herr Sidkaudis leise, „daß man die Terrains anderweitig abgeben dürfe?“
Printheer nickte nur. Er nahm bereits ein Aktenstück, das neben ihm lag.
Herr Sidkaudis konnte gerade noch die auseinandergeflatterten Papiere, die er Printheer vorgelegt, zusammennehmen.
Printheer sah dicht vor seinem Aktenstück die Hände des Mannes, sie zitterten. Printheer wußte, was das Ende der Unterredung für Sidkaudis bedeutete. Es war das Ende für ihn und auch für die Leute, die hinter ihm standen. Aber er konnte sich nicht darum kümmern. Die Firma, die er selbst dazwischengeschaltet, ohne daß die Finnländer es wußten, würde die Waldterrains um die Hälfte billiger hereinbringen. Wie viele solch zitternder Hände hatte er schon gesehen, Symptom der Hoffnungslosigkeit, der Verzweiflung. Aber es half nichts. Man mußte über Tausende hinweg. Nur so konnten andere, konnten Millionen leben.
Es klopfte. Der Herr mit dem kurzgeschnittenen Bart kam herein.
„Ja, dann kann ich wohl —“ Sidkaudis stand unschlüssig immer noch in der geheimen, sinnlosen Hoffnung im Zimmer.
„Ja, wirklich, ich bedaure.“ Printheer sagte es schon mechanisch, sprach mit Generaldirektor Grondag, der eben hereingekommen war. Sidkaudis ging mit grauem Gesicht hinaus.
*
Wolfgang Rautenberg kam um dreiviertel sieben Uhr quer über die Sybelstraße auf Agnetes Haus zu, gerade als Agnete herauskam.
„Tag, Agnete. Ich will mich bei dir zum Abendbrot einladen. Na, hab’ keine Angst. Eingekauft hab’ ich schon.“
Er schlenkerte stolz ein kleines Wurstpäckchen am Bindfaden vor Agnete hin und her.
„Sieh mal den feudalen Wagen, Agnete“, er machte eine Kopfbewegung zu dem schwarzen Auto vor dem Hause, „Maybach! Neueste Klasse. Tadellos! So was wär’ schön für meines Vaters Sohn. Du, wenn ich jetzt mit dir in dem davonflitzen könnte.“
„Ich möchte dich ja so gern einladen, Wolf! Aber ich weiß nicht, ob Printheer damit einverstanden wäre.“ Agnete lächelte übermütig, ging auf den Wagen zu, dessen Tür der Chauffeur jetzt ehrerbietig aufriß.
„Du, Agnete, was heißt denn das?“
„Sieh nicht so bewundernswert unintelligent aus, Wölfchen! Das heißt, daß ich deinen Aufschnitt heute nicht schädigen werde. Mußt heute schon allein essen, ich speise bei Printheer. Nicht bös sein.“
Sie gab ihm warm die Hand:
„Morgen früh, Wolfgang, zehn Uhr, im Studentenwerk. Ich erzähl’ dir dann.“
Sie stieg ein. Der Chauffeur schloß den Schlag.
Wolfgang stand da, sah dem Wagen nach. Das Aufschnittpäckchen baumelte an seiner Hand. Komisch, es war doch nur ein Viertelpfund, und doch schien es ihm plötzlich schwer.