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AUFBRUCH

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Der Winter war passé, und auch, wenn sonst alles herunterfuhr, begann die Natur zu erwachen. Nichts und niemand konnte sie aufhalten, so wie sie bis jetzt noch jedes Jahr nichts und niemand hatte aufhalten können. Kraniche zogen in Keilformationen über den Himmel, Buschwindröschen blühten auf den jetzt noch lichtdurchfluteten Böden der Laubwälder und wie immer begab sich die Krötenschar mitten in einer Nacht zu ihrem Laichgewässer. Ich weiß das, weil das Laichgewässer der Kröten in Hörweite meines Schlafzimmerfensters liegt. Sie brechen zu einer Zeit auf, zu der ich zwar schon im Bett liege, aber noch etwas Wichtiges zu überdenken habe, und wenn sie angekommen sind im Tümpel, dann feiern sie mit lautem Quaken den Neubeginn.

Die Tage wurden eindeutig wieder länger, was die Zirbeldrüsen in Mensch und Tier dazu veranlasste, weniger Schlafhormone auszuschütten und Gefühle der Leichtigkeit zu vermitteln. Doch in diesem Frühling waren die Menschen von der um sie herum sprießenden Natur eher irritiert. Sie hatten das Gefühl, dass sie diesmal nicht dabei sein durften.

Die Krone der Schöpfung

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