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Willy an den Herrn Walter Lovell


Paris.


Daß Sie noch auf Ihre alten Tage Krankheiten auszustehen haben, hat mich wahrlich herzlich gejammert; doch freilich kommen sie dann am liebsten, denn dann hat der Mensch nicht mehr so viele Kräfte sich gesund zu machen. Ich möchte Sie gar gerne trösten und Ihnen noch viel lieber helfen; aber wenn Gott bei solchen Gelegenheiten nicht das Beste tut, so will die menschliche Hülfe wenig sagen. Es ist aber schade, daß ein so guter christlicher Herr, wie Ihre Gnaden doch in dem vollsten Maße sind; was auch Ihre Feinde nicht von Ihnen ableugnen können, so viel Unglück und Leiden in dieser Welt erdulden soll; wenn das nicht nachher, wenn das Leben hier ausgegangen ist, wieder gutgemacht wird, so ist das nicht ganz recht und billig. Ich wollte, ich könnte Ihnen nur etwas von meiner überflüssigen Gesundheit abgeben, denn ich bin hier immer, seit ich auf die Reisen gehe, ganz frisch und gesund, und das ist mein Herr William, Ihren Sohn mein ich, auch immer. – Trösten Sie sich aber nur, es wird gewiß bald besser werden; so alt ich bin, so möcht ich doch zu Fuße bis nach London gehn, um Sie einmal wiederzusehn; nur sind mir die Füße schwach, und es ist der See dazwischen, den die Franzosen aus Spaß, (wie sie denn bei allen Sachen dummes Zeug machen) einen Kanal nennen; wenn viel solche Kanäle bei uns in England wären, so würde von dem Lande eben nicht außerordentlich viel übrigbleiben. – Bleiben Sie ja gesund, mein liebster, gnädiger Herr, daß ich Sie mit meinen alten, schwachen Augen noch einmal wiedersehn kann. Ich würde viel weinen, wenn ich einmal wieder die Türme von London sähe und Sie wären dann in der ganzen weiten Gegend umher nicht zu finden, als auf dem Kirchhofe, und auch da nur tot – es wäre ein Jammer für mich und jeden andern ehrlichen Mann, besonders aber auch außerdem für meinen Herrn; wenn Sie können, so bleiben Sie gesund, wie ich.


Ihr Willy.


William Lovell

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