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Das Gleichgewicht der drei Körper

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Im Gleichgewicht sein bedeutet Stabilität und Harmonie, das heißt, die Beziehungen zwischen den verschiedenen Aspekten unseres Lebens sind ausgewogen und damit ausgeglichen.

Mangelndes Gleichgewicht ist ein großes Problem in der heutigen Gesellschaft. Manche Menschen richten ihr Augenmerk hauptsächlich auf ihren physischen Körper und vergessen die Bedürfnisse ihres Emotional- und ihres Mentalkörpers. Bevor sie etwas Körperliches tun, sei es essen, trinken oder Sport treiben, nehmen sie sich nicht die Zeit zu prüfen, ob diese Aktivität wirklich einem Bedürfnis ihres Wesens und der beiden anderen Körper entspricht. Wenn du Schuldgefühle hast, weil du etwas nicht tust, oder wenn du es tust, nur um keine Schuldgefühle zu haben, bist du davon betroffen.

Andere wiederum beanspruchen ihren Emotionalkörper stark. Anstelle echter Gefühle empfinden sie emotionalen Aufruhr, sind voller Wünsche, haben Träume, die sich nicht verwirklichen, haben Erwartungen, sind immer wieder enttäuscht usw. Sie glauben, sie seien für das Glück und Unglück der Menschen, die sie lieben, verantwortlich. Solche Emotionalität zermürbt den Emotionalkörper, während empfindsames Fühlen ihn nährt.

Und du, kannst du echte Gefühle empfinden? Ich selbst habe mir diese Frage vor meinem vierzigsten Lebensjahr nie gestellt, weil mir gar nicht bewusst war, wie schwer es mir fiel, wirklich zu fühlen. Nach der Gründung meiner Schule musste ich noch etwa zehn Jahre warten, bevor ich es andere lehren konnte. Es war ein sehr heikles Thema, und ich hatte Schwierigkeiten, zu erklären, wie es mir gelungen war zu fühlen, und was dabei vor sich ging. Viel einfacher wurde das erst, als ich in der Lage war, eine Emotion von einem Gefühl zu unterscheiden und den Unterschied zwischen Fühlen, Spüren und dem Durchleben einer Emotion zu erkennen. Hier nun die Unterscheidung im Überblick, denn diese drei Begriffe werden hier im Buch häufig verwendet:

Fühlen heißt, unsere Empfindsamkeit zu nutzen, um zu beobachten, was in uns vorgeht. Wir können positive oder negative Gefühle haben, können sowohl freudige als auch angstvolle Gefühle haben. Man kann es wirklich fühlen, wenn kein Urteilen oder Verurteilen vorhanden ist, sondern nur Beobachten. Es ist eine Funktion unseres ganzen Seins.

Spüren bedeutet wahrzunehmen, ob und wie sehr die Umgebung emotional aufgeladen ist. Es kommt also von außen. Es ist eine Funktion unseres Emotionalkörpers.

•Eine Emotion ist ein inneres Aufgewühltsein, verursacht durch eine Schuldzuweisung, die durch Angst um uns selbst ausgelöst wird. Es ist also eine Funktion des Mental- und des Emotionalkörpers.

Die allermeisten Menschen sind wie ich, haben also nicht gelernt zu fühlen, als sie noch ein Kind waren. Nur wenn wir prüfen, was in uns vorgeht, und bereit sind, uns allen Konsequenzen zu stellen, können wir wirklich fühlen. Das Ego ist dabei hinderlich, weil es dem Mentalen, Verstandesmäßigen entspringt und dieses Wort nicht begreifen kann. Deshalb lässt es uns in der Verleugnung leben, denn es glaubt, uns dadurch vor Leid zu bewahren. Es weiß: Wenn wir fühlen, was in unserem tiefsten Inneren vorgeht, durchleben wir belastende Emotionen und Ängste, und diese, so glaubt es fälschlicherweise, könnten wir nicht bewältigen. Es versteht nicht, dass wir uns, wenn wir in unserem Herzen sind und wirklich fühlen, sehr wohl dem stellen können, was uns begegnet. Wir haben im Leben stets die Wahl zwischen zwei Möglichkeiten: auf unser Ego oder auf unser Herz zu hören.

Die mentale Dimension wiederum wird heutzutage zunehmend missbraucht – so sehr, dass die Menschen die Bedürfnisse ihres physischen und emotionalen Körpers vergessen. Die heutige Technologie bewirkt, dass nur noch sehr wenig verbale Kommunikation stattfindet. Alle kommunizieren über soziale Netzwerke, SMS, E-Mails usw. Die meisten Menschen können kaum noch zehn Minuten verbringen, ohne auf ihr Smartphone zu schauen.

Auf unserem Planeten gibt es zudem ungeheuer viele Ängste. Angst verschleißt unseren Mentalkörper und bewirkt, dass er altert, was einen Teufelskreis erzeugt: Angst lässt uns altern, und je mehr wir altern, umso schneller ängstigen wir uns. Warum ist das so? Weil uns die mentale Energie fehlt, um eine kritischere oder unerwartete Situation zu bewältigen. Ein Mensch, der – unabhängig von der Zahl seiner Lebensjahre – alt ist, fürchtet sich schließlich vor allem. Solche Menschen erkennen nicht, dass es unmöglich ist, ständig in Angst zu leben. Wenn sie in diesem Zustand bleiben, machen sie letztendlich ihren physischen und ihren Emotionalkörper krank.

Viele haben Bluthochdruck, wenn ihre drei Körper nicht im Gleichgewicht sind. Zahlreiche Klienten von Écoute ton Corps leiden jedoch nicht mehr unter hohem Blutdruck, seitdem sie ihre Lebensweise geändert haben.

Die Menschen sind nicht im Gleichgewicht. Die drei Körper sollten harmonisch genutzt werden und den Bedürfnissen unseres Seins entsprechen, damit die Gesamtheit unseres persönlichen, beruflichen und familiären Lebens ausgewogen ist. Wir werden in diesem Buch noch oft darüber sprechen.

Wie du dir die Energie der Jugend auch im Alter bewahrst

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