Читать книгу Nordkroatien Reiseführer Michael Müller Verlag - Lore Marr-Bieger - Страница 14
ОглавлениеDie Küste von Senj nach Karlobag
Blick vom Velebit auf Karlobag und die Inseln Pag und Rab
Die Berghänge des Velebit reichen bis an die Küste, wild präsentiert sich die Landschaft des gleichnamigen Naturparks. Wanderern bietet der Nationalpark Nord-Velebit die Möglichkeit, in diese Bergwelt einzutauchen. An der Küste warten kleine, ruhige Orte oder Fährhäfen sowie die schöne Bucht Zavratnica.
Der rund 50 km lange Abschnitt der Küstenstraße über Jablanac und den nördlich liegenden Fährhafen Stinica (Insel Rab), vorbei an der unter Naturschutz stehenden Bucht Zavratnica und weiter, am Velebit entlang, nach Prizna (Fährhafen für Insel Pag), verläuft zum überwiegenden Teil nicht direkt am Meer. Vereinzelt winden sich abenteuerliche Straßen mit enormen Gefällestrecken von der Magistrale zu kleinen Orten hinunter, ohne Straßenbegrenzungen und weitgehend ohne Ausweichmöglichkeiten - Orte, die man besser mit dem Schiff anfährt.
Wer in die Gebirgswelt des Naturparks Velebit möchte, ist an diesem Küstenabschnitt richtig: Von Sveti Juraj führt ein kurvenreiches Sträßchen hinauf zum Oltari-Pass (1016 m) und zum Nationalpark Nord-Velebit mit Botanischem Garten, weiter auch zum Bärenrefugium bei Kuterevo. Bei Karlobag windet sich die aussichtsreiche, alte Handelsstraße Theresiana über Baške Oštarje und den gleichnamigen Pass auf knapp 1000 m und weiter in Richtung Gospić, wo in Smiljan das Nikola-Tesla-Gedächtnismuseum wartet. Wer für seine Weiterfahrt schnell in den Süden oder Norden möchte, fährt hier auf die Autobahn A 1.
Sveti Juraj und Umgebung
Blick auf Sv. Juraj und den Velebit
Der beschauliche Ort, an dem die Magistrale knapp vorbeiführt, liegt rund 9 km südlich von Senj und zieht sich am Meer entlang. Rund um den Hafen gibt es mehrere Restaurants und gemütliche Cafés. Zum Sonnen schwimmt man am besten zu einem kleinen Inselchen Lisac hinüber. Sv. Juraj ist ein guter Ausgangspunkt für den nahen Naturpark Velebit. Am südlichen Ortsausgang zweigt die landschaftlich sehr schöne Straße über Oltari in den Nationalpark Nord-Velebit mit Botanischem Garten ab (12 km; → Nationalpark Nord-Velebit).
Noch etwas weiter auf der Gebirgsstraße von Oltari in Richtung Otočac liegt beim Örtchen Kuterevo das Bärenrefugium, das ebenfalls einen Ausflug lohnt (→ Naturpark Velebit).
Grifon-Centar: Rund 5 km südlich von Sveti Juraj (13 km von Senj), kurz nach Žrnovnica, liegt links der Straße das neue Grifon-Projekt (Gänsegeier) - große Schilder an der Straße weisen den Weg. Die Organisation bemüht sich um den Schutz der Gänsegeier und war bis 2013 in Beli auf der Insel Cres ansässig. Es gibt ein Fernrohr, das auf die vorgelagerte Insel Privić ausgerichtet ist, wo Weißkopfgeier ihre Nester haben. Zudem sind in einem Gehege einige Vögel; auch andere Geierarten sind zu besichtigen. Vor allem für Schulgruppen gemacht, gibt es weitere Infos zu Schmetterlingen etc.
♦ Eintritt 20 KN, Kinder 7-14 J. 10 KN. Mai-Sept. tägl. 11-18 Uhr. Infos unter www.supovi.hr oder Tel. 091/3357-123 (mobil).
Praktische Infos
Information 53284 Sv. Juraj. Infos über Tourismusverband Senj.
Tauchen (→ Camping).
Übernachten/Essen Zahlreiche Privatunterkünfte, am besten über die Webseite des Tourismusverbands Senj.
Konoba Gušti, nett, gut und preiswert, direkt an der Durchgangsstraße, aber mit Blick auf den Hafen. Ganzjährig. Selo 27, Tel. 099/800-5619 (mobil).
Mein Tipp Bistro Riva, schönes Sitzen direkt am Hafen mit Wintergarten; hier isst man bestens u. a. fangfrische Fische. Ganzjährig 6.30-22 Uhr. Selo b. b., Tel. 053/883-159.
Konoba Mul, wenige Meter nördlich von Riva. Auch hier sitzt und speist man gut nahe dem Meer. Einfache Zimmer werden vermietet. Ganzjährig 6-22 Uhr. Nade Babić 2, Tel. 091/6198-329 (mobil).
**** Villa Arca Adriatica, Ortsbeginn, oberhalb vom Meer mit sehr guter Ausstattung. Es gibt Zimmer, Studios und Appartements (bis 3 Pers., ca. 70 €) und WiFi. Otinja 53, Tel. 091/5714-887 (mobil).
** Pension-Restaurant Hazienda, in Alleinlage ca. 1 km südlich von Sv. Juraj (11 km bis Senj). Im großen Wintergarten mit Blick aufs Meer sitzt man bestens, Spezialitäten sind u. a. der leckere Grillteller Epigram (Rind- und Schweinekotelett, Kalbsleber und Ćevapčići) oder die Fischplatte Hazienda (2 Goldbrassen, Scampi, Calamari und Meeresfrüchte); zum Dessert lockt die Schwarzwälder Kirsch- oder Schokotorte. 10 einfache Zimmer, teils Balkon und herrlicher Blick aufs Meer. DZ ca. 50 €, Frühstück extra. Für einen Stopp in der NS bestens. April.-Okt. 8-23 Uhr. 53284 Volarice, Rača b. b., Tel. 053/883-069.
Camping ** Autocamp Ujča, nördlich von Sv. Juraj (4 km nach Senj) an der schönen kleinen Wolfskiesbucht. Café, Kiosk, neue Sanitäranlagen, WiFi und Tauchschule Galathea. Ca. 5,50 €/Pers., Stellplatz inkl. Auto/Zelt 9 €. Mai-Sept. Vučja draga b. b., Tel. 053/884-626, www.camp-ujca.com.
** Autocamp Euro Rača, 1 km südlich von Sv. Juraj. Das Gelände liegt neben und unterhalb der Magistrale, ca. 200 Plätze, teils Laubbäume, Pizzeria und Bar; schön ist die Kiesbucht. Auch Bungalowvermietung. April-Sept. Sv. Juraj, Ul. Franje Račkog, Tel. 053/883-209.
Weiterfahrt gen Starigrad Paklenica
Die Küstenstraße entfernt sich kurz nach Sv. Juraj vom Ufer. Erst eine schmale Stichstraße, die unmittelbar nach einem Tunnel abzweigt, bringt uns mit 15 % Gefälle wieder ans Meer nach Lukovo mit seiner namensgebenden Kirche Sv. Luka von 1772. Der Ort, der 20 km südlich von Senj liegt, erstreckt sich mit wenigen Häusern, Kirche und Friedhof um eine Bucht mit schmalem Fels- und Kiesstrand. Die Zimmervermittlung übernimmt in der Saison ein Kiosk, ansonsten Infos über Senj.
Die nächste Möglichkeit ans Meer zu kommen ist in Starigrad, 7 km weiter südlich (27 km nach Senj) und nochmals rund 3 km tief hinab zur Küste. Auf der Straße ist gerade Platz für ein Auto, die fehlende Straßenbegrenzung zehrt an den Nerven des Beifahrers. Wer sich hier einquartiert, macht nachts keinen Ausflug in die nächste Stadt.
Kurz vor Jablanac zweigt eine breit ausgebaute Straße ab, hinunter nach Stinica an der gleichnamigen Bucht, dem Fährhafen für die Insel Rab (→ Jablanac).
Jablanac
Der kleine Fischerort ca. 45 km südlich von Senj hat als Fährhafen für die Insel Rab ausgedient. Nun herrscht Ruhe um das Hafenbecken, wo man gemütlich in ein paar Lokalen sitzen kann. In Jablanac stand die mittelalterliche Ansiedlung Ablana, 1179 wurde der Ort erstmals erwähnt, im 16. Jh. wurde er von den Türken niedergebrannt, die Einwohner flüchteten auf die gegenüberliegende Insel Rab. Seit dem 17. Jh. ist Jablanac wieder besiedelt. Leider trübt der Betonklotz des 2010 geschlossenen Hotels Ablana das Dorfbild, altertümlich, fast idyllisch der Hafen mit seiner Kirche.
Rund 1 km südlich züngelt sich die 1 km lange, unter Naturschutz stehende fjordartige Bucht Zavratnica ins Land. Auf einem Fußpfad, oberhalb entlang dem Meer erreicht man von Jablanac aus in ca. 0:20 Std. die türkis leuchtende Bucht und kann herrlich baden oder auch tauchen - am Meeresgrund liegt das Wrack eines deutschen Militärschiffes, das von den Aliierten versenkt wurde (Mai-Aug. 11-19, Sept. 10-18, März, Okt./Nov. 9-17 Uhr; Eintritt 30 KN, Kinder bis 7 J. gratis).
Mehr Kondition ist erforderlich, will man ins Velebit-Gebirge: Ein ausgewiesener Wanderpfad führt in mindestens 8 Std. bergan zur Berghütte Alan (1305 m) und auf den Gipfel Veliki Alan, auf 1406 m am Südrand des Nationalparks Nord-Velebit (→ Nationalpark Nord-Velebit).
Rund 1 km nördlich von Jablanac liegt nun der Fährhafen Stinica für die Insel Rab (→ Insel Rab).
Die tiefe Bucht Zavratnica ist beliebt zum Baden und Ankern
Praktische Infos
Verbindungen Trajekt Stinica-Misnjak (Insel Rab) mit Linie Rapska plovidba (Tel. 051/724-122, www.rapska-plovidba.hr). Im Sommer fast nonstop 5.30-24 Uhr (Juli/Aug. ab 4.30 Uhr), auch in der NS noch rund 13-mal ab 6.15-24 Uhr; Fahrtzeit 15 Min., 17 KN/Pers., Auto 98 KN.
Bus: 2- bis 3-mal tägl. Busverbindung nach Senj; die Busse der Linie Split-Rijeka halten oben an der Küstenstraße (ca. 0:20 Std. bergan zu laufen!).
Übernachten/Essen Es gibt keinen Supermarkt mehr, nur noch im Sommer einen Stand mit Brot, Obst u. Gemüse.
Restaurant-Pension Lux, netter Familienbetrieb (Hr. Anto Anić) am Hafen mit großer schattiger Terrasse, es gibt Fisch- und Fleischgerichte. Große, nette Zimmer. DZ/F 75 €. Mitte März bis Mitte Okt. Obala bana S. Šubića 18, Tel. 053/887-069, 091/739-402 (mobil), www.lux-jablanac.eu.
Konoba Oaza, hier isst man Pizzen, Fleisch- und Fischgerichte und blickt gen Hafen. Mai-Sept. Ul. K. Mihanović 4, Tel. 053/887-223.
Weiterfahrt zum Südrand des Nationalparks Nord-Velebit
Südlich von Jablanac windet sich ein kurvenreiches Sträßchen 25 km bergan bis zur bewirtschafteten Berghütte Alan (1305 m). Von hier kann man zum Veliki Alan (1406 m) aufsteigen oder auf dem Premužić-Pfad in ca. 6 Stunden zur Berghütte Zavižan (→ Nationalpark Nord-Velebit) wandern. Weitere Wanderwege führen auch Richtung Süden gen Baške Oštarije.
Kurz nach dem Straßendorf Prizna zweigt die Straße ab zum Fährhafen für die Insel Pag (→ Insel Pag). Abgesehen von ein paar Kiosken, die Getränke und Sandwichs verkaufen, besteht der Fährort nur aus der Anlegestelle. Wer Zeit hat, bis die Fähre ablegt, und vielleicht noch baden möchte, fährt die Adria-Magistrale weiter bis Cesarica und Ribarica (ca. 6 km vor Karlobag).
Karlobag
Das Küstenstädtchen, das in seiner Vergangenheit bedeutsam war, fungiert heute für die meisten Urlauber lediglich als Durchgangsort.
Das altrömische Vegium - das spätere kroatische Bag und heutige Karlobag - wurde in seiner Geschichte mehrfach zerstört. Der Namenszusatz erinnert an Erzherzog Karl, der die von den Türken 1525 niedergebrannte Stadt wieder aufbauen ließ. Karlobag verdankt seine historische Bedeutung einem Gebirgspass, dem Oštarjiska vrata (928 m), der eine gute Verbindung nach Gospić und ins Velebit-Hinterland sicherstellte.
Ende des 17. Jh. kam es zu einem revolutionären Aufstand der landlosen Bauern und Hirten des Velebit. Sie marschierten zur Küste und setzten sich in einem von Türken, Österreichern und Piraten zerstörten Dorf, dem heutigen Karlobag, fest. Fünfhundert entschlossene Männer stießen von dort zur Likaplatte vor, verjagten die Grundherren und teilten deren Besitz gerecht unter sich auf. Diese frühchristliche oder frühkommunistische Gemeinschaft hatte nur ein Jahr Bestand und ließ sich dann für den blutigen Kampf gegen die Türken einspannen.
Kulturhistorisch bedeutsam ist die oberhalb des Ortes stehende Burgruine aus dem 13. oder 14 Jh., auch ein renovierter Verteidigungsturm und ein mediterraner Garten gehören dazu (alles in Privatbesitz). Im Ortszentrum das Kapuzinerkloster mit St. Joseph Kirche, zu Beginn des 18. Jh. erbaut, im Innenhof mit großer Zisterne, die die Wasserversorgung Karlobags sicherte. An der Hauptdurchgangsstraße nahe dem Meer das Wahrzeichen der Stadt, der nach einem Bombenangriff im Zweiten Weltkrieg erhalten gebliebene Kirchturm mit ein paar markanten Außenmauern der Kirche Hl. Karl Borromäus (Sv. Karla Boromejskog) von 1710. Neben der Kirche befindet sich das Šime-Starčević-Denkmal, er legte den Grundstein für die kroatische Grammatik. Einen schönen Weitblick genießt man vom Kalvarienberg, wo das Kirchlein der Trauernden Jungfrau Maria (Kapelica Blažene Djevice Marije) von 1727 steht.
Ohne nennenswerte Bademöglichkeiten war der Ort, abgesehen von seiner bewegten Vergangenheit, in den letzten Jahren nur für Fahrten ins Hinterland oder zur Autobahn A 1 interessant. Bergsteigern dient der Ort als Ausgangspunkt für Touren in das Velebit-Gebirge (→ Baške Oštarjie und Naturpark Velebit).
Praktische Infos
Information Tourismusverband, 53288 Karlobag, Trg dr. Franje Tuđmana 2, Tel. 053/694-251, www.tz-karlobag.hr. Juli/Aug. 7-22 Uhr, sonst Mo-Fr 8-15 Uhr.
Verbindungen Sehr gute Busverbindung an der Küste zwischen Rijeka und Zadar sowie zur Bahnstation in Gospić. Die Busse nach Zagreb fahren über die Plitvicer Seen.
Übernachten Es gibt ein großes Angebot an netten Privatzimmern und Appartements, am besten über den Tourismusverband oder die Hotelportale wählen.
*** Hotel Velinac, kleines gepflegtes 9-Zimmer-Hotel am Kai, wenige Meter vor dem Stadtstrand. Angeschlossen das gute Restaurant Ribar, von der Terrasse im 1. Stock weiter Blick aufs Meer, Spezialitäten sind fangfrische Fische oder Peka-Gerichte (u. a. Oktopus, Lamm), zudem hauseigene Weine. WiFi, Parkplätze. DZ/F 82 €. April bis ca. Mitte Okt. Trg dr. Franje Tuđmana 1, Tel. 053/694-008, www.hotel-velinac.com.
Camping Es gibt nur kleine Campingplätze: 3 km nördlich in Ribarica Camp Plitka Draga, schön an einer Bucht gelegen, Tel. 053/886-080. Camp Ribarica, Tel. 099/2721-920 (mobil).
Camp Žalo, das nächste Camp in Richtung Süden, 17 km entfernt in Lukovo Šugarje, Tel. 053/695-095.
Am Oštarijska vrata - Blick gen Berge Kiza und Dabarski kukovi
Das Hinterland bis Gospić
Zwei Jahrhunderte lang, bis 1786, bauten die Österreicher an der 40 km langen Straße, bekannt unter dem Namen Teresiana, die über den Pass Oštarjiska vrata (928 m) nach Gospić führt und Karlobag besser mit dem Hinterland verbinden sollte. Am Pass steht ein Kubus und die Aussicht auf den Velebit-Kanal, die Insel Pag und weitere Kvarner-Inseln sowie gen Inland ist gigantisch.
Auch im weiteren Verlauf bis Gospić durchfährt man eine malerische Landschaft mit sattgrünen, idyllischen Weidewiesen. Über diese Straße wurden im 19. Jh. riesige Holzmengen aus den Wäldern der Lika herangeschafft. Bis heute ist diese Strecke eine wichtige Verbindung zur Eisenbahnstation und Autobahn A 1 in Gospić, zu den Plitvicer Seen und nach Zagreb. Der Bus pendelt rund 3-mal täglich von Karlobag nach Gospić (40 km).
Baške Oštarije
Der Ort ohne wirklichen Ortskern, aber mit verstreut liegenden Weilern liegt rund 20 km von Karlobag entfernt (Straße Karlobag-Gospić) auf der Hochebene. Hier gibt es sehr schöne Wanderwege in den Bergzug Dabarski kukovi des Naturparks Velebit, die Aussicht ist grandios - der Blick schweift über den Velebit und über die Kvarner-Inseln. Highlights sind die Berge Ljubičko brdo (1320 m) und Kiza (1274 m).
Schön ist auch ein Spaziergang auf dem markierten Lehrpfad Teresiana, der gegenüber dem ehemaligen Hotel Velebno und dem großen Parkplatz in Baške Oštarije südwärts abzweigt und auf der alten Habsburger Straße, einem Makadamweg durch Wald und Wiesen, zum aussichtsreichen Pass Oštarjiska vrata führt. Rund 1:30 bis 2 Std. werden für die gesamte Laufzeit kalkuliert.
Auch Kletterern und Freeclimbern bietet die Gegend schöne Steige und Mountainbikern wunderbare Touren. Leider gibt es aktuell hier keine guten Übernachtungsplätze, man muss in Richtung Gospić oder Karlobag fahren oder im Zelt nächtigen.
Übernachten *** Hotel Velebno, in Alleinlage bei Baške Oštarije. Das Hotel war bester Ausgangspunkt für Wanderungen in den Naturpark Velebit. Leider seit Jahren geschlossen.
Camping Camp Velebit, 8 km östlich von Baške Oštarije in Richtung Gospič; nur WC/Dusche und Kochstelle, dafür wunderschöne Lage auf 924 m Höhe auf Wiesengelände und am Bach mit Blick auf das Felsmassiv. Geöffnet nur Juni-Aug. Tel. 091/725-3349 (mobil), 17-20 Uhr Rezeption.
Mein Tipp ** Camp & Bungalow und Adventurepark Rizvan City, in Alleinlage auf einem Wald- und Wiesengelände abseits der Straße, 10 km westlich von Gospić - ein guter Stopp zum Nächtigen. Ob in den 6 schönen Bungalows (Dusche/WC und Kochgelegenheiten extra) oder im Haus mit Kachelofen, wo es 4 Zimmer (Dusche/WC separat) gibt oder in großen Glamping-Zelten (120 €), und natürlich kann man auch auf den parzellierten Standplätzen campen oder zelten (12 €/Pers.). Auch ein Pool ist vorhanden. Wer noch Adrenalin abbauen möchte, geht zur 150 m langen Zipline oder zum Hochseilgarten im Wald oder an die Kletterwand. Auch Wandertouren werden angeboten. Essen/Frühstück nur auf Nachfrage. Rivanuška 1, 53000 Gospić, Tel. 053/573-333, 099/6920-938 (mobil, Hr. Eni), www.camp-rizvancity.com.
Essen & Trinken Bistro Malo Misto, in Novo Selo, knapp 2 km in Richtung Gospić. Hier gibt es preiswerte gute Fleischgerichte (Ražnjiči, Čevapčići, Grillteller) mit Salat und Pommes und freitags dreht sich der Lammspieß - es gibt keinen Fisch oder Sonstiges. Tägl. 8-23 Uhr. Tel. 053/687-122.
Wanderung 6: Naturpark Velebit - von Baške Oštarije zum Berg Kiza (1274 m)
Mittelschwere Familienwanderung zum aussichtsreichsten Berg.
Smiljan - Gedächtnismuseum Nikola Tesla
Kurz vor Gospić führt ein schmales Sträßchen durch eine liebliche Wiesen- und Weidelandschaft nach Smilijan (auch von Gospić auf direktem Weg in 5 km erreichbar). Hier lebte der bekannte und geniale Erfinder Nikola Tesla (1856-1943, New York), der die „Welt beleuchtet hat“. Gezeigt werden auf dem schönen Gelände sein Geburtshaus und in den architektonisch gelungenen Holzhäusern sein Werdegang und vor allem seine zahlreichen Erfindungen. Auch eine Kopie seiner Forschungsstation in Colorado Springs, wo er von 1899 bis 1900 an Hochfrequenzen und Hochspannungen forschte. Auch ein ferngesteuertes Boot, das er mit Hilfe von Radiowellen zum Fahren brachte, ist zu besichtigen, zudem steht am Bach eine Turbine. Es gibt auch eine Cafébar und eine Ladestation von Tesla.
♦ Memorijalni centar, Tel. 053/746-530, www.mcnikolatesla.hr. Geöffnet 3. Märzwoche bis Ende Okt. Di-Sa 8-20, So 9-19 Uhr, danach Di-Sa 8-15, So 10-15 Uhr. 1 Std. vor Schließung letzter Einlass. Eintritt 50 KN, Stud./Kinder ab 7 J. 20 KN, Fam. 80 KN.
Gospić
Das knapp 13.000 Einwohner beherbergende Städtchen, Hauptstadt der Gespanschaft Lika-Senj, liegt verschlafen und ruhig auf dem Hochplateau, in der Ferne begrenzen die Hügel des Velebit den Horizont. Hier wurde der Journalist und Politiker Dr. Ante Starčević (1823-1896) geboren. Er setzte sich seinerzeit bereits für ein unabhängiges Kroatien ein und fast jede Stadt widmet ihm eine Straße.
In der ruhigen Lika-Region - das Tesla-Museum bei Gospić
Seit 1263 wird der Ort erwähnt, seit 1604 unter Gospić, was man vermutlich von Gospa (= Mutter Gottes) ableitet. Bis zum Ende des Ersten Weltkriegs gehörte der Ort zum ungarischen Teil der Habsburger Monarchie. Dann wird es wenig idyllisch: Während des Zweiten Weltkriegs betrieb die Ustascha hier ihr KZ, im letzten Kroatienkrieg wurde die Stadt unter Dauerbeschuss der Jugoslawischen Volksarmee genommen; sie ging aber auch durch das „Massaker von Gospić“ im Jahr 1991, verübt von kroatischen Truppen an hier lebenden Serben, in die Geschichte ein. Für Urlauber ist Gospić mit seinen freundlichen Bewohnern heute als Verbindungsort zur Autobahn oder gen Küste interessant.
Information Tourismusverband u. TIC, Ivana Bana Karlovića 1, 53000 Gospić, Tel. 053/560-754. www.tz-gospic.hr. Juni bis ca. Mitte Sept. Mo-Fr 7-19, Sa 8-13 Uhr; danach Mo-Fr 7-15 Uhr.
Verwaltung Naturpark Velebit, Kaniža Gospićka 4b, Tel. 053/560-450, www.pp-velebit.hr. Infos, Karten. Mo-Fr 8-15 Uhr. Weitere Infos siehe Naturpark Velebit, S. 103.
Übernachten/Essen **** Hotel Stara Lika, hübsches, komfortables Altstadthotel mit sehr gutem Restaurant. Zimmer und Suiten. DZ/F ab 106 €. Ganzjährig. Dr. Franje Tuđmana 1, Tel. 053/658-160, www.hotelstaralika.hr.
*** Hotel Ana, in der Altstadt; kleines freundliches 26-Zimmer-Hotel mit gutem Restaurant. DZ/F 86 €. Ganzjährig. Zagrebačka 18, Tel. 053/560-360, www.hotel-ana.hr.
Sport Adventurpark Lika (Adrenalinski park Likos), liegt am südwestlichen Stadtrand von Gospić am Fluss Novčica auf 30.000 m2, Spaß und Adrenalin für die gesamte Familie, u. a. 200 m Zipline über den Fluss, 12 m hoher Kunstfelsen zum Klettern, Bubble-Fußball, Slackline, Bogenschießen, Paintball, Kajak fahren. Ul. kneza Jerka Rukavine, Tel. 098/676-238 (mobil), www.lika-destination.hr.
Naturpark Velebit Karte
Vom Berg Vučjak herrlicher Blick auf Goli, Prvić, Krk, Rab ...
Rund 145 km zieht sich das bis auf knapp 1800 m hohe Velebit-Gebirge zwischen Senj und Starigrad Paklenica entlang der Küste. Der fast unbewohnte Nordteil sowie die Schluchten Velika und Mala Paklenica wurden zum Nationalpark erklärt. Er birgt eine reichhaltige Flora und Fauna und ist ein beeindruckendes Wander- und Klettergebiet.
Das größte Gebirge Kroatiens und zugleich das längste des Dinar-Massivs reckt sich mit seinem höchsten Gipfel, dem Vaganski vrh bis zu 1757 m in den Himmel. Weithin, bis zu den Inseln, ist das mächtige Velebit-Massiv sichtbar, das sich in der Abendsonne rosarot verfärbt. Im Herbst und Winter braust die gefürchtete Bora mit ihren Sturmböen vom Velebit herab und fegt weg, was nicht niet- und nagelfest ist. So verwundert es nicht, dass der Gebirgszug in der Literatur verewigt wurde und Forschungszwecken diente. Jedem sein Heiligtum: Was den Griechen der Olymp und den Slowenen der Triglav, ist den Kroaten der Velebit ...
Das Velebit-Gebirge wurde 1978 von der UNESCO zum Welt-Biosphärenreservat und seit 1981 zum Naturpark Velebit erklärt. Er erstreckt sich auf 2274 km2 und ist damit das größte unter Naturschutz stehende Gebiet Kroatiens. Der Naturpark umfasst auch die Nationalparks Nord-Velebit und Paklenica sowie die Totalreservate Hajdučki und Rožanski kukovi und auch noch Kroatiens größte Grotten, Cerovačke pećine, bei Gračac gelegen.
Der Gebirgszug erstreckt sich über eine Länge von 145 km vom Berg Vranik (Primorje-Gebiet), östlich von Senj, bis zum bereits zu Dalmatien gehörenden Karstfluss Zrmanja im Südosten und den oben erwähnten Grotten Cerovčke pećine. Der Velebit ist im Norden rund 30 km breit, im Süden nur noch 10 km und grenzt im Osten an die von Wiesen durchsetzte Hochebene der Lika, im Westen ist das Meer, auf das man bei Wanderungen immer wieder blicken kann.
Klima
Das Klima des Velebit ist auf kleinstem Gebiet sehr vielfältig und daher für Wissenschaftler außerordentlich interessant: Wir haben es hier mit dem mediterranen Klima zu tun, treffen aber bereits nach 10 km auf das Gebirgsklima; beide prallen auf den Gipfeln mit ihren unterschiedlichen Luftströmungen aufeinander, hinzu kommt das Kontinentalklima von der Lika. Der Velebit ist ein Karstgebirge, aus Karbonatgestein wie Dolomit und Kalkstein mit den ihm typischen Eigenschaften: Schluchten, Spalten, Einsenkungen, Karren, Kamenitzen, Dolinen, Höhlen wie Lukina jama und Cerovačke pećine (→ N. P. Nord-Velebit und Umgebung von Starigrad Paklenica) und Flüsse, die teils unterirdisch verlaufen oder sich beeindruckend ihren Weg durchs Gestein brechen.
Trotz des südlichen Breitengrads liegt die Durchschnittstemperatur in den Bergen die Hälfte des Jahres nur knapp über dem Gefrierpunkt (mit großen Tag- und Nachtschwankungen). Schnee gibt es zwar bis Mai, doch für Wintersport ist der Velebit nicht geeignet, dafür bestes Revier zum Wandern (→ N. P. Nord-Velebit und Kleiner Wanderführer/Wanderungen 5, 6, 7 und 8), Bergsteigen, Klettern und Mountainbiken.
Flora und Fauna
So ist es auch nicht verwunderlich, dass sich hier eine artenreiche Flora und Fauna angesiedelt hat. Es gibt Wälder, Wiesen und die Felsvegetation. Um den Artenreichtum des Velebit besonders verdient machte sich der ungarische Botaniker Arpad Degen (1866-1934), nach dem auch die Nationalparkblume Degenija benannt wurde (s.u.). 2200 Pflanzen sammelte er, bestimmte und verzeichnete sie und veröffentlichte seine Forschungsergebnisse in den 1930er-Jahren. Auch der Forstingenieur Ante Premužić machte sich um den Velebit sehr verdient, u. a. ließ er den nach ihm benannten Lehrpfad Premužićeva staza (→ N. P. Nord-Velebit) anlegen.
Die Nationalparkblume Degenija
Im Naturpark Velebit wurden insgesamt 2700 Pflanzenarten registriert, darunter 79 endemische wie die Velebit Degenie (Degenia velebitica), die Velebit-Glockenblume (Canpanula velebitica) oder das Rosengewächs (Sibiraea croatica). Fährt man von der Küste aufwärts, geht die Fahrt durch Dornengewächse, Flaumeichen und Schwarzbuchen, dann durch Schwarzkiefern, Küstenbuchen und Bergkiefern, Fichten und Gebirgsfichten. Auf den Wanderpfaden läuft man oft durch 100-jährigen Buchen-Tannenwald und Steineichen- oder Hainbuchenwald.
Neben dem üblichen Rotwild, den Wildschweinen und Hasen gibt es auch Gämsen und Steinböcke an den Westflanken. Meist nicht sichtbar sind die raren Exemplare von Braunbären, Wolf, Luchs und Wildkatzen, daneben das Auerhuhn und Haselhuhn. Die alten Bäume bieten beste Nistplätze für zahlreiche Vögel, darunter auch die verschiedensten Eulen und Spechte, die Langfußfledermaus lebt in den Höhlen und im Fels der Steinadler. Viele Kriechtiere haben hier ihren Lebensraum, u. a. die harmlose braune Velebit-Gebirgseidechse (Ibero lacerta horvathi), aber auch Giftschlangen wie Hornvipern und Kreuzottern. Im Sommer sind die vielfältigen bunten Schmetterlinge ein Augenschmaus, etliche davon werden auf der „Roten europäischen Schmetterlingsliste gefährdeter Arten“ geführt.
Kulturgeschichte
Der Velebit birgt alte Kulturgüter wie die Totensteine Mirilas (→ Starigrad Paklenica), Kapellen und Steininschriften aus dem 4. Jh. Auch historische Handelswege verliefen hier, so die Josefina (von Senj über den Vratnik-Pass gen Pannonische Tiefebene), die Teresiana (von Karlobag über den Pass Oštarijska vrata nach Gospić), im Süden die Straße über Sv. Rok und Kapela. Die Römer nutzten die Straßen auch für ihren Salzhandel, die Habsburger und später auch kurz die Franzosen zur militärischen Absicherung.
Sehenswertes
Gerne besucht werden der Botanische Garten Velebit (→ Nationalpark Nord-Velebit) mit dem Berg Zavižan, nördlich davon der Berg Vučjak, weiter südlich die Berge Rožanski kukovi, oberhalb von Karlobag der Pass Oštarijska vrata. Hier eignen sich auch der Berg Kiza und der Bergzug Dabarski kukovi bestens für Wandertouren. Im Süd-Velebit lockt natürlich der Nationalpark Paklenica mit seinen beeindruckenden Schluchten. Etwas außerhalb, am nordwestlichen Randgebiet, kann man das Bärenrefugium bei Kuterevo besuchen (→ Nationalpark Nord-Velebit). Winnetou-Liebhaber können im südlichen Velebit bei Starigrad Paklenica und am Canyon Zrmanja auf den Spuren und den Drehorten von Winnetou und Old Shatterhand wandeln, ob organisiert per Jeep oder individuell per Mountainbike (→ Starigrad Paklenica). Auch die Grotten Cerovčke pećine bei Gračac sind unbedingt einen Besuch wert (→ Umgebung von Starigrad Paklenica)
Überhaupt ist der Velebit ein Eldorado für Mountainbiker, viele unberührte Makadamstraßen führen durch die gigantische Bergwelt. Gute Orientierung, Werkzeug und Kartenmaterial sind Pflicht!
Informationen Naturpark Velebit, Zentrale, Kaniža gospićka 4 b, 53000 Gospić, Tel. 053/560-450; Nebenstelle in 53274 Krasno, Tel. 053/851-380; www.pp-velebit.hr. Zudem in 23450 Obrovac, Trg hrvatskih vitezova 32, Tel. 023/689-818.
Nationalpark Nord-Velebit, Zentrale in 53274 Krasno, Krasno 96, Tel. 053/665-380, www.np-sjeverni-velebit.hr. Mo-Fr 7-15 Uhr.
Nationalpark Paklenica, Franje Tuđmana 14 a, 23244 Starigrad Paklenica, Tel. 023/369-202, -155, www.np-paklenica.hr.
Nationalpark Nord-Velebit
Der Nationalpark Sjeverni Velebit umfasst eine einzigartige Landschaft, birgt streng geschützte Reservate, einen Botanischen Garten, die tiefste kroatische Grotte, über 1600 m hohe Berge, meteorologische Stationen und den aussichtsreichen Lehrpfad Premužićeva staza. Am Rande des Nationalparks liegt das Bärenwaisenhaus.
Erst 1999 wurde der nördliche Teil des Naturparks Velebit mit einer Fläche von 10.900 ha zum Nationalpark Nord-Velebit erklärt. Das Gebiet ist mit Rotbuchen, Latschenkiefern, Tannen und Fichten bewachsen, zeigt aber größtenteils seine nackten Kalksteinkarren, Dolinen und Gipfel, kukovi genannt - wunderschöne Gebilde kann man hier bewundern und die Weitsicht auf das Inland der Lika und das Meer genießen. Hier sollen auch noch Braunbär, Luchs, Wolf und Wildkatze leben, daneben viele Pflanzen (→ Naturpark Velebit/Flora und Fauna).
Das Auto muss an den Parkplätzen am Ende der Nord- oder Südzufahrt des Nationalparks (→ Anfahrt) stehenbleiben, Mountainbikes können den Forstweg benutzen, der an der Ost- bzw. Randseite des Nationalparks verläuft. Wer zum Botanischen Garten möchte, wählt am besten den Nationalpark-Nordeingang bei Babić síča. Innerhalb des Nationalparks gibt es nur Berg- und Schutzhütten. Pensionen und Gasthäuser sind in Krasno Polje.
Botanischer Garten
Der 50 ha umfassende Botanische Garten (Velebitski botanički vrt) liegt an der Nordseite des Zavižan (1677 m) auf 1433 bis 1500 m Höhe auf der Doline Modrić dolac. Bereits 1967 ließ ihn Prof. Dr. Fran Kušan anlegen, ein paar Jahre später wurde auch das angrenzende Gebiet Zavižan-Balinovac mit 118 ha zum Reservat erklärt.
Zahlreiche Pflanzen wurden als Anschauungsmaterial angesiedelt: Neben
Auf dem Premužićeva staza (Premužić-Lehrpfad) im Nationalpark Nord-Velebit
Auf dem Wanderpfad Premužićeva staza
Diesen bestens präparierten 57 km langen Wanderpfad von Zavižan bis Baške Oštarje ließ von 1930 bis 1933 der Forstingenieur und passionierte Bergsteiger Ante Premužić (1889-1979) in den Fels schlagen und im Trockenmauerstil befestigen - der Weg, der nach ihm benannt wurde, gilt als Meisterwerk dieser Baukunst und führt durch den eindrucksvollsten Teil des Nationalparks Nord-Velebit - fantastische Aussichten bieten sich gen Meer und ins Inland der Lika. Die Bearbeitung des Pogordje-Steines wurde von Fachkräften ausgeführt, die zudem in jener Zeit froh über einen Arbeitsplatz waren. Auch auf der Insel Rab hat er sich mit einem Pfad (Sv. Petar/Matkići bis Lopar) in der Trockensteinbauweise verewigt, der als Geo-Lehrpfad ausgewiesen wurde (→ Insel Rab).
bekannten wie Alpenrose, Enzian und Edelweiß finden sich 600 autochthone Arten, zudem weitere 300, die aus anderen Teilen des Velebit zusammengetragen wurden, sowie viele endemische, d. h. nur hier vorkommende Pflanzen wie auch die Velebit-Nationalblume, die im Mai gelb blühende Degenie (→ Naturpark Velebit/Flora und Fauna). Jede der Pflanzen trägt ein Namensschildchen. Der Botanische Garten umfasst Wälder (u. a. Wacholder, Bergkiefern, Rotbuchen, Fichten und Tannen), Wiesen, Steinflächen und eine Quelle. Vom Informationshäuschen führt ein 600 m langer Naturlehrpfad rund um die Doline Modrić dolac. Der Botanische Garten ist in 10 Min. vom Parkplatz in Richtung Süden erreichbar (→ Anfahrt), die beste Besuchszeit, um die Blütezeit der Pflanzen zu sehen, ist von Ende Mai bis Juli.
Reservate innerhalb des Nationalparks
Nördlich des Botanischen Gartens liegt das 80 ha große Reservat Visibaba (Schneeglöckchen), Standort der kroatischen Sibirea, anschließend das Waldreservat Borov vrh mit autochthonen Schwarzföhrenbeständen. Südlich des Bergs Zavižan die unter besonderem Schutz stehenden Rožanski kukovi (1220 ha) mit speziellen geomorphologischen Phänomenen, daneben noch Hajdučki kukovi mit der erst 1993 entdeckten Lukina jama - mit 1392 m die tiefste Höhle Kroatiens und die achttiefste weltweit. Wegen des schlüpfrigen Terrains und verdeckter Höhlen sollte man die Reservate besser nicht ohne Führer begehen. Die südöstliche Parkgrenze bildet das große, einmalige Waldreservat Štirovača.
Wandergebiete im Nord-Velebit
Vom Botanischen Garten aus kann man auch die umliegenden Gipfel des Nationalparks erkunden - die Aussicht auf Meer und Umland ist fantastisch.
Am Fuß des Bergs Vučjak (1645 m) steht die bewirtschaftete Berghütte Zavižan (1594 m) mit meteorologischer Station. Wer gut zu Fuß ist, kann auch den Premužić-Pfad gehen; der 57 km lange Weg führt vom Botanischen Garten durch die Rossijeva koliba (bizarre Felslandschaft) über den Berg Veliki Alan nach Oštarije. Für die Gesamtstrecke muss man 3 bis 4 Tage rechnen (komplette Wanderausrüstung und Essens-/Wassermitführung erforderlich! Wegstrecke verläuft meist einfach). Schön sind auch nur Teilstrecken, z. B. von der Berghütte Zavižan bis zur Berghütte Alan (ca. 13 km bzw. rund 6 Std. Laufzeit). Einen schönen Eindruck erhält man auch auf einer Wanderung nur bis zur Rossijeva koliba.
Wanderung 5: Nationalpark Nord-Velebit - auf dem Premužić-Lehrpfad
Aussichtsreiche und interessante Familienwanderung vom Dom Zavižan bis zur Rossijeva koliba.
Praktische Infos
Anfahrt Von Sv. Juraj auf der Straße bergan in Richtung Krasno Polje. In Oltari (Sv. Juraj-Oltari 14 km) die Abzweigung Richtung Zavižan bzw. Sjeverni Velebit zum Nordeingang des Nationalparks, Babić síča, nehmen (Oltari-Babić síča 10 km). Ab dem N. P.-Eingang 7 km weiter auf gut präpariertem Makadam durch mächtige Buchenwälder bis zum Parkplatz unterhalb der Berghütte Zavižan (zum Botanischen Garten ca. 2 km zu Fuß). Per Mountainbike kann der ab hier beginnende Forstweg benutzt werden. Auf halbem Weg zwischen Oltari und Babić siča kann man Krasno Polje in 5 km auf dem Makadam erreichen (man muss also nicht mehr auf die Hauptstraße zurück).
Eintritt Die Tickets sind 3 Tage gültig. Wer per Auto kommt: Erwachsene 45 KN, Stud./Kinder 6-14 J. 30 KN, Fam. 115 KN. Es gibt auch Kombitickets mit dem Besuchercenter.
Wer bis zur Berghütte Alan läuft, kann einen Rücktransport (Vorabbuchung) über die Nationalparkverwaltung organisieren.
Information Nationalpark Nord-Velebit, Zentrale in 53274 Krasno, Krasno 96, Tel. 053/665-380, www.np-sjeverni-velebit.hr.
Besuchercenter Krasno (s. o.), 15. Juni bis Anf. Sept. So-Do 8-17, Fr/Sa bis 18 Uhr, 1. Juni bis 14. Juni tägl. 8-16 Uhr. Danach tägl. 8-16, teils auch nur noch bis 14 Uhr. Nov.-Mai geschlossen. Hier erhält man gute Infos, Kartenmaterial und auch Zimmervermittlung. Eintritt 40 KN, Stud./Kinder 6-14 J. 25 KN, Fam. 100 KN. Es gibt auch Kombitickets.
Infocenter Babić siča (beim Eingang), 15. Juni bis Anf. Sept. tägl. 8-19 Uhr, 1. Juni bis 14. Juni So-Do 8-16, Fr/Sa bis 18 Uhr. Danach wie Infocenter Krasno.
Infocenter Alan, nur 1. Juni bis Anf. Sept. tägl. 9-17 Uhr.
Kartenmaterial Naturpark (Park Prirode) Velebit, 1:100.000; Sjeverni Velebit 1:30.000.
Übernachten/Essen im Nationalpark Berghütte Zavižan (1594 m), einfache Übernachtungsmöglichkeit. 26 Plätze im Bettenlager und in 2-Bett-Zimmern, Duschen, ca. 120 KN/Pers. Getränke und einfache Mahlzeiten (am besten nach Absprache). Geöffnet ganzjährig. Tel. 053/614-209, -203.
Schutzhütte Rossijeva koliba (1580 m), auf halbem Weg zum Berghaus Veliki Alan. Schlaflager für max. 8 Pers. ohne Versorgung. Es gibt einen Ofen, Wasser aus der Zisterne (muss abgekocht werden) und Holz - zudem beste Aussicht.
Berghütte Veliki Alan (1305 m), steht in schöner Lage am Südrand des N. P. Nordvelebit und südlich von obiger Schutzhütte; 46 Betten in 5 Räumen (keine Duschen u. Strom) für 120 KN/Pers.; Getränke und einfache Gerichte (bzw. Essen nach Absprache). Anfahrt mit dem Auto von Jablanac auf Asphalt und kurvenreich in 25 km. Wegzeit von Berghütte Zavižan ca. 6 Std. auf dem Premužić-Pfad. Ende Mai bis Ende Okt., danach je nach Wetter nur So. Tel. 099/5154-999 (mobil).
Krasno Polje
Auf etwa halbem Weg von Sv. Juraj nach Otočac passiert man das langgestreckte, ruhige Dorf, das sich im Hochtal und am Rande des Nationalparks Nord-Velebit ausbreitet. Es ist idealer Ausgangsort für Touren in den Nationalpark vor allem für jene, die nicht in einer Berghütte nächtigen möchten. Das Dorf, umgeben von Wiesen und Wäldern, lebt vom Holzhandel, zudem gibt es hier Käsereien. Am östlichen Dorfende liegt am Berg die Wallfahrtskirche der Mutter Gottes von Krasno (Svetište Majke Božje od Krasna), wo man ebenfalls nächtigen kann.
Information Nationalpark-Verwaltung Nord-Velebit, 53274 Krasno, Krasno 96, Tel. 053/665-380, www.np-sjeverni-velebit.hr. Mo-Fr 8-15 Uhr. Zudem Besuchercenter (s. o.).
Übernachten/Essen Konoba-Pension Jure, am westlichen Ortsbeginn von Krasno. Einfache Zimmer (1-, 2- u. 3-Bett-Zimmer) mit und ohne Bad (ca. 23 €/Pers. mit Frühstück) und Schlafsaal für 10 Pers. Kula 165, Tel. 053/851-100, 098/136-0570 (mobil), www.konoba-sobe-jure.com.hr.
*** Appartements Manjan, Ortsmitte, neu, gemütlich und sehr schön - auch mit Heizung. Es gibt Appartements (2+1 Pers., ca. 45 €) und Zimmer (DZ ca. 32 €, 5 €/Pers. Frühstück); wenige Meter entfernt das einfache, zugehörige Bistro Manjan mit Garten, wo man essen und frühstücken kann. Tel. 053/851-014, 098/601-865 (mobil), www.bistro-manjan.hr.
Forstmuseum Krasno (Hrvatske Šume), im netten Haus am Ortsende, bei der Pfarrkirche. Hier gibt es nette Zimmer und Appartements und einen hübschen Garten. Krasno b. b., Tel. 053/746-550. In der Nähe ist das Bistro Libertas.
* Hotel Degenja, rund 1 km nach dem Ortsende zweigt ein Sträßchen ab zum Wallfahrtsort zur Prozessionskirche, bergan (2 km). Das Hotel dient v. a. den Pilgern. Schön ist hier leider nur die weite Sicht. Ansonsten sehr einfache Zimmer (DZ/F ca. 40 €). April-Okt. (nur wenn kein Schnee liegt!). Krasno 19 a, Tel. 053/851-205.
Bärenrefugium Kuterevo
Beim gleichnamigen Ort liegen, mitten in der üppigen Natur an den nordöstlichen Abhängen des Velebit-Gebirges die Bärengehege, die besichtigt werden können. Das Projekt wurde 2001 ins Leben gerufen, unterstützt von verschiedensten in- und ausländischen Stiftungen (u. a. auch von der Berliner Naturschutzstiftung). Nach Alter getrennt leben hier verwaiste Bären in Gehegen auf ca. 5 ha.
Daneben gibt es auch eine inzwischen sehr beliebte Volontärstation (mit Volontären auch aus Deutschland), ein Büro und einen Bärenfriedhof. Die Jungbären kommen aus den unterschiedlichsten Regionen Kroatiens und wären in freier Wildbahn nicht lebensfähig gewesen. Um Überlebensfähigkeit und Immunität gegen Krankheiten zu erlangen, müssen die Tiere mindestens zwei Monate lang Muttermilch erhalten. Acht Monate Muttermilch benötigen die Bären, um die für ein Leben in freier Natur notwendige Entwicklung durchlaufen zu können. Verwaiste Bären brauchen dementsprechend viel Zuwendung und besondere Pflege.
Das Projekt leitet vor Ort Ivan Crnković-Pavenka, der lange Zeit in Deutschland lebte. Auch die Dorfbevölkerung wurde in das Projekt integriert und sorgt für preiswerte Übernachtungsmöglichkeiten für Besucher. Geöffnet von Ostern bis Ende November.
Anfahrt/Übernachten Bärenrefugium, Pod crikvom 103, 53225 Kuterevo, Tel. 053/799-001, www.baerenfreunde-kuterevo.de. Voranmeldung unter Tel. 091/5835-412 (mobil). Eine Spende wird erwartet. Es gibt leckeres Essen und Unterkünfte in der Umgebung, ca. 12 €/Pers. Anfahrt: Von Sv. Juraj ca. 35 km nach Kuterevo (Abzweig von der Hauptstraße in Richtung Otočac, ca. 10 km hinter Krasno Polje, dem Holzschild Medvid/Bär folgen).
Im Bärengehege - Bär Ljubo Lik (geb. 2003) als Kleinkind