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Kapitel 4: Das Paradies
ОглавлениеIn unserer Schule klingelte die Schulmeisterin noch mit einer Glocke. Automatische Klingeln lernte ich erst im Gymnasium kennen. Die Hausmeisterin hatte sich an dem Donnerstag etwas verspätet. Als wir bei Madame klingelten, sagte sie zu Ren: „Es freut mich, dass du wieder zu unserem Quartett gehörst. Wir nehmen dich gerne auf, ich hoffe, dass du deine Hemmungen abgelegt hast und nicht mehr zickig bist. Madame hatte Gulaschsuppe vorbereitet. Wir hatten uns inzwischen ausgezogen. Sie bat uns, vor dem Essen die Hände zu waschen, sie sah Rens Po an und sagte: „Lass dir von Lus deinen Po waschen, er ist nicht sauber.“ Ren ging mit mir zum Bad. Madame, Ros und Lin schauten zu, wie ich über dem Bidet Rens Po wusch. Sie tat mir leid, denn ich bemerkte, wie peinlich es ihr war. Madame sagte zu Ren: „Schau, es war doch nicht schwierig.“ Ren errötete am ganzen Körper und war sehr verlegen, sie wollte jedoch keine Spielverderberin sein. Die Gulaschsuppe und die Waffeln, die es danach gab, waren ausgezeichnet. Wie immer wuschen wir Geschirr ab und räumten es auf. Dann hatten wir zunächst einige Rechenaufgaben. Madame setzte sich neben mich und sagte: „Wenn Lin dich bei einer Klassenarbeit abschreiben lässt, kannst du damit vielleicht Lehrer hinters Licht führen, aber du hast die Rechnung nicht verstanden, die du vielleicht im Leben brauchst. Deshalb üben wir die Aufgaben jetzt.“ Endlich hatte ich die Textaufgaben begriffen, unser Quartett freute sich. Madame sagte zu mir: „Lus jetzt möchten wir alle wissen, wie das mit den Wühlmäusen ist, deshalb wirst du uns erzählen wie du Wühlmausschwänze vermehren kannst.“ Ich sagte: „Madame, i kann' s nit erzähle, weil dr Hartmut on i gschwore hen, dass mir des niemand saget.“ „Mein lieber Schatz“, sagte Madame zu mir, „ich bin sicher, dass du es uns erzählen wirst, denn unser Quartett hat keine Geheimnisse. Schau Lus, außer Lin, die dein Geheimnis kennt, sind wir alle neugierig.“ Madame hatte mich in eine schwierige Lage gebracht, da sie wusste, dass Lin unser Geheimnis kannte und unser Quartett keine Geheimnisse hatte, konnte ich nicht unbedingt auf meinem Versprechen mit Hartmut beharren. Madame sagte: „Wir werden abstimmen und dir, lieber Schatz, erneut versprechen, was in meiner Wohnung geschieht, oder was wir hier erfahren, erzählt niemand weiter.“ Natürlich stimmten alle, sogar Lin, die mein Geheimnis kannte und es lustig fand, gegen mich. Als Madame bemerkte, dass ich mein Geheimnis nicht preisgeben wollte, sagte sie: „Wir erleichtern deine Situation und machen ein Spiel daraus, dazu gehen wir ins Schlafzimmer.“ Ich war sehr gespannt, wie sie meine Situation erleichtern würde. Im Schlafzimmer sagte sie zu mir: „Du hast sicher schon gehört, wie man Gefangene, oder Hexen, die vermeintlich jemand verhext hatten und es nicht zugeben wollen, durch Folter zu Geständnissen zwang. Es wird für die Mädels eine neue Erfahrung und es gefällt uns sicher. Wir spielen es mit dir und du hast nur unter Folter dein Versprechen gebrochen.“ Sie sagte zu Ren und Ros: „Hier habt ihr zwei Binden, bindet Lus Arme an die Sprossenwand, spreizt ihm die Beine und bindet sie fest.“ Lin fragte: „Warum mit weißen Binden?“ Madame antwortete: „Wenn wir Schnüre nehmen, schneiden sie in die Haut ein. Seine Füße und Hände würden ihm einschlafen und man würde Striemen an Armen und Beinen sehen. Das Fesseln schmerzt mit Binden nicht, deshalb konzentriert sich der Gefolterte nur auf Schmerzen, die wir ihm beibringen. Ihr könnt ihn locker anbinden. Obwohl die elastischen Binden keine Schmerzen bereiten, kann er sich kaum bewegen. Stimmt‘s, mein Schatz?“ fragte sie. Ich sagte: „Stimmt, aber es isch trotzdem komisch, weil i mi kaum bewege ka, on mir hilflos vorkomm.“ Madame sagte zu Lin: „Um das Foltern echt erscheinen zu lassen, gibst du mir deinen Schlüpfer!“ Wir waren gespannt was sie damit wollte. Lin holte ihn vom Bügel aus dem Schrank und gab ihn ihr. Es war mir mulmig, unbeweglich mit gespreizten Armen und Beinen an der Sprossenwand gebunden zu sein. Madame sagte: „Es ist etwas eng, wir verschieben den Schrank.“ Ich bemerkte erstmals, wie leicht sich der Schrank verschieben ließ, die Rollen waren durch die Bodenleiste am Schrank nicht sichtbar. „Bevor wir Lus foltern, fotografiere ich ihn. Lin sorge dafür, dass sein Penis aufsteht.“ Madame hielt mir den Schlüpfer von Lin unter die Nase und fragte mich: „Ist es Lins Schlüpfer?“ Ich nickte, ich wusste nicht was das Spiel sollte. Als Madame vor mir stand und gähnte, steckte sie uns an, wir gähnten ebenfalls. Als ich gähnte steckte Madame mir Lins Schlüpfer in Mund und lächelte. Die Mädels staunten, ich bekam Angst, denn jetzt konnte ich nicht mehr sprechen und wenn ich schreien wollte, kam nur ein leises brummen aus meinem Mund. Ich musste konzentriert durch die Nase atmen. Als Madame mich an der Nase schüttelte, bekam ich Angst. Madame sagte: „Sei nicht ängstlich, du weißt es ist nur ein Spiel.“ Es beruhigte mich, im Spiegel, der auf der Rückseite des Schranks war, sah ich, wie die Mädchen neugierig zusahen. Ich überlegte, wie unser Spiel weiterging. Zunächst fragte mich Madame: „Mein lieber Gefangener, du willst nicht sagen, wie du Wühlmausschwänze vermehrst?“ Ich schüttelte meinen Kopf, denn sagen konnte ich nichts. Madame sagte: „Mädchen, wir haben es mit einem verstockten Gefangen zu tun? Wir müssen ihn foltern um zu erfahren, was wir wissen wollen.“ Madame versetzte mir zwei leichte Schläge auf meine Oberschenkel und stellte mir nochmals die Frage. Ich schüttelte erneut den Kopf, denn es tat nicht weh. Da zog Madame meine Vorhaut zurück und kniff mich in die Eichel, sie trat einen Schritt zurück und trat Barfuß meinen Hodensack, danach traf sie mich erneut mit dem Knie. Kein Mädchen weiß, welche Schmerzen ein Junge erleidet, wenn seine Hoden getroffen werden. Der Schmerz des Tritts durchzuckte meinen Körper. Sie fasste mich mit ihrer Hand an und lächelte. Ich erinnerte mich an das Gesicht der Kindergärtnerin, es hatte ähnliche Züge. Mich durchzuckten unvorbereitet fürchterliche Schmerzen. Der Schrei den ich ausstieß blieb in Lindes Schlüpfer hängen. Mein Körper spannte sich, ich zuckte und erstickte beinahe. Madame sagte etwas, das ich nicht wahrnahm. Madame fasste mich an der Nase und sagte: „Schau mich an, wenn ich mit dir rede, wenn du nicht brüllst, sondern vernünftig redest, nehme ich den Schlüpfer aus deinem Mund.“ Ich hätte alles versprochen. Endlich konnte ich wieder normal atmen. Madame fasste meinen Penis an und sagte: „Ros, dort habe ich eine Mausefalle, bitte zeig sie unserem Gefangenen, wenn er sein Geheimnis nicht verrät, lassen wir die Falle auf seinen Penis schnappen.“ Madame fragte mich: „Mein lieber Gefangener, willst du endlich dein Geheimnis verraten, oder soll Ros deinen Penis mit der Falle fangen? Wir können auch erneut mit den Bällen spielen.“ Natürlich verriet ich mein Geheimnis, ich hätte alles verraten und erzählte die Geschichte mit den Fallen und der Knetmasse. Madame erzählte den Mädchen, die Geschichte vom Bürgermeister und Erhard. Sie erfuhren, wie ich Wühlmausschwänze vermehren konnte und lachten. Die Mädchen hatten keine Ahnung, welche Schmerzen ich erlitten hatte. Madame fragte: „Louis, hat es sehr weh getan? Weißt du, ich bin eine Frau und kann deine Schmerzen nicht beurteilen.“ Ich antwortete: „Es tat furchtbar weh.“ Die Mädels dachten wohl es würde zum Spiel gehören. Madame sagte zu Ren: „Du darfst den Gefangenen noch einmal foltern, um zu sehen, ob er die Wahrheit sagte.“ Madame sah, dass Ren mich mit dem Tritt nicht richtig traf und sagte: „Drücke seine Bälle noch mal mit der Hand.“ Mein Schrei war so laut, dass sich meine Stimme überschlug, ich hätte fast das Bewusstsein verloren. Ren, Ros, und Lin erschraken. Ros sagte: „Ren du schpinnsch, du musch doch nit so furchtbar drucke.“ Ren entschuldigte sich und meinte: „I wollt dich nit quäle un han kaum drückt.“ Madame sagte: „Mädchen und Frauen wissen nicht, wie stark diese Schmerzen sind. Aber wir alle haben gelernt, wie wir uns gegen Männer wehren können. Kommt ihr drei, wir sind dabei vorsichtig, aber wir testen mal, ob wir mit dem Knie oder mit dem Fuß seinen Sack treffen. Die Mädchen konnten nicht erkenne, wie schmerzhaft die Folter war, denn man sah an meinen Geschlecht keine Spuren. Ich bat mich loszubinden, ich musste dringend auf die Toilette. -Heute bin ich sicher, dass Madame wusste, wie sehr sie mich quälte.- Madame sagte: „Wir begleiten dich, es ist eines der letzten Geheimnisse, die wir in unserem Quartett abbauen, deshalb werden wir uns gegenseitig auch auf der Toilette zusehen. Louis, es tut mir leid, dass du vielleicht mehr gelitten hast, als beabsichtigt.“ Sie nahm mich in ihre Arme und küsste mich. Ich lief etwas breitbeinig zur Toilette, weil ich noch Schmerzen hatte. Als ich fertig war, sagte Madame: „Komm liebe Ren, gestern hat Lus dir den Po gewaschen, heute bist du dran. Madame sagte: „Louis, Ren hat dich sauber geduscht und gewaschen, nimm die Seife und wasche sie ebenfalls. Weißt du, liebe Ren, gestern wurde Linde zur Frau, heute kannst ebenfalls eine richtige Frau werden. Lus begleite Ren auch so sanft ins Paradies.“ Lin protestierte und sagte: „Des will i nit, no will se nochher immer mit dem Lus vögle.“ „Aber Lin“, sagte Madame, „wir sind doch ein Kleeblatt, da gibt es keine Eifersucht.“ Madame klärte Ren auf und meinte: „Mein Schätzchen, wir möchten sehen, wie du dich von Lus entjungfern lässt. Lin hat es gestern genossen.“ Ros sagte: „Dann bin i nachher die einzige die no Jungfrau isch on nit vögle kann, des gfällt mir au nit.“ Madame sagte zu Ros: „Für dich lassen wir uns etwas einfallen. Ich kann mir vorstellen, dass deine Eltern irgendwann merken könnten, dass du keine Jungfrau bist und mit deinen Eltern wollen wir keine Probleme, denn sie würden vielleicht ein Drama daraus machen. Für deine Eltern lassen wir uns etwas einfallen, das akzeptabel und glaubwürdig erscheint. Ich verspreche dir, du wirst noch vor den Ferien eine Frau.“ Ren sagte: „Komm Lus, mir machet‘s gleich, un vöglet jetzt.“ Madame tätschelte ihren Po und lächelte als wir ins Schlafzimmer gingen. Madame schob den Schrank wieder vor die Sprossen-Wand und richtete ihre beiden Fotoapparate. Ich fragte, ob sie mich fotografiert hätte, als ich gefoltert wurde. Madame sagte: „Aber natürlich Lus, es sind interessante Bilder von dir.“ Madame legte ein frisches Badetuch in ihr Bett und Lin sagte zu Ren: „Weisch au warum, weil du glei saumäßig blutesch.“ Ren erschrak, Madame sagte: „Ren, es ist nicht schlimm und es wird dir gefallen, weil du danach eine hübsche Frau bist.“ Ich legte mich auf den Rücken, Madame streichelte mich und cremte mich ein. Ich schmuste mit Ren und streichelte sie zärtlich. Madame streichelte Ren und schlug sie, als sie auf mir lag, leicht auf den Po. Ren stieß einen spitzen Schrei aus und bewegte sich. Es gefiel ihr, sie bewegte sich schneller. Ich versuchte meinen Orgasmus zu verzögern, Ren streichelte und küsste mich. Madame streichelte ihren Rücken und fragte: „War es schön? Lus wie war es für dich? War es mit Lin, oder mit Ren schöner?“ Vor der schwierigen Antwort wollte ich mich drücken. Madame bestand auf einer Antwort. Ich sagte: „Es war fascht so schön wie mit Lin.“ Lin schaute mich an und lächelte, während Ren fragte: „Was han i falsch gmacht?“ Ich sagte: „Ren, du hasch doch nix falsch gmacht, aber d' Lin isch scho so lang mei Freundin, on mir kennet uns so gut, deshalb war‘s mit ihr schöner.“ Wir konnten noch eine Stunde im Himmelbett schmusen. Madame spielte mit Ros, die sich benachteiligt fühlte. Die schmerzhafte Folter wollte ich vergessen. Wir verabschiedeten uns und umarmten uns intensiv. Madame sagte: „Denkt an unseren Lehrgang zum Deich-Bauer und nehmt Vesper mit. Lin fragte: „Kann ich nach dem Lehrgang heim gehen?“ „Aber natürlich“, antwortete Madame, „du musst doch den Weg nicht zweimal gehen. Du kannst an der Weggabelung warten, dann musst du morgen früh nicht zur Schule kommen.“ Lin sagte: „Wenn ihr mi heimbringt, kann meine Klasse no unser jungs Kälble seh, on ihr könnet no a Glas Milch trinke.“ Madame antwortete: „Meine liebe Lin, wir möchten gerne dein Kälble sehen, aber wir trinken Wasser aus eurem Brunnen, denn so reich seid ihr nicht, dass du allen Mitschülern ein Glas Milch spendieren musst.“ Lin sagte zu mir: „Lus du musch kei Veschper mitbringe, des bring i dir mit.“ Lin fragte Frau Kofer: „Wenn wir morgen zum Deich-Bauer ganget, no kann doch uf em Rückweg dr Lus no nach de Mausfalle gucke, on no ärgert sich dr Erhard, on dann sehen alle, dass dr Lus, au ohne zu b'scheiße, Wühlmäus fängt“. Madame fuhr Ros heute nach Hause. Ren fuhr mit uns, sie durfte vorne sitzen. Wir fuhren bei Hartmut vorbei, er stand an der Straße und wartete. Wir erklärten ihm von unserem Lehrgang und dass wir die Fallen morgen lehren würden. Er war traurig, weil er gern Auto gefahren wäre. Er sagte leise zu mir: „Wie machet mir des mit dene Schwänz aus Knete?“ Ich sagte ihm, dass wir es erst wieder beim nächsten Mal machen würden. Während Ren sich mit Frau Kofer unterhielt schmuste ich mit Lin auf dem Rücksitz. Frau Kofer fuhr noch zum Deich-Bauer, um ihn zu fragen, ob sie morgen mit ihrer Klasse, seine Bienen ansehen könne. Herr Deich war nett und aufgeschlossen, als unsere Lehrerin mit ihrem Renault zu seinem Bauernhof kam. Der Hund bellte zunächst, als er Linde und mich erkannte beruhigte er sich. Herr Deich sprach mit Frau Kofer über die Uhrzeit und die Schülerzahl, er sagte: „I möcht jedem Schüler a weng Honig schenke.“ Als wir Reinhild nach Hause brachten, hatte ihre Mutter ein Abendessen vorbereitet und wollte uns einladen. Da wir kein Telefon hatten, hätte ich meiner Mutter nicht benachrichtigen können, deshalb konnte ich die Einladung nicht annehmen. Ren zeigte mir ihr Zimmer und ihrer Spielsachen, dann musste ich gehen. In mein Tagebuch schrieb ich damals, es war ein schöner Tag, die Sonne schien und alle freuten sich auf unsern Lehrgang. Als wir zur Weggabelung kamen wartete Linde auf uns. Sie gab mir die Vesperbrote, die ich in dem Brotbeutel verstaute. Ich hatte eine Feldflasche mit kaltem Wasser. Von meinem Mausschwanzgeld hatte ich Frigeo Brause in Tütchen gekauft. -Zur damaligen Zeit war Brause ein köstliches Getränk, das man in Wasser auflöste, es sprudelte wie Limo und hatte einen säuerlichen Geschmack. Es gab Brause in verschiedenen Geschmacksrichtungen und Farben. Zitronenbrause war gelb, Waldmeisterbrause grün und Himbeerbrause rot. Von meiner Enkelin erfuhr ich, dass es Friegeo Brause immer noch gibt.- Als wir zum Deich-Bauer kamen bellte sein Hofhund, bis ihn Linde beruhigte. Meine Mitschüler wussten nicht, dass der Hund Linde und mich kannte. Sie waren erstaunt dass wir keine Angst hatten. Erhard meinte: „Es isch kei Kunscht, i han ja au kei Angscht vor Hund.“ Ich sagte: „Erhard wenn du kei Angscht hasch, no schtreichlen doch.“ Als Erhard ihn anfassen wollte knurrte Waldi und fletschte die Zähne.“ Frau Kofer sagte zu Erhard: „Streichle ihn lieber nicht, sonst beißt er dich womöglich und du musst ins Krankenhaus.“ Linde lachte und sagte: „Weisch, Erhard, du hasch bloß mit deiner dumme Gosch kei Angscht.“ Herr Deich zeigte uns sein Bienenhaus, er sagte: „Wenn ihr ruhig bleibt, und euch nicht hastig bewegt, dann stechen euch keine Biene, trotzdem müsst ihr alle a Weng vorsichtig sei.“ Im Bienenhaus hatte er zwölf sogenannte Blätterstöcke, die man hinten öffnen und reinschauen konnte. Wir konnten sogar, die mit einem blauen Punkt bezeichnete, Königin sehen, die gerade Eier legte. Frau Kofer fotografierte den Deich-Bauer mit seiner Imkerpfeife und den Bienenvölkern. Er sah in seinem schönen Trachtenanzug gut aus. Es gefiel ihm, dass er uns Schülern etwas über Bienen erklären konnte. Wir sahen, wie die Bienen ans Flugloch kamen und an ihren Hinterbeinen Blütenpollen mitbrachten. Am Boden lagen einige tote oder beinahe tote Bienen. Der Deichbauer, erklärte uns: „Biene schterbet nit im Stock, oder in ihrem Bienehaus, die verlasset immer ihr Haus, damit sie ihre Schwestere nit anstecket, falls sie krank sin, deshalb lieget vor jedem Bienenhaus immer tote Bienen, oder schterbente, eine Arbeitsbiene lebt bloß sechs bis acht Woche, deshalb legt die Königin ständig Eier. Ich hob eine von den Bienen an ihren Flügeln auf und schaute sie an. Ich hatte damals keine Angst vor Bienen. Als ich an Erhard vorbei ging, ließ ich ihm die Biene ins Genick fallen. Erhard spürte etwas in seinem Hemd auf dem Rücken und rannte wie verrückt los. Herr Deich rief: „Net so renne, beweg dich am beschte gar nit.“ Erhard schrie jetzt hat se me gschtoche“. Durch seine unsinnigen Bewegungen hat ihn noch eine Biene ins Gesicht gestochen. Herr Deich sagte: „Biene riechet uns durch's ausatme. Sie riechen unsern Stickstoff und stechen Tiere und Mensche, wenn man sie ärgert, meistens ins Gsicht. Erhard sagte: „I han se doch nit geärgert.“ Herr Deich anwortete: „Aber die Biene hat des gedacht, weil du wie verrückt rumgschbrunge bisch“. -Zur Zeit meiner Kindheit im Jahre 1952 gab es noch keine Plastikbecher.- Der Deichbauer hatte mit einer geschickten Falttechnik jedem ein kleines Honiggeschenk in Staniolverpackung gegeben. Als sich die Schüler meiner Klasse beim Deich-Bauer bedankt und verabschiedet hatten, sagte Linde: „Louis, es isch ein tolle Zufall, dass es den Erhard erwischt hat.“ Ich antwortete: „Weisch Linde, es war kein Zufall. I han dem blöde Sack a halblebige Bien ins Hemd gschmisse, deshalb isch er so rumghopst, dass ihn glei nomal eine gschtoche hat. Linde lachte mich an und sagte: „Bin i froh dass i dei Freundin on nit dei Feindin bin. Dann erzählte es Linde ihren Freundinnen. Ros und Ren lachten, weil der Stich in Erhards Gesicht anschwoll. “
Auf dem Rückweg sagte Frau Kofer: „Louis hat seine Wühlmausfallen auf zwei Feldern von Lindtrauds Eltern aufgestellt. Wir werden mal schauen, wie viele Mäuse er gefangen hat. Linde und ich gingen zu dem Schuppen, holten den Spaten und gruben die Fallen aus. Diesmal hatten wir Glück, in zwölf Fallen hatten wir zehn Mäuse gefangen. Ich schnitt die Schwänze mit meinem Messer ab und legte sie in mein Schraubglas. Linde half mir, die Fallen wieder in andere Gänge einzugraben und neu zu stellen. Dann legte ich den Spaten wieder in Schuppen. Erhard war stinksauer, da ihn eine Biene in die Wange gestochen hat, reichte die Schwellung schon bis zum Auge und er sah verschroben aus. Frau Kofer sagte: „Wir gehen zum Brunnen von Lindes Eltern, dort haben wir frisches Wasser und können unser Vesper essen.“ Wir lagerten am Brunnen, ich verteilte mein Brausepulver. Als Kind einer armen Witwe, konnte ich es großzügig verschenken, denn ich hatte heute mit den Mausschwänzen wieder Geld verdient. Ich gab auch Erhard eine Brause, er war gerührt und sagte: „Du mir könntet uns doch jetzt au wieder vertrage.“ Ich sagte: „Erhard, es liegt nit an mir, ich dät mi gern mit dir vertrage.“ Als Linde das junge Kälbchen aus dem Stall brachte, durften es alle streicheln. Es leckte uns ab und versuchte, wenn es einen Daumen zu fassen bekam, daran zu nuckeln, weil es wohl glaubte, es könne Milch saugen. Die Mädchen fanden es lustig und beneideten Linde um das süße Kälbchen. Rosa sagte: „Jetzt wisset ihr, warum d' Linde manchmal nach Kuhstall riecht, on jetzt riechet mir älle nach dem nette Kälble, on beneidet sie. Linde zeigst du uns im Stall auch dein Kühe und die andern Tiere?“ Linde lachte und sagte: „Rosanna, dann riecht ihr alle nach Bauernhof.“ Unseren Klassenkameraden gefielen die vielen Tiere. Einige der Mädchen fanden kleine Schweinchen besonders nett. Alle waren überrascht, weil Lindes Kühe Namen hatten. Als Lindtrauds Schwester uns begrüßte, sagte sie: „Meine Eltern sind auf em Feld, sie möchten Frau Kofer Grüße ausrichten.“ Gerda legte ungeniert den Arm um mich und fragte: „Wieviel Wühlmäus hasch gfange?“ Ich zeigte ihr mein Schraubglas. Sie freute sich und sagte: „I sags meim Vater, des freut ihn, so langsam müsset se ja älle tot sei.“ Ich sagte: „Frau Kofer, unser Lehrgang war heute wieder toll, meine Tante sagte mir in der zweiten Klasse, wir würden nicht für die Schule, sondern für‘s Leben lernen. Ich habe bisher nur bei ihnen für mein Leben gelernt, davor lernte ich nur für die Schule. Die Kinder aus meiner Klasse stimmten zu. Frau Kofer lächelte und meinte: „Manchmal müssen Kinder für die Schule lernen und wissen nicht, dass sie das Gelernte im Leben brauchen. Mir gefallen unsere Lehrgänge auch, vom Deich habe ich heute einiges über Bienen erfahren, das ich noch nicht wusste.“ Rosa lachte und sagte: „Sogar dr Erhard hat glernt, dass es Bienen nit gfällt, wenn man wie ein Idiot rumschpringt.“
Auf dem Heimweg sagte Ren leise zu mir: „I dät gern nomal mit dir vögle. Kannst du mi heut Nachmittag bsuche, mei Mutter bringt der Frau Niederer im Hörnle a Kleid, das sie geändert hat.“ Als ich Ren besuchte war ihre Mutter noch da, ich sagte zu Frau Gründer, ich hätte bei den Hausaufgaben in Rechnen etwas nicht verstanden und wollte Reinhild bitten, es mir zu zeigen. Frau Gründer sagte: „Louis, kannst du deine Mutter fragen, ob sie mir einige Tage die Nähmaschinen leihen würde?“ Als Frau Gründer ging, sagte Reinhild: „Hoffentlich kommt mei Mutter nit vorzeitig zrück.“ Ich schnitzte aus einem Holzscheit mit meinem Taschenmesser einen Keil und schob ihn unter die Türe. Es war schön mit Reinhild, ihre Mutter kam nicht zu früh. Ich wollte noch mit meinen Mausschwänzen zum Rathaus. Als ihre Mutter kam, fragte Reinhild: „Kann ich Louis begleiten?“ Frau Gründer war eine sogenannte Reigeschmeckte und sprach kein alemannisch, sie sagte zu mir: „Ich habe schon gehört, dass dein Freund und du den Rekord im Mäusefangen habt. Im Dorf erzählen die Leute darüber.“ Reinhild hielt meine Hand als wir Hartmut abholten und zum Rathaus gingen. Hartmut fragte: „Reinhild, darf i dich an deiner andre Hand halte?“ Reinhild nickte und gab ihm ihre Hand. Frau Stark sagte: „I han euch scho vermisst, weil ihr tagelang neme do waret. Ich sagte: „Mir hen halt Schul ghet on no hemer die Denger a Weile gsammelt, aber des mache mer nimmer, weil einige a Weng schtinket“. Frau Stark rief den Bügermeister und sagte: „Dr Louis on dr Hartmut sin wieder do.“ Diesmal sah sich der Bürgermeister die Schwänze an und sagte: „Man sieht, wie neidisch Menschen oft sind, manche meinten es ginge nicht mit rechten Dingen zu, dabei sind alles echte Wühlmausschwänze. Ihr zwei seid halt tüchtig. Mir gebet dene zwei wieder eine Mark mehr, weil sie so rekordverdächtig sind.“ Sie zahlte uns vier Mark aus und sagte: „Es hört jetzt bald uf, ihr könnet no eimal Schwänz bringe on em Herbscht hörts dann uf. Die Falle könnet ihr ufhebe, wenn ihr se ölet no roschtet se nit übern Winter, on wenn mer im Frühjohr merket, dass es wieder so viele Wühlmäus gibt, no könnet ihr au wieder welche fange, on krieget Geld derfür. Aber ihr zwei sen Rekordhalter.“ Auf dem Heimweg bat ich: „Hartmut, frag bitte dein Vater, ob wir die Fallen im Sägewerk an einem Platz in einer Schachtel oder in einer Kiste aufbewahren können und ob wir etwas Maschinenöl bekommen, um die Fallen zu ölen.“ Hartmut wollte Reinhild überreden, mit uns zum Sägewerk mitzukommen um mit den Rollwägen, des Sägewerks, „Zügle“ zu spielen. Er schaffte es nicht, weil er aufgeregt war und stotterte. Ich half ihm Reinhild zu überreden. Wir fuhren im Sägewerk von Hartmuts Vater und auf dem Holzplatz, auf dem meist viele Stämme lagen, mit den Rollwägelchen zu fahren. Hartmut war von Reinhild begeistert und sagte, ohne zu stottern, sie könne, wenn sie wolle, jederzeit in seinem Sägewerk spielen und Freundinnen mitbringen, hier wäre immer was los. Reinhild sagte zu Hartmut: „Du des finde arg nett von dir, i komm sicher au mal mit meiner Freundin, no könne mir vielleicht zu viert Zügles spiele.“ Hartmut sagte: „Vielleicht schpielet die Altmeier Mädle au mit.“ Reinhild sagte: „Mit dene spiel i nit, des sin Drecksäu.“ „Na gut“, antwortete Hartmut, „wenn die kommen, on ihr seid da, no schick i se fort, weil i lieber mit euch schpiel.“
Im Oktober 1952, war ich elf, unsere Klasse ging mit unserer Lehrerin durch einen bunten Herbstwald. Sie erklärte uns, dass die Eichen ihre Blätter am längsten behalten und warum die Laubbäume Blätter verlieren und die Tannenbäume nicht. Wir sammelten an diesem Tag besonders schöne bunte Blätter um sie in der Schule zu pressen und im Klassenzimmer auf eine große Platte zu kleben. Unsere Lehrerin zeigte uns auf dem Waldboden, den sie mit den Händen freilegte, ein riesiges Pilzgeflecht. Sie erklärte uns, dass Pilze unsere Welt beherrschen und die Pilzforschung erst am Anfang stünde. Ich genoss den Geruch des Waldbodens. Rosanna und einige Jungs kletterten auf Bäume um schöne Blätter zu holen. Ich hatte eine neue Lederhose zum Geburtstag bekommen und wollte Harzflecken vermeiden, deshalb kletterte ich nicht. Plötzlich knackte es auf einem Baum, bei Rosanna war ein Ast gebrochen, sie war abgerutscht, hatte ihr Kleid zerrissen und sich aufgeschürft. Sie kletterte langsam und vorsichtig vom Baum. Frau Kofer sprach leise mit ihr und sagte zu uns: „Bitte kehrt zur Schule zurück und seid vorsichtig beim Überqueren der Straße. Ich laufe mit Rosanna zu meinem Auto um sie zum Arzt zu fahren, vielleicht hat sie sich verletzt.“ Wir waren im Schulhof, als Frau Kofer und Rosanna vom Arzt kamen. Frau Kofer sagte: „Es war glücklicherweise nicht schlimm. Rosannas Hausarzt sagte, sie hätte Glück gehabt. Ich fahre sie nach der Schule nach Hause und rede mit ihren Eltern, damit sie nicht schimpfen, weil ihr Kleid zerrissen ist.“ Ich fragte Rosanna: „Wie geht’s dir?“ Sie antwortete: „I bin halt a Weng verschrocke, on es tut au no weh aber es isch it so schlimm, i han mi gwundert, weil du nit klettert bisch.“ „Weisch“, antwortete ich, „mei neue Lederhos will i no a Weile schone.“ Rosanna nahm mich zur Seite und sagte: „Louis, wenn mir s' nägschte mal bei der Madame sin, no kann i mit dir vögle.“ Ich schaute sie an und sagte: „Des glaub i ja nit, hen ihr den Ofall abgschproche?“ Rosanna antwortete: „Nit ganz genau, aber mir hen beschproche, dass es so passiere könnt, on no han i denkt, wenn, dann heut. I möchte ja au a richtige Frau, un kei kleis Mädle mehr sei.“ Ich sagte zu ihr: „Rosanna i bewunder di, un i freu mi, dass i bald mit dir vögle ka, du bisch halt immer no s' schönschte Mädle.“ „Jetzt muss i dir sage, i glaubs fascht nit“, meinte Rosa, „i han denkt, dir dät d’ Lindtraud am beschte gfalle.“ Als wir weiter gingen, sagte ich: „D’ Lindtraud isch a tolls Mädle, on ganz arg lieb, on i kenn sie halt au sch obache lang, aber du siehsch eifach am schönschte aus, mit deine lange Füß, -ein Alemanne, der von Füß spricht, meint immer Beine- on deiner tolle Figur, on du hasch au s‘schönste Gsicht. Du wirsch schpäter a mol so toll ausseh, wie dei Mutter.“ „Des hät i nit denkt“, sagte Rosanna und lächelte, „du hasch‘s mir im Kindergarte gsagt, aber bsonders erschtaunt bin i, dass dir immer no mei Mutter gfällt, gucksch du denn erwachsene Frauen a? Wenn des mei Vater wüsst, no dät er dir a Loch in Zahn bohre.“ Rosa erzählte mir später: „Als Frau Kofer mit mir nach Hause fuhr und meinen Eltern den kleinen Unfall erklärte und vom Hausarzt die schriftliche Bescheinigung brachte, hatten sie kein Problem. Frau Kofer wollte bei meinem Vater zwei Zähne überkronen lassen. Meine Mutter bedankte sich bei Frau Kofer für die Mühe, die sie mit mir hatte. Frau Kofer sagte, Frau Friedrich, ich habe auf dem Lehrgang und in der Schule die Verantwortung für meine Schulkinder. Aber ich kann den Jungs und ihrer sportlichen Rosanna das Klettern doch nicht verbieten. Als ich sah, wie ein Ast brach, ihre Tochter abrutschte und mit ihrem Bein sich an einem andern Ast auffangen konnte, sah ich wie Rosanna erschrak. Deshalb fuhr ich mit ihr zum Arzt. Wenn Rosanna heiratet, kann sie ihrem späteren Ehemann zeigen, dass sie erstmals mit einem Mann schläft und nur durch ein kindliches Missgeschick keine Jungfrau ist. Meine Mutter umarmte Frau Kofer spontan und sagte, sie sind eine tolle Lehrerin, sie haben sehr umsichtig gehandelt, ich bewundere sie. Ich wünsche mir, dass Rosanna auch im Gymnasium eine so liebenswerte Lehrerin bekommt. Frau Kofer antwortete, ihre Tochter wird, unabhängig von den Lehrern, eine der besten Schülerinnen. Mein Vater bedankte sich für den Unterricht, den Frau Kofer zweimal wöchentlich anbot. Er sagte, meine Tochter geht gerne zu ihrem Unterricht. Frau Kofer antwortete, ihre Tochter kann mich gerne besuchen, wenn sie mal was vorhaben und weggehen wollen. Rosanna erzählte, sie hätten weder Verwandte noch Bekannte in der Nähe. Meine Mutter sagte, ihr Angebot ist überwältigend, wir können es kaum annehmen, weil wir ihnen dafür nicht mal was schenken dürfen. Rosanna erzählte uns von Lindtraud, die einmal wöchentlich bei ihnen übernachtet. Frau Kofer sagte, Herr Friedrich, ich bin nicht arm, aber wenn sie unserer Klassenkasse etwas spenden, würde ich es annehmen. Wenn sie mich behandeln und mir meine Krone erneuern, bitte ich sie, mich sehr vorsichtig behandeln, weil ich bin beim Zahnarzt ein fürchterlicher Angsthase bin. Mein Papa lachte und meinte, ich werde sie wie ein rohes Ei behandeln. Rosanna war beim Gespräch dabei. Sie sagte zu Frau Kofer, wenn sie bei meim Vater ihr Zähne richte lasset, no halte ihre Hand, damit sie kei Angscht hen. Frau Kofer sagte, Rosanna, das hilft mir sicher und das ist sehr lieb von Dir. Ich komme darauf zurück. Meine Mama sagte, wenn sie kommen assistiere ich meinem Mann. Aber Rosanna, du weißt doch, dass du nicht so breit alemannisch reden sollst. Frau Kofer sagte, ich habe mir vorgenommen, dass die Kinder, ab dem fünften Schuljahr, im Unterricht und auch nachmittags im Förderunterricht, hochdeutsch sprechen. Herr Friedrich sagte, das finde ich gut, weil Kinder mit Alemannisch in andern Bundesländern benachteiligt sind. Rosanna war froh, dass ihre Eltern wegen des zerrissenen Kleids nicht schimpften. Sie freute sich, dass ihre Eltern von unserer Lehrerin so angetan waren und zu ihr sagten, Rosanna, du kannst dich glücklich schätzen, dass du eine gute und nette Lehrerin bekamst.
Am Samstag sagte Frau Kofer: „Wir unterhalten uns heute über Demokratie, Parlamente, Regierung, unser deutsches Grundgesetz und Gewaltenteilung. Ihr seid noch jung, euretwegen wurde ich Lehrerin, meine lieben Schulkinder, ihr alle seid für unser Land wichtig. Achtet darauf, dass es keine Diktatur und keine Kriege mehr in Europa gibt. Lasst euch nie einreden, eure Nachbarn wären Feinde. In allen Ländern wohnen und leben Menschen, die niemals eure Feinde sind. Seid immer tolerant und verswucht sie zu verstehen, auch wenn sie anders denken und anders aussehen. In wenigen Jahren werdet ihr Parteien und Regierungen wählen. Möglicherweise wird jemand von euch Politiker. Wir besprachen zunächst die kommende Wahl des Bürgermeisters. Frau Kofer erklärte uns eindringlich wie wichtig es ist, unsere junge Demokratie zu schützen. Sie erzählte uns viele Beispiele über Staatsformen und Regierungen. Vor allem redete sie über freie Wahlen und Bürgerrechte. Heute werdet ihr alle zum ersten Mal wählen. Ihr wählt euren Klassensprecher, der eure Klasse vertritt. Unsere Lehrerin war sehr geschickt, denn es war vor der großen Pause. Sie wollte einige Vorschläge hören. Ich schlug Rosanna vor, eine Gruppe Jungs schlugen Erhard vor. Rosanna, Reinhild und Klaus schlugen mich vor. Ich schlug Klaus vor. Einige Mädchen schlugen Alma vor. Frau Kofer hatte alle Namen an die Tafel geschrieben. In der Pause redete ich zunächst mit den Mädchen und sagte: „Wir sollten unsere Stimmen nicht zu sehr verteilen, sonst hat am Ende der schreckliche Erhard die meisten Stimmen. Ich meine wir sollten Rosanna wählen. Ich habe nichts gegen Alma, aber wenn sich unsere Stimmen teilen, hat Erhard größere Chancen.“ Erhard stand mit seinen Anhängern abseits. Ich ging zu den andern Jungs und sagte: „Kommt doch zu uns, wir diskutieren gerade, wen wir wählen. Was meint ihr, können Jungs, die Erhard nicht wählen, sich auf einen anderen Jungen einigen, oder glaubt ihr, dass wir Jungs ein Mädchen wählen können? Dann schlage ich Rosanna vor, sie wäre eine gute Klassensprecherin, sie kann mit Erwachsenen gut reden, sie ist kein Duckmäuser und verteidigt uns auch gegen Lehrer. Erhard kann sich prügeln, aber er ist bei Lehrern ein Duckmäuser.“ Rosanna sagte: „Wenn ihr mich wählt, versuche ich gerecht zu sein. Wenn einer ein Problem hat, setze ich mich für ihn ein, ohne Unterschied zwischen Mädels und Jungs.“ Ich sagte: „Es wäre für unsere Klasse modern, wenn wir eine Klassensprecherin hätten. Wir alle wissen, dass Esther Kofer, die beste Lehrerin ist, die wir hatten. Wir sollten keinen Unterschied zwischen Frauen und Männern machen. Den fürchterlichen Krieg hat Hitler begonnen, eine Frau hätte wahrscheinlich keinen Krieg angefangen, weil sie an die vielen Toten, Verwundeten, Flüchtlinge und an Städte, Häuser und Fabriken gedacht hätte, die der Krieg vernichtet. Ich denke, wir sollten Rosanna wählen.“
Nach der großen Pause wurde eine Wahlurne in Form einer Schuhschachtel aufgestellt. Frau Kofer verteilte Zettel mit folgende Namen: Alma Herold, Erhard Stauch, Klaus Mohrmann, Louis Lautr, Rosanna Friedrich. Frau Kofer hatte 39 Zettel geschrieben und sagte: „Alle Stimmzettel sehen gleich aus. Die Namen habe ich in alphabetischer Reihenfolge geschrieben. Bei einer geheimen Wahl ist es wichtig, dass man nicht erkennt, wer wie abgestimmt hat. Jetzt kommt jeder den ich aufrufe hier her und streicht alle Namen, die er nicht wählt durch, dann darf nur ein gültiger Name auf dem Zettel stehen. Den Zettel wirft er dann in die Wahlurne. Frau Kofer stellte sich neben die Türe. An ihrem Pult konnte man Namen durchstreichen. Sie rief ebenfalls in alphabetischer Reihenfolge ihre Schüler und Schülerinnen auf. Als alle Stimmzettel in der Urne waren, nannte sie zwei Beisitzer, Lindtraud und Dieter, er war Erhards Freund. Frau Kofer schrieb die fünf Namen an die Tafel und bat Lindtraud hinter jeden Namen, den sie lesen würde einen Strich zu machen. Frau Kofer sortierte die Stimmzettel und zählte sie mit den Beisitzern gemeinsam, es waren 39 Stimmzettel. Dieter reichte den Zettel an Frau Kofer. Sie las den Namen vor, der nicht gestrichen war. Ein Stimmzettel war durchgestrichen und wurde als ungültige Stimme bewertet. Am Schluss zählte Lindtraud die Striche und schrieb die Zahl dahinter, Frau Kofer zählte nach und Dieter rechnete die Gesamtzahl der Stimmen aus. Es waren 38 gültige Stimmen. Frau Kofer sagte: „Auf Rosanna entfielen 27 gültige Stimmen. Ich gratuliere dir, du hast eine verantwortungsvolle Aufgabe. Du bist Klassensprecherin und Streitschlichterin. Dich hat eine beeindruckende Mehrheit gewählt.“ Wie sich die andern Stimmen verteilten weiß ich nicht mehr. Frau Kofer fragte uns ob wir einen Stellvertreter wollten. Wir wollten keinen. Es war die erste geheime Wahl, an der ich teilnahm. Unsere Klasse war an unsrer Schule die erste, die ein Mädchen als Klassensprecherin wählte. Unsere Lehrerin war begeistert und sagte: „Ihr seid eine tolle Klasse. Ich denke, ihr könnt es noch erleben, dass wir eines Tages in Deutschland eine Bundeskanzlerin wählen. Eure Klasse ist der Zeit voraus. Bleibt neugierig und informiert euch, seid immer kritische Bürger.“ -Esther Kofer hatte recht, wir waren unserer Zeit 55 Jahre voraus, denn erst im Jahre 2005 wählten Deutschlands Bürger eine Bundeskanzlerin. Im Jahr 1950 bestand unser Parlament fast nur aus Männern. Ministerinnen gab es nicht. Adenauer regierte unser Land von 1949 bis 1963. Weder in Länderparlamenten, noch beim Bundesverfassungsgericht gab es Frauen.- Nach der Schule fragte Reinhild: „Darf ich mit Rosanna heute Nachmittag mit Hartmut und dir auf dem Holzplatz Eisenbahn spielen?“ Ich sagte: „Wenn Hartmuts Vater, keine Stämme bekam, können wir auf dem Holzplatz spielen, wenn ein Langholzfahrzeug Stämme gebracht hat, ist es zu gefährlich.“ Wir schauten unsere Hausaufgaben an und überlegten, dass wir gegen halb drei fertig wären und verabredeten uns. Ich fragte Hartmut, er freute sich. Als Rosanna und Reinhild kamen, stotterte Hartmut zunächst. Ich sagte den Mädels: „Wenn ihr so tut als wäre nichts dabei, dann verliert er sein Stottern, wenn ihn jemand darauf anspricht, stottert er noch mehr. Es war ein schöner Nachmittag, wir hatten mit den Rollwägelchen viel Spaß. Als Hartmut nicht mehr stotterte erklärte er den Mädchen das Sägewerk und war stolz darauf. Es hatte schon 1952 eine Gattersäge, die mit Wasserkraft und einer Turbine arbeitete. Das Wasser für die Gattersäge wurde durch einen Kanal vom nahen Bach abgeleitet. Die große Gattersäge lief mit einem Dieselmotor. Sie war leistungsfähiger und schneller. Die großen Stämme wurden mit dem Gatter, das vom Dieselmotor angetrieben wurde, verarbeitet. Wir schauten immer erstaunt zu, wie die Baumstämme zu Balken oder Bretter verarbeitet wurden. Die Mädels meinten, wir könnten Linde fragen. Wir fragten Frau Kofer, wann sie nach Hornfleeg fahren würde. Sie überlegte und sagte, wahrscheinlich gegen Abend. Linde fragte, ob sie bis zur Weggabelung mitfahren könne, weil sie gerne mit uns, beim Sägewerk von Hartmuts Vater, mit uns Eisenbahn spielen würde. Frau Kofer sagte: „Ich hole dich ab.“ Linde kam mit mir und aß bei uns zu Mittag. Als wir unsere Hausaufgaben fertig hatten, spielten wir Eisenbahn mit den Rollwägelchen. Hartmut und ich waren Lockführer und schoben die Wägelchen. Nach zwei Stunden waren wir ziemlich verschwitzt. Wir waren überrascht, als beim Sägewerk der Renault von Frau Kofer schon um halb vier hielt. Sie besuchte uns, sprach mit Hartmuts Vater und fragte: „Herr Poller, ich würde gerne mit meiner Klasse einen Lehrgang zu ihrem Sägewerk machen, um den Schülern ein Sägewerk zu erklären.“ Ich bemerkte, wie der Vater meines Freundes, stolz auf den Betrieb war. Er galt im Dorf als Schürzenjäger, ich sah, dass ihm unserer Lehrerin gefiel. Er sagte: „Am Samstag ist ein günstiger Tag, weil alle meine Arbeiter vormittags arbeiten, habe ich Zeit, den Kindern das Sägewerk zu zeigen und zu erklären. Es gehört allerdings meiner Schwägerin, ich werde sie informieren, sie hat sicher nichts dagegen.“ Hartmut war traurig, weil er nicht dabei sein konnte. Unsere nette Lehrerin fragte Hartmut, ob er in Herrn Lohrers Klasse ging. Als es Hartmut bejahte, sagte sie: „Ich frage Herrn Lohrer, ob er sich mit seiner Klasse unserem Lehrgang anschließt.“ Hartmut stotterte ein wenig und meinte: „Des dät mi so freue, wenn unser Klasse au mitgingt.“ Herr Poller zeigte unserer Lehrerin das Sägewerk und erklärte ihr wie die Gatter arbeiteten und wie die Sägen auf verschiedene Breiten eingestellt werden konnten. Frau Poller kam hinzu, es hieß damals, sie wäre sehr eifersüchtig, wahrscheinlich war es ihr nicht geheuer, dass ihr Mann mit unserer gutaussehenden Lehrerin durchs Sägewerk ging. Ich fand Frau Poller in ihrer Art sehr nett, äußerlich war sie eher hässlich. Frau Kofer bemerkte, warum Frau Poller kam und war besonders nett und freundlich zu ihr. Sie unterhielt sich noch eine Weile mit ihr. Dann fuhr Frau Kofer mit dem Rollwägelchen eine kleine Bahnstrecke mit uns und spendierte uns für ihre Zugreise fünfzig Pfennige, damit wir uns Brause kaufen konnten. Da Kinder in den fünfziger Jahren noch keine Uhren hatten, sagte sie: „Herr Poller, wenn sie um 18:00 Uhr Feierabend haben, schicken sie die Kinder bitte heim.“ Frau Kofer fuhr an diesem Mittwoch zu ihrer Freundin, sie nahm Linde mit und brachte sie nach Hause.
Frau Kofer hatte in der großen Pause mit Herrn Lohrer, der Klasse von Hartmut, gesprochen und sagte uns nach der Pause: „Wir machen am Samstag einen Lehrgang durch ein Sägewerk, es ist noch die Klasse unter uns und deren Lehrer, Herr Lohrer, dabei. Da ein Sägewerk sehr gefährlich ist, müsst ihr unbedingt an dem Tag sehr diszipliniert sein und nichts anfassen, ohne vorher zu fragen. Ihr müsst den Anweisungen von Herrn Lohrer oder mir unbedingt folgen. Falls ihr nicht gehorcht, ist dieser Lehrgang sofort zu Ende und wir kehren umgehend zur Schule zurück.“ Ich rannte in der nächsten kleinen Pause zu Hartmut. Er freute sich wie ein Schneekönig und sagte: „Herr Lohrer sagte es uns bereits. Frau Kofer sagte: „Bringt morgen Vesper und Wasser für den Lehrgang mit.“ Als ich nach dem Essen mit meinem alten schweinsledernen Schulranzen, den vor mir mein Vater, Onkel Erich und mein Bruder Michael hatte, zu Frau Kofer ging, traf ich Rosanna, sie sagte: „Louis i freu mi so, dass i jetzt au e richtige Frau bin on mit dir vögle ka. Es hat mir schwer gschtunke, dass d’ Linde on d’ Reinhild des könnet on i nit.“ Inzwischen waren wir bei Frau Kofer und klingelten. Linde öffnete und Frau Kofer sagte: „Ihr seid zu spät, wenn ihr ausgezogen seid, muss ich euch bestrafen.“ Wir entschuldigten uns und legten uns zur Bestrafung über den Tisch. Madame gab Ren einen Haselnussstock und sagte, zu ihr und Lin: „Die beiden haben drei Stockhiebe verdient. Wenn ihr zu schwach seid, bekommen sie ihre Hiebe von mir. Wir bekamen jeweils von Lin und Ren drei kräftige Hiebe. Wir schnappten nach Luft, und bissen die Zähne zusammen um nicht zu schreien. Lin fasste mich zwischen die Beine, mein Penis stand auf. Lin lächelte und sagte: „I kann zaubre, dei Ding schteht, obwohl du drei Schtrieme auf deim Po hasch, aber der Ros geht’s au nit besser, di hat von dr Ren schlimmre Schläg kriegt.“ Ros rieb sich den Po und sagte zu Ren: „Du kasch druf warte wenn i Glegeheit han, dass i dir au mol Schläg verpasse ka, no werd i zu dir au grob sei.“ Madame meinte: „Strafen müssen ausgeführt und nicht wie Liebesschläge behandelt werden, sonst sind es keine Strafen. Was haltet ihr davon, wenn wir über Strafen abstimmen? Wenn es mir nicht gerecht erscheint, kann ich als Richter die Strafen ändern. Wir versuchen, Strafen demokratisch zu regeln. Seid ihr einverstanden, wenn wir als Mindeststrafe drei Schläge ansetzen. Wir können unterscheiden, ob die Strafe mit der Hand, dem Stock, einem Riemen, oder einer Peitsche ausgeführt werden.“ Eigenartigerweise waren wir wie hypnotisiert und waren ohne nachzudenken, einverstanden. Es kam uns nicht in den Sinn, dass wir für Kleinigkeiten bestraft würden. Wir hatten das Gefühl, über unsere Strafen bestimmen zu können. Ros und ich glaubten, wir wären zu Recht bestraft worden, weil Madame uns erklärte, alle hätten auf uns gewartet. Wie immer donnerstags übten wir zunächst Rechenaufgaben. Wir bekamen diesmal ein Blatt, auf dem unterschiedliche Aufgaben auszurechnen waren. Ich gab mein Blatt als letzter ab. Rechnen war unverändert Lins Stärke. In einem Diktat lernten wir unsre Körper kennen. Madame diktierte uns Namen unserer verschiedenen Muskeln, Knochen und sonstigen Körperteile. Sie hatte ihren Diaprojektor aufgebaut und zeigte uns schwarz-weiß Dias der Körperteile. Ich erkannte plötzlich, den Körper von Lin. Sie zeigte uns zunächst die äußeren Merkmale. In den fünfziger Jahren gab es noch keine digitalen Fotos, man musste damals mit Negativen Fotomontage betreiben, um Bilder als Dia zu gestalten. Wir sahen in einer Dia-Serie unsere Lin, im nächsten Dia, die Knochen, die Muskeln, den Magen, den Darm und sogar Lins Verstand. Wir sahen in einem weiteren Dia, wie Lin als schwangere Frau mit einem Baby im Bauch aussah und wie sie im Krankenhaus ein Baby bekommt. Wir waren fasziniert und tauchten in fremde Welten ein. Lin erschrak, als sie Bilder von sich sah, die möglicherweise in ihre Zukunft reichten. Madame zeigte weitere Dias, die sie aus meiner körperlichen Hülle gefertigt hat, denn ich erkannte mich. Sie zeigte uns ein Dia wie Lin mit mir ins Paradies flog. Ros fragte: „Madame wie stellen sie solche Dias her?“ Madame erklärte: „Fotomontagen würden mit Negativen hergestellt, es ist kompliziert und braucht Zeit. Ich zeige einige Dias in unserer Klasse, aber natürlich keine auf denen Lin oder Lus zu erkennen sind.“ Ich war begeistert und hatte kaum auf meine Rechtschreibung geachtet. Viele der komplizierten Worte hatte ich falsch geschrieben. Ich beneidete Ros und fragte: „Ros, wie kannsch du Wörter, die du no nie g‘hört hasch, ohne Fehler schreibe?“ Ros wusste es nicht und sagte: „Es isch für mi nit schwierig, i muss nie drüber nachdenke.“ Madame sagte: „Ich habe kürzlich mit Ros Eltern gesprochen, sie meinten, Ros würde oft alemannisch sprechen. Mir gefällt euer Dialekt, ich höre eurer Unterhaltung gerne zu, aber mit elf Jahren seid ihr alt genug, um hochdeutsch zu lernen. Wir werden ab morgen in der Schule und im Förderkurs Hochdeutsch sprechen. Morgen sage ich dies unserer Klasse, ihr seid später benachteiligt, wenn ihr mit Menschen aus anderen Regionen redet. Wir stimmen ab, ob wir uns für Fehler bestrafen, die wir beim Sprechen und beim Rechnen machen. Wir können, wenn wir Aufsätze oder Tests schreiben, Sternchen vergeben, die sich positiv auswirkten und von Strafen abgezogen werden. Für mein Quartett kann ich euch in der Schule Sternchen für positive Dinge geben. So mein liebes Quartett, jetzt haben wir Zeit für unsere Ros, die mit Lus vögeln darf, weil sie ebenfalls eine Frau wurde.“ Ren sagte, wir könnten spielen, Ros wäre unterwegs in einer gefährlichen Gegend und würde überfallen. Da sie nichts Wertvolles hat, sind die Räuber sauer und vergewaltigen sie.“ Lin fragte: „Wie könnt sie au was Wertvolles dabei han, wenn se kei Tasche hat.“ Frau Kofer lächelte und antwortete: „Ja Lin, hast du noch nie überlegt, wo du als Frau etwas verstecken könntest, das niemand finden soll? Und damit Ros nicht laut brüllt, müsst ihr sie knebeln.“ Lin überlegte und sagte: „Ganz raffiniert, da wär i nit druf komme, aber a guts Verschteck.“ Madame sagte zu Ros: „Hab keine Angst, wir bereiten dir keine Schmerzen, es ist nur ein Spiel.“ Wir gingen ins Schlafzimmer, dort hatte Madame ihr Stativ und die Lampen zum Ausleuchten aufgebaut. Madame gab Ros eine kleine Perlenkette für ihr Versteck. Ich hätte mit Ros lieber sanft gevögelt, mir gefiel das Spiel nicht, aber es reizte mich trotzdem. Als Ren mit Lin, Ros überfielen, wehrte sie sich, hatte jedoch gegen die Räuber keine Chance. Lin war kräftig und ging mit Ros nicht sehr sanft um. Sie sagte zu Ren: „Schmeiß mir gschwind die zwei Binde her, dass i die Ärm binde ka.“ Lin setzte sich auf die Brust von Ros und band ihr die Arme fest. Ren band ein Bein am Bettpfosten fest, Lin zog das andere Bein zum anderen Pfosten. Ros trat nach Lin, Lin knallte ihr eine und kniff sie. Dann hatten die beiden Mädels Ros angebunden. Lin sagte: „Jetzt weiß i wofür a Himmelbett gut isch, es hat viele Holzpfoschte, mir kann sie überall feschtbinde. I möcht bloß no seh, ob se, nacket, wie se isch, no ebes verschteckt hat.“ Lin holte die Kette und sagte zu Ros: „Mach dei Gosch uff, vielleicht hosch do au no was verschteckt.“ Ros presste die Lippen aufeinander. Lin kniff Ros zwischen die Beine und hielt ihr die Nase zu. Ros öffnete ihren Mund und Ren schob ihr meine Unterhose als Knebel in Mund. Madame erkannte meine Erregung, zog mich hinter den Schrank und sagte: „Lus, halt bitte mein Stativ.“ Ich musste kein Stativ halten, Madame spielte mit mir und sagte: „Du wärst für Ros zu schnell, sie hätte nichts davon, beim ersten Mal braucht sie Zeit, sei bitte geduldig.“ Als ich an Spiegel spritzte, entschuldigte ich mich. Madame lächelte, nahm ihr Taschentuch und sagte: „Niemand erkennt, dass du im Paradies warst.“ Als ich mich sanft neben Ros legte, den Knebel aus ihrem Mund nahm und die Binden an ihren Händen und Füßen löste, und zärtlich streichelte, küssten wir uns, Ros ros schlang ihre Arme um mich. Sanft und langsam bewegten wir uns, Ros flüsterte: „Louis, schneller und tiefer. I möcht immer so liege, un nie mehr aufsteh. I han ins Paradies gseh un war a Weile dort. Es ka doch nit sei, dass Erwachsene ebes dagege hen. Wenn i denk, dass die blöd Kindergärtnerin uns deswege verhaue hat.“ Lin meinte: „Aber vergewaltigt hat dr Lus di nit, do kent i ja scho narret werde, wenn i des seh.“ „Aber Lin“, sagte Madame, „wir aus unserem Quartett sind eine Familie, denk doch, d' Ros wäre deine Schwester.“ „No wärs no viel schlimmer“, sagte Lin. Ros sagte: „Lin, du bist meine beste Freundin un mir möget beide d' Ren und dr' Lus, ich bin auf dich und Ren nie eifersüchtig.“ Madame sagte: „Mein Kleeblatt, es wird Zeit, nach Hause zu gehn. Mit Lin entwickle ich heute in der Dunkelklammer noch Filme. Lin darf mir heute helfen.“ Madame umarmte uns vier Nackedeis nochmal. Wir küssten uns alle, dann zogen wir uns an. Zuerst begleiteten wir Ren, dann begleitete ich Rosanna und sagte: „Ros, ich hätte dich nie vergewaltigt.“ Ros antwortete: „Du warsch ganz arg lieb zu mir, I wär gern au mal allei mit dir, nägschte Montag fahret meine Eltern zum Zahntechniker, do könntesch mi bsuche, no könnte mir schpiele, willsch?“ Ich antwortete: „ Ros, i freu mi die ganz Woch drauf.“ Inzwischen waren wir auf dem großen Platz, dem sogenannten Latschariplatz, in der Nähe ihres Hauses angekommen. Auf der Holzbank saß, Leopold, ein Schulkamerad meines Bruders, er war Flüchtling und sprach Hochdeutsch. Er rief: „He Rosanna, ich würde dich gerne was fragen.“ Rosanna rief zurück: „Du Leopold a anders mal, i muss heim un han grad kei Zeit.“ Rosanna sagte zu mir: „Der Schpinner will immer mit mir schwätze on glotzt mi dabei a, wie wenn er no nie a Mädle gseh het.“ Als wir bei Rosanna waren und ihre Mutter öffnete, fragte sie: „Louis, hast du Rosanna begleitet, das ist nett von dir, möchtest du reinkommen?“ „Heut nit, i muss heim, sonsch wartet mei Mutter“, sagte ich und rannte nach Hause, Leopold saß nicht mehr auf der Bank, vielleicht hatte er tatsächlich auf Rosanna gewartet. Am Samstag war es bewölkt, es sah jedoch nicht nach Regen aus. Wir trafen uns mit der Klasse von Hartmut im Schulhof. Wir waren Kinder aus zwei Klassen. Reinhild, Lindtraud, Rosanna und ich unterhielten uns mit Hartmut. Die Mädels und Jungs aus seiner Klasse waren erstaunt, dass die Mädchen aus der fünften Klasse sich mit Hartmut unterhielten. Er stolzierte herum wie ein eitler Gockel und freute sich. Er stotterte nicht mal, da er die Mädels kannte und nicht mehr schüchtern war. Erst als ihn Angelika, ein nettes Flüchtlingsmädchen aus seiner Klasse fragte: „Woher kennst du die Mädels aus der fünften Klasse?“ Wurde er wieder verlegen und fing an zu stottern. Ich sagte: „Angelika, er ist mein Freund, wir fahren auf dem Holzplatz oft mit den Rollwägelchen und spielen Eisenbahn.“ Angelika fragte Hartmut: „Darf ich auch mal mitspielen?“ Da ich laut gesprochen hatte, kamen noch andere Jungs und Mädchen die mitspielen wollten. Inzwischen waren beide Klassen vollzählig. Wir konnten losmarschieren. Bis zum Sägewerk war es nicht weit. Herr Poller wartete auf uns, er hatte alle Maschinen abgestellt. In einem Sägewerk, in dem die Gattersägen laufen, ist es laut und gefährlich. Wir bildeten einen Halbkreis um Hartmuts Vater, er erklärte uns zunächst, wie sich Bäume aussähen, im Wald wachsen und älter werden und wie man das Alter der Stämme an den Ringen im Holz erkennen und zählen könnte. Er sprach über hartes und weiches Holz. Er zeigte es uns an kleinen Musterbrettern, die im Büro hingen und erklärte uns die verschiedenen Holzarten und deren Farben. Er sagte von welchen Bäumen diese Hölzer jeweils waren. Wir erkannten die rötliche Farbe von Kirschbäumen und die helle Eiche, den dunklen Nussbaum und im Schwarzwald die Bretter von Tannen, Fichten und Kiefern. Herr Poller erzählte uns die Geschichte dieses Sägewerks. Es war eine etwa 100 m lange und ca. 40 m breite Halle, die 1905 in Fachwerkbauweise freitragend gebaut wurde. Die Halle hatte einen mit Ziegelsteinen gemauerten Keller auf dem das gemauerte Fundament stand. Das Fachwerk war freitragend auf das Fundament gebaut und von Innen sichtbar und von außen mit dicken Brettern beschichtet. Eine Isolierung gegen Wärme und Kälte war nur im Büro. Die Mitarbeiter arbeiteten im Sommer und Winter bei jedem Wetter mit nassem und glitschigem Holz oder auch bei großer Hitze im „schweiße ihres Angesichts“. Es gab noch keine Helme und weder Sicherheitskleidung noch Sicherheitsschuhe. Kleidung und Schuhe wurden nicht vom Arbeitgeber gestellt. Jeder Mitarbeiter hatte Arbeitskleidung, die er mitbrachte. Das Arbeiten mit großen Holzstämmen war gefährlich. Besonders schwierig war die Tätigkeit im Winter, wenn die Stämme mit Schnee und Eis bedeckt waren. Die Arbeiter froren im Winter, denn im Sägewerk lagen die Temperaturen oft unter dem Gefrierpunkt. Im Winter, kam es, wegen der glatten, gefrorenen Baumstämme häufig zu Unfällen. Das Büro konnte im Winter mit einem sogenannten Kanonenofen beheizt werden, dort konnten die Mitarbeiter vespern und sich aufwärmen. Im Sommer war die Tätigkeit ebenfalls gefährlich. Das Sägewerk lag an einer Hanglage zum Bach. Die Hanglage des Sägewerks war für das Abladen der Baumstämme günstig, denn ein Langholzfahrzeug konnte von der Straße aus die Stämme abladen und auf den Holzplatz rollen lassen. Auf dem Holzplatz lagen kleine, große und riesige Holzstämme. Der Holzplatz war etwa 200 m lang und 70 m breit, er lag an der „alten Straße“ die nicht geteert war. Im Sommer wirbelten Autos und Motorräder Staub auf.
Der Erklärung und Erzählung von Herrn Poller hörten alle Schüler interessiert zu. Wir liefen im Gänsemarsch langsam durch das Sägewerk und schauten uns im Untergeschoss an, wie das Sägemehl, das durch die riesigen Gattersägen entstand und mit Holzrutschen in den sog. Sägemehlkeller fiel und dort lagerte. Es wurde von Bauern geholt, die es mit Stroh mischten und als Streu im Stall verwendeten. Dann marschierten wir wieder hoch zu den Sägen. Herr Poller erklärte und zeigte uns, wie die Sägeblätter verschoben werden können um dicke, oder dünne Bretter oder Balken zu sägen. Ich fragte ihn, ob er die kleine Gattersäge mal laufen lassen könne. Er ließ uns alle einen Eid schwören, dass wir uns nicht von der Stelle rühren würden, wenn das Gatter anlief und sagte: „Frau Kofer und Herrn Lohrer, so eine Säge ist sehr gefährlich.“ Frau Kofer sagte: „Stellt euch bitte im Halbkreis auf und fasst euch an den Händen, keiner darf sich bewegen und keiner lässt die Hand des anderen los.“ Herr Lohrer und Frau Kofer standen am Anfang und am Ende des Halbkreises, sie überblickten die Reihe der vielen Schüler. Herr Poller ging in seine Werkstatt und ließ die kleine Gattersäge anlaufen. Sie bewegte sich zunächst ganz langsam auf und ab. Linde stand neben mir und sagte: „Wie wenn sie vögle dät.“ Sie wurde immer schneller und schneller und immer lauter. Dabei wurde ein Stamm, dessen Ende auf einem Rollwägelchen befestigt war in das Gatter gezogen. Es wurde noch lauter, das Gatter raste rauf und runter, vorne war ein Baumstamm und hinten kamen fertige Bretter aus dem Gatter. Nach gewisser Länge wurde ein Rollwagen unter die Bretter geschoben, mit einem Riesenschraubstock wurden die Bretter zusammengepresst, deshalb konnten sie nicht rutschen. Am Ende des Gatters war der Stamm zu Brettern zersägt. Danach fuhren zwei Arbeiter den Rollwagen auf einen überdachten Platz und luden die Bretter des zersägten Baumstammes ab und schichteten sie auf. Zwischen jedes Brett legten Arbeiter vorne und hinten eine Holzleiste, damit die Bretter Luft zum trocknen bekamen. Als der dicke Stamm zersägt war stellte Herr Poller die Gattersäge ab, es kehrte Ruhe ein. Herr Poller zeigte uns im Büro das Modell eines Fachwerkhauses. Wir bewunderten das Schwarzwälder Bauernhaus dem das Gemäuer fehlte. Herr Poller lobte uns, weil wir ruhig stehenblieben und alle sich an ihr Versprechen hielten. Er holte zwei Krüge Apfelsaft aus dem Keller und sagte er hätte leider nicht so viele Gläser aber wenn wir mit vier Gläsern auskämen, könnten wir auf dem Holzplatz vespern.
Angelika war von dem Schwarzwaldhaus begeistert und fragte: „Herr Poller wie baut man so ein Haus?“ Herr Poller fragte: „Kasch du gut rechne?“ Herr Lohrer, der daneben stand, sagte: „Angelika ist im Rechnen Klassenbeste.“ Herr Poller sagte: „Wenn du im Hartmut rechne beibrengsch no kann er dir so ein Haus mache, des Material schenk i euch.“ Angelika schaute Hartmut an und fragte: „Kannst du so was tolles bauen?“ Hartmut wurde rot und war sehr aufgeregt, er hätte sicher gestottert, deshalb nickte er. Er sah ernst und bedächtig aus. Angelika sagte: „Ich rechne mit dir, du wirst sehen, in einem halben Jahr hast du im Rechnen eine drei.“ Hartmut wollte eigentlich einen Satz sagen, es war zu schwierig für ihn, er antwortete deshalb nur: „I mach dir dann so a Haus.“ Er wusste, dass ihm sein Vater helfen würde. Als wir uns zum Vespern auf dem großen Holzplatz verteilten, sagte Herr Lohrer: „Es würde mich interessieren, wie viele Kinder wir in beiden Klassen sind, bitte zählt mal durch.“ Wir waren damals in unserer Klasse 39 und in Hartmuts Klasse 41 Schüler. Wir hatten uns auf einigen großen Holzstämmen verteilt. Herr Lohrer und Frau Kofer saßen auf einem Stamm uns gegenüber. Der Apfelsaft aus dem Steinkrug schmeckte hervorragend. Hartmut hatte sich zu uns gesetzt. Linde hatte ihr Vesper mit Landbutter und hausgemachter Leberwurst bestrichen und teilte es mit mir. Angelika kam zu uns und fragte: „Darf ich mich zu euch setzen.“ Hartmut und Angelika unterhielten sich, seine Aufregung hatte sich gelegt, er stotterte nicht mehr. Wir überlegten, ob wir uns am Samstag nach dem Mittagessen verabreden wollten um Eisenbahn zu spielen. Hartmut meinte es wäre am Samstagnachmittag günstig, weil sein Vater nicht arbeiten würde und das Sägewerk still stand. Angelika freute sich, dass sie bei den größeren Mädchen mitspielen durfte. Sie war, glaube ich, etwas älter als Hartmut, denn sie konnte während ihrer Flucht und im Lager nicht regelmäßig zur Schule gehen. Meine Mutter kannte Frau Kranski und sagte: „Die Familie ist evangelisch, ich glaube, ihr Vater ist vermisst oder in Gefangenschaft. Frau Kranski ist sehr nett, sie singt neben mir im Kirchenchor und unterstützt mich mit ihrer Altstimme. Ihre Kinder sind ebenfalls sehr nett und höflich. Angelika hat eine jüngere Schwester, die in die erste Klasse geht.“ Angelika war etwas größer als Hartmut und hatte kurze kastanienbraune Haare, sie hatte grünliche Augen die ernst blieben, auch wenn sie lachte. Ich bemerkte, dass sie Hartmut gefiel, er war nett zu ihr und gab an, wenn er erzählte. Er erzählte: „Dr Louis on die drei Mädle gehen nachher zur Frau Kofer, dort sin se, weil sie die beschte sin un ins Gymnasium kommet. Die lernet zweimal in dr Woch bei dr Frau Kofer un esset sogar bei ihr.“ Angelika war erstaunt und fragte: „Bezahlt ihr eurer Lehrerin was, wenn ihr bei ihr esst?“ Linde antwortete: „Du Angelika i übernacht sogar manchmal bei ihr, un no dusch oder bad i, un mir müsset trotzdem nix zahle, im Gegenteil manchmal schenkt sie uns no was. Meine Eltern wolltet ihr scho a mal Butter oder Schpeck schenke, aber sie hat immer gsagt, dass se des zahle möcht. Sie hat sogar im Louis a mol a Paar Schuhe gschenkt.“ Angelika fragte: „Warum macht sie das, vielleicht ist sie zu euch besonders nett, verstehen kann ich es nicht. Sie sieht nicht aus, wie eine Frau, die einfach lieb und nett ist. Ich möchte gerne eine Freundin von Hartmut und euch sein und freue mich, wenn ihr mich mitspielen lasst. Die Mädchen meiner Klasse mögen mich nicht, weil ich Flüchtling bin und anders spreche. Als wir nach Larenbuch kamen, musste die Polizei kommen, damit das Ehepaar, dem das Haus gehört, uns in die Wohnung ließ. Inzwischen wohnen wir bei netten Hausbesitzern.“ Linde sagte: „Ich kann dich gut verstehn, denn i han am Afang niemand gfonde, der nebe mir sitze wollt, weil se alle gsagt hen, i dät nach Kühe on Schtall schtinke, un schtell dir vor, no hat sich dr Louis zu mir gsetzt.“ Angelika schaute mich an und meinte: „Du magst Linde sicher und hast sie schon gekannt?“ Rosanna sagte zu Angelika: „Wenn du so nett bleibsch, no kasch gern mitschpiele, aber es liegt vor allem am Hartmut, weil dem des Sägwerk, on der Holzplatz g'hört“. Hartmut wollte etwas sagen, aber er freute sich so und konnte nur stottern, deshalb antwortete ich für ihn und sagte: „Angelika, dr Hartmut dät sage, er freut sich, dass du mitschpiele wilsch.“ Angelika fragte mich: „Und warum sprichst du für dein Freund, warum sagt er mir das nicht selbst.“ Hartmut versuchte es, aber es war hoffnungslos. Er reichte ihr deshalb seine Hand. Rosanna sagte: „Du dr Hartmut isch en nette Kerle, aber immer wenn er ufgregt isch, kann er neme schwätze, nur no schtottere, un deshalb schwätzt no dr Louis für ihn. On er isch au bloß deshalb ufgregt, weil du ihm gfällsch, un er sich so freut. Wenn du a Weile mit ihm zamme bisch. On wenn ihr euch besser kennet, no schtottert er nimme, no schwätzt er ganz normal.“ Angelika gab Hartmut ihre Hand und sagte zu ihm: „Du Hartmut, es ist nicht schlimm, wenn du manchmal stotterst, du musst jetzt nichts sagen, vielleicht kannst du nicken, freust du dich, wenn ich mitspiele?“ Hartmut nickte eifrig. Er war rot und verlegen, als Rosanna über ihn sprach. Wir verabredeten uns, nach dem Essen. Am Samstagnachmittag hatten wir selten Hausaufgaben und oft Glück mit dem Wetter. Wir trafen uns auf dem Holzplatz. Herr Poller hatte, da er von Hartmut wusste, dass Kinder heute spielen wollten, aufgeräumt, die Sägen abgedeckt und Stämme in den Gattersägen gelassen, damit wir gefahrlos spielen konnten. Wenn ich den Abenteuerspielplatz mit den Haftungsbestimmungen und Vorschriften heutiger Spielplätze vergleiche, könnten Kinder den Holzplatz mit Rollwagen und Sägewerk nicht nutzen. Wir losten zunächst aus, wer bei unserem Spiel welche Rolle spielte, denn wir brauchten Reisende, zwei Lokführer, einen Schaffner und einen Fahrkartenverkäufer. Hartmut durfte aussuchen, welche Rolle er spielen wollte, denn ihm verdankten wir das Spiel. Er wollte Lokomotivführer sein, dabei bemerkte man sein Stottern nicht, denn er musste nicht reden. Die Mädels meinten, sie wollten mich und Hartmut als Lokführer haben, weil wir uns mit den Rollwagen auskennen würden und die Drehscheibe beherrschten, auf denen Züge gewendet wurden. Angelika würde gerne Fahrkarten verkaufen, da sie zum ersten Mal dabei war, wollte sie sich erst alles ansehen. Ich sagte: „Mir hen den Nachmittag Zeit un könnet au schpäter wieder neue Rolle verteile, weil i au mal gern im Wage mitfahre dät, un nit immer Lockführer sei will. Auf dem Holzplatz waren zwei Schienen mit einer Weiche, zwei großen Rollwägelchen, mit denen zwei bis vier Fahrgäste fahren konnten. Auf die Wägelchen legten wir immer, zwei kleine Stämme als Sitze. Die Fahrgäste saßen, wie in den Wagen der damaligen Bundesbahn, Rücken an Rücken. Die einen fuhren vorwärts, die anderen rückwärts. In der ersten Klasse saßen nur zwei Personen in kleinen Rollwagen. Natürlich hatten die Wagen keine Motoren, sondern mussten mit Muskelkraft vom Lockführer geschoben werden. Bei den Schnellzügen schwitzten die Lockführer, denn um die Fahrpläne einzuhalten rannten die Lockführer. Wir hatten im Keller des Sägewerks ein Hotel der Bahn eingerichtet. Deshalb gab es für die Lockführer Ruhepausen. Hartmut und ich hatten uns vor einiger Zeit eine Schiebestange gebastelt, damit wir uns nicht bücken mussten um die Wägelchen zu schieben. Die Holzstange hatte vorne eine Gabel, die wir gegen den Rollwagen drückten, hinten hatten wir ein Brett angeschraubt und mit dem Messer zugeschnitzt, dass es dem Holzschaft eines Gewehrs ähnelte. Wir konnten das geschnitzte Brett gegen die Schulter stemmen und auf diese Art die Rollwägelchen schieben, ohne uns zu bücken. Reinhild und Linde waren Bahnreisende, wir hatten für Fahrgäste kleine Koffer aus Holz gesägt. Am Fahrkartenschalter kauften Reisende bei Angelika Fahrkarten. Wir hatten uns Städte ausgedacht, die wir anfahren wollten. Rosa war Schaffnerin und kontrollierte Fahrkarten und ließ mit einem Pfiff die Züge losfahren. Wir hatten zu wenig Reisende. Als beide Altmeier Schwestern kamen, fragten sie: „Dürfen wir mitspielen?“ Um mehr Fahrgäste zu haben, ließen wir sie heute mitspielen. Harald kam und fragte ebenfalls, ob er mitspielen könne. Angelika wollte gerne Rollwägelchen fahren, deshalb musste Harald Fahrkarten verkaufen. Hartmut und ich rannten um den Fahrgästen Schnellzüge anzubieten. Am Ende der Schienen war der Hauptbahnhof von Stuttgart, ein Kopfbahnhof. In Stuttgart mussten die Loks auf einer Drehscheibe gedreht werden und wieder vorne an Zug gehängt werden. Hartmut und ich hatten es bequemer, wir fuhren mit unseren Wägelchen einfach, wie die heutigen Züge, in die Gegenrichtung. Wir nahmen unsere Stützen und legten sie an die Schulter. Wenn der Schaffner pfiff fuhren wir los. Wenn wir ins Sägewerk bogen wir über die Drehscheibe ab. Wenn Angelika rückwärts saß, legte Hartmut seine Schiebestange zur Seite und bückte sich um den Wagen zu schieben. Als wir in Stuttgart Aufenthalt hatten, fragte ich: „Hartmut, warum bücksch du di immer, mir hen doch extra Schiebschtange gmacht, damit mir uns nit bücke müsset“. Hartmut lächelte und sagte: „Ha weisch, wenn i mi buck on des Kärele schieb, no kann i der Angelika untern Rock gucke, sie hat bloß a kleins Schlüpferle a, do seh i fascht alles.“ Bei meiner nächsten Tour saß Linde rückwärts zur Fahrtrichtung. Ich bückte mich und lächelte als Linde fragte: „Hallo Lockführer, gfällt ihne was sie sähet.“ Sie lachte mich dabei an. Ich schaute auf, sie hatte ihre Beine etwas gespreizt, ich errötete, weil ich mich ertappt fühlte. Als Angelika auf einer Fahrt neben Linde saß und Hartmut fragte: „Ist es nicht anstrengend, wenn du so gebückt schieben musst?“ Linde lachte und antwortete: „Das macht er gern, weil er so a schöne Aussicht hat.“ Angelika sagte: „Linde, aber er schaut doch gar nicht hoch, er schaut doch nur seine Lokomotive an.“ Linde lachte und sagte: „Er sieht nit sei Lok, er sieht unter dei Kleid on freut sich, der dät di bis nach Paris schiebe, wenn er dafür die schö Aussicht hät.“ Hartmut und Angelika wurden verlegen. Angelika antwortete: „Das glaub ich nicht“ und presste ihre Beine zusammen. Hartmut lächelte, er stotterte nicht, als er sagte: „Angelika, du gfällsch mir, d‘ Linde hat recht, i dät dich bis nach Paris schiebe.“ Obwohl ich wusste, wie Linde, Rosanna und Reinhild aussahen, gefiel es mir, manchmal ohne meinen Schiebestock das Wägelchen zu schieben um Reisenden unter ihre Kleider zu sehn. Linde hatte auf der Toilette ihren Schlüpfer ausgezogen und zeigte mir ihr Kätzchen. Wenn Hartmut sie schob, setzte sie sich in die andere Richtung und fuhr vorwärts. Linde flüsterte mit Angelika, die auch auf der Toilette war. Hartmut war perplex, als er Angelika ohne Schlüpfer sah, wäre er fast hingefallen. Er achtete kaum auf den Weg und schob den Wagen am Ende der Schienen so hart gegen den Rammbock, dass Angelika fast vom Wagen gefallen wäre. Bei unserem Spiel konnten wir Lockführer uns, bei einem Aufenthalt im Bahnhotel ausruhen. Wir fuhren die Züge ins Sägewerk und gingen in unser gespieltes Hotel das sich im Sägemehlkeller befand. Linde und ich gingen nach hinten und schmusten. Wir wollten jedoch nicht von den Anderen, gesehen werden. Hartmut durfte mit Angelika schmusen. Als unsere Nacht im Hotel vorbei war und wir auf dem Weg zu unseren Zügen waren, hielt ein Auto. Unsere Lehrerin brachte uns eine Milchkanne mit frischem Zitronensaft. Der Saft war eiskalt und erfrischend. Sie hatte beim Bäcker Schnecken für uns gekauft. Wir machten eine Pause und setzten uns beim Holzplatz auf die Stämme. Frau Kofer lächelte, als sie sah, dass Linde und Angelika keine Schlüpfer anhatten. Es faszinierte mich immer, was Frau Kofer in kurzer Zeit wahrnahm. Sie fotografierte uns und wollte, nachdem wir gestärkt waren, eine Runde mitfahren. Ich wollte für meine Lehrerin die schnellste Lock fahren. In meinem Wagen saß meine Lehrerin neben Linde und auf der anderen Seite saßen Reinhild und Rosanna. Linde rief: „He Louis übertreibs nit un fahr nit so schnell. Als wir in Bahnhof von Stuttgart einfuhren musste ich scharf bremsen. Die Rückfahrt nach Rostwill fuhr Frau Kofer mit Hartmut und saß neben Angelika. Sie bemerkte, dass Hartmut sich bückte und den Wagen direkt und ohne Stange schob. Sie setzte sich etwas bequemer und sah, wie Hartmut rot wurde, als er unter ihren Rock sah. Frau Kofer meinte, es wäre Zeit nach Hause zu gehen. Wir fuhren die Rollwägelchen ins Sägewerk und legten die Stämme, die wir als Bänke benutzt hatten, wieder an ihren Platz. Frau Kofer sagte zu Linde: „Ich fahre nach Hornfleeg, zu meiner Freundin, ich nehme dich mit und bringe dich nach Hause. Könnt ihr ohne Linde aufräumen, dann fahre ich gleich?“ Natürlich konnten wir ohne Linde aufräumen. Ich verabschiedete mich von Frau Kofer und sagte zu Linde: „Also bis morgen“, denn wir waren am Sonntag bei ihren Eltern zum Mittagessen. Linde sagte zu Hartmut und mir: „Ich danke euch, es war sehr schön.“ Wir bedankten uns bei Frau Kofer für das Getränk und die Bäckerschnecken. Dann schaute ich mit Reinhild und Rosanna, ob auf dem Holzplatz und den Schienen alles aufgeräumt war. Die beiden Schwestern und Harald mussten ebenfalls nach Hause. Sie bedankten sich bei Hartmut, weil er sie mitspielen ließ. Wir fegten im Sägewerk den Staub zusammen, den wir aufgewirbelt hatten. Ich wollte mit Hartmut den Sägemehlkeller fegen, als Hartmut sagte: „Angelika, wenn du mir im Keller hilfsch, no könnet die andere scho heimgange, i breng di dernoch heim.“ Angelika sagte: „Ich helfe dir gerne, übrigens finde ich eure Lehrerin unheimlich nett und bin fast neidisch. Ich weiß ich nicht, warum sie so nett ist.“ Hartmut sagte: „Do ben i scho ewig neidisch, denn die isch nit bloß nett, die sieht ja au toll aus“. Angelika sagte zu Hartmut: „Du weißt sogar wie sie unter ihrem Rock aussieht, denn ich hab sah, wie du geschaut hast.“ Rosanna und Reinhild bedankten sich bei Hartmut und fragten: „Du Hartmut, sollen wir euch wirklich nicht helfen?“ Hartmut sagte: „Wenn mir d’ Angelika hilft, reicht des, mir hen ja au bloß zwei große Bese.“ Rosanna und ich begleiteten Reinhild nach Hause. Sie sagte zu uns: „Kommet doch mit rei, mei Mutter isch no gar nit da.“ Sie zeigte uns ihr Zimmer, die damals übliche „Wohnküche“ die meist groß war und gleichzeitig Esszimmer und der Hauptaufenthaltsraum war, sowie die Nähstube ihrer Mutter. Sie sagte: „Es isch eigentlich no gar nit schpät, solle mir no was mitnander schpiele“ „Was dätsch no gern schpiele?“ Fragte Rosanna und lachte, weil wir an das gleiche Spiel dachten, jedoch Angst hatten, dass wir von Reinhilds Mutter überrascht würden. Reinhild meinte: „Mei Mutter kommt sicher nit vor sechse.“ „Aber mir wisset's nit“, sagte Rosanna. Ich überlegte und antwortete: „Mir könnet en Holzkeil schnitze und unter Tür schiebe, wenn mir höret, dass dei Mutter kommt, müsse mir uns schnell anziehe. On wenn sie in dei Zimmer komme will no musch sage, Mutter wart, es hat sich an der Tür was verklemmt.“ Reinhild sagte: „Des isch a gute Idee“ i bring dir ein Holzscheit aus der Küche. Mit meinem Taschenmesser schnitzte ich einen Keil. Reinhild und Rosanna zogen sich aus streichelten sich. Reinhild sagte: „Rosanna komm leg dich ins Bett, dann schmuset mir“ Während ich den Keil schnitzte, legten sich beide ins Bett und spielten. Ich schaute zu und war erregt. Ich schob gerade den Keil unter die Zimmertüre als ich bemerkte, wie die Glastüre aufschlossen wurde. Da ich noch angezogen war, ging ich in Flur und klappte die Zimmertüre hinter mir zu und begrüßte Frau Gründer. Sie hatte Kunden besucht und zwei Koffer mit Kleidung dabei. Ich half ihr, die Koffer in die Nähstube zu tragen und erzählte, dass wir zu acht auf dem Holzplatz Eisenbahn spielten und wie toll es war. Ich kannte Frau Gründer gut, weil sie öfters die Nähmaschine meiner Mutter geliehen hatte. Frau Gründer war wohl überrascht, weil ich in ihrer Nähstube stand und erzählte. Als ihre Tochter und Rosanna in die Nähstube kamen, fiel Reinhild ihrer Mutter um den Hals. Ihre Mutter sagte: „Reinhild du bist ja ganz heiß und deine Haare sind zerzaust, bist du krank.“ Reinhild meinte: „Ach Mutter mir hen gschpielt on sin so gerannt, i bin nit krank. Guck d’ Rosanna isch au ganz rot, weil mir so gschpronge sin.“ Reinhilds Mutter fand es nett, dass wir ihre Tochter heim begleiteten und fragte ob wir was essen wollten. Rosanna und ich verneinten, wir erzählten, Frau Kofer hätte uns etwas zu trinken und zu Essen gebracht. Wir unterhielten uns über unsere nette Lehrerin und verabschiedeten uns.
Ich begleitete Rosanna, sie sagte: „Dei Glied schpannt durch d' Hos, wenn meine Eltern nit derhoim wäret, no dät i gern mit dir schpiele.“ Ich ging neben Rosanna und unterhielt mich über den schönen Nachmittag, als wir zum Dorfplatz kamen, saß Leopold auf der Bank und rief: „Hallo Rosanna!“ Sie rief zurück: „Leopold, i han kei Zeit i muss heim.“ Sie sagte zu mir: „Der alte Esel hockt immer do un schreit mir nach.“ Plötzlich sagte sie: „Mir fällt was ei, komm i weiß, wo mir allei sin.“ Sie zog mich am Arm in die Kirche. Ich erschrak, ich war bislang nur mit Hartmut in der katholischen Kirche. Es knieten einige Frauen in der Bank und beteten. Ich wusste, dass es in katholischen Kirchen Kniebänke gab, damit Menschen sich beim Beten hinknien konnten. Unsere evangelische Kirche ist nur am Sonntag zum Gottesdienst offen. Rosanna sagte: „Katholische Kirche sin immer offe, damit Menschen bete könnet.“ Rosanna zog mich am Arm, wir stiegen die schmale Treppe zur Orgel empor. Ich fragte: „Nach was riecht es in eurer Kirche?“ Sie fragte: „Meinsch du Weihrauch?“ „Ach“, sagte ich, „so riecht Weihrauch?“ Rosanna sagte: „Das isch Harz vom Weihrauchstrauch aus Oman, die heiligen drei König hen ihn damals im Jesuskind mitbracht.“ Bei der Orgel waren wir alleine. Rosanna schmuste mit mir. Ich zog ihren Schlüpfer aus. Wir streichelten uns ins Paradies. Als sie mein Sperma an ihrer Hand hatte, wollte ich ihr mein Taschentuch geben. Sie nahm bei der Orgel einen Klingelbeutel, an dem sie ihre Hände abwischte. Sie zog ihr Höschen an und lehnten den Klingelbeutel wieder an die Orgel. Wir schlichen leise die Treppe runter. Vor Rosannas Haus verabschiedete ich mich und sagte: „Es war für mi ein wunderschöne Tag.“ Rosanna antwortete: „Für mi au on jetzt muss i aber schprenge, also ade.“ Auf dem Heimweg überlegte ich, ob Gott uns in der Kirche gesehen hätte und ob es sündig war, als wir mit unseren Gefühlen in der Kirche im Paradies waren. Ich dachte, Gott hätte uns kaum solche Gefühle geschenkt wenn unsere Sexspiele sündig wären. Gott sagte: „Seid fruchtbar und mehret euch!“ Wir Kinder würden deshalb üben. In der Schule müssten wir auch Dinge üben, die erst im späteren Leben nützlich wären. Als bibelfestes gläubiges Kind, das pietistische Stunden besuchte und Bibelauslegungen erlebte, überlegte ich, ob man die Bibel so auslegen könnte. Sicher wäre das Üben keine Sünde. Linde und ich könnten vielleicht einen Stundenhälter oder Frau Kofer fragen. Im Bett überlegte ich, woher Rosanna die Treppe zur Orgel kannte.
Wie jeden Sonntag waren wir in der Kirche. Meine Mutter erzählte danach den Kindern in der Kinderkirche biblische Geschichten. Nach unserem einstündigen Fußmarsch waren wir gegen zwölf Familie Gerner zum Mittagesse eingeladen. Lindtraud sagte ihren Geschwistern, mir kommet glei wieder, i zeig im Louis was.“ Wir gingen auf den Heuboden und schmusten. Gerda war uns leise gefolgt und sagte: „Linde, du zeigsch im Louis bloß dei Kätzle on läsch's vom Louis schtreichle.“ Lindtraud sagte zu Gerda: „On du musch uns immer neugierig nachspringe, such dir doch au ein, der dei Kätzle schtreichelt.“ Gerda meinte: „Wenn es so eifach wär, aber ich ka so en Kerle nit wie Äpfel vom Baum schüttle.“ Gerda weinte plötzlich. Linde und ich erschraken. Auch wenn sich beide Schwestern manchmal streiten, mochten sie sich. Linde fragte: „Gerda, was hasch du denn?“ und umarmte sie. Ich mochte Gerda, sie war kürzlich siebzehn geworden, ich sah sie noch nie weinen. Gerda sagte: „Mir müsset jetzt zum Esse, aber i erzähls euch schpäter, aber i glaub nit, dass mir jemand helfe ka.“ Eine der älteren Gernertöchter war letzten Monat ausgezogen, sie arbeitet im Gasthaus zum Ochsen und verdiente Geld. Sie wollte am Sonntag direkt zur Stunde kommen und sich mit Eltern und Geschwistern treffen. Die Stunde war heute beim Senders-Bauer, er hatte große Räumlichkeiten. Es kam wieder mal der berühmte Stundenhälter, Karl Rabe, deshalb hatten sich viele Besucher angemeldet. Die Stunde dauerte länger, aber wir Kinder durften nach einer Stunde draußen spielen, an diesen langen Bibelauslegungen mussten wir nicht teilnehmen. Ich beobachtet in der ersten Stunde Gerda, sie saß schräg vor mir und sah traurig aus. Sie war mir fast fremd, denn sie hatte tiefe Ringe unter den Augen. Linde saß vor mir drehte sich um und sah auch nicht mehr fröhlich aus. Jetzt kam ihre Schwester Erika vom Forchenmühl. Sie entschuldigte sich und sagte: „I han nit früher wegkönne, aber i han a Neuigkeit on han mein Bräutigam mitbracht, mir hen uns verlobt.“ Als erster stand der Senders-Bauer auf und gratulierte Beiden. Dann gab es eine allgemeine Gratulationsrunde alle standen auf, eine Bank fiel um, weil sie gleichzeitig aufstanden. Ich hörte wie der Ehnder-Bauer zu einem andern sagte: „Ha jetzt guck, da hat dr Gerner wieder a mal Glück g'het, wer hät denkt dass sei Tochter den Ochsewirt heiratet, wo beim Gerner immer dr Schmalhans daheim war. Donnerwetter, da hat d‘ Erika a gute Partie gmacht.“ In diesem ganzen Trubel ging völlig unter, dass Gerda weinte und wenn es jemand sah, dachten alle, sie würde sich für ihre Schwester freuen, weil bald Hochzeit wäre. Nachdem sich der erste Trubel gelegt hatte, holte der Senders-Bauer einen Schnaps aus seinem Keller und sagte: „Darauf müsse mir trinke. Ha Gerner, des hätsch nit denkt, dass dei Große a mol so a schös Mädle werde dät, aber die Schönheit hat se nit von dir, die hat se von deiner Frau.“ Alle lachten und waren fröhlich. Die Schnapsflasche kreiste von Mund zu Mund. Als sich wieder alle hingesetzt hatten, stand der Franz auf und sagte: „I hät ja no gwartet, aber die Glegeheit isch günschtig, drum will i mei Verlobung mit meiner Lina jetzt au bekannt gebe!“ Linde drehte sich zu mir um und sagte: „He Louis, du hasch des scho vor eim Jahr gwisst.“ Wieder kreiste die Schnapsflasche, alle freuten sich auf die anstehenden Hochzeiten und waren fröhlich und vergnügt. Der Senders-Bauer holte noch eine Flasche. Der Deich sagte lachend: „Wenn des außrem Herrgott unser Staat wüsst, wie schwarz der Schnaps isch, den mir trinke dürfet.“ Alle lachten, ich sah den klaren Schnaps in der Glasflasche und verstand nicht, was der Deich meinte. Ich fragte Linde, sie lachte und sagte: „I sag dirs nacher.“ Als alle wieder auf ihren Schrannen (Bänke ohne Lehne) saßen und der Senders-Bauer den Stundenhälter und Bibelausleger, Karl Rabe, nochmals vorstellte, sagte er: „Aber jetzt wolle mir zunächst aus em Herze bete, vor allem für die glückliche Brautleut, on was uns bsonders freit, es sin alle rechte Pietischte on Schtondeleut, die sich in unserer Gemeinde gfunde hen. Ja lieber Herrgott dafür wolle mir uns alle bei dir bedanke. En bsondre Dank au, dass unser Gernertochter so a gute Partie gmacht hat un kein Katholik heiratet. Lieber Herrgott schenk den Brautleut au a lange on glückliche Zeit, on schenk ne au viele gsunde Kinder, die alle au rechtschaffene Schtondeleut werdet. On wenns amol sei muss, dass mir aus dem Erdelebe ganget, no wünsche mir uns, dass mir uns im Paradies wieder treffet, on dort kein schwarze Schnaps trinke müsset, sondern a klares un gutes Chriesewasser, on damit des Gebet au en Wert hat, werde mir em Herrgott nomol zuproste. Margret, hol nomol a Flasch, Amen.“ Margret, die Schwester vom Senders-Bauer reichte die frische Flasche als erstes dem Bruder im Herrn, Karl Rabe. Er nahm einen großen Schluck aus der Flasche: „Lieber Gott, wir danken dir für den köstlichen Schnaps, den der Senders-Bauer zu deinen Ehren gebrannt hat.“ Er nahm einen weiteren Schluck und sprach: „Ich trinke nochmals auf alle Brüder und Schwestere aus unserer Stundengemeinde“, und mit noch einem Schluck stand er auf und kam um den Tisch gelaufen und reichte dem einen und dem anderen Bräutigam die Hand und gratulierte ihm zu seinem Glück und sagte Beiden: „So viel Glück un Freud hat mer nit oft im Lebe, jeder von euch hat a fromms on a rechtschaffes Gotteskind zur Frau, i freu mi scho uf euer Hochzeit on hoff, dass mir alle eiglade werdet. I mach euch en Vorschlag, machet a gscheite Doppelhochzeit, des lohnt sich, on die könnet ihr im Ochsen feiere. Mit einem letzten Schluck reichte er die Flasche weiter und nahm die beiden Bräute in Arm, hielt sie lange fest und meinte: „Jetzt dät doch au des fröhliche Hillerlied, was jeder kennt dazu passe, on drom wolle mir alle singe: „An Jesu zu glauben, das ischt eine Luscht!“ Die Männer hatten etliche Schlücke vom hochprozentigen getrunken und waren fröhlich gestimmt. Auch manche der Frauen waren nicht mehr Tonsicher. Meine Mutter war auch fröhlich, sie traf mit ihrer lauten Gesangsstimme aber immer noch den richtigen Ton und so wurde das schöne Hiller-Lied gerettet. Der Senders-Bauer war zu uns Kindern immer sehr nett, wir mussten nie an den langen Stunden teilnehmen. Mit seinem Alkoholpegel war er noch fröhlicher und sagte: „I glaub, dass mir Erwachsene heut unter uns bleibet und lasset die Kinder bei dem schöne Wetter uf der Gass schpiele. Ich nahm Gerda, die eigentlich mit 17 Jahren, nicht mehr zu den Kindern gehörte, bei der Hand und zog sie mit uns raus. Linde sah ihre verheulte Schwester an und fragte: „Gerda, jetzt sag endlich, was isch eigentlich los“. „Ha i krieg a Kind“, antwortete Gerda. Ich rief: „Des isch jo toll, Linde no wirsch du Tante!“ Linde sah mich an, als wäre ich nicht mehr richtig im Kopf und sagte: „Ja sag a mol Louis, bisch du jetzt übergeschnappt?“ Ich hielt mich zurück und ließ die Schwestern beratschlagen. Ich erfuhr, dass der blöde rothaarige Walter Seiler Gerda vergewaltigte und wie problematisch es für Frauen in den fünfziger Jahren war, ein uneheliches Kind zu bekommen. Es war eine Schande für die Familie und die Verhütung lag damals ausschließlich beim Mann, aber die Frau litt unter der Schande ihres unehelichen Kindes. An diesem Nachmittag wurde ich von Gerda und Linde aufgeklärt. Wir saßen zu dritt im Geräteschuppen. Es wurde über Engelmacherinnen geredet und besprochen welche Möglichkeiten es noch geben würde. Ich erfuhr, was Pariser sind, die nicht in Paris wohnen und erfuhr, was eine verbotene Abtreibung ist. Gerda erzählte, was bei einer Abtreibung geschieht. Ich überlegte und sagte: „Da hät i Angscht. Linde sagte zu mir: „Was glaubsch, meinsch d’ Gerda hät kei Angscht? Ja horch no zu, dass du nit au mol so en Scheiß machsch wie dr Seiler.“ Ich antwortete: „I dät doch niemals beim a Mädle Gewalt a wende. I könnt des nit.“ „Du hosch recht“, sagte Gerda und zu Linde gewandt, „des dät dr Louis nie.“ Ich überlegte lange, dachte an unsere Lehrerin, zu der ich grenzenloses Vertrauen hatte und fragte Gerda: „Also du willsch des Kind auf gar koin Fall? Dann sot mer vielleicht d’ Frau Kofer frage, die hat a Freundin, die isch Ärztin, no müsstesch nit zu re Engelmacherin, bei der du vielleicht schterbe köntesch.“ Mir kamen Tränen, wenn ich dachte, was Gerda passieren könnte. Linde und Gerda trösteten mich, obwohl sie selbst weinten. Ich erfuhr an dem Tag genaues über Monatsblutungen und dass diese schon eine geraume Zeit ausblieb. Linde sagte zu Gerda: „Aber des könnt ja au was anders sei.“ Gerda meinte: „I han im Gfühl, dass i schwanger bin.“ Linde griff meine Idee auf: „Mir schwätzet am Montag mit der Frau Kofer, Louis kasch du mir helfe, dass i des nit alleinigs beschpreche muss?“ „Ja klar“, sagte ich. Am Montag gingen wir vor der großen Pause zu unsrer Lehrerin ich sagte: „Frau Kofer, wir müssen etwas Kompliziertes mit ihnen nach der Schule besprechen. Frau Kofer fragte: „Dauert es länger?“ Linde sagte: „Wahrscheinlich.“ Frau Kofer sagte zu mir: „Du läufst schnell nach Hause und sagst deiner Mutter, dass du mir etwas helfen müsstest und noch nicht wüstest, wie lange es dauern würde, aber sag ihr, ich würde dich, egal wie spät es würde, nach Hause bringen, sie soll sich keine Sorgen machen.“ Ich rannte nach Hause und erzählte es meiner Mutter. Meine Mutter fragte: „Weißt du, was du helfen müsst?“ Ich sagte: „I glaub sie will was schwers eikaufe“, meine Mutter meinte: „Da könnte ihr vielleicht auch Michael helfen.“ „Wenn mir dr' Michael brauchet, no komme i vorbei on hol ihn“, sagte ich, „aber dr Michael hat doch heut Nachmittag Schul, der kommt doch erscht abends heim.“ Frau Kofer ging nach der Schule in ihre Wohnung. Linde und ich warteten bis alle Schüler gingen. Es sollte niemand mitbekommen, dass wir mit Frau Kofer reden wollten. Wir waren beide aufgeregt, als wir bei Frau Kofer klingelten. Sie war, wie immer sehr nett und wartete geduldig bis wir anfingen. Ich wollte nicht lange um den heißen Brei reden und sagte: „D‘ Gerda, dr Linde ihr Schwester, kriegt a Kind.“ Frau Kofer fragte: „Und warum ist dies ein Problem?“ Linde erklärte es ihr. Jetzt unterhielt sich Frau Kofer nur noch mit Linde. Frau Kofer fragte uns: „Wer weiß bisher von dem Kind und dem Problem?“ Wir antworteten: „Bisher nur wir drei und jetzt noch sie.“ „Wirklich außer uns niemand?“ Frau Kofer sagte: „Meine Freundin ist Ärztin, wenn jemand erfahren würde, dass sie eine Abtreibung vornähme, würde meine Freundin ihren Beruf verlieren, ins Zuchthaus kommen und könnte nie wieder Ärztin sein. Wisst ihr was dies bedeutet?“ Wir nickten betreten. Frau Kofer sprach weiter: „Zunächst wissen wir nicht, ob deine Schwester schwanger ist, meine Freundin wird sie untersuchen. Dies muss rasch geschehen und muss unser Geheimnis bleiben. Überlegt euch, was meiner Freundin passiert, wenn jemand etwas davon erfährt. Ihr dürft nicht mal im Schlaf darüber reden, denn es könnte jemand hören. Wir haben schon Geheimnisse, es kommt ein gefährliches hinzu, das nicht mal Rosanna und Reinhild wissen dürfen, auch keine Geschwister und keine Eltern, niemand auf dieser Welt. Linde ganz wichtig, lass dir das Versprechen auch von Gerda geben. Ich bringe dich nachher zur Weggabelung und fahre zu meiner Freundin weiter um mit ihr zu reden. Ich denke, dass wir morgen deine Schwester zur Untersuchung mitnehmen. Ich hole Gerda morgen um zwei an der Weggabelung ab. Sag bitte deiner Schwester, sie sollte nicht gesehen werden, sonst überlegen die Leute wo wir hinfahren. Wir müssen vorsichtig sein und dürfen meine Freundin nicht gefährden. Louis, dich nehme ich ebenfalls mit, meine Freundin muss wissen, wer das Geheimnis kennt und sich überlegen, wie sie sich entscheidet. Du sagst deiner Mutter, dass ich dich erst morgen zum Helfen brauche, sag ihr das Kleinmöbel, das ich erwarte, wäre heute nicht gekommen, wir würden es erst morgen abholen. Es würde deshalb spät werden. Jetzt geben wir uns das Ehrenwort, dass es unser Geheimnis bleibt.“
Linde hatte Gerda erzählt, dass wir sie am Dienstag um zwei Uhr an der Weggabelung abholen. Esthers Freundin würde sie zunächst untersuchen. Wenn Gerda tatsächlich schwanger wäre, spricht sie mit Gerda. Gerda war froh, dass sie zunächst untersucht würde. Sie erzählte ihren Eltern, dass sie ihre Schwester auf dem Forchenmühl besuchen würde und erst spät zurückkäme. Ich kam zum Essen nach Hause und sagte: „Ich muss mich beeilen, weil ich Frau Kofer mit dem Kleinmöbel helfe.“ Linde aß bei Frau Kofer. Ich rannte zur Schule und wartete, wie ausgemacht, beim Auto. Frau Kofer und Linde kamen kurz vor zwei Uhr. Linde und ich öffneten die hinteren Türen setzten uns auf die hintere Bank, damit Gerda vorne einsteigen konnte. Gerda stand an der Weggabelung und wartete. Sie stieg sofort ein und sagte: „Es hat mi niemand gseh.“ Sie hatte immer noch verweinte und rote Augen. Frau Kofer tröstete sie und sagte: „Jetzt werden wir erst mal sehen, ob du wirklich schwanger bist. Ich muss euch jetzt noch um etwas bitten, ich möchte zum Schutz meiner Freundin keinem von euch zeigen, wo sie wohnt und auch nicht sagen, wie sie heißt. Ich möchte euch die Augen verbinden, bitte verzeiht mir.“ Wir konnten es verstehen und ließen uns die Augen verbinden. Sie wickelte Linde und mir eine Binde über die Augen und prüfte, ob ich nicht blinzeln konnte. Dann verband sie Gerda die Augen und setzte ihr eine große, dunkle Sonnenbrille auf. Sie sagte: „Falls wir per Zufall von einem Polizisten angehalten werden, erzähle ich, dass die Kinder auf der hinteren Bank eingeschlafen wären, das bedeutet ihr stellt euch schlafend. Bei Gerda sage ich, sie wäre meine Nichte und hätte ein Augenleiden, ich würde sie zum Augenarzt bringen. Habt ihr alles verstanden.“ Wir waren aufgeregt und nickten zustimmend. Linde und ich hatten uns auf der hinteren Bank hingelegt. Wir waren zu aufgeregt um zu schmusen. Ich streichelte sie und bemerkte, wie intensiv ich riechen konnte. Wahrscheinlich konzentrierte ich mich, wegen der verbunden Augen stärker auf meine Nase und meine Ohren. Der kleine Renault brummte friedlich vor sich hin. Ich fühlte wie er um die Kurven fuhr. Es gab einige scharfe Kurven, vor denen Frau Kofer bremste. Es war eigenartig, nur Geräusche und Gerüche wahrzunehmen. Ich bemerkte am Motorengeräusch, dass wir bergauf fuhren. Nach Hornfleeg geht es durchgehend bergab. Ich dachte, Frau Kofers Freundin kann nicht in Hornfleeg wohnen. Ich dachte, dass wir längst in Hornfleeg sein müssten. Frau Kofer fuhr langsam und hielt auf einem Weg, oder in einem Hof, denn das Reifengeräusch war anders. Sie sagte: „Linde und Gerda, ich gebe euch ein Kopftuch, dass man den Augenverband nicht sieht und dir Louis, gebe ich eine Mütze. Ich bringe zunächst Gerda ins Haus, danach hole ich Linde und dich, bitte bleibt noch sitzen.
Unsere Türe ging auf, Frau Kofer nahm Lindes rechte und meine linke Hand. Sie sagte: „Jetzt kommen fünf Stufen und dann eine Haustüre. Nach der Haustüre kommen nochmals zwei Stufen und dann gehen wir durch eine weitere Türe. So jetzt kann ich euch die Augenbinde abnehmen.“ Wir blinzelten in das helle Zimmer. Zunächst sahen wir Gerda und Esther Kofer, dann sah ich eine Frau im weißen Kittel, die uns anschaute. Frau Kofer sagte zu uns: „Das ist meine beste und einzige echte Freundin, Frau Doktor, ihren Namen nenne ich nicht.“ Wir standen in einer typischen Arztpraxis an einer Theke. Frau Dr. sagte: „Ich freue mich, dass ich endlich Linde und Louis kennenlerne, meine Freundin, hat von euch erzählt. Ich habe euch etwas zu trinken gerichtet. Wir könnten uns setzen, aber vielleicht stehen wir ganz gerne, nachdem ihr so lange blind fahren und sitzen musstet. Ich sage euch etwas, wir haben inzwischen viele Geheimnisse und werden uns deshalb duzen. Ich heiße Bettina, ihr könnt Tina zu mir sagen. Ich sah Tina an, sie war etwas kleiner als Esther, hatte kurze blonde Haare und große, blaue Augen. Sie sah nicht so sportlich aus, wie Frau Kofer und war nicht so schlank, sie war aber nicht dick, nicht mal vollschlank. Sie hatte einen engen, weißen taillierten Mantel an. Sie gefiel mir, Linde boxte mich ein wenig: „Du gucksch d‘ Frau Dr. schier weg. Des macht dr Louis immer, wenn ihm eber gfällt.“ sagte sie zur Ärztin. Tina lachte, schaute mich neugierig an und sagte: „Louis, nach Esthers Beschreibung hätte ich mir dich fast so vorgestellt. Aber nun liebe Gerda, müssen wir überlegen, was wir mit dir anfangen. Ich denke, du solltest uns erzählen wie und was dir passiert ist. Wenn es geht, würde ich dich bitten, hochdeutsch zu sprechen, da ich alemannisch nicht gut verstehe.“ Ich war überrascht, wie perfekt Gerda ihre Geschichte hochdeutsch erzählte: „Ich kam mit dem Bus von Larenbuch, ich hatte bei Frau Gründer eine Bluse, einen Rock und neue Strümpfe gekauft und war auf dem Heimweg. Nach der Weggabelung sprach mich Walter Seiler an.“ Tina fragte: „Wie alt ist er?“ Gerda sprach weiter: „Er ist neunzehn und hässlich. Er kam zu mir und meinte. He, Gerda, komm i trag dir dei Tasch, aber do fällt mer no ei, i müsst dir für deine Eltern en Korb mitgeh, den hat dei Vater bei uns vergesse. Ich dachte mir nichts dabei und ging mit ihm. Als wir bei Seilers in die Küche kamen, merkte ich, dass seine Eltern und seine Schwester nicht da waren. Ich wusste, dass Seilers zwei Mägde hatten, die aus einem Waisenhaus waren. Sie waren wohl auch nicht da. Ich war mit ihm alleine. Es war der Tag an dem die Frauen auf dem Markt waren. Er wollte mich in Arm nehmen, ich ging einen Schritt zurück. Er ist sehr stark und kräftig. Er presste mich an sich. Ich sagte, Walter ich werd jetzt ganz laut schreie, er fasste meinen Busen an. Ich schrie laut, da knallte er mir eine und meinte: „Dich hört heut niemand. Mir zwei sin alleine un wenn du jetzt meinsch du könntesch zickig werde, no könnet deine Eltern ihre Kühe au nimmer auf unsrer Weide fresse lasse und außer dem müsste ich dei kleine Schwester packe.“ Ich überlegte, dass es für Linde schlimmer wäre, deshalb bat ich ihn, uns einfach in Ruhe zu lassen. Er redete jetzt nicht mehr, sondern zerrte mich, trotz meiner Gegenwehr in sein Zimmer, dort nahm er ein Garbenseil aus seinem Schrank und band mir einen Arm am Bettpfosten fest. Ich schrie nochmals, er knallte mir wieder eine und trat mich. Dann packte er meinen Fuß und band ihn an den anderen Bettpfosten. Ich hatte nur noch eine Hand frei und packte ihn am Hals. Ich hatte fürchterliche Panik. Er schlug mich ins Gesicht und riss sich los, ich schlug nach ihm mit meiner Faust. Er fasste meinen Arm und bog ihn zunächst nach hinten. Es tat mir sehr weh, dann band er meine Hand am anderen oberen Bettpfosten fest und sah mich an. Gerda weinte und fragte: „Soll ich weiter erzählen?“ Dr. Tina sah sie an und antwortete: „Gerda, wenn es zu schwer wird, musst du nicht darüber sprechen.“ Esther sagte: „Gerda, du solltest es erzählen, sonst wirst du dein Leben lang davon träumen. Bitte erzähle alles.“ Gerda erzählte schluchzend: „Ich bettelte ihn, mich zu lassen. Er sah mich böse an und sagte, Gerda heut hen mir zwei viel Zeit, meine Eltern, mei Schweschter on die zwei Mägd kommet erscht schpäter. Jetzt zeige i dir, was es heißt, mi zu schlage on zu kratze. I geb dir nachher Klamotte von meiner Schweschter, denn die, wo du anhasch, kasch wegschmeiße. Er holte eine Schere und schnitt mir ganz ruhig und langsam meine Kleider kaputt. Jetzt weinte ich nur noch. Ich war splitternackt, er glotzte mich an. Jetzt muss i di erscht a mol verhaue, damit du dägemäßig wirsch. Er löste die Schnur von einem Bein. Ich strampelte, er nahm einen Stock und schlug mich. Er band mein Bein neben meine Hand an den Bettpfosten. Es tat mir sehr weh, denn mein anderes Bein war noch gestreckt am anderen Pfosten festgebunden. Er band es los und band es neben meiner anderen Hand am Bettpfosten fest. Ich lag auf dem Rücken, und schaute zwischen meinen gespreizten Beinen nach oben in sein hässliches Gesicht. Mein Po stand nach oben. Er grinste, ich bettelte erneut. Er grinste noch breiter, fasste mich an und sagte, jetzt lernsch was kenne, was du bisher no nit erlebt hasch, deine Eltern hen dir sicher no nie dein nackte Arsch versohlt, on scho gar nit dei Fotze.“ Damit holte er aus und schlug mich mit seiner Riesenpranke mehrmals auf meinen Po, dann schlug er mich zwischen meine Beine und schrie: „Da brüllsch jetzt, siehsch i han ders gsait, des hat dei Fotze no nie erlebt, on des isch no lang nit alles. Er holte einen schmalen Stock und schlug mich auf meinen Po, meinen Bauch, meinen Busen, meine Beine und dazwischen. Ich konnte nicht mal mehr schreien. Endlich hörte er auf, band meine Beine zunächst los, um sie gleichzeitig am unteren Bettpfosten erneut festzubinden. Es war fast eine Erlösung, da mein Rücken nicht mehr rund und angespannt war, ließen die Schmerzen langsam nach. Wieder sah er mich an. Ich sah ihn durch meine Tränen verschwommen. So, sagte er laut, pass uff, jetzt ficke mir zwei, dass s‘Bett wackelt! Er schob mir das Kopfkissen unter meinen Po und meinte, jetzt liegt dei Fotze grad richtig zum ficke. Als er endlich mit mir fertig war, band er mich los, kniff mich noch mal in meine Brust und zwischen meine Beine, schlug mich nochmals kräftig auf den Po und warf mir Klamotten von seiner Schwester hin. Mir tat alles weh, ich heulte vor mich hin und schämte mich. Ich hatte fast kotzen müssen. Der schreckliche Walter sagte, du kommsch nächschte Woch um die gleich Zeit her, du weisch, sonsch mach i des mit deiner Lindtraud, mit dere däts au Schpass mache. Die isch zwar no klei on hat fascht kein Buse, aber a Fotze on en Arsch hat se au. Ich weinte dachte nach und sagte, aber Walter du kasch mi doch nit jedesmal halbe z‘ tot schlage. Er sagte, du Gerda, wenn du nit so zickich bisch, no schlag i di nit, no könne mir beide Schpass han. Ich überlegte die ganze Woche, es half nichts, ich wollte meine kleine Schwester nicht gefährden und dachte, Lindtraud könnte es nicht verkraften. Ich überlegte mit wem ich reden könnte. Meine Eltern wären fertig gewesen. Meine große Schwester, die Erika könnte vielleicht mit Walters Mutter reden. Er würde seiner Mutter sagen, ha d' Gerda schpinnt, des hats dere träumt. Niemand hatte etwas gehört und gesehen. Also ging ich hin, war nicht zickig und lies mich ficken. Nach der dritten Woche sagte ich. Ich muss bei meinen Verwandten auf dem Kursch Hof helfen, die haben viel zu tun, da bin ich die nächsten drei Wochen, aber danach komme ich wieder zu dir, wenn du allerdings meiner Lindtraud was tusch, dann zeige ich dich trotz der Schande an. Er meinte: „Du i tu deiner Schwester nix, i han mir scho überlegt, dass du doch a ganz patente Bäuerin wärsch, i könnt dich vielleicht heirate, no könnte i mit dir ficke so oft i will. Meine Eltern hättet zwar sicher lieber a Weib aus me größere Hof, aber i glaub des dät i nakriege. Aber merk dirs glei, wenn du nit dägemäßig bisch, no kriegsch au dein Arsch voll, wenn mir verheiratet sin. Mei Vater sagt, ab on zu brauchet des d’ Weiber, on no schlägt er mei Schweschter. Mei Schweschter isch zwei Jahre jünger als i, un die kriegt manchmal von meim Vater ihren Arsch voll. Die isch scho a mol nacket übern Hof gschpronge, no hat mei Vater gschrie, Walter heb se. No han re de Fuß gschdellt no isch se bös en Dreck gfloge. Mei Vater hat se a Schtond zu de Säu gschperrt. Die war hinterher dägemäßig, des kasch der vorschtelle. Ich rannte nach Hause und badete. Ich nahm eine Bürste und wusch mir den Walterdreck ab. Ich ekelte mich vor mir selbst. Aber das ist noch immer nicht alles, denn jetzt habe ich keine Periode mehr. Wenn sie, Frau Dr. Tina mir nicht helfen können, kann ich nicht mehr weiterleben, von dem kann ich kein Kind haben. Immer wenn ich mein Kind von diesem Menschen sehen würde, müsste ich an diesen fürchterlichen Kerl denken. Bevor ich mir etwas antue, bringe ich den Seiler um, das verspreche ich. Man müsste eigentlich seinen Vater auch umbringen.“ Nach dieser Geschichte waren wir sehr still. Linde umarmte ihr Schwester und sagte weinend zu ihr: „Du kannsch mit mir doch alles beschpreche, au wenn i manchmal mit die Schtreit han, no mag i di doch ganz arg. Du bisch wege mir zu dem schreckliche Walter gange, dass er mir nix tut. Des isch ja furchtbar.“ Dr. Tina umarmte Gerda und sagte: „Liebe Gerda, jetzt schauen wir erst, warum du keine Periode hast. Wir gehen in mein Behandlungszimmer. Ich möchte mit Gerda alleine sein. Wir brauchen eine halbe Stunde. Esther wird euch Kakao machen, ich habe noch Kuchen. Geht bitte in meine Wohnung, sie ist eine Treppe höher, Esther geht mit euch und zeigt euch alles.“ Wir wollten nichts Essen und nur was trinken. Gerdas Geschichte hat uns sehr mitgenommen. Frau Kofer fragte: „Darf ich euch alleine lassen, ich möchte sehen wie es Gerda und meiner Freundin geht.“ Wir saßen am Tisch und tranken lustlos Kakao. Wir schauten uns an und weinten. Dann setzte sich Linde neben mich. Wir wollten nicht schmusen, wir hielten uns nur an den Händen, um uns zu trösten. Linde schaute mich an und seufzte: „Louis, jetzt brauch i deine Ideen, mir müsset dem Seiler ebes do. Wenn der uns Gernermädle nix a'duet, no macht er des mit andre Fraue. Linde überlegte, wir sollten ihn kastriere, wie ein Bulle, no wird er en Ochs.“ Ich wusste damals nicht wie und warum man einen Bullen kastriert. Linde sagte: „Ha weisch no kann er kei Kuh me beschpringe on keine Kälble mache, aber do dafür kann er Wäge ziehe on sei Fleisch isch au viel besser.“ Mir war immer noch nicht ganz klar, was gemacht würde. Linde erklärte mir: „Dr Tierarzt schneidet em Bulle die Eier on Schtück vom Denger weg.“ Ich überlegte: „Aber i krieg doch den Seiler nit zum Tierarzt“. „Ach Louis“, meinte Linde „des müsste mir beim Walter scho selber mit deim Taschemesser mache.“ Ich erschrak: „Linde, des kann i nit, selbst wenn es uns gelingt den Walter an einen Baum zu binden, aber i kann doch dem nit seine Eier on sein Schwanz wegschneide.“ Linde sagte: „No muss i vorher übe, on des selber mache. I han scho a mol zuguckt, wie mer en Bulle kaschtriert.“ Wir waren so mit unseren Gedanken beschäftigt und bemerkten erst jetzt, dass Dr. Tina, Frau Kofer und Gerda zurückkamen. Gerda war blass, aber gefasst. Dr. Tina sagte: „Ich möchte nochmals ganz sicher sein, dass alles was wir tun, immer unser Geheimnis bleibt, ich brauche hierfür ganz persönlich euer Versprechen. Liebe Gerda ich werde alles tun, was ich kann und versuche mein Bestes. Ich habe kein Krankenhaus, was ich mit dir mache ist ein Eingriff, der mit Schmerzen verbunden ist und ein Risiko birgt. Du weißt, dass bei Engelmacherinnen Frauen an diesem Eingriff gestorben sind. Du hast dich entschieden, dass du das Baby vom Walter nicht möchtest. Ich kann dich verstehen, denn es würde mir auch so gehen. Ich verspreche dir, ich gebe mir die größte Mühe bei dem Eingriff, Esther wird mir assistieren, ich kann dir jedoch keine Vollnarkose verabreichen und muss dir leider Schmerzen bereiten. Ich werde diesen Eingriff in Ruhe und deshalb nachts durchführen. Du wirst zwei Tag bei mir bleiben, weil ich sicher sein möchte, dass es keine Komplikationen gibt. Wir werden alles tun, damit du danach wieder eine fröhliche Gerda wirst. Wenn mir dieser Eingriff nicht 100 prozentig gelingt, kann es sein, dass du keine Kinder mehr bekommen kannst. Jetzt hast du drei Tage Zeit, dir alles zu überlegen. Wir führen in der nächsten Freitagnacht den Eingriff durch. Von Freitag bleibst du bis Sonntag bei mir. Ich glaube, dass du am Sonntag wieder nach Hause kannst. Du musst dir was einfallen lassen und zu Hause erklären, warum du mit Linde zwei Tage weg musst. Gerda weinte ein wenig und sagte in astreinem Hochdeutsch mit einem kleinen alemannischen Akzent: „Frau Dr. Tina, ich habe keine Angst, ich habe zu ihnen alles Vertrauen, das ein Mensch haben kann. Wenn mir bei diesem Eingriff etwas passiert, dürfen sie sich hinterher keine Vorwürfe machen, denn ich hätte mich, wenn sie nicht wären, umgebracht. Ich wäre noch einmal zum Seiler gegangen, ich hätte unser Metzgermesser versteckt und hätte ihm, wenn er mich gevögelt hätte, das Messer in Hals gestoßen. Danach hätte ich mich umgebracht. Wenn ich nach der Abtreibung keine Kinder mehr bekommen kann, lerne ich einen vernünftigen Beruf und heirate nicht, oder ich heirate einen Mann, der auch keine Kinder möchte, oder wir adoptieren ein Kind. Dies soll ihnen keine Sorgen bereiten. Ich weiß, dass ich ihnen für diesen Eingriff viel Geld bezahlen müsste, dieses Geld habe ich leider nicht. Ich werde Ihnen das Geld in kleinen Raten bezahlen und sehr sparen, damit ich ihnen die Raten bezahlen kann. Wenn sie einen Wunsch haben, den ich ihnen erfüllen kann, werde ich alles tun, um ihren Wunsch zu erfüllen, dieses Versprechen gilt für mein ganzes Leben, selbst wenn ich für sie etwas Kriminelles tun müsste. Wenn mir bei dem Eingriff, den sie vornehmen etwas passieren sollte und ich an dem Eingriff sterbe, dann sollen Linde und Louis mich in Lasinger Weiher legen und mir einen großen Stein um den Leib binden, damit ich nicht schnell auftauche. Die beiden sollen sagen, sie hätten gesehen, dass es Walter Seiler getan hätte, dem Louis würde man es glauben, der muss den Seiler nur soweit bringen, dass er am Lasinger Weiher gesehen wird.“ Dr. Tina sagte: „Gerda ich habe einen Wunsch, ich möchte dich in Arm nehmen. Du bist ein so liebes Mädchen. Was haben deine Eltern für ein Glück mit ihren Töchtern. Ich freue mich dass ich zwei kenne. Ich bin sicher, dass du nicht stirbst und auch später noch kleine und süße Babys zur Welt bringst. Von deinem ersten Kind möchte ich Patin werden.“ Gerda und Dr. Tina umarmten sich, Gerda küsste Dr. Tina und bedankte sich. Frau Kofer sagte: „Jetzt haben wir noch mehr Geheimnisse. Wir müssen besprechen, wie wir am Freitag uns alle bei meiner Freundin treffen können.“ Gerda sagte: „Meine Schwester richtet gerade mit ihrem Mann die Wohnung ein. Ich erzähle meinen Eltern, dass ich Vorhänge für die neue Wohnung meiner Schwester nähe. Meine Eltern wissen, dass ich gut nähen kann und meine Schwester hat sich vom Verlobungsgeld eine Nähmaschine gekauft. Ich muss die Notlüge mit meiner Schwester besprechen.“ „Was machen wir mit dir, mein lieber Louis?“ Fragte Frau Kofer. „Wozu brauchen wir Louis?“ Fragte Gerda. „Louis brauchen wir, weil er sonst zu Hause unruhig ist, und nicht weiß wie es Gerda und Linde geht. Deshalb ist es Tina und mir lieber, wenn er dabei ist. Es ist problematisch, dass wir lügen müssen, aber es ist eine schwierige Situation, denn wir begehen eine kriminelle Handlung, die gesetzlich verboten ist. Ich werde Louis Mutter fragen, ob er das Wochenende bei mir und meiner Freundin verbringen kann, weil sie ein Mädchen zu Besuch hat und wir Besorgungen machen müssen, damit das Mädchen nicht alleine ist. Es ist nicht die beste Ausrede, aber momentan fällt mir keine bessere ein.“
Gerda fragte: „Was machen wir mit dem Walter Seiler?“ Dr. Tina antwortete: „Das werden wir sehen, wenn du wieder gesund bist, verlasse dich darauf, dass wir uns etwas einfallen lassen.“ Esther sagte: „Jetzt fahren wir nach Hause, Gerda und Linde, ich bringe euch fast bis zu eurem Hof und warte bis ihr zu Hause seid, damit ihr keine Angst vor dem Seiler habt. Linde, du bist normalerweise morgen und am Donnerstag zum Lernen bei mir, wenn dir nicht danach ist, kannst du bis Freitag zu Hause bleiben“. „Liebe Frau Kofer“, sagte Linde, „wenn ich bis Donnerstag zu Hause bleiben könnt, damit ich auf mei Schwester un mei Schwester uf mi ufpasse kann, dass uns der schreckliche Seiler nix tut, dann dät i, wenn‘s ihne recht isch, am Freitag nach der Schul bei ihne bleibe, dann könnet mir mei Schweschter abhole on glei zu Dr. Tina fahre.“ Frau Kofer meinte: „Das ist in Ordnung, ich schreibe ins Klassenbuch, dass deine Mutter dich wegen einer Erkältung entschuldigt hat, du kannst Deiner Mutter sagen, dass ich bemerkt hätte, dass du dich erkältet hättest, sie bräuchte dich nicht mehr entschuldigen. So und jetzt legen wir wieder unsere Augenverbände an und fahren nach Hause.“ Sie legte uns wieder die Augenbinden an und brachte zunächst Linde und mich zu ihrem Auto. Wir legten uns wie schon auf der Hinfahrt hinten ins Auto und stellten uns schlafend. Als Gerda im Auto saß, fuhr sie los. Es ging, wie ich am Motorengeräusch hörte, nicht Bergauf, erst nach einiger Zeit bemerkte ich, dass sie in zweiten Gang schaltete und dachte, jetzt beginnt die Hornfleeger Steige. Dr. Tina wohnt nicht in Hornfleeg. Ich behielt mein Wissen für mich. Linde gab mir ihre Hand und streichelte mit der andern mein Gesicht. Ich streichelte ebenfalls ihr Gesicht. Als ich meinen Kopf neben ihren legte spürte ihren Atem. Als wir den Forchenmühl erreichten, ging es bergab. Frau Kofer ließ ihr Auto rollen, es wurde leiser, deshalb konnte ich beurteilen, wo wir waren. Dann fuhr sie auf den Weg, der zu Gerners führte. Sie hielt an und nahm uns die Binden ab. Wieder blinzelten wir in das helle Licht. Sie hielt hinter der Abbiegung zu Gerners, man konnte fast das Haus sehen. Wir stiegen aus und beobachteten, wie die beiden Mädchen nach Hause gingen. Frau Kofer sagte: „Wir warten noch, falls der schreckliche Seiler, den beiden auflauert.“
Als Frau Kofer mich nach Hause brachte, umarmte sie meine Mutter. Meine Mutter sagte: „Hoffentlich war mein Louis auch brav und hat nichts angestellt.“ Frau Kofer sagte: „Dein Sohn war sehr lieb und hilfsbereit.“ Frau Kofer erklärte meiner Mutter, dass sie mich am Wochenende gerne zwei Tage mitnehmen würde. Meine Mutter hatte nichts dagegen. Sie bat Frau Kofer ins Wohnzimmer. Das Wohnzimmer lag neben dem Zimmer von meinem Bruder und mir. Mein Bruder war nicht zu Hause, deshalb konnte ich, wenn ich das Ohr an einer bestimmten Stelle an die Wand lehnte, hören dass meine Mutter vom Holzplatz und dem Sägewerk erzählte: „Frau Poller, Hartmuts Mutter, hat anscheinend ihren Sohn und das Flüchtlingsmädchen erwischt, wie sie im Sägemehlkeller sich gegenseitig ihr Geschlecht anfassten. Frau Poller erzählte, Hartmut wäre halt eine Sau, sie hätte ihn fürchterlich verhauen, aber eigentlich wär das Flüchtlingsmädchen schuld, weil Jungs immer an solche Schweinereien dächten, dürften es Mädchen nicht zulassen. Das Flüchtlingsmädchen wär evangelisch und würde ihre Sünden nicht beichten. Angelika, dieses Saumensch, würde von ihrer Mutter nicht verhauen und weiterhin mit Hartmut und andern Jungs Schweinerein machen. Flüchtlinge hätten keine Moral, deshalb hätte man sie im Dorf nicht aufnehmen dürfen, man sollte sie wieder wegschicken.“ Meine Mutter hatte eine laute Stimme, ich verstand jedes Wort. Sie fragte Frau Kofer: „Haben sie in der Schule und ihrer Klasse bemerkt, dass Kinder sich mit sexuellen Dingen beschäftigen. Ich dachte, weil Louis oft mit Linde zusammen ist, ob sich bei beiden sexuell was anbahnen könnte.“ Ich hörte Frau Kofer reden, verstand sie jedoch schlecht und hörte nur Wortfetzen. Ich glaube, Frau Kofer beruhigte meine Mutter, sie hielt das Theater für hochgespielt. Meine Mutter hatte, die Wohnzimmertüre geöffnet, weil es im Wohnzimmer etwas stickig war, denn es wurde selten benutzt. Ich öffnete deshalb ganz leise meine Zimmertüre und hörte das Gespräch jetzt deutlich. Frau Kofer sagte: „Martha, ich finde es normal, wenn Kinder im Alter von Hartmut, Louis und den Mädchen, eine gewisse Neugier für das andere Geschlecht entwickeln und finde es unproblematisch. Vielleicht kann ich mit Frau Poller reden.“ Meine Mutter sagte: „Ich wäre ihnen dankbar, sonst richtet sich der Dorftratsch gegen Flüchtlinge und unsere evangelische Gemeinschaft. Die Flüchtlingsfamilie sollte nicht dem Dorftratsch ausgesetzt würden.“ -In den fünfziger Jahren nannte man Ehen, die zwischen Katholiken und Protestanten geschlossen wurde, Mischehen. Es gab zur damaligen Zeit die ersten Ehen und Freundschaften zwischen Flüchtlingen und Einheimischen, die dem Dorftratsch ausgesetzt waren. Für abgeschiedene Dörfer wirkten sich derartige Partnerschaften positiv aus. In einsamen Gehöften gab es durch Inzucht behinderte Menschen. Wegen der Flüchtlingskinder wurde der Klassenteiler an Schulen heraufgesetzt. Für eine Klasse mit über 40 Schülern hätte es außerordentlich gute und engagierte Lehrer bedurft. Leider waren solche Lehrer selten.- Schüler unserer Klasse wurden um unsere Lehrerin beneidet, denn wir hatten eine engagierte Lehrerin, die ihr Hobby zum Beruf gemacht hatte. Ich hörte, wie Frau Kofer sagte: „Liebe Martha, ich werde diesen Dorftratsch, den Frau Poller angezettelt hatte mit meinen Kollegen im Lehrerzimmer besprechen.
Als ich mich am Mittwoch auf meinen Platz setzte, vermisste ich Linde, nicht nur weil ich keine Vesper hatte. Ich musste an Gerda denken, die vom schrecklichen Seiler vergewaltigt wurde. Ich bemerkte gerade noch die Klingel zur großen Pause. Rosanna teilte ihr Vesperbrot mit mir und sagte: „Du d’ Linde kommt wieder, sie isch wahrscheinlich nit so arg krank, do musch nit so traurig sei, die isch sicher nächschte Woch wieder da. Frau Kofer bemerkte, dass mich heute der Unterricht, auch nach der großen Pause, wenig interessierte. Sie wusste, welche Gedanken mich beschäftigten. Meine Mutter bat mich, nach dem Essen noch bei Blisters, der Kolonialwarenhändlerin Mehl und Zucker zu kaufen. Ich beeilte mich, denn ich wollte nicht zu spät zum Förderunterricht kommen. Da in dieser Nachkriegszeit elfjährige Kinder noch keine Uhren hatten, wusste ich, als ich die Treppe zur Wohnung von Madame hochsprang nicht, ob ich zu spät kam. Als ich ins Esszimmer kam sah ich, dass ich eine viertel Stunde zu spät kam. Madame und meine beiden Mitschülerinnen warteten erwartungsvoll auf meine Entschuldigung. Madame sagte: „Du weißt, dass es heute für dich 17 Hiebe gibt, denn du warst genau 17 Minuten zu spät. Ich erklärte, warum ich zu spät kam. Ros verteidigte mich und sagte: „Dr Louis war doch heut eh scho so traurig, weil ihm sei Lindtraud fehlt“. Ren lachte: „Jetzt müsse mir scho zwei schtrafe, denn d’ Ros hat von der Lindtraud gschproche.“ Ich hatte mich rasch ausgezogen. Madame wollte Ros zuerst bestrafen und bat sie, sich übern Tisch zu legen. Sie bekam von jedem von uns mit der Rute eins auf ihren Po. Bei mir war es eine kleine Tortur, denn ich bekam zunächst von Ren und von Ros Schläge. Madame sagte: „Ros, wenn du so sanft schlägst, muss ich dir die Bestrafung abnehmen.“ Ich biss die Zähne zusammen und stöhnte. „Lus“, sagte Madame, „du warst heute sehr tapfer, du hast nicht gejammert und dich auch nicht beklagt, denn eigentlich konntest du nichts dafür, weil du für deine Mutter einkaufen musstest. Aber du hast inzwischen verstanden, dass man Schuld ist, wenn andere warten müssen, deshalb wurdest du bestraft. Wie beim letzten Mal besprochen, werden wir ab sofort, sowohl bei mir, und in der Schule, nicht mehr alemannisch sprechen, sondern ausschließlich hochdeutsch. Zunächst gibt es für diesen Bereich für jedes falsch gesprochene Wort, oder für jeden Grammatikfehler einen Hieb. In einer Woche gibt es zwei, das steigert sich bis zu zehn Hiebe in zehn Wochen. Also strengt euch an.“ Madame fragte uns, ob wir schon etwas von dem Dorftratsch gehört hätten, der über Hartmut und Angelika erzählt würde. Ros erzählte: „Der junge Vikar hat im Religionsunterricht darüber gesprochen, er nannte zwar keine Namen, aber jeder hat gewusst wen er meinte.“ Dies bestätigte Ren und sagte: „Meine Mutter hat sich über den Vikar geärgert, weil er beide Kinder an Pranger stellte. Meine Mutter erklärte mir nicht, was ein Pranger ist, obwohl ich sie fragte.“ „Wie denkt ihr darüber?“ fragte Madame. Ren meinte: „Ha mir waret doch dabei, mir hen no glacht, weil er ihr unter ihr Kleid glotzt hat, on schier Schtielauge kriegt hat. Wie mir ihm dann im Segmehlkeller no beim fege helfe wolltet, hat dr Hartmut gesagt, er könnt des mit dr Angelika alleinigs, no han i denkt, dass die zwei mitnander schpielet, wenn i aber dra denkt het, dass sei Mutter in Segmehlkeller schpringt on die zwei erwischt, dann wär i nit gange, sondern hät se gwarnt. Jetzt schtelle mir uns mal vor, was d’ Leut sage dätet, wenn se wüsstet, was mir mitnander machet“. Ren hatte lange gesprochen. Ros sagte: „Do brauch i jetzt gar nix meh derzu sage, weil i s’ gleiche denk.“ Ich sagte: „Die Mutter von Hartmut ist ein Tratschweib, sie hat manches Gerücht in die Welt gesetzt. Wenn wir drei und Lin behaupten, dass wir bis zum Schluss dabei waren und sagen, dass an dieser Geschichte keine wahres Wort ist, können wir der Frau Poller mit ihrer Lügengeschichte eins auswischen. Vielleicht überlegt sie sich künftig, ob sie weiterhin solche Gerüchte verbreiten möchte.“ Madame und die Mädels schauten mich verwundert an und Madame sagte: „Deine Idee ist vielleicht gar nicht schlecht, wir müssen sie noch prüfen, aber zunächst wird Ren eine Tracht Schläge bekommen, dass ihr hören und sehen vergeht. Wir hatten vereinbart, dass wir hochdeutsch reden und du hast einen endlosen Satz alemannisch gesprochen. Ich habe 48 alemannische Worte gezählt, bei Ros sieben und was mich völlig überrascht hat, Lus hat als Einziger daran gedacht. Bevor wir entscheiden, ob wir Lus Idee umsetzen, müssen wir erst die Strafen erledigen, sonst steht sie unsrer Ren und Ros bevor. Für die außergewöhnliche Strafe hole ich meine Ausrüstung. Die Strafe findet im Schlafzimmer statt.“ Wir gingen ins Schlafzimmer, Madame meinte: „Lus bitte hilf mir, die Ausrüstung ins Schlafzimmer zu bringen.“ Als sie mir das Stativ und die Lampe reichte, reizte sie mich, durch eine versehentliche Berührung. Madame lächelte und meinte: „Es wird den Mädels sicher gefallen.“ Sie baute ihre Ausrüstung auf und sagte: „Ros, wir beginnen mit dir, da sind wir rasch fertig.“ Ros musste sich über das Geländer des Himmelbettes legen. Ren durfte Ros mit einem Bambusstock, der Spuren hinterließ, bestrafen. Ros sprach perfektes Hochdeutsch: „Du bist ziemlich blöde, dachtest du nicht, dass ich es dir zurückzahlen kann?“ Ren erschrak und entschuldigte sich: „Es überkam mich, ich wollte es nicht.“ „Zu spät, jetzt bist du dran.“ lächelte Ros. Madame meinte: „Wir können sie nicht übers Bett legen und ihr den Po versohlen, 48 Schläge hält ihr kleines Ärschchen nicht aus. Wir werden sie an der Decke festbinden, dann haben wir ihren Körper zur Verfügung und können aussuchen, wie wir die Schläge verteilen.“ Madame holte elastische Binden, sie schob ihren Schrank beiseite, an der Decke hingen zwei stabile und gepolsterte Ringe. Madame sagte: „Hier sind meine Turnringe.“ Da die Räume in der Wohnung hoch waren, konnte Madame, wenn sie auf Zehenspitzen stand, die Binde durch einen Ring schieben und straff ziehen. Die Arme von Ren wurden nach oben gezogen. Ren sträubte sich ein wenig, Madame sagte: „Meine liebe Ren, wenn du versuchst, dich zu wehren, wird es schlimmer, denn ich lasse deine Füßen den Boden berühren. Ich könnte dich so hoch ziehen, damit du den Boden nicht berühren kannst. Madame nahm einen Bambusstock und band ihn an Rens Knöchel fest, dadurch wurden Rens Beine gespreizt. Madame schlug ihr mit der Hand auf den Po und sagte: „So nun kann es losgehen, ab jetzt haben wir noch 47 Schläge. Mein Schätzchen, wir werden dein Leiden nicht übermäßig verlängern und zunächst gemeinsam die Schläge mit der Hand auf deinem Körper verteilen. Ros, du wirst ihr zunächst auf die Innenseiten ihrer Oberschenkel je 5 Schläge verpassen. Ich werde ihr 10 Schläge auf die linke Pobacke und Lus wird ihr 10 mal auf die rechte Pobacke schlagen. Wir werden im Rhythmus mit eins und zwei schlagen, zählen wird für uns Ren und zwar laut und deutlich, Schläge die sie nicht zählt, gelten nicht. Wenn unsere Ren bis 30 gezählt hat, machen wir eine Pause und schauen unser Werk an. Achtung und los, eins zwei, drei, vier.“ Ren zählte zunächst laut, bei 18 weinte sie, das Zählen fiel ihr schwerer und bei dreißig hatte sie fast einen Schreikrampf. Wir hörten auf und betrachteten sie. Madame fragte: „Lus warum bist du so sanft mit ihr? Die linke Pobacke ist knallrot, während die rechte nur leicht gerötet ist.“ Ros hatte ihr die Oberschenkel ordentlich versohlt. Ros fragte: „Lus, wenn du d‘ Ren anschaust, an was erinnert es dich?“ Ich antwortete: „An unsere Geißelstrafe im Kindergarten, aber die war viel schlimmer, da war unsere Haut teilweise aufgeplatzt. Ich dachte, wir würden daran sterben“. Frau Kofer frage: „Hattet ihr damals nur Schmerzen, oder waren schon sexuelle Gefühle dabei?“ Ich sagte: „Ich hatte zwar fürchterliche Schmerzen, aber als Helga mich mit Schnaps einrieb und ich ihre Hand spürte bekam ich noch andere Gefühle. Es fiel mir auf¸ dass an dem warmen Sommertag die etwas schwitzende Helga anders roch als sonst. Damals konnte ich die Veränderung des Geruchs von Frauen noch nicht einordnen. Heute weiß ich, dass wir Helga erregten. Heute kann ich den veränderten Geruch von Frauen einordnen und weiß wenn sie erregt sind. Ich kann mich an den damaligen Geruch von Helga noch erinnern. Bei Ros konnte ich damals nichts riechen, ich glaube, kleine Kinder riechen kaum.“ Madame sah mich erstaunt an und sagte: „Lus du sprichst ein gutes hochdeutsch, das mit deinem alemannischen Akzent scharmant klingt. Was sagst du, wie riecht Ren?“ „Sie riecht erregt“, sagte ich, „sie und Ros riechen ebenfalls erregt.“ Ros sagte: „Lus du bist mir unheimlich, ich hatte damals auch schon andere Gefühle, wenn ich dich ansah. Auch als ich dir zum ersten Mal mein Kätzchen zeigte, hatte ich ein anderes Gefühl. Als Helga uns so fürchterliche Schmerzen zufügte, hätte ich dich gerne getröstet und deinen winziges Sprenzerle in meine Hand genommen.“ Ren wartete auf die restliche Strafe und sagte: „Es wäre schön, wenn man mich losbinden könnte, dann würde ich mich auch gerne unterhalten.“ Madame sagte: „Noch müssen wir dir die restlichen Schläge verpassen. Ich möchte fotografieren, deshalb wird Ros und Lus die nächsten zwanzig Schläge auf deinem Körper verteilen. Ros, du schlägst ganz ordentlich, ich werde dir deshalb einen Gürtel geben, mit dem kannst du ihre Brust mit sechs Schlägen bearbeiten, dann gibst du ihr noch zwei Schläge auf den Rücken und zwei auf ihren Bauch. Danach schlägt ihr Lus fünfmal auf ihre Raute und am Schluss fünf schöne Schläge auf ihre Scham. Lus wenn du zu sanft schlägst, wiederhole ich deine Schläge, denn spüren muss sie ihre Strafe. Aber wartet bitte, bis ich jetzt sage, damit ich mit meinem Foto bereit bin.“ Ren musste ihre Schläge wieder laut mitzählen. Ros schlug ordentlich zu, ich glaube, jedoch, dass der leichte Gürtel wenig Schmerzen bereitete. Ich schlug so, dass Madame zufrieden war, aber Ren nur geringe Schmerzen hatte. Madame sagte: „Lus du darfst sie losbinden.“ Um an ihre ausgestreckten Hände zu kommen musste ich auf die Zehenspitzen stehen und mich an sie lehnen. Ros war etwas größer und half mir, ich sah, dass sie feucht war. Ich war ebenfalls erregt. Als wir sie losgebunden hatten, schob Ros mich rückwärts aufs Bett und sagte, ich muss unbedingt mit dir vögeln, sonst werde ich verrückt. Als ich auf dem Rücken lag bewegte sie sich langsam. Ich fürchtete, zu früh zu kommen. Endlich bemerkte ich, wie sie ins Paradies flog und konnte mitfliegen. Wir vergaßen die Welt. Ros biss mich ins Ohr, kuschelte sich unter meinen Arm und streichelte mit der Hand meinen Bauch und mein Geschlecht. Sie lächelte und sagte jetzt hab ich dein Pimmelchen klein und müde gemacht.“ Ren sagte: „Es gefiel mir, euch zuzusehen aber ich bin jetzt auch geil, Lus kann noch nicht, bitte Ros, wenn du mir nicht hilfst, muss ich es selbst machen.“ Madame sagte: „Ros, ich denke, wenn du dich bemühst, kann Lus nochmals.“ Ros antwortete: „Ren, leg dich hin, ich spiele gern mit dir.“ Madame schaute Ros an und sagte zu ihr: „Euer Spiel gefällt mir. Ros, du willst mit Lus nochmal vögeln und traust dich nicht, seinen Penis in Mund zu nehmen.“ Ros küsste mich und sagte: „Ich wusste nicht, ob ich das kann.“ Ren lächelte selig und sagte: „Ros du bist ein Engel.“ Madame kam zu uns und sagte zu mir. „Lus, könnt ihr mich streicheln?“ Wir lagen in ihrem großen Himmelbett ich konnte kaum feststellen, welche Hände wen streichelten. Ich streichelte Madame sehr sanft und bemerke wie sie einen lange anhaltenden Orgasmus bekam und sagte „Es war toll mit euch, Lus, wie rieche ich?“ „Wie eine Göttin“, sagte ich. Madame lachte und küsste mich. Ros fragte: „Lus, vermisst du deine Lin?“ Ich sagte: „Ich vermisse sie nicht beim kuscheln, aber es ist schade, dass sie nicht hier ist.“ Ros fragte: „Vögelt sie besser als ich.“ Ich antwortete: „Ros, das ist Unsinn, du bist das schönste Mädchen, mit dir im Paradies zu sein ist traumhaft, ich vergleiche nie.“ Wir testeten, wie schön küssen sein kann. Madame stand auf, pinkelte und ließ die Tür offen. Wir lachten, weil es plätscherte. Sie kam zurück, nahm mich in Arm und küsste mich. Sie steckte mir mit ihrer Zunge ein Bonbon in Mund und fragte: „War es ein süßer Kuss?“ Ich streckte meine Zunge raus und zeigte den Mädels das Himbeerbonbon. Ros sagte zu mir: „Ich möchte was davon.“ Ich küsste es in ihren Mund. Ren wollte es von Ros. Es gefiel mir, wie beide sich küssten. Als wir aufstanden, fragte ich, ob wir helfen sollten, ein neues Leintuch auf das Bett zu legen. Madame meinte „Nein, ich schlafe auf dem Betttuch, und teste ob ich euch mit meiner Nase unterscheiden kann. Aber wir müssen Duschen, sonst kann jeder riechen, dass wir weder einen Aufsatz noch ein Diktat schrieben.“ Wir lachten beim Duschen. Ich seifte Madame ein. Alle lachten, weil mein Penis sich aufrichtete. Madame sagte: „Ab sofort dürfen wir ungestraft unsere Namen verwenden, denn jetzt reden wir über den Dorftratsch, über Angelika Kranski und Hartmut Poller. Wir überlegen ob und wie wir die Idee von Louis aufgreifen und Frau Poller eine Lehre erteilen. Man darf kein Mädchen an Pranger stellen und Familie Kranski dem Dorftratsch aussetzen. Mir tut die Mutter von Angelika leid, weil die Larenbucher damit auch andere Flüchtlinge treffen. Manche Bürger behaupten, alle Flüchtlinge wären schamlos und würden klauen. Was haltet ihr davon?“ Ren sagte: „Ich bin sofort für Louis Idee. Ich finde es unmöglich, in der Schule wird über Hartmut und Angelika geredet. Die arme Angelika stand in der Pause ganz alleine und Hartmut stottert, wenn er spricht.“ Ren sagte: „Ich bin auch für Louis Vorschlag. Wenn ich mir überlege wie Leute über uns reden würden, wenn sie wüssten, was wir tun. Ich kann überhaupt nicht verstehen, was daran schlimm ist. Unser Vikar hat in Religion über die Unkeuschheit gesprochen. Er hätte erfahren, dass ein evangelisches Flüchtlingsmädchen einen katholischen Jungen zur Unzucht verführte. Hier sollte man ein Exempel statuieren. Er sagte, dass man früher solche Mädchen mit dem Pranger bestraft hätte. Ich weiß nicht mal was ein Pranger ist. Wenn wir jetzt alle sagen, Frau Poller hätte was erzählt, was überhaupt nicht stimmen könne, dann denkt sie vielleicht künftig nach, bevor sie so etwas erzählt.“ Frau Kofer überlegte und sagte: „Wir müssen uns abstimmen, ihr solltet alle das Gleiche erzählen, damit ihr hinterher nicht als Lügner beschimpft werdet.“ Ren sagte: „Ich würde gerne wissen, was ein Pranger ist und was gebrandmarkt ist.“ Frau Kofer sagte: „Wir schreiben es auf, ich erkläre es euch, aber zunächst besprechen wir, wie wir Frau Poller als Lügnerin darstellen. Louis, du bist unser Geschichtenerzähler, erzähle uns, wie es war. Wir denken nach, ob es sich so zugetragen haben könnte.“ Ich erzählte meine Geschichte und Frau Kofer sagte: „Ich erzähle morgen im Lehrerzimmer meinen Lehrerkollegen folgendes: „Ich hörte von einem Gerücht, das nicht stimmen kann, deshalb befragte ich die Schüler meiner Klasse, die am letzten Samstag zusammen im Sägewerk von Herrn Poller Eisenbahn spielten. Ich möchte betonen, dass ich die Schüler einzeln befragte. Sie konnten sich vorher nicht abstimmen, alle haben mir annähernd die gleiche Geschichte über den Samstag erzählt. Ich weiß von der Eisenbahngeschichte, weil ich mit meiner und der Klasse von Herrn Lohrer am Freitag einen interessanten Lehrgang zu Herrn Pollers Sägewerk machte. Es ist der Vater vom Hartmut, der laut Gerücht, bei Angelika Kranski sexuelle Handlungen vornahm. Nach Besichtigung des Sägewerks hörte ich, wie Louis Lautr, Hartmut Poller und drei Mädchen sich am Samstagnachmittag verabredeten. Bei schönem Wetter wollten sie im Sägewerk mit Rollwagen Eisenbahn spielen. Anscheinend ein beliebtes Spiel, das Louis und Hartmut öfters spielten. Da ich sah, wie verantwortungsvoll Herr Poller mit dem gefährlichen Sägewerk und den spielenden Kindern umging, wollte ich mich trotzdem überzeugen, ob es für Kinder ungefährlich ist. Ich habe am Samstagabend meine Freundin besucht und kaufte davor für die Kinder beim Bäcker einige Schnecken und nahm Zitronenlimonade in meiner Milchkanne mit. Ich kannte von allen Kindern aus meiner Klasse: Louis Lautr, Lindtraud Gerner, Rosanna Friedrich, Reinhild Gründer und von der Klasse von Herrn Lohrer kannte ich, Hartmut Poller und Angelika Kranski. Es war noch ein Junge dabei, der Harald hieß und zwei Mädchen, die ich nicht kannte. Als ich mit den Schnecken und meiner Limo kam, setzten wir uns auf die Stämme und vesperten. Herr Poller kam und prüfte, ob alles in Ordnung war. Er sagte, er hätte zwei Stämme in den Gattersägen gelassen, damit keines der Kinder sich an den scharfen Sägeblättern verletzen könne. Er hätte schon zuvor geschaut, als die Kinder mit den Rollwägelchen spielten. Frau Poller, die Mutter von Hartmut erzählte, dass Hartmut und Louis beim Schieben der Wägelchen den Mädchen unter die Röcke geschaut hätten. Diese Behauptung stimmt nicht, da ich zweimal mitfuhr, sah ich, dass beide Lockführer, nämlich Hartmut und Louis, sich Stangen gefertigt hätten, die sie gegen die Schulter lehnten, um sich beim Schieben der Rollwagen nicht bücken zu müssen. Deshalb hätten beide Jungs niemals den Mädels unter den Rock, sondern allenfalls ins Gesicht schauen können. Um fünf Uhr sagten die beiden Mädchen, die ich nicht kannte, sie müssten heim. Hartmut sagte, bevor alle gehen, müssten sie ihm beim Aufräumen helfen und den Staub zusammenkehren. Harald, der kleinere Junge musste anscheinend gleich gehen, aber alle anderen halfen. Die Mädels schauten, ob etwas auf den Schienen lag. Louis und Hartmut schoben die Rollwägelchen an ihren Platz im Sägewerk. Sie räumten die Holzstämmchen, die sie als Sitzbänke auf die Wägelchen gelegt hatten, wieder auf. Die Mädchen kehrten mit Besen, die Hartmut ihnen gab, den Staub im Sägewerk zusammen. Ich schaute auf meine Uhr und wollte fahren, deshalb sagte ich zu Lindtraud, ich fahre nach Hornfleeg und kann dich ein Stück mitnehmen. Ich fragte die Gruppe, die mit Aufräumen und fegen beschäftigt war, ob Lindtraud gehen könnte, oder bis zum Schluss helfen sollte. Die Gruppe antwortete einmütig, Lindtraud könne gehen. Sie verabschiedeten sich von Lindtraud und mir. Dann fuhr ich mit Lindtraud. Was ich erzählte, habe ich erlebt und gesehen. Was ich jetzt erzähle, haben mir die Schüler auf meine Fragen erzählt. Die ganze Gruppe wäre, nachdem sie aufgeräumt und gefegt hatten, gemeinsam gegangen. Sie hätten sich von Hartmut verabschiedet. Ich fragte meine Schüler, ob sie Frau Poller gesehen hätten. Rosanna und Reinhild sagten, sie hätten, als sie im Sägemehlkeller fegten, Frau Poller gesehen, wie sie in Keller schaute. Anscheinend sah sie nur Hartmut und Angelika Kranski, denn sie hätte Hartmut und Angelika gefragt, warum sie sich angefasst hätten. Angelika antwortete, wir klopfen uns gegenseitig Staub und Sägemehl aus den Kleidern. Louis hat Frau Poller nicht gesehen, weil er in der Arbeitertoilette gewesen wäre. Er sagte er hätte sie sonst gegrüßt.“ Dann werde ich sagen: „Dies meine lieben Kollegen ist die wahre Geschichte und ich möchte hinzufügen. Mir gefiel es, wie nett und natürlich die Kinder gespielt haben. Da war nichts, was mit sexuellen Handlungen in Verbindung gebracht werden könnte. Dann bespreche ich diese Geschichte mit Herrn Poller, er glaubt mir sicher. Wenn meine Kollegen fragen, warum Frau Poller Rosanna und Reinhild nicht sah, antworte ich, beide hätten mir erzählt, sie hätten im Sägemehlkeller ganz hinten gefegt.“ Wir hatten zugehört. Es fiel uns nichts auf, was uns unwahrscheinlich vorkam. Wir sagten Frau Kofer, genau so war es und überlegten, wer in unsere Geschichte eingeweiht werden müsste. Ich sagte, ich erkläre Hartmut, seine Mutter hätte etwas falsch wahrgenommen, er soll ihr sagen, alle Mädels hätten beim Ausfegen geholfen. Die Mädchen hätten Frau Poller gesehen, seine Mutter hätte die Mädels nicht gesehen. Er hätte Angelika angefasst, um Staub und Sägemehl aus ihren Kleidern zu klopfen. Er soll ihr die Geschichte so erzählen und sagen, sie hätte was missverstanden, weil sie ohne Brille im düsteren Sägemehlkeller, schlecht sehen konnte.“ Frau Kofer sagte: „Louis, du lässt dir deine Geschichte von Hartmut zweimal erzählen, sie muss übereinstimmen. Rosanna, du erzählst es Angelika und achtest auf Übereinstimmung. Erkläre Angelika, die Geschichte müsse zur Wahrheit werden und sag ihr, ich würde mit ihrer Mutter reden. Ich erzähle es Linde, wenn sie morgen bei mir übernachtet. Wenn sie am Freitag gefragt wird, kennt sie unsere Wahrheit.“ Ich sagte: „Wir erzählen uns gegenseitig die Geschichte mehrmals, damit uns keine Fehler unterlaufen.“ Ros sagte: „Heute haben wir nichts gelernt, aber es war klasse, ich freue mich, dass dieses Gerücht über Angelika und die Flüchtlinge aus der Welt geschafft wird.“ Frau Kofer meinte: „Ihr habt heute für die Schule nichts gelernt, aber sehr viel für euer künftiges Leben, denn merkt euch bitte für euer ganzes Leben, wie man mit unüberlegten Worten Menschen vernichten kann und dass manchmal Schweigen Gold ist. Es gibt Ausnahmen, in unserem Fall muss man lügen, um Menschen zu schützen.
Ich begleitete Reinhild und schrieb abends meinem Tagebuch: Hella, heute erzähle ich Dir eine lustige Geschichte, als Ren zur Kirche auf die Uhr sah, sagte sie zu mir: „Heute sind wir noch früh dran, wenn meine Mutter nicht zu Hause wäre, könnten wir in meinem Zimmer spielen. Mir könntet aber no schpaziere laufe on mitnander schwätze, hätsch Lust, no könnte mir zur Bergkapelle laufe“. Ich hatte Lust und nahm Ren bei der Hand. Zur Bergkapelle ging es durch einen finsteren Jungwald. Ren schaute mich an und meinte: „Jetzt han i mi scho so dra gewöhnt, dass i au mit dir scho fascht hochdeutsch gschwätzt hät, obwohl mir ganz allei sin.“ Ich dachte es wäre vielleicht gar nicht schlecht, weil wir ja inzwischen auch in der Schule hochdeutsch reden sollten und sagte es ihr. Reinhild fragte: „Glaubst du, dass es eine Sünde ist, wenn man sich streichelt und zusammen kuschelt?“ Ich antwortete: „Ich weiß, dass es keine Sünde ist. Wenn Gott es schlimm oder sündig fände, hätte er dafür gesorgt, dass es uns keinen Spaß macht, dann würden wir ungern Kinder zeugen. Tiere machen es ebenso, also hat Gott uns diese Freude geschenkt. Ich glaube nicht dass Gott uns immer beobachtet. Wenn es unserem Gott nicht gefallen würde, hätten wir Frau Kofer nicht als Lehrerin bekommen. Wenn ich mir vorstelle, wie zickig du anfangs warst, hätte ich nie gedacht, dass dir vögeln und schmusen jemals gefällt.“ Ren sah mich an und antwortete: „Ich war damals no schüchtern und hatte Angst etwas Unrechtes zu tun. Wenn ich heute mal einen Tag keinen Sex habe, muss ich es mir selbst machen. Es wundert mich, dass ich mit Lin und Ros so eng befreundet bin, obwohl deine Linde manchmal eifersüchtig ist. Ich vögle gern mit dir, aber ich spiele lieber mit Ros und Lin. Würde es dir was ausmachen, wenn eine von uns, oder vor allem, wenn d' Linde mit einem anderen Jungen vögeln würde?“ Ich dachte nach und stellte fest: „Es würde mir was ausmachen. Gleichzeitig fand ich es blöd, weil man ja wirklich keinen Menschen besitzen kann. Vielleicht ist es uns angeboren, dass man meint, man müsste jemand besitzen. Sogar Lindes Hund ist manchmal eifersüchtig, wenn ich Linde in Arm nehme, bellt er mich an, weil er meint, es wäre seine Linde. Linde lacht und schimpft, Hasso, merk dir, i g' hör nur mir und nit dir, aber au nit im Louis. Wir haben unseren Verstand und können uns gegen Eifersuchtsgefühle wehren. Es wurde mir tatsächlich schon im Kindergarten klar, dass man Menschen nicht besitzen kann. In meiner Familie leben meine zwei Geschwister. Meine Mutter liebt uns alle. Ich mag meine Schwester und meinen Bruder, ich muss nie eifersüchtig sein, wenn meine Mutter zu meinen Geschwistern genauso nett und lieb ist.“ Inzwischen waren wir bei der Bergkapelle. Wie erwähnt, sind katholische Kirchen und Kapellen immer geöffnet. Ren und ich gingen hinein. Kirchen und Kapellen haben immer etwas Feierliches. Es roch leicht nach Weihrauch. Von Ros wusste ich inzwischen, dass Katholiken dieses Harz aus dem Weihrauchstrauch der in Oman wächst anzünden, um einen feierlichen Geruch in Kirchen zu verbreiten. Wenn es sich um echten Weihrauch aus Oman handelt, finde ich diesen Duft sehr angenehm. Wir waren in der Kapelle alleine. Reinhild kniete sich hin und betete: „Heilige Maria Mutter Gottes, bitte für uns arme Sünder und sorge dafür dass wir in dieser Kapelle alleine bleiben, weil ich gerne mit Louis spielen möchte. Du hasch leider nie erfahre, wie schön Sex ist, denn du hasch dein Sohn als Jungfrau geboren und bisch gebenedeit.“ Ren stand auf und legte ihren Arm um meinen Hals, sah mich an und fragte: „Was eigentlich, wenn i mir des überleg gar nit sei kann. Heilige Maria Mutter Gottes, wahrscheinlich hasch du bloß gemeint, dass dir ein Erzengel a Kind prophezeit hat, sicher war dein Engel in Wirklichkeit so ein Kerle wie dr Louis und hat dich zum vögle überredet und du hasch nachher selber glaubt, weil es dir gefiel, es wäre ein Engel gewesen. Aber egal, bitte hilf uns damit niemand kommt, Amen. So, Louis, jetzt musch du mir zeige, wie ihr Evangelische betet.“ Ich antwortete: „Wir beten im Stehen: „Lieber Gott, ich würde gerne mit Reinhild in deiner Kapelle alleine sein und mit ihr spielen. Bitte sorge dafür dass niemand kommt und wenn jemand unterwegs zu deiner Kapelle ist, dann könnt dr Petrus für ein Gewitter sorgen, damit die Leute wieder umkehren, Amen.“ Ich ging nochmals vor die Türe und sah, dass weit und breit niemand unterwegs war. Ren sagte zu mir: „Du müsstest vielleicht ein Stock in die Tür spannen, falls jemand kommt, dann kann er nicht reinkommen.“ Wir suchten im Wald einen passenden Stock. Da die Türe nach außen aufging war es nicht einfach. Schließlich hatten wir einen passenden Stock gefunden und klemmten ihn in die Türklinke und den Türrahmen. Wir zogen uns in eine Ecke zurück, hier konnte uns kein Mensch durchs Fenster sehen. Der gekreuzigte Jesus sah auf die andere Seite. Reinhild meinte. „Wir sind verwöhnt, mit Rosanna habe ich manchmal geschmust indem wir uns untern Rock fassten. Mit dir will ich so schmusen und spielen, dass ich dich sehn kann, deshalb musst du dich ausziehen“ „Aber du auch“, sagte ich. Wir zogen uns aus, wollten uns jedoch nicht auf den kalten Boden oder auf eine Bank legen“. Reinhild nahm meinen Penis in die Hand und sagte: „Es gefällt mir, wenn ich mit damit spiele, da kommst du mir so hilflos vor und ich denke, ich habe Macht über dich.“ Als wir aus unserem Paradies zurück kamen, streichelten wir uns. Ich sagte: „Mein Gott, war das schön, mit dir.“ Ren sagte: „Da hat Gott nichts getan, das war nur ich, aber mir gefiel es auch. Ich glaube, dass wir gehen müssen. Wir zogen uns rasch an, ich warf den Stock von der Türe in Wald. Wir hielten uns an der Hand und gingen rasch. Plötzlich blitzte es und gleich darauf donnerte es. Reinhild sagte: „Jesses-Maria, -ein typischer Aufschrei unserer Region- jetzt werden wir bestraft und ich ängstige mich bei Gewitter. Ich hatte vor Gewitter keine Angst und sagte: „Ren wir werden nicht bestraft, Petrus hat‘s missverstanden, ich bat, wenn jemand unterwegs wäre sollte er für ein Gewitter sorgen. Als Petrus uns sah erinnerte er sich, dass Gott sagte, er soll für ein Gewitter sorgen. Ich sollte mich im Gebet klarer ausdrücken.“ Es regnete fürchterlich, ich nahm Ren bei der Hand, wir rannten los. Ich brachte sie nach Hause, wir waren nass bis auf die Haut. Glücklicherweise war es nicht kalt. Frau Gründer öffnete uns die Tür und sagte: „Ja Louis, das ist aber nett, dass du Reinhild heim begleitest, weil meine Tochter bei Gewitter fürchterlich Angst hat. Wo seid ihr denn gelaufen, ihr habt ja Tannenadeln auf eurem Kopf und in der Kleidung“. Ich überlegte und sagte: „Frau Gründer wir standen unter der Tanne beim Vereinshaus und hofften, dass es aufhört. Reinhild meinte es wäre bei einem Gewitter unter dem Baum unsicher, deshalb sind wir heim gerannt.“ Frau Gründer wollte mir von Reihild eine trockene Bluse und einen Schlüpfer geben, damit ich nicht friere. Sie sagte: „Louis, leider habe ich keine Hose für dich.“ Ich lachte und bedankte mich für den Schlüpfer und die Bluse und sagte: „Es ist nicht kalt und ich laufe rasch heim, wegen der nassen Hose friere ich nicht.“
Ich rief meinem Freund Hartmut, als ich bei seinem Haus war. Als er kam sagte ich: „Du Hartmut, es war saublöd, weil du zugegeben hast, dass du Angelika angesehen und angefasst hast. Deine Mutter hat im Dorf böse Geschichten erzählt. Wir ändern die Geschichte, du sagst deiner Mutter, sie hätte was missverstanden, du hättest nur Sägemehl aus den Kleidern von Angelika geklopft, aber sie nicht angeschaut. Du wärst auch nicht alleine gewesen, weil wir alle dabei waren. Nur Lindtraud fuhr mit Frau Kofer weg, aber Rosanna und Reinhild sahen deine Mutter und haben sie gegrüßt, als sie in Keller geschaut hat. Du sagst ihr, du wolltest es ihr sagen, aber sie hätte nicht zugehört, weil sie dir gleich den Arsch versohlte. Hartmut, wir konnten auch Frau Kofer überzeugen. Sie wird morgen mit den Lehrern reden.“ Hartmut war etwas skeptisch, ob wir die Geschichte damit aus der Welt schaffen könnten. Er sagte: „Louis, i bleib fescht bei der Geschichte.“ Als ich heim kam, sagte meine Mutter: „Louis, du bist heute spät dran.“ Ich antwortete: „Mutter, ich wollte warten bis das Gewitter aufhört und bin dann doch losgerannt. Wir haben mit Frau Kofer über unser Eisenbahnspiel vom Samstag gesprochen.“ Ich erzählte die Geschichte, wie wir sie inzwischen als Wahrheit kannten. Meine Mutter freute sich, als sie erfuhr, wie sich alles zugetragen hatte und meinte: „Es freut mich vor allem für Familie Kranski, weil Dorfbewohner oft negativ über Flüchtlinge reden.“ Als ich heute in unser Klassenzimmer kam, freute ich mich, weil Linde wieder da war. Sie war früh aufgestanden und zur Schule gelaufen. Sie hatte ein schönes Kleid an und roch nach dem Duschgel von Frau Kofer. Ich wollte erzählen, was sich am Samstag zugetragen hatte, als sie sagte: „Frau Kofer hat alles beim Frühstück erzählt. Meine Schwester, hat daheim erzählt, sie hätte sich den Zeh angestoßen und könne kaum laufen, deshalb ging meine andere Schwester mit den Eltern aufs Feld, Gerda macht den Haushalt. Sie will zu Haus bleiben, damit sie nicht zufällig dem schrecklichen Seiler begegnet, weil sie ihm sagte, sie müsse auf dem Kruster Hof ihren Verwandten helfen. Sie meint, ich könnte getrost zur Schule gehen, sie hätte in ihrem Schlüpfer ein Messer versteckt, falls der Seiler zufällig zum Gerner-Hof käme und klopfen würde. Seit Gerda weiß, dass Dr. Tina bei ihr den Eingriff vornimmt ist sie wieder fröhlich. Ich bin froh, dass wir es unsrer Lehrerin erzählten.“ Nach der ersten Stunde kam ein Umlauf vom Rektor, die Große Pause wäre für die Schüler heute eine halbe Stunde länger, weil das Lehrerkollegium eine Besprechung hätte. Wir müssten deshalb erst wieder ins Klassenzimmer, wenn es läuten würde. In der großen Pause kam Angelika und erzählte uns: „Frau Kofer und Rosanna waren gestern bei meiner Mutter und erzählten, Frau Poller hätte ein Gerücht verbreitet, das nicht stimmt. Es würde heute im Lehrerzimmer besprochen. Als Frau Kofer Louis erzählte, was Frau Poller sah, hätte Louis sie überzeugt, dass sich Frau Poller irrt und ihre Geschichte nicht stimmen könne. Sie hätte auch Reinhild und Rosanna gefragt, alle hätten meine Erzählung bestätigt. Frau Kofer sagte ihrer Mutter, dieses Gerücht muss aus der Welt geschafft werden. Ich möchte mich bei euch bedanken, besonders bei dir Louis, weil es deine Idee war. Wenn wir jetzt nicht im Schulhof wären, würde ich euch um den Hals fallen, aber wenn ich jemals etwas für euch tun kann, dann sagt es mir. Ihr habt alle in meinem Gedächtnis einen Gutschein für eine gute Tat. Ich beneide euch um eure tolle Lehrerin, meine Mutter sagte sie wäre der Lehrerin ewig dankbar.“ Die Mädchen wollten mich überreden, beim Seilhüpfen mitzuspielen. Ich spielte lieber mit den Jungs Fangen.
Frau Kofer, sagte in unserer Klasse: „Unser Schulrektor, Herr Lohrer möchte mit folgenden Schülern ein Gespräch führen: Louis, Rosanna und Reinhild. Louis, ich denke, er sollte mit dir den Anfang machen.“ Ich klopfte am Rektorat und begrüßte Herrn Lohrer. Er sagte: „Du weißt sicher, was inzwischen an der Schule und im Dorf für eine Geschichte über euer Eisenbahnspiel vom Samstag erzählt wird. Du könntest mir erzählen, wie es am Samstag war, wenn ich etwas Genaueres wissen möchte, unterbreche ich dich und frage nach.“ Ich erzählte wir hätten mit den Rollwagen Zug gespielt und wie Frau Kofer kam und uns Schnecken und Zitronenlimonade brachte und wie sie einmal mit dem Rollwägelchen nach Stuttgart gefahren wäre. Ich sagte ihm, dass wir schon öfters am Wochenende, wenn im Sägewerk nicht gearbeitet wurde, mit den Rollwägelchen Eisenbahn spielten. Ich erklärte, wir hätten oft, vom gebückten Schieben Kreuzschmerzen bekommen, deshalb hätte ich mit Hartmut eine Schiebestange gebastelt. Ich erklärte Herrn Lohrer, wie die Stange gehandhabt würde und sagte: „Auch die Arbeiter vom Sägewerk benutzen unsere Schiebestange.“ Herr Lohrer lachte und sagte: „Du solltest die Schiebestangen patentieren lassen.“ Da ich nicht wusste was patentieren war, erklärte er es mir. Er fragte mich noch gezielt, was wir gemacht hätten, nachdem Frau Kofer mit Lindtraud wegfuhr. Ich sagte: „Wir haben geschaut ob, was auf den Schienen liegen blieb, dann haben wir im Sägewerk gefegt und danach kehrten alle den Sägemehlkeller aus, dort ist es besonders staubig. Ich half dabei nicht, weil ich auf der Toilette war, deshalb traf ich Frau Poller nicht, aber die anderen erzählten, Frau Poller hätte oben auf der Treppen gestanden und geschaut. Anscheinend sah sie nur Hartmut und Angelika, beide haben sich gegenseitig das Sägemehl aus den Kleidern geklopft, so wie es Reinhild und Rosanna auch taten. Wahrscheinlich hatte sie ihre Brille nicht auf, denn sie hat Rosanna und Reinhild die weiter hinten fegten, nicht gesehen. Herr Lohrer, als ich erfuhr, was Hartmuts Mutter erzählte, konnte ich es fast nicht glauben, weil mein Freund, Hartmut, ein Jahr jünger ist als ich, der denkt überhaupt nicht an Sex, der findet d' Angelika nett, aber doch nicht mehr. Ich weiß, dass d' Frau Poller immer so Zeug über d' Leut schwätzt.“ Herr Lohrer sagte: „Zunächst muss ich dich loben, du hast nicht nur die Geschichte exakt erzählt, du hast auch ein gutes Hochdeutsch gesprochen, ich muss sagen, ihr habt wahrscheinlich die beste Lehrerin. Sie hat sich heute Morgen sehr eingesetzt und hat besonders dem Vikar die Meinung gesagt. Ich habe fast gelacht, als sie ihm sagte, er sollte die zehn Gebote kennen und hätte gegen Gottes achtes Gebot verstoßen, als er von der Kanzel über eine Flüchtlingsfamilie geredet hätte, ohne den Wahrheitsgehalt zu prüfen. Der Vikar ist ganz blass geworden, als Frau Kofer hinzufügte er müsse sich am Sonntag in der Kirche bei seiner Gemeinde entschuldigen. Eure Lehrerin sagte, sie würde deshalb am Sonntag in die Kirche gehen, um sich seine Entschuldigung anzuhören. Der Vikar versuchte sich zu erklären und versprach im Lehrerzimmer, dass er die Geschichte am Sonntag richtig stellen würde. Frau Kofer bestand auf einer Entschuldigung von der Kanzel.“ Herr Lohrer lächelte und sagte: „Meine Kollegen und ich sind froh dass die Geschichte an unserer Schule erledigt ist. Du kannst deine Klassenkameradinnen schicken, sie können zu zweit kommen, du hast mich überzeugt. Sicher hat Frau Poller ohne Brille was falsch gesehen.“ Als ich die Klassenzimmertüre öffnete, wurde es still und alle schauten mich an, jeder wusste worüber gesprochen wurde. Ich sagte: „Rosanna und Reinhild ihr könnt gemeinsam zu Herrn Lohrer gehen, er sagte er wäre überzeugt, dass Frau Poller ein Gerücht verbreitet hätte, weil sie etwas falsch gesehen hätte.“ Erhard sagte: „Louis, du kasch halt lüge, ohne dass es d' Leut merket, es war scho bei de Wühlmäus so. I bin heut no sicher, dass es damals nit mit rechte Dinge zugange isch.“ Ich antwortete Erhard mit einem Wortspiel und sagte: „Das was ich erzählt habe und das was damals war, würde ich jederzeit auf Mein-Eid nehmen.“ Frau Kofer bemerkte mein Wortspiel und lächelte.
Linde flüsterte: „Hast du zum Erhard absichtlich vom Meineid gesprochen?“ Ich nickte. Als Rosanna und Reinhild zurückkamen und sich gesetzt hatten, sagte Frau Kofer: „Aus dieser Geschichte können wir vieles lernen, deshalb reden wir und schreiben morgen einen Aufsatz darüber. Ich erkläre euch wie ein Gerücht entsteht. Jemand behauptet aus Bosheit über jemand etwas Negatives. Es kann ein Missverständnis sein. Jemand hat etwas falsch gehört, falsch verstanden, oder falsch wahrgenommen. Der häufigere Fall ist leider der erste. Jemand erzählt bewusst eine falsche Story, weil er einem andern schaden will. Ich erkläre es euch durch ein Beispiels. Unser Erhard war mit seinen Freunden ein erfolgreicher Wühlmaus Fallensteller, sie haben von allen Schülern den zweiten Platz errungen. Dies ist eine hervorragende Leistung. Leider kann er bis heute nicht verkraften, dass Louis mit seinem Freund Hartmut ein noch erfolgreicherer Fallensteller war. Er behauptet, wider besseres Wissen, es wäre nicht mit rechten Dingen zugegangen. Mit dieser Behauptung unterstellt er nicht nur Louis und Hartmut, sie hätten betrogen, sondern er unterstellt den Betrug auch dem Rathaus und somit dem Bürgermeister. Der Nächste, dem Erhard das erzählt, sagt nicht, mir hat Erhard das oder jenes erzählt, sondern er sagt, ich habe erfahren, dass uns das Rathaus und der Bürgermeister betrügen. Der Nächste erzählt, wisst ihr eigentlich, dass der Bürgermeister uns betrügt. Nehmen wir an, dass es sich um etwas Wichtiges handelt und Erhards Behauptung würde von vielen Menschen geglaubt, dann würde euer sympathischer Bürgermeister in Misskredit geraten, weil viele Bürger glauben, sie würden vom Rathaus betrogen. Bei der nächsten Bürgermeisterwahl würden die Bürger, auf Grund eines Gerüchts, das eine Person in die Welt gesetzt hat, den Bürgermeister nicht wählen. Gerüchte verbreiten sich so schnell wie Feuer und werden, wenn man ihnen nicht Einhalt gebietet, zu einer Lawine, die immer größer wird. Deshalb brauchen wir für Gerüchte eine Feuerwehr, sie ist sehr wichtig. Ihr braucht Zivilcourage, denn sie ist die Feuerwehr der Gerüchte. Wenn euch jemand etwas Negatives über einen Menschen erzählt, überlegt zunächst, ob der, der es erzählt, etwas davon hat, wenn er über einen Andern etwas Negatives behauptet. Wenn er sagt, er habe es erfahren, dann überlegt und fragt von wem. Wenn es etwas Böses ist, überprüft die Geschichte und erzählt sie nicht unüberlegt weiter. Das Gerücht von Erhard ist leicht zu widerlegen, denn hier waren mehrere Menschen beteiligt und Erhard erhielt vom Bürgermeister bereits eine Strafpredigt. Er ist vielleicht nicht intelligent genug, um daraus zu lernen. Ich werde deshalb mit Erhards Vater reden.“ Erhard hatte einen roten Kopf, ob er sich schämte, weiß ich nicht. Unsere Lehrerin sagte: „Das neue Gerücht, zu dem ich euch jetzt etwas erzähle, ist viel schlimmer. Denn hier leiden in eurem Dorf nicht nur Angelika und Hartmut sondern eine sehr nette Flüchtlingsfamilie, die es schwer hat, bei uns eine neue Heimat zu finden. Flüchtlinge haben ihre alte Heimat wegen des schrecklichen Krieges, verloren. Diesen Krieg der Europa und die ganze Welt erschütterte, hat Hitler mit seiner Clique und seinen Schergen angefangen und verloren. Deshalb wäre es für alle Flüchtlinge, die in Larenbuch eine neue Heimat suchen, sehr positiv, wenn sie von euch liebevoll aufgenommen würden. Zu diesem Gerücht erzähle ich euch die wirkliche Geschichte.“ Sie erzählte uns, die erfundene Wahrheit, die sie dem Rektor und ihren Kollegen erzählte und fügte hinzu: „Am schlimmsten finde ich den Vikar, weil er sich nicht christlich verhalten und Öl ins Feuer gegossen hat. Wisst ihr was geschieht, wenn man Öl ins Feuer gießt. Es bekommt Nahrung, brennt noch stärker und breitet sich aus. Frau Poller hat etwas falsch gesehen oder missverstanden. Der Vikar hat, wenn er von seiner Kanzel predigt, eine große Verantwortung, weil er das Gerücht vielen Menschen erzählt, als Mann der Kirche glauben ihm die Menschen. Ich bitte alle meine lieben Schüler, geht am Sonntag mit euren Eltern in die Kirche. Sagt euren Eltern bitte, dass sie Freunde und Bekannte bitten, ebenfalls in die Kirche zu gehen. Sagt anderen Kindern, sie sollen mit ihren Eltern zur Kirche gehen, weil es sicher einmalig ist, dass ein Vikar sich bei seiner Gemeinde entschuldigt. Der Vikar hat ein Gerücht, als Wahrheit verkündet und damit eine Familie verdammt. Er hat gegen das achte Gebot verstoßen. Herr Lohrer, unser Rektor und alle meine Kollegen versprachen mir, dass sie ihre Schüler bitten, am Sonntag mit ihren Eltern in die Kirche zu gehen. Ich werde den Bürgermeister bitten, dass er seinen Büttel durchs Dorf schickt und ausschellen lässt, die Menschen würden in der Kirche eine besondere Neuigkeit erfahren. In diesem Moment bewunderte ich meine Lehrerin, sie hatte Zivilcourage. Ich wollte Beifall klatschen und traute mich nicht. Da fingen hinter mir Reinhild und Rosanna an zu klatschen, bis die ganze Klasse Beifall klatschte. Es war Donnerstag und wir waren nach der Schule bei unserer Lehrerin, sie sagte: „Ich habe heute etwas Schnelles gekocht, denn ich hatte gestern wenig Zeit, weil ich mit Frau Kranski gesprochen habe.“ Ich stand auf und sagte: „Und wenn wir heute hungern würden, wäre es kein Problem, denn ich habe heute gelernt was Zivilcourage ist. Ich kann kaum sagen, wie sehr ich sie bewundere, ich bin dankbar, dass wir sie als Lehrerin haben und möchte sie umarmen.“ Madame sagte: „Louis, ich möchte dich auch in meine Arme schließen, aber erst wenn du dich ausgezogen hast.“ Wir lachten und zogen uns rasch aus. Madame umarmte und küsste mich.“ Sie sagte zu mir: „Schade dass du erwachsen wirst, wenn du ein Junge bleiben würdest, könnte ich dich heiraten.“ Ich errötete, schaute sie an und sagte: „Madame auch als Mann hätte ich sie noch genauso lieb.“ Madame lachte und sagte: „Wenn du ein Mann bist, möchtest du lieber mit Ros, Lin, oder Ren schmusen. Aber wer weiß schon, was bis dahin passiert. Lin sagte: „Madame, jetzt haben wir den Auflauf in Backofen gestellt, haben Tisch gedeckt und können bald essen, wir haben Gläser hingestellt und Limonade eingegossen und sie halten immer noch Lus im Arm und streicheln ihn. Wir bewundern sie auch und möchten sie auch in Arm nehmen, wann lassen sie Lus wieder los?“ Alle lachten, Madame sagte: „Du hast recht, ich war in Gedanken.“ Sie umarmte und küsste die Mädchen ebenfalls. Inzwischen duftete der Nudelauflauf nach Schinken und Käse. Esthers Freundin, hatte Käse aus dem Allgäu gekauft und Esther etwas davon geschenkt. Esther hat den Käse gerieben und über den Auflauf gestreut. Der Auflauf schmeckte köstlich. Zum Nachtisch hatte Madame ein Glas mit Kirschkompott geöffnet und dazu eine Schale Kekse auf den Tisch gestellt. Ros fragte: Louis, wieso ist du keine Kirschen?“ Ich sagte, ich esse doch welche. Lin sagte: „Dr Lus schluckt alle Steine, deshalb siehsch keine. Madame sagte: „Ich möchte noch mal daran erinnern, dass wir uns ausschließlich hochdeutsch unterhalten. Ich habe eine sehr neugierige Frage, bitte beantwortet sie mir ehrlich: „Wir treffen uns inzwischen regelmäßig, onaniert oder masturbiert ihr dazwischen, oder reicht euch unser Treffen?“ Lin wusste nicht was onanieren ist. Ich sagte: „Es ist das Wort für Selbstbefriedigung.“ Frau Kofer sagte: „Das Wort stammt aus der Bibel. Das Buch Mose schreibt von einem Mann, namens Onan. Gott war zornig auf ihn. Sein Bruder Ger kam ums Leben. Gott befahl Onan, dessen Frau zu heiraten und sagte ihm, er solle für seinen Bruder auch Nachkommen zeugen. Dies wollte Onan nicht, er schlief zwar mit der Frau und wendete den Coitus Interruptus an. Ihr wisst, wenn Lus einen Orgasmus bekommt spritzt er Samenflüssigkeit in eure Scheide, diese kann euch, wenn ihr älter, seid befruchten. Dann entsteht ein Kind in eurer Gebärmutter. Onan wollte gerne mit seiner Schwägerin schlafen, aber keine Kinder zeugen, deshalb nahm er, wenn er spürte, dass er seinen Orgasmus bekommen würde, den Penis aus der Scheide. Das gefiel Gott nicht, deshalb starb Onan und wurde der Namensgeber für onanieren, dem Ausdruck für Selbstbefriedigung. Übrigens manche Menschen denken es wäre schädlich. Glaubt bitte diesen Quatsch nicht, es schadet euch nichts. Es befriedigt nur meine Neugier. Lus erzähle es uns.“ Ich sagte: „Manchmal stehe ich unter Dampf, wie eine Lokomotive, dann onaniere ich. Ich muss dabei mit meiner Fantasie spielen und mir vorstellen es würde Lin, Ros, oder Ren mitspielen. Madame manchmal denke ich auch an sie.“ Madame sagte: „Louis, du musst nicht rot und verlegen werden. Es freut mich wenn du dabei an mich denkst, wie oft machst du das?“ Ich sagte, manchmal schon am Sonntag, wenn ich Lin traf und nicht mit ihr spielen konnte, weil wir nicht alleine waren. Aber sicher am Montag oder am Dienstag. Ros sagte: „Ich tat es Gestern, mir hat die Geschichte vom Lus so gfalle, wege dere arme Angelika, das ich an ihn gedacht und onaniert habe. Aber sonst mache ich das auch oft erst am Sonntag oder am Montag.“ Lin sagte: „Es geht mir wie im Louis, wenn ich am Sonntag nicht mit ihm spiele, dann masturbiere ich und denke dabei auch an Ros und Ren und stelle mir vor, wie wir alle zusammen spielen.“ Ren sagte: „I hät des geschtern sicher mache müsse, aber i han richtig mit em Louis g'schpielt.“ Ros fragte: „War gestern deine Mutter nicht da?“ „Doch“, sagte Ren, „ihr werdet es kaum glauben, aber wir sind noch zur Bergkapelle gelaufen und dort hemer kuschelt.“ Alle schauten uns an. Lin fragte: „Und was hätsch gmacht, wenn jemand gekommen wäre?“ Ren antwortete: „Lus hat mit einem Stock die Tür versperrt und wir haben gebetet, dass niemand kommt. Der Louis hat Gott direkt um ein Gewitter gebeten, und ihm gesagte er soll, wenn jemand unterwegs wäre, ein Gewitter machen. Das hat Petrus missverstanden weil er halt schon alt ist. Als er uns auf dem Heimweg gesehen hat, gab‘s ein fürchterliches Gewitter und wir sind patschnass geworden. Zu Hause wollte meine Mutter wissen, warum wir Tannennadeln auf dem Kopf und den Kleidern hätten. Zum Glück ist im Louis eingefallen, dass es beim Vereinshaus eine Tanne gibt bei der wir uns untergestellt hätten.“ Als Ren ihre Geschichte erzählt hatte lachten alle. Madame lachte ebenfalls. Ros sagte: „Wenn ich mir vorstelle, wie ihr in der Kapelle gekuschelt habt, dann muss ich daran denken, dass wir es schon in der Kirche getan haben.“ Sie erzählte die Geschichte und sagte: „Am Ende habe ich meine Hände am Klingelbeutel abgewischt. Ich hörte wie mein Vater meiner Mutter erzählte, der Klingelbeutel hätte nach Sperma gerochen. Ich dachte, wenn mein Vater wüsste, wie Sperma an Klingelbeutel kam und dass meine Mutter im Louis so gefällt, würde ihm mein Vater ein Loch in alle Zähne bohren.“ Wir lachten erneut. Madame sagte: „Es gab wenige Fehler, ich habe eine Strichliste, wenn ich zurückkomme gibt es nur wenige Strafen, bei Lus habe ich vier gezählt, er hat dreimal Namen ausgesprochen und einen Fehler gemacht. Ros hatte acht Fehler und Ren hatte zehn, Lin hatte nur zwei. Ihr habt interessante gemeinsame Erlebnisse, man sollte ein Buch über euch schreiben. Aber jetzt muss ich gehen. Wenn ich zurückkomme müssen wir uns mal unterhalten. Ich möchte euch bitten, zunächst einen Aufsatz über den Kreislauf des Wassers zu schreiben, das haben wir kürzlich im Unterricht behandelt. Ich möchte gerne wissen, was ihr verstanden habt. Während ihr den Aufsatz schreibt, fahre ich zum Rathaus, der Bürgermeister hat Sprechstunde, ich möchte ihm die Sache mit Angelika erklären und ihn bitten mit seinen Mitarbeitern in die Kirche zu kommen. Ich möchte ihn überzeugen, dass seine Flüchtlinge keine Bürger zweiter Klasse sind, sondern ihn beim nächsten Mal möglicherweise wählen. Ihr wisst, ihr dürft euch in meiner Wohnung frei bewegen, nur meine Dunkelkammer ist tabu. Ich habe ein Sicherheitsschloss anbringen lassen, weil ich sah, dass Louis inzwischen in der Elektrowerkstatt vom Hasen Kerb einen Dietrich gemacht hat.“ Ich sagte: „Madame, den Dietrich aus Messing habe ich nicht für ihr Schloss gemacht, es hat mich nur interessiert, ob ich damit Türen aufschließen kann.“ Sie sagte: „Denkt daran, dass Gott zu Adam und Eva sagte, sie dürften im Paradies von zwei Bäumen keine Früchte essen. Verbotene Dinge sind besonders interessant. Mit meinem neuen Schloss führe ich euch nicht in Versuchung. Ich weiß nicht genau, wie lange es dauert, weil ich noch beide Ärzte aufsuche, damit sie ihre Patienten ebenfalls in die Kirche bitten. Wenn ich komme klingle ich mit meinem Klingelzeichen, ansonsten macht ihr nicht auf. Ich weiß, dass ihr lieb seid, deshalb gebe ich euch eine Tafel Schokolade, die ihr zum Aufsatz essen könnt. Bitte verteilt sie gerecht. Ich nehme mir ein Rippchen als Wegzehrung mit.“ Wir hörten Madame die Treppe runter rennen und schauten uns an. Ros sagte: „Wir machen erst unsern Aufsatz, danach können wir spielen, aber wir schreiben einen guten Aufsatz und schreiben auch schön, denn wir wollen die beste Lehrerin der Welt nicht enttäuschen.“ Wir unterhielten uns über den Kreislauf des Wassers und überlegten, warum es zum Beispiel in manchen Regionen in Afrika wenig regnet, obwohl sie am Meer liegen und bei der Hitze dort sehr viel Wasser verdunstet.“ Wir sahen im Atlas nach und erkannten, dass es dort auch Berge gab, an denen sich die Wolken abregnen müssten. Ich erzählte von meinem tunesischen Freund, der damals sagte, dass es in Tunesien im Sommer nie regnet, obwohl Tunesien mit einer langen Küste, am Mittelmeer liegt. Ros hatte sicher recht, als sie sagte: „Es ist wahrscheinlich so heiß, dass die Sonne die Wolken, die sich eventuell bilden gleich wieder verdunstet und wenn es heiß ist, ist die Luft feuchter als im Winter, deshalb regnet es in Afrika nicht, weil das Wasser in der heißen Luft als Feuchtigkeit bleibt.“ Wir hatten alle die gleichen Fakten beschrieben, aber jeder Aufsatz hatte seinen eigenen Stil. Als wir fertig waren, wollten die Mädchen von mir wissen, wie das mit meinem Penis wäre. Lin sagte: „Der steht jetzt schon die ganze Zeit, bist du jetzt immer erregt, oder kannst du auch etwas anderes denken und er steht trotzdem.“ Ich erklärte: „Wenn lauter nackte Mädchen um mich sind und meine Augen immer etwas sehen, das mich erregt, dann steht mein Penis, aber ich kann trotzdem über den Kreislauf des Wassers diskutieren und muss kein Mädchen vergewaltigen.“ Ros fragte: „Lus, wenn du jetzt die Augen schließen würdest, würde dein Penis trotzdem stehen bleiben?“ Ich antwortete: „Es erregt mich, wenn ich euch sehe und wenn ich die Augen schließe, rieche ich euch.“ Ren fragte: „Kannst du dein Ding wirklich überhaupt nicht beeinflussen? Wenn du dich sehr anstrengst und an was ganz andres denkst, kannst du deinen Penis nie schrumpfen lassen? Ich glaube dir, aber ich kann nicht verstehen, dass du das Ding nicht bewegen kannst. Du kannst mit deinen Ohren wackeln, das können wenig Menschen, Dein Penis gehört dir, wenn du dich bemühst, müsstest du ihn bewegen können.“ Ich zeigte, dass ich ihn stehend ein wenig bewegen kann. Ich sagte: „Wenn ich beispielsweise mit einer reichen Frau zusammen wäre, die mir ein Fahrrad schenken würde, könnte ich, wenn sie mir nicht gefällt, oder wenn ich sie nicht riechen mag, nicht mit ihr schlafen. Es gibt Mädchen, die mir nicht besonders gefallen, die aber Sex ausstrahlen, ich weiß nicht mal, was es ist und warum sich mein Penis bewegt. Bei Frauen ist es manchmal peinlich, wenn sich mein Penis bewegt, obwohl ich es nicht will.“ Ros sagte: „Sag uns ein Beispiel.“ Ich überlegte und sagte: „Kürzlich war ich bei deinem Vater, wegen meines Weisheitszahns, der wahrscheinlich gezogen werden muss, was mich ängstigt. Deine Mutter war bei deinem Vater im Sprechzimmer, sie sagte: „Louis, du musst dich nicht fürchten, du bekommst eine Spritze und spürst es kaum. Ich schenk dir zwei Tabletten, damit du danach keine Schmerzen hast.“ Als sie mir über meine Haare strich, wachte mein Penis auf. Deine Mutter hat es wahrscheinlich nicht bemerkt, weil man es in meiner Lederhose nicht sieht.“ Ros fragte erstaunt: „Ich weiß, dass dir meine Mutter gefällt, aber ich wusste nicht, dass meine Mama dich erregt, ich überleg, ob es mich freut?“ „Versprecht mir“, sagte ich, „dass ihr es niemand erzählt. Warum glaubst ihr, dass schöne Frauen, mich nicht erregen? Deine Mutter ist schön und riecht wie du.“ Ros lachte und sagte: „Lus, wir haben uns versprochen, dass wir nie etwas ausplaudern, was wir uns bei Madame erzählen, daran halten wir uns immer. Aber wenn du bei meinem Vater einen Termin hast, dann sag‘s mir, ich assistiere meinem Papa und streichle dich auch, damit du keine Schmerzen hast.“ Es klingelte nach dem Klingelzeichen von Madame. Wir erklärten ihr, dass wir uns über den Kreislauf des Wassers unterhalten hätten und dabei wären uns verschieden Ideen gekommen, wir hätten jedoch nicht abgeschrieben, der Inhalt wäre sicher ähnlich, aber jeder hätte seinen Aufsatz geschrieben. Ich fragte: „Hat Ros recht, wenn sie meint, es würde trotz der Hitze und des Wassers, das aus dem Meer verdunstet, nicht regnen weil die warme Luft die Feuchtigkeit behalten würde?“ Madame sagte: „Meine liebe Ros, du bist wirklich sehr klug, denn du hast recht. Es gibt in heißen Regionen am Meer manchmal eine Luftfeuchtigkeit von über 90 % deshalb regnet es dort kaum und die Menschen schwitzen stark. Ich finde es klasse, dass ihr euch darüber Gedanken gemacht habt. Im englischen gibt es dafür den Ausdruck, Teamwork. Ich sehe mir eure Aufsätze an, habt ihr denn schon gekuschelt oder geschmust?“ Ros antwortete: „Wir sind noch nicht dazu gekommen, aber stellen sie sich vor, im Lus gefällt meine Mutter so gut, dass sein Penis aufsteht, weil ihn meine Mutter erregt.“ Madame antwortete: „Warum wundert dich das. Ihr alle habt tolle Mütter, die ich sehr bewundere. Louis Mutter hat ihren Mann in Hitlers schrecklichem Krieg verloren, obwohl Louis Vater ein Gegner von Hitler war. Die Mutter von Louis ist eine tolle Frau, die ihre drei Kinder sehr liebevoll erzieht. Louis und seine Geschwister sind eine Familie die, obwohl sie wenig Geld haben, viel unternehmen und viele Erlebnisse teilen. Sie haben einen innigen Familienzusammenhalt. Reinhilds Mutter ist eine emanzipierte Frau, die ich ebenfalls gern mag, sie ist manchmal traurig, weil sie nicht weiß, ob ihr Mann noch lebt und wie es ihm geht. Ihre Trauer versucht sie zu verbergen und ist nach außen meist fröhlich, das Liebste was sie hat, ist ihre nette Tochter. Frau Gründer hat einen Kleiderladen angefangen und großen Mut bewiesen, denn mit ihrem Laden und mit ihrer Geschicklichkeit beim Nähen, verdient sie inzwischen ordentlich Geld, sie kauft bald einen Motorroller und liebäugelt mit der NSU Lambretta, oder einer Vespa. Liebe Lin, deine Mutter ist ein Schatz, sie half deinem Vater, als er schwerverletzt im Lazarett lag und hat mit ihren Lebensmitteln Ärzte bestochen, damit sie deinen Vater operieren. Sie hat zusammen mit euch Kindern den Bauernhof und die Tiere versorgt. Sie ist eine herzliche, liebe und großzügige Frau. Und du meine liebe Ros hast eine intelligente Mutter, die deinem Vater in seiner Praxis hilft, seine Abrechnungen und seine Buchhaltung macht. Sie hielt auch zu ihm, als er entnazifiziert und eingesperrt war. Freu dich doch, wenn deine Mutter dem Louis gefällt, denn du siehst ihr ähnlich und wirst später so hübsch wie deine Mama. Ich freue mich, dass ich unserem Louis gefalle und dass ich ihn sexuell errege. Du hast natürlich recht, nicht jeder elfjährige Junge reagiert auf erwachsene Frauen. Louis hatte eine verschmuste Patentante, die ihn liebte. Im Kindergarten hatte er sich in seine Kindertante verliebt, aber dabei ist es nicht geblieben, sie liebte ihn ebenfalls, er wurde süchtig nach ihr. Dann erlebte er, dass sie sich verabschiedet hat und nach Frankreich ging. Wahrscheinlich sehnt er sich manchmal nach der hübschen Helga, die ihm das Paradies zeigte. Die junge Frau ist unverändert hübsch, sie war lieb und zärtlich zum kleinen Louis.“ Ich fragte: „Madame, woher wissen sie, ob d' Helga immer noch hübsch ist?“ Madame antwortete zu unserem Erstaunen: „Ich habe sie mit meiner Freundin besucht und mich mit ihr unterhalten. Helga hat ein süßes zweijähriges Töchterchen, es geht ihr gut im Elsass, sie spricht französisch und die große Familie ihres Mannes liebt sie sehr. Sie haben Landwirtschaft mit einem Weingut und produzieren edlen Pinot Noir. Sie haben eine Schnapsbrennerei und brennen Trester, in Frankreich nennen sie ihn, Marc d’ Alsace und sie haben Bienenvölker. Ich habe sechs Flaschen Wein und drei Kilo Honig gekauft. Die Familie wollte es uns schenken, aber den Wein und den Honig bezahlte ich. Sie haben auch eine kleine Fischzucht und züchten Forellen, die sie räuchern und als geräucherte Forellenfilets verkaufen. Sie backen wunderbares elsässisches Brot. Eine Flasche Schnaps, ein Brot und zwei geräucherte Forellenfilets mussten wir als Geschenk annehmen. Die Großfamilie lebt in einem Anwesen, das aus mehreren Häusern besteht. Ich glaube es sind Eltern, zwei verheiratete Brüder und eine Schwester. Eine der beiden Schwägerinnen lernte ich kennen, sie ist so alt wie Helga und spricht mit Helga meist deutsch. Man merkt, dass beide Frauen sich sehr mögen. Als ich Helga erzählte, dass ich eure Lehrerin bin, sagte sie, ich soll Louis und Rosanna grüßen und euch einen Kuss von ihr geben. Da Helga feuchte Augen bekam, als sie von euch sprach, fragte ihre Schwägerin, wie alt meine Schüler wären. Ich sagte, sie wären jetzt elf. Helga sagte, im Kindergarten mochte ich die Beiden, Louis hat mich auch noch besucht, als er zur Schule ging. Es hat mich gerade an mein Dorf erinnert, deshalb wurden meine Augen feucht. Ich erzählte ihr, ich würde mich jeden Tag auf meine Schüler freuen. Als wir uns verabschiedeten, bedankte sich Helga für unsern Besuch und fragte, kann ich mich mit mir treffen, wenn ich meine Mutter besuche? Ich bestätigte, dass ich mich über ihren Besuch freuen würde. Kinder, was meint ihr? Wir könnten Helga in den Ferien besuchen. Ihr Ehemann ist sehr nett, aber er ist auf seine hübsche Frau, aus Deutschland sehr stolz und eifersüchtig. Er denkt sicher nicht, dass Louis mit Helga geschmust hat, aber eifersüchtige Menschen haben oft ein drittes Auge.“ Ich sagte: „Eifersucht ist für Helga ein Problem, weil sie nur sich selbst gehört, aber was ist ein drittes Auge?“ Madame antwortete: „Das dritte Auge hat mit Esoterik und indischer Religion zu tun, es ähnelt vielleicht unserem sechsten Sinn und sieht Dinge man eher fühlt, als sieht. Mein Kleeblatt, Eifersucht macht misstrauisch und ist problematisch. Eine Liebesbeziehung braucht Vertrauen und kein Misstrauen.“ Madame erzählte vom Besuch beim Bürgermeister: „Er dankte mir, dass die schreckliche Geschichte ein gutes Ende fand und versprach, seinen Büttel durchs Dorf zu schicken um die Bürger am Sonntag in die Kirche zu bitten. Auch beide Ärzte wollen ihre Patienten beeinflussen, damit möglichst viele am Sonntag zur Kirche gehen.“ Dr. Ralwor, unser Hausarzt unterhielt sich wohl länger mit Frau Kofer. Als meine Mutter drei Tage später bei ihm war, sprach er mit ihr über unsere Lehrerin und sagte, er hätte diese selbstsichere, junge Lehrerin bewundert. Leider wären engagierte Lehre selten. Madame schenkte uns ein Gläschen von ihrem tollen Himbeergsäls ein und wurde fast feierlich, als sie sagte: „Ich überlegte unterwegs, wie blöd es für euch ist, wenn ihr schmusen wollt und eine Kirche, oder Kapelle aufsuchen müsst und euch fürchtet, gesehen zu werden. Ich ließ beim Schlosser Haug einen zweiten Schlüssel fertigen. Für den suchen wir im Treppenhaus ein Versteck. Wenn ihr schmusen wollt, könnt ihr meine Tür aufschließen und ins Gastzimmer gehen. Ihr müsst mich nicht fragen. Sollte ich Besuch haben, dann schließe meine Türe und lasse den Schlüssel im Schloss. Lin schaute Madame an und sagte. „Was mache ich, wenn ich am Mittwoch in ihr Gastzimmer gehe und dr Lus mit Ros im Nescht vögelt.“ „Aber Lin“, sagte Madame, „am Mittwoch und Donnerstag sind wir alle hier, da braucht niemand von euch einen Schlüssel. So jetzt schauen wir, ob wir für den Schlüssel einen Platz finden.“ Wir schauten uns im Treppenhaus um, ich versuchte ob die Stäbe vom Treppengeländer locker waren und fand einen, den man raus nehmen konnte. Es ist der vierte von oben, den kann man hoch drücken und raus nehmen, den Schlüssel in das Loch legen und den Stab wieder reinstecken. Madame sagte: „Mein Schatz, du hast einen perfekten Platz gefunden.“ Alle probierten, ob sie den Stab rausnehmen konnten. Madame sagte: „Jetzt müssen wir noch unsere Strafen empfangen und ich erkläre euch was der Pranger für eine Bedeutung hat und wann er Verwendung fand. Der Pranger entstand in Europa im Mittelalter, so um 1530 und wurde bis etwa 1650 angewandt. Er wurde meist an Plätzen aufgestellt, die von vielen Bürgern besucht wurden, in der Nähe des Rathauses, oder in der Nähe der Kirche. Man nannte den Pranger auch Schandpfahl. Denn es war eine Schande, wenn Menschen verurteilt wurden, am Pranger zu stehen. Es vernichtete meist ihre Existenz, weil sie danach fast immer den Ort verlassen mussten, mit dieser Schande konnten sie nicht mehr im Ort leben. Oft wurde ein Halseisen an einem öffentlichen Gebäude angebracht. Oder es wurde in Boden ein Holzpfahl mit einem Halseisen eingelassen. Es gab einen Sitzpranger, in einem Käfig. In Frankreich hatte man einen Drehbaren Pranger entwickelt, um den Delinquenten nach allen Seiten auszustellen. Der Pranger hatte immer das Ziel, den Bestraften öffentlich auszustellen. Das Nazireich verwendete den Pranger, nicht mehr in der damaligen Form, Menschen wurden öffentlich vorgeführt und als Volksschädlinge, oder als Volksverräter diffamiert. Für Frauen war im Mittelalter das Peinpferd eine Strafe, sie wurden auf einen dreieckigen Klotz gesetzt, der ihnen die Beine spreizte und die scharfe Kante des Holzes gegen ihre Scham drückte. Die Strafe wurde meist noch verschärft, indem man schwere Steine als Gewichte an ihre Füße band. Das Dritte Reich unter Hitler hatte sich grauenvolle Strafen für Volksschädlinge oder Volksfeinde ausgedacht. Bei Angelika verwenden wir den Pranger im übertragenen Sinn, indem wir Menschen von der Gemeinschaft ausstoßen, deshalb stehen sie, wie Angelika, wenn in der Schule niemand mit ihr spricht, am Pranger. Madame sagte: „Wir bestrafen uns heute nicht. Lin weil du nicht in der Schule warst, möchtest du sicher mit Louis schmusen.“ Ros und Ren schmusten mit Madame während ich mit Lin schmuste. Danach versuchte Ros, meinen Penis wieder aufstellen kann, weil sie nicht verstand, warum Männer ihren Penis nicht bewegen könnten. Als wir drei uns verabschieden wollten, sagte Madame zu mir, mit dir möchte ich noch was besprechen, bleib bitte noch. Als Ren und Ros gegangen waren, schaute ich Madame fragend an. Sie sagte: „Ich habe mit deiner Mutter gesprochen. Sie ist einverstanden, dass du erst am Sonntag heim kommst. Frau Kofer erzählte meiner Mutter, der katholische Vikar würde sich öffentlich in der Kirche entschuldigen, deshalb sollte unsere Klasse seine Entschuldigung hören. Sie würde Angelika, Linde und mich in die katholische Kirche mitnehmen und uns nach der Kirche zurückbringen. Meine Mutter freute sich. Seit unsere Lehrerin das Gerücht mit Angelika und Hartmut aus der Welt schaffte, wurde sie von Larenbucher Bürgern noch mehr bewundert und geachtet.
Madame sagte zu Lin und mir: „Ich möchte euch den Ablauf bei Gerdas Eingriff erklären. Louis, damit Linde nicht alleine ist, darfst du heute ebenfalls bei mir übernachten. Ich möchte meine Freundin mit dem Problem nicht alleine zu lassen und übernachte bei ihr. Kann ich euch heute Nacht alleine lassen und erst morgen zurückkommen. Es ist wichtig, dass meine Freundin heute Nacht gut schläft und nicht alleine ist. Habt ihr ein Problem, wenn ihr alleine seid. Ich habe euch die Telefonnummer meiner Freundin aufgeschrieben. Wenn ihr euch ängstigt, oder etwas nicht in Ordnung ist, könnt ihr mich, jederzeit anrufen.“ Wir sahen kein Problem und schüttelten den Kopf. Madame sprach weiter: „Nach der Schule am Freitag holen wir Gerda ab und fahren zu meiner Freundin. Sie hing bereits ein Schild an ihre Türe, dass am Freitagnachmittag ihre Praxis aus familiären Gründen geschlossen ist. Ich denke wir können am Spätnachmittag den Eingriff vornehmen. Ich fahre spät abends nach Larenbuch, um am Samstag pünktlich in der Schule zu sein. Ich entschuldige euch, denn ihr bleibt bei Gerda und meiner Freundin. Es könnten Nachblutungen oder sonstige Komplikationen entstehen, dann muss meine Freundin beweglich sein, um in eine Apotheke zu fahren. Wir können Gerda nicht alleine lassen, deshalb möchte ich, dass ihr bei Gerda seid. Zu zweit könnte ihr sie trösten, deshalb habt ihr am Samstag keine Schule. Nach der Schule komme ich zu meiner Freundin. Am Sonntagvormittag fahre ich mit euch zur katholischen Kirche, wir holen zuvor Angelika Kranski ab und gehen zu viert zur Kirche um zu hören, wie der Vikar sich entschuldigt. Nach der Kirche bringe ich Angelika und Louis nach Hause. Liebe Linde, deine Schwester und dich fahre ich auf den Forchenmühl zu deiner großen Schwester. Dann könnt ihr euch in eurer Pietistenstunde treffen. Ich möchte es euch noch mal eindringlich sagen, es wird über diese Tage nie wieder gesprochen.“ Madame wollte unser Abendessen richten. Lin sagte: „Madame sie können unbesorgt gehen, ich bereite unser Essen vor. Wir spülen danach das Geschirr, trocknen es ab und räumen es auf.“ Madame sagte: „Ihr könnt in meinem Bett schlafen, dann bin ich nicht alleine, wenn ich heim komme.“ Linde antwortete: „Bevor wir ins Bett gehen, decken wir den Frühstückstisch für morgen.“ Madame verabschiedete sich und sagte: „Sollte etwas ganz schlimmes passieren, wenn es beispielsweise brennen würde, dann geht ihr zu Louis Mutter. Wenn ich euch hier nicht finde, weiß ich, dass ihr bei Louis Familie seid. So jetzt umarme ich meinen beiden Schätzchen und tanke noch bevor ich fahre.“ Als wir alleine waren, sagte ich zu Lin: „Heute können wir alles spielen, wir haben unendlich Zeit.“ Lin sagte: „Komm mir machet Abendessen.“ Wir tranken Kakao und aßen Brot mit Speck, Schinken, Käse, Marmelade und Honig. Lin streifte beim abwaschen und Geschirraufräumen immer wieder an mir vorbei. Weil wir nackt waren, gefiel es Linde. Linde sagte: „Heute können wir sagen was wir wollen, weil uns niemand hört und wir uns nicht verpetzen, egal was wir heute machen. Mein Louis, ich muss immer an meine Schwester denken, glaubst du dass alles gut geht.“ „Ich bin sicher“, sagte ich, „weil Madame nie mit einer schlechten Ärztin befreundet wäre.“ Lin wollte gerne etwas spielen und war verlegen als sie sagte: „Wir können danach die Rollen wechseln und du darfst mit mir das gleiche Spiel spielen. Ich möchte zunächst im Schlafzimmer sehen, was Esther für Turngeräte hat, dich daran anbinden und dir die Augen verbinden. Du sollst nicht wissen, was als geschieht und deshalb nichts sehen. Ich möchte wissen, wann sich dein Penis aufrichtet und wann er sich wieder zusammen rollt. Ich will heute Abend dein Ding kennenlernen. Wenn ich dich etwas frage, musst du mir ehrlich antworten. Danach vögeln wir und dann darfst du mit mir anstellen, was dich interessiert und fragen, was du über Mädchen wissen willst.“ Lindes Idee gefiel mir. Im Schlafzimmer schoben wir zunächst den Schrank weiter vor, damit wir Platz für unsere Experimente hatten. Lin sah, dass man die Ringe rauf und runter ziehen konnte, sie waren an einer dicken Öse an der Decke angebracht. Wir bemerkten, dass am Boden, wenn man zwei kleine Brettchen vom Parkett abnahm, ebenfalls Ösen waren. Lin überlegte und sagte: „D‘ Madame macht sicher nicht nur Turnübungen. Aber es ist praktisch, weil wir uns jetzt in der Mitte des Zimmers an Händen und Füssen fesseln und uns auch von hinten im Spiegel sehen können. Lin band zunächst mit elastischen Binden meine Füße fest, sie waren etwas gespreizt, aber es schmerzte nicht. Dann ließ sie am Seil die Ringe etwas herunter, band meine Hände fest und zog sie wieder hoch. „So gfällsch mir“, sagte sie und verband mir meine Augen. Sie streichelte mich und sagte: „Ich suche deine erogenen Zonen, dann küsste sie mich intensiv mit ihrer Zunge und fasste meine Eichel an. Als mein Penis ganz steif war. Schrie ich, weil sie meine Hoden drückte. Linde sagte: „Sobald du Schmerzen hast. Fällt dein Ding in sich zusammen. Ist es bei allen Männern so?“ Ich wusste es nicht, da ich kaum Männer kannte. Linde holte ein Lineal und sagte: „Ich messe dein Ding jetzt und dann noch wie lang es wird, wenn es aufsteht.“ Lin steckte mir einen Finger in den Po und fragte ob mich das reizen würde. Ich sagte: „Kaum“, sie nahm noch einen Finger, es änderte sich nichts, beim dritten Finger tat es mir weh. Plötzlich tat mir meine Eichel weh, es gefiel ihr, eine Wäscheklammer an meine Eichel zu hängen. Der Schmerz war auszuhalten. Als sie es mit meinem Hoden versuchte brüllte ich und sagte: „Es ist nicht auszuhalten.“ Sie drückte meine Hoden mit Daumen und Zeigefinger und sagte: „Sag mir, wann es schlimm wird. Es isch komisch, ich hab kaum gedrückt, isch des Teil wirklich so empfindlich?“ Sie fasste meine Hoden mit beiden Händen an und wollte sehen, wie groß sie sind. Sie sagte zu mir: „Bei me Schtier sin se viel Größer on manche Leut esset se sogar.“ Lin zog meinen Penis und fragte: „Wann tut es wirklich weh?“ Dann nahm sie meinen Penis in ihren Mund, er versteifte sich sofort. Sie zog die Vorhaut zurück und fragte: „Tut das weh?“ Ich sagte: „Nur ein Bisschen.“ Linde fragte:„Isch des schö, wenn ich dich hier mit meiner Zunge schlecke? Und magsch du es, wenn ich dein Sack schlecke, oder wie sagt mer zu der Hülle von deine Bäll?“ Sie nahm meinen Penis in den Mund um ihn steif zu bekommen, ich hielt i es noch aus und versuchte meinen Orgasmus zu verschieben. Als sie mit ihrem Lineal meinen stehenden Penis gemessen hatte, versetzt sie ihm einen leichten Schlag. Er fiel sofort in sich zusammen. „Das ist je lustig, meinte sie, langsam lerne ich dein Geschlecht kennen. Ist es nie lästig, beim Laufen, oder beim Rennen?“ fragte Lin. Ich überlegte und sagte: „Linde, ich weiß es nicht, ich kenne mich nicht ohne und ich weiß auch nicht, ob den Frauen ihr Busen lästig ist.“ Sie versuchte ihren kleinen Finger in meine Öffnung zu stecken, das tat mir weh. Als sie meinen Penis in Mund nahm bekam ich einen Orgasmus. Sie sprach undeutlich und fragte, ob man Sperma schlucken könne. Ich sagte, es schadet sicher nichts. Linde sagte: „Ich lass dich dein Sperma probieren“ und steckte mir ihre Zunge in Mund. Ich testete mein Sperma und fand, es würde wie rohe Eier schmecken und wäre essbar, aber kein Genuss. Lin sagte: „Ich kann nur dein Sperma essen, wenn ich es vom Seiler essen müsste, würde ich kotzen. Meinen ersten kleinen Orgasmus bekam ich, als ich mit mir gespielt habe, ich kann nicht sagen, ich hätte masturbiert, denn ich habe beim Spielen mit mir bemerkt, dass es mir ein schönes Gefühl gibt wenn ich mit meiner Muschi spiele. Man Körper wurde mir unheimlich. Als wir uns bei den pietistischen Stunden kennlernten, zeigtest du mir einen Orgasmus, der durch meinen ganzen Körper ging. Es war ein Glücksgefühl das alles übertraf, was ich bisher kannte, ich wünschte mir, dass es nie mehr aufhören würde. Dann haben wir mit unserer Lehrerin etwas kennen gelernt¸ das ich nicht für möglich gehalten hätte. Mein Körper und meine Muschi haben mich süchtig gemacht. Ich kann mir überhaupt nicht mehr vorstellen, ohne Sex zu leben. Mich begann dein Geschlecht zu interessieren, es ist mir unverständlich, dass du einen Körperteil hast, der leblos an dir hängt und du ihm nicht befehlen kannst, steh auf. Was ich heute mit dir gespielt habe, wünsche ich mir schon lange. Weil ich sehen wollte, wie es bei dir und wohl auch bei anderen Männern ist. Ich wundere mich, warum meine rechte Brust spürbarer auf streicheln reagiert als meine linke. Es hat mich gewundert, dass du es nicht genießt, wenn ich meinen Finger in deinen Po stecke. Dafür reagierst du stark, wenn man dein Geschlecht anfasst. Bei dir konzentriert sich alles in deinem Ding. Ich weiß nicht warum es so ist und ich weiß auch nicht, ob das bei allen Jungs so ist. Ich weiß aber dass wir Mädchen uns, auch wenn wir verschieden sind, sehr ähneln. Meine Schwester masturbiert fast so wie ich. Wenn ich mit Ros oder mit Ren spiele, reagieren beide fast genauso. Selbst wenn ich Esther streichle, spüre ich, dass sie so empfindet wie ich. Ich habe immer geglaubt, dass ich nur mit Jungs Sex haben könnte. Sex mit Ros, oder Ren gefällt mir und ganz besonders, wenn Madame mit mir spielt. Ich habe dabei das Gefühl, dass ich leicht werde und fliegen kann. Ist das sonderbar, oder normal, wenn man auch mit Frauen Sex hat. Angelika erregte mich, als sie für Hartmut ihren Schlüpfer auszog. Ich fand es klasse, dass du auf die Lösung des Missverständnisses kamst. Weißt du, anfangs hatte ich beim masturbieren ein schlechtes Gewissen, weil ich dachte, es wäre sündig. Ich glaube, wir verdanken Frau Kofer, dass wir unsere Körper, ohne schlechtes Gewissen mögen. Seit ich weiß, wie schön Sex ist und wir es ohne Schuldgefühle können, fühle ich mich befreit. Es müsste etwas geben, das es mir später möglich macht, mit Männern zu schlafen, ohne Angst vor einer Schwangerschaft zu haben. Es ist blöd, wenn ich von einem Mann abhängig bin und hoffen muss, dass er ein Kondom hat.“ -War Lin eines der ersten Mädchen, die ihrer Zeit voraus war und über spätere Frauenbewegungen nachdachte. Sie gehörte sicher zu den Mädchen, für die ihre Pille eine Erlösung war und ihre Sexualität intensiv genießen konnte.- Während Lin erzählte, hat sie meine Augenverband gelöst und sich an mich geschmiegt. Sie holte einen feuchten Waschlappen und wusch meinen Penis, der sich wieder aufrichtete. „Aha“, sagte Lin er ist noch müde und streckt sich. Er soll ein Gesicht und einen Namen bekommen. Sie holte aus Esthers Bad einen Augenbrauenstift, schob die Vorhaut zurück und malte Mund und Augen, dann drückte sie ihre Muschi an meinen Penis und sagte zu ihm, darf ich mich vorstellen, ich heiße Muschi und wie heißt du?“ Sie nahm ihn und ließ ihn eine Verbeugung machen und sagte: „Er heißt Penis und wird jetzt getauft.“ Sie machte mit ihrem Fingernagel ein kleines Kreuz auf seine Stirn und sagte: „Ich taufe dich auf den Namen Penis. Sie hatte mich losgebunden, sich an mich geschmiegt und sagte: „Jetzt darfst du mich fesseln und fragen, oder möchtest du mit mir erst vögeln?“ „Ich möchte dich fesseln und dir die Augen verbinden“ sagte ich „weil es mich reizt, Macht über dich zu haben. Wenn ich jetzt einen Orgasmus habe, bin ich entspannt und friedlich, dann kann ich dir keine Schmerzen zufügen und nichts genießen. Ich konnte Helga, meine Kindertante überhaupt nicht verstehen, dass sie log, um mir Schmerzen zuzufügen. Als sie mit mir gespielt und gekuschelt hat, erlebte ich, wie schön es war die Haut einer Frau zu spüren, eine Frau zu riechen, von einer Frau gestreichelt zu werden. Wie himmlisch zu erfahren, wie eine Frau ins Paradies fliegt und mit einer Frau ins Paradies zu fliegen. Ich habe, als ich mit Helga zusammen war, manchmal gedacht, es wäre schön, zu sterben, weil ich Angst hatte, nach diesen Gefühlen wieder in mein Leben zurückzukehren. Als ich vorhin in deinem Mund zum Paradies kam, wäre ich auch gerne gestorben. Was du mit Frauen hast, hatte ich noch nie mit Männern. Ich mag manche Männer und hatte ein starkes Empfinden für meinen tunesischen Freund. Einen Vikar, der sich vor seiner Predigt, den Talar bei uns anzog, mochte ich ebenfalls, den hätte ich gerne mit meiner Mutter verheiratet. Ich mag auch meinen Freund Hartmut, aber es würde mir nicht gefallen, wenn ich mit ihm, oder einem andern Jungen, oder gar einem Mann Sex hätte. Es interessiert mich kaum, wie Männer aussehen. Ich weiß nicht mal, wann und warum manche Männer Frauen gefallen und manche nicht. Einen jüngeren Arbeiter vom Sägewerk, wollte mir seinen Penis zeigen. Ich sagte ihm, sein Penis würde mich nicht interessieren.“ Während ich erzählte, band ich Linde mit gespreizten Beinen und mit gestreckten Armen an. Ich verband ihre Augen und sah sie an. Ich sagte: „Linde, du gefällst mir und es reizt mich. Ich kann nur Sex haben, wenn es dir auch gefällt. Solange es dir gefällt, wenn ich dich anbinde, gefällt es mir. Sobald es dir weh tut, schreist du oder sagst es, dann höre ich sofort auf. Du bekommst einen kleinen Busen und hast hübsche Brustwarzen, die sich aufrichten, wenn ich sie beiße. Ich weiß, dass es dir gefällt, wenn ich meinen Finger in deinen Po stecke und wenn ich deine Taille, deinen Bauch und deine Oberschenkel streichle. Wenn ich deine Raute lecke bekommst du eine Gänsehaut. Ich küsste ihre Ohren und flüsterte: „Deine Muschi spare ich bis zum Schluss auf, ich mag deinen Geruch. Ich steckte meine Nase in ihre feuchte Muschi und sagte: „Ich möchte Parfüm aus dir machen.“ Ich holte das Lineal, weil ich sehen wollte, wie tief ihre Scheide war. Ich sagte: „Schätzle, sag mir, wenn es weh tut.“ Ich vermaß sie und holte in der Küche ein Ei, das ich mit dem Lineal in ihre Muschi schob. Leider zerbrach es, da ich rohe Eier mochte, schlürfte ich es aus und versuchte, die Eierschalen aus ihrer Scheide zu bekommen. Linde hatte einige Härchen an ihrer Scham. Mit der Pinzette, aus Esthers Bad, zupfte ich sie aus. Lin stöhnte, wollte jedoch nicht, dass ich aufhörte. Ich sagte: „Du hast blonde Haare.“ Im Po zupfte ich ihr ebenfalls welche aus. Linde sagte zu mir: „Und jetzt musst du mich im Stehen vögeln, weil ich es nicht mehr aushalte. Wir waren beide so geil, dass wir uns nur kurz bewegten um ins Paradies zu kommen. Als ich Lin losband, legten wir die Brettchen wieder auf die Ösen, durch die wir elastische Binden gezogen hatten und schoben den Schrank auf den weichen Rollen wieder an Platz und legten die Turnringe auf den Schrank wischten die Flecken vom Fußboden die vom Ei, von Linde, oder von meinem Sperma waren. In der Küche deckten wir den Frühstückstisch. Linde sagte: „Louis, wir baden.“ Ich sagte: „Lin, ich finde es toll, dass wir von Frau Kofer den Schlüssel für ihre Wohnung bekamen.“ „Ich nicht“, sagte Lin, „dann kasch du d' Ren oder d' Ros vögle, ich bin immer nur dabei, wenn auch die Andern hier sind. Ich weiß nicht warum, aber ich bin eifersüchtig, obwohl ich beide mag. Ich seh, dass d' Ros schöner isch als ich.“ Inzwischen war das Wasser eingelaufen. Ich sagte: „Aber Linde, mei Schätzle, d' Ros isch anders schö, aber doch nit schöner, du gfällsch mir am beschte. Kuscheln, oder vögeln isch mit niemand so schön, wie mit dir. Ich freue mich schon auf unsere Ferien, dann hüten wir deine Kühe und ich wohne bei euch. Deine große Schwester isch ausgezogen, dann kann ich in ihrem Zimmer schlafe und du kommst jede Nacht zu mir.“ Lin sagte: „Louis, du machsch schöne Komplimente, un bringsch mi fascht in Verlegenheit.“ Ich spülte im Bad die letzten Eierschalen aus ihr. Linde lachte und trat mir mit dem Knie zwischen meine Beine. Ich schrie und sagte ihr: „Du kasch dir nit vorschtelle, aber es tut saumäßig weh. Mir Männer sind eine Fehlkonstruktion.“ Linde fragte: „Warum wurden bei euch derartig schmerzempfindlichen Teile außen und nicht innen irgendwo im Körper aufgeräumt?“ Ich hatte unsern Arzt mal gefragt, denn ich hatte ähnliche Gedanken und erklärte Lin: „Weisch mei Schätzle, die Same dätet unfruchtbar werde, weil sie im Körpers zu warm würden.“ Wir duschten uns gegenseitig, pinkelten gemeinsam, trockneten uns gegenseitig ab und legten uns in das große, schöne Himmelbett. Ich sagte: „Linde, Männer wurden ungerecht behandelt. Du konntest dir mein ganzes Geschlecht ansehen, ich sehe bei dir nur deine Muschi, ich würde gerne sehen, wie du innerlich aussiehst.“ Linde sagte: „Hol im Hausgang Esthers Taschenlampe, dann kannst du in mich rein leuchten und ich erkläre dir alles.“ Auch wenn es ihr vielleicht etwas weh tat, durfte ich Linde mit der Taschenlampe ansehen. Sie zeigte mir im Bad noch mal, wie sie pinkelte, danach schmusten wir, schlüpften eng aneinander und schliefen selig ein. Irgendwann erwachte ich und spürte Madame's Hand, sie hatte sich zu uns ins Bett gelegt. Ich lag in der Mitte und drehte mich zu Madame. Ich streichelte ihren Busen und fasste zwischen ihre Beine. Ich roch sie sehr gerne und überlegte, wie wohl Duftstoffe und Parfüm hergestellt würden -Damals hätte ich mir nicht vorstellen können, dass ich Jahre später in der Kosmetikindustrie meine Nase sinnvoll einsetzte. Eine selbständige Kosmetikchemikerin sendete mir Duftproben zur Begutachtung.- Esther atmete tief und seufzte. Ich lehnte meinen Kopf an ihren Busen, in ihrer Umarmung fühlte ich mich geborgen und schlief ein. Mein eingeschlafenes Bein weckte mich. Esther hatte es zwischen ihren Beinen. Ich wollte sie nicht wecken und ließ Esther und mein Bein schlafen. Als Madame uns weckte, fiel ich auf Esthers Bettvorlage. Mein Bein war weiß und ein wenig blau. Lin und Madame erschraken. Ich bemerkte, wie mein Bein anfing zu bitzeln und langsam aufwachte. Madame sagte zu Lin: „Ich hatte sein Bein zwischen meinen Beinen und Louis wollte mich, als er es bemerkte, nicht wecken, deshalb schlief es ein und wird jetzt langsam wach, sein Glied ist ebenfalls wach geworden. Wenn mit Gerda alles gut geht und davon gehe ich aus, dann könnt ihr euch ein ganzes Wochenende lieben.“ Wir Frühstückten mit Madame packten unsere Schulranzen und rannten in unsere Klasse.