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PORTO PI – ÜBERRASCHENDES AM RAND

KUNST, KANONEN UND EIN KÖNIGLICHER GARTEN


In Palmas Stadtteil Porto Pi legen die großen Kreuzfahrtschiffe an. Am südlichen Ende von Palmas Hafenbucht gibt es aber noch viel mehr zu entdecken: ein Militärmuseum mit sprödem Charme, aber toller Aussicht, einen königlichen Garten und ein Kunst-Highlight, das genau genommen schon in einem anderen Stadtteil liegt. Egal, einen Besuch ist es auf jeden Fall wert.


Die angenehmste Art, um nach Porto Pi zu kommen, ist das Fahrrad. Man steigt zum Beispiel in der Innenstadt aufs Rad und radelt dann immer am Hafen entlang nach Westen. Es geht vorbei an traditionellen Fischerbooten, den Llaüts, schicken Jachten, und vielleicht liegen da sogar noch Fischernetze aus, um geflickt zu werden. Manchmal sieht man vor lauter Segelmasten das Meer nicht mehr, und manchmal möchte man gleich anhalten, um die Ankunft in Porto Pi durch einen Kaffee oder ein ausgiebiges Mahl mit Meerblick hinauszuschieben. Jedes Jahr legen in Porto Pi mehr als 500 Kreuzfahrtschiffe an. Wer Orientierungsprobleme hat, muss also nur nach den schwimmenden Hotelhochhäusern mit den wehenden Rauchfahnen Ausschau halten. Das Hafenviertel hat bis vor wenigen Jahren fast kein Tourist aufgesucht, es sei denn, er oder sie kam mit der Fähre aus Barcelona. Heute ist die Promenade renoviert, und schicke Fischlokale locken mit einladenden Terrassen.

Ein 700 Jahre alter Leuchtturm

In früheren Zeiten orientierte man sich nicht an den Kreuzfahrtschiffen, sondern am ältesten Leuchtturm der Insel. Er soll sogar der drittälteste in ganz Europa sein, errichtet im Jahr 1300. Oberhalb des Turms duckt sich die Festung Sant Carles auf der Landzunge. Darin ist ein etwas angestaubtes Militärmuseum untergebracht, obwohl es mit seiner Eröffnung im Jahr 1991 noch gar nicht so alt ist, jedenfalls nicht für ein Museum. Die Festung hat schon ein paar Jährchen mehr auf dem Buckel. Sie wurde im 17. Jahrhundert errichtet und ist ein guter Platz, um über den Lauf der Dinge nachzudenken.


PALMA HAT AUCH ABSEITS DES ZENTRUMS EINIGES ZU BIETEN, WIE DAS MUSEUM DER MIRÓ-STIFTUNG MIT EINEM ATELIER, DAS SELBST EIN ARCHITEKTONISCHES KUNSTWERK IST.

Zum Beispiel wann die Insel zum letzten Mal angegriffen wurde, wie die Bucht vor 100, 200 oder 500 Jahren aussah und wohin sich diese Insel entwickeln wird? Den meisten Mallorquinern ist Porto Pi eher wegen des großen gleichnamigen Einkaufszentrums ein Begriff. Andere verbinden damit Bilder royaler Sommerfrische, schließlich erholt sich traditionell die königliche Familie im Marivent-Palast von ihren repräsentativen Aufgaben. Schon nicht mehr ganz in Porto Pi, aber nicht weit entfernt, liegt die sehenswerte Miró-Stiftung. Die Anlage ist nun sicherlich kein »Secret Place« mehr, andererseits ist sie es doch, denn gemessen an dem, was geboten wird, ist der Andrang selbst in der Hochsaison überschaubar.

Graffiti im Landhaus

1956, als Joan Miró überall außer in Spanien als großer Künstler gefeiert wurde, zog er mit seiner Frau Pilar nach Mallorca. Auf dem Grundstück der Finca Son Abrines im höher gelegenen Teil von Cala Major, das es als Urlaubsort so noch gar nicht gab, ließ er sich von seinem Freund, dem Architekten Josep Lluis Sert, ein Atelierhaus bauen – und wer heute dort hineinschaut, glaubt, dass der Meister nur mal kurz zum Mittagessen gegangen ist. Das angrenzende Landhaus Son Boter kaufte der Künstler später hinzu. Ja, auch da sollte man hineinschauen. Der Künstler hat die trutzige Masia als Skulpturenwerkstatt genutzt und an den Wänden einige Graffiti hinterlassen.


DIE GÄRTEN DES MARIVENT-PALASTS

Zu einer königlichen Sommerresidenz gehört unbedingt auch ein Garten, besser gesagt ein Park. So ist es auch im Palast Marivent, den die Königsfamilie im Sommer traditionell bezieht, zumindest für einige Wochen. In der Gartenanlage dürfen seit 2017 alle Urlauber lustwandeln – und natürlich die Mallorquiner, denen die Anlage im Prinzip gehört. Im Areal mit seinen rund 9000 Quadratmetern wird das gepflegte Grün von Bronzeskulpturen des Künstlers Joan Miró aufgelockert, die er in den Jahren zwischen 1969 und 1981 geschaffen hat. Der 1925 erbaute Marivent-Palast, der in früheren Zeiten als Museum und Hotel genutzt wurde, ist leider nicht zugänglich.

WEITERE INFORMATIONEN

Fundació Pilar i Joan Miró, C/Joan de Saridakis 29, Sommer Di–Sa 10–19, im Winter bis 18 Uhr, So ganzjährig 10–15 Uhr, www.miro.palmademallorca.es

Museu Militar Sant Carles, Crta. Dic de l’Oest, Tel. 0034 971 40 21 45, Di–So 10–14 Uhr, www.castillomuseosancarlos.com

Jardins de Marivent, Avinguda de Joan Miró 229, tägl. Mai–Sept. 9–20, Okt.–April bis 16.30 Uhr

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