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ILLA DE SA DRAGONERA – DAS TIERPARADIES

VON KLEINEN DRACHEN UND GROSSEN VÖGELN


Menschenleer heißt nicht leblos: Gleich nach der Ankunft auf der Illa de sa Dragonera, einem gut vier Kilometer langen und bis zu 349 Meter hohen Felsriff, das vor der Westspitze Mallorcas im Meer liegt, wird man von unzähligen Inselbewohnern geradezu überfallen.


WIE EIN SCHUPPENTIER IN DER ABENDDÄMMERUNG: DIE »DRACHENINSEL« VOR DER BUCHT VON SANT ELM.

Es sind Dragonera-Eidechsen, bis zu zehn Zentimeter große Reptilien im braunen, grünen oder auch blauen Schuppenkleid, die sogar um die Schnürsenkel der Trekkingschuhe herumwuseln – allerdings nur bei Sonnenschein, denn bei Schlechtwetter bleiben die wechselwarmen Lebewesen in den Felsspalten. Es leben Abertausende Tiere dieser endemischen, also nur hier vorkommenden Art auf der Insel und haben ihr wohl den Namen gegeben. Und sie zeigen kaum Scheu vor Menschen – aber von denen gibt es hier ja auch nicht viele. Es hätten mehr werden können, denn in den 1970er-Jahren plante ein Bankenkonsortium den Bau eines Luxus-Feriendorfs. Naturschützer besetzten das Eiland kurzerhand und retteten damit seine Unversehrtheit.

Flugshow vor dem Felsriff

Heute ist die Illa de sa Dragonera einer der am besten geschützten Naturparks der Balearen – und ein wahres Vogelparadies: Im Frühjahr erschallen überall die aufgeregten Rufe von Mittelmeer- und Korallenmöwen, die hier ideale Brutplätze finden; Zwerg- und Fischadler sind zu sehen, Samtkopf-Grasmücken eilen durchs Gebüsch, Krähenscharben bevölkern die Küste, Eleonorenfalken zeigen ihre Flugkünste. Letztere haben in den steilen Felswänden der Nordwestseite die größte Brutkolonie auf den gesamten Balearen. Auch die stark bedrohten Balearen-Schwarzschnabel-Sturmtaucher bauen ihre Nester in den Klippen. Mit einem Fernglas ist man nah dran am Geschehen zwischen Himmel und Insel. Wer Glück hat, entdeckt im Wasser sogar springende Delfine oder Meeresschildkröten.

Soldaten, Seeräuber, Schwarzhändler

Wer die Insel erkunden möchte, muss per Boot von Sant Elm im Westen Mallorcas in die Bucht Es Lladó hinüberfahren. Dort versteckten sich einst die Piraten, bevor sie zu ihren Raubzügen aufbrachen. Auf dem vorgelagerten Inselchen Pantaleu waren im Jahre 1229 die Kriegsschiffe König Jaume I von Aragón gelandet, um die Wiedereroberung Mallorcas von den Arabern vorzubereiten. Und bis ins 20. Jahrhundert hinein verbargen Schmuggler in den Höhlen der Dragonera Kaffee, Zucker, Tabak und sich selbst vor der Obrigkeit. Von der erhält man heute im Infozentrum die kostenlose Genehmigung für den Inselbesuch. Dann stehen drei beschilderte Wege zur Verfügung: Einer führt zum Cao des Llebeig, dem Kap des Südwestwinds, wo man ein Leuchtfeuer und einen Wachturm aus dem Jahr 1585 besichtigen kann (zweieinhalb Stunden hin und retour), einer in die entgegengesetzte Richtung zum Kap des Nordwinds an der Nordostspitze (insgesamt eine Stunde). Die schönste Route schlängelt sich auf den höchsten Inselberg (Aufstieg eineinhalb Stunden, Abstieg gut eine Stunde).

Auf der Spitze Na Pòpia stehen die Reste des Far Vell, des ältesten Leuchtturms der Dragonera. Erbauen mussten ihn Kriegsgefangene im Jahre 1852 – sein Platz war allerdings nicht optimal gewählt, denn die Wolken verschluckten regelmäßig seine Lichtsignale. Daher ersetzte man ihn schon 1910 durch die Lichtanlagen am Meer. Am Sattel des Coll Roig fasziniert der magenkribbelnde Tiefblick über die Steilküste. Der höchste Punkt auf dem Buckel des steinernen Drachens bietet eine Traumsicht zur Serra de Tramuntana, zu der die Insel aus geologischer Sicht gehört, und über den dazwischen gelegenen Canal des Freu: Diese nur 780 Meter breite Meeresenge ist für ihre unberechenbaren Wasserströmungen berüchtigt; dort liegen schon seit der Antike Schiffe auf dem Grund.


DIE CALA EN BASSET, GESEHEN VON LA TRAPA.


ERST SCHIPPERN, DANN SPEISEN

Vom gebührenpflichtigen Parkplatz am Ortseingang von Sant Elm gelangt man zu Fuß in wenigen Minuten auf der Avinguda Jaume I zum kleinen Hafen, wo das Boot »Margarita« zur Dragonera ablegt (April–September ab 9.45, im Oktober ab 10.15 Uhr, jeweils alle 30 Minuten, letzte Rückfahrt um 16.50, im Oktober um 15 Uhr). Gruppen ab zehn Personen müssen sich für einen Besuch der Insel anmelden (unter Tel. 0034 971 17 37 31). Auf der Insel gibt es kein Restaurant, daher Trinkwasser mitnehmen!

Sehr gut speist man im Restaurant Es Molí, das etwas abseits im nördlichen Ortsbereich von Sant Elm liegt; gelobt werden vor allem Fischgerichte und die Desserts.

WEITERE INFORMATIONEN

Schiff »Margarita«, www.crucerosmargarita.com

Restaurant Es Molí, https://restaurantesmoli.com

Insel Dragonera, Aktuelles über www.illesbalears.travel/touristisches-angebot/de/mallorca/naturschutzgebietsa-dragonera

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