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KASTRATION (ALLGEMEIN)

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Durch den Verlust der Fortpflanzungsfähigkeit und der Testosteron produzierenden Hoden kommt es zu geringeren Gewichtszunahmen als bei herkömmlichen Mastbullen. Durch die mehr als doppelte Lebensdauer kann man nach vier Jahren von einem ausgewachsenen Rindvieh/-fleisch sprechen.

Ein weiterer Grund für die Kastration ist eine zusätzliche „Veredelung“ der von Natur her schon extrem hohen Fleischqualität: Sie bewirkt ein langsameres Wachstum und mehr Fetteinlagerungen zwischen und in den Muskelfasern. Inter- und intramuskuläres Fett fungieren als Geschmacksträger, bekannt als sogenannte Marmorierung des Fleisches. Besonders ausgeprägt findet man diese Eigenschaften bei der Rinderrasse Wagyu.

Über den Kastrationszeitpunkt und die Methode lässt sich mit Sicherheit diskutieren, philosophieren oder streiten – oft wohl auch basierend auf den empirischen Erfahrungen des jeweiligen Züchters.

Eine gewisse Dynamik des Muskelwachstums sollte nicht nur genetisch angelegt, sondern auch vom Entwicklungsstand des Rinds her schon umgesetzt sein. Sicherlich muss der Zeitpunkt der Kastration auch ins Betriebsschema passen. Die Eigenschaft des Rinds, rohfaserreiches Futter in Fleisch umzuwandeln, sollte voll entwickelt sein. Was im Umkehrschluss heißen soll: Die Kastration des Milchkalbs ist sicherlich möglich und leicht durchzuführen, findet aber für meine Begriffe zu früh in der Entwicklung statt.

Ein tierschutzgerechtes, ruhiges und strukturiertes Vorgehen mit sachgemäßer Betäubung und Schmerzausschaltung ist oberstes Gebot.


Fleisch-Codex

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