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Am Strand in Südafrika

Kerstin und Carl plauderten angeregt mit ihren Freunden Chantal und Bob. Zu gegrillten Prawns tranken sie einen eisgekühlten trockenen, lachsfarbenen südafrikanischen Wein.

„Hier ist es immer schön. Immer gutes Essen und eine freundliche Bewirtung“, sagte Carl. „Ja, nicht zu vergessen, dass die Südafrikaner es exzellent verstehen, den besten Wein herzustellen“, setzte Bob lachend nach.

Nachdem der Tisch abgeräumt war, blickte Carl nachdenklich auf das kristallklare Meer, weiße Schaumkronen dekorierten sanft die Wellen. Kerstin bemerkte seinen ernsten Gesichtsausdruck und sagte:

„Carl, denkst du an die Verbrecher in dieser zauberhaften Welt?“

„Ja, Kerstin, ich kann einfach nicht abschalten. Es lässt mich nicht los, selbst hier in dieser wunderschönen, fast unberührten Natur keimt durch die sehr hohe Arbeitslosigkeit und die Armut die Kriminalität.“

„Was ist denn mit dir“, fragte Bob.

Carl schilderte die Geschichte seines Hausmädchens, die man Maid nennt. Auch Chantal und Bob hatten von diesem Familiendrama erfahren. Bob sagte:

„Ich habe gehört, dass der gefasste Mörder nach seiner Vernehmung wieder auf freiem Fuß sein soll. Trotz Beweislage hatte er alle Vorwürfe bestritten oder geschwiegen. Die Gefängnisse sind überfüllt und so wurde er bis zu seiner Verhandlung freigelassen.“

„Das glaub ich nicht!“ Kerstin war entsetzt.

„Doch. Nun haben die Dorfbewohner noch mehr Angst, dass sich Ähnliches wiederholt“, meinte Chantal, die auch von ihrer Maid erfahren hatte, was in diesem Unglücksdorf passiert war.

„Im Hintergrund dieser Verbrechen stecken ganz andere prominente Täter, die die Fäden hinter den Kulissen ziehen und nicht entdeckt werden. Es handelt sich um eine internationale gefährliche, skrupellose Bande, die vor Mord nicht zurückschreckt. Korrupte Politiker, bestochene Polizisten, Ärzte mit ihren gutbetuchten todkranken Patienten, die verzweifelt auf lebensnotwendige Organe warten, unterstützten diese Mafia. Deshalb kann ich mir nicht vorstellen, dass der freigelassene Mörder lange am Leben bleibt, schon deshalb nicht, um vor Gericht aussagen zu können“, meinte Carl und fuhr fort:

„Ähnliches habe ich in meinem Fall in Deutschland erlebt. Da wurde ein Verdächtiger, kurz vor seiner Festnahme, ermordet im Kornfeld gefunden. Vor seinem Tod wurde ihm seine Zunge herausgeschnitten, so zu sagen als Warnung für andere Involvierte. Auch da gab es undichte Stellen im Kommissariat.“

Bob bemerkte, dass die Weinflasche im Eiskübel leer war und sagte:

„Lass uns noch eine Flasche von dem wundervollen Wein bestellen. Der Tag ist wunderschön und wir wollen ihn nicht durch diese schrecklichen Taten verderben.“

Die nächsten Tage verliefen für Carl und Kerstin ohne besondere Vorkommnisse. Es war Sommer, morgens gegen 5 Uhr tauchte die Sonne blutrot aus dem Horizont auf und stieg langsam zum klaren, blauen Himmel. Die Temperaturen kletterten gegen mittag auf 30 Grad. Kerstin hatte Kontakt zu ihrer ehemaligen Redaktion aufgenommen. Um der mittaglichen Hitze zu entgehen, ging Carl an diesem Morgen früh am Morgen golfen. Als gegen 8 Uhr ihre Maid Beauty eintraf, fiel ihr auf, dass sie sehr still war. Sie war nie sehr gesprächig, doch an diesem Morgen schien sie sehr verschlossen zu sein. Nachdem Kerstin sie gefragt hatte, warum sie so still sei, antwortete sie:

„Mam, wir haben schon wieder ein totes Kind gefunden. dieses Mal ein kleines Mädchen aus unserem Nachbardorf. Wieder aufgeschlitzt und danach in einem Zuckerrohrfeld, etwa 50 Kilometer von uns entfernt, haben sie sie wie ein Stück Abfall weggeworfen. Kannst du dir vorstellen, wie bei uns die Angst umhergeht? Wir sind alle voller Sorge um unsere Kinder.“

Beauty weinte und tupfte sich mit ihrer Schürze ihre Tränen ab.

„Komm Beauty mach dir erst mal einen Tee. Dann erzähl mir, was passiert ist.“

Wieder die gleiche Geschichte. Das Mädchen war früh morgens zur Haltestelle gelaufen. Sie war etwas später, als die anderen Kinder losgegangen und ohne Begleitung. Nachdem sie am späten Nachmittag nicht mit dem Schulbus zurückkam, rannte die Mutter zur Polizeistation. Es stellte sich heraus, dass die Kleine nicht im Bus zur Schule fuhr, und dass sie nicht in der Schule angekommen war. Ein Suchtrupp suchte die Umgebung ab. Sogar ein Hubschrauber wurde eingesetzt. Ohne Erfolg. Erst einige Wochen später fand eine Gruppe von Wanderer die Überreste des Kindes im Busch. Die Forensiker entdeckten Verstümmelungen, sogar die Augen hatten diese Monster ihm ausgestochen.

Kerstin gefror das Blut in ihren Adern.

„Was hat sich Gott dabei gedacht, solche Monster zu erschaffen“, fragte Beauty.

„Wir dürfen den Glauben an das Gute nicht verlieren, Beauty. Diese Kreaturen sind im Verhältnis zur restlichen Bevölkerung sehr gering. Da können wir sagen Gott sei Dank.“

Niedergeschlagen ging Beauty in ihre Umkleide, um mit ihrer Arbeit zu beginnen.

Am Mittag kam Carl zurück und suchte Kerstin im Haus. Sie arbeitete in ihrem kleinen Büro an ihrem Laptop.

„Schatz, es gibt schlimme Neuigkeiten. Bob hat erzählt, dass sie die Leiche von dem Kindermörder in Port Shepstone in einer Mülltonne gefunden haben. Da der Plastiksack, in dem er eingepackt war, aufgeplatzt war, haben die Müllleute ihn entdeckt. Sonst hätte keiner von dieser Leiche etwas bemerkt und der Tote wäre auf einer Müllhalde gelandet und wahrscheinlich von den Ratten aufgefressen worden.“

Kerstin schaute interessiert auf.

„Das ist schrecklich. Ich habe auch keine guten Neuigkeiten. Wieder ist ein Mädchen entführt und später ermordet aufgefunden worden. Die Polizei hat nichts in der Hand und das ganze Grauen nimmt kein Ende.“

„Ich muss etwas unternehmen“, antwortete Carl.

Kerstin schaute ihn besorgt an.

„Das sind bösartige Killer. Die sind sehr gefährlich. Wie willst du ohne Unterstützung etwas gegen dieses Pack unternehmen?“

„Lass mich darüber nachdenken. Jetzt brauche ich ein eiskaltes Bier und ein Tauchbad im Pool“.

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