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SIND SIE GEDULDIG?

Beginnen wir mit den Grundlagen. »Geduld ist eine Tugend« geht eine Redewendung und ich halte sie für wichtig, weil sie einen Pfeiler unserer inneren Ruhe darstellt. Wir benötigen sie in vielen Bereichen unseres Lebens. Die innere Ruhe erlangen wir, indem wir lernen, uns in Geduld zu üben.

Stellen Sie sich die Zugspitze vor: Wir setzen uns an einem sonnigen Tag auf eine Bank und warten darauf, dass es anfängt zu schneien. Wir haben keinerlei Infos über einen Wetterbericht, wissen also nicht, wann der nächste Schnee kommt. Wir müssen abwarten. Und während wir warten, tun wir nichts anderes, als unsere innere Ruhe aufzubauen.

Neben der Geduld gehört noch die Pause dazu. Das klingt im ersten Moment banal – aber wann haben Sie sich zuletzt eine richtige Pause gegönnt? Die »kleinen Regenerationsphasen«, die wir durch solch eine Pause erfahren, werden mitunter durch einfaches Nichtstun ausgelöst. Stellen Sie sich vor, Sie säßen auf der Bank, warteten auf den Schnee und – täten einfach gar nichts. Der Geist wäre in der Lage, sich zu regenerieren; Sie erholen sich.

Sie finden das »Nichtstun« lächerlich oder haben Angst, vom Chef gesehen zu werden? Gratulation – ein weiterer Grund für Ihre innere Unruhe! Wir haben Bedenken, immer und überall gesehen zu werden und einfach nicht zur Ruhe kommen zu können. Wir stehen unter dem Druck, immer und zu jeder Zeit etwas leisten zu müssen.

An dieser Stelle also eine kleine Aufgabe für Sie: Wenn Sie das nächste Mal Zeit haben und sich sicher und geborgen fühlen, schließen Sie für zirka 15–50 Sekunden die Augen und tun einfach gar nichts. Atmen Sie langsam tief ein und wieder aus. Öffnen Sie danach die Augen und versuchen Sie, die Erholung ganz bewusst zu spüren. Sie fühlen sich besser, richtig?

Dieses kurze Durchatmen können Sie immer dann durchführen, wenn Sie sich unruhig und überfordert fühlen. Wenn nötig, können Sie auch kurz auf die Toilette gehen, denn dort haben Sie garantiert ein paar Minuten für sich. Ihr Wohlbefinden wird Ihnen danken.

Der dritte Punkt ist, diese gewonnene Ruhe und Geduld auf das private Leben anzuwenden. Sie müssen nicht ständig und immer 100 Prozent geben. Gönnen Sie sich Auszeiten und lernen Sie, die Geduld auf Ihre Schwachpunkte anzuwenden.

Bestimmt haben Sie eine unerledigte Aufgabe, die Sie schon seit Monaten vor sich herschieben. Fangen Sie damit an, diese Punkte zu konkretisieren, indem Sie sie niederschreiben. Ob auf Papier oder digital – das ist Ihnen überlassen. So schaffen Sie es aber, dass diese Aufgabe »real« und besser planbar wird.

Als nächsten Schritt gliedern Sie die Aufgabe in kleinere Schritte, die Sie besser bewältigen können.

Beispiel: Sie wollen Ihren Dachboden

aufräumen. Statt ratlos vor dem Chaos zu stehen und nicht zu wissen, wo Sie anfangen sollen, haben Sie sich als Stichpunkt »alte Familienfotos« notiert; nun können Sie sich nach und nach durcharbeiten, bis die Aufgabe erledigt und Ihr Kopf ein Stück freier geworden ist.

Anschließend setzen Sie sich ein etwas höheres Ziel. Etwas, bei dem Sie bis jetzt gedacht haben: »Ach, das schaffe ich doch nie!« Und nun machen Sie sich wieder eine Liste, wie Sie dieses Ziel erreichen können.

Geduld und innere Ruhe spielen eine wichtige Rolle in unserem Leben, egal ob beruflich oder privat. Wenn wir ruhig und gelassen an unser Ziel gehen, schaffen wir es garantiert.

Schon Konfuzius sagte: »Ist man in den kleinen Dingen nicht geduldig, bringt man die großen Vorhaben zum Scheitern.«

Was tun? Setzen Sie sich kleine(-re) Ziele und üben Sie sich darin, diese geduldig zu erreichen. Machen Sie Pausen. Üben Sie sich in Meditation.

Der Wahrheits-Code

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