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In Gottes Gegenwart ruhen

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… und die Lampe Gottes war noch nicht erloschen, und Samuel lag im Tempel des HERRN, wo die Lade Gottes war, da rief der HERR den Samuel. Und er antwortete: Hier bin ich! (1 Sam 3,3-4).

Dass Samuel in der Nähe der Bundeslade schlief, war ein prophetischer Vorgeschmack darauf, wie wir durch das Kreuz Gottes Gegenwart aus einem Ort der Ruhe heraus erfahren dürfen. Eines der schönen Geheimnisse des Himmels ist, dass wir alle Gottes Lieblinge sind. Er hat so viel Freude an uns, dass er seine ganze Zeit mit uns verbringen möchte. Deshalb wird er uns nie verlassen oder aufgeben. Wir müssen ihn nicht überreden, mit uns zusammen zu sein, da seine Gegenwart immer da ist. Im 17. Jahrhundert lebte Bruder Lawrence, ein christlicher Mönch. Bruder Lawrence hatte die Offenbarung, Gott wolle mit ihm immer Gemeinschaft haben. Das setzte er um bis dahin, dass er Jesus ständig erlebte. Er verließ den Ort der Intimität nie mehr. Die Menschen reisten tatsächlich aus der ganzen Welt an, um diesem Mann beim Geschirrspülen zuzusehen, weil jeder, der in seine Nähe kam, die Gegenwart Gottes spürte und manchmal sogar sehen konnte, wie sie von ihm ausstrahlte.

Der Zugang zu Gottes Gegenwart steht uns immer offen. Um eine ständige Begegnung mit dem Gott der Liebe zu erleben, müssen wir nur im Glauben seine Gegenwart anerkennen. Eine solche Beziehung bewirkt, dass wir verwandelt werden. Aus diesem Grund müssen wir die Entscheidung treffen, seine Gegenwart zu praktizieren, ob wir zu Hause beten, mit unserer Familie im Einkaufszentrum sind oder im Büro arbeiten. Es ist ein unglaublicher Gedanke, zu wissen, dass wir einen besten Freund haben, der sich verpflichtet hat, niemals von unserer Seite zu weichen. Selbst wenn wir Lösungen für Probleme finden müssen oder mal einen schlechten Tag haben oder wenn wir ständig versuchen, vor ihm wegzulaufen –Gott ist ganz und gar hingegeben, mit uns in Beziehung zu sein.

Gott wünscht sich eine tiefe Vertrautheit mit uns. Er möchte, dass wir als Söhne und Töchter zu ihm kommen, um trotz unserer Unzulänglichkeiten von ihm geliebt zu werden. Jesu Jünger Johannes hatte die tiefe Offenbarung, dass er von Jesus genau so angenommen wurde, wie er war. In den Evangelien sehen wir schnell, dass die Jünger charakterlich noch wachsen mussten. Sie standen in ständiger Konkurrenz zueinander, und ihr Eifer übertraf ihre Weisheit bei Weitem. Sieh dir trotzdem an, wie Johannes seine Beziehung zu Jesus pflegte:

Einer von seinen Jüngern, den Jesus liebte, lag zu Tisch an der Brust Jesu. Diesem nun winkt Simon Petrus, zu erfragen, wer es wohl sei, von dem er rede. Jener lehnt sich an die Brust Jesu und spricht zu ihm: Herr, wer ist es? Jesus antwortete: Der ist es, für den ich den Bissen eintauchen und ihm geben werde. Und als er den Bissen eingetaucht hatte, nimmt er [ihn] und gibt [ihn] dem Judas, Simons [Sohn], dem Iskariot (Joh 13,23-26).

Ich glaube, dass alle Jünger die Gelegenheit hatten, Jesus so nahe zu sein, um ihren Kopf intim auf seine Brust legen und ihn nach den Geheimnissen seines Herzens fragen zu können. Johannes traf einfach die Entscheidung, die Offenbarung praktisch umzusetzen, weil er wusste, dass Jesus eine tiefe Liebesbeziehung zu ihm wollte. Johannes, der Autor dieses Evangeliums, nennt sich selbst sogar „den, den Jesus liebte“ (vgl. Joh 21,20). Ich glaube nicht, dass er das aus Stolz tat, sondern dass er einfach die Wahrheit aussprach, weil er eine tiefe Offenbarung hatte, dass Jesus ihn so liebte, wie er war. Johannes musste nicht warten, bis er vollkommen reif war, bevor er Jesus auf diese Weise kennen durfte, sondern weil er Jesus so kannte, wurde er reif. Da Johannes wusste, dass Jesus ihn innig liebte, hatte er das Vertrauen, Jesus nach Geheimnissen zu fragen und eine Antwort zu erwarten. Das könnte der Grund sein, warum Gott Johannes die wichtigen und himmlischen Geheimnisse anvertraute, die im Buch der Offenbarung aufgezeichnet wurden.

Beachte, dass Petrus Johannes aufforderte, Jesus zu fragen, wer ihn verraten würde, anstatt selbst zu fragen. Das lässt darauf schließen, dass Petrus tatsächlich dachte, Johannes habe eine bessere Chance, die Antwort zu erhalten, als er selbst. In Wirklichkeit hätte Petrus auf der gleichen Intimitätsstufe leben können wie Johannes, aber stattdessen fürchtete er, er würde abgewiesen werden. Ich möchte damit Folgendes sagen: Du wirst von Gott, deinem Vater, nicht als Zweitbeste(r) betrachtet und er zieht andere nicht dir vor. Du bist sein Augapfel, und er freut sich einfach an dir. Er liebt dich nicht nur, sondern er mag dich tatsächlich als Person. Mache dir diese Offenbarung zu Nutzen. Dein Vater im Himmel liebt dich genau so, wie du bist. Du bist sein geliebter Sohn bzw. seine geliebte Tochter, und du kannst dich seinem Thron mutig nähern, wann immer du willst. Selbst wenn du im Natürlichen keinen Platz hast, wo du deinen Kopf hinlegen kannst, kannst du deinen Kopf an die Schulter deines Vaters „im Himmel“ legen, so wie Johannes es bei Jesus getan hat.

Für Benjamin sprach er: Der Liebling des HERRN! In Sicherheit wohnt er bei ihm. Er beschirmt ihn den ganzen Tag, und zwischen seinen Berghängen (oder: Schultern) wohnt er (5 Mose 33,12).

Du bist hoch gesegnet und bevorzugt. Gott, dein Vater, ist stolz auf dich. Du bist seine Freude. Er liebt dich so, wie du bist. Er glaubt an deine Träume. Er findet dich schön. Du bist genial. Du bist sehr kostbar, von unschätzbarem Wert, sehr geliebt.

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