Читать книгу Nordkroatien Reiseführer Michael Müller Verlag - Lore Marr-Bieger - Страница 14

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Die Küste von Senj nach Karlobag


Blick vom Velebit auf Karlobag und die Inseln Pag und Rab

Die Berghänge des Velebit reichen bis an die Küste, wild präsentiert sich die Landschaft des gleichnamigen Naturparks. Wanderern bie­tet der Nationalpark Nord-Velebit die Möglichkeit, in diese Bergwelt ein­zu­tauchen. An der Küste warten kleine, ruhige Orte oder Fähr­häfen sowie die schöne Bucht Zavratnica.

Der rund 50 km lange Abschnitt der Küs­tenstraße über Jablanac und den nörd­lich liegenden Fährhafen Stinica (In­sel­ Rab), vorbei an der unter Na­turschutz stehenden Bucht Za­vr­a­t­ni­ca und weiter, am Velebit ent­lang, nach Prizna (Fähr­ha­fen für In­sel Pag), ver­läuft zum über­wie­gen­den Teil nicht direkt am Meer. Ver­ein­zelt win­den sich abenteu­erliche Stra­ßen mit enormen Gefällestrecken von der Ma­gis­trale zu kleinen Orten hin­unter, ohne Stra­ßenbegrenzungen und weit­ge­hend ohne Aus­weich­mög­lich­keiten - Orte, die man besser mit dem Schiff an­fährt.

Wer in die Gebirgswelt des Na­tur­parks Velebit möchte, ist an die­sem Küs­ten­ab­schnitt richtig: Von Sveti Ju­raj führt ein kurvenreiches Sträß­chen hin­auf zum Oltari-Pass (1016 m) und zum Na­tionalpark Nord-Velebit mit Bo­ta­ni­schem Gar­ten, weiter auch zum Bä­ren­re­fugium bei Kuterevo. Bei Kar­lobag win­det sich die aus­sichts­rei­che, alte Han­delsstraße Theresiana über Baške Oš­tarje und den gleich­na­migen Pass auf knapp 1000 m und wei­ter in Rich­tung Gospić, wo in Smiljan das Nikola-Tesla-Gedächtnismuseum war­tet. Wer für seine Weiterfahrt schnell in den Sü­den oder Norden möchte, fährt hier auf die Autobahn A 1.

Sveti Juraj und Umgebung


Blick auf Sv. Juraj und den Velebit

Der beschauliche Ort, an dem die Ma­gis­trale knapp vor­bei­führt, liegt rund 9 km süd­lich von Senj und zieht sich am Meer entlang. Rund um den Hafen gibt es meh­rere Restaurants und ge­müt­liche Ca­fés. Zum Sonnen schwimmt man am besten zu ei­nem klei­nen Inselchen Lisac hinüber. Sv. Juraj ist ein guter Ausgangspunkt für den nahen Naturpark Velebit. Am süd­lichen Ortsausgang zweigt die land­schaft­lich sehr schöne Straße über O­l­ta­ri in den Na­tionalpark Nord-Ve­le­bit mit Botanischem Garten ab (12 km; → Natio­nal­park Nord-Velebit).

Noch etwas weiter auf der Ge­birgs­stra­ße von Oltari in Richtung Oto­čac liegt beim Örtchen Kuterevo das Bä­ren­re­fugium, das ebenfalls einen Aus­flug lohnt (→ Natur­park Velebit).

Grifon-Centar: Rund 5 km südlich von Sveti Juraj (13 km von Senj), kurz nach Žrnovnica, liegt links der Straße das neue Grifon-Pro­jekt (Gänsegeier) - große Schilder an der Straße wei­sen den Weg. Die Organi­sa­tion bemüht sich um den Schutz der Gänsegeier und war bis 2013 in Beli auf der Insel Cres ansässig. Es gibt ein Fernrohr, das auf die vor­gelagerte Insel Privić aus­ge­rich­tet ist, wo Weißkopfgeier ihre Nester ha­ben. Zu­dem sind in einem Gehege ei­ni­ge Vögel; auch andere Geierarten sind zu be­sich­ti­gen. Vor allem für Schul­grup­pen ge­macht, gibt es weitere Infos zu Schmetterlingen etc.

♦ Eintritt 20 KN, Kinder 7-14 J. 10 KN. Mai-Sept. tägl. 11-18 Uhr. Infos unter www.supovi.hr oder Tel. 091/3357-123 (mobil).

Praktische Infos

Information 53284 Sv. Juraj. Infos über Tou­ris­musverband Senj.

Tauchen (→ Camping).

Übernachten/Essen Zahlreiche Pri­vat­unter­künfte, am besten über die Webseite des Tourismusverbands Senj.

Konoba Gušti, nett, gut und preiswert, direkt an der Durchgangsstraße, aber mit Blick auf den Hafen. Ganzjährig. Selo 27, Tel. 099/800-5619 (mobil).

Mein Tipp Bistro Riva, schönes Sitzen direkt am Hafen mit Wintergarten; hier isst man bes­tens u. a. fangfrische Fische. Ganzjährig 6.30-22 Uhr. Selo b. b., Tel. 053/883-159.

Konoba Mul, wenige Meter nördlich von Riva. Auch hier sitzt und speist man gut nahe dem Meer. Einfache Zimmer werden vermietet. Ganz­jährig 6-22 Uhr. Nade Babić 2, Tel. 091/6198-329 (mobil).

**** Villa Arca Adriatica, Ortsbeginn, ober­halb vom Meer mit sehr guter Ausstattung. Es gibt Zimmer, Studios und Appartements (bis 3 Pers., ca. 70 €) und WiFi. Otinja 53, Tel. 091/5714-887 (mobil).

** Pension-Restaurant Hazienda, in Allein­la­ge ca. 1 km südlich von Sv. Juraj (11 km bis Senj). Im großen Winter­gar­ten mit Blick aufs Meer sitzt man bes­tens, Spezialitäten sind u. a. der leckere Grillteller Epigram (Rind- und Schwei­ne­ko­telett, Kalbsleber und Ćevapčići) oder die Fischplatte Hazien­da (2 Gold­bras­sen, Scampi, Calamari und Meeres­früch­te); zum Des­sert lockt die Schwarz­wälder Kirsch- oder Scho­ko­torte. 10 einfache Zimmer, teils Balkon und herrlicher Blick aufs Meer. DZ ca. 50 €, Früh­stück extra. Für einen Stopp in der NS bes­tens. April.-Okt. 8-23 Uhr. 53284 Volarice, Rača b. b., Tel. 053/883-069.

Camping ** Autocamp Ujča, nördlich von Sv. Juraj (4 km nach Senj) an der schönen klei­nen Wolfskiesbucht. Café, Kiosk, neue Sa­ni­tär­an­lagen, WiFi und Tauchschule Gala­thea. Ca. 5,50 €/Pers., Stellplatz inkl. Auto/Zelt 9 €. Mai-Sept. Vučja draga b. b., Tel. 053/884-626, www.camp-ujca.com.

** Autocamp Euro Rača, 1 km südlich von Sv. Juraj. Das Gelände liegt neben und un­ter­halb der Magistrale, ca. 200 Plätze, teils Laub­bäu­me, Pizzeria und Bar; schön ist die Kies­bucht. Auch Bungalowvermietung. April-Sept. Sv. Juraj, Ul. Franje Račkog, Tel. 053/883-209.

Weiterfahrt gen Starigrad Paklenica

Die Küstenstraße entfernt sich kurz nach Sv. Juraj vom Ufer. Erst eine schmale Stich­straße, die unmittelbar nach einem Tunnel abzweigt, bringt uns mit 15 % Ge­fäl­le wieder ans Meer nach Lukovo mit seiner namens­ge­ben­den Kirche Sv. Luka von 1772. Der Ort, der 20 km südlich von Senj liegt, er­streckt sich mit weni­gen Häusern, Kir­che und Friedhof um eine Bucht mit schma­lem Fels- und Kies­strand. Die Zim­mer­ver­mitt­lung übernimmt in der Sai­son ein Kiosk, ansonsten Infos über Senj.

Die nächste Möglichkeit ans Meer zu kommen ist in Starigrad, 7 km weiter süd­lich (27 km nach Senj) und noch­mals rund 3 km tief hinab zur Küste. Auf der Straße ist ge­rade Platz für ein Au­to, die fehlende Stra­ßen­be­gren­zung zehrt an den Ner­ven des Bei­fahrers. Wer sich hier einquartiert, macht nachts keinen Aus­flug in die nächste Stadt.

Kurz vor Jablanac zweigt eine breit aus­gebaute Straße ab, hinunter nach Sti­ni­ca an der gleichnamigen Bucht, dem Fähr­hafen für die Insel Rab (→ Jab­la­nac).

Jablanac

Der kleine Fischerort ca. 45 km südlich von Senj hat als Fährhafen für die Insel Rab ausgedient. Nun herrscht Ruhe um das Hafenbecken, wo man gemütlich in ein paar Lokalen sitzen kann. In Ja­bla­nac stand die mittelalterliche An­sied­lung Ablana, 1179 wurde der Ort erst­mals erwähnt, im 16. Jh. wurde er von den Tür­ken nieder­ge­brannt, die Ein­woh­ner flüch­teten auf die ge­gen­über­lie­gende In­sel Rab. Seit dem 17. Jh. ist Ja­b­lanac wie­der besiedelt. Leider trübt der Be­ton­klotz des 2010 ge­schlos­senen Ho­tels Ablana das Dorfbild, al­ter­tüm­lich, fast idyllisch der Ha­fen mit seiner Kir­che.

Rund 1 km süd­lich züngelt sich die 1 km lan­ge, unter Naturschutz st­e­hen­de fjord­artige Bucht Za­vrat­nica ins Land. Auf ei­nem Fußpfad, oberhalb ent­lang dem Meer er­reicht man von Ja­bla­nac aus in ca. 0:20 Std. die tür­kis leuch­tende Bucht und kann herr­lich ba­den oder auch tauchen - am Mee­res­grund liegt das Wrack eines deutschen Militärschiffes, das von den Aliierten versenkt wurde (Mai-Aug. 11-19, Sept. 10-18, März, Okt./Nov. 9-17 Uhr; Ein­tritt 30 KN, Kinder bis 7 J. gratis).

Mehr Kondition ist erforderlich, will man ins Velebit-Gebirge: Ein aus­ge­wie­se­ner Wanderpfad führt in mindestens 8 Std. bergan zur Berghütte Alan (1305 m) und auf den Gipfel Veliki Alan, auf 1406 m am Südrand des Na­tio­nalparks Nord-Velebit (→ Natio­nal­park Nord-Velebit).

Rund 1 km nördlich von Jablanac liegt nun der Fährhafen Stinica für die Insel Rab (→ Insel Rab).


Die tiefe Bucht Zavratnica ist beliebt zum Baden und Ankern

Praktische Infos

Verbindungen Trajekt Stinica-Misnjak (In­sel Rab) mit Li­nie Raps­ka plo­vidba (Tel. 051/724-122, www.rapska-plovidba.hr). Im Som­mer fast nonstop 5.30-24 Uhr (Juli/Aug. ab 4.30 Uhr), auch in der NS noch rund 13-mal ab 6.15-24 Uhr; Fahrt­zeit 15 Min., 17 KN/Pers., Auto 98 KN.

Bus: 2- bis 3-mal tägl. Bus­verbindung nach Senj; die Busse der Li­nie Split-Rijeka halten oben an der Küs­ten­stra­ße (ca. 0:20 Std. bergan zu lau­fen!).

Übernachten/Essen Es gibt keinen Su­per­markt mehr, nur noch im Sommer einen Stand mit Brot, Obst u. Gemüse.

Restaurant-Pen­sion Lux, netter Familien­be­trieb (Hr. Anto Anić) am Hafen mit gro­ßer schattiger Terrasse, es gibt Fisch- und Fleischgerichte. Große, nette Zim­mer. DZ/F 75 €. Mitte März bis Mitte Okt. Obala bana S. Šubića 18, Tel. 053/887-069, 091/739-402 (mobil), www.lux-jablanac.eu.

Konoba Oaza, hier isst man Pizzen, Fleisch- und Fischgerichte und blickt gen Ha­fen. Mai-Sept. Ul. K. Mihanović 4, Tel. 053/887-223.

Weiterfahrt zum Südrand des Nationalparks Nord-Velebit

Südlich von Jab­la­nac windet sich ein kur­venreiches Sträßchen 25 km bergan bis zur be­wirt­schaf­te­ten Berghütte Alan (1305 m). Von hier kann man zum Veliki Alan (1406 m) auf­stei­gen oder auf dem Premužić-Pfad in ca. 6 Stun­den zur Berghütte Zavižan (→ Na­tio­nal­park Nord-Ve­le­bit) wandern. Wei­tere Wanderwege führen auch Rich­tung Sü­den gen Baške Ošta­ri­je.

Kurz nach dem Straßendorf Prizna zweigt die Straße ab zum Fährhafen für die Insel Pag (→ Insel Pag). Ab­ge­sehen von ein paar Kiosken, die Ge­trän­ke und Sandwichs verkaufen, be­steht der Fährort nur aus der An­le­ge­stel­le. Wer Zeit hat, bis die Fähre ab­legt, und vielleicht noch baden möch­te, fährt die Adria-Magistrale weiter bis Ce­sarica und Ribarica (ca. 6 km vor Kar­lobag).

Karlobag

Das Küstenstädtchen, das in seiner Ver­gangenheit bedeutsam war, fungiert heute für die meisten Urlauber le­dig­lich als Durchgangsort.

Das altrömische Vegium - das spät­ere kroatische Bag und heutige Kar­lo­bag - wur­de in seiner Geschichte mehr­fach zerstört. Der Namenszusatz er­in­nert an Erz­her­zog Karl, der die von den Tür­ken 1525 niedergebrannte Stadt wie­der auf­bauen ließ. Kar­lobag ver­dankt seine historische Bedeutung ei­nem Ge­birgs­pass, dem Oštarjiska vrata (928 m), der eine gute Ver­bin­dung nach Gospić und ins Velebit-Hinter­land sicher­stellte.

En­de des 17. Jh. kam es zu einem re­vol­utionären Aufstand der landlosen Bau­ern und Hirten des Velebit. Sie marschierten zur Küste und setzten sich in ei­nem von Tür­ken, Ös­ter­rei­chern und Piraten zerstörten Dorf, dem heu­tigen Kar­lo­bag, fest. Fünf­hundert ent­schlossene Männer stießen von dort zur Likaplatte vor, verjagten die Grund­her­ren und teilten deren Besitz gerecht unt­er sich auf. Diese frühchristli­che oder frühkommunistische Ge­mein­schaft hatte nur ein Jahr Bestand und ließ sich dann für den blutigen Kampf ge­gen die Tür­ken ein­span­nen.

Kulturhistorisch bedeutsam ist die oberhalb des Ortes stehende Burgruine aus dem 13. oder 14 Jh., auch ein renovierter Verteidigungsturm und ein mediterraner Gar­ten gehören dazu (alles in Privatbesitz). Im Ortszentrum das Ka­pu­zi­ner­klos­ter mit St. Joseph Kirche, zu Beginn des 18. Jh. erbaut, im Innenhof mit großer Zisterne, die die Wasserversorgung Karlobags sicherte. An der Hauptdurchgangsstraße nahe dem Meer das Wahrzeichen der Stadt, der nach einem Bombenangriff im Zwei­ten Weltkrieg erhalten gebliebene Kir­ch­turm mit ein paar markanten Au­ßen­mauern der Kirche Hl. Karl Bor­ro­mäus (Sv. Karla Boromejskog) von 1710. Neben der Kirche befindet sich das Šime-Starčević-Denkmal, er legte den Grundstein für die kroa­ti­sche Gram­matik. Einen schönen Weitblick ge­nießt man vom Kalvarienberg, wo das Kirchlein der Trauernden Jungfrau Ma­ria (Kapelica Blažene Djevice Marije) von 1727 steht.

Ohne nen­nens­wer­te Ba­demög­lich­keiten war der Ort, abgesehen von seiner bewegten Ver­gan­gen­heit, in den letz­ten Jahren nur für Fahrten ins Hin­te­r­land oder zur Autobahn A 1 in­te­res­sant. Bergsteigern dient der Ort als Aus­gangs­punkt für Touren in das Ve­lebit-Gebirge (→ Baške Oštarjie und Naturpark Velebit).

Praktische Infos

Information Tourismus­ver­band, 53288 Kar­lo­bag, Trg dr. Fran­je Tuđmana 2, Tel. 053/694-251, www.tz-karlobag.hr. Juli/Aug. 7-22 Uhr, sonst Mo-Fr 8-15 Uhr.

Verbindungen Sehr gute Bus­ver­bin­dung an der Küste zwischen Rijeka und Za­dar so­wie zur Bahnstation in Gospić. Die Busse nach Zagreb fahren über die Plitvicer Seen.

Übernachten Es gibt ein großes Angebot an netten Privatzimmern und Apparte­ments, am besten über den Tourismus­ver­band oder die Hotelportale wählen.

*** Hotel Velinac, kleines gepflegtes 9-Zimmer-Hotel am Kai, wenige Meter vor dem Stadt­strand. Angeschlossen das gute Res­tau­rant Ribar, von der Terrasse im 1. Stock weiter Blick aufs Meer, Spezialitäten sind fang­fri­sche Fische oder Peka-Gerichte (u. a. Okto­pus, Lamm), zudem hauseigene Weine. WiFi, Par­k­plätze. DZ/F 82 €. April bis ca. Mitte Okt. Trg dr. Franje Tuđmana 1, Tel. 053/694-008, www.hotel-velinac.com.

Camping Es gibt nur kleine Cam­ping­plätze: 3 km nördlich in Ribarica Camp Plitka Dra­ga, schön an einer Bucht gelegen, Tel. 053/886-080. Camp Ri­ba­rica, Tel. 099/2721-920 (mobil).

Camp Ža­lo, das nächste Camp in Richtung Süden, 17 km entfernt in Lu­kovo Šugarje, Tel. 053/695-095.


Am Oštarijska vrata - Blick gen Berge Kiza und Dabarski kukovi

Das Hinterland bis Gospić

Zwei Jahrhunderte lang, bis 1786, bau­ten die Österreicher an der 40 km lan­gen Straße, bekannt unter dem Na­men Teresiana, die über den Pass Ošt­ar­j­iska vra­ta (928 m) nach Gospić führt und Kar­lobag besser mit dem Hin­ter­land ver­binden sollte. Am Pass steht ein Kubus und die Aussicht auf den Ve­lebit-Ka­nal, die Insel Pag und wei­tere Kva­rner-Inseln sowie gen Inland ist gi­gan­tisch.

Auch im weiteren Verlauf bis Gospić durch­fährt man eine malerische Land­schaft mit sattgrünen, idyllischen Wei­de­wiesen. Über die­se Straße wurden im 19. Jh. rie­sige Holzmengen aus den Wäl­dern der Lika he­rangeschafft. Bis heute ist diese Strecke eine wichtige Ver­bin­dung zur Eisen­bahn­sta­tion und Auto­bahn A 1 in Gospić, zu den Pli­t­vicer Seen und nach Zag­reb. Der Bus pen­delt rund 3-mal täglich von Kar­lobag nach Gospić (40 km).

Baš­ke Oštarije

Der Ort ohne wirklichen Ortskern, aber mit verstreut liegenden Weilern liegt rund 20 km von Karlobag entfernt (Straße Karlobag-Gospić) auf der Hoch­ebene. Hier gibt es sehr schöne Wan­derwege in den Bergzug Dabarski kukovi des Naturparks Velebit, die Aus­sicht ist grandios - der Blick schweift über den Vele­bit und über die Kvar­ner-Inseln. Highlights sind die Berge Ljubičko brdo (1320 m) und Kiza (1274 m).

Schön ist auch ein Spaziergang auf dem markierten Lehrpfad Teresiana, der ge­gen­über dem ehemaligen Hotel Velebno und dem großen Parkplatz in Baške Oš­ta­rije süd­wärts abzweigt und auf der alten Habsburger Straße, einem Ma­ka­dam­weg durch Wald und Wiesen, zum aus­sichts­reichen Pass Oštarjiska vrata führt. Rund 1:30 bis 2 Std. werden für die gesamte Laufzeit kalkuliert.

Auch Klet­te­rern und Free­clim­bern bie­tet die Ge­gend schöne Stei­ge und Moun­tain­bi­kern wun­der­ba­re Tou­ren. Leider gibt es aktuell hier keine guten Über­nach­tungs­plät­ze, man muss in Richtung Gospić oder Karlobag fahren oder im Zelt nächtigen.

Übernachten *** Hotel Velebno, in Allein­la­ge bei Baške Oštarije. Das Hotel war bes­ter Ausgangspunkt für Wanderungen in den Na­turpark Velebit. Leider seit Jahren ge­schlos­sen.

Camping Camp Velebit, 8 km östlich von Baške Oštarije in Richtung Gos­pič; nur WC/Du­sche und Kochstelle, dafür wun­der­schö­ne Lage auf 924 m Hö­he auf Wiesen­ge­län­de und am Bach mit Blick auf das Fels­mas­siv. Ge­öff­net nur Juni-Aug. Tel. 091/725-3349 (mobil), 17-20 Uhr Rezeption.

Mein Tipp ** Camp & Bungalow und Adventure­park Rizvan City, in Alleinlage auf einem Wald- und Wiesengelände ab­seits der Straße, 10 km westlich von Gospić - ein guter Stopp zum Nächtigen. Ob in den 6 schö­nen Bun­galows (Dusche/WC und Koch­ge­le­gen­hei­ten extra) oder im Haus mit Kachelofen, wo es 4 Zimmer (Dusche/WC separat) gibt oder in gro­ßen Glamping-Zelten (120 €), und natürlich kann man auch auf den parzellierten Standp­lätz­en campen oder zelten (12 €/Pers.). Auch ein Pool ist vorhanden. Wer noch Adrenalin ab­bau­en möchte, geht zur 150 m langen Zip­line oder zum Hoch­seil­gar­ten im Wald oder an die Klett­erwand. Auch Wandertouren werden an­geboten. Es­sen/Früh­stück nur auf Nachfrage. Rivanuška 1, 53000 Gospić, Tel. 053/573-333, 099/6920-938 (mo­bil, Hr. Eni), www.camp-rizvancity.com.

Essen & Trinken Bistro Malo Misto, in Novo Selo, knapp 2 km in Richtung Gospić. Hier gibt es preiswerte gute Fleischgerichte (Raž­nj­i­či, Čevapčići, Grillteller) mit Salat und Pom­mes und freitags dreht sich der Lamm­spieß - es gibt keinen Fisch oder Sons­ti­ges. Tägl. 8-23 Uhr. Tel. 053/687-122.

Wanderung 6: Naturpark Velebit - von Baške Oštarije zum Berg Kiza (1274 m)

Mittelschwere Familienwanderung zum aussichtsreichsten Berg.

Smiljan - Gedächtnismuseum Nikola Tesla

Kurz vor Gospić führt ein schmales Sträß­chen durch eine liebliche Wiesen- und Weidelandschaft nach Smilijan (auch von Gospić auf direktem Weg in 5 km erreichbar). Hier lebte der be­kannte und ge­nia­le Erfinder Nikola Tesla (1856-1943, New York), der die „Welt beleuchtet hat“. Gezeigt werden auf dem schönen Gelände sein Geburts­haus und in den archi­tek­to­nisch ge­lun­ge­nen Holzhäusern sein Werdegang und vor allem seine zahlreichen Er­fin­dun­gen. Auch eine Kopie seiner For­schungs­station in Colorado Springs, wo er von 1899 bis 1900 an Hoch­fre­quen­zen und Hochspannungen forschte. Auch ein fern­gesteuertes Boot, das er mit Hilfe von Radiowellen zum Fahren brachte, ist zu be­sichtigen, zudem steht am Bach eine Turbine. Es gibt auch eine Cafébar und eine Ladestation von Tes­la.

♦ Memorijalni centar, Tel. 053/746-530, www.mcnikolatesla.hr. Geöffnet 3. Märzwoche bis En­de Okt. Di-Sa 8-20, So 9-19 Uhr, danach Di-Sa 8-15, So 10-15 Uhr. 1 Std. vor Schließung letz­ter Einlass. Eintritt 50 KN, Stud./Kinder ab 7 J. 20 KN, Fam. 80 KN.

Gospić

Das knapp 13.000 Einwohner be­her­bergende Städtchen, Hauptstadt der Ge­spanschaft Lika-Senj, liegt ver­schlafen und ruhig auf dem Hoch­pla­teau, in der Ferne begrenzen die Hügel des Velebit den Horizont. Hier wurde der Journalist und Politiker Dr. Ante Starčević (1823-1896) geboren. Er setz­te sich seinerzeit bereits für ein un­ab­hän­giges Kroatien ein und fast jede Stadt widmet ihm eine Straße.


In der ruhigen Lika-Region - das Tesla-Museum bei Gospić

Seit 1263 wird der Ort erwähnt, seit 1604 unter Gospić, was man vermutlich von Gospa (= Mutter Gottes) ableitet. Bis zum Ende des Ersten Weltkriegs ge­hör­te der Ort zum ungarischen Teil der Habs­burger Monarchie. Dann wird es we­nig idyl­lisch: Während des Zweiten Welt­kriegs betrieb die Ustascha hier ihr KZ, im letz­ten Kro­a­tien­krieg wurde die Stadt unter Dauerbeschuss der Ju­gos­la­wi­schen Volks­ar­mee genommen; sie ging aber auch durch das „Massaker von Gospić“ im Jahr 1991, verübt von kro­atischen Truppen an hier lebenden Ser­ben, in die Geschichte ein. Für Ur­lau­ber ist Gospić mit seinen freund­li­chen Be­wohnern heute als Verbin­dung­s­ort zur Autobahn oder gen Küste in­te­res­sant.

Information Tourismusverband u. TIC, Ivana Bana Karlovića 1, 53000 Gospić, Tel. 053/560-754. www.tz-gospic.hr. Juni bis ca. Mitte Sept. Mo-Fr 7-19, Sa 8-13 Uhr; danach Mo-Fr 7-15 Uhr.

Verwaltung Naturpark Velebit, Kaniža Gos­pićka 4b, Tel. 053/560-450, www.pp-velebit.hr. Infos, Karten. Mo-Fr 8-15 Uhr. Weitere Infos siehe Naturpark Velebit, S. 103.

Übernachten/Essen **** Hotel Stara Lika, hübsches, komfortables Altstadthotel mit sehr gutem Restaurant. Zimmer und Suiten. DZ/F ab 106 €. Ganzjährig. Dr. Franje Tuđmana 1, Tel. 053/658-160, www.hotelstaralika.hr.

*** Hotel Ana, in der Altstadt; kleines freund­liches 26-Zimmer-Hotel mit gutem Res­tau­rant. DZ/F 86 €. Ganz­jährig. Zagrebačka 18, Tel. 053/560-360, www.hotel-ana.hr.

Sport Adventurpark Lika (Adrenalinski park Likos), liegt am südwestlichen Stadtrand von Gospić am Fluss Novčica auf 30.000 m2, Spaß und Adrenalin für die gesamte Familie, u. a. 200 m Zipline über den Fluss, 12 m hoher Kunst­felsen zum Klettern, Bubble-Fußball, Slack­line, Bogenschießen, Paintball, Kajak fah­ren. Ul. kneza Jerka Rukavine, Tel. 098/676-238 (mobil), www.lika-destination.hr.

Naturpark Velebit Karte


Vom Berg Vučjak herrlicher Blick auf Goli, Prvić, Krk, Rab ...

Rund 145 km zieht sich das bis auf knapp 1800 m hohe Velebit-Ge­bir­ge zwi­schen Senj und Starigrad Paklenica entlang der Küste. Der fast unbewohnte Nordteil sowie die Schluchten Velika und Mala Pak­le­n­ica wurden zum Natio­nalpark erklärt. Er birgt eine reich­hal­ti­ge Flo­ra und Fauna und ist ein be­ein­druckendes Wander- und Klet­ter­ge­biet.

Das größte Gebirge Kroatiens und zu­gleich das längste des Dinar-Massivs reckt sich mit seinem höchsten Gipfel, dem Vaganski vrh bis zu 1757 m in den Him­mel. Weithin, bis zu den Inseln, ist das mächtige Velebit-Mas­siv sicht­bar, das sich in der Abendsonne rosarot ver­färbt. Im Herbst und Win­ter braust die ge­fürchtete Bora mit ihren Sturmböen vom Velebit her­ab und fegt weg, was nicht niet- und nagelfest ist. So ver­wun­dert es nicht, dass der Ge­birgszug in der Literatur verewigt wurde und For­schungs­zwecken diente. Je­dem sein Hei­ligtum: Was den Grie­chen der Olymp und den Slowenen der Triglav, ist den Kroaten der Velebit ...

Das Velebit-Gebirge wurde 1978 von der UNESCO zum Welt-Bio­sphä­ren­re­ser­vat und seit 1981 zum Naturpark Ve­le­bit erklärt. Er erstreckt sich auf 2274 km2 und ist damit das größ­te un­ter Naturschutz stehende Gebiet Kroa­tiens. Der Naturpark um­fasst auch die Na­tio­nal­parks Nord-Velebit und Paklenica sowie die To­tal­re­ser­va­te Hajdučki und Rožanski kukovi und auch noch Kroatiens größ­te Grotten, Ce­rovačke pećine, bei Gra­čac gelegen.

Der Ge­birgs­zug erstreckt sich über eine Länge von 145 km vom Berg Vranik (Pri­morje-Gebiet), öst­lich von Senj, bis zum bereits zu Dalmatien ge­hörenden Karstfluss Zrmanja im Süd­osten und den oben er­wähn­ten Grot­ten Cerovčke pećine. Der Velebit ist im Nor­den rund 30 km breit, im Sü­den nur noch 10 km und grenzt im Osten an die von Wiesen durchsetzte Hoch­ebene der Lika, im Westen ist das Meer, auf das man bei Wanderungen immer wie­der blicken kann.

Klima

Das Klima des Velebit ist auf kleinstem Ge­biet sehr vielfältig und daher für Wis­sen­schaftler außerordentlich in­te­res­sant: Wir haben es hier mit dem me­di­ter­ra­nen Klima zu tun, treffen aber be­reits nach 10 km auf das Ge­birgs­kli­ma; beide prallen auf den Gipfeln mit ih­ren unterschiedlichen Luft­strö­mun­gen aufeinander, hinzu kommt das Kon­tinentalklima von der Lika. Der Ve­le­bit ist ein Karstgebirge, aus Kar­bo­nat­ge­stein wie Dolomit und Kalkstein mit den ihm typischen Eigenschaften: Schluch­ten, Spalten, Einsenkungen, Kar­ren, Kamenitzen, Dolinen, Höhlen wie Lukina jama und Cerovačke pećine (→ N. P. Nord-Velebit und Umgebung von Starigrad Paklenica) und Flüsse, die teils unterirdisch verlaufen oder sich beein­druckend ihren Weg durchs Ge­stein brechen.

Trotz des südlichen Brei­tengrads liegt die Durch­schnittstem­peratur in den Ber­gen die Hälfte des Jah­res nur knapp über dem Ge­frier­punkt (mit gro­ßen Tag- und Nacht­schwan­kungen). Schnee gibt es zwar bis Mai, doch für Win­tersport ist der Velebit nicht ge­eig­net, dafür bes­tes Revier zum Wandern (→ N. P. Nord-Vel­ebit und Kleiner Wan­der­führer/Wan­derungen 5, 6, 7 und 8), Berg­steigen, Klettern und Moun­tain­bi­ken.

Flora und Fauna

So ist es auch nicht verwun­der­lich, dass sich hier eine artenreiche Flo­ra und Fauna an­gesiedelt hat. Es gibt Wälder, Wiesen und die Felsvegetation. Um den Arten­reich­tum des Velebit besonders verdient machte sich der un­ga­ri­sche Botaniker Arpad Degen (1866-1934), nach dem auch die Na­tio­nal­park­blume Degenija be­nannt wurde (s.u.). 2200 Pflanzen sam­melte er, be­stimm­te und ver­zeich­ne­te sie und ver­öf­fentlichte seine For­schungs­er­geb­nis­se in den 1930er-Jah­ren. Auch der Forst­ingenieur Ante Premužić machte sich um den Velebit sehr ver­dient, u. a. ließ er den nach ihm be­nan­nten Lehrpfad Premužićeva staza (→ N. P. Nord-Ve­le­bit) anlegen.


Die Nationalparkblume Degenija

Im Naturpark Velebit wurden ins­ge­samt 2700 Pflanzenarten registriert, da­run­ter 79 en­de­mische wie die Velebit De­genie (Degenia velebitica), die Ve­le­bit-Glockenblume (Canpanula velebitica) oder das Rosengewächs (Sibiraea croatica). Fährt man von der Küste auf­wärts, geht die Fahrt durch Dor­nen­ge­wäch­se, Flaumeichen und Schwarz­bu­chen, dann durch Schwarzkiefern, Küs­ten­buchen und Bergkiefern, Fich­ten und Gebirgsfichten. Auf den Wan­der­pfa­den läuft man oft durch 100-jäh­ri­gen Buchen-Tannenwald und Stein­ei­chen- oder Hainbuchenwald.

Neben dem üblichen Rotwild, den Wild­schweinen und Hasen gibt es auch Gäm­sen und Steinböcke an den West­flan­ken. Meist nicht sichtbar sind die ra­ren Exemplare von Braunbären, Wolf, Luchs und Wildkatzen, daneben das Au­erhuhn und Hasel­huhn. Die alten Bäu­me bieten beste Nistplätze für zahl­rei­che Vögel, darunter auch die ver­schie­densten Eulen und Spechte, die Lang­fußfledermaus lebt in den Höh­len und im Fels der Steinadler. Viele Kriech­tiere haben hier ihren Le­bens­raum, u. a. die harmlose braune Ve­le­bit-Ge­birg­seidechse (Ibero lacerta horvathi), aber auch Giftschlangen wie Horn­vi­pern und Kreuzottern. Im Som­mer sind die viel­fäl­ti­gen bunten Schmet­terlinge ein Au­genschmaus, et­li­che davon wer­den auf der „Roten eu­ro­päischen Schmet­ter­lingsliste ge­fähr­de­ter Arten“ geführt.

Kulturgeschichte

Der Velebit birgt alte Kulturgüter wie die Toten­steine Mirilas (→ Starigrad Pak­le­ni­ca), Kapellen und Stein­in­schrif­ten aus dem 4. Jh. Auch historische Han­delswege ver­liefen hier, so die Josefina (von Senj über den Vratnik-Pass gen Pannonische Tief­ebene), die Teresiana (von Karlobag über den Pass Ošt­ar­ijska vrata nach Gospić), im Süden die Straße über Sv. Rok und Kapela. Die Römer nutzten die Stra­ßen auch für ihren Salzhandel, die Habsburger und später auch kurz die Franzosen zur mi­litärischen Absicherung.

Sehenswertes

Gerne besucht werden der Botanische Garten Velebit (→ Nationalpark Nord-Ve­le­bit) mit dem Berg Zavižan, nörd­lich davon der Berg Vučjak, weiter südlich die Berge Rožanski kukovi, ober­halb von Kar­lo­bag der Pass Oštarijska vrata. Hier eig­nen sich auch der Berg Kiza und der Bergzug Dabarski kukovi bes­tens für Wan­der­tou­ren. Im Süd-Velebit lockt natürlich der Nationalpark Paklenica mit seinen be­ein­druckenden Schluch­ten. Et­was außer­halb, am nord­west­lichen Rand­gebiet, kann man das Bärenrefugium bei Ku­terevo besu­chen (→ Na­tionalpark Nord-Velebit). Win­ne­tou-Liebhaber können im süd­li­chen Ve­le­bit bei Starigrad Paklenica und am Can­yon Zrmanja auf den Spu­ren und den Dre­h­orten von Winnetou und Old Shat­terhand wandeln, ob orga­nisiert per Jeep oder in­dividuell per Moun­tai­n­b­ike (→ Starigrad Paklenica). Auch die Grot­ten Cerovčke pećine bei Gračac sind un­bedingt einen Besuch wert (→ Um­gebung von Starigrad Pak­le­ni­ca)

Übe­rhaupt ist der Velebit ein El­do­ra­do für Mountainbiker, viele unberührte Ma­ka­dam­straßen führen durch die gi­gan­ti­sche Bergwelt. Gute Orientierung, Werk­zeug und Kartenmaterial sind Pflicht!

Informationen Naturpark Velebit, Zen­trale, Ka­ni­ža gos­pi­ćka 4 b, 53000 Gospić, Tel. 053/­560-450; Ne­ben­stelle in 53274 Krasno, Tel. 053/­851-380; www.pp-velebit.hr. Zudem in 23450 Obrovac, Trg hrvatskih vitezova 32, Tel. 023/­689-818.

National­park Nord-Ve­lebit, Zentrale in 53274 Krasno, Krasno 96, Tel. 053/665-380, www.­np-sjeverni-velebit.hr. Mo-Fr 7-15 Uhr.

National­park Pa­kle­nica, Fran­je Tuđmana 14 a, 23244 Sta­ri­grad Pa­k­le­ni­ca, Tel. 023/369-202, -155, www.np-paklenica.hr.

Nationalpark Nord-Velebit

Der Nationalpark Sjeverni Velebit um­fasst eine einzigartige Landschaft, birgt streng ge­schützte Reservate, einen Bo­ta­nischen Garten, die tiefste kroatische Grot­te, über 1600 m hohe Berge, me­te­o­ro­logische Stationen und den aus­sichts­rei­chen Lehrpfad Premužićeva sta­za. Am Rande des Nationalparks liegt das Bären­waisenhaus.

Erst 1999 wurde der nördliche Teil des Naturparks Velebit mit einer Fläche von 10.900 ha zum Na­tio­nalpark Nord-Ve­lebit erklärt. Das Gebiet ist mit Rot­buchen, Lat­schenkiefern, Tannen und Fich­ten bewachsen, zeigt aber größ­ten­teils seine nack­ten Kalksteinkarren, Do­linen und Gipfel, kukovi genannt - wun­derschöne Ge­bil­de kann man hier be­wundern und die Weitsicht auf das In­land der Lika und das Meer ge­nießen. Hier sollen auch noch Braun­bär, Luchs, Wolf und Wildkatze leben, da­neben vie­le Pflanzen (→ Naturpark Velebit/Flora und Fauna).

Das Auto muss an den Parkplätzen am Ende der Nord- oder Südzufahrt des Na­tio­nal­parks (→ Anfahrt) ste­hen­blei­ben, Mountainbikes können den Forst­weg be­nut­zen, der an der Ost- bzw. Rand­seite des Nationalparks verläuft. Wer zum Bota­ni­schen Garten möchte, wählt am besten den Nationalpark-Nor­d­eingang bei Babić síča. Innerhalb des Nationalparks gibt es nur Berg- und Schutz­hütten. Pensionen und Gast­häuser sind in Krasno Polje.

Botanischer Garten

Der 50 ha umfassende Botanische Gar­ten (Ve­le­bit­ski botanički vrt) liegt an der Nord­seite des Zavižan (1677 m) auf 1433 bis 1500 m Höhe auf der Doline Modrić dolac. Bereits 1967 ließ ihn Prof. Dr. Fran Kušan anlegen, ein paar Jahre später wurde auch das an­gren­zen­de Gebiet Zavižan-Balinovac mit 118 ha zum Re­servat erklärt.

Zahl­reiche Pflanzen wurden als An­schauungsmate­rial angesiedelt: Neben

Auf dem Premužićeva staza (Premužić-Lehrpfad) im Natio­nal­park Nord-Velebit


Auf dem Wanderpfad Premužićeva staza

Die­sen bestens präparierten 57 km langen Wanderpfad von Za­v­i­žan bis Baške Oštarje ließ von 1930 bis 1933 der Forstingenieur und passionierte Berg­steiger Ante Premužić (1889-1979) in den Fels schlagen und im Tro­cken­mauerstil befestigen - der Weg, der nach ihm benannt wurde, gilt als Meis­terwerk dieser Baukunst und führt durch den eindrucksvollsten Teil des Na­tionalparks Nord-Velebit - fantastische Aussichten bieten sich gen Meer und ins Inland der Lika. Die Bearbeitung des Pogordje-Steines wurde von Fach­kräften ausgeführt, die zudem in jener Zeit froh über ei­nen Arbeitsplatz waren. Auch auf der Insel Rab hat er sich mit ei­nem Pfad (Sv. Petar/Matkići bis Lopar) in der Trock­en­stein­bau­wei­se verewigt, der als Geo-Lehrpfad aus­gewiesen wurde (→ Insel Rab).

be­kann­ten wie Alpenrose, En­zian und Edel­weiß finden sich 600 au­to­ch­thone Ar­t­en, zu­dem weitere 300, die aus an­de­ren Teilen des Velebit zu­sam­men­ge­tra­gen wurden, so­wie viele en­de­mi­sche, d. h. nur hier vorkommende Pflan­zen wie auch die Velebit-Natio­nal­blu­me, die im Mai gelb blühende Degenie (→ Naturpark Velebit/Flora und Fau­na). Jede der Pflanzen trägt ein Na­mens­schildchen. Der Bo­ta­ni­sche Gar­ten um­fasst Wäl­der (u. a. Wach­ol­der, Berg­kie­fern, Rotbuchen, Fich­ten und Tan­nen), Wiesen, Steinflächen und eine Quelle. Vom In­for­ma­tions­häus­chen führt ein 600 m langer Na­tur­lehrpfad rund um die Doline Modrić dolac. Der Bota­nische Garten ist in 10 Min. vom Parkplatz in Rich­tung Sü­den erreichbar (→ An­fahrt), die beste Be­suchszeit, um die Blü­tezeit der Pflan­zen zu sehen, ist von Ende Mai bis Juli.

Reservate innerhalb des Nationalparks

Nördlich des Botanischen Gartens liegt das 80 ha große Reservat Visi­ba­ba (Schnee­glöck­chen), Standort der kro­a­ti­schen Sibirea, anschließend das Wald­reser­vat Borov vrh mit auto­ch­tho­nen Schwarz­föh­ren­be­stän­den. Süd­lich des Bergs Zavižan die un­ter be­son­derem Schutz stehenden Ro­žans­ki ku­ko­vi (1220 ha) mit spe­ziellen geo­mor­pho­lo­gi­schen Phä­no­me­nen, daneben noch Hajdučki kukovi mit der erst 1993 ent­deckten Lukina jama - mit 1392 m die tiefste Höhle Kroatiens und die acht­tiefs­te welt­weit. Wegen des schlüp­fri­gen Terrains und verdeckter Höh­len sollte man die Re­ser­va­te besser nicht ohne Führer begehen. Die südöstliche Park­grenze bildet das gro­ße, einma­lige Wald­reser­vat Štirovača.

Wandergebiete im Nord-Velebit

Vom Botanischen Garten aus kann man auch die umliegenden Gipfel des Na­tio­nal­parks erkunden - die Aussicht auf Meer und Umland ist fan­tastisch.

Am Fuß des Bergs Vučjak (1645 m) steht die be­wirt­schaftete Berg­hüt­te Zavižan (1594 m) mit meteorologischer Station. Wer gut zu Fuß ist, kann auch den Premužić-Pfad gehen; der 57 km lange Weg führt vom Bo­tanischen Gar­ten durch die Rossijeva koliba (bi­zar­re Fels­landschaft) über den Berg Veliki Alan nach Oštarije. Für die Ge­samt­strecke muss man 3 bis 4 Tage rechnen (kom­plette Wan­der­aus­rüs­tung und Es­sens-/Wassermitführung er­for­derlich! Weg­stre­cke ver­läuft meist ein­fach). Schön sind auch nur Teilstrecken, z. B. von der Berghütte Zavižan bis zur Berg­hütte Alan (ca. 13 km bzw. rund 6 Std. Laufzeit). Einen schönen Eindruck er­hält man auch auf einer Wanderung nur bis zur Rossijeva koliba.

Wanderung 5: Nationalpark Nord-Velebit - auf dem Premužić-Lehrpfad

Aussichtsreiche und interessante Familienwanderung vom Dom Zavižan bis zur Rossijeva koliba.

Praktische Infos

Anfahrt Von Sv. Juraj auf der Straße berg­an in Richtung Krasno Polje. In Oltari (Sv. Juraj-Oltari 14 km) die Ab­zwei­gung Rich­tung Zavižan bzw. Sjeverni Velebit zum Nord­eingang des Na­tio­nalparks, Ba­bić síča, neh­men (Oltari-Babić síča 10 km). Ab dem N. P.-Eingang 7 km weiter auf gut prä­pa­rier­tem Ma­ka­dam durch mäch­tige Bu­chen­wäl­der bis zum Parkplatz un­ter­halb der Berg­hütte Zavižan (zum Bo­ta­ni­schen Gar­ten ca. 2 km zu Fuß). Per Moun­tain­bike kann der ab hier beginnende Forstweg be­nutzt werden. Auf halbem Weg zwischen Ol­tari und Babić siča kann man Krasno Polje in 5 km auf dem Makadam erreichen (man muss also nicht mehr auf die Haupt­straße zurück).

Eintritt Die Tickets sind 3 Tage gültig. Wer per Auto kommt: Erwachsene 45 KN, Stud./Kin­der 6-14 J. 30 KN, Fam. 115 KN. Es gibt auch Kom­bi­tickets mit dem Besuchercenter.

Wer bis zur Berghütte Alan läuft, kann einen Rüc­k­transport (Vorabbuchung) über die Na­tio­nal­parkverwaltung organisieren.

Information National­park Nord-Velebit, Zen­trale in 53274 Krasno, Krasno 96, Tel. 053/665-380, www.np-sjeverni-velebit.hr.

Besuchercenter Krasno (s. o.), 15. Juni bis Anf. Sept. So-Do 8-17, Fr/Sa bis 18 Uhr, 1. Juni bis 14. Juni tägl. 8-16 Uhr. Danach tägl. 8-16, teils auch nur noch bis 14 Uhr. Nov.-Mai ge­schlossen. Hier er­hält man gute Infos, Kar­ten­ma­terial und auch Zim­mer­ver­mittlung. Eintritt 40 KN, Stud./Kinder 6-14 J. 25 KN, Fam. 100 KN. Es gibt auch Kombitickets.

Infocenter Babić siča (beim Eingang), 15. Juni bis Anf. Sept. tägl. 8-19 Uhr, 1. Juni bis 14. Juni So-Do 8-16, Fr/Sa bis 18 Uhr. Danach wie Infocenter Krasno.

Infocenter Alan, nur 1. Juni bis Anf. Sept. tägl. 9-17 Uhr.

Kartenmaterial Naturpark (Park Prirode) Velebit, 1:100.000; Sjeverni Velebit 1:30.000.

Übernachten/Essen im Nationalpark Berghütte Zavižan (1594 m), einfache Über­nach­tungs­mög­lich­keit. 26 Plätze im Bet­ten­lager und in 2-Bett-Zimmern, Duschen, ca. 120 KN/Pers. Ge­trän­ke und ein­fa­che Mahl­zei­ten (am besten nach Absprache). Geöffnet ganz­jährig. Tel. 053/614-209, -203.

Schutzhütte Rossijeva koliba (1580 m), auf hal­bem Weg zum Berghaus Veliki Alan. Schlaf­lager für max. 8 Pers. ohne Ver­sor­gung. Es gibt einen Ofen, Wasser aus der Zisterne (muss abgekocht werden) und Holz - zudem beste Aussicht.

Berghütte Veliki Alan (1305 m), steht in schöner Lage am Süd­rand des N. P. Nord­velebit und südlich von obi­ger Schutzhütte; 46 Bet­ten in 5 Räu­men (kei­ne Duschen u. Strom) für 120 KN/Pers.; Ge­tränke und ein­fache Gerichte (bzw. Es­sen nach Ab­spra­che). An­fahrt mit dem Auto von Ja­bla­nac auf Asphalt und kur­ven­reich in 25 km. Weg­zeit von Berg­hütte Zavi­žan ca. 6 Std. auf dem Pre­mužić-Pfad. Ende Mai bis Ende Okt., da­nach je nach Wetter nur So. Tel. 099/5154-999 (mobil).

Krasno Polje

Auf etwa halbem Weg von Sv. Juraj nach Otočac passiert man das lang­ge­streck­te, ru­hige Dorf, das sich im Hoch­tal und am Rande des Nationalparks Nord-Velebit aus­breitet. Es ist idealer Aus­gangsort für Touren in den Na­tio­nal­park vor allem für jene, die nicht in einer Berghütte nächtigen möchten. Das Dorf, umgeben von Wie­sen und Wäl­dern, lebt vom Holzhandel, zudem gibt es hier Käsereien. Am östlichen Dorf­ende liegt am Berg die Wall­fahrts­kirche der Mutter Gottes von Krasno (Sve­tište Majke Božje od Krasna), wo man ebenfalls nächtigen kann.

Information National­park-Verwaltung Nord-Velebit, 53274 Krasno, Krasno 96, Tel. 053/665-380, www.np-sjeverni-velebit.hr. Mo-Fr 8-15 Uhr. Zudem Besuchercenter (s. o.).

Übernachten/Essen Konoba-Pension Jure, am westlichen Ortsbeginn von Kras­no. Ein­fache Zimmer (1-, 2- u. 3-Bett-Zim­mer) mit und ohne Bad (ca. 23 €/Pers. mit Früh­stück) und Schlaf­saal für 10 Pers. Kula 165, Tel. 053/851-100, 098/136-0570 (mobil), www.konoba-sobe-jure.com.hr.

*** Appartements Manjan, Ortsmitte, neu, ge­mütlich und sehr schön - auch mit Hei­zung. Es gibt Appartements (2+1 Pers., ca. 45 €) und Zim­mer (DZ ca. 32 €, 5 €/Pers. Früh­stück); we­ni­ge Meter entfernt das ein­fache, zugehörige Bistro Manjan mit Gar­ten, wo man essen und früh­stücken kann. Tel. 053/851-014, 098/601-865 (mobil), www.bistro-manjan.hr.

Forstmuseum Krasno (Hrvatske Šume), im net­ten Haus am Ortsende, bei der Pfarr­kir­che. Hier gibt es nette Zimmer und Ap­parte­ments und einen hübschen Garten. Krasno b. b., Tel. 053/746-550. In der Nähe ist das Bistro Libertas.

* Hotel Degenja, rund 1 km nach dem Orts­ende zweigt ein Sträßchen ab zum Wall­fahrts­ort zur Prozessionskirche, bergan (2 km). Das Hotel dient v. a. den Pilgern. Schön ist hier lei­der nur die weite Sicht. Ansonsten sehr ein­fa­che Zimmer (DZ/F ca. 40 €). April-Okt. (nur wenn kein Schnee liegt!). Krasno 19 a, Tel. 053/851-205.

Bärenrefugium Kuterevo

Beim gleich­namigen Ort liegen, mitten in der üp­pigen Natur an den nord­öst­li­chen Ab­hängen des Velebit-Gebirges die Bä­ren­ge­he­ge, die besichtigt werden kön­nen. Das Projekt wurde 2001 ins Le­ben ge­ruf­en, un­ter­stützt von ver­schie­dens­ten in- und aus­län­di­schen Stif­tun­gen (u. a. auch von der Ber­li­ner Na­tur­schutzstiftung). Nach Alter getrennt le­ben hier verwaiste Bären in Gehegen auf ca. 5 ha.

Da­ne­ben gibt es auch eine in­zwi­schen sehr be­liebte Vo­lon­tär­station (mit Volon­tä­ren auch aus Deut­schland), ein Büro und ei­nen Bä­ren­fried­hof. Die Jung­bären kom­men aus den un­ter­schied­lichsten Re­gio­nen Kro­a­tiens und wä­ren in freier Wild­bahn nicht le­bens­fä­hig gewesen. Um Über­le­bens­fä­hig­keit und Im­munität ge­gen Krank­heiten zu er­langen, müssen die Tie­re min­des­tens zwei Mo­na­te lang Mut­ter­milch er­halten. Acht Monate Mut­ter­milch be­nötigen die Bä­ren, um die für ein Leben in freier Na­tur not­wen­di­ge Ent­wick­lung durch­lau­fen zu kön­nen. Ver­waiste Bä­ren brauchen dem­ent­spre­chend viel Zu­wen­dung und be­son­de­re Pfle­ge.

Das Projekt leitet vor Ort Ivan Crn­ko­vić-Pavenka, der lan­ge Zeit in Deutsch­land lebte. Auch die Dorf­be­völ­ke­rung wurde in das Projekt in­te­griert und sorgt für preis­werte Über­nach­tungs­mög­lich­keiten für Be­su­cher. Ge­öff­net von Os­tern bis Ende No­vember.

Anfahrt/Übernachten Bären­re­fu­gium, Pod crikvom 103, 53225 Kuterevo, Tel. 053/799-001, www.baerenfreunde-kuterevo.de. Vor­an­meldung unter Tel. 091/5835-412 (mo­bil). Eine Spende wird erwartet. Es gibt le­ckeres Es­sen und Unter­künfte in der Um­gebung, ca. 12 €/Pers. Anfahrt: Von Sv. Ju­raj ca. 35 km nach Kuterevo (Ab­zweig von der Haupt­stra­ße in Richtung Oto­čac, ca. 10 km hin­ter Kras­no Polje, dem Holz­schild Medvid/Bär fol­gen).


Im Bärengehege - Bär Ljubo Lik (geb. 2003) als Kleinkind

Nordkroatien Reiseführer Michael Müller Verlag

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