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Kapitel 5: Das Gerücht

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Es regnete die ganze Zeit, wir konnten in der Pause nicht in den Schulhof. Ich suchte in den Gängen nach Hartmut und Angelika. Ich fragte: „Angelika wie behandeln dich deine Klassenkameraden?“ Sie antwortete: „Es ist besser, viele Mädchen sind sehr nett zu mir. Hartmut fragte, wann ich mit ihm Rechnen würde? Er möchte bald das Fachwerkhaus basteln. Louis, meine Mutter möchte dir persönlich danken. Eure Lehrerin ist klasse, sie holt mich am Sonntag ab, um mit uns in die Kirche zu gehen. Ich bin gespannt, wie sich der Vikar entschuldigt.“ Als Erhard von der Toilette kam, sah er mich bei Angelika stehen und rief laut: „Jetzt schmeckt der Louis scho in andere Klassen an Weiber!“ Als Angelika bemerkte, dass ich überlegte, ob ich mich mit ihm prügeln soll, hielt sie mich fest und sagte: „Lass ihn, es wäre schade wenn du eine geschwollene Nase hättest. Wenn ich irgendwann was für dich tun kann, sag‘s mir.“ Als Hartmut kam, sagte ich: „Du musst deiner Mutter sagen, dass sie am Sonntag nicht in die Kirche kommt, ich bin sicher, der Dekan wälzt alle Schuld auf deine Mutter ab und behauptet, sie hätte die Geschichte erzählt, dann steht sie vor der ganzen Gemeinde als Lügnerin da. In Wirklichkeit hat der Dekan, das Gerücht von der Kanzel verbreitet.“ Hartmut sagte: „Ha Louis, i kann doch mei Mutter nit vom Kirchgang abhalte.“ Als es klingelt rannte ich ins Klassenzimmer. Wir behandelten in Naturkunde, das Wachstum und die Vermehrung von Pflanzen, Tieren und Menschen. Als die Schule aus war, wartete ich mit Linde, bis Frau Kofer ihre Sachen gepackt hatte. Sie sagte: „Ich habe unser Essen gestern Nacht vorbereitet und muss nur beim Hirscher was einkaufen. Wenn ihr den Auflauf in Backofen schiebt und den Tisch deckt, essen wir.“ Frau Kofer hatte einen Kartoffelauflauf mit Gemüse vorbereitet, den Linde in Backofen schob. Sie überlegte, ob sie den Backofen auf 200 Grad einstellen sollte und schaute die Glasschüssel an, in der der Auflauf war. „Toll“, sagte Linde, „das mache ich zu Hause auch mal. Sie hat Kartoffeln in Scheiben geschnitten, Hackfleisch und Karotten dazwischen gelegt, Käse gerieben, Zwiebeln geschnitten. Saure Sahne ist auch drin, es schmeckt sicher gut.“ Als wir den Tisch gedeckt hatten und der Backofen heiß war, schob sie die den Auflauf in Backofen. Dann umarmte sie mich, legte den Kopf auf meine Schulter und sagte: „Ich ängstige mich um Gerda. Bitte tröste mich und erzähl mir was Lustiges, damit ich nicht immer dran denke. Wenn Gerda nachher einsteigt, muss ich so tun, als ob ich keine Angst hätte. Sonst ängstigt sich Gerda auch, wenn alles vorbei ist, überlegen wir, was wir mit dem Seiler machen. Man sollte ihn kastrieren.“ Ich drückte sie an mich und streichelte ihren Po und sagte: „Mit dem Seiler lassen wir uns ganz bestimmt was einfallen. Das besprechen wir mit deiner Schwester, wenn es ihr besser geht.“

Als Madame vom Einkaufen kam, war der Auflauf beinahe fertig. Lin fragte, ob sie die Zutaten richtig erraten hätte und zählte sie alle auf. Madame sagte: „Lin du wirst eine tolle Hausfrau, aber denke daran, dass du mit deiner Intelligenz mehr werden kannst, als eine gute Bäuerin und Hausfrau.“ Zum Nachtisch gab es einen Schneeberg, nach dem Rezept meiner Mutter. Lin die das Rezept nicht kannte fand den Nachtisch spitze. Sie bat Frau Kofer um das Rezept, schrieb es auf und sagte: „Ich habe zu Hause ein dickes Heft mit Rezepten.“ Linde und ich wuschen nach dem Essen das Geschirr ab und räumten es auf. Wir schauten uns um, ob wir noch etwas helfen konnten, weil am Samstagmorgen Frau Kofer alleine war und zur Schule ging, wir wollten ihr keine Arbeit hinterlassen. Wir deckten den Tisch für ihr Frühstück. Als sie mit uns zum Auto ging, sagte sie: „Ich muss im Unterdorf noch tanken.“ Damals gab es einen Tankwart der den Benzintank füllte, das Öl kontrollierte und die Autoscheiben säuberte. Er wünschte uns gute Fahrt. Frau Kofer holte Gerda ab, die an der Weggabelung mit einer Reisetasche wartete. Sie hatte sich unter einen Baum gestellt, damit sie niemand sah und stieg rasch ein. Bevor wir auf die Straße kamen, begann erneut die Prozedur, mit Augen verbinden. Ich lag mit Linde auf der hinteren Bank, wir hatten uns auf die Seite gelegt und konnten unseren Atem im Gesicht des andern spüren. Ich schob meine Hand ganz sanft unter Lindes Rock und streichelte sie. Lin schob ihre Hand seitlich in meine Lederhose und streichelte mich ebenfalls. Ich hörte, wie das Auto brummte. Frau Kofer unterhielt sich mit Gerda und fragte: „War es zu Hause ein Problem, weil du einige Tage bei deiner Schwester bist?“ Es war anscheinend kein Problem. Frau Kofer erzählte: „Ich bin oft mit dem Auto alleine unterwegs, ich habe ein Autoradio bestellt, es wird übernächste Woche eingebaut. Es ist so klein, und wird ins Armaturenbrett eingebaut.“ Ich hörte erneut, wie das Auto nach der langen Bergabfahrt bergauf fuhr. Linde sagte: „Der Motor brummt plötzlich laut.“ Ich flüsterte: „Wir fahren bergauf.“ Linde wollte es nicht glauben, weil es nach Hornfleeg bergab ging. Linde sagte leise zu mir: „Dr. Tina wohnt womöglich nicht in Hornfleeg.“ Als wir in Hof fuhren, kam Dr. Tina zum Auto und begrüßte uns, sie nahm mich und Lindtraud bei der Hand und sagte: „Achtung einige Stufen, jetzt sind sie zu Ende.“ Im Haus nahm uns Dr. Tina die Augenbinden ab und sagte: „Wir gehen ins Wohnzimmer, ich habe ich Kuchen gekauft. Meint ihr, dass ihr mir beim Eingriff helfen könnt? Bitte hört mir zu, damit ich später in Ruhe arbeiten kann und nichts mehr erklären muss. Es ist ein Eingriff, den ich nur theoretisch beherrsche und noch nie durchführte. Wenn mir alle helfen, weiß ich dass mir der Eingriff gelingt. In Gedanken ging ich jeden Griff und jede Situation durch. Ich weiß was ich tun muss, aber ich muss konzentriert arbeiten, ihr könnt mich während meines Eingriffs nichts fragen, deshalb könnt ihr jetzt alle Fragen stellen.“ Lindtraud und Frau Kofer hatten im Wohnzimmer den Tisch gedeckt, wir saßen an einem runden Tisch und lobten den Käsekuchen, ich trank Kaffee mit viel Milch. Leider durfte Gerda nichts essen. Dr. Tina sagte: „Wir gehen heute spät ins Bett, deshalb könnt ihr Kaffee trinken.“ Ich bat um einen Zettel und sagte: „Damit ich später nichts mehr fragen muss, schreibe ich mir alles auf.“ Dr. Tina küsste mich und meinte, es wäre eine gute Idee. Linde bat ebenfalls um einen Zettel und sagte: „Der Louis hat oft gute Ideen, aber jetzt bin ich gespannt, was wir helfen können.“ Dr. Tina fragte: „Gerda du hast, wie besprochen, heute nichts getrunken und nichts gegessen?“ Gerda antwortete: „Ich habe mich an alles gehalten, was sie mir gesagt haben.“ Dr. Tina sagte: „Esther geh bitte mit Gerda in mein Behandlungszimmer und zieht sterile Mäntel an und eure Schuhe aus. Mein Behandlungszimmer wurde gestern steril. Wir besprechen, wie ihr mir helfen könnt. Ihr müsst in Gedanken schnell erwachsen sein, denn ich brauche eure zuverlässige Hilfe. Was wir jetzt besprechen, müsst ihr danach vergraben und keinem Menschen erzählen, denn wie besprochen, es ist ein verbotener Eingriff. Ihr dürft es auch später Gerda nicht erzählen, weil wir ihr Baby töten müssen, was für Gerda schwierig ist. Esther kann mir nicht helfen, weil es sein könnte, dass Patienten klingeln, obwohl ich schrieb, dass meine Praxis geschlossen ist. Esther muss das Telefon bedienen und wenn es klingelt zur Haustüre gehen, um Patienten zur Vertretung zu schicken. Wenn Esther zur Haustüre geht, ist sie nicht mehr steril, deshalb kann sie mir nicht helfen. Esther macht Gerda gerade in meinem zweiten Behandlungszimmer einen Einlauf. Sie kann sich hinlegen, bis sie zur Toilette muss. Esther muss Gerda rasieren, oder kann von euch jemand rasieren. Ich sagte: Ich habe meinen Opa schon rasiert, mit einem Rasierapparat kann ich Gerda rasieren. Dr. Tina sagte: „Wir haben zwei gute Rasierapparate mit neuen Klingen.“ Sie rief Esther und sagte: „Louis sagt, er könne rasieren.“ „Wenn er es sagt, kann er‘s“, meinte Esther, „dann warten wir bis Gerda auf der Toilette war.“ Dr. Tina sagte zu uns: „Sollte mir ein Fehler unterlaufen, fährt Esther Gerda sofort ins Krankenhaus. Ich rufe dort zwischenzeitlich an und zeige mich an, damit das Krankenhaus auf Gerda vorbereitet ist. Ihr müsst eure Schuhe und eure Straßenkleidung ausziehen und diese Mäntel überziehen, denn wir gehen jetzt in meinen ersten Behandlungsraum, dort erkläre ich euch den weiteren Ablauf.“ Wir gingen die Treppe runter, zogen vor dem Behandlungsraum unsere Schuhe und unsere Straßenkleidung aus und schlüpften in weiße Mäntel und Mützen, die für uns bereit lagen. Dann gingen wir in Behandlungsraum. Ich erschrak, dort stand eine eigenartige Liege. Dr. Tina sagte: „Linde, kannst du Modell spielen und dich in diesen gynäkologischen Untersuchungsstuhl legen, damit ich Louis und dir erkläre, wie der Eingriff abläuft.“ Ich hatte noch nie einen derartigen Stuhl gesehen. Linde wohl auch noch nicht, aber vielleicht davon gehört. Sie war ein wenig schüchtern fragte: „Dr. Tina, ich weiß nicht, wie ich mich setzen muss und was ich tun soll?“ Dr. Tina zeigte und erklärte es ihr: „Wir müssen dein Höschen ausziehen, aber Louis weiß wie du aussiehst und vor mir wirst du dich nicht genieren.“ Lin musste sich auf den komischen Stuhl halb setzen halb legen und ihre Beine auf verstellbare Beinstützen legen, die Beine waren gespreizt. Dr. Tina erklärte: „Ich werde bei Gerda diesen Spiegel, man nennt ihn Speculum in der Vagina platzieren, dann muss ich mit diesen Stiften den Gebärmutterhals erweitern um mit dieser Abort-Zange den winzigen Fötus ergreifen und ihn aus der Gebärmutter ziehen. Danach wird die Gebärmutter mit dieser Courettage ausgekratzt und alle Teilchen entfernt. Wir müssen danach den Fötus zusammensetzen um zu sehen, ob wir alles entfernt haben, denn es darf nichts zurückbleiben, sonst könnte Gerda sterben. Durch das notwendige Dehnen des Muttermundes entstehen manchmal Verletzungen und Blutungen. Das Gewebe von Gebärmutter und Muttermund ist während der Schwangerschaft weicher als sonst und kann leicht verletzt werden. Habt ihr alles verstanden? Habt ihr noch Fragen? Könnt ihr mir assistieren? Schafft ihr das? Ich weiß dass ihr Kinder seid, aber ich weiß, dass ihr zuverlässige Kinder seid. Überlegt euch, ob ihr mir helfen und die Instrumente reichen könnt? Der gesamte Eingriff dauert vielleicht eine halbe Stunde.“ Ich schluckte, weil ich darauf nicht vorbereitet war und sagte zu Dr. Tina. „Ich weiß nicht ob ich es kann, ich habe alles, was sie uns sagten, verstanden und ich nehme mir vor, ihnen zu helfen. Bitte erklären sie mir noch mal die Namen der Instrumente, damit ich ihnen die richtigen reiche. Ich werde mir Mühe geben, um alles richtig zu machen.“ Dr. Tina schaute Linde an die noch im Stuhl lag. Linde sagte: „Ich gebe mir genauso viel Mühe und hoffe, dass wir nichts falsch machen.“ Dr. Tina lächelte und sagte: „Wir sagen deiner Schwester Bescheid, dann kann Louis sie rasieren, danach duschen wir uns intensiv und ziehen erneut sterile Kleidung an. In der Zwischenzeit wird Esther den Raum und die Liege erneut reinigen und steril auswischen. Dann beginnen wir.“Ich ging in den zweiten Behandlungsraum, Gerda lag auf einer Liege und hatte ihre Hemdchen hochgezogen. Auf dem Tisch stand eine kleine Schüssel, sowie Rasierpinsel, Rasierseife und Rasierapparat mit einem Päckchen neuen Rasierklingen. Ein Fläschchen mit Alkohol stand daneben. Dr. Tina hatte einen Alaunstift dazugelegt, falls ich sie schneiden würde. Ich fragte: „Gerda wie geht es dir? Genierst du dich?“ Während ich heißes Wasser holte und Rasierschaum mit dem Pinsel schlug, sagte Gerda: „Mir geht es nicht besonders, aber genieren tu ich mich nicht, du kennst mich doch. Ich schäumte sie ein und rasierte sie. Ich sagte: „Kannst du deine Beine nach oben legen und sie festhalten, ich glaube ich muss auch deinen Po rasieren.“ Als ich fertig war, schüttete ich etwas Alkohol in meine Hand und rieb sie ein. Gerda sagte: „Danke, du hast mich nicht mal geschnitten.“ Wir waren bereit und gingen ins Bad. Anscheinend hatten die andern schon geduscht. Esther rief: „Ihr müsst gründlich duschen und blitzsauber sein, zieht dann bitte die sterile Kleidung an und kommt ins Behandlungszimmer. Wir duschten gründlich und seiften uns gegenseitig ein. Ich zog die frische, sterile Unterwäsche an. Gerda zog nur ein Hemdchen an, dann streiften wir die weißen Mäntelchen über und setzten Mützen auf. Im Behandlungsraum legte sich Gerda in den Stuhl. Die Beinstützen wurden für sie von Dr. Tina entsprechend eingestellt. Dr. Tina wirkte im Gegensatz zu uns ruhig, gelassen, selbstbewusst und souverän. Sie sagte: „Gerda, du wurdest sauber rasiert. Ich erkläre dir, was ich tun werde. Wir müssen dich leider festschnallen, denn du darfst dich während des Eingriffes nicht bewegen. Ist dies in Ordnung.“ Gerda nickte. „Louis, kannst du Gerda mit diesen Bändern so festschnallen, dass sie sich nicht bewegen kann, aber keine Schmerzen hat.“ Ich tat es ganz vorsichtig und prüfte ob die Beine fest angeschnallt waren. Dr. Tina legte sich einen Mundschutz um, den ich ihr von hinten zuband, dann gab sie Linde einen, den ich ebenfalls zuband. Linde band meinen Mundschutz um. Dr. Tina sagte: „Gerda, ich werde dich mit der Spritze örtlich betäuben. Leider muss ich dir trotzdem Schmerzen bereiten, ich muss dich bitten, tapfer zu sein, du kannst stöhnen, aber nicht laut schreien. Wir haben alle Vorhänge und Läden geschlossen, wenn du ein wenig schreist wird dich niemand hören. Wenn du laut schreist, muss Linde deinen Mund zuhalten. Wenn die Spritze wirkt, führe und platziere ich diesen Spiegel in deine Vagina, dann muss ich den Gebärmutterhals mit Metallstiften erweitern, was dir Schmerzen bereitet, dann nehme ich mit diesem Instrument den Fötus aus deiner Gebärmutter. Danach schabe ich deine Gebärmutter mit einem löffelartigen Instrument aus. Ich weiß, dass ich eine gute Ärztin bin. Du brauchst keine Angst zu haben, die Schmerzen, die du spürst, gehen zurück, wenn ich in etwa einer Stunde fertig bin. Die Spritze habe ich dir bereits gegeben, du hast den kleinen Stich gespürt. In wenigen Minuten beginnen wir. Louis: „Speculum bitte.“ Ich reichte ihr den Spiegel. „Linde, Zange bitte.“ Linde reichte ihr die Abort-Zange. Dr. Tina hatte ruhige und sichere Bewegungen. Meine Aufregung ließ nach, ich konzentrierte mich auf meine Aufgabe. Dr. Tina zog ein blutiges Stück aus Gerda und murmelte. Gerda biss die Zähne zusammen und stöhnte ein wenig. Dr. Tina legte dieses blutige etwas in eine Schale sie zog mit ihrer löffelartigen Abort-Zange noch mehrmals kleine blutige Stückchen aus dem Uterus und legte sie in die Schale. Linde war blass geworden. Dr. Tina sagte zu mir: „Stell bitte diese Schale auf den Tisch und gib mir die neue dort. Bitte gib mir jetzt die Courette. So sagte sie, Gerda bleib bitte noch so, ich muss jetzt prüfen ob alles in Ordnung ist, dann werden wir dich mit einer Trage in dein Bett legen.“ Dr. Tina hatte ein großes, weißes Papier auf den Tisch gelegt. Sie sagte leise: „Louis, wir müssen diese Teile exakt zusammensetzten um zu erkennen, ob wir alles entfernt haben.“ Es war gruselig, es sah aus wie ein winziger toter und zerbrochener Mensch. Es hatte winzige Ärmchen und Beinchen, das winzige Köpfchen war zerbrochen, wir suchten die Stückchen zusammen. Dr. Tina sagte leise zu mir: „Wir haben alles, sie wickelte es in das Papier und sagte wir werden es nachher in meinem Garten begraben. Sie rief Esther und bat sie die Trage mitzubringen. Sie sagte: „Gerda, du hast es überstanden. Der Eingriff verlief ohne Probleme. Du wirst dich noch ein wenig schwach fühlen. Du bleibst bis Sonntag bei uns. Deine Scheide wird noch eine Weile empfindlich sein. Nach ungefähr sechs Wochen wirst du ganz normal deine Regelblutung bekommen. Ich untersuche dich morgen Vormittag nochmals. Wir bringen dich jetzt nach oben in ein Bett. Unter deinem Betttuch liegt ein Gummituch, du wirst ein wenig bluten, das ist normal. Du kannst auch später Kinder bekommen, ich habe dich nicht verletzt und du warst sehr tapfer. Ich werde dir im Bett erneut eine Spritze geben, damit du gut schläfst und keine Schmerzen hast.“ Esther brachte die Liege. Dr. Tina und Esther trugen Gerda ins Bett. Tina legte ihr eine Klingel und eine Pfeife ins Bett und sagte: „Ich schaue ab und zu nach dir, wenn etwas sein sollte, dann rufst, klingelst, oder pfeifst du.“ Linde setzte sich zu ihr, bis sie eingeschlafen war. Linde kam zur offenen Wohnzimmertüre rein, als Esther sagte: „Tina du warst großartig.“ Dr. Tina sagte: „Ihr beide seid außergewöhnliche Kinder, ich muss euch loben. Ich muss mit Louis noch etwas erledigen, dann machen wir den Champagner auf, den Esther mir aus Frankreich mitgebracht hat.“ Ich ging mit Dr. Tina in Garten, wir begruben das Papier mit dem winzigen Kind. „Ich glaube, es wäre ein Junge geworden“, sagte ich. Dr. Tina antwortete: „Du hast recht und du warst mir eine große Hilfe. An diesen Abend wirst du dich dein ganzes Leben erinnern. Ich hoffe, dass du nicht oft davon träumst. War es schwierig für dich?“ Ich überlegte und sagte: „Es war notwendig.“ Dr. Tina sagte: „Ich hätte es meiner Freundin nicht zumuten können. Esther und ihre schwangere Schwester wurden im Krieg vergewaltigt. Ihre Schwester ist gestorben.“ Als wir für das kleine Päckchen ein Grab geschaufelt hatten und einen Stein drauflegten, damit wir es wieder finden konnten, fragte Tina: Louis, möchtest du beten?“ Ich antwortete: „Ich bete nicht für mich, aber für Gerda und das Baby.“ Im Wohnzimmer sagte Dr. Tina: „Liebe Lindtraud, du hast uns sehr geholfen, du warst dabei und wir konnten deiner Schwester helfen, sie bekommt sicher liebe und nette Kinder. Jetzt können wir unseren Champagner öffnen und unsere trüben Gedanken verjagen. Zur Feier des Tages darf Linde und Louis ebenfalls ein Gläschen mit uns trinken.“ In Gedanken dankte ich dem lieben Gott, denn es hätte auch anders verlaufen können. -1952 gab es noch den § 218, der sowohl Arzt wie Patientin, unter Strafe stellte. Es hätte damals mit Zuchthaus bis zu fünf Jahren bestraft werden können. Deshalb hatten wir Grund zum Feiern.- Durch diesen erlebnisreichen Tag waren wir müde. Esther sagte: „Linde ich möchte heute mit dir zusammen in einem Bett schlafen. Lindtraud ging wortlos mit Esther ins Gästezimmer. Dr. Tina nahm mich mit in ihr Schlafzimmer und fragte: „Louis, möchtest du mit mir in einem Bett schlafen?“ Ich sagte: „Sie sehen sehr gut aus, ich bewunderte sie, wie sie mit ruhigen Bewegungen gearbeitet haben. Ich mag sie und rieche sie gerne.“ Ich war schnell ausgezogen, lag im Bett und sah zu wie Dr. Tina sich auszog. Als sie nackt war, sah sie mich an und fragte: „Louis, gefallen ich dir immer noch.“ Ich antwortete: „Noch besser.“ Dann legte sie sich zu mir ins Bett. Wir streichelten uns. Ich fragte: „Frau Doktor Tina, kann ich mit ihnen richtig vögeln?“ Sie lächelte und sagte: „Ich würde es schöner finden, wenn wir schmusen.“ Ich flog langsam ins Paradies und legte meinen Kopf an ihren Busen. Sie sagte: „Du wolltest mich gerade fragen, ob es für mich schön war. Frag dies keine Frau, jede Frau würde dir sagen, es war sehr schön und du weißt nicht ob es stimmt. Zwinge sie deshalb nicht zum Lügen. Für mich war es wirklich schön aber das hast du bemerkt, außerdem wollte ich unbedingt mit dir schlafen, weil meine Freundin viel von dir erzählt hat. Ich vertraue dir ein Geheimnis an und habe für dieses Geheimnis Esthers Erlaubnis. Esther und ich sind ein Liebespaar, wir können mit Männern nichts anfangen. Du bist ein Junge und noch kein Mann. Seit über zehn Jahren habe ich nicht mit einem Mann geschlafen.“ Ich antwortete: „Dr. Tina, ich ahnte es, weil Esther schon viele Männer nachliefen, sie war immer freundlich, hatte aber alle abblitzen lassen. Wir vom Kleeblatt überlegten, ob Esther wohl mit ihrer Freundin schlafen würde. Linde meinte, Esther könnte ihr Verlangen nicht durch die Rippen schwitzen. Sie hätte wahrscheinlich mit Männern keinen Sex, sondern vielleicht mit ihrer Tina. Schon beim letzten Mal, als ich sie kennenlernte fiel mir auf, wie nett und rücksichtsvoll sie gegenseitig sind, so ist man nur, wenn man jemand liebt. Linde hat in jeder Situation, auch in der Schule und überall zu mir gehalten. Ich konnte sie in der Anfangszeit, als sie noch nach Kuhstall und Bauer roch, nur ertragen, weil ich sie sehr lieb habe. Dr. Tina, ich konnte bei ihnen und bei Esther riechen, dass sie Sex hatten, ich konnte, wenn ich dicht bei ihnen stand ihre Erregung riechen.“ Dr. Tina schaute mich an: „Das kannst du riechen? Esther erzählte mir die Geschichte mit eurem Hänschen Piep einmal Spiel. Ich sage dir etwas: „Du wirst bald ins Gymnasium kommen, die Zeiten ändern sich. Ich mag dich sehr, was wir manchmal spielen gehört auch zu uns und ist nicht immer ungefährlich.“ „Du gibst mir Rätsel auf“, sagte ich, „ich kann dich nicht verstehen.“ Tina sagte: „Jetzt nicht, aber später. Ich möchte noch ein wenig mit dir spielen.“ Wir schmusten zärtlich und streichelten uns. Ich fragte: „Dr. Tina, darf ich das Geheimnis zwischen ihnen und Esther unserem Kleeblatt erzählen?“ „Natürlich“, sagte sie „Esther hat es gerade Linde erzählt. Aber das Geheimnis unserer Gerda bleibt immer unser Geheimnis. Das darf kein Mensch erfahren. Nachdem alles gut ging, erzähle ich dir, wenn Gerda was passiert wäre, hätte Esther Gerda ins Krankenhaus gebracht. Ich kenne den diensthabenden Arzt und hätte ihn angerufen. Linde und dir wäre nichts geschehen, ihr seid nicht strafmündig. Gerda hätte ein Brief bekommen, dass wir sie zum Schwangerschaftsabbruch überredeten, sie hätte mildernde Umstände bekommen, weil sie vergewaltigt wurde, wir hätten es schriftlich bezeugt und hätten euch heim gefahren und unsere Koffer mitgenommen, wir haben Flugtickets nach USA. Du weißt dass Esther dort Verwandte hat. Wir hätten uns in kein deutsches Zuchthaus sperren lassen.“ Ich war sprachlos, wir hätten die beste Lehrerin verloren. Mir kam alles wie ein Traum vor. -Dieses einschneidende Erlebnis hätte ich niemals vergessen, ohne mein Tagebuch wären mir wahrscheinlich Einzelheiten nicht in Erinnerung geblieben.-

Dr. Tina stand auf, ging zur Toilette und lies die Türe offen, dann ging sie zu Gerda und schaute nach ihr. Sie kam zurück und sagte zu mir, lass uns jetzt schlafen. Ich wachte nachts zweimal auf und streichelte Tina. Als ich morgens aufwachte war ich alleine im Bett. Ich suchte Tina und fand sie nicht. Madame war auch schon weg, Linde schlief noch. Ich legte mich zu ihr ins Bett, sie atmete etwas anders, schlief aber weiter. Ich streichelte sie, es gefiel ihr sogar im Schlaf, denn sie lächelte. Ich nahm die Decke etwas beiseite um sie anzuschauen. Wieder wurde sie unruhig und schlug ihre Augen auf. Sie fragte: „Wie lange bist du hier und spielst mit mir?“ Ich schaute auf den Wecker, der auf dem Regal stand. Es ist acht Uhr. Da wir heute keine Schule haben können wir noch ein wenig im Bett bleiben. „Ja was möchten au mir zwei noch im Bett, ich glaube ich steh lieber auf, denn du hast sicher die ganze Nacht mit unserer Frau Dr. dokterles gschpielt.“ Ich sagte: „Du weißt doch, dass sie lesbisch ist und nicht mit Männer schläft.“ „Deshalb hat sie es sicher mit dir probiert.“ Ich sagte: „Linde, mein Schätzle, es gibt für mich nichts Schöneres als mit dir zu spielen und mit dir zu schmusen.“ Lin legte sich auf den Rücken und zog mich auf sich. Es war, das erste Mal dass wir in dieser Stellung kuschelten. Es wundert mich bis heute, dass manche Frauen relativ laut kreischen. Lin gehörte dazu, ich bemerkte, wie leise die Türe aufging und sah Gerda an der Türe. Sie hielt ihren Finger an Mund. Als Lin ihren Orgasmus rausgekreischte, streichelte sie mich zärtlich und sah zur Türe, weil sie hörte, wie jemand kicherte. Sie sah ihre Schwester und sagte: „Bisch des du, oder dein Geischt? Wie kommsch denn du in mei Zimmer?“ Gerda lachte und sagte: „Du hasch so grillt, dass i denkt han, i müsst dir helfe. Aber als i unter der Tür schtand, han i gemerkt, dass du kei Hilfe brauchsch.“ Linde stand auf umarmte ihre Schwester und sagte: „Wie geht’s dir, kasch du schon wieder laufe, hasch du no Schmerze. Ha mir isch‘s wie ein Traum. I kann kaum glaube, dass ich dich im Arm hab.“ Gerda antwortete: „Mir ist alles so leicht. Es zieht in meinem Unterleib noch ein wenig, aber mir geht 's wunderbar. I muss no e weng vorsichtig sei, sagt Dr. Tina. Sie will mi heut nomal, wenn sie um d' Mittagszeit kei Schprechstund hat untersuche, aber sie glaubt, dass alles gut isch. I muss mi bei dir un Louis bedanke. Ihr waret für Dr. Tina ausgezeichnete Assistenten.“ Linde sagte: „I han am Schluss a weng schlapp gmacht, aber dr Louis hat durchg'halte.“ Gerda sagte: „Mir beide könnten schaun, was Dr. Tina im Haus hat und ebes zum Mittagesse koche. I denk, dass nach dr Schul au d' Frau Kofer kommt, dann müssten die beide sich nit um's Esse kümmre.“ Ich stand auf, ging ins Bad und zog mich an. Die beiden Schwestern überlegten, dass sie Gulasch und Kartoffelbrei mit Karotten kochen könnten, zum Nachtisch wollten sie Quarkspeise machen. Gerda sagte: „Dr. Tina ist unterwegs, um Hausbesuche bei Patienten zu machen.“ Ich sagte: „Wir können in die Praxis gehen und schauen wie sie heißt und in welchem Ort wir sind.“ Gerda und Linde sagten: „Dies tun wir nicht, es wäre ein Vertrauensmissbrauch, entweder sagt sie es uns, oder sie lässt es. Wir werden niemals spionieren.“ Da ich damals von Küche und Kochen noch nichts verstand, konnte ich nur beim schälen der Kartoffeln helfen. Wir unterhielten uns während Gerda und Linde das Essen vorbereiteten. Ich deckte den Tisch und suchte Servietten. Ich sagte: „Gerda, Frau Kofer, Linde, Angelika und ich gehen am Sonntagmorgen gemeinsam in die katholische Kirche, um zu sehen, wie sich der Vikar bei Angelikas Familie entschuldigt.“

Wir waren rechtzeitig mit Tischdecken und Kochen fertig. Gerda wollte mit uns noch besprechen, was wir mit dem schrecklichen Walter Seiler machen könnten, sie hätte sonst Angst um Linde. Dr. Tina kam die Treppe rauf gesprungen und sagte: „Da riecht es ja ganz toll nach Essen und ihr habt schon den Tisch gedeckt. Ich habe etwas zu trinken mitgebracht, von einem Bauern bekam ich Apfelsaft und Most. Gerda und Linde ihr habt ja auch meine Küche wieder so schön aufgeräumt, und seid nicht mal aus Neugier in meiner Praxis gewesen.“ Ich sagte: „Dr. Tina, ich wollte aus Neugier runtergehen. Gerda und Linde hielten mich davon ab, um ihr Vertrauen nicht zu missbrauchen.“ Tina umarmte uns und sagte: „Esther kommt sicher auch gleich. Fast pünktlich um ein Uhr kam Esther mit ihrem Renault in Hof gefahren. Sie kam die Treppen rauf und fragte: „Gerda, wie geht es dir? Linde und Louis, eure Schulkameraden haben euch vermisst, ich soll euch grüßen. Ja wer hat denn so wunderbar gekocht?“ Tina sagte: „Meine Patientin und meine Assistentin haben dieses tolle Essen bereitet. Jetzt wollen wir sehen, wie es schmeckt und zu deiner Frage, ich werde nach dem Essen Gerda gründlich untersuchen, aber ich glaube es geht ihr wirklich gut.“ Gerda sagte: „Es geht mir sehr gut, ich habe manchmal ein ziehen im Unterleib, als ob ich meine Tage bekäme, aber sonst so gut wie keine Schmerzen.“ Das Essen schmeckte ausgezeichnet. Der Most schmeckte ebenfalls sehr gut, er war schön kalt und wir Kinder durften ein Glas trinken. Auch der Nachtisch wurde gelobt. Am Tisch wurden lustige Dinge besprochen. Esther erzählte unsere Wühlmausgeschichte, die Gerda und Tina nicht kannten. Linde erzählte, wie sie mich dazu brachte hatte, ihr zu erzählen, wie ich Wühlmausschwänze vermehren würde und wie das verpinkelte Taschentuch aufgetaucht wäre. Esther wollte von Tina wissen, wie sie heute ihre Praxis geöffnet hätte. Tina sagte von 15:00 bis 17:00 Uhr. Sie fragte Gerda: „Meinst du, dass es dir so gut geht, dass du mir helfen kannst?“ Gerda antwortete: „Mir geht es gut und ich helfe ihnen gern. Aber ich weiß noch nicht, wie ich ihnen helfen kann.“ Tina nahm Gerda mit in die Praxis, sie erklärte ihr: „Wenn die Patienten kommen, fragst du sie nach ihrem Namen und suchst die Karteikarte raus um zu sehen, wann die Patientin bestellt ist. Du schreibst auf die Karteikarte das Datum, damit ich sehen kann, wann die Patientin hier war und wie ich sie behandelt habe. Danach bittest du sie ins Wartezimmer und legst die Karteikarte in mein Sprechzimmer. Wenn das Sprechzimmer wieder frei ist, hole ich die nächste Patientin.“ Gerda freute sich, dass sie Tina helfen konnte. Esther sagte: „Ich muss Hefte von eurer Klasse ansehen und Klassenarbeiten korrigieren, ich brauche zwei Stunden. Sie ging in Tinas Arbeitszimmer und fragte: „Wollt ihr im Schlafzimmer kuscheln?“ Wir spülten zunächst das Geschirr und räumten die Küche und das Esszimmer auf, das von der Küche abgeteilt war. Es wäre sonst eine riesige Wohnküche gewesen. Wir freuten uns aufs Kuscheln und waren bester Laune, auch weil Gerda den Eingriff so gut überstanden hat. Später kam Madame und setzte sich zu uns aufs Bett. Sie fragte ob es schön war. Wir bejahten und jeder von uns küsste sie auf ein Ohr. Madame lachte, weil es kitzelte. Sie fasste Lin zwischen die Beine. Lin sagte wir haben es getauft, es heißt Muschi. Esther sah dass mein Penis noch schwach ein Gesicht hatte und lachte. Lin sagte: „Er ist auch getauft.“ Madame holte den Augenbrauenstift und malte ihm ein neues Gesicht. Dann malte sie auch bei Lin ein Gesicht auf ihre Muschi. Es sah lustig aus. Sie sagte: „So ihr beiden, bitte anziehen, wir wollen Kaffee trinken und besprechen was wir mit dem Seiler anstellen.“ Linde sagte: „Frau Kofer, während sie mit Louis über den Plan reden, kann ich belegte Brote für unsere Vesper richten. Beim Vespern können wir den Plan besprechen.“ Als ich mit Madame in Tinas Arbeitszimmer saß, sagte sie: „Anzeigen können wir den Seiler nicht, weil Gerda keine Zeugen hat, er würde alles leugnen und behaupten, sie hätte freiwillig mit ihm geschlafen. Wenn Aussage gegen Aussage steht, wird vor Gericht selten ein Mann verurteilt. Wir müssen selbst etwas unternehmen und ihm so viel Angst einjagen, dass er nie wieder jemand vergewaltigt, leider müssen wir ihn verletzen. Ich habe ihn und seinen Vater mal gesehen, beide gefallen mir nicht. Louis, du und Linde kennen seinen Hund, der wird Linde und dir nichts tun, weil ihr mit ihm gespielt habt, wenn ihr Seilers Kühe gehütet habt.“ Ich sagte: „Ja natürlich kennen wir seinen Hund, der tut uns nichts.“ Madame sagte: „Wenn wir dem Seiler auflauern, soll Linde seinen Hund weglocken, damit er uns durch sein Bellen nicht verrät. Louis, kannst du eine gute Schleuder basteln? Ich kann mit einer Schleuder schießen, aber keine basteln. Du musst mir sagen, was ich besorgen muss. Ich sagte: „Ich schenke ihnen meine.“ „Nein“, sagte Esther, „du brauchst deine Schleuder.“ „Gerda und Linde brauchen auch eine, wir müssen ihnen zeigen, wie man damit schießt. Eine Schleuder ist eine lautlose Waffe, auf kurze Distanz ist sie treffsicher und mit Eisenkugeln schießt, ist sie sehr wirksam.“ Ich sagte: „Also für drei oder vier Schleudern brauche ich ein Stück von einem Autoreifenschlauch, wenn jemand genug Kraft hat, ist ein Stück Schlauch von einem Lastwagenreifen, oder von einem Traktor noch besser, dann brauche ich Gummilösung und Draht, der nicht zu dünn und nicht zu dick ist, sowie ein Stück weiches Leder. Astgabeln finde ich im Wald, am besten eignet sich Haselnuss.“ „Also gut“, sagte Frau Kofer, „die Schlauchstücke von alten Reifen und die Gummilösung bekomme ich von meiner Autowerkstatt. Den Draht kaufen wir beim Eisenwarenladen in Schailberg, ich nehme dich mit, um Gummi und Draht auszusuchen. Das Lederstück besorgen wir vom Schuhmacher Schrunz. Bevor ich mit Lin und Gerda rede, bespreche ich mit dir, wie wir den Walter Seiler überfallen. Ich hatte verstanden, was Esther mit den Schleudern wollte und heckte mit ihr zusammen einen Plan aus. Als wir gemeinsam unsern Plan nochmals durchgingen fragte sie: „Meinst du, es könnte gelingen?“ Ich kam mir fast erwachsen vor, weil mich unserer Lehrerin entsprechend behandelte und sagte: „Dein Plan ist klasse, wir werden so lange üben, bis wir perfekt sind und ihn dann durchführen.“ Madame antwortete: „Louis es ist nicht mein, sondern unser Plan.“ Im Esszimmer hatte Linde eine Kuchenplatte mit belegten Broten gerichtet. Als Dr. Tina mit Gerda aus der Praxis kam, war sie begeistert und sagte: „Ich würde euch am liebsten hier behalten.“ Esther sagte: „Ich möchte mit euch unseren Plan besprechen, den Louis und ich ausgeheckt haben: „In einer Woche haben wir unsere Schleudern, dann müssen wir drei Tage üben, damit Gerda und Linde mit ihrer Schleuder schießen können. Gerda erzählt ihrer Schwester, vom Gasthaus Ochsen, dass der Seiler sie vergewaltigt hat, aber natürlich nichts von ihrer Schwangerschaft. Gerda wird ihre Schwester und ihren Schwager in unsern Plan einweihen. Jeder weiß was Walter Seiler für ein Mensch ist. Der Ochsenwirt soll sehen, dass an diesem Abend sein Wirtshaus gut besucht ist. In etwa zwei Wochen, suchen wir einen Tag aus, an dem wir den Seiler überfallen. Er muss wissen, dass er wegen Gerda bestraft wird. Gerda wird am Weg stehen und warten, bis er mit seinem Traktor kommt. Wenn er Gerda sieht, stellt er seinen Traktor ab und redet mit ihr. Gerda läuft weg, wir haben einen Draht übern Weg gespannt, den Gerda überspringt, während sie wegläuft. Lindtraud lockt seinen Hund, als wollte sie mit ihm spielen. Sie hat eine Kette, bindet den Hund an einen Baum und füttert ihn mit Knochen, damit er beschäftigt ist. Der Seiler fällt über den Draht, den wir gespannt haben. Ich werde dem fallenden Walter, meinen Knüppel über den Kopf hauen. Louis schießt ihm mit seiner Schleuder eine Stahlkugel an Kopf. Wahrscheinlich verliert er von meinem Schlag mit dem Knüppel das Bewusstsein. Louis schießt sofort ein zweites Mal eine Stahlkugel an seinen Kopf. Er hat vermutlich ein Loch im Kopf und ist vielleicht immer noch nicht bewusstlos, aber er hat Schmerzen und ich kann ihm einen zweiten Schlag versetzen, dann ist er sicher bewusstlos. Bisher hat der Seiler nur Gerda gesehen, denn Louis sitzt auf dem Baum, an dem der Draht gespannt ist, über den er fällt. Ich verkleide mich als Mann, damit Walter denkt, er würde von einem Mann überfallen und wird sein Hund rufen, den Linde an Baum gebunden hat. Ich schneide ihm seine Kleidung so auf, wie er es bei Gerda getan hat. Dann werfen wir ihm einen Sack übern Kopf und binden seine Hände zusammen. Inzwischen sollte es dämmerig sein. Gerda kann den Traktor vom Seiler fahren, Louis sitzt mit seiner Schleuder neben Gerda. Sie fahren auf den Forchenmühl. Ich warte im Auto, Lindtraud lässt den Hund frei und sagt ihm, er soll heim laufen. Der Hund kennt den Weg und läuft nach Hause. Lindtraud steigt in mein Auto, wir fahren hinter dem Traktor auf den Forchenmühl. Der Seiler liegt im Anhänger seines Traktors. Auf dem Forchenmühl fahren wir seinen Traktor in den Weg, der zum Lasinger Weiher führt. Dort schütten wir ihm Zucker in Tank, wenn er später den Traktor holt, wird ihm der Motor verrecken. Dann zerren wir den gefesselten Walter vom Anhänger. Der Seiler kann, weil er einen Sack über dem Kopf hat, nichts sehen. Wenn wir wollen, können wir auf den Sack pissen. Dann zerren wir ihn hinter uns her und binden ihn an den Brunnen vor dem Ochsen. Gerda gibt ihrer Schwester ein Zeichen, die sagt ihrem Schorsch Bescheid und der sagt seinen Gästen, er habe etwas am Brunnen gehört. Gerda bleibt bei ihrer Schwester. Linde, Louis und ich fahren nach Hause. Wenn wir weggefahren sind, und die Gäste nachsehen, ob jemand gerufen hat. Sehen sie einen Menschen der Nackt am Brunnen steht mit einem Kartoffelsack über dem Kopf. Auf dem Sack steht in roter Schrift: „Ich habe eine Frau vergewaltigt.“ Weil der Seiler diesen Satz nicht kennt, wird er behaupten, er wäre überfallen worden. Er stinkt nach Urin, weil wir ihn und den Sack angepisst haben. Erikas Bräutigam kann ihm sagen, wir bringen dich in die Wirtschaft, dort haben wir Licht. Wenn Schorsch den Seiler in die Gastwirtschaft bringt, sehen alle was auf dem Kartoffelsack steht. Dann wirft Schorsch den Sack auf den Boden, der Seiler liest den Satz. Alle sehen ihn an, er steht nackt und voll gepinkelt in der Gaststube. Gerda kommt in die Gaststube und sagt zu Schorsch du kannst ihm vielleicht alte Kleider von deinem Bruder geben, dass er nit nacket zu seim Traktor, am Lasinger Weiher, laufen muss. Wenn Schorsch ihm ein altes Hemd und eine alte Hose hin wirft, bin ich sicher, dass der Seiler aus der Gaststube rennt, als wäre der Teufel hinter ihm her wäre. Da die Gaststube gut besucht ist, verbreitet sich die Geschichte wie ein Lauffeuer. Egal wo der Seiler hinkommt, wird darüber gesprochen. Alle werden rätseln wen der Seiler vergewaltigt hat. Er findet sicher keine Frau mehr aus der Gegend.“ Dr. Tina, Gerda und Linde waren still und schauten Esther an. Gerda hatte Tränen in den Augen und sagte: „Esther, das ist der Beste Plan, den ich mir vorstellen kann. Ich bin sicher, dass keine Frau mehr Angst haben muss.“ Tina sah ihr Freundin an und sagte: „Wie kommst du auf so einen Plan und so eine Geschichte? Ich hätte wirklich gedacht man müsste ihn verletzen oder kastrieren, aber diese Blamage ist viel besser und es passiert fast nichts. Wann denkst du dir so etwas aus?“ Esther sagte: „Ich muss die Lorbeeren weitergeben, ein Teil meiner Geschichte hat sich Louis ausgedacht.“ Linde schaute mich an und sagte: „I han scho immer gsagt, besser mir isch mit dir befreundet, mir darf uf kein Fall dein Feind sei. Aber Louis jetzt muss i fragen, wann denksch du dir so was aus?“ Gerda sagte: „Ich muss jetzt ganz ernst werden und euch sagen, ich habe mir alles Mögliche überlegt, aber das was der Seiler jetzt erleben wird, wäre mir nicht im Traum eingefallen. Ich stehe tief in eurer Schuld, dass sicher mein Leben nicht ausreicht, um es euch zurückzugeben.“ Esther umarmte Gerda und sagte: „Was glaubst du, wie viel Spaß es uns macht, dem Seiler diese Schande zu bereiten. Wir müssen aufpassen, dass wir alles richtig machen, es darf uns kein Fehler unterlaufen.“ Tina sagte: „Etwas an eurem Plan fehlt, ihr habt mich vergessen, ich sag euch was, an eurem Plan fehlt, das Salz in der Suppe. Wir werden den Schluss des Planes ändern, ihr fahrt nicht weg. Sondern Esther zieht sich bei ihrem Auto um und wird wieder zur Lehrerin, ich habe Tage vorher im Ochsen für diesen Abend einen Tisch für fünf Personen bestellt, um euch zum Essen einzuladen. Jetzt erzähle ich euch meine Neuigkeit, ich habe eine neue Sprechstundenhilfe und eine Haushaltshilfe gefunden. Ich stelle Gerda ein, meine Patienten fragten mich heute, was ich für eine neue und nette Sprechstundenhilfe hätte, deshalb denke ich, wir mussten uns wohl alle kennenlernten. Wenn ich euch an dem Abend zum Essen einlade, sehen wir, wie unsere Rache beim Seiler wirkt. Er wird nie drauf kommen, dass ihn zwei Frauen und zwei Kinder überfielen.“ „Dr. Tina“, sagte ich, „du hast recht, das hat unserem Plan gefehlt, weil wir den Erfolg des Plans nicht erlebt hätten, jetzt können wir die Blamage des schrecklichen Walters miterleben und sein Gesicht sehen. Das Salz in der Suppe hat gefehlt, deine Idee ist klasse. Als Gerda uns erzählte, was der Seiler ihr antat, hatte ich eine solche Wut, dass ich fast, wie als Kleinkind vor Zorn gebrüllt und die Luft angehalten hätte. Meine Mutter wäre mit mir zum Brunnen gerannt um Wasser auf meinen Kopf zu schütten. Ich hätte den Seiler umbringen können, aber dann hätten wir uns wegen ihm mit einem Mord belastet. Dr. Tina sah mich an und sagte: „Was erzählst du gerade, du hast als kleines Kind aus Zorn die Luft angehalten? Das nennt man einen respiratorischen Affektkrampf. Weißt du von deiner Mutter, in welchem Alter du damals warst?“ Ich antwortete: „Meine Schwester sagte, ich hätte es wohl von einem bis zu drei Jahren ab und zu getan.“ Dr. Tina sagte: „Ich habe bislang niemand gekannt, unser Professor erklärte, dass dies bei wenigen Kindern vorkäme. Er sagte, man könne dies kaum behandeln, die Affektkrämpfe würden meist nach dem dritten oder vierten Lebensjahr bei Kindern verschwinden. Ernsthaft gefährdet wären Kinder nicht. Der Atemkrampf könne zur Bewusstlosigkeit führen, aber im bewusstlosen Zustand, würde sich der Krampf lösen. Deine Mutter hat das Richtige getan, kaltes Wasser löst meist den Krampf. Darf ich mich mit deiner Mutter mal darüber unterhalten, denn du weißt sicher wenig darüber. Als Medizinerin würde mich dein kindliches Verhalten interessieren. Louis, ich hätte nicht gedacht, dass du als Kleinkind so ein Zornteufel warst. Ich dachte, du wärst liebevoll und sanft. Wenn ich mir allerdings überlege, was du mit Esther für einen Plan ausgeheckt hast, kann ich mir vorstellen, dass man dich nicht zum Feind haben sollte. Wirst du heute immer noch so zornig?“ Ich lachte und sagte: „Dr. Tina du kannst gerne meine Mutter über mich und meinen damaligen Zorn fragen. Im Kindergarten habe ich gelernt, meinen Zorn niemand zu zeigen. Ich kann heute innerlich zornig sein und dabei freundlich lachen und sanft reden.“ Linde lachte und sagte: „Ich kann es bestätigen, zu Menschen die Louis mag, ist er fast immer sanft und lieb.“ Dr. Tina sagte: „Ich freue mich, deine Mutter, sowie die Eltern von Gerda und Linde kennenzulernen, aber am meisten freue ich mich über meine neue Mitarbeiterin, denn ich arbeite ungern im Haushalt, ich kann überhaupt nicht kochen und fahre ungern Auto. Deshalb habe ich mich schon geraume Zeit nach einer Sprechstundenhilfe umgesehen, die den Führerschein hat. Heute ist mein Glückstag, denn ich habe eine gefunden. Liebe Gerda, wenn du mit deinen Eltern gesprochen hast, unterschreiben wir deinen Lehrvertrag. Wie ich heute bemerkte, wird dir dieser Beruf sicher gefallen, gleichzeitig habe ich eine perfekte Hilfe im Haushalt und eine tolle Köchin. Da du den Führerschein für Traktoren hast, beantrage ich für dich, dass du den für Autos früher bekommst, um eine Fahrerin zu haben, wenn ich längere Strecken fahren muss. Etwas Besseres hätte mir nicht passieren können. Meine liebe Gerda, da du bei mir Lehrling bist, werde ich dir als Sprechstundenhilfe noch nicht viel Gehalt bezahlen, aber ich stelle dich gleichzeitig als Köchin und Haushälterin ein, dafür kann ich dir ein ordentliches Gehalt bezahlen. Wie ich heute bemerkte, kannst du auch für mehrere Personen kochen, also kann ich auch mal Gäste einladen. Du wohnst natürlich bei mir, ich habe einen riesigen Dachboden, den ich nicht brauche. Ich werde Handwerker bestellen, die dir eine hübsche Dachwohnung mit zwei Zimmern und Dusche mit Toilette einrichten. Was sagst Du dazu?“ Gerda liefen Freudentränen übers Gesicht: „Ich hätte mir nicht träumen lassen, dass sich mein Traum erfüllen könnte. Ich wollte Krankenschwester werden, was leider mit meiner Schulbildung und ohne Beziehungen, als Bauernmädchen nicht möglich war. Frau Dr. Tina, ich freue mich wahnsinnig über ihr Angebot. Im Gegensatz zu Linde wollte ich nie Bäuerin werden. Ich werde mit ihnen nie über mein Gehalt oder meinen Lohn reden. Ich bin mit dem zufrieden, was sie mir bezahlen. Jetzt brauche ich allerdings die Hilfe meiner Schwestern, die mich bei meinen Eltern unterstützen, damit ich von zu Hause weg darf. Frau Doktor, ich möchte sie meinen Eltern vorstellen, sie werden von ihnen sicher genauso begeistert sein, wie von Frau Kofer. Ich tue alles für sie, denn sie haben mir mein Leben zurückgegeben. Ohne ihre Hilfe hätte ich nicht mehr leben wollen. Für mich ist es kaum vorstellbar, warum eine Frau in unserem demokratischen Staat nicht selbst entscheiden kann, wann sie ein Kind möchte und erst recht, wenn dieses Kind von einem Vergewaltiger gezeugt wurde. Noch schlimmer finde ich das Gesetzt, das eine Ärztin mit Zuchtheus bedroht, wenn sie einer Frau zu einem menschlichen Leben verhilft.“ „Liebe Gerda“, sagte Esther, „ich glaube, dieses Gesetz wird irgendwann aufgehoben. Du hast recht, eine Frau sollte entscheiden können, wann sie ein Kind möchte.“ „So“, sagte Dr. Tina, „jetzt gehen wir beide in mein Behandlungszimmer, ich untersuche und prüfe, ob du wirklich gesund bist und mir mein Eingriff hundert prozentig gelungen ist.“ Gerda fragte: „Darf ich sie aus Dankbarkeit noch mal umarmen, bevor sie mich untersuchen?“ Gerda nahm Dr. Tina in Arm, küsste sie auf die Wange und sagte: „Sie haben mich zum glücklichsten Mädchen der Welt gemacht.“ Linde fragte: „Darf ich bei der Untersuchung dabei sein, wenn meine Schwester nichts dagegen hat.“ Ich unterhielt mich unterdessen mit Madame, über die Schleuder und fragte: „Madame, was glauben sie, wo wir Stahlkugeln bekommen.“ Esther meinte: „Ich denke von meiner Werkstatt. Herr Sulm hat sicher alte Kugellager von einem Lastwagen, oder von einem Traktor, aus dem wir die Kugeln brechen können. Weißt du, Louis, an dem Überfallabend brauchen wir sicher nur dich mit deiner Schleuder, aber wir wissen nicht, wie der schreckliche Seiler sich verhält, er denkt vielleicht, dass er sich an Linde, oder Gerda, für die Schmach, rächen möchte, dann ist es gut, wenn Gerda, oder Linde eine Schleuder haben und sich wehren können. Er wäre sicher überrascht, wenn ihm plötzlich ein Mädchen eine Stahlkugel an Kopf schießt. Ich bin sicher, du wirst deine Aufgabe erfüllen und uns nächste Woche passende Astgabeln besorgen.“ Wir überlegten, wann wir morgen fahren, um rechtzeitig in die Kirche zu kommen. „Ich denke“, sagte Esther „wir werden, wenn wir Angelika noch abholen, 30 Minuten rechnen. Ich bat Herrn Lohrer, in der ersten Bankreihe für uns vier Plätze frei zu halten. Ich habe ihn eingeweiht, weil wir zu spät kommen, damit der Dekan uns sieht, wenn wir durch die Kirche gehen.“ „Madame“, sagte ich, „sie wissen, dass ich sie unendlich bewundere, gleichzeitig sind sie mir fast ein wenig unheimlich. Sie haben für Gerda eine Lösung gefunden. Meine Mutter ist gerecht und nicht schüchtern, sie hat sich über den Dekan sehr geärgert, weil er die arme evangelische Flüchtlingsfamilie an Pranger stellte. Sie hätte kaum eine Möglichkeit gefunden, ihr zu helfen. Ich hätte mir vielleicht überlegt, wie ich mich am schrecklichen Walter rächen könnte, aber ich hätte mit Linde und Gerda diesen Plan nicht ausführen können. Meine Mutter und meine Schwester spielten mal in einem Bauerntheater mit, das der VDK aufführte. Meine Mutter spielte eine Bäuerin und meine Schwester eine Magd. In dem Theater wurde die Bauernfamilie von schicksalhaftem Unglück getroffen, bis sie eine neue Magd, namens Notburg, einstellten. Notburg konnte die Familie von ihrem Unglück befreien. Für unser Dorf bist du fast, wie diese Notburg. Ich glaube manchmal, Gott hätte dich zu uns geschickt und ich danke ihm oft dafür. Esther strich mir über meine Haare, sah mich an und hatte Tränen in den Augen, als sie sagte: „Lieber Louis, ich hoffe, dass dir dein Glaube an mich und an Gott erhalten bleibt. Was ich für euch getan habe und hoffentlich noch tun kann, ist ein Ausgleich für das, was ihr für mich getan habt. Du kennst das Sprichwort, „es ist nicht alles Gold was glänzt.“ Eines Tages, wenn du älter bist, überlegst du vielleicht, ob ich euch missbraucht habe und manche Spiele, die wir spielten und vielleicht noch spielen, nicht immer altersgerecht sind.“ Wir hatten beide nicht bemerkt, dass Dr. Tina ins Zimmer kam. Sie sagte: „Esther, was überlegst du gerade? Denkst du laut über unser Gespräch nach?“ Esther lachte und sagte: „Weißt du, liebste Tina, ich denke oft darüber nach und du weißt, dass mein Geist willig ist. Mehr möchte ich dazu heute nicht sagen.“ Tina umarmte ihre Freundin und sagte: „Ich kenne dich und weiß, dass du verantwortungsvoll handeln wirst. Ich hatte Glück und bin glücklich, weil bei Gerda ist alles gut ging.“ Esther antwortete: „Ich auch, denn ich halste dir die Verantwortung auf.“ Tina lächelte und sagte: „Es war meine Entscheidung, bei Gerda ist alles gut verlaufen, ihre Scheide ist noch ein wenig wund, der Muttermund ist noch nicht ganz geschlossen, aber ich bin sicher, bei der nächsten Untersuchung ist alles bestens. Wenn Gerda künftig bei mir wohnt und den Lehrvertrag hat, stelle ich mich ihren Eltern vor, aber dieser Eingriff bleibt unser Geheimnis. Der Verdacht von Louis, der es beim Autofahren bemerkte, stimmt. Wir sind nicht in Hornfleeg, sondern in Haasbach und ich heiße Dr. Bettina Lutz, aber ihr könnt mich, unverändert Tina nennen. Meine künftige Mitarbeiterin, nennt mich in meiner Praxis und bei offiziellen Anlässen Frau Doktor, wenn wir privat sind, sagt sie natürlich Tina zu mir. Heute lade ich euch zum Abendessen in Ochsen ein. Ich habe einen Tisch reserviert.“ Es war nicht weit, wir gingen zu Fuß, Dr. Tina wurde von allen Menschen, die uns begegneten, freundlich gegrüßt. Sie grüßte ebenso freundlich zurück. Wir saßen an einem runden Tisch. Die Besitzerin des Löwen kam an unsern Tisch und begrüßte uns. Dr. Tina ihre neue Mitarbeiterin vor. Die Löwenwirtin sagte: „Hen se jetzt a Schprechschtundehilfe gfunde, wo se scho so lang gsucht hen. Ha des freut mi für sie un des nette Mädle.“ Tina sagte: „Meine Freundin kennen sie und das ist Lindtraud, Gerdas kleine Schwester und ihr Freund Louis, sie sind zu Besuch bei mir.“ Die Wirtin lachte als sie uns die Hand reichte und sagte: „Was für a nette Kinderfreundschaft.“ Wir aßen Rahmschnitzel mit handgeschabten Spätzle und Schokokreme mit Vanillesauce zum Nachtisch. Es schmeckte himmlisch. Tina und Esther haben sich ein wenig gezankt, weil Esther das Essen bezahlte, das Tina bezahlen wollte.

Als wir nach Hause kamen, überlegten Esther und Tina, wie wir heute schlafen würden. Sie meinten, wir könnten heute zu viert im großen Bett schlafen. Gerda fragte welche vier sie meinte. Tina fragte: „Möchtest du nicht im Gästezimmer schlafen?“ Tina, Esther und Gerda hatten beim Essen mit einem Glas Wein auf du getrunken, da Gerda ein zweites Glas Wein getrunken hat, war sie ein wenig beschwipst. Gerda sagte zu Tina: „Ich schlafe überall wo du auch schläfst.“ Tina sagte zu Esther: „Was meinst du, dann schlafen wir drei im Schlafzimmer und die Kinder im Gästezimmer. Wir lassen die Türe offen.“ Ich freute mich, dass ich mit Linde alleine war. Im Halbschlaf bemerkte ich wie Linde aufstand, da ich sie in die Toilette bullern hörte dachte ich, sie würde gleich wieder kommen. Sie kam und weckte mich, indem sie ihre Zahnputzzunge in meinen Mund steckte und mein Glied mit der Hand weckte. Sie sagte: „Aufstehen, frühstücken.“ Ich duschte gerade als Esther ins Bad kam, in die Toilette pinkelte und danach mit mir duschte. Ich sagte: „Schade dass sie duschen, ich mag ihren Geruch.“ „War es schön mit Lindtraud?“ Ich antwortete: „So schön wie immer, ich mag sie sehr.“ Lindtraud stand unter der Türe, freute sich und meinte: „Ich dich auch.“ Gerda schaute uns an und fragte: „Kann ich euch schon Kaffee einschenken, oder soll ich noch warten? Es war die schönste Nacht in meinem Leben, ich werde wahrscheinlich nie mehr mit einem Mann schlafen.“

Esther hatte sich angezogen und die Lippen leicht geschminkt. Sie hatte ein weinrotes Kostüm an mit einem engen Rock der hinten geschlitzt war. Dazu trug sie eine schwarze Bluse, schwarze Strümpfe und schwarze Schuhe mit hohen Absätzen. Um den Hals hatte sie eine Perlenkette. Ich sagte ganz spontan: „Madame sie sehen toll aus.“ Sie sagte das muss ich auch, wenn ich heute in der Kirche zu spät komme und alle mich sehen.“ Ich hatte von Hans, meinem Vetter, einen braunen Anzug mit einer langen Hose und einem beigen Hemd. Dazu die frisch geputzten braunen Halbschuhe, die mir Esther gekauft hatte. Meine Mutter sagte: „Wenn du schon mal in die katholische Kirche gehst, dann ziehst du deine schönsten Sachen an, damit die Leute nicht sehen, dass wir arm sind.“ Sie hatte mir für den heutigen Tag in einer Tasche die frisch gebügelte Kleidung mitgegeben. Lindtraud hatte sich ebenfalls hübsch angezogen. Sie hatte ein schwarzes Samtkleid an, das ihrer Schwester zu klein war. Das Kleid hatte einen weißen Kragen und schwarze Samtknöpfe auf dem Rücken, die ich ihr zuknöpfte. Gerda hatte ihre Schwester blonde Zöpfe geflochten, rote Haarmaschen eingebunden und ihr die silberne Halskette geliehen, die sie zur Konfirmation bekam. Der Tisch war gedeckt, es roch nach Kaffee und frischem Brot. Tina saß mit Gerda und Lindtraud am Tisch. Linde hatte das Brot im Backofen gewärmt. Dazu gab es eine gute Bauernbratwurst, die man kalt aufs Brot streichen konnte und Marmelade in allen Variationen, die Dr. Tina von Patienten geschenkt bekommen hatte. Nach dem Frühstück fuhren Lindtraud und ich mit Esther nach Larenbuch. Diesmal saß Linde neben Frau Kofer. Als wir in Larenbuch Angelika abholten, kam Frau Kranski ans Auto. Ich hörte, wie sie sich nochmals bedankte und sagte: „Liebe Frau Kofer, was sind sie für ein herzensguter Mensch. Ich weiß nicht, wie ich mich bei ihnen bedanken kann. Bitte melden sie sich, wenn ich jemals etwas für sie tun kann.“ Linde hatte sich neben mich nach hinten gesetzt, Angelika sagte beim Einsteigen zu uns: „Ich habe mich anfangs gefragt, warum eure Lehrerin das alles umsonst macht. Ich sagte damals, sie sehe nicht so aus, als wäre sie nur nette Frau. Ich habe mich getäuscht, sie ist wirklich unglaublich. Ohne sie, hätte ich nicht mehr gerne in eurem schönen Dorf gelebt.“ Frau Kofer stellte das Auto in der Nähe der Kirche ab. Wir blieben noch sitzen, denn Frau Kofer wollte unbedingt zu spät kommen. Die Glocken hörten auf zu läuten, es wurde still. Ich war aufgeregt und fragte: „Frau Kofer, sind sie ebenfalls aufgeregt?“ „Ja, natürlich“, sagte sie, „aber das weiß niemand. Wenn wir in die Kirche kommen, nehme ich Louis an der Hand und an der andern führe ich Angelika. Louis du nimmst Lindes Hand. Der Gang in der Kirche ist breit genug, wir können nebeneinander gehen. Lasst euch nicht anmerken, dass ihr aufgeregt seid, wir gehen durch die ganze Kirche, bis zur ersten Reihe, damit uns der Dekan lange sieht. Meine lieben Kinder, niemand sieht euch und mir unsere Aufregung an. Was ich euch jetzt sage, merkt ihr euch bitte für euer ganzes Leben, wenn ihr jemals Zivilcourage braucht und reden müsst, sprecht laut und deutlich, wenn ihr eine Sprechpause braucht, sagt nie äh, oder ähm. Verwendet die Pause um Menschen anzusehen, sucht euch eine nette Person aus und lächelt sie an. Das erhöht die Spannung und wirkt nicht unsicher. Beobachtet mal, wie unsicher ein Mensch wirkt, der immer wieder äh, oder ähm sagt.“ Ich lächelte, weil mir ein Pfarrer einfiel, der in seiner Predigt immer wieder äh sagte und weil mir seine Predigt langweilig war, zählte ich damals seine äh und ähm Worte. -In meinem späteren Leben dachte ich oft an den Satz meiner damaligen Lehrerin, ich suchte bei Vorträgen Schulungen und Meetings eine nette Person aus, die ich ansah, wenn ich Wasser trank und vermied die Füll- und Verlegenheitsworte ähm und äh.- Als wir zur schweren Kirchentüre reinkamen und die Türe hinter uns zufiel, drehten sich die Menschen um. Die große katholische Kirche war berstend voll. Die Werbung durch den Bürgermeister, seinen Büttel, den Ärzten und Schülern zeigte Wirkung. Es roch nach Weihrauch. Der Dekan hatte sein Gebet gesprochen und sagte mit seiner singenden Stimme, Amen. Es wurde still, man hörte nur noch die Absätze von Frau Kofers Schuhen die auf dem Steinboden klackten und in dem hohen Gemäuer der Kirche hallten. Jetzt wusste ich, wie Spießrutenlaufen war, denn so fühlte ich mich. Trotzdem ging ich aufrecht. An der Hand von Esther fühlte ich mich geborgen, ich drückte die Hand von Linde. Wie besprochen, setzten wir uns neben Herrn Lohrer in die erste Reihe. Der Vikar konnte uns nicht übersehen. Er stieg auf die Kanzel und predigte langweilig. Dann sah er in seine Kirchengemeinde und sagte: „Ich möchte mich bei einer Familie aus unserem Dorf entschuldigen, weil ich einem Gerücht aufsaß, das sich im Dorf verbreitet hat. Wie sich inzwischen herausstellte, war dieses Gerücht falsch. Deshalb möchte ich mich von dieser Stelle aus, entschuldigen und mit seiner Predigt fortfahren. Esther Kofer stand auf und ging die ersten beiden Stufen hoch. Sie blieb unterhalb der Altarstufe stehen, sie wusste, dass diese Stufe heilig war. Ich dachte, mich würde der Schlag treffen. Frau Kofer stand da, schaute mit ihren dunklen Augen in die Kirchengemeinde und sagte mit lauter und fester Stimme: „Ich habe noch nie in einer Kirche zu einer Gemeinde gesprochen, aber Gott ist mein Zeuge, ich kann nicht anders. Herr Dekan, dies reicht als Entschuldigung nicht aus. Sie als Mann der Kirche müssen das achte Gebot kennen, das da lautet, du sollst kein falsches Zeugnis reden, wider deinen Nächsten. Gott gebietet uns in dem Gebot, die Wahrheit zu sagen und Taten des Nächsten positiv auszulegen, damit ein vertrauensvolles Zusammenleben unter Menschen möglich ist. Eine Frau aus ihrer Gemeinde erzählte ihnen etwas von einem Mädchen und ihrem Sohn, weil die Mutter einen Rat von ihnen wollte. Leider hatte sie etwas missverstanden. Sie haben nicht geprüft, ob das, was die Frau ihnen im Vertrauen erzählte, die Wahrheit ist. Sie haben es ungeprüft von der Kanzel als Wahrheit verkündet. Durch Ihre Lüge hat sich dieses Gerücht wie ein Feuer verbreitet. Nicht die Mutter eines ihrer Gotteskinder hat dieses Gerücht in die Welt gesetzt, sondern sie. Sie gaben ihr auch keinen Rat, sondern sie haben sofort von Ihrer Kanzel ein Kind und dessen Familie verurteilt. Das Kind und dessen Familie hat unter ihrem Gerücht Schaden genommen. Sie haben eine Flüchtlingsfamilie für etwas verurteilt, das nicht gestimmt hat. Die Flüchtlingsfamilie hat ihre Heimat verloren und vielleicht sogar ihren Ehemann und Vater, der vermisst ist und hat bei uns in Larenbuch Schutz gesucht und eine neue Heimat gefunden. Unser Bürgermeister hat es zutiefst bedauert, was sie, Herr Dekan, dieser Familie und diesem Mädchen, durch ihre Lüge angetan haben. Was glauben sie, warum in diesem Gotteshaus heute so viele Gläubige sitzen, weil alle auf eine Entschuldigung für die Verbreitung ihrer Lügen warten. Ich schäme mich für ihre Kirche, in der ein Dekan Lügen über ein Kind verbreitet, das unseren Schutz verdient hat. Während sie in ihrer Kirche Gerüchte verbreiteten, hat unser Bürgermeister, den Flüchtlingen in Larenbuch eine Heimat geboten. Frau Kranski und ihre Tochter haben geweint, weil sie keine Möglichkeit fand, ihre Lügen richtig zu stellen. Ich hoffe, dass dies nicht das letzte Wort ihrer Entschuldigung war.“ Frau Kofer schaute sich nochmals um, ging an ihren Platz zurück und setzte sich. Es wurde beifällig gemurmelt. Der Bürgermeister, der nächstes Jahr wieder gewählt werden wollte, nutzte die Gunst der Stunde, stand auf, dankte Frau Kofer für ihren Mut und die Richtigstellung. Er sagte: „Wenn Frau Kofer, eine junge Lehrerin, sich nicht für die Wahrheit eingesetzt hätte, wäre einer Familie in seiner Gemeinde großes Unrecht geschehen. Ich hoffe, dass sie Herr Dekan jetzt die Worte finden, um ihr Unrecht an der Familie wieder gut zu machen.“ Als Frau Kofer sich hinsetzte, weinte Angelika und drückte Esthers Hand. Ich bewunderte meine Lehrerin, himmelte sie an und überlegte welchen Mut man braucht, um vor so vielen Menschen zu reden. Dem Dekan, der auf der Kanzel stand, waren anscheinend immer noch die Worte im Hals stecken geblieben. Herr Lohrer, der Rektor unsrer Schule, stand ebenfalls auf und sagte: „Ich als Rektor der Schule bin froh, dass dieses Gerücht, das aus dieser Kirche in unsere Schule getragen wurde, widerlegt werden konnte und dass beide Kinder um die es geht, sich wieder auf die Schule freuen. Ich möchte alle Eltern die heute hier sind, bitten es ihren Kindern zu erzählen, damit an unserer Schule wieder fröhliche und wissbegierige Kinder in den Klassen sitzen, die sich nicht mit dummen und verlogenen Gerüchten beschäftigen.“ Endlich sprach auch der Vikar wieder von der Kanzel, gab seine Verfehlung zu und bat die Familie um Verzeihung. Als wir aus der Kirche kamen, wartete Hartmut mit seiner Mutter auf uns. Frau Poller entschuldigte sich bei Frau Kofer und vor allem bei Angelika. Sie sagte zu Angelika: „Bitte Angelika, verzeihe mir und grüße bitte deine Mutter von mir. Wenn ich sie treffe, werde ich mich noch persönlich entschuldigen. Ich habe von Hartmut erfahren, dass du dir ein Fachwerkhaus wünschst. Mein Hartmut macht dir bald eines, bitte spiele wieder mit den Kindern in unserem Sägewerk.“ Sie gab Angelika die Hand und verabschiedete sich. Angelika bedankte sich bei Frau Kofer und sagte: „Frau Kofer, was heute geschah, werde ich in meinem ganzen Leben nicht vergessen.“ Sie lächelte und sagte: „Ich werde es meiner Mutter und sicher noch meinen Enkelkindern erzählen.“ Viele Erwachsene hatten ein schlechtes Gewissen und grüßten das nette Mädchen, als es ins Auto einstieg. Frau Kofer fuhr mich nach Hause und sagte meiner Mutter: „Louis kann ihnen alles erzählen, ich habe heute wenig Zeit.“ Meine Mutter gratulierte ihr und freute sich dass der katholische Dekan sich entschuldigen musste. Frau Kofer fuhr zu ihrer Freundin und ließ Linde bei Gerner-Hof aussteigen. Unsere Familie machte sich auf den Weg zu Gerners, wir waren zum Mittagessen dort. Die Gernermutter, wie ich sie nannte, sagte zu uns: „Unser Mittagstisch wird immer kleiner. Meine Erika wohnt bei ihrem Bräutigam im Ochsen, sie hat ein solches Glück gehabt, der Schorsch, ihr Bräutigam mag sie und ist sehr lieb zu ihr. Meine Gerda ist bei ihr zu Besuch und hilft ihr beim Nähen der Vorhänge, aber sie kommen beide zur Stunde. Da freuen wir uns sehr. Ich glaube, dass d' Gerda auch bald auszieht, sie will unbedingt einen Beruf lernen. Wenn sie was findet, werden wir Eltern, ihr nichts in Weg legen. Aber dann haben wir von den vier Mädchen nur noch unser Nesthäkchen, die Lindtraud, zu Hause, d' Magret, unsere Älteste, wird dieses Jahr noch den Sohn vom Ehnder-Bauer heirate. Martha, meinsch dein Louis könnt uns in den Ferien wieder helfe?“ Fragte die Gernermutter meine Mutter. Der Gernervater sagte: „Da hat man vier Kinder und lauter Töchter, hät do nit en Kerle, wie dein Louis derbei sei könne.“ Linde sagte zu ihrem Papa: „I wird sicher no lang bei euch sei, on i könnt ja en Kerle, wie den Louis a mol heirate.“ Ihr Papa lachte und meinte: „Ja da hosch au wieder recht“. Meine Mutter sagte zur Grenermutter: „Das finde ich sehr gut, dass du deiner Gerda nichts in Weg legst, wenn sie einen Beruf lernen möchte, eine gute Ausbildung ist das Wichtigste, was man den Kindern mitgeben kann. Mein Louis hilft euch gern in den Ferien.“ Linde und ich erzählten am Mittagstisch wie Frau Kofer sich in der Kirche hinstellte und der Kirchengemeinde erzählte, dass der Dekan gegen das achte Gebot verstieß. Linde beschrieb, dass wir absichtlich zu spät kamen und die Kirche von Frau Kofers Absätzen hallte. Wir haben sie sehr bewundert, als sie aufstand und zur Gemeinde sprach. Nach dem Essen machten wir uns auf den Weg zur Schtund, die diesmal beim Deich-Bauer war. Ich freute mich weil ich mit Linde wieder den Bienen zusehen konnte. Erika kam mit ihrem Bräutigam zur Schtund und brachte Gerda mit. Beiden Schwestern sahen nett aus, man merkte Gerda an, dass es ihr wieder gut ging. Linde fragte sie: „Gefällt es dir eigentlich, wenn du mit Frauen im Nescht liegsch, ist das genau so schön wie mit Männer.“ Gerda sagte: „Wenn ich an den Seiler denke, ist es viel schöner als mit Männer, weisch Linde, Tina und Esther sind unglaublich nett und lieb. Hoffentlich muss ich mit meinen Eltern nicht streiten, wenn ich ihnen sage, dass ich bei Dr. Tina arbeiten möchte und einen Lehrvertrag als Sprechstundenhilfe bekomme. Haasbach ist ja nicht weit und ich kann meine Eltern und dich oft besuchen. Dr. Tina kommt demnächst zu uns, dass meine Eltern sie kennenlernen und wissen, wo und bei wem ich künftig arbeite. Sie möchte, dass ich mit meinen Eltern rede, damit sie nicht überrascht sind.“ Linde erzählte ihr von dem Gespräch beim Mittagessen und sagte: „Du musst überhaupt nicht streiten.“ „Ja Linde, du bisch ein Schatz, da bin ich jetzt ja so erleichtert!“ rief Gerda. „Ja“, sagte Linde, „und ich hab, wenn du bei deiner Frau Dr. wohnsch, das Zimmer ganz alleine, trotzdem isch's schad, wenn ich nicht mehr mit dir streiten kann.“ Gerda lachte und sagte: „Gel schtreite isch manchmal au schö, du kasch ja dann mit deim Louis schtreite, aber Linde, du musch dra denke, wenn du Periode kriegsch, dann musch vorsichtig sei, nit dass ihr zwei scho a Baby machet.“ Linde lachte und sagte: „Dr Louis kann Coitus Interruptus.“ Gerda antwortete: „Ja Linde, was du scho alles weisch, in deim Alter wusste ich noch nicht mal genau, wie Männer aussehen und du sagst mir Fremdworte, die ich kaum kenne.“ Als die Schtund begann, fragte ich den Deich, ob ich sein Bienenhaus anschauen dürfte. Er freute sich, dass ich Interesse an Bienen hatte und sagte: „Du musch no a weng vorsichtig sei, ich hab sie geschtern gschtört, weil i Honig rausnahm, da sin sie no a Weng aggressiv.“ Linde sagte: „Wir passen auf.“ Ihre Mutter meinte: „Du köndesch au mol wieder zuhorche on en der Schtond bleibe.“ „Ha Gernre“, sagte der Senders-Bauer, „die Kinder findet den Herrgott in der Natur, die hen doch nix dervo wenn mir d’ Bibel ausleget. Jetz lass se no mitnander de Biene zugucke.“ Wir gingen ins Bienenhaus und öffneten vorsichtig von Hinten die Bienenstöcke. Mein Gott, sagte Linde sind das viele. Sie können so einen tollen Honig herstellen. Es ist unglaublich, dass alle für den Deich arbeiten. Ich sagte: „Linde, die Bienen bekommen keinen Lohn, sie bekommen nichts für den Honig, den sie dem Deich schenken. Sie sind wie Sklaven, er gibt ihnen nur eine schöne Wohnung, nicht mal Kleidung.“ „Stimmt“, meinte Linde, „die ganzen Bienenfrauen genieren sich nicht mal, dass sie alle Nackedeis sind. Die Bienenmänner sind ganz schöne Schmarotzer, die müssen nix arbeiten un nur ihre Königin vögle.“ „Linde“, fragte ich, „wir könnten doch hinter dem Bienenhaus spielen, da kommt kein Mensch, weil alle Angst vor Bienen haben“. Linde lachte mich an und sagte: „Warum du immer das gleiche Spiel spielen möchtest, wundert mich schon, schau hier sind tausende Bienenfrauen mit denen du spielen könntest, aber du willst immer nur mit mir das gleiche Spiel spielen.“ Ich antwortete ihr: „Schau, mein Schätzle, bei den tausend Bienenfrauen ist nur eine Königin die eine Muschi hat, alle andern sind Engel, man kann mit ihnen nicht kuscheln und die Königin ist, obwohl sie eine Königin ist, lange nicht so hübsch und so zärtlich wie du, deshalb möchte ich lieber mit dir spielen.“ Linde sagte: „Ich möchte sehen, wie das mit diesem Coitus Interruptus geht. Da wir sicher waren, dass niemand zum Bienenhaus kam, zogen wir uns aus und spielten. Ich achtete darauf, dass Linde ins Paradies kam. Als ich es spürte, rutschte ich aus ihr. Sie schaute, wie mein Ejakulat spritzte. Ich nahm mein Taschentuch und wollte mich abwischen, als ich einen stechenden Schmerz spürte. Eine Biene hatte mich in Penis gestochen. Ich fluchte und jammerte. Linde bekam einen Lachanfall. Sie sagte: „Es tut mir leid, dass du Schmerzen hast, es tut sicher weh, aber ich muss trotzdem lachen. Die Bienen haben sich gerächt, weil du dich über sie lustig gemacht hast. Mein Gott, dein Penis wächst und wird immer größer. Ich hätte nie gedacht, dass er so riesig werden kann.“ Obwohl es schmerzte, lachte ich. Linde staunte: „Er hört nicht auf zu Wachsen.“ Sie wollte ihn anfassen, ich bat sie es nicht zu tun, weil es mich schmerzte. Sie meinte: „Ich glaube er hört jetzt auf zu wachsen.“ Ich dachte schon, er wird vielleicht so groß wie ein Baum und du bringst ihn dann nicht mehr in deine Hose und musst so zurück zur Schtond. Schade dass er dir so weh tut, jetzt würde ich gern mit ihm spielen.“ Linde fasste ihn vorsichtig an: „Er ist ganz heiß und klopft, vielleicht musst du zum Arzt.“ Ich sagte: „Wenn ich zum Arzt gehe, lacht der so wie du, weil er noch nie einen elfjährigen Jungen mit einem so großen Penis sah.“ Linde rannte ins Haus, holte eine Tasse mit kaltem Wasser und sagte: „Leg dein Penis in die Tasse.“ Es half tatsächlich, Linde lachte und sagte: „Die Biene wollte ihrer Königin deinen Samen bringen, dann hätte es einen Centaur gegeben. Stell dir vor es gäbe einen Louis, der Flügel hat und stechen kann. Wie kann man sich von einer nackten Biene in Penis stechen lassen.“ „Ja“, sagte ich, „wer den Schaden hat.“ Der Schmerz ließ langsam nach, aber mein Penis war immer noch geschwollen. Linde fand es interessant und sagte: „Louis, du musst Bienen mitnehmen, die dich stechen, damit dein Penis riesig wird, jeder Mann beneidet dich und du kannst Frauen vögeln, egal ob sie dir gefallen.“ Als Linde erneut kaltes Wasser vom Brunnen brachte, wurde der Schmerz erträglich. Ich packte mein Riesending in die Unterhose und zog meine Hose an, um zu sehen, ob es mir anzusehen war. Linde versprach, nur Gerda, Esther, Rosa und Reinhild die Bienengeschichte zu erzählen. Als wir zur Schtond zurückkamen, war sie beendet. Wir freuten uns auf die Vesper. Der Deich fragte: „Louis, sin meine Bienen fleißig gwä?“ Ich sagte: „Herr Deich, ihre Bienen arbeiten wie Sklaven, sie schenken ihnen nur ein Haus, sie brauchen keine Kleidung und nur im Winter Nahrung.“ Der Deich lachte und sagte: „Die Biene sind die kleinsten Haustiere un die Haustiere die d’ Mensche scho am längste kennet, lang vor de Kühe und den andern Haustiere.“ Bei der Vesper erzählte meine Mutter vom katholischen Dekan der gegen das achte Gebot verstieß und was sich in der Kirche abgespielt hat. „Ja“, sagte der Ehnder-Bauer, „so sin d‘ Katholike.“ Der Deich, der durch den Lehrgang unsere Lehrerin kannte, sagte: „I han des damals scho gwußt, dass des a ganz bsondre Lehrerin isch, denn welcher Lehrer hat jemals mit seine Schüler meine Biene bsucht. Aber en der Kirch vor alle Leute im Dekan zu sage, dass er das achte Gebot nit achtet, das ist mutig.“ Der Senders-Bauer meinte: „So Lehrer sots halt mehr geben, no wäret mir au gern in d’ Schul gange, statt dessen werdet meistens die faulste Menschen Lehrer.“

Auf dem Heimweg, fragte Linde: „Louis, hast du noch Schmerzen, es tut mir leid, dass i glacht han, i bedauer dich ganz arg.“ Ich antwortete: „Ich verstehe dich und finde es ja auch lustig, wie wir über die Bienen gelästert haben, vielleicht hat sich eine gerächt. Was ich nicht verstehe, wir waren beide nackt, der Deich sagte beim Schulausflug, sie riechen unsern Atem, deshalb stechen sie fast immer ins Gesicht. Die Bienen haben zwei Menschen mit großer Hautfläche, in die sie stechen können und finden einen winzigen Körperteil in den eine sticht. Bienen sind böse weibliche Wesen.“ Linde lachte: „Man müsste untersuchen, ob sie dein Sperma riechen konnte. Ich glaube, Akazienblüten riechen wie Sperma, man müsste erforschen, ob die Biene Akazien gerochen hat, als es kein Nektar gab, fühlte sie sich getäuscht ärgerte sich und stach dich deshalb. Linde und Gerda unterhielten sich, als sie plötzlich lachten, wusste ich, dass Linde unsere Bienengeschichte erzählte. Auf dem Heimweg sah ich einen Haselnussstrauch mit einer perfekten Astgabel. Mit meinem Taschenmesser schnitt ich die Astgabel für meine erste Schleuder zurecht. Ich sagte: „Linde, die ist schön und gleichmäßig, das wird deine Schleuder.“ Der katholische Vikar ließ sich nach wenigen Wochen in einen andern Ort versetzen, weil er den Dorftratsch, den er jetzt zu spüren bekam, nicht mehr ertrug.

Am Montag, nach der Schule fragte Frau Kofer: „Louis, ich würde heute gerne mit dir die Sachen für die Schleudern besorgen. Kannst du mit mir nach Schailberg zum Eisenhändler fahren, um den Draht zu kaufen, anschließend fragen wir in Sulms Werkstatt nach Schläuchen alter Reifen und defkten Kugellagern. Wenn es uns zeitlich reicht, kaufen wir noch beim Schuster das Leder. Wir erzählen, wir würden in der Schule etwas basteln. Auf keinen Fall reden wir von einer Schleuder. Nach dem Essen sagte ich: „Mutter, ich gehe heute mit Frau Kofer Einkaufen, wir basteln was für die Schule.“ Meine Mutter fragte: „Louis, stimmt das auch, warum braucht dich deine Lehrerin zum Einkaufen?“ „Aber Mutter“, antwortete ich, „du kannst sie fragen, ich bin der einzige Junge aus unserem Quartett, deshalb nimmt sie mich mit.“ Ich rannte zu Esthers Wohnung und klingelte. „Komm rein“, rief sie „ich muss noch duschen, ich habe Gymnastik gemacht.“ Ich sah ihr zu, sie fragte: „Du schaust so sehnsüchtig, möchtest du auch duschen?“ Als ich mich ausgezogen hatte, sagte sie: „Dein Penis ist gewachsen.“ Ich sagte: „Er ist geschwollen“ und erzählte die Bienengeschichte. Sie lachte laut und fragte: „War es schmerzhaft? Weißt du, als Frau habe ich keine Ahnung, kannst du es mir beschreiben?“ Ich antwortete: „Der Stich tat anfangs sehr weh, aber die Schmerzen wurden schlimmer, weil die Haut so fürchterlich gespannt hat.“ „Es tut mir leid, ich kann nichts dafür, dass ich lache“, meinte sie, „wenn ich dich anfasse, schmerzt es sehr?“ „es geht“, antwortete ich, „aber es beginnt zu jucken und wenn ich kratze, schmerzt es, es ist sehr lästig.“ Esther überlegte und sagte: „Louis, ich habe aus Amerika ein Gel, das gegen Stiche helfen soll, vielleicht trage ich es auf.“ Ich sagte: „Es hilft tatsächlich, der Juckreiz lässt nach und es kühlt.“ Sie schenkte mir die Tube und wollte ein Foto von mir mit meinem großen Penis, sie sagte: „Auf deinen Penis wären manche Männer neidisch, bitte stell dich nochmals in die Dusche und fasse den Wasserhahn an, als wolltest du gerade duschen.“ Als wir fertig waren, rannten wir zum Auto und fuhren nach Schailberg. Ich fragte: „Frau Kofer, warum kuscheln sie lieber mit Frauen?“ Sie antwortete: „Eigentlich weiß ich nicht mehr genau, wann es anfing, irgendwann, vielleicht als ich zwölf oder dreizehn war, bemerkt ich, dass mir Frauen gefallen. Ich fühlte mich von ihnen angezogen. Ich sah meiner älteren Kusine mal beim Baden zu. Sie fragte mich, ob ich sie nach dem Bad eincremen könnte. Als ich sie eincremte, streichelte ihren Po und ihre Muschi, sie fasste unter meinem Rock ebenfalls meine Muschi an. Ich glaube wir bekamen einen Orgasmus. Wir haben nie darüber gesprochen. Sie ist im Krieg gestorben, als ich in diesen Kriegs- und Nachkriegswirren mehrmals vergewaltigt wurde, wollte ich keinen Sex mehr.“ Ich schaute Madame an, streichelte ihr Bein und sagte: „Ich finde es schrecklich, wenn man dazu gezwungen wird. Warum haben sie mich in ihr Kleeblatt aufgenommen, obwohl sie Männer nicht mögen?“ Sie hielt ihr Auto an, schaute mich lange an und sagte: „Vielleicht könnte ich mit dir sogar kuscheln, wenn du ein Mann wärst, weil du als Junge fast so bist, wie eine Frau, das meine ich als Kompliment. Du bist ein Junge, deshalb mag ich dich. Ich weiß nicht, ob ich dich als Mann lieb hätte.“ Dann fuhren wir zur Eisenwarenhandlung in Schailberg. Sie fragte mich, ob ich mein Taschenmesser dabei hätte, ich zeigte ihr das Geschenk von meinem Opa. Sie sagte: „Louis, ich schenke dir ein neues Messer.“ Als sie den alten Herrn Wailer, der uns bediente, nach einem rostfreien Taschenmesser fragte, sagte er: „Die rostfreie Messer sind ziemlich teuer.“ „Ich weiß“, sagte Esther. Er zeigte ihr drei verschiedene Messer, Madame kaufte das teuerste. Es hatte zwei Klingen, einen Schraubenzieher, ein spitzes Dreieck mit dem man bohren konnte und einen Korkenzieher. Es war ein Meisterstück aus Solingen mit schwarzen Griffschalen. Man konnte es mit einer Kette, die Frau Kofer ebenfalls kaufte, an der Hose befestigen, um es nicht zu verlieren. Herr Weiler sagte: „Da hat dir deine Mutter aber ein wunderschönes Messer gekauft.“ Ich sagte: „Herr Weiler, sie ist nicht meine Mutter“, Madame unterbrach mich und sagte: „Ich bin seine Patin.“ Wir kauften zwei verschiedenstarke Drahtrollen. Im Auto bedankte ich mich für das Geschenk und fragte: „Warum sind sie heute meine Patin?“ „Weißt du, mein Schatz“, antwortete meine Lehrerin, „Erwachsene denken über Dinge nach, die sie nichts angehen. Wenn du ihm gesagt hättest, dass ich deine Lehrerin bin, hätte er überlegt warum wir beide einkaufen und warum ich dir ein Messer schenke. Vielleicht hätte er noch länger über uns nachgedacht. Wir werden, wenn wir öfter, so wie jetzt zusammen sind, für mich einen dritten Namen aussuchen. Du sagst ab jetzt, wenn wir mit fremden Leuten zusammen sind, Tante Esther.“ Auf dem Rückweg waren wir beim Sulm, er kannte mich von meinem Onkel, der ein NSU Motorrad hatte und kannte natürlich auch unsere Lehrerin, mit ihrem Renault. Sie sagte: „Herr Sulm, wir wollen in der Schule was basteln, deshalb kam Louis mit, wir brauchen ein Stück Schlauch von einem Traktor oder von einem Lastwagen und von einem PKW.“ Herr Sulm sagte: „Des isch jo kei Problem, des kennet sie sich aussuche, do han grad gnueg kaputte rumliege. Möchtet ihr in der Schul a Schleuder baschtle, oder wofür brauchet sie die Reifeschläuch?“ „Oh nein“, antwortete Frau Kofer, „so gefährliche Sachen basteln wir in der Schule nicht. Wir wollen Kugeln an die Gummis kleben und schwingen lassen, es ist ein physikalischer Versuch, wie unterschiedlich leichte und schwere Kugeln, an langen und kurzen Gummis schwingen, deshalb hätten wir gerne aus alten Kugellagern einige Stahlkugeln.“ „Aha“, meinte er, „des isch jo vielleicht au ein interessante Versuch. Do hätt i was für sie. I han geschtern d’ Kugellager vom Ostere-Bauer seim Langholz Henschel gwechselt. Gucket se a mol, ob sie die brauche könnet, dann nehme mer se ausanander, no kennet sie die ganze Kugle han.“ Sie hatten die richtig Größe, Frau Kofer sagte zu Herrn Sulm: „Wenn sie mir die Kugeln aus dem Lager brechen könnten, wäre ideal.“ Herr Sulm stellte seine Schleifscheibe an und nahm das Kugellager auseinander. Da die Kugeln noch fettig waren, warf er sie in Terpentin, nahm einen alten Lappen und reinigte sie. Es war ein Doppellager mit etwa 60 Kugeln. Herr Sulm wickelte die Kugeln in eine Dicke Papiertüte und sagte: „I hät noch eins. Soll i ihne des au no ausenand nehme.“ „Das wäre sehr nett.“ Sagte Frau Kofer. Auch die packte er uns gereinigt in ein dickes Papier. Wir kauften noch eine Tube Gummilösung. Frau Kofer fragte ihn was sie schuldig wäre. Er sagte: „I will mi doch an so re nette Lehrerin un re gute Kundin nit bereichre, wenn sie mit ihre Kinder ebes für d’ Schul baschtelt, dann koscht des nix.“ Esther gab ihm zehn Mark und bedankte sich per Handschlag. Er gab ihr einen öligen Handschlag. Im Auto fragte sie: „Darf ich die Hand an deinem Taschentuch abwischen?“ Auch beim Schrunz gab es kein Problem, er fragte: „Frau Kofer, kann ich ihnen au a rots Leder mitgeh, do hät i was gscheits, on des rote Leder brauche i sunsch it.“ Er wollte ebenfalls kein Geld. Als sie sich mit Handschlag verabschiedete, gab sie ihm zehn Mark. Wir hatten schönes, weiches, rotes Leder. Ich ging mit Madame in ihre Wohnung und sagte: „Die Gummis muss ich auf einem Holzbrett mit einem Lineal und einer Rasierklinge schneiden, mit einer Schere werden sie nicht gerade. Ich mache aus Märklinteilen und einer Rasierklinge, ein kleines Messer, um die Gummistücke exakt zu schneiden.“ Ich bräuchte noch Rasierklingen. Esther fragte: „Louis, möchtest du was essen und wie geht es deinem Bienenstich?“ Ich lachte und antwortete: „Die Creme hat gut getan, es juckt kaum noch, aber mein Penis ist noch geschwollen.“ Madame sagte: „Mein Schatz, ich creme dich nochmals ein.“ Danach verabschiedete ich mich, weil meine Mutter sich sonst sorgen würde.

Am Dienstagnachmittag ging ich mit meinem Freund in Wald und sagte: „Hartmut, ich möcht mir a gescheite Schleuder baschtle un brauch schöne Aschtgable. Gehsch mit?“ Er fragte: „Kannst du mir au eine mache?“ Ich suchte nach Haselnusssträuchern, weil diese Astgabeln meist gleichmäßig sind. Als wir eine passende gefunden hatten, bewunderte Hartmut mein Taschenmesser. Ich wollte nicht sagen, dass es ein Geschenk von Frau Kofer ist und sagte: „Meine Patin schenkte es mir.“ Nach zwei Stunden hatten wir fünf passende Astgabeln. Ich sagte: „Hartmut, du bisch mein beschte Freund, on i verdank dir, dass dein Vater a Sägwerk hat, on mir oft mit Rollwägele schpiele könnet, deshalb schenk i dir mei anders Taschemesser.“ Als ich Hartmut das Messer von meinem Großvater schenkte, war er so gerührt, dass er stotterte. Er sprach deshalb nicht mehr sondern umarmte und küsste mich. Als er wieder reden konnte sagte er: „Weisch, du bisch au mein beschte Freind, on ohne dich un dei Lehrerin, könnt i nit mit dr Angelika busiere. Des isch a tolls Mädle. Mei Papa hat mir g' holfe, des Fachwerkhaus isch fascht fertig. Du kasch mir doch zeige, wie du a Schleuder machsch, no kann i mir on vielleicht dr Angelika au eine mache. Ich sagte: „Hartmut, i muss seh, wo i gscheite Gummi her krieg un dann kann i dir vielleicht zwei Schleudre mache. Aber jetzt muss i renne. Ich nahm kleine Märklinteile und meinen Schraubenzieher mit. Gegen vier klingelte ich bei Frau Kofer. Sie kam aus ihrer Dunkelkammer und sagte: „Louis, wenn du mich nicht brauchst, gehe ich wieder zu meinen Fotos. Ich antwortete: „Tante Esther, es wäre gut, wenn du mir nachher mein Lineal halten könntest.“ Dr. Tina kam und sagte: „Vielleicht kann ich dir helfen.“ Ich freute mich als ich sie sah. Sie hatte an diesem Nachmittag keine Sprechstunde und wolle später zu Gerners fahren um sich vorstellen, sie wären sicher beim schönen Weiter auf ihren Feldern und wahrscheinlich erst abends zu Hause. Ich bastelte mit meinen Märklinteilen, ein Messerchen mit einer Rasierklinge. Teppichmesser, oder ähnliche Messer mit scharfen Klingen kannte ich nicht. Da Dr. Tina mir helfen wollte, sagte ich: „Dr. Tina, wenn du mir das Lineal mit beiden Händen hältst, kann ich mit der Rasierklinge Gummis in Streifen schneiden.“ Mit Tinas Hilfe, schnitt ich dünne Gummistreifen aus den LKW-Schläuchen und aus dünneren Gummis der PKW-Schläuche. Tina lobte mich, was fast keine Bedeutung hatte, weil sie oft lobte. Sie fragte: „Louis, wie geht’s deinem Penis, darf ich ihn ansehen? Ich hatte noch nie einen Patient, den eine Biene in Penis gestochen hat.“ Sie schaute sich meinen Penis an, er war etwas abgeschwollen, konnte sich jedoch noch nicht zusammenrollen. Sie zeigte mit dem Fingernagel auf einen kleinen Punkt und fragte: „Ist dies die Einstichstelle? Wie und wo hattest du Schmerzen? Waren auch deine Hoden und die Lymphe in deiner Leisten geschwollen und hattest du dort ebenfalls Schmerzen?“ Ich sagte: „Dr. Tina, weder meine Hoden, noch meine Leiste haben weh getan. Ich hatte Angst weil die Haut und meine Eichel so anschwoll.“ Sie fragte: „Haben dich schon vorher Wespen oder Bienen gestochen?“ Als ich es bejahte, meinte sie: „Du hättest keine allergische Reaktion, das ist positiv. Schade, dass ich nicht dabei war, ich hätte es gerne gesehen. Weißt du, dass Bienen bei Menschen und Säugetieren ihren Stachel in der Haut zurücklassen, deshalb sollte man den Stachel mit dem Fingernagel abkratzen, denn am Stachel hängt die Giftblase, die sich leer pumpt, solange der Stachel in der Haut steckt. Die Biene stirbt zwar, aber sie hat erreicht, dass dem Opfer sehr viel Bienengift in die Haut gespritzt wird.“ Sie schaute sich nochmals den Einstich an und nahm eine Lupe, weil sie sehen wollte, ob eventuell noch ein Stück des Stachels in der Haut steckte. Ich sagte: „Dr. Tina, ich kann nichts dafür, aber es erregt mich, wenn du meinen Penis anfasst?“ Sie fragte: „Soll ich dich erlösen? Komm, mein Schatz, wir gehen ins Schlafzimmer. Als sie mich abwischte, kam Esther ins Zimmer und sagte lachend: „Ich dachte, dass Tina dir bei deiner Schleuder helfen soll.“ Ich zeigte Madame verschiedenen Astgabeln. Madame nahm einige in die Hand und testete sie, sie gab mir eine und fragte: „Kann ich die haben? Sie liegt perfekt in meiner Hand. Ich fertigte ihre Schleuder zuerst und fragte: „Du kannst mir zeigen, wie lang die Gummis sein sollen, oder soll ich sie sagen?“ Tina fragte: Louis, wie lange muss der Schleudergummi sein?“ Ich zeigte es ihr und sagte: „Wenn der linke Arm gestreckt ist, muss der Gummi wenn er gespannt ist, fast bis zum Kinn reichen.“ Wir testeten es bei Esther. Dann schnitt ich eine Kerbe in jede der beiden Gabelenden, legte den Gummi eng in die Kerben und klebte ihn zunächst mit Gummilösung fest. Ich umwickelte die Gummi-Enden eng und fest mit Draht. Ich schaute die Stahlkugeln an und zeichnete auf das Leder ein Oval das ich ausschnitt und am linken und rechten Rand Löcher einschnitt, durch die ich beide Gummis einfädelte und ebenfalls zunächst mit Gummilösung anklebte, um sie danach mit Draht zu umwickeln. Ich wog die Schleuder in der Hand und war zufrieden. Ich schenkte sie Madame, die ein Fenster öffnete und sich umsah. Sie entdeckte in einiger Entfernung einen Kastanienbaum, nahm eine Stahlkugel und traf mit einem klatschenden Geräusch den Baum. Sie holte ihren Feldstecher und zeigte Tina den Einschuss, die Kugel steckte im Baum. Tina sagte: „Ich hätte nie gedacht, dass man mit einer Schleuder so schießen kann, wenn es ein Mensch gewesen wäre, hätte er eine böse Verletzung.“ Esther sagte: „Laut Bibel, hat David mit seiner Schleuder den Riesen Goliath erschossen. Louis, du hast mir eine tolle Schleuder geschenkt, sie wird mich immer an dich erinnern.“ Tina bat mich, ihr auch eine zu machen und sagte: „Ich kann nicht so gut damit umgehen, wie meine Freundin, aber ich lasse es mir von ihr zeigen.“ Ich zeigte ihr meine Astgabeln und bat sie eine auszusuchen. Sie gab mir eine, die ich für mich ausgesucht hatte. Ich fertigte die zweite Schleuder genauso wie die erste und gab sie Dr. Tina, die sie ebenfalls testen wollte. Esther küsste ihre Freundin und sagte: „Bitte übe erst mit Steinen, denn wenn du am Baum vorbeischießt, triffst du vielleicht jemand.“ Dann fertigte ich die Schleudern für Linde und Gerda. Hierfür nahm ich die Gummis vom dünneren Schlauch, weil ich dachte, dass sie die dicken Gummis kaum spannen könnten. Die letzte Astgabel war für Hartmut. Ich packte Gummis, Drähte, einige Stahlkugeln und mein Märklinmesserchen zusammen und nahm sie mit, lief erneut in Wald und fand einen Haselnussstrauch bei dem ich eine passende Astgabel für mich entdeckte. Ich rannte zum Sägewerk und rief nach Hartmut. Ich schenkte ihm eine Schleuder und bat ihn, mir bei meiner noch zu helfen. Als wir meine Schleuder fertig hatten, fragte ich: „Hartmut, möchtest du mit mir die Schleudern testen?“ Wir testeten sie mit passenden Steinen. Als wir zum Heiner-Bauer kamen, wollte ich meine Schleuder mit einer Stahlkugel testen. Relativ weit von uns gackerte eines der Hühner. Ich legte eine Stahlkugel auf den Lederlappen und schoss auf das Huhn. Ich hätte es nicht für möglich gehalten, es gackerte noch einmal und viel um wie ein Sack. Hartmut schaute verdutzt und sagte: „Schpinnsch du, du hasch grad a Henn verschosse.“ Ich fragte: „Ja Hartmut, willsch jetzt warte bis dr Heiner-Bauer kommt, oder solle mir lieber wegrenne.“ Wir rannten davon, ich war überrascht, wie genau man mit einer Stahlkugel schießen konnte und welche Durchschlagskraft sie hat. Frau Kofer sagte am Dienstag zu Reinhild und Rosanna: „In dieser Woche muss unser Förderunterricht leider ausfallen. Ich möchte vor den Ferien noch Einiges erledigen und habe keine Zeit. Linde, ich denke, dass wir unseren Überfall auf den schrecklichen Walter für Samstagabend planen. Louis Mutter und seine Schwester fahren mit einem Schülervater von Dörtes Klasse nach Stuttgart und sein Bruder hat eine Schulveranstaltung, deshalb fragte seine Mutter, ob Louis bei mir übernachten könne. Es wäre eine günstige Gelegenheit. Linde du kannst deiner Schwester sagen, dass ich sie am Mittwoch nach der Schule abhole, nach dem Mittagessen fahren wir nach Schusslach, in dem Bauerndorf geht niemand spazieren. Dort finden wir einen Platz, um die Schleudern zu testen. Linde, es wäre gut, wenn Gerda und du bis Donnerstag übernachten würden, damit wir am Donnerstag erneut üben können. Die Schleudern, die Louis gebastelt hat, sind klasse, ihr müsst solange üben bis ihr auf 20 Meter trefft.“ Linde meinte: „Gerda sagt unseren Eltern, dass sie ihrer Schwester helfen würde. Im Hof ist derzeit nicht viel zu tun.“ Am Mittwoch, trafen wir uns, bei Madame. Wir aßen Pfannkuchen Gerda räumte die Küche auf. Danach fuhren wir nach Schusslach und suchten eine Waldlichtung. Madame hatte einige Blätter mitgebracht, die wir an Bäumen mit Reißnägeln befestigten. Wir übten mit Kieselsteinen, Frau Kofer und ich zeigten Gerda und Linde wie sie die Schleuder halten konnten. Esther zeigte Gerda und ich zeigte Linde, wie man mit einer Schleuder umging. Wir sammelten Kieselsteine und versuchten Bäume zu treffen. Als Linde und Gerda recht treffsicher waren, ging es um Geschwindigkeit, sie könnte entscheidend sein. Esther sagte: „Gerda, oder Linde, wenn der schreckliche Walter euch nachläuft, wartet bis er sich auf 20 Meter nähert. Dann schießt ihr auf ihn dreimal. Der erste Schuss muss ihn treffen, was ihn überraschen wird, wahrscheinlich bleibt er kurz stehen. Dann geht ihr einige Schritte auf den Typ zu, was ihn verunsichert. Der zweite Schuss sollte den Kopf treffen und ein dritter Schuss muss ebenfalls seinen Kopf treffen. Dann lauft ihr rasch weg, während des Laufs legt ihr einen Stein in die Schleuder. Wenn der Typ euch nachrennt, dreht ihr euch um, bleibt stehen und schießt sofort. Der Schuss muss unbedingt den Kopf treffen. Das üben wir jetzt, an die beiden Bäume hänge ich ein Blatt weißes Papier.“ Esther zählte zwanzig Schritte und sagte: „Das sind zwanzig Meter, Gerda du schießt und musst den Baumstamm treffen, dann gehst du fünf Schritte auf den Baum zu, jetzt musst du den Kopf (das Papier) treffen und erneut zwei Schritte laufen um erneut den Kopf zu treffen. Dann rennst du bis zu mir und legst während des Rennens einen Stein in die Schleuder und zielst auf das Papier des anderen Baumes. Danach kommt Linde. Wenn ihr das fünfmal geschafft habt, braucht ihr keine Angst mehr vor dem Seiler zu haben.“ Gerda schoss recht ordentlich, sie hatte zweimal das Papier getroffen. Bei Linde fehlte die Wucht, sie konnte die Schleuder nicht genügend spannen. Beim erneuten Üben zeigtete ich Linde, wie sie mit weniger Kraftaufwand ihre Schleuder spannen konnte. Wir übten lange, bis Gerda und Linde kaum noch ihre Schleuder spannen konnten. Sie waren treffsicher geworden. Madame sagte: „Wir fahren morgen an einen anderen Platz und üben noch mal. Ich bin sicher, morgen trefft ihr und müsst vor dem schrecklichen Mann keine Angst mehr haben. Wichtig ist, dass ihr, wenn ihr ihn seht, innerlich ruhig werdet und keine Panik bekommt, denn ihr wisst, dass ihr euch wehren könnt.“ Linde sagte: „Ich würde gerne wissen, ob Louis mit seinen Steinen das Ziel trifft, dann übe ich, bis ich treffe.“ Madame sagte: „Du hast recht, wir haben vergessen, es ebenfalls zu testen.“ Da ich mit einer Schleuder gut umgehen konnte, traf ich alle Ziele. Frau Kofer traf ebenfalls. Esther sagte: „Louis, du hast uns tolle Schleudern gebastelt.“ Von Schusslach aus fuhren wir langsam und vorsichtig die Forstwege entlang. Wir suchten eine passende Stelle für den geplanten Überfall. Gerda wusste wo Walter im Wald arbeitete und welchen Weg er abends mit seinem Traktor nach Hause fuhr. Madame fuhr langsam den Weg entlang, sie hielt an, wir stiegen aus dem Auto. Wir hatten eine Weggabelung entdeckt die in Wald führte. Am Waldrand standen rechts und links des Weges zwei Bäume, die geeignet waren, einen fast unsichtbaren Draht über den Weg zu spannen. Der Draht den ich besorgt hatte war dunkelgrau. Wir wickelten ihn um die beiden Bäume, man sah ihn kaum. Ich kletterte auf einen der Bäume um zu sehen, ob ich mich auf einen Ast setzen und den Weg überblicken konnte. Ich schoss mit einem Stein auf den Weg. Linde sagte: „Wenn Walter nicht weiß, dass du auf dem Baum bist, sieht er dich kaum, weil er meine Schwester anschaut. Frau Kofer hatte unseren Überfallplan im Kopf und sagte: „Jetzt können uns nur drei Dinge vom Plan abbringen, es könnte sein, dass der Seiler auf seinem Traktor nicht alleine ist, dann darf er uns nicht sehen, oder es könnte regnen, dann wäre der Seiler nicht unterwegs, oder es käme jemand.“ Als wir zurück fuhren, ließ mich Frau Kofer aussteigen, damit ich nach Hause konnte. Linde sagte: „Heute haben wir gelernt, wie man sich mit einer Schleuder verteidigen kann.“ Bevor ich ausstieg küsste mich Linde. Am Donnerstag sagte Linde: „Schade, dass du gestern nicht dableiben konntest, meine Schwester hat, glaube ich, wenig geschlafen, weil sie mit Madame fast die ganze Nacht geschmust hat. Sie hat uns trotzdem zum Frühstück Rühreier mit Speck gebraten und wird bei Madame heute die Fenster und die Wohnung putzen und unser Mittagessen vorbereiten. Reinhild und Rosanna sollten nicht wissen, dass wir zu Madame gehen, deshalb warteten wir, bis sie gingen. Als ich mit Linde zu Madame kam, hatte Gerda eine Gemüsesuppe und Rollladen mit Kartoffelbrei und Rotkraut gekocht. Zum Nachtisch gab es einen Reispudding mit Kirschen. Frau Kofer sagte: „Gerda, du bist eine Perle, meine Freundin wird dich nie wieder gehen lassen.“ Nach dem Essen nahm ich den Schlüssel aus dem Pfosten des Treppengeländers und sagte zu Madame: „Damit keine der Mädchen ihre Wohnung öffnen kann.“ Wir fuhren in Richtung Falterhöhe, wir fanden eine Lichtung, auf der wir erneut üben konnten. Gerda und Linde konnten inzwischen mit der Schleuder gut umgehen. Esther sagte: „Es ist wichtig, dass ihr euch wehren könnt. Ich will euch nicht verheimlichen, dass ich mir Sorgen mache, es könnte sein, dass Walter, nach dem Überfall so ein Zorn hat, dass er sich vornimmt, Gerda oder Linde nochmals aufzulauern. Wenn er das tun würde, müssen wir ihn erneut überfallen. Vielleicht muss ihn Tina dann kastrieren. Ich glaube zwar kaum, dass er euch etwas antut, solche Männer sind meist Feiglinge, aber Ihr müsst trotzdem gerüstet sein. Ich zeige euch etwas. Ich ließ mir von meinen Verwandten aus USA, schon vor Jahren diesen Knüppel schicken, er liegt immer unter meinem Autositz. Es ist in Wirklichkeit an Baseballschläger, ein Spiel das mit diesen Schlägern in Amerika gespielt wird. Der Schläger ist aus Esche, wie der Bogen, mit dem Louis Pfeile schießen kann. Er ist 82 cm lang und wiegt 740 Gramm. Wenn nötig, kann ich mich damit verteidigen, aber was viel wichtiger ist, ich habe meine Angst verloren und gerate nicht in Panik. Als Studentin war ich nachts oft ängstlich, deshalb lernte ich mich zu verteidigen um meine Angst zu verlieren. Jetzt habe ich in meiner Handtasche eine Schleuder mit Stahlkugeln, mit ihr kann ich mich verteidigen. Dies könnt ihr auch, die Schleuder kann man unterm Kleid verstecken. Es ist eine ausgezeichnete Waffe. Zunächst wird man, einem Gegner überlegen, weil man nicht in Panik gerät und ihn mit einer Waffe überrascht. Stellt euch vor, der Seiler steht auf dem Weg und wartet bis ihr näher kommt. Wenn ihr ihn seht, wisst ihr was er von euch will. Ihr nehmt eure Schleuder und einen Stein, oder eine Stahlkugel zur Hand und legt sie auf das Leder. Zwanzig Meter vor ihm bleibt ihr stehen, ihr wisst, dass ihr auf diese Entfernung trefft. Ihr Zielt nicht auf den Kopf, sondern auf den Körper, um sicher zu treffen. Der Seiler ist überrascht, wenn ihr euch noch fünf Schritte nähert, wisst ihr, dass ihr seinen Kopf trefft, im Gehen habt ihr die Kugel in die Schleuder gelegt und gespannt. Ihr müsst ungehemmt auf seinen Kopf zielen. Wenn ihr getroffen habt, hat er eine Platzwunde am Kopf, er wird Blut bemerken. Jetzt könnt ihr weglaufen, müsst aber im Laufen wieder eine Kugel auf das Leder legen und euch umdrehen. Sollte er euch nachlaufen, bleibt ihr stehen und schießt ihm, wenn er nah genug ist eine weitere Stahlkugel auf seinen Dickschädel. Dann rennt ihr endgültig weg. Damit ihr in Übung bleibt, müsst immer wieder mit eurer Schleuder üben.“

Rosanna sagte in der Pause: „Ich wollte mit dir spielen und habe dich besucht, bei euch war niemand zu Hause. „Schade“, sagte ich, „ich musste in Schusslach Gemeindeblätter austragen.“ Ros sagte: „Louis, wenn es dir alleine zu langweilig ist, dann begleite ich dich.“ Ich antwortete. „Rosa, du bist ganz arg nett, ich muss es nächste Woche wieder, würdest du mich wirklich begleiten?“ „Natürlich“, sagte sie. Hartmut kam mit Angelika und fragte: „Wir könnten heute Nachmittag Eisenbahn spielen, weil im Sägewerk nachmittags nicht gearbeitet wird.“ Ich sagte: „Ich habe dem Gerner-Bauer und Linde versprochen zu helfen.“ Rosanna und Reinhild sagten: „Hartmut wir kommen.“ Hartmut hatte das Fachwerkhaus beinahe fertig, Angelika half Hartmut bei Mathe. Zwei Jungs und noch ein Mädchen aus Hartmuts Klasse wollten auch kommen. Ich sagte: „Rosanna, du bist heute die Älteste, pass a Weng uf, dass es kein Geschwätz mehr gibt.“ Sie lachte und meinte: „Des musch du grad sage.“

Wenn ich an den Nachmittag dachte, wurde ich aufgeregt. Ich hatte schon vor der Schule meine Sachen für die Übernachtung zu Madame gebracht. Madame hatte Linsensuppe vorbereitet, danach gab es mal wieder Waffeln mit Kirschmarmelade. Madame sagte: „Wir haben noch zwei Stunden Zeit. Ich richte meine Fotoausrüstung in meine Fototaschen, um sie heute Abend mitzunehmen. Die Knochen für Walters Hund nehmen wir ebenfalls mit. Louis, ich denke, wir schütten dem Steiger keinen Zucker in Tank des Traktors, weil die Familie drunter leiden würde. Den Kartoffelsack habe ich besorgt und mit roter Farbe beschriftet. Wenn ihr meine Küche aufräumt, könnt ihr noch eine Stunde spielen.“ Bevor wir losfuhren sagte Madame: „Louis, du musst mir bitte meinen Busen mit einer elastischen Binde umwickeln, der Seiler muss mich als Mann sehen.“ Ich fragte: „Madame, ist die Binde nicht sehr lästig?“ Sie lächelte und sagte: „Es ist erträglich, trägst du meine Tasche mit der Männerkleidung? Dann nehme ich meine Fototasche.“ Gerda wartete unter einem Baum an der Abzweigung zur Straße. Das Wetter war glücklicherweise ordentlich. Frau Kofer stellte ihr Auto am Waldrand ab und sagte zu mir: „Bei dir fällt es nicht auf, wenn du schaust, ob Walter mit dem Traktor unterwegs ist. Wenn er zu Hause ist, geschieht dir nichts, weil du ihn was fragen kannst.“ Ich rannte los und schaute mich bei Seilers um. Es war nur ein Hund da, Walter war sicher mit dem Traktor und dem andern Hund unterwegs. Wir fuhren zur ausgesuchten Weggabelung. Frau Kofer fuhr ihren Renault in Wald, bis er nicht mehr zu sehen war. Dann nahm sie ihren Koffer und zog sich um. Wir erkannten sie kaum, sie hatte eine amerikanische Tarnuniform an und einen amerikanischen Stahlhelm auf. Sie sagte: „Gerda bitte schwärze mein Gesicht mit dem Ruß, den ich später mit nassen Handtüchern abwaschen kann. Esther hatte den Baseballschläger mit Binden umwickelt. Sie sagte: „Ich möchte den Typ ja nicht totschlagen, sondern nur bewusstlos.“ Linde und ich waren aufgeregt, weil die Zeit des Wartens begann. Wir hatten alles gut geplant, nach etwa 45 Minuten hörten wir einen Traktor. Gerda stellte sich an die Kreuzung. Es geschah wie geplant, sie winkte dem Seiler, er hielt seinen Traktor an und sagte: „Ja, Gerda, des isch a Überraschung, bisch du wieder daheim“, sie lachte, als er auf sie zukam, rief sie: „Fang mich doch“, und rannte los. Der Seiler rannte hinter ihr her. Der Hund meinte es wäre ein Spiel und rannte ebenfalls. Jetzt kam Linde und rief den Hund: „Hasso komm zu mir, ich hab einen Knochen für dich.“ Sie warf ihn in die Luft. Hasso rannte hinter dem Knochen her. Linde nahm Hasso an die Kette und legte sie um einen Baum. Der Hund war friedlich, weil er mit dem Knochen beschäftigt war. Ich saß auf dem Baum. Als Gerda über den Draht sprang, rannte Walter hinter ihr her und stolperte über den Draht. Er fiel ungünstig, denn als er sich aufrichten wollte, sah er einen Amisoldat in voller Montur mit Stahlhelm und sagte: „Jesses Maria, ein schwarzer Ami.“ In dem Moment traf ihn der Baseballschläger und meine erste Stahlkugel am Kopf. Der Schlag von Madame hatte ihn so getroffen, dass er umfiel wie ein Baum. Madame fasste ihn am Hals um seinen Puls zu fühlen. Sie packte aus einem Schraubglas einen Lappen der mit Äther getränkt war und hielt ihn unter seine Nase. Sie packte den Lappen sofort wieder in das Schraubglas und gab es Gerda. Wir fesselten seine Hände mit Draht auf den Rücken. Dann banden wir ihm die Beine zusammen. Jetzt hatten wir Zeit, denn Walter war gefesselt. Gerda nahm die Schere und schnitt ihm in aller Ruhe die Kleider vom Leib. Dann zog ihn Madame etwas hoch und Gerda streifte ihm den Sack über den Kopf. Der Hund fing an zu bellen. Linde gab ihm noch einen Knochen. Jetzt mussten wir den schrecklichen Seiler auf den Anhänger des Traktors hieven. Auf dem Anhänger pinkelten wir alle auf Walters Kartoffelsack. Er lag auf seinem Anhänger in einer Pfütze aus Urin. Langsam bewegte er sich und stöhnte: „Ah mein Kopf.“ Gerda trat ihn leicht in die Eier und sagte: „Damit dir nit bloß dein Kopf weh tut.“ „Ah!“ stöhnte der Seiler. „Sisch“, sagte Gerda, „jetzt weisch wie des isch, wenn man sich hilflos fühlt und Schmerzen hat. Möchtest du erneut deine Eier spüren?“ Wieder trat sie ihn mit dem Fuß. „Ah! Des wirsch du no bös büße!“ Schrie er. Da trat der schwarze Ami in Aktion. Er hielt ihm einen Stock an Kopf, flüsterte böse und sprach mit starkem englisch Akzent: „Weißt du, dass ich dir gerade meinen Colt an deinen hässlichen Kopf halte? Ich zähle bis zehn, wenn Gerda sagt, schieße, dann erschieße ich dich.“ Er zählte leise und flüsternd. Bei acht sagte Gerda: „Halt, John, schieß nit.“ Da nahm der Ami den Stock weg. Der Seiler hatte eine weitere Pfütze in seinen Anhänger gepinkelt. Der Ami flüsterte böse und leise: „Wenn du einem Mädchen oder einer Frau irgendwann in deinem elenden Leben etwas tust, was sie nicht will, töte ich dich, aber davor zertrete ich dir deine Eier. Und jetzt fahren wir weg und werfen dich in einen Teich. Du Stück Scheiße kannst mich jetzt noch einmal ansehen, damit du von mir träumst.“ Der Ami konnte nur böse und leise flüstern, sonst hätte Wolfgang bemerkt, dass er eine Frau wäre, denn Esther hatte keine Männerstimme. Der Ami zog den Sack weg, der Seiler sah ihn entsetzt an. Der Ami flüsterte: „Mach dein Maul auf.“ Der Seiler zögerte, da trat ihn der Ami erneut zwischen die Beine. Als Walter aufschrie, schob ihm der Ami einen Lappen in Mund und klebte ein Pflaster darüber. „Soll ich dir noch die Nase zuhalten?“ Fragte Gerda, „oder bist du jetzt dägemäßig?“ Dann zog sie ihm den Sack wieder über den Kopf. So, sagte sie mir fahret. Ich saß auf dem Baum, der Seiler hatte mich nicht gesehen. Ich kletterte vom Baum und stieg zu Gerda auf den Traktor, Gerda ließ den Traktor an und fuhr los. Ich sagte zu Gerda. „Dem schrecklichen Seiler wird es kalt werden, er rollt sich hin und her und will sich vom Anhänger fallen lassen.“ Gerda hielt an. Ich ballerte ihm erneut mit meiner Schleuder einen Stein an Kopf. Dann banden wir ihn im Anhänger so fest, dass er in der Pfütze aus Urin lag. Wir setzten uns auf den Traktor und fuhren weiter. Kurze Zeit später sahen wir hinter uns das Auto von Madame. Gerda ließ sie vorbeifahren. In einer halben Stunde hatten wir den Forchenmühl erreicht. Wir trafen uns am Lasinger Weiher, dort stellten wir den Traktor mit dem Anhänger ab. Der Ami hielt dem Seiler wieder seinen Stock an den Kopf und flüsterte ihm ins Ohr: „Du hast den Sack über dem Kopf und den Knebel im Maul. Ich löse dein Fußfesseln, wenn du wegläufst erschieße ich dich.“ Er zog den Seiler hinter sich her. Gerda sagte: „Dein Hund ist nach Hause gelaufen, deine Eltern sorgen sich vielleicht um dich, vielleicht auch deine Schwester. Wenn du sie nochmals anfällst, erschießt dich der amerikanische Soldat.“ Der Ami band den Seiler an Brunnen. Gerda sagte: „Walter, du stehst mit deinen Füssen im Wasser, was so plätschert ist der Bach, der in Lasinger Weiher fließt. Wenn du dich bewegsch, könnt ‘s sein, dass du in Weiher fällsch, ich glaub nit, dass du mit gefesselte Hände schwimme kasch. Also gib obacht.“ Gerda ging durch die Hintertür und rief ihre Schwester. Das Lokal war gut besucht. Erika kam Gerda entgegen und sagte: „Jesses Maria, en schwarze Ami.“ Gerda lachte und sagte es isch d' Esther, sie muss sich wäsche und umziehe.“ Erika lachte und sagte: „Esther, ich hätte dich nicht erkannt. Ich sag meim Schorsch gschwind Bscheid no warte mir, bis du am Tisch sitzsch, dann bringt dr Schorsch den elende Seiler in d' Gaschschtub, aber jetzt bringt d' Gerda dich schnell ins obere Bad un in mei Schlafzimmer, damit du dich wäsche und umziehe kasch. D’ Linde on dr Louis müsset glei mit Dr. Tina schwätze, die hockt ganz unruhig am Tisch.“ Als Gerda mit Esther die Treppe hochstieg, kam Erikas Georg, den alle Schorsch nennen, die Treppe runter, er schaute Esther an und sagte „Jesses Maria, en schwarze Ami.“ Frau Kofer antwortete: „Das höre ich heute schon zum dritten Mal.“ Schorsch lachte laut, als er bemerkte, dass Frau Kofer in dieser Verkleidung steckte. Linde und ich gingen in die Gaststube. Dr. Tina saß an einem runden, gedeckten Tisch und wartete auf uns. Sie stand auf und kam uns beiden erleichtert entgegen. Linde sagte: „Dr. Tina, es ging alles wie geplant, der schreckliche Walter steht draußen am Brunnen, mei Schwester und dr Louis haben ihn neben dem Brunnen angebunden. Esther duscht sich und zieht sich in Gerdas Schlafzimmer um, wenn Gerda und Esther hier sind, geht dr Schorsch raus und holt den elende Walter rein.“ Gerda und Esther kamen an unseren Tisch, sie lächelten beide. Esther sagte: „Tina, es war perfekt und es gefiel mir, Walter zittert vor Angst, schade dass du mich nicht gesehen hast, sogar Schorsch glaubte ich wäre ein schwarze Amisoldat.“ Die Bedienung brachte uns die Speisekarte. Dr. Tina sagte: „Es gibt ein ausgezeichnetes Gulasch mit Spätzle, das habe ich für uns alle bestellt. Linde für dich und Louis habe ich Apfelsaft bestellt und für Esther, Gerda und mich, eine Flasche Rotwein.“ Schorsch stand auf und rief ziemlich laut: „Drusse isch ebes am Brunne, kommet no welche mit, no gucket mir was los isch.“ Die Männer brachten den mit einem Sack bedeckten Seiler ins Lokal, er sah schrecklich aus. Auf dem Sack konnte jeder den Satz lesen: „Ich habe eine Frau vergewaltigt.“ Als man dem Seiler den Knebel aus dem Mund nahm und ihn von seinen Fesseln befreit hatte, stand er fassungslos im Raum, er war nass, roch nach Urin und zitterte vor Kälte und Angst. Er sagte: „Mi hat ein schwarze Amisoldat überfalle, on hat mir gsait i wär am Lasinger Weiher.“ Schorsch stand vor ihm und sagte: „Hier gibt’s keine schwarze Amisoldate.“ Er fragte seine Gäste: „Oder hat von euch jemand en schwarze Amisoldat gseh?“ Von den Gästen standen welche auf, einer meinte lachend: „Vielleicht hat den Seiler sein schlechtes Gewissen geplagt, dass er ein schwarze Amisoldat mit dem Teufel verwechselt hat.“ Als Gerda aufstand, sah er sie entgeistert an. Gerda sagte laut: „Hasch gseh, was auf dem Sack schteht, der vor dir uf em Bode liegt?“ Er schaute auf den Sack und wurde blass. Schorsch sagte: „Seiler, du gehsch am beschte heim, Vergewaltiger welle mir in unsrem Gasthaus keine und damit des klar isch, du hasch hier für immer Lokalverbot.“ Gerda sah ihren Schwager an und sagte: „Schorsch, vielleicht hasch von deim Vater a paar alte Klamotte, die dr Geiger aziehe ka, denn mit dem Sack wird er kaum heimfahre wolle. Sein Traktor han i vorhin am Gangliser Weiher g'seh.“ Schorsch warf dem nackten Seiler Kleidung vor die Füße und sagte: „Jetzt wird’s Zeit, dass du gehsch, on am beschte kommsch nimmer auf den Forchenmühl. Männer, wie dich brauche mir hier nit. Es könnte sein, dass du sonsch dein Ranze voll kriegsch.“ Unsere Lehrerin stand auf, stellte sich vor Walter, der gerade eine etwas zu kleine Hose anzog und fragte: „Ich habe gehört, sie heißen Seiler, haben sie tatsächlich eine Frau vergewaltigt? Denken sie immer daran, der Herrgott sieht und weiß alles, wenn sie die Unwahrheit sagen, könnte es sein, dass ihnen unterwegs ihr Traktor verreckt.“ „D' Leut schwätzet viel“, sagte Walter, „i muss doch keine Weiber vergewaltige, die wellet doch au ficke.“ „Herr Seiler“, antwortete Esther, „wenn ich sie ansehe, kann ich mir keine Frau vorstellen, die mit ihnen ficken will, deshalb glaube ich, was auf dem Sack steht. Ich wünsche ihnen wenigstens eine gute Heimfahrt.“ Der Seiler sah sie an und fragte: „Wer sin sie überhaupt?“ „Ich“, sagte Frau Kofer, „bin Lehrerin und ich würde jeden ins Zuchthaus bringen, der einem Schulkind ein Haar krümmt.“ Der Seiler lief weg. Da der Gasthof gut besucht war, sprach sich die Geschichte mit dem schrecklichen Seiler wie ein Lauffeuer in der Region um.

Nach dem Essen im Ochsen fragte Gerda ihre Chefin, bei der sie arbeitete, ob sie bis morgen bei ihrer Schwester, Erika, bleiben könne. Dr. Tina erlaubte es ihr natürlich und sagte: „Gerda, ich möchte mich morgen bei deinen Eltern vorstellen, damit sie mich kennenlernen und möchten mit ihnen deinen Lehrvertrag besprechen. Frag bitte deine Schwester, ob sie ein Gästezimmer für uns beide hat, dann muss ich nicht bei Nacht heim fahren.“ Gerda erzählte uns später: „Morgens fuhr ich mit Tina vor dem Frühstück zu unserem Hof, um mit meinen Eltern zu frühstücken. Als wir von der Hauptstraße abbogen und auf dem Feldweg fuhren, sagte meine Chefin, Gerda ich halte jetzt an, und du fährst weiter. Ich bin sicher, dass uns hier kein Polizist begegnet. Als sie bei Gerners in Hof fuhren, staunten ihre Eltern als sie Gerda hinter dem Steuer des Volkswagens sahen. Gerda ging in die Küche und sagte ihren Eltern, während ich das Frühstück vorbereite, könnt ihr mit der Frau Doktor reden und beim Frühstück besprechen wir meinen Lehrvertrag. Gerners waren von der netten Frau Doktor sehr angetan und auch stolz, als Frau Doktor, Gerdas Lehrvertrag unterschrieb. Der Gernervater sagte, bevor du ausziehst und bei der Frau Doktor den Beruf lernsch, den du dir gewünscht hasch, möchten wir noch gemeinsam mit dir beten und dich mit Gottes Segen verabschieden. Ich hoffe, sagte die Gernermutter, dass du und deine Chefin uns öfters besuchen. Frau Dr. antwortete, ich werde schnellstens einen Antrag stellen, damit Gerda den Führerschein machen kann. Herr Gerner, sie sollten bei der Post einen Antrag stellen und Telefon einrichten lassen, damit wir telefonieren können. Erika hat im Gasthaus ebenfalls Telefon, dann können sie auch mit ihr telefonieren. Der Gerner sah seine Frau an und meinte, mir müsset uns doch no mit dem neumodische Zeug beschäftige. Gerda sagte zu ihren Eltern, ich gehe am Montag zur Post und beantrage euer Telefon. Der Gerner holte einen Schnaps und schenkte allen ein Glas Selbstgebrannten ein. Dr. Tina umarmte Gerdas Eltern und sagte, ich freue mich sehr, dass ihre liebe Tochter zu mir kommt. Sie ist eine exzellente Köchin und wenn sie Hilfe in der Landwirtschaft brauchen, gebe ich Gerda frei und bin gerne bereit, ihnen am Wochenende ebenfalls zu helfen, die Bewegung würde mir gut tun. Ich habe zwar von ihrer Tätigkeit keine Ahnung, aber Gerda kann mich anlernen. Der Gerner sagte, unsere Familie isch inzwische klein worde, on mir hen ja au en Traktor, der uns die Arbeit erleichtert. I ka bloß no nit gescheit fahre, aber des werd i au no lerne, Frau Doktor, da müsset sie uns nit helfe. An diesem Nachmittag wurde der Lehrvertrag von Gerda besiegelt.

Esther fuhr nach dem Abendessen mit Linde und mir in ihre Wohnung. Wir waren müde vom aufregenden Tag. Linde und ich kuschelten eng zusammen bis wir aufgedeckt und fotografiert wurden. Wir schliefen rasch wieder ein. Nachts spürte ich Madame und streichelte sie. In ihren Armen fühlte ich mich geborgen und schlief weiter. Als ich erwachte hatte Linde ihre Arme um mich gelegt. Madame war bereits aufgestanden. Ich fragte: „Linde, wie spät ist es wohl?“ Als Madame hörte, dass wir wach waren, setzte sie sich ans Bett und sagte: „Es ist neun Uhr, wir frühstücken gleich, aber zuerst möchte ich noch ein wenig mit euch spielen. Ihr seid eine Weile meine beiden Sklaven, ich möchte euch anschauen, es interessiert mich, wie sich meine Sklaven entwickeln. Lautes Schreien ist verboten, auch wenn es euch Schmerzen bereitet, dürft ihr nur stöhnen. Sobald ihr schreit werdet ihr bestraft. Ich möchte zunächst meine Sklaven breitbeinig in mein Bett fesseln.“ Sie band uns, mit Binden an den Stangen und Holzleisten im Bett fest. Meine Beine waren so gespreizt, dass es mir weh tat. Madame sagte: „Ich werde meine Lin eine Weile auf das Peinpferd setzen, meine Sklavenmädchen, weißt du noch, was das ist?“ „Ja etwas ähnliches wie der Pranger, den man im Mittelalter benutzt hat“, sagte Lin. „Schau her meine kleine Sklavin“, antwortete Madame, „ich hänge in meinem Himmelbett die oberste Leiste aus, die mittlere Leiste, auf die du dich setzten wirst ist dein Peinpferd. Dort siehst du die Uhr, du wirst zehn Minuten auf dem Peinpferd sitzen, wenn du schreist, verlängert es sich um zwei Minuten. Meine Sklaven aus dem Quartett werden sich an Schmerzen gewöhnen.“ Madame löste die Binden und setzte Lin, auf das Peinpferd. „Die Arme binde ich dir an, damit du dich nicht abstützen kannst, lass mich schauen, wie deine Muschi in den Genuss des Pferdchens kommt.“ Madame sah sich Lin an und lächelte. Lin biss die Zähne zusammen und sagte leise: „Das halte ich nicht aus.“ „Oh doch“, meinte Madame „du wirst staunen, was Sklaven aushalten.“ Ich fragte: „Madame, warum müssen wir Schmerzen aushalten?“ „Das erzähle ich euch, wenn unser Quartett vollständig ist. Während Lin ihre Schmerzen klaglos erträgt, überlege ich, wie ich dich quälen kann, ich möchte nicht immer deine Bälle drücken. Louis, schau die brennende Kerze, macht es romantisch. Bei Kerzen verbrennt nicht das Wachs, es verdunstet, nur der Dunst brennt. Das flüssige Wachs ist nicht sehr heiß, es gibt keine Brandblasen, aber Jungs haben Stellen an denen es schmerzt“, sagte Madame und tropfte das heiße Wachs auf meine Eichel. Ich stieß einen Schrei aus. „Mein lieber Sklave, ich überlege, ob du fünf Tropfen, ohne zu schreien aushalten kannst, für jeden Schrei gibt es einen weiteren Tropfen.“ Madame zog meine Vorhaut zurück, es folgten die nächsten Tropfen. Ich schrie nicht mehr. Danach nahm sie Lin vom Peinpferd. Linde war blass und sie sagte, „danke.“ Madame umarmte und streichelte Linde. Sie fragte: „War es sehr schlimm für meine kleine Sklavin?“ Sie umarmte mich ebenfalls, streichelte mich und fragte: „Lus, war es schlimm ?“ Wir waren eingeschüchtert und kämpften noch mit unseren Schmerzen. Ich hätte mich ebenfalls bei Madame fast bedankt. Ich war nicht mal zornig auf sie. Madame sagte: „Louis, deine Mutter kommt erst abends, wir bringen Linde nach Hause.“ Als wir zu Gerners kamen, waren Gerda und Dr. Tina noch da. Gerda sagte: „Ich hoffte, ihr würdet rechtzeitig kommen. Bitte esst mit uns, damit meine Eltern nicht wieder so traurig werden, denn jetzt haben sie wieder ihr Nesthäkchen daheim und sind nicht alleine.“ Gerda hatte einen Rinderbraten mit Kartoffelbrei und Erbsen gekocht. Als ich Gerda anschaute, wie sie das Essen auftrug, dachte ich, sie ist kein hübsches Mädchen mehr, sondern eine Frau. Sie war schlank und eher zierlich, obwohl sie nicht klein war, im Gegensatz zu Linde, hatte sie nicht diese blauen und lachenden Augen, sie sah etwas melancholisch aus, was sich wohl verstärkte, weil sie Abschied von zu Hause nahm. Gerda fragte: „Louis, hilfsch du in den Sommerferien wieder meiner Schwester?“ Ich antwortete: „Natürlich helfe ich gerne, es gefällt mir, mit dr Linde Kühe zu hüten, d' Linde kann eure und Seilers Kühe kaum alleine hüten, denn man muss zu zweit saumäßig renne, weil Kühe immer weglaufen und meinen auf andern Wiesen würde das Gras besser schmecken.“ Gerda sagte: „Zu zweit ist es nicht so langweilig, denn spielen und unterhalten kann man sich mit Kühen leider nicht.“ Nach dem Essen verabschiedeten sich alle. Gerda und Linde weinten, sie hatten sich sehr lieb, auch wenn sie manchmal zankten. Tina und Esther verabschiedeten sich am Auto. Tina fragte: „Wann kommst du diese Woche?“ Ich hörte wie Esther leise zu ihr sagte: „Vielleicht bin ich dir jetzt nicht mehr so wichtig, weil du Gerda hast?“ Tina sagte genauso leise: „So ein Quatsch, du bist und bleibst meine beste Freundin, ohne dich wäre ich nicht hierher gezogen.“ Gerda küsste mich und sagte: „Sei lieb zu meiner Linde, sie hat's verdient.“ Ich stieg zu Madame ins Auto und sagte: „Abschied, ist immer traurig.“ Madame antwortete: „Louis, ich überlege, ob wir in den Ferien, deine Kindergartentante in Frankreich besuchen. Wenn wir nachmittags fahren, haben wir wenig Zeit. Wir sollten am frühen Vormittag fahren, was denkst du?“ Ich fragte: „Madame, kommen wir in den Ferien weiterhin zum Förderkurs?“ Madame antwortete: „Ich freue mich, wenn ihr kommt. Ich fahre mit meiner Freundin zwei Wochen weg. Deine Mutter erzählte, dass ihr eine mehrtägige Wanderung geplant habt. Linde geht mit ihren Eltern auch zwei Tage weg. Du wirst eine Zeit bei Linde sein, da könnt ihr beide nicht zum Förderunterricht kommen. Wir besprechen es am Mittwoch, danach unterhalte ich mich ich mit euren Eltern. Du kommst noch mit mir, deine Mutter sagte, dass sie dich bei mir abholt.“ Es ist erst drei Uhr, ich denke, deine Mutter kommt gegen sechs.“ „Madame“, sagte ich, „Ich möchte sie gerne zeichnen, könnten sie mein Modell sein?“ Esther sah mich lächelnd und liebevoll an, holte mir einen Zeichenblock, zwei weiche Bleistifte und sagte: „Louis, ich bemerkte in der Schule, dass du mich gezeichnet hast und sah in der Pause heimlich deine Zeichnung an. Mein Schatz, dir wurde eine Begabung in die Wiege gelegt. Ich bin eine Stunde deine Sklavin, du darfst alles von mir verlangen und alles mit mir machen, was du willst.“ Ich umarmte meine Lehrerin und sagte: „Würden sie bitte ihre Augen schließen, damit sie mich nicht immer anschauen.“ „Hallo, Louis“, meinte Esther, „ich bin deine Sklavin, also sagst du nicht sie zu mir, denn eine Sklavin siezt man nicht, du musst mich nicht bitten, dass ich meine Augen schließe, sondern du befielst es.“ Es war mir nicht geheuer und ich war mir fremd als ich meiner Sklavin sagte: „Du bist meine neue Sklavin und du hörst auf den Namen Est, denn als Sklavin bist du eine Sache, mit der ich tun und lassen kann was ich will. Ich möchte dich zeichnen und du bist mein Modell. Setze dich auf den Sofa und ziehe bitte deinen Rock aus. Deine weiße Jacke kannst du anbehalten. Du darfst eine Zeitschrift ansehen, aber nicht mich, sonst bestrafe ich dich. Wenn ich dir etwas befehle und du nicht gehorchst, bestrafe ich dich.“ Meine Sklavin gehorchte, sie hatte ein Magazin, das sie oft las, es hieß „DER SPIEGEL“. Ich fragte meine Sklavin: „Warum gefällt dir die Zeitschrift?“ Est sah mich kurz an und sagte: „Während du zeichnest, lese ich dir vor.“ Ich schlug ihr auf den Po und antwortete: „Du hast mich angesehen, dafür bestrafe ich dich, jetzt lies mir mit deiner angenehmen Stimme vor.“ Est lächelte und las vor. Als ich meine erste Skizze fertig hatte, befahl ich ihr, ihre Jacke auszuziehen. Ich sagte: „Est, du bist im Unterrock eine sehr schöne Sklavin, ich möchte dass du mich jetzt ansiehst, damit ich deine dunklen Augen zeichnen kann.“ Als ich meine zweite Skizze fertig hatte, sagte ich: „Est, ich möchte dich jetzt nackt und stehend zeichnen, ziehe dich bitte aus.“ Meine Skizzen gefielen mir. Meine Sklavin bat mich, ihr die Zeichnungen zu zeigen. Est sagte: „Ich bin gerne die Sklavin eines Künstlers, deine Skizzen gefallen mir, zeigst du mir die Zeichnungen, wenn sie fertig sind?“ Ich sah Est an und sagte: „Wenn du erneut meine Sklavin bist, darfst du meine Zeichnungen sehen, aber jetzt möchte ich noch eine Weile mit meiner schönen Sklavin spielen, du hast mich aufgegeilt.“ Est lächelte, als ich sie ins Schlafzimmer führte, sagte ich: „Est, ich möchte dich fesseln, weil ich meine neue Sklavin ansehen möchte.“ Ich schob den Schrank vor und holte einen Ring soweit runter, dass ich ihre Hände festbinden konnte. Dann nahm ich beide Parkettbrettchen weg, spreizte ihre Beine und fesselte sie. Ich sah meine Sklavin auch von hinten im Spiegel. Meine Sklavin sprach kein Wort und lies es geschehen. Ich fasste ihre Brüste an und drückte sie ein wenig. Ihre Brustwarzen versteiften sich, als ich sie sanft biss. Sie verzog ihr Gesicht. Ich roch unter ihren Armen und sagte: „Ich rieche meine Sklavin gern.“ Est lächelte, ich streichelte sie und kniff ihren Po. Wieder verzog sie ihr Gesicht. Ich schlug ihr mit der Hand auf den Po und sagte: „Meine liebe Est, es ist keine Strafe, es gefällt mir.“ Est sagte: „Ich bin deine Sklavin, du kannst mit mir machen was du willst.“ Ich streichelte Est unter ihren Armen bis zur Hüfte, sie bekam eine Gänsehaut, ich streichelte ihre Beine und ihre Oberschenkel, auch hier bekam Est eine Gänsehaut. Ich streichelte ihren Bauch und ihren Busen und fragte: „Meine liebe Sklavin, ist es für beide Brüste gleich schön, oder gefällt es einer Brust besser?“ „Meiner linken Brust gefällt es besser“, sagte Est. „Ich hole ein Lineal und messe wie tief deine Scheide ist.“ Sagte ich. Est ließ es geschehen. Ich kniff sie in ihre Scham. Wieder verzog Est ihr Gesicht. Est war langweilig, deshalb holte ich den kleinen Bambusstock und schlug auf ihren Po. Es erregte mich, was ich seltsam fand. Ich sah in ihrem Gesicht den Schmerz wenn ich sie schlug und genoss den Augenblick. Ich schlug stärker, sie stöhnte manchmal, gab jedoch keinen Laut von sich. Ich sah die Striemen auf ihrem Po, auch das erregte mich. Ich genoss etwas Fremdes. Es traf mich wie ein Blitz, ich fragte mich und hatte dabei laut gesprochen: „Bin ich ein Sadist?“ Das Wort hatte Madame uns erklärt. „Vielleicht?“ Sagte meine Sklavin. „Wir Menschen sind vieles, ein wenig Sadist, ein wenig Masochist und auch ein wenig normal.“ Meine Sklavin hatte, dabei gelächelt. Ich küsste Est auf ihre Scham, sie zitterte und ich roch ihre Erregung. Ich holte ihre kurze Peitsche mit dem breiten Leder, es gab keine Striemen, die ganze Fläche rötete sich. Ich überlegte, warum mir das gefiel. Warum konnte ich jemand Schmerzen zufügen, den ich liebte? Ich schlug ihr mit der breiten Peitsche über ihren Bauch und ihren Busen. Est erregte mich und ich wusste nicht warum. Ich stand auf einen Stuhl und küsste Est auf ihren Mund, ich drückte meinen Körper an sie und sagte: „Meine Sklavin, wenn du mich nicht küsst, bestrafe ich dich.“ Sie küsste mich schön und intensiv und sagte: „Binde mich los, ich möchte mit dem Künstler, der mein Herr ist, intensiv schmusen. Ich schlug mit der Peitsche auf ihren Po, band sie los und ging mit ihr zum Bett. Est wurde zu einer Traumsklavin. Ich legte meinen Kopf an ihren Hals, wir ruhten uns aus und waren zärtlich. Da klingelte ihr Zeitwecker. Est sagte: „Meine Sklavenzeit ist vorbei. Du wurdest von dir überrascht. Es gefiel dir, dass du Macht über mich hattest, denn Macht ist geil und Macht ist erregend. Deine Kindergärtnerin hatte ebenfalls Macht. Wenn Erwachsene pädosex mit Kindern haben, nennt man dies Pädophilie, es ist verboten. Es hat mit Macht zu tun, es geht mir wie dir, es erregt mich, wenn ich euch bestrafe, aber ich habe euch trotzdem sehr lieb. Würde es dir gefallen, wenn ich manchmal deine Sklavin wäre.“ Ich sagte: „Madame, ehrlich, ich weiß es nicht, meine Erregung überraschte mich. Ich glaube es würde mir gefallen.“ Madame sagte: „Wir teilen unser Geheimnis mit niemand.“ Wir hatten geduscht und uns angezogen. Wir wollten gerade Schach spielen, als es klingelte und meine Mutter kam. Sie sah das Schachspiel auf dem Tisch. Ich fiel ihr um den Hals und freute mich. Meine Mutter fragte: „War mein Louis brav und hat nichts angestellt? Ist er ihnen nicht zur Last gefallen? Ich danke ihnen.“ Esther überlegte und sagte: „Wir sagten, dass wir uns duzen, sie umarmte meine Mutter und sagte: „Martha, dein Louis ist bei mir sehr lieb und hilfsbereit, du kannst mich jederzeit fragen, wenn du weggehen möchtest, ich nehme deinen Louis gerne.“ Sie fügte im Spaß hinzu: „Wenn du ihn nicht mehr willst, kaufe ich ihn dir ab.“ Wir lachten, ich überlegte, was meine Mutter wohl denken würde wenn sie wüsste, was ich an diesem Wochenende erlebte. Sie fragte: „Esther, hast du schon gehört, dass der Seiler Walter jemand vergewaltigt hat. Anscheinend hat ein Amisoldat, den jungen Seiler fürchterlich fertig gemacht. Er ist, nur mit einem Sack bekleidet, mitten in der Nacht zum Gasthof Ochsen gelaufen und soll übel ausgesehen haben. Man hat auch schon gemunkelt, er hätte seiner Schwester was angetan. Ich weiß nicht, woher in unserer Region ein Soldat der US Armee herkam. Vielleicht hat es dem Walter Seiler geträumt.“ Meine Mutter erzählte unsere Geschichte und sagte: „Wenn er wirklich eine Frau vergewaltigt hat, dann geschieht es ihm recht.“ Esther sagte zu meiner Mutter: „Ich habe Walter Seiler nur ein oder zweimal gesehen, er sieht bösartig aus. Wird im Dorf darüber geredet? Kannst du mir mal sagen, was ihr in den Ferien, wann geplant habt? Ich möchte mit meinem Quartett nach Frankreich zu Louis ehemaliger Kindergartentante fahren, sie hat mich und die Kinder eingeladen.“ Meine Mutter war etwas überrascht und sagte: „Tante Helga hat im Kindergarten meinen Louis und d' Rosanna vom Zahnarzt fürchterlich verhauen, er war damals ein Lausbub, aber das war zuviel, ich musste damals mit ihm zum Arzt. Als mein Louis ihr später die Tasche nach Hause trug, war sie sehr nett und hat Kakao mit ihm getrunken. Sie hat, als er zur Schule ging, sogar mit ihm gelernt. Esther, wenn wir uns nächstes Mal sehen, sage ich dir unsere Ferienpläne.“ Esther antwortete: „Martha, Lindes Eltern erzählten, Louis würde in den Ferien Lindtraud wieder helfen würde. Gerners freuen sich, weil nur noch Linde zu Hause wohnt. Inzwischen haben sie einen Traktor, da darf Louis vielleicht auch mal den Traktor fahren. Ach und noch etwas neues, du weißt, meine Freundin, die Ärztin, hat jetzt mit Gerda einen Lehrvertrag, Gerda wird Sprechstundenhilfe und wohnt bei ihr.“ „Ach des freut mich“, antwortet meine Mutter, „Gerda wäre gern Krankenschwester geworden, jetzt lernt sie einen tollen Beruf, der dem Mädle sicher gefällt, weil d' Gerda nie Bäuerin werden wollte. Deine Freundin bekommt ein tüchtiges Mädchen, sie wird mit ihr zufrieden sein. Du hast dabei sicher nachgeholfen. Esther, du bist eine patente und tolle Frau.“ Esther sagte: „Als ich mit Louis heute bei Gerners war, gab es Lachen und Weinen, weil sich Gerda verabschiedet hat und zu meiner Freundin zieht. Alle freuten sich, weil Gerda einen Beruf lernen darf, der ihr gefällt.“ Meine Mutter sagte: „Esther, ich muss dir sagen, du bist wirklich für das ganze Dorf ein Segen, hoffentlich bleibst du lange in Larenbuch.“ Meine Mutter wurde ein wenig verlegen und sagte ich wünsche dir, dass du einen lieben Mann findest und sehr glücklich wirst, du hättest es verdient.“ Esther antwortete: „Martha, du hättest auch einen netten Mann verdient und findest vielleicht ebenfalls keinen.“ „Bei mir ist es anders“, sagte meine Mutter, „denn mit meinen drei Kindern ist es nicht leicht, meine Tochter möchte keinen Stiefvater.“ Die Frauen umarmten und verabschiedeten sich, Esther küsste mich und sagte: „Louis, wir sehen uns am Montag in der Schule und am Mittwoch wie immer zum Förderunterricht. Vielleicht darfst du übernachten, Linde freut sich, wenn sie nicht alleine ist. Meine Mutter sagte: „Also wenn er will, darf er gerne am Mittwoch übernachten, dann lasse ich dir seinen Schlafanzug hier. Am Montag fragte Frau Kofer unsere Klasse: „In zwei Wochen sind Sommerferien, danach verlassen uns leider vier Kinder, die ins Gymnasium wechseln. Habt ihr inzwischen mit euren Eltern gesprochen, wer von euch noch Sprung ins Gymnasium wagen möchte? Also niemand mehr. Ich werde nach den Ferien noch ein Jahr, eure Lehrerin in der sechsten Klasse, dann übernehme ich wieder eine zweite oder dritte Klasse. In den kommenden zwei Wochen unternehmen wir noch einige Lehrgänge. Ihr seid eine sehr liebe und tolle Klasse, ich bedauere, dass vier meiner Schüler unsere Klasse verlassen. Da wir morgen schönes Wetter bekommen, haben wir einen interessanten Lehrgang vor. Wir haben ein Sägewerk besichtigt, deshalb wollen wir unsere Wälder ansehen. Ich war gestern Abend bei einem Bauer, der viel Wald besitzt und der am Dienstag einige Bäume fällen möchte. Ich fragte ihn, ob ich mit meiner Klasse zusehen kann. Deshalb gehen wir am Dienstag zum Seiler-Hof und schauen zu, wie Bäume gefällt werden. Bitte denkt mal nach, wie sehr Holz unser Leben bestimmt.“ Rosa meldete sich und sagte: „Ich habe gehört, der junge Seiler hätte eine Frau vergewaltigt.“ Wir unterhielten uns darüber und auch was eine Vergewaltigung ist. Frau Kofer sagte: „Wisst ihr, es kann sein, dass Walter Seiler das getan hat, aber seine Mutter und seine Schwester sind sehr nett, sie sollten nicht unter dem Gerücht leiden. Vielleicht ist Walter Seiler ein bösartiger Mensch. Vielleicht ändert er sich, vielleicht ist es nur ein Gerücht, wir wissen es nicht. Von Seilers, ist es nicht weit zu Gerners, dort können wir wieder am Brunnen sitzen und vespern. Also morgen gute Schuhe anziehen, Vesper und was zu trinken mitnehmen, bitte sagt euren Eltern, es könnte später werden. Es war schönes Wetter, ich hatte meinen Brotbeutel dabei. Lindtraud hatte für mich Vesper mitgebracht. Als Getränk hatte ich Wasser in einer Feldflasche. Meist war unser Quartett zusammen, es gefiel mir bei den Mädchen, sie unterhielten sich anders als Jungs und waren nicht so angeberisch. Linde und ich hatten unsere Schleuder mitgenommen. Frau Kofer sagte: „Wenn ihr mit der Schleuder schießen wollt, müsst ihr bitte vorausgehen, damit niemand getroffen wird.“ Erhard und Klaus fanden die Schleuder von Linde nicht schlecht und fragten: „Linde lässt du uns mal damit schießen?“ Linde zeigte auf einen Baum und sagte: „Den treffe ich.“ Klaus sagte: „Wenn du triffsch, kriegsch mei Brausepulver.“ Linde nahm einen Stein und schoss. Man hörte, wie der Stein mit einem „bing“ den Baum traf. „Respekt“, sagte Klaus, „aber wahrscheinlich ein Zufall.“ Linde traf noch zweimal. Klaus gab ihr sein Waldmeister-Brausepulver. Klaus versuchte es ebenfalls und traf nicht. Ich gab Erhard meine Schleuder, der Gummi war dicker und der Stein bekam mehr Wucht. Erhard traf mit 5 Schuss nur einmal. Er sagte: „Wenn die Weiber so weiter machet, no müsset mir eines Tages Kinder kriege und Putzen und Kochen und Waschen und die Weiber gehn in d’ Fabrik und machet Uhren, Fahrräder und Autos.“ Rosanna sagte: „Du könntest putzen und Geschirr spülen, aber kochen könntest nicht und es würde dir niemals gelingen, ein Kind zu bekommen. Also braucht man solche Männer wie dich nicht mehr. „Aber i kann Kinder mache“, sagte Erhard. „Aber wer will von dir ein Kind, wenn ich von dir eines bekäme, würde ich abtreiben.“ „Du“, sagte Erhard, „des isch verboten.“ Rosanna antwortete vorausschauend: „Es ist verboten, weil Männer Gesetze machen und keine Ahnung haben, aber du wirst sehen, eines Tages machen Frauen Gesetze, dann wird Abtreibung erlaubt.“ Linde gab Rosa ihre Schleuder, die sportliche Rosa war enttäuscht, weil sie nicht traf. Linde zeigte es ihr nochmals, sie traf wieder nicht. Sie fragte: „Linde, woher hasch du die Schleuder?“ Lindtraud sagte: „Ha, vom Louis.“ Rosa sah mich an und fragte: „Hast du die wirklich selbst gemacht? Wenn du mir eine machst, darfst du dir von mir was wünschen.“ Ich sagte: „Rosa, morgen schenke ich dir eine.“ Erhard fragte: „Louis, was wünschst du dir von ihr?“ „Das sage ich ihr, wenn sie die Schleuder bekommt, aber ich sage es doch nicht dir.“ Antwortete ich und gab an als ich sagte: „Erhard, siehst du die alte Birke da vorne, die treffe ich.“ Ich schoss und man hörte wie der Stein traf, ich zeigte es ein zweites Mal und „bing“, traf der Stein wieder den Baum. Frau Kofer wollte es ebenfalls probieren, ich gab ihr meine Schleuder und „bing“, hörte wir, wie der Stein die Birke traf, sie zielte nochmals und traf wieder. Rosa hatte zugeschaut. Ich gab ihr meine Schleuder und „bing“, hörte man wie der Stein die Birke traf. Frau Kofer sagte zu Erhard: „Wahrscheinlich musst du nicht mehr lange warten, bis Frauen Gesetze machen und Gesetze ändern. In eurer Generation wird sich vieles ändern und manche Jungs müssen sich umstellen. Schaut, unsere Landschaft, so wie sie jetzt aussieht, wurde ausschließlich von Menschen angelegt. Unsere Wälder wurden von Menschen angelegt, sie hegen und pflegen die Wälder. Wiesen sind angelegt, Felder werden gepflügt, gesät und geerntet. Es gibt keine wilden Kühe und keine Wildpferde mehr. Alles ist bei uns kultiviert. Der Schwarzwald wurde mit schnell wachsenden Bäumen, nämlich weitgehend mit Fichten bepflanzt, um Holz zu verkaufen. Das kauften die Holländer für Ihre Häuser und Schiffe. Es wurde mit riesigen Flößen erst die Kinzig, dann den Rhein hinunter bis nach Holland geflößt und dort verkauft. Viele Holzfäller und Flößer kamen damals ums Leben, denn das Flößen war eine gefährliche Arbeit.“ Inzwischen waren wir beim Seiler-Hof angekommen. Einer der beiden Rottweiler Hunde lag an der Kette und kam zu Linde die er kannte, sie streichelte ihn. Er beschnupperte sie, vielleicht wollte er wieder Knochen. Linde hielt ihn am Halsband fest. Frau Kofer klopfte. Walters Schwester kam aus dem Haus. Im Gegensatz zu ihrem Bruder, sah sie mit ihren roten Haaren hübsch aus, sie war siebzehn und ein wenig schüchtern. Sie sagte: „Frau Kofer, darf ich sie begleiten, mein Vater und mein Bruder sind im Wald und fällen Bäume, sie würden sie kaum finden. Frau Kofer fragte sie nach ihrem Namen und sagte: „Erna hast du Schmerzen im Bein, du hinkst ein wenig“. „Ich bin hingefallen“, sagte sie schnell. „Zeig mal“, sagte Frau Kofer. Erna hatte einen riesigen blauen Fleck am Oberschenkel. Als wir in Wald kamen, hörten wir das Geräusch der Äxte, dann hörte man das Geräusch einer Säge. -Mit heutigen Kettensägen ist das Fällen von Bäumen einfacher und nicht mit damals zu vergleichen, heute hört man den Lärm von Motorsägen, oder den Krach einer riesigen Maschine, die ein Mensch bedient und Bäume zersägt, entastet, entrindet und am Wegrand aufschichtet.- Um damals einen Baum zu fällen war es ideal, wenn zwei Männer mit der Axt im Takt Holzspäne aus dem Stamm schlugen, dann nahmen beide eine Baumsäge, die jeder zu sich her zog, deshalb mussten Holzfäller zu zweit sein. Irgendwann war der Stamm soweit durchgesägt, dann wurde ein Keil in Stamm getrieben, bis der Baum krachend und stöhnend umfiel. Es gab keine Maschinen, die Äste wurden mit der Axt entfernt. Dann wurde der Baum mit einem etwa 50 cm langen, halbrunden Messer, das an jedem Ende einen Griff hatte, geschält. Die Stämme wurden meist von Kaltblütern aus dem Wald gezogen und am Wegrand aufgeschichtet. Zwei Männer luden sie auf ein Langholzfahrzeug und brachten sie zum Sägewerk. Wir hörten, wie ein Baum krachend umstürzte. Erna rief ihren Vater, der mit seinem schrecklichen Sohn aus dem Wald kam. Der alte Seiler sagte: „Ihr seid die erste Schulklasse, die uns besucht um zu sehen, wie und warum Bäume gefällt werden. Leider müssen im Wald Bäume gefällt werden, nicht nur, weil wir Bauern Geld brauchen, sondern damit Bäume nicht zu dicht stehen, sonst nehmen sie sich gegenseitig Licht und Sonne weg. Wisst ihr, der gesündeste Wald ist ein Mischwald, der aus verschiedenen Baumarten besteht.“ Frau Kofer fragte: „Herr Seiler, dürfen die Kinder meiner Klasse mal zusehen, wie sie und ihr Sohn einen Baum fällen?“ Herr Seiler sagte: „Wir müssen am Waldrand einen fällen, den fällen wir jetzt. Im Wald, wo Bäume oft unberechenbar fallen, wäre es für ihre Klasse zu gefährlich.“ Herr Seiler zeigte uns am Waldrand eine riesige Fichte, die er fällen möchte. Es gefiel mir, wie der Seiler-Bauer, dem Baum sagte: „Mein Baum, du bist eine meiner schönsten Fichten, dich hat mein Großvater gepflanzt, ich bedaure, dass wir dich fällen müssen. Ein Zimmermann braucht deinen Stamm für das neue Dach eines Bauernhofs, es wird dir dort sicher gefallen. Ich danke dir und dem Herrgott, dass du so schön und gerade gewachsen bist.“ Wir bildeten einen Halbkreis und schauten den beiden Seiler-Bauern zu. Wir waren weit genug entfernt, dass der Baum uns beim fallen nicht treffen konnte. Der Seiler wollte Erna heimschicken. Frau Kofer sagte: „Lassen sie Erna noch eine Weile bei uns. Sie ist durch ihre Verletzung beim Laufen behindert. Wenn sie mit uns zurückgeht, kann ich sie stützen. Die Verletzung ist eigenartig, vielleicht sollte Erna einen Arzt aufsuchen. Die Verletzung sieht aus, als hätte ein Pferd, eine Kuh, oder ein Mann sie getreten.“ Die beiden Seiler Bauern holten ihre Äxte und schlugen im Takt große Späne aus dem Baum, dann nahmen sie ihr Baumsäge und sägten gleichmäßig. Danach schlugen sie große Keile in Stamm, bis die Fichte krachend und stöhnend umfiel. Frau Kofer erklärte uns, wie das Alter der Bäume durch Ringe im Stamm bestimmt werden kann. Frau Kofer bedankte sich bei den beiden Seilers und sagte: „Es hat mich sehr gefreut, dass meine Klasse gesehen hat, wie zwei Männer einen riesigen Baum fällen können. Herr Seiler es gefiel mir besonders, dass sie dem Baum erklärt haben, warum sie ihn fällen müssen. Vielleicht finden sie die Liebe zu ihren Bäumen und ihrem Wald, auch zu Menschen. Es wäre schön, wenn sie ihrem Sohn diese Liebe ebenfalls näher bringen.“ Wir gingen zum Vespern zu Gerners und saßen um den Brunnen, als der Gerner und seine Frau mit ihrem neuen Traktor nach Hause kamen. Der Gerner schenkte uns einen großen Krug mit frischem Apfelmost, der süß war und noch keinen Alkohol enthielt. Er gab uns fünf Gläser und sagte: „Ich denke dass einige von euch aus eim Glas trinke könnet, denn i han keine vierzig Gläser.“ Wir bedankten uns bei Lindes Papa. Als ich mein Glas an Erhard weiterreichte, fragte er: „Louis, wieso sagsch du zu dem Bauer Gernervater, i han denkt dein Vater wär tot?“ Linde sagte: „Erhard, wenn i zu dir sage dät, du wärsch ein Ochs, dann hät ich den beleidigt, weil mein Ochs gescheiter ist als du. Deshalb kann i dir des nit erkläre.“ Erhard lachte hämisch und sagte: „Ihr Baure un dr Louis hän halt a weng ein Vogel, euch gfällt des, wenn so ein Bauer mit seim Baum schpricht, wenn er ihn fällt. Da lachet sich ja eure Hühner z' dot.“ Unsere Lehrerin hatte das Gespräch gehört und sagte: „Weißt du Erhard, es gibt Menschen, die lieben ihre Tiere, ihre Bäume und die Natur. Mich hat es beeindruckt wie der Bauer mit seinem Baum sprach. Hast du mal gesehen, wie sich Sonnenblumen der Sonne zuwenden und sich dabei drehen, weil sie ihre Wärme und ihr Licht brauchen. Pflanzen und besonders Bäume sind Lebewesen. Ich weiß, dass die schöne Fichte, den Seiler Bauer gehört und verstanden hat. Wahrscheinlich versteht ein Ochse oder eine Kuh wenn Linde mit ihnen spricht. Erhard, wenn du manches nicht verstehst, solltest du tolerant sein und dich nicht über Dinge lustig machen, die du nicht verstehst. Linde, du kannst natürlich zu Hause bleiben.“ Ich sagte leise: „Linde, was du zum Erhard gesagt hast, war klasse, ich würde dich am liebsten in Arm nehmen, aber das sieht doof aus, wenn alle uns zusehen. „Louis, komm schnell mit“, sagte sie, „ich muss dir noch was zeigen.“ Hinter der Tür küsste sie mich zum Abschied. Auf dem Rückweg sah ich an einem Haselnussstrauch eine perfekte Astgabel. Ich sagte: „Rosa, bitte warte auf mich, ich klettere schnell hoch, die Astgabel gibt eine perfekte Schleuder für dich.“ „Bitte“, sagte Rosanna, „gib mir dein Messer, ich möchte gerne die Astgabel selbst holen.“ Rosa bewunderte mein Taschenmesser, sie schnitt die Astgabel ab und gab sie mir. Ich zeigte ihr, wie lang die einzelnen Enden sein müssten, um eine perfekte Schleuder zu fertigen und wie in die Gabelenden eine Kerbe geschnitten wird. Ich sagte: „Rosa, jetzt brauche ich nur noch die Gummis und das Leder. Ich werde für dich die gleichen Gummis nehmen, wie bei meiner Schleuder. Sie fragte: „Woher hast du die Gummistreifen?“ Ich erklärte es ihr leise. Als Erhard mein Taschenmesser sah, sagte er: „Da sagt man, so Witwen hätten wenig Geld und dann sehe ich, dass ihr Sohn s' teuerschte Taschenmesser hat.“ Ich sagte: „Erhard, du bisch so ein blöder Sack, das Messer hat mir meine Patin geschenkt. Aber eigentlich geht es dich wirklich nichts an. Du hast auch ein Messer und kannst dir eine Astgabel schnitzen.“ Erhard sagte: „Aber i han keine solche Gummis.“ Ich antwortete: „Wenn du nit immer so bösartig wärsch, no könntsch mi frage, ob i dir zwei schenken könnt,.“ Erhard war leise geworden und sagte: „Weisch, manchmal bin ich neidisch und bösartig, aber ich versuch, dass wir vor den Ferien gut miteinander auskommen. Kasch du mir wirklich zwei solche Gummis besorgen.“ Als wir in der Schule waren, wartete Rosa bis wir alleine waren. Sie sagte zu Frau Kofer: „Ich hab mit Louis so lange nicht geschmust, kann ich mit ihm zu ihnen kommen, sonst müssen wir wieder in die Kirche gehen.“ Frau Kofer lachte: „Rosa das ist Erpressung, du kannst mit Louis natürlich zu mir kommen, ich verstehe dich, denn die letzten Male ist unser Förderkurs ausgefallen.“ Als wir bei Esther in der Wohnung waren, sagte Rosa: „Louis, zieh dich bitte aus, ich muss mit dir kuscheln, weil ich süchtig wurde.“ Madame sagte: „Ich will euch nicht beeinflussen, aber Rosa, lass dir Zeit, dann du bist viel länger im Paradies.“ Wir kuschelten und schmusten über eine Stunde. Dann nahm ich mir von den Schleudergummis welche mit. Ich steckte die Gummilösung ein, wickelte ein Stück Draht auf und schnitt etwas von dem Leder ab. Wir bedankten uns bei Madame und verabschiedeten und küssten uns auf der Treppe. Ich sagte: „Rosanna, wenn ich dich heute nicht begleite, kann ich dir morgen deine Schleuder mitbringen.“ Dann rannte ich nach Hause und erzählte meiner Mutter, was wir heute in der Schule gemacht hätten und was Frau Kofer zum Seiler sagte. Ich fertigte die Schleuder für Rosanna an und schnitzte in die dunkelbraune Rinde Verzierungen. Ich freute mich, dass ich einen Wunsch frei hatte. Für die zwei Gummis die ich Erhard versprochen hatte, nahm ich Schläuche von PKW-Reifen, damit er nicht so weit schießen konnte. Linde konnte inzwischen mit der Schleuder sehr gut schießen und stärkere Gummis von LKW-Schläuchen spannen. Meiner Mutter sagte ich, dass ich mit Hartmut noch etwas im Sägewerk aufräumen müsste und rannte in Wald, um nach einer schönen Astgabel zu suchen. Ich fand eine passende und fertigte für Linde eine zweite Schleuder an, in die dunkelbraune Rinde schnitzte ich ihren Namen und Sterne ein. Meine Mutter meinte, es wäre Zeit ins Bett zu gehen.

Am Mittwochvormittag sagte Frau Kofer, in der Schule: „Ich habe eure Zeugnisse fast fertig, und werde heute einige Schüler und Schülerinnen, mündlich prüfen, ob ich ihre Noten verbessern kann. In unserer Klasse waren einige Schüler, die älter waren, als dies unserem Klassendurchschnitt entsprach. Wir waren am Ende der fünften Klasse und schrieben das Jahr 1952, normalerweise waren wir im Alter zwischen elf und zwölf. Einige Flüchtlingskinder, hatten durch Flucht und Vertreibung längere Zeit die Schule versäumt. Wir hatten einen Schüler, er hieß Reiner Matuski und war bereits vierzehn. Im Diktat hatte er oft 30 Fehler, er war ein ruhiger und zurückhaltender Schüler, der selten seine körperliche Überlegenheit ausspielte. Er hatte einen eigenartigen Dialekt und sprach grammatikalisch oft falsches Deutsch, genauso falsch schrieb er Aufsätze. Rechnen konnte er gut. Er sagte er wäre aus dem heutigen Polen. Sein Vater und sein großer Bruder starben im Krieg oder auf der Flucht. Er war größer als wir, hatte einen leichten Bart und wohnte mit seiner Mutter in einer kleinen Wohnung im Unterdorf. Ein Mädchen, Katharina Warlau war ebenfalls vierzehn. Sie sagte: „Ich bin Donauschwäbin aus Ungarn, sie glich eher einer Zigeunerinn, wie sie manchmal durch unser Dorf zogen. Damals waren „Zigeuner“ keine Schimpfworte. Katharina sah erwachsen aus, hatte dunkle Augen, schwarze, lange Haare, die fast ihren Rücken bedeckten, manchmal hatte sie einen Zopf. Am besten gefiel sie mir, wenn sie ihre Haare zu einem Knoten geflochten hatte. Sie war größer als wir und sprach gut Deutsch ihr Dialekt klang nicht schwäbisch. Rechnen konnte sie sehr gut. Sie hatte Lücken in Biologie, sowie in Natur- und Heimatkunde. Katharina hatte keine Mutter mehr, aber eine kleine Schwester. Ihr Vater kam nach der Pause, ohne anzuklopfen ins Klassenzimmer, er meinte, Frau Kofer hätte seine Tochter ungerecht behandelt und fing Streit mit unserer Lehrerein an. Frau Kofer redete sachlich mit ihm, er wurde immer aggressiver, bis er ausflippte und sie am rechten Arm festhalten wollte. Sie gab ihm mit der linken Hand eine schallende Ohrfeige und trat ihn mit ihrem rechten Fuß gegen sein Schienbein. Er schaute sie fassungslos und verdattert an. Sie sagte ruhig: „Herr Warlau, wollen sie dass ich sie anzeige, sie haben jeglichen Respekt vor der Lehrerin ihrer Tochter verloren, sie kommen ohne anzuklopfen in mein Klassenzimmer. Sie wollten mich vor meiner Klasse verprügeln. Geht man in dem Land aus dem sie geflohen sind, so mit Frauen um? Wie wollen sie, mit ihrem Verhalten, ihren Töchtern ein Vorbild sein?“ Herr Warlau war verstört und entschuldigte sich. Frau Kofer sagte: „Herr Warlau, ich habe immer am ersten Dienstag eines Monats in diesem Klassenzimmer um 14:00 Sprechstunde. Sie können sich mit mir in meiner Sprechstunde unterhalten und wenn sie sie sich wie ein höflicher Mann benehmen, kann ihre Tochter gerne dabei sein. Wenn sie sich allerdings, so wie heute, wie ein Fellache benehmen, dann lassen sie ihre Tochter zu Hause, damit sie nicht den Respekt vor ihrem Vater verliert. Wenn sie möchten, kommen sie nächsten Dienstag in meine Sprechstunde. Bitte verlassen sie jetzt mein Klassenzimmer.“ Herr Warlau verließ leise das Klassenzimmer. Katharina meldete sich und fragte: „Frau Kofer, kann ich nachher alleine mit ihnen sprechen?“ Frau Kofer sagte: „Katharina, natürlich kannst du mit mir reden. Alle meine Schüler können jederzeit mit mir reden.“ Mir tat Katharina leid, ich hatte keinen Vater mehr und konnte mir vorstellen, wie schwierig es ist, wenn man keine Mutter hat. Als ich Herrn Warlau sah, dachte ich, er wäre noch sehr jung, Katharina war zwei Jahre älter als ich. Ich wusste, dass ich das Alter von Menschen schätzen konnte und fragte: „Katharina, wie alt ist dein Vater?“ Sie fragte: „Warum interessieren es dich?“ Ich antwortete: „Ich glaube, dein Vater ist noch nicht mal dreißig.“ Ich bemerkte, dass Katharina unsicher wurde. Sie sagte: „Louis, mein Papa ist 32 als ich geboren wurde, war er achtzehn. Bist du jetzt zufrieden?“ Als Herr Warlau ging, sagte Frau Kofer: „Ich bedaure, dass ihr die Szene erlebt habt. Katharina hat sich wohl über mich geärgert und hat mit ihrem Papa gesprochen. Sicher war er zornig und wollte seiner Tochter helfen. Man muss bei Menschen, die schreckliche Erlebnisse im Krieg und auf der Flucht hatten, manches entschuldigen. Vor allem kann unsere Katharina nichts dafür, bitte seid unverändert nett zu ihr. Wenn ihr euch von mir, oder in unsrer Schule, ungerecht behandelt fühlt, dann redet bitte mit mir. Wir wollen mit unserem Unterricht fortfahren.“ Sie stellte an Schüler, die auf schlechten Noten standen einige mündliche Fragen und schrieb sich Noten in ihr Buch. Sie wollte ihren Schülern das Zeugnis und die Schule nicht vermiesen. Katharina stand in der großen Pause alleine im Schulhof und lehnte sich an das Geländer. Frau Kofer hatte Pausenaufsicht und sagte zu Rosanna und mir: „Geht bitte zu Katharina und unterhaltet euch mit ihr.“ Rosanna ging mit Lindtraud zu ihr, Reinhild und ich kamen nach. Ich sagte: „Katharina, ich weiß nichts von dem Land aus dem du kommst, kannst du uns davon erzählen.“ Katharina antwortete: „Es ist eine lange Geschichte, meine Ururgroßeltern waren Bauern mit Kühen und Pferden, so wie Lindes Eltern. Sie lebten in der Nähe der Donau, bei uns war es großer Fluss, der im Schwarzwald, bei Donaueschingen entspringt. Meine Ururgroßeltern kamen aus der Gegend von Aalen. Als in Österreich Maria Theresia regierte, versprach sie Menschen, die nach Ungarn, Jugoslawien oder Rumänien umsiedeln wollten, fruchtbares Land an der Donau. Es war im Jahre 1760, als meine Vorfahren von Ulm aus, mit großen Booten über Budapest zu ihrem von der Kaiserin versprochenen Land kamen. Die großen Boote wurden als „Ulmer Schachtel“ bezeichnet, denn die Boote hatten keinen Motor und schwammen mit der Strömung. Die Reise dauerte drei bis vier Wochen. Die erste Zeit war für meine Vorfahren schrecklich. Das Land, das die Kaiserin versprochen hatte, war sumpfig und musste trockengelegt werden. Meine Großeltern erzählten, dass es damals den Spruch gab: „Die Ersten fanden den Tod, die Zweiten lebten in Not und erst die Dritten hatten Brot.“ Die Donauschwaben, die in Jugoslawien, Ungarn und Rumänien angesiedelt wurden, waren fleißig und wurden später wohlhabend, sie hatten 20 ha Land bekommen. Es gab das freie Bauerntum im damals königlichen Österreich-Ungarn und meine Urgroßeltern wurden wohlhabend. Der Donauraum war zu einer fruchtbaren Tiefebene geworden und wurde als Kornkammer Europas bezeichnet. Es wurde Weizen, Roggen, Gerste, Mais, Hanf, Zuckerrüben und Tabak angebaut. Die Donauschwaben lebten als Siedler mit ihren Nachbarn, den Serben, den Ungarn, den Slowaken und den Rumänen in guter Nachbarschaft friedlich zusammen. Wenn der schreckliche Hitler den Krieg nicht begonnen hätte, würden wir heute noch am Ufer der schönen Donau leben.“ Ich sagte: „Katharina du hast uns eine interessante Geschichte erzählt, es ist wirklich tragisch, dass ihr alle, wegen des Kriegs, den Hitler gegen die Welt geführt hat, aus eurer Heimat vertrieben wurdet.“ Als wir nach der Pause in unserem Klassenzimmer saßen, meldete ich mich und sagte: „Frau Kofer, in der Pause hat uns Katharina erzählt, woher sie kommt und wie es in ihrer Heimat, an der Donau war. Es wäre interessant, wenn sie es unsrer Klasse erzählen würde.“ Frau Kofer fragte: „Katharina, möchtest du uns deine Geschichte erzählen? Möchtest du dich vor die Klasse stellen, oder lieber auf meinen Stuhl sitzen?“ Katharina stellte sich an die Tafel und erzählte, sie nahm eine Kreide und zeichnete das Boot, das man, wie sie sagte „Ulmer Schachtel“ nannte. Sie zeichnete eine Landschaft mit einem Bauernhaus und einem sehr breiten Fluss, über den eine Brücke führte. Sie erzählte: „In meiner Heimat sah es so ähnlich aus. Leider habe ich jetzt keine Heimat mehr und wünschen mir, dass ich mit meinem Papa und meiner Schwester, in eurem schönen Schwarzwald eine neue Heimat finde.“ Lindtraud flüsterte: „Du Louis, die tut mir richtig leid.“ Sie hatte Tränen in ihren Augen, ich gab ihr mein Taschentuch. Katharina hatte ein schönes Bild an die Tafel gezeichnet. Frau Kofer sagte: „Katharina, du hast uns eine interessante Geschichte sehr gut erzählt, jetzt kann ich dir eine eins in Deutsch geben. Du hast uns nicht nur eine Geschichte erzählt, du hast auch ein sehr schönes Bild gemalt. Ich gebe dir meine Farbkreide, damit du dein Bild anmalen kannst. Bitte unterhaltet euch zehn Minuten leise. Ich hole meinen Foto und fotografiere Katharinas Bild.“ Während wir Katharina zusahen, wie sie Menschen in ihr Bild zeichnete und es anmalte, unterhielten wir uns leise. Als Frau Kofer kam, war das Bild fast fertig. Unsere Lehrerin fotografierte Katharine mit ihrem Bild an der Tafel. Sie sagte, ich möchte euch einige Fotos von eurer Klasse schenken. In der nächsten Pause fragte ich: „Katharina möchtest du am Samstag mit uns Eisenbahn spielen?“ Rosa, Lindtraud und Reinhild erklärten ihr, wo das Sägewerk ist. Katharina sagte: „Wenn ich mitspielen darf, komme ich gern am Samstag.“ Wir bemerkten, wie sie sich freute, weil niemand über ihren Vater sprach. Sie fragte: „Was machen wir, wenn es regnet?“ Rosa antwortete: „Bisher hat es noch nie geregnet, wenn wir gespielt haben, wenn es regnen sollte, kommst du trotzdem, dann spielen wir im Sägewerk.“ Katharina sagte: „Ich habe bei unserem Lehrgang erstmals ein Sägewerk gesehen, in meiner Heimat gab es keine Wälder und keine Sägewerke, ich danke euch, dass ich mitspielen darf.“ Nach dem Essen, war ich bei Hartmut und sagte: „Wir würden gerne am Samstag wieder Eisenbahn spielen, du kannst d‘ Angelika fragen, ob sie mitspielen will.“ Hartmut sagte: „Das passt, weil mei Vater am Samschtig nit schafft.“ Ich fragte: Bist du mit Angelika noch befreundet, oder hat deine Mutter was dagegen?“ Hartmut lachte und sagte: „Weisch Louis, mei Mutter erzählt nie wieder solche Gschichten, weil sie sich so blamiert hat.“ Ich beeilte mich und kam trotzdem etwas zu spät zum Förderunterricht. Madame sagte streng: „Schau Lus, du bist jetzt wieder zehn Minuten zu spät und hast uns warten lassen. Du hast sicher wieder eine gute Ausrede, die du uns nachher erzählen wirst. Du ziehst dich sofort aus und setzt dich an deinen Platz. Wir schauen auf die Uhr und wenn du dich gesetzt hast, wissen wir, welche Strafe wir dir zumuten. Deine Kleidung muss im Schlafzimmer aufgeräumt sein und auf dem Bügel im Schrank hängen.“ Ich zog mich rasch aus, hing meine Kleider auf den Bügel und setzte mich an Tisch. Ren sagte: „Es ist jetzt genau zwei Uhr und achtzehn. Lus ist achtzehn Minuten zu spät gekommen.“ Madame sagte: Wir schenken dir drei Minuten. Für diese viertel Stunde, darf jede von uns eine viertel Stunde mit dir tun was sie will. Damit du dich darauf einstellen kannst sage ich dir, dass wir dich mit erhobenen Armen an Pranger stellen und dir die Augen verbinden und deine Nase mit Watte verschließen, damit du nicht riechst, wer mit dir spielt. Du wirst hören, wie mein Wecker tickt und nach jeder viertel Stunde wechseln die Kleeblattmädchen. Ich bin gespannt, wie du die Zeit am Pranger schätzen wirst. Es bleibt von deinen fünf Sinnen, nur noch das Hören und das Schmecken übrig. Für die Aufnahmeprüfung zum Gymnasium braucht ihr nicht lernen, ich bin sicher, dass ihr sie problemlos besteht. Wir gehen den Ferien entgegen und können bei den Förderkursen spielen. Ich gebe euch noch von meinem Gsäls zu trinken.“ Damit goss sie uns ein Glas Himbeerlikör ein, das wir uns teilten. Ich glaube Ros trank am meisten. Mir wurden im Schlafzimmer die Augen verbunden und meine Hände und Füße festgebunden. Ich stand mit gespreizten Beinen und mit nach oben gezogenen Armen im Schlafzimmer. Madame schob mir einen Wattepfropfen in die Nase. Ich fühlte, wie jemand vor mir stand und die Arme um mich schlang. Ich sollte raten wer es war. Ich spürte Lippen auf meinem Mund und die Zunge in meinem Mund. Ich fragte: „Bist du Ren?“ Sie drückte mein Geschlecht und fragte: „Woher weißt du das?“ Ich schrie. Madame sagte: „Sei vorsichtig, du kannst seine Schmerzen nicht abschätzen.“ Ren spielte schmerzhaft mit mir bis endlich der Wecker klingelte. Als ich zwei Schläge auf den Po bekam konnte ich nicht erraten wer es war. Ich wurde umarmt, mein Penis durfte in eine warme Scheide eintauchen. Ich erriet Ros, die mich küsste und mich sanft ins Ohr biss. Mein Penis war in ihrer Scheide, als sie mit meinen Bällen spielte. Als eine weitere viertel Stunde um war, sagte Madame, du musst ihn ablecken, denn Lin möchte einen sauberen Sklaven. Ros lachte als sie meinen Penis in Mund steckte. Madame sagte zu ihr: „Nicht zu lange, sonst hat Lin nichts von ihm“ und zog Ros weg. Lin sagte zu mir: „Du brauchst nicht mehr zu raten, ich befreie deine Nase von der Watte. Lin küsste mich und ließ mir ihren Speichel in den Mund fließen, sie spielte mit meinem Ding und drückte ihre Muschi dagegen, sie bewegte sich und flüsterte mir ins Ohr: „Komm nicht zu früh.“ Leise flüsterte sie: „Jetzt darfst du.“ Als der Wecker klingelte, schimpfte Madame: „Lus, es war nicht ausgemacht, dass du am Pranger ins Paradies darfst.“ Sie entfernte meine Augenbinde und holte eine kleine Schüssel und einen Krug. Sie sagte zu Lin, halte bitte die Schüssel zwischen seine Beine. Mit dem Krug goss sie mir heißes Wasser über mein Geschlecht. Ich stieß einen Schrei aus. Madame hielt mir den Mund zu. Sie verband erneut meine Augen und sagte, du wirst etwas Neues kennenlernen. Ich hörte und roch wie ein Streichholz angezündet wurde und bekam Angst, als Madame sagte: „Öffne bitte deinen Mund.“ Ich wollte nicht, als sie meine Bälle drückte und öffnete meinen Mund. Sie schob Lin's Schlüpfer in Mund und sagte: „Ren, ziehe seine Vorhaut zurück und halte bitte die Schüssel, falls etwas daneben tropft. Ich spürte einen brennenden Schmerz als etwas Heißes auf meinen Penis tropfte. Ich roch die brennende Kerze. Als der Wecker klingelte sagte Madame: „Mein lieber Schatz, du warst tapfer und hast Schmerzen, ohne Geschrei ausgehalten. Das hat Lob verdient.“ Mit Kerzen und Wachs experimentieren wir in Zukunft öfters. Es schmerzt, aber da es nicht zu heiß wird, gibt es keine Brandblasen. Ich möchte einige Fotos von deinem roten Geschlechtsteil machen, die rote Kerze hat dein Geschlecht verfärbt. Wenn ich jetzt fotografiere, würde es mir gefallen, wenn ihr Mädchen mit euren Fingernägeln das Wachs von seiner Haut entfernt.“ Ich sagte: „Ich wurde für meine Unpünktlichkeit bestraft und möchte gerne erzählen, warum ich zu spät kam. Ros hat sich eine Schleuder gewünscht, die ich ihr heute mitbringe und ich war bei meinem Freund Hartmut, weil wir am Samstag Eisenbahn spielen möchten.“ Ros fragte: „Hast du mir schon die Schleuder mitgebracht? Wenn ich es gewusst hätte, wäre ich lieb zu dir gewesen, ich freue mich auf unser Eisenbahnspiel am Samstag. Darf ich die Schleuder sehen?“ Ich holte sie aus meiner Hose, die auf dem Kleiderbügel hing und zeigte sie ihr. Linde schaute sie an und sagte: „Die isch schöner als meine. Wenn i des gwißt hät, wär i nit so lieb zu dir gwe.“ Madame lachte und sagte: „Lin, jetzt bist du dran, denn du hast fürchterlich alemannisch gesprochen.“ „Des isch mir jetzt Scheißegal, denn der hat für d' Ros, in die Schleuder no ihre Anfangsbuchstabe on Verzierunge gschnitzt.“ Ros umarmte mich und sagte: „Ich würde sie am liebsten ausprobieren.“ Madame antwortete: „Ros, ich weiß, dass du damit schießen kannst, hier hast du eine Stahlkugel und dort steht ein Baum, wenn du mit der Kugel den Baum nicht triffst, richtet die Kugel vielleicht Schaden an, dann müssen wir dich bestrafen. Willst du trotzdem deine Schleuder testen.“ Ros nahm die Schleuder und legte die Kugel ins Leder, spannte sie, schoss und bing, traf sie den Baum. Ros sagte lachend: „Nichts mit Strafe.“ Madame sagte: „Lin, du hast gesagt, dass es dir Scheißegal wäre, also werden wir uns für dich eine Strafe ausdenken. Ich glaube, dass du uns ebenfalls eine Stunde am Pranger schenkst, oder möchtest du lieber auf das Peinpferd sitzen.“ Lin sagte: „Lieber am Pranger.“ Ich sagte: „Madame, ich möchte Lin vorher auch etwas schenken.“ Ich holte die neue Schleuder und gab sie Lin. Sie schaute ihr Geschenk an und aus einem Auge kullerte eine Träne. Sie schlang ihr Arme um mich und sagte: „Wenn du mir die Schleuder gleich gegeben hättest, würde ich nicht bestraft, dann hätte ich nicht alemannisch gesprochen, dafür knutsche ich dir einen Fleck an Hals.“ Leise flüsterte sie: „Ich mag dich, und ich danke dir für die schöne Schleuder. Ich möchte sie ebenfalls ausprobieren.“ Madame sagte: „Für dich gilt das Gleiche, wenn du nicht triffst, bestrafen wir dich.“ Lin lächelte, nahm die Stahlkugel, spannte ihre Schleuder und verfehlte knapp den Baum. „Scheiße“ sagte Lin. Madame fasste Lin im Genick und sagte: „Liebe Lin, ich freue mich, dass wir dich bestrafen und habe mir etwas ausgedacht.“ Sie band ihre Füße an den beiden Ringen fest und die Hände an den unteren Stäben der Kletterwand, dann zog sie eine breite Binde oberhalb ihres Pos durch, die sie gleichzeitig durch die Ringe zog. Lin war an Händen und Füßen gefesselt und ihr Kreuz wurde zu einer Brücke. Es war ein reizvolles Bild. Madame sagte: „Lin, du erregst dein Lus, dass er beinahe platzt. Du bist eine geile Brücke. Ich werde dich fotografieren, es wird ein tolles Fotos. Ren hatte kaum geredet, jetzt sagte sie: „Wenn ich Lin anschaue, muss ich masturbieren, weil ich es nicht aushalte. Ros fragte: „Madame, kann ich mich mit Ren auf's Bett legen, wir halten das sonst beide nicht aus.“ Ich streichelte Lin, sie war ebenfalls sehr erregt. Madame fotografierte uns mehrmals und sagte: „Bislang waren es keine Strafen, deshalb bestrafe ich dich.“ Madame tropfte mit ihrer Kerze Lins Muschi, ihren Bauch und ihren Busen. Sie fragte mich und Ros, ob wir ihr helfen wollten. Wir wollten beide nicht. Madame bat Ros, wenigstens die Kerze zu halten, bis sie noch einige Fotos hätte. -Der Gedanke erschreckt mich heute noch, wie wir uns damals von unserer Lehrerin manipulieren ließen. Nach jedem Lob von Madame fand ich mich positiv gestimmt. Keiner und keine von uns, hat nachgedacht und bemerkt, dass wir ihr hörig waren. Unsere bewunderte Lehrerin war für uns fast heilig. Sie ermöglichte uns verbotene Spiele. Wir teilten mit Madame inzwischen viele Geheimnisse, die Mütter, oder Eltern nie erfahren durften. Gleichzeitig hat uns Madame mit leiblichen und seelischen Genüssen versorgt, für die wir dankbar waren und sie liebten. Wir fühlten uns von Madame beschützt und geborgen. Madame ließ uns nie im Regen stehen, nicht mal als wir mit Wühlmausschwänzen das Rathaus betrogen. Wir konnten uns immer auf sie verlassen. Sie hat Hartmut und Angelika vor einem Dorftratsch bewahrt und dafür gesorgt, dass ein, für die damalige Zeit, mächtiger, katholischer Vikar oder Dekan, versetzt wurde. Hartmuts Mutter glaubte, dass sie irrtümlich und missverständlich etwas falsch ausgelegt und weitererzählt hätte. Frau Kofer war die beliebteste Lehrerin in unserem Dorf. Sie wurde wahrscheinlich von allen Menschen in Larenbuch geachtet und alle Eltern unserer Klasse waren dankbar, dass ihre Kinder die beste Lehrerin hatten. Reinhild sagte einmal beim Mittagessen: „Ich weiß jetzt, warum die Jünger von Jesus ihre Familien verlassen haben und ihm gefolgt sind. Madame wir würden mit ihnen auch überall hingehen.“ Als Angelika auf dem Holzplatz fragte: „Warum macht sie das, ohne dass sei etwas dafür bekommt?“ Schauten wir uns an und dachten, sie macht es, weil sie uns mag. Niemand von uns hätte geglaubt, dass Madame mit uns Pläne und Hintergedanken hätte und mit unseren Fotos Geld verdiente. Als Linde in ihrer Not, sich wegen ihrer Schwester, an Madame wandte und keinen Ausweg fand, fand Madame einen Weg, der zu einer schicksalhaften und positiven Wendung führte. Lindes Eltern waren zufrieden, denn sie wussten nichts von Gerdas Vergewaltigung. Gerda hatte Freude an ihrem Beruf und war glücklich mit ihrer Chefin. Esther ersparte Gerda, mit Hilfe ihrer Freundin eine Schande, die sie möglicherweise nicht überleben wollte. Gleichzeitig verpasste Esther dem schrecklichen Walter einen Denkzettel, den er sein ganzes Leben nicht vergessen würde und der ihn und Andere möglicherweise vor Schlimmerem bewahrte. Was uns besonders beeindruckte, Linde und ich waren an den Geschehnissen aktiv beteiligt. Linde unterhielt sich oft mit mir, über ihre glückliche Schwester. Ob Gerda eine lesbische Beziehung zu Tina hatte, war für uns unwichtig. Ob jemand heterosexuell, lesbisch, oder homosexuell war, hatte keinerlei Bedeutung. Der Gesetzgeber bestrafte homosexuelle Beziehungen durch den § 175. Lesbische Beziehungen gab es für den Gesetzgeber nicht. Die Seiler Geschichte hat mich als Kind tief beeindruckt. Es wurde mir bewusst, dass man in einer schwierigen Situation nicht hilflos war, sondern sich dagegen wehren und auflehnen konnte. Es wurde mir bewusst, dass man im Leben durch Aktivitäten etwas verändern oder gestalten konnte. Man musste kämpfen und sich nicht ohne Kampf in sein Schicksal fügen. Wir lernten bei Madame, dass wir gemeinsam etwas bewegen konnten. Madame bestrafte uns, wenn wir nicht pünktlich waren. Pünktlichkeit ist in meinem Leben wichtig. Wenn uns jemand erzählt hätte, Madame würde uns benutzen oder gar ausnützten, hätten wir es nicht geglaubt. Wir waren Madame dankbar und wären für sie durchs Feure gegangen.- Vor den Sommerferien war unsere Aufnahmeprüfung ins Gymnasium. Außer unserem Quartett machten noch zwei Schüler die Aufnahmeprüfung. Alma Herold und Eckhard Niep. Wir fuhren mit dem Postbus in die vier Kilometer entfernte Stadt Schailberg. Da ich, im Gegensatz zu meinen beiden Geschwistern, kein Schüler war, der mit guten Zeugnissen glänzte, hatten meine Mutter und meine Geschwister Bedenken, ob ich die Aufnahmeprüfung bestehen würde. Frau Kofer, unsere Lehrerin, sagte zu meiner Mutter: „Liebe Martha, dein Louis schafft die Aufnahmeprüfung.“ Unsere Lehrerin brachte morgens Linde zum Omnibus, sie hatte bei ihr übernachtet. Madame verabschiedete sich von ihren Schülern, schenkte jedem zwei Traubenzucker und sagte: „Wenn ihr bei einer Aufgabe nicht weiter weißt, hilft euch der Traubenzucker.“ Madame schaute mich an und sagte: „Louis, ich weiß, dass du die Prüfung bestehst. Ich glaube ganz fest an dich.“ Ich glaubte ihr und war ruhig und gelassen. Im Bus setzte ich mich neben Linde. Sie sagte zu mir: „Ich habe dir, wie immer ein Vesper mitgebracht. Ich weiß nicht, ob ich ins Gymnasium will, meine Eltern möchten, dass ich unseren Bauernhof übernehme und dafür muss ich alles wissen, was mir mein Vater und meine Mutter beibringen und nicht das ganze Zeug, was man im Gymnasium lernt.“ Reinhild, die neben Rosanna hinter uns saß sagte: „Ich möchte mit meiner Mutter unsern Laden führen, dafür muss ich Nähen lernen und alles können, was meine Mutter mir zeigt, deshalb weiß ich auch nicht, ob ich noch neun Jahre aufs Gymnasium soll.“ Rosanna sagte: „Ich weiß auch nicht, ob ich Zahnärztin werden kann, aber auf jeden Fall möchte ich ins Gymnasium, dann kann ich überlegen, was ich werden möchte.“ Vom Bus bis zum Gymnasium waren es nur wenige Meter. Es war ein großes, beeindruckendes Gebäude. Das Klassenzimmer für die Aufnahmeprüfung war ausgeschildert. Als wir ins Klassenzimmer kamen, waren einige Schüler und eine Lehrerin anwesend. Sie wies jedem von uns einen Platz zu. Wir konnten nicht nebeneinander sitzen. Wahrscheinlich dachten die Lehrer, wir würden abschreiben. Als es klingelte, kam der Direktor, er begrüßte uns freundlich und sagte: „Ich wünsche euch für die Prüfung viel Erfolg.“ Dann verabschiedete er sich. Die Lehrerin begrüßte uns ebenfalls und sagte: „Es kommt noch ein zweiter Lehrer zur Aufsicht. Wir schreiben zunächst ein Diktat.“ Das Diktat handelte von Vögeln im Winter, ich erinnere mich noch, dass ich überlegte, ob man Kohlmeise mit oder ohne h schreiben würde. Das Blatt wurde vom Aufsichtslehrer eingesammelt. Dann wurde ein Zettel mit Mathematikaufgaben ausgeteilt. Wie mit Frau Kofer besprochen, rechnete ich zuerst Aufgaben, die ich konnte. Dann beschäftigte ich mich mit einer schwierigen Dreisatzrechnung und nahm den ersten Traubenzucker, der mir half, die Aufgaben zu lösen. Ich dachte bei den Dreisatzaufgaben, die wir im Förderunterricht gerechnet hatten, an Frau Kofer und Lindtraud, die sie mir erklärten. Nach den Mathematikaufgaben, die ich ausgerechnet hatte, beschäftigte ich mich mit einer Zeichnung, auf der Räder mit Treibriemen waren, die mit Richtungspfeilen anzeigten, in welcher Richtung sich Räder und Zahnräder bewegten. Man sollte herausfinden, in welcher Richtung sich das letzte Rad drehte und ob es sich schneller als das erste Rad drehen würde. Hierbei stellte ich mir meinen Märklin Baukasten vor. Dabei erkannte ich, dass sich das letzte Rad schneller und entgegengesetzt drehte. Dann kam die Pause. Ich hätte mich gerne in der Pause mit meinem Bruder und meiner Schwester getroffen. Wir hatten unsere Pause jedoch zu anderen Zeiten und waren alleine im Schulhof. Unser Quartett unterhielt sich in der Pause. Ich fragte: „Rosanna wie hast du Kohlmeise geschrieben? Als ich erfuhr, dass man diesen Vogel mit H schrieb, war ich beruhigt. Nach der Pause schrieben wir einen Aufsatz. Ich glaube wir hatten drei Themen. Ich las meinen Aufsatz am Schluss nochmals und war zufrieden. Als wir den Aufsatz abgegeben hatten, wurde uns gesagt, dass unsere Schule eine Mitteilung bekäme, wer zur mündlichen Prüfung kommen müsste. Ich war sehr gelassen, ich dachte mündliche Prüfungen wären für mich unproblematisch, weil ich reden konnte. -Seit der ersten Prüfung in meinem Leben, weiß ich, dass ich ein Prüfungsmensch bin. Ich war bei allen Prüfungen, die ich im Leben überstehen musste, immer ruhig und gelassen und konnte, durch das gewisse Lampenfieber, Konzentration und Wissen abrufen.- Als wir im Postbus zurückfuhren, sagte Linde: „Ich glaube nicht, dass ich die Prüfung bestanden habe, ich war so aufgeregt, dass mein Kopf ganz leer war.“ Da ich schon als Kind optimistisch war, dachte ich, dass wir alle bestanden hätten. Rosanna sagte: „Ich wusste alles und habe die Prüfung sicher bestanden.“ Als ich nach Hause kam, waren meine Mutter und meine Geschwister sehr aufgeregt. Ich sagte: „Ich habe sicher bestanden.“ Ich glaube, die Aufnahmeprüfung war an einem Dienstag, denn als wir am Mittwoch zur Schule kamen erfuhr Frau Kofer, gegen Mittag wer in die mündliche Prüfung musste. Sie sagte: „Lindtraud, Reinhild, Alma und Eckhard müssen in die mündliche Prüfung. Ich weiß allerdings nicht wer die Prüfung bestanden hat.“ Als ich mittags von der Schule kam und sagte: „Ich muss nicht in die mündliche Prüfung.“ A ntwortete mein Bruder: „Dann bist du sicher durchgefallen.“ Meine Mutter, die im Elternbeirat war und den Direktor des Gymnasiums kannte, ging zur Post, um den Direktor anzurufen. Er teilte ihr mit, dass ich bestanden hätte. Er sagte meiner Mutter, er wäre überrascht, dass aus Larenbuch viele Mädchen ins Gymnasium wollten, dies sei außergewöhnlich. Meine Mutter antwortete, es hätte an unserer Lehrerin gelegen. Sie hätte die Eltern kluger und intelligenter Töchter überredet, die Aufnahmeprüfung machen zu lassen. In den 50iger Jahren, bezahlten Eltern noch Schulgeld fürs Gymnasium, deshalb meinten viele Eltern, Mädchen würden heiraten und keinen Beruf ausüben. Bei meiner Schwester war unsere Verwandtschaft entsetzt, weil meine Mutter, als arme Witwe Schulgeld für meine Schwester bezahlte. Dörte war eine gute Schülerin, die nach ihrem Abitur an der TH in Stuttgart Architektur studierte und mit Dipl. Ing. abschloss. Da es damals keine Lernmittelfreiheit gab, mussten Kinder auch teure Schulbücher und Lehrmittel kaufen.

Linde fehlte mir als Tischnachbarin, sie war mit Reinhild in Schailberg bei der mündlichen Prüfung. Rosanna fragte: „Frau Kofer, darf ich heute neben Louis sitzen. Weil Lindtraud fehlte, teilte Rosanna ihr Vesperbrot mit mir. In der Pause fragte Katharina Warlau: „Spielt ihr am Samstag Eisenbahn und darf ich mitspielen?“ Ich rannte zu Hartmuts Klasse und fragte ihn: „Hast du deinen Vater wegen Samstag gefragt?“ Er antwortete: „Wir können am Samstag schpiele, bitte frag d‘ Angelika.“ Ich schaute ihn an und er meinte: „Du weisch dass i schtotter on du weisch was letztes Mal, wegen meiner Mutter war, da kann i sie doch jetzt nit frage.“ Angelika spielte mit einigen Mädchen. Ich fragte: „Angelika wir spielen am Samstag wieder Eisenbahn, kommst du auch?“ Sie sagte: „Wenn ich darf, komme ich gerne, kommen die Mädchen von deiner Klasse auch, und warum fragt mich Hartmut nicht? Und wie war deine Aufnahmeprüfung, weißt du schon etwas?“ Ich sagte ihr: „Aus meiner Klasse kommen vier Mädels und ich glaube du weißt, dass Hartmut stottert, wenn er dich fragt. Mit meiner Prüfung hoffe ich, dass ich bestanden habe.“ Ich wollte nicht sagen, dass meine Mutter angerufen hatte. Rosanna und ich fragten Frau Kofer: „Sollen wir beide heute um zwei kommen, auch wenn Linde und Reinhild bei der Prüfung sind?“ Frau Kofer antwortete: „Ich freue mich, wenn ihr kommt.“ Diesmal war ich pünktlich und traf Rosanna auf der Treppe. Wir rannten beide um die Wette und kamen außer Puste bei Madame an, die uns bereits auf der Treppe gehört hatte und die Türe öffnete. Sie sagte: „Heute muss ich euch beide zweimal in meine Arme schließen, denn ich habe erfahren, dass ihr die Prüfung bestanden habt und meine Klasse leider verlassen werdet. Ich freue mich sehr für euch und gratuliere euch zu eurer guten Aufnahmeprüfung. Gleichzeitig könnte ich weinen, weil ihr meine Klasse verlassen werdet, denn ihr werdet mir sehr fehlen.“ Wir waren im Schlafzimmer und zogen uns aus. Wir schauten Madame an und fragten, ob wir jetzt nicht mehr zu den Förderkursen kommen könnten. „Doch natürlich“, sagte sie, „sonst würde ich so weinen, dass es eine Überschwemmung in Larenbuch geben würde. Sobald ihr euren Stundenplan habt, vereinbaren wir die Zeit. Ros, ich denke wir finden bald einen Tag, an dem ihr bei mir übernachtet. Ich glaube, eure Eltern erlauben es. Ich liebe euch sehr, kommt meine beiden Schätzchen, ihr habt euch ausgezogen, wir legen uns ins Bett, während wir kuscheln, erzählt ihr, wie es euch in der Prüfung ging.“ Madame hatte, wie schon oft, ihr Wickelkleid angezogen, unter dem sie nichts anhatte. Im Bett zog sie es aus. Ros und ich kuschelten uns an Madame und erzählten ihr von unserer Prüfung. Ich sagte: „Eine Rechnung war schwierig, als ich den Traubenzucker gegessen hätte, kam ich auf die Lösung.“ Madame sagte: „Bei euch war ich mir sicher. Ros du machst fast keine Fehler und bei Lus weiß ich, dass er ein Prüfungsmensch ist, der sich, wenn es darauf ankommt, konzentrieren kann. Ich habe erfahren, dass Alma und Manfred ebenfalls die Prüfung bestanden haben. Jetzt hoffen wir, dass Ren und Lin die mündliche Prüfung bestehen. Es würde mich zwar freuen, wenn zwei aus meinem Quartett in meiner Klasse blieben, aber es wäre egoistisch und schade, wenn sie nicht ins Gymnasium gingen. So und nun meine beiden Schätzchen, was wollt ihr spielen?“ Ich flüsterte Madame ganz leise ins Ohr: „Ich wünsche mir, sie nochmals für eine Stunde als Sklavin zu besitzen.“ Madame sagte: „Mein Schatz, es ist unhöflich und für Ros nicht schön, wenn wir flüstern. Lus wünscht sich, dass ich eine Stunde eure Sklavin bin.“ Ros schaute sie an und fragte: „Würden sie das tun?“ „Willst du es auch?“ fragte Madame. Ros antwortete: „Ja, es würde mir gefallen.“ Madame sagte: „Es ist kurz nach drei Uhr, ich bin bis vier eure Sklavin, damit ihr einen Namen für mich habt, ich heiße Est und ihr sagt natürlich du zu eurer Sklavin. Ab vier seid ihr dann eine Stunde meine Sklaven. So ab jetzt gehöre ich euch.“ Ich sagte zu Ros: „Mein Schätzle, schau wir haben eine schöne Sklavin gekauft. Ich weiß nicht, ob sie gewaschen ist. Wir werden ihr die Augen verbinden und sie auf die Toilette setzen und anschließend duschen und untersuchen.“ Ros verband ihr die Augen, ich band ihre Hände auf den Rücken. Ros sagte: „Wir haben eine große Sklavin“, fasste sie an ihrer Brust und sagte komm Est, wir bringen dich zur Toilette. Wir setzten sie auf ihre Toilette. Est lächelte und sagte: „Ich muss überhaupt nicht.“ Ros schimpfte mit ihr und zog sie hoch, als Est aufstand fing sie an auf den Boden zu pissen. Ros schubste sie auf die Toilette zurück und sagte: „Die Schweinerei wirst du aufwischen.“ Est sagte: „Dann musst du meine Hände losbinden und den Verband von meinen Augen nehmen“. Ros sagte: „Wir haben eine renitente Sklavin und müssen sie erziehen“. Ros holte einen Lappen und wischte den Boden auf. Wir stellten Est in die Dusche und wuschen sie, danach drehte Ros die Dusche auf kalt und duschte sie. Est verzog keine Miene, sie hatte aber eine Gänsehaut. Ihre Brustwarzen waren von der Kälte steif geworden. Ros schaute mein Geschlecht an und sagte: „Dir gefällt unsere Sklavin, du kannst sie abtrocknen.“ Ren zog sie ins Schlafzimmer. Wir banden sie, so wie sie Lin gebunden hatte, als Brücke. Sie bot ein sehr schönes Bild. Ich sah, wie erregt Ros ebenfalls war. Sie zündete eine Kerze an und wollte Wachs auf Est tropfen. Unsere Sklavin sagte: „Bitte zwei Dinge beachten, auf die ich auch bei euch achte, nicht ins Gesicht, weil es rote Flecken gibt die man sehr lange sieht. Das zweite ist genauso wichtig, bitte nicht in meinen Po und in meine Muschi fassen, damit keine Darmbakterien in meine Scheide dringen, bei uns Frauen kann dies zu einer Blasenentzündung führen.“ Durch die Unterbrechung wurde uns klar, dass wir eine Sklavin hatten, die unsere Lehrerin war. Madame bemerkte, dass wir zurückhaltend wurden und sagte: „Aber sonst bin ich in dieser Stunde eure Sklavin.“ Ros hatte eine dicke rote Kerze angezündet und tropfte unserer Sklavin auf den Busen, auf den Bauch dann stellte sie die Kerze auf das Schambein und wartete, wie sich Wachstropfen verteilten. Ros kippte die Kerze, das rote Wachs floss zwischen ihren Beinen über die Schamlippen. Ros zog die Schamlippen auseinander und sagte: „Damit deine Kirsche auch etwas von dem schönen Wachs bekommt.“ Ich sagte: „Ros ich möchte Est meine Hand in die Scheide schieben.“ Ros sagte: „Mach, ich möchte sehen, ob es geht“. Madame zuckte nicht mal, als meine Hand nicht mehr zu sehen war, sagte Ros: „Louis, mach eine Faust.“ Madame bewegte sich und stöhnte ein wenig. Ros tropfte mit ihrer Kerze Wachs auf die Oberschenkel. Ros sah sie an und sagte zu mir: „Nimm die Hand aus ihr und entferne ihre Augenbinde damit sie sich im Spiegelschrank sieht. Das Wachs sieht aus, wie getrocknetes Blut.“ „Stimmt“, sagte ich, „das Wachs ist dunkelrot.“ Ros sagte: „Komm wir vögeln im stehen und lassen sie zusehen, sie würde sicher selbst auch gerne Vögeln.“ Est sah uns in ihrer Brückenhaltung zu. Als der Wecker klingelte, rief Est: „Es ist Zeit, ich bin nicht mehr eure Sklavin.“ Ros sagte: „Nur noch einen Augenblick“, sie lachte und kreischte. Als wir Madame losbanden, sagte sie: „Ros, das wirst du büßen, ich war fünf Minuten länger als vereinbart eure Sklavin. Es war schön euch zuzusehen, aber jetzt möchte ich mit euch ins Bett.“ Madame legte sich ins Bett, Ros und ich schmusten und streichelten sie ins Paradies. Sie umarmte mich zärtlich, küsste mich und sagte: „Ich würde euch am liebsten behalten, leider werdet ihr erwachsen und bleibt keine Kinder.“ Ich antwortete: „Du sagtest, niemand kann andere Menschen besitzen.“ Madame sagte: „Du hast recht, aber bei dir und Ros würde ich eine Ausnahme machen. Wenn ich könnte, würde ich euch klauen und euch auf eine Insel bringen, um euch zu behalten.“ Ros sagte: „Madame wir bleiben gerne bei Ihnen.“ Madame hatte wieder ihr weinrotes Wickelkleid angezogen, holte elastische Binden und ihre Fotoausrüstung. Sie sagte: „Jetzt bekomme ich zwei schöne Sklaven, mit denen ich interessante Fotos gestalte. Liebe Ros, ich finde es viel hübscher, wenn wir die Brücke mit euch Mädchen machen, da du sehr sportlich bist, ist es für dich nicht schwierig und nicht schmerzhaft.“ Madame band Ros mit den Armen und Beinen am Boden und an ihrer Sprossenwand fest. Sie schaute sie an und meinte: „Du bist eine wunderschöne Brücke, für Lus habe ich mir ebenfalls ein schönes Bild ausgedacht. Sie ließ die Ringe ganz weit runter. Ich musste meine Füße durch die Ringe schieben. Madame band, meine an den Knien abgewinkelten Füße fest und zog die Ringe hoch. Ich hing mit dem Kopf nach Unten und sah die Welt verkehrt. Ich hatte mich schon öfters mit den Knien an eine Stange gehängt, das war für mich kein Problem und auch nicht schmerzhaft. Madame zog die Ringe so hoch, dass mein Kopf, der nach unten hing genau auf der Höhe ihres Gesichts war. Sie hielt mich an meiner Nase und fragte: „Lus, wie gefällt es dir, wenn deine Welt auf dem Kopf steht?“ Sie zog an meinem Glied und küsste mich. Ich schaute in ihren Ausschnitt. Esther lachte und sagte: „Ros hat dich ausgequetscht, deshalb wirst du sicher eine geraume Zeit brauchen, bis dein Geschlecht funktioniert.“ Sie ließ das Seil mit den Ringen weiter abwärts sinken. Sie pendelte meinen Körper mit meinem nach unten hängenden Kopf hin und her, bis mein Mund die Muschi von Ros traf. Ich wollte Ros küssen, schaffte es aber nicht, da ich hin und her pendelte und meine Lippen Ros kaum berührten, das Spiel erregte uns. Madame fotografierte wie mein Mund bei der Pendelbewegung die Muschi von Ros traf und ihr Körper sich mir entgegen wölbte. Ros sagte: „Madame, bitte nicht pendeln.“ Madame lächelte und lies mich länger bei Ros. Als Ros einige Male durchatmete, zog Madame mich zurück. Es wiederholte sich, Ros schimpfte. Madame sagte: „Es gefällt mir, du siehst, wie es ist, wenn man geil wird und sich nicht wehren kann, du würdest gerne ins Paradies fliegen. Ich werde meine Sklavin noch ein wenig zappeln lassen. Madame schlug leicht ihre Scham und fotografierte. Sie sagte: „Man sieht auf dem Foto deine feuchte Spalte.“ Ros sagte: „Madame, Lus hat einen roten Kopf.“ Madame fragte: „Lus, hast du Kopfschmerzen?“ Sie ließ mich zwischen die Beine von Ros sinken. Da ich mich nicht bewegen konnte, bewegte mich Madame, Ros versuchte sich zu bewegen. Madame legte mich auf den Boden und band mich los. „Du blutest ein wenig aus der Nase“, sagte sie und streichelte mich, als ich auf dem Boden lag. Dann befreite sie Ros. Ros legte sich auf den Rücken und masturbierte. Madame sagte: „Sklavinnen haben keine Rechte, ich fotografierte dich, beim masturbieren.“ Ros war beleidigt. Madame lächelte und sagte: „Mein Schätzchen, die Stunde ist um und eure Sklavenzeit zu Ende, leg dich ins Bett, ich streichle deine Muschi ins Paradies. Komm Lus, wir spielen mit ihr.“ Ros kreischte als sie ins Paradies flog. Ich mochte ihren leichten Schweißgeruch, Ros hatte eine Gänsehaut, feuchte Augen und lächelte. Wir schmusten im großen Himmelbett. Ros sagte zu Madame: „Ich gehe sofort mit auf ihre Insel“. Madame sagte: „Leider ist unsere Zeit um und ihr müsst nach Hause. Ich würde euch am liebsten behalten.“ Wir duschten weil wir nach Sex rochen und umarmten uns nochmals, dann zogen wir uns an.

Auf der Treppe sagte ich zu Ros: „Ich bespreche mit Hartmut, wann wir am Samstag Eisenbahn spielen können, deshalb begleite ich dich heute nicht“. Ros sagte lachend zu mir: „Du hast Angst, dass ich dich in die Kirche schleppe, aber vielleicht nehme ich heute den alten User mit, der auf der Bank auf mich wartet.“ Ich wusste, dass sie mich ärgern wollte und sagte: „Du hattest einen geilen Nachmittag, den du dir nicht mit dem alten User verderben würdest, du könntest ihm mit deiner Schleuder auf seine Eier schießen, dann wartet er nicht mehr auf dich“. Ros lachte und sagte: „Ich bringe meine Schleuder am Samstag zum Sägewerk mit, vielleicht können wir auf eine Zielscheibe schießen und sehen wer am besten trifft.“ Hartmut freute sich, als ich ihm sagte wer am Samstag kommen würde. Er hatte mit seinem Vater gesprochen und sagte: „Am Samstag hören die Arbeiter schon um zwölf auf, weil sie diese Woche jeden Abend bis sieben gearbeitet haben. Wenn wir für d' Arbeiter das Fege und Putze übernehmet, bringt uns mein Vater Apfelsaft und Vesper mit Fleischwurst. Frag doch d' Linde, ob sie uns ein halbes Bauernbrot mitbringt. Das Brot von ihrer Mutter schmeckt besser, als das vom Bäcker.“ Am Donnerstag freute ich mich, dass Linde wieder neben mir saß. Sie roch nach dem Duschgel von Madame, sah mich strahlend an und sagte: „Ich glaube ich habe auch die mündliche Prüfung verhauen. Als ein Lehrer was fragte, war ich so aufgeregt und habe meine Fingernägel gekaut, was ich sonst nie mache, einer fragte, was meine Eltern von Beruf wären. Als ich ihm sagte, sie hätten einen kleinen Bauernhof, hörte ich, wie er einem Kollegen sagte, Bauernmädchen hätten im Gymnasium wohl nichts zu suchen. Da wusste ich, dass ich durchgefallen war. Eigentlich bin ich nicht traurig, ich werde sicher eine gute Bäuerin. Es tut mir leid, dass du nicht mehr neben mir sitzt.“ Ich sah sie an und fand, dass sie noch hübscher wurde. Ich fasste unter ihr Kleid, streichelte sie und sagte: „Wenn du die Prüfung nicht bestanden hast, sehen wir uns weiterhin, weil wir uns bei Frau Kofer treffen.“ Als Frau Kofer kam prüfte sie mündlich wieder einige Schüler für das Zeugnis. Sie sagte: „Merkt euch bitte für euer Leben, wenn ihr eine Prüfung habt, glaubt an euch. Ich zeige euch zwei Beispiele: „Rosanna und Lindtraud sind kluge und intelligente Schülerinnen. Rosanna kann bei Prüfungen, ihr gesamtes Wissen abrufen. Bei einer Prüfung spielen Lindes Nerven verrückt. Was sie an Wissen in ihrem Kopf hat, fällt ihr leider nicht ein. Frau Kofer holte Linde an die Tafel und ließ sie eine komplizierte Dreisatzaufgabe rechnen. Dann sagte sie: „Linde, ich weiß nicht genau, welche Mathematiknote ich dir geben kann, bitte rechne folgende Aufgabe.“ Sie ließ Linde erneut eine ähnliche Aufgabe rechnen, an der Linde verzweifelte und sich laufend verrechnete. Frau Kofer sagte zu Linde: „Ich weiß, dass ich dir in Mathe eine eins gebe, ich wollte euch und besonders dir, liebe Lindtraud zeigen, wie schwierig es für mache Menschen ist, unter Druck Aufgaben zu lösen. Liebe Linde, im Förderunterricht, werde ich dir Tipps geben, wie du Prüfungsängste verlierst, denn du wirst sicher im Leben, auch als Bäuerin, Prüfungen bestehen müssen. Frau Kofer bat Rosanna an die Tafel, die beide Aufgaben mit und ohne Stress rasch ausrechnete. Danach rief sie andere Schülerinnen und Schüler an die Tafel.

Nach der Pause begannen wir, mit verteilten Rollen, das Theaterstück: „Nathan der Weise“ von Lessing, zu lesen. Ich hatte die Rolle von Sultan Saladin. - Dieses Theaterstück finde ich heute noch großartig es passt in jede Zeitgeschichte, weil es sich mit Toleranz beschäftigt.- Frau Kofer fragte uns, als der Unterricht zu Ende ging: „Könnt ihr euch vorstellen, dass dieses interessante Theaterstück in Deutschland verboten war. Unter Hitler durfte man solche Stücke nicht lesen, Hitlers SA und SS verbrannte öffentlich Bücher und Gemälde, sie wurden von der Nazi-Diktatur als entartete Kunst bezeichnet.“ Frau Kofer erklärte uns, an Hand von Beispielen, wie problematisch es ist, wenn sich Staat und Politik in die Kultur und die Freiheit der Lehre einmischen und Verbote erlassen. Sie sagte: „Eurer Generation, muss unsere junge Demokratie beschützen, es darf in unserem schönen Deutschland nie mehr ein Diktator an die Macht kommen und unser Land darf nie mehr einen Krieg beginnen. Ich habe mich entschlossen, eure nette Klasse noch zwei Jahre behalten. Ich möchte mit euch, noch vor den Ferien, einen Schulausflug nach Frankreich machen. Alle meine Schüler sollen sehen, wie nett und liebenswürdig Franzosen sind und dass es keine Erbfeindschaft zwischen Deutschen und Franzosen gibt. Ich hoffe, dass einige meiner Schüler später in andern Ländern arbeiten. Ich wünsche mir, dass viele Schüler meiner Klasse, wenn sie Erwachsen sind und arbeiten, im Urlaub andere Länder und deren Bewohner kennenlernen. Zur Erbfeindschaft möchte ich jetzt Erhard und Louis an die Tafel bitten, ihr beide gebt euch jetzt die Hand und begrabt, wie zwei alte Indianer, euer Kriegsbeil. Eure Schulwege trennen sich nach den Ferien und wenn ihr euch im Dorf begegnet, dann würde es mich freuen, wenn ihr euch unterhaltet. Könnt ihr beide mir das versprechen?“ Wir gaben uns die Hand, waren beide sehr gerührt und versprachen es unserer Lehrerin. Frau Kofer sagte: „Aus meiner Klasse verliere ich vier Schüler, dafür bekomme ich zwei Flüchtlingsmädchen. Wir haben in der Geschichte, die wir eben gelesen haben, etwas über Toleranz gelernt. Leider erleben wir überall Intoleranz. Als ich erfuhr, dass Lindtraud auch die mündliche Prüfung verhauen hat, habe ich mit dem Direktor des Gymnasiums telefoniert. Er sagte zu mir, dass er auch Reinhild, die zwar die mündliche Prüfung mit Mühe bestanden hätte, nicht für das Gymnasium geeignet hält. Ich bat den Direktor um einen Gesprächstermin. Als ich gestern Abend um fünf Uhr nach Schailberg fuhr, empfing mich der Direktor sehr nett und liebenswürdig. Er hatte beide Lehrer, die die mündliche Prüfung abnahmen, zu unserem Gespräch hinzugezogen. Nach unserem ausführlichen Gespräch, bei dem ich für meine beiden Schülerinnen gekämpft habe, wusste ich, dass ich nichts gegen Vorurteile tun konnte. Sie waren der Meinung, ein Bauernmädchen, würde kaum die Intelligenz fürs Gymnasium mitbringen. Die Tochter einer Schneiderin wäre fürs Gymnasium ebenfalls nicht intelligent genug. Ich möchte meinen Schülerinnen, die Arroganz und die Intoleranz der Studienräte nicht zumuten. Ihr werdet an unserer Volksschule in meiner Klasse ein ausgezeichnetes Abschlusszeugnis bekommen, mit dem ihr jeden Beruf lernen könnt, der euch Spaß macht. Ich bin sicher, ihr beide werdet weiterhin gerne an unserer Schule sein. Jetzt möchte ich meinen vier Schülern, die ihre Prüfung bestanden haben, ganz herzlich zur Prüfung gratulieren und freue mich mit euch, dass ihr die nächsten neun Jahre hoffentlich sehr viel in eurem Gymnasium lernen werdet.“ Sie bat Eckhard Niep, Alma Herold, Rosanna Friedrich und mich an die Tafel. Sie schenkte jedem zum Abschied ein Buch über unsere Erde und sagte: „Seid bitte, wenn ihr Gymnasialschüler seid, nicht hochnäsig und nicht arrogant. Wenn ihr, außer euren lieben Eltern und Freunden, einen Menschen braucht, mit dem ihr eure Sorgen teilen wollt, dann meldet euch bei mir, ich werde versuchen euch zu helfen. Die letzten Tage vor den großen Ferien möchte ich gerne mit euch besprechen, was wir uns für diese Tage noch vornehmen können. Ihr könnt euch auch überlegen, was ihr gerne vor den Ferien in der Schule machen würdet. Ich denke, dass wir in den nächsten Tagen unser Theaterstück weiter lesen. Wenn es schönes Wetter ist, unternehmen wir einige Lehrgänge. Ich möchte mit euch den Schulausflug planen und habe mich entschlossen, für uns einen Omnibus zu mieten. Ich weiß dass manche meiner Schüler aus einem Haushalt kommen, der sparsam mit Geld umgehen muss, deshalb schenke ich meiner Klasse zum Abschied dieses Schuljahres die geplante Omnibusfahrt nach Frankreich. Ich zeige euch, dass es unter Menschen keine Feindschaft gibt. Politiker oder Diktatoren die sich Führer nennen, zwingen uns Feindschaften auf. Deshalb fahre ich mit euch zu unseren ehemaligen Erbfeinden, nach Frankreich. Im Elsass besuchen wir eine sehr nette Familie. Eine Frau aus unserem Dorf ist im Elsass verheiratet. Es handelt sich um die Kindergärtnerin, die einige von euch als Tante Helga kennen. Sie hat in eine nette französische Bauernfamilie eingeheiratet und lebt mit ihrer kleinen Tochter dort. Die Familie hat einen wunderschönen Bauernhof. Ich habe eure Tante Helga besucht. Sie würde sich über unseren Besuch sehr freuen. Für die Grenze nach Frankreich brauchen wir eine Schülerliste, mit Stempel von der Schule oder vom Bürgermeisteramt, deshalb benötige ich von allen Eltern eine Unterschrift, dass sie einverstanden sind, wenn ihr Kind an unserer Klassenfahrt teilnehmen darf. Mit dem Busunternehmer, aus Tälerbronn, habe ich unsere Fahrt besprochen. Er hat mir für diese Fahrt seinen schönen, neuen Bus zu versprochen, den er vor kurzem bei Mercedes gekauft hat. Ich gab ihm die Garantie, dass meine Schüler seinen Bus pfleglich behandeln. Von Polstheim aus, sehen wir uns die schöne Stadt Straßburg an. Was meint ihr dazu.“ Wir waren sprachlos. Eine Busfahrt konnten sich viele Schüler damals kaum vorstellen, denn es war für viele Kinder und deren Eltern unbezahlbar. Unsere Herzen flogen unserer Lehrerin zu, wir liebten sie. Frau Kofer hatte einen Brief für alle Eltern vorbereitet. Sie hatte den Ausflug für den kommenden Donnerstag geplant. Im Brief hatte sie den Eltern zunächst mitgeteilt, dass manche Kinder ihrer Klasse, sich einen solchen Ausflug nicht leisten könnten, deshalb hätte sie sich entschlossen, den Ausflug ihren Schülern zu schenken. Sie schrieb den Eltern, dass die Entfernung ca. 100 km betrüge und eine Fahrt etwa zwei Stunden dauern würde. Sie bat die Eltern mit ihrer Unterschrift zu bestätigen, dass sie den Brief gelesen hätten und einverstanden wären. Gleichzeitig bat sie die Eltern, ihren Kindern Vesper und Getränke mitzugeben und auf ordentliche Kleidung zu achten, damit die Kinder ihrer Klasse in Frankreich einen guten Eindruck hinterlassen würden. Da der Omnibus schon bestellt wäre, würde der Ausflug in jedem Fall und unabhängig vom Wetter, stattfinden. Sie teilte den Eltern gleichzeitig mit, dass sie am Freitag, nach der Schule um 12:30 alle Eltern zur Sprechstunde einladen möchte, um über den Schulausflug zu reden. Wenn Eltern sie gerne an einem anderen Tag und zu einer anderen Uhrzeit sprechen möchten, sollten sie ihren Kindern einen Zettel mit zwei Vorschlägen mitgeben, sie wäre bereit, sich darauf einzustellen. Für Eltern, die Telefon hätten, wäre ihre Telefonnummer auf dem Brief vermerkt. Wir waren in unserer Klasse noch mit dem Ausflug beschäftigt und hatten keine besonderen Vorschläge. Ich überlegte, dass es vielleicht schön wäre, mal einen Lerngang auf den Forchenmühl zu machen. Wir könnten im Lasinger Weiher baden und im Ochsen, Lindes Schwester besuchen und auf dem Rückweg auf einem Turm das Gefühl von Weite und Freiheit genießen. Frau Kofer griff meinen Vorschlag auf und plante den Lehrgang für kommenden Dienstag. Sie fand es gut, wenn wir vor unserem Schulausflug noch einen Tag in der Schule wären. Wie immer am Donnerstag, freuten wir uns auf das Mittagessen und den Nachmittag bei Madame. Sie hatte eine kleine Rinderzunge vorbereitet, dazu gab es Rotkraut mit Kartoffelbrei und einer wunderbaren Sauce. Wir haben wohl erstmals eine Zunge gegessen, es sah seltsam aus, wenn man ein Stück von einer Zunge auf dem Teller hatte. Ren wollte zunächst nichts davon essen. Als sie sah, wie vorsichtig wir probierten und wie es uns schmeckte testete sie ebenfalls. Sie fand die Zunge wunderbar. Ren meinte: „Es ist fast, als würde man Menschenzunge essen, denn eine Rinderzunge sieht Lins Zunge ähnlich. Lin sagt: „Du spinnst wohl, wenn ich dir jetzt sage, was Rinder oder Kühe mit ihrer Zunge alles anstellen, dann wirst du nicht mehr weiter essen“. Ren sagte: „Du schleckst mit deiner Zunge an meiner und Roses Fotze und an Lus Schwanz, ich glaube dass Kühe so etwas nicht tun“. „Hast du eine Ahnung“, antwortete Lin, „Rinder und Kühe schlecken sich mit ihrer Zunge ständig ihr Arschloch, willst du jetzt noch weiter essen?“ Madame hatte uns Apfelsaft gekauft, sie trank Rotwein und ließ uns kosten. Zum Nachtisch hatte sie eine kleine Torte beim Bäcker bestellt und brachte sie mit vier verschieden brennenden Kerzen. „Die vier Kerzen, sind das Symbol für mein Kleeblatt“, sagte sie. Als wir, nach dem Festmahl, das Geschirr aufgewaschen und die Küche aufgeräumt hatten, hatte Madame im Schlafzimmer für jeden von uns ein Geschenk vorbereitet. Lin, Ren und Ros konnten sich neu einkleiden. Madame hatte ihre Fotoausrüstung bereitgelegt. Die Mädels probierten zunächst ihre Spitzenunterwäsche an. Für Ren hatte Madame rote, für Ros dunkelblaue und für Lin lila Unterwäsche ausgesucht. Sie hatte den Mädchen einen kleinen BH, ein Spitzenhöschen mit Strapsen und einen Unterrock mit Spitzen, sowie Nylon- oder Perlonstrümpfe und ein wunderschönes Kleid gekauft. Die Mädels stolzierten in ihrer geilen Unterwäsche herum und sahen sich im Spiegel an. Sie gefielen sich und zupften gegenseitig an ihrer Unterwäsche. Sie sahen toll und schon fast wie erwachsene Damen aus. Die Dessous hatte Madame aus USA schicken lassen. Die Kleider waren verschieden, sie passten und standen jedem Mädchen. Sie hatte alle Kleider bei Frau Gründer gekauft und sagte: „Wenn euch ein Kleid nicht gefällt, könnt ihr es bei Reinhilds Mutter umtauschen, oder ändern lassen.“ Keines der Mädchen wollte es umtauschen. Sie gefielen sich in ihren Kleidern und der Unterwäsche. Madame sagte, die Unterwäsche gebe ich euch nicht mit nach Hause, sonst würden mich eure Mütter für verrückt halten. Ros sagte: „Ich weiß gar nicht, wie ich mich bei Ihnen bedanken kann, mein Papa hat schon mal zu meiner Mutter gesagt, er könne nicht verstehen, wie man für so wenig Stoff so viel Geld ausgeben könne. Ich habe meine Mama einmal in so Dessous gesehen und fand sie unheimlich sexy. Ich dachte, wenn Lus meine Mutter so sehen könnte würde sein Ding sich aufstellen.“ Ros bedankte sich mit einem Kuss bei Madame. Ren sagte: „Meine Mama hat nur ein ähnliches Dessous, das sie sich zum Geburtstag geschenkt hat. Sie hat es mir gezeigt, ich fand sie sah toll aus.“ Linde sagte: „Meine Mutter hat so etwas überhaupt nicht. Meine Schwester bekam etwas Ähnliches von ihrem Verlobten, sie sah sehr sexy aus. Ich weiß nicht mal, dass es Dessous heißt. Linde und Reinhild umarmten Madame ebenfalls. Madame hatte mir eine enge schwarze Unterhose, sowie ein schwarzes Unterhemd mit kurzen Ärmeln und ein blaues Hemd mit einer weinroten Fliege und eine schöne, lange, dunkelblaue Hose mit Weste, Sakko und einen weinroten Pullover geschenkt. Es war mein erster neuer Anzug. Ich probierte ebenfalls meine Geschenke an. Wir fanden alles toll, selbst für ein Mädchen wie Ros, das wohlhabende Eltern hatte, war derartige Kleidung etwas Besonderes. Kleidung war damals sehr teuer. Ich trug entweder Kleidung die meinem Bruder, oder meinem Vetter zu klein war. Madame meinte: „Es ist toll, dass ihr euch über die Geschenke so freuen könnt. Louis, lass den Sakko die Weste und die weinrote Fliege bei mir. Deine Mutter würde denken, dass zehn- oder elfjährige Jungs keinen Anzug bräuchten. Du kannst ihn bei unserem Schulausflug anziehen. Ich bedankte mich ebenfalls bei Madame mit einer Umarmung und einem Kuss. Madame fotografierte ständig, beim Umziehen, mit und ohne Dessous mit Kleidung und Anzug. Madame sagte zu mir, nimm deine Freundin in Arm und schau sie, für mein Foto, bewundernd an. Als sie mich im Anzug fotografierte, sollten mich die Mädels einhaken, sie bekamen einen Blumenstrauß in die Hand. Wir mussten auf Madame zugehen, damit sie uns fotografieren konnte. Madame sagte: „Es gefällt mir, ihr seht aus wie Hochzeits- oder Brautpaare.“ Es waren hübsche Bilder von Kindern die erwachsen werden.

Das Paradies ist zu Ende

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