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Einführung

Dies ist kein gewöhnliches Buch und Sie sind keine gewöhnlichen Leser. Dieses Buch hat kein Ende, denn meine „Absicht“ ist, dass Sie mir bei seiner Fertigstellung helfen. Sie lesen dieses Buch nicht nur, sondern Sie sind auch eine seiner Hauptfiguren – Sie beteiligen sich mit als Erste oder Erster an einer bahnbrechenden wissenschaftlichen Untersuchung. Sie sind schlicht und ergreifend drauf und dran, beim größten Experiment zum Thema „Geist ist stärker als Materie“ mitzumachen, das jemals durchgeführt wurde.

Das Buch ist das erste „interaktive“ Buch in drei Dimensionen. Es ist in gewisser Weise das „Vorspiel“ und der „Inhalt“ wird noch lange weitergehen, nachdem Sie die letzte Seite gelesen haben werden. In diesem Buch werden Sie wissenschaftliche Beweise finden für die Kraft Ihrer eigenen Gedanken; Sie können über diese Informationen hinausgehen und weitere Möglichkeiten testen, und zwar im Rahmen eines groß angelegten, fortlaufenden internationalen Gruppenexperiments, das einige der international renommiertesten Bewusstseinsforscher leiten.

Über die Website zu diesem Buch (www.theintentionexperiment.com) können Sie und die übrigen Leser an weit entfernten Experimenten mitarbeiten, deren Ergebnisse auf der Site veröffentlicht werden. Jeder und jede von Ihnen wird „wissenschaftlicher Mitarbeiter“ bei den kühnsten Bewusstseinsexperimenten sein, die je durchgeführt worden sind.

Dieses Buch beruht auf einer „absonderlichen“ Vorannahme: Gedanken beeinflussen die materielle Realität. Zahlreiche Untersuchungen zur Beschaffenheit des Bewusstseins, die im Laufe von über dreißig Jahren weltweit in angesehenen wissenschaftlichen Instituten durchgeführt wurden, zeigen, dass Gedanken alles beeinflussen können, von den einfachsten Maschinen bis hin zu den komplexesten Lebewesen.3 Dieses Beweismaterial lässt vermuten, dass Gedanken und Absichten der Menschen tatsächlich ein physikalisches „Etwas“ sind mit der erstaunlichen Kraft, unsere Welt zu verändern. Jeder Gedanke, den wir haben, ist eine konkrete Energie, die transformieren kann. Ein Gedanke ist nicht nur ein Ding; ein Gedanke ist ein Ding, das andere Dinge beeinflusst. Dieser Kerngedanke, dass Bewusstsein die Materie beeinflusst, bildet das Herzstück des unvereinbaren Gegensatzes zwischen der Weltsicht der klassischen Physik – der Wissenschaft von der großen, sichtbaren Welt – und der Welt der Quantenphysik: der Wissenschaft von den winzigsten Bestandteilen der Welt. Dieser Unterschied betrifft die Beschaffenheit der Materie an sich und die Möglichkeiten, sie zu verändern.

Die gesamte klassische Physik, ja sogar die ganze übrige Naturwissenschaft, ist letztlich von den Gesetzen der Bewegung und Schwerkraft abgeleitet, die Isaac Newton in seinen 1687 veröffentlichten Principia entwickelte.4 Die Newton’schen Gesetze beschreiben ein Universum, in dem sich alle Objekte nach bestimmten festgelegten Bewegungsgesetzen in einem dreidimensionalen Raum von Geometrie und Zeit bewegen. Materie wurde als „unverletzbar“ und in sich geschlossen betrachtet, mit ihren eigenen feststehenden Grenzen. Jeglicher Einfluss erfordere deshalb etwas Materielles, das auf etwas anderes einwirkt – eine Kraft oder einen Zusammenstoß. Wenn man etwas verändern wolle, müsse man es erhitzen, verbrennen, einfrieren, fallen lassen, ihm einen kräftigen Stoß versetzen oder einen ähnlichen (physikalischen) Akt ausführen.

Die Newton’schen Gesetze – der Wissenschaft großartige „Spielregeln“, wie der berühmte Physiker Richard Feynman sie einmal bezeichnete5 – und ihre Grundvoraussetzung, dass die Dinge unabhängig voneinander existieren, untermauern unsere persönliche, alltagsbezogene Weltanschauung: Wir glauben, dass alles Leben mit seinem turbulenten Treiben um uns herum stattfindet, ganz egal, was wir tun oder denken. Wir schlafen abends ruhig ein in der Gewissheit, dass das Universum nicht verschwindet, wenn wir unsere Augen schließen.

Doch diese „ordentliche, aufgeräumte“ Sicht des Universums als Ansammlung isolierter, sich wohl verhaltender Objekte ging im frühen 20. Jahrhundert zu Bruch, als die Pioniere der Quantenphysik das Herz der Materie genauer unter die Lupe nahmen. Diese winzigsten Teilchen des Universums, genau die, aus denen sich die große, objektive Welt zusammensetzt, verhielten sich selbst so gar nicht nach irgendwelchen Regeln, die diese Wissenschaftler kannten.

Dieses „ungesetzliche“ Verhalten wurde in einer Ideensammlung auf den Punkt gebracht, die als die „Kopenhagener Interpretation“ bekannt werden sollte, benannt nach dem Ort, an dem der energische dänische Physiker Niels Bohr und sein hervorragender Schüler und Schützling, der deutsche Physiker Werner Heisenberg, die wahrscheinliche Bedeutung ihrer außergewöhnlichen mathematischen Entdeckungen formulierten. Bohr und Heisenberg erkannten, dass Atome nicht kleinen Sonnensystemen aus vermeintlichen Billardkugeln vergleichbar sind, sondern viel unordentlicher: winzige Wahrscheinlichkeitswolken. Jedes subatomare Teilchen ist kein fester und stabiler Gegenstand, sondern existiert lediglich als eine Möglichkeit jedes seiner künftigen „Selbste“ – was Physiker als „Superposition“ bezeichnen oder als Summe aller Wahrscheinlichkeiten – wie bei einem Menschen, der sich in einem Spiegelsaal selbst betrachtet.

Eine ihrer Schlussfolgerungen war die Vorstellung der „Unbestimmtheit“ – dass man nie alles gleichzeitig über ein subatomares Teilchen wissen kann. Ermittelt man seinen Aufenthaltsort, so kann man zur gleichen Zeit nicht feststellen, wohin es sich bewegt oder mit welcher Geschwindigkeit. Sie bezeichneten ein Quantenpartikel sowohl als „Teilchen“ – als einen festen, bestimmten Gegenstand – wie auch als eine „Welle“: einen großen, verwischten Bereich von Raum und Zeit, in dem es sich an jeder Ecke aufhalten kann. Das war so ähnlich, wie wenn man einen Menschen mithilfe der ganzen Straße beschreiben würde, in der er wohnt.

Sie folgerten, dass die elementare Form physikalischer Materie nicht fest und solide sei, ja, dass sie noch gar nichts sei. Die subatomare Realität ähnele nicht dem soliden und verlässlichen Zustand, den uns die klassische Wissenschaft beschreibt, sondern eher einer flüchtigen Wahrscheinlichkeit scheinbar unendlicher Möglichkeiten. Die kleinsten Teile der Natur erschienen so willkürlich, dass die ersten Quantenphysiker sich mit einer groben symbolischen Annäherung an die Wahrheit zufriedengeben mussten – mit einem mathematischen Spektrum aller Möglichkeiten. Man könnte auch sagen:

Auf der Quantenebene ähnelt die Realität sozusagen einer noch nicht fest gewordenen „Götterspeise“.

Die Quantentheorien, die Bohr, Heisenberg und viele andere entwickelt hatten, rüttelten an den Grundfesten der Newton’schen Sichtweise, wonach alles Materielle etwas Getrenntes und Unabhängiges ist. Sie behaupteten, Materie lasse sich auf der ganz fundamentalen Ebene nicht in unabhängig voneinander existierende Einheiten aufteilen, ja sie lasse sich nicht einmal vollständig beschreiben. Isoliert hätten die Dinge keine Bedeutung; die hätten sie nur im Netz dynamischer gegenseitiger Beziehungen.

Die Pioniere der Quantenphysik entdeckten auch die erstaunliche Fähigkeit der Quanten, sich gegenseitig zu beeinflussen, obwohl alles das fehlte, dem Physiker gewöhnlich Einfluss zuschreiben, etwa das Wirken einer Kraft, die in einer bestimmten Geschwindigkeit auftritt.

Sobald die Teilchen einmal Kontakt hatten, hielten sie diesen Kontakt auf unheimliche Weise über Entfernungen hinweg aufrecht. Die Bewegungen eines subatomaren Teilchens – beispielsweise die magnetische Orientierung – beeinflussten im gleichen Moment das andere Teilchen, unabhängig davon, wie weit beide voneinander entfernt waren.

Auf der subatomaren Ebene resultierte Veränderung auch aus einem dynamischen Energieaustausch; diese kleinen Pakete vibrierender Energie tauschten über „virtuelle Teilchen“ unablässig Energie miteinander aus, wie ständige Pässe beim Basketball, ein endloses Hin und Her, das eine unermessliche Energiegrundlage im Universum entstehen ließ.6

Subatomare Materie schien sich in einem ständigen Informationsaustausch zu befinden, wodurch sie sich immer weiter verfeinerte und leicht veränderte. Das Universum war keine Lagerhalle statischer, getrennter Gegenstände, sondern ein einziger Organismus miteinander verbundener Energiefelder, die ständig im Werden begriffen waren. Auf der allerkleinsten Ebene glich unsere Welt einem riesigen Netzwerk von Quanteninformationen, dessen Bestandteile alle ständig miteinander „telefonieren“.

Diese kleine Wahrscheinlichkeitswolke löste sich nur dann in etwas Festes und Messbares auf, wenn ein Beobachter beteiligt war. Sobald diese Wissenschaftler beschlossen, ein subatomares Teilchen in einer Messung genauer zu betrachten, „kollabierte“ die subatomare Einheit, die als reines Potenzial existierte, in einen bestimmten Zustand.

Die Konsequenzen dieser frühen experimentellen Erkenntnisse waren tief greifend: Irgendwie war so etwas wie lebendiges Bewusstsein das Moment, das die Möglichkeit einer Sache in etwas Reales verwandelte. In dem Augenblick, in dem wir ein Elektron beobachteten oder eine Messung vornahmen, halfen wir – so schien es – seinen endgültigen Zustand zu bestimmen. Das legte nahe, dass beobachtendes Bewusstsein die entscheidende „Zutat“ beim Erschaffen unseres Universums sei. Einige bedeutende Quantenphysiker argumentierten, das Universum sei demokratisch und partizipatorisch – eine Gemeinschaftsunternehmung zwischen Beobachter und Beobachtetem.7

Der Beobachtereffekt in den Quantenexperimenten ruft noch eine andere ketzerische Vorstellung auf den Plan: dass lebendiges Bewusstsein irgendwie entscheidend ist für diesen Prozess, in dem die unmanifestierte Quantenwelt in etwas transformiert wird, das unserer Alltagsrealität ähnelt. Er deutet darauf hin, dass nicht nur der Beobachter das Beobachtete entstehen lässt, sondern auch darauf, dass nichts im Universum als tatsächliches „Ding“ existiert, unabhängig von unserer Wahrnehmung.

Der „Beobachtereffekt“ besagt, dass erst die Beobachtung – die direkte Beteiligung des Bewusstseins – die „Götterspeise“ fest werden lässt. Daraus folgt, dass die Realität nicht unveränderlich, sondern fließend oder veränderlich ist und deshalb möglicherweise offen für Einfluss.

Die Vorstellung, dass Bewusstsein das stoffliche Universum erschafft und möglicherweise sogar beeinflusst, stellt auch unsere derzeitige wissenschaftliche Sicht des Bewusstseins infrage; diese entwickelte sich aus den Ideen René Descartes’, des großen Philosophen des 17. Jahrhunderts (der behauptete, der Geist sei getrennt und irgendwie anders als Materie) – und integrierte da hinein die Vorstellung, dass Bewusstsein ganz vom Gehirn erschaffen werde und im Schädel eingeschlossen bleibe.

Die meisten normalen Physiker von heute zucken bei diesem zentralen Rätsel mit den Schultern: nämlich dass große Dinge getrennt sind, aber die winzigen Bausteine, aus denen sie bestehen, unablässig und ohne Zeitverzögerung miteinander kommunizieren. Ein halbes Jahrhundert lang haben Physiker akzeptiert (als ob das Sinn ergäbe), dass sich ein Elektron subatomar auf die eine Art verhält, sich aber dann irgendwie verwandelt und sich „klassisch“ (das heißt im Newton’schen Sinne) verhält, sobald es bemerkt, dass es Teil eines größeren Ganzen ist.

Im Großen und Ganzen haben Wissenschaftler aufgehört, sich über die störenden Fragen Gedanken zu machen, die die Quantenphysik aufwarf und die ihre Pioniere unbeantwortet ließen. Die Quantentheorie funktioniert und stimmt mathematisch. Sie bietet ein äußerst erfolgreiches Rezept im Umgang mit der subatomaren Welt. Mit ihr konnte man Atombomben und Laser bauen und die Natur der Sonnenstrahlung analysieren. Die Physiker von heute haben den Beobachtereffekt vergessen. Sie geben sich mit ihren eleganten Gleichungen zufrieden und warten auf die Formulierung einer vereinigten Theorie von allem oder auf die Entdeckung weiterer Dimensionen jenseits derer, die gewöhnliche Menschen wahrnehmen, die dann, so hoffen sie, all diese widersprüchlichen Erkenntnisse zu einer zentralen Theorie zusammenfügen.

* * *

Vor 30 Jahren machten die meisten Wissenschaftler weiter wie bisher, doch eine kleine Gruppe von Wissenschaftlern, die an angesehenen Universitäten rund um die Welt ganz vorn standen, hielt inne, um über die metaphysischen Konsequenzen der Kopenhagener Interpretation und den Beobachtereffekt nachzudenken.8 Wenn Materie veränderlich war und das Bewusstsein Materie zu etwas Festem machte, dann erschien es als wahrscheinlich, dass Bewusstsein auch Dinge in eine bestimmte Richtung anstoßen könnte.

Ihre Forschungen ließen sich auf eine einfache Frage reduzieren: Wenn bereits das Aufmerksamsein die Materie beeinflusst, wie wirkt sich dann die Absicht aus – der gewollte Versuch, eine Veränderung herbeizuführen? Indem wir als Beobachter an der Quantenwelt teilhaben, könnten wir nicht nur Schöpfer, sondern auch Beeinflusser sein.9

Sie begannen Experimente zu entwickeln und durchzuführen und dabei zu testen, was sie umständlich als „gerichteten mentalen Ferneinfluss“ oder „Psychokinese“ oder kurz als Absicht, Intention oder Intentionalität bezeichneten. Ein Lehrbuch beschreibt die Absicht als einen zielgerichteten Plan, eine Handlung auszuführen, die zu einem erwünschten Resultat führt10, im Gegensatz zu einem Wunsch, bei dem man sich nur auf ein Resultat konzentriert, ohne zielgerichteten Plan, wie man dieses erreicht. Eine Absicht richtet sich auf das Handeln dessen, der sie hegt; sie erfordert ein gewisses logisches Denken und die innere Verpflichtung, die beabsichtigte Handlung auch auszuführen. Absicht beinhaltet Zielgerichtetheit: Man muss den Handlungsplan und ein geplantes zufrieden stellendes Ergebnis verstehen. Marilyn Schlitz vom Institute of Noetic Sciences, eine der Wissenschaftlerinnen, die an den frühesten Untersuchungen des Ferneinflusses beteiligt waren, definierte Absicht als die zweckgerichtete und wirksame Projektion des Bewusstseins auf ein Objekt oder Resultat.11 Um die physische Materie zu beeinflussen, so glaubten sie, muss das Denken höchst motiviert und zielorientiert sein.

In zahlreichen bemerkenswerten Experimenten belegten diese Wissenschaftler, dass das Denken bestimmter zielgerichteter Gedanken sowohl den eigenen Körper beeinflussen kann als auch unbelebte Gegenstände und praktisch alle Arten von Lebewesen, von den Einzellern bis zu den Menschen. Zwei profilierte Mitglieder dieser Gruppe waren Robert Jahn vom Labor des Princeton Engineering Anomalies Research (PEAR) und seine Kollegin Brenda Dunne; die beiden entwarfen ein ausgeklügeltes Forschungsprogramm, das auf harter Naturwissenschaft basierte. Über 25 Jahre lang leiteten Jahn und Dunne ein Projekt, das sich zu einem bedeutenden internationalen Vorhaben entwickeln sollte, bei dem sie die sogenannte Mikro-Psychokinese maßen; das ist die Wirkung, die der Geist auf Zufallsgeneratoren ausübt (Random Event Generators, REGs) – das elektronische Äquivalent des Münzenwerfens im 21. Jahrhundert.

Der Output dieser Geräte wurde von einer zufällig wechselnden Frequenz positiver und negativer Pulse gesteuert. Weil sie vollständig nach dem Zufallsprinzip arbeiteten, lieferten sie ungefähr zu 50 Prozent „Kopf“ und ebenso häufig „Zahl“, entsprechend den Wahrscheinlichkeitsgesetzen. Meist waren REG-Experimente so gestaltet, dass auf einem Computerbildschirm zwei zufällig wechselnde attraktive Bilder zu sehen waren, sagen wir von Cowboys und Indianern. Die Teilnehmer sollten dann vor dem Bildschirm Platz nehmen und versuchen, das Gerät so zu beeinflussen, dass es ein Bild häufiger zeigte – etwa mehr Cowboys –, sich dann darauf konzentrieren, das Indianerbild häufiger erscheinen zu lassen, und anschließend versuchen, das Gerät in keine Richtung zu beeinflussen.

Im Verlauf von über 2,5 Millionen Versuchen haben Jahn und Dunne eindeutig nachgewiesen, dass die menschliche Absicht diese elektronischen Geräte in die angegebene Richtung beeinflussen kann12; und ihre Experimente und Resultate wurden von 68 anderen Forschern unabhängig von ihnen wiederholt.13

PEAR konzentrierte sich darauf, wie der Geist unbelebte Objekte und Prozesse beeinflusst – viele andere Wissenschaftler experimentierten damit, wie sich absichtsvolles Denken auf Lebendes auswirkt. Forscher mit ganz unterschiedlichen Fachgebieten demonstrierten, dass die menschliche Intention vielfältige lebende Systeme beeinflussen kann: Bakterien, Hefen, Algen, Läuse, Küken, Mäuse, Ratten, Katzen und Hunde.14 Etliche dieser Experimente hatten andere Menschen als „Zielobjekt“; Intentionen, so hat sich gezeigt, können auch viele Körperabläufe beim „Empfänger“ beeinflussen, darunter grobmotorische Bewegungen und Bewegungen in Herz, Auge, Gehirn und Atemtrakt.

Auch Tiere, so stellte man fest, sind in der Lage, ihre Absicht wirkungsvoll auszurichten. In einer genialen Untersuchung von René Peoch von der Fondation ODIER in Nantes, Frankreich, wurde ein beweglicher Roboter (mit eingebautem Zufallsgenerator) einer Gruppe von Küken kurz nach ihrer Geburt als „Mutterhenne“ vorgesetzt. Der Roboter wurde außerhalb des Kükenkäfigs platziert, wo er sich frei bewegte, sein Weg wurde allerdings registriert und aufgezeichnet. Schließlich war klar, dass sich der Roboter zweieinhalb Mal häufiger auf die Küken zubewegte als normal; die Intention, die man den Küken unterstellen durfte – nämlich ihr Wunsch, ihrer Mutter nahe zu sein – schien den Roboter zu beeinflussen und näher an den Käfig heranzuführen. In einer anderen von insgesamt über 80 ähnlichen Studien befestigte man beispielsweise eine brennende Kerze auf einem beweglichen REG. Küken, die im Dunkeln gehalten wurden, fanden das Licht beruhigend und schafften es, den Roboter zu so beeinflussen, dass er sich häufiger in der Nähe ihrer Käfige aufhielt, als es normalerweise zu erwarten war.15

Die meisten und die überzeugendsten Studien dazu trug William Braud zusammen, Psychologe und Forschungsdirektor der Mind Science Foundation in San Antonio, Texas, und später des Institute of Transpersonal Psychology. Braud und seine Kollegen wiesen nach, dass menschliche Gedanken die Richtung beeinflussen können, in die Fische schwimmen, ebenso die Bewegung anderer Tiere wie Rennmäuse sowie den Zerfall von Zellen (im Labor).16

Braud ersann auch einige der frühesten gut überwachten Studien über den mentalen Einfluss auf Menschen. In einigen dieser Untersuchungen zeigte Braud, dass eine Person das autonome Nervensystem (oder den Kampf-Flucht-Mechanismus) einer anderen Person beeinflussen kann.17 Mit der elektrodermalen Aktivität (EDA) misst man den Hautwiderstand und ermittelt so den Stresspegel eines Menschen; die EDA ändert sich gewöhnlich, wenn jemand gestresst ist oder sich irgendwie unbehaglich fühlt.18 In einer Studie testete er, wie es sich auf die EDA auswirkt, wenn man angestarrt wird – eine der einfachsten Methoden, die Wirkung von Ferneinfluss auf einen Menschen gezielt zu untersuchen. Er wies wiederholt nach, dass Menschen unterbewusst irgendwie beunruhigt waren, während sie angestarrt wurden.19

Der vielleicht am häufigsten untersuchte Bereich des Ferneinflusses ist die Fernheilung. Insgesamt wurden circa 150 Studien (mit unterschiedlicher wissenschaftlicher „Strenge“) durchgeführt20; eine der besten davon hat die verstorbene Dr. Elisabeth Targ entworfen. Auf dem Höhepunkt der AIDS-Epidemie in den achtziger Jahren ersann sie zwei geniale, optimal kontrollierte Untersuchungen, in denen sie nachwies, dass ungefähr 40 Fernheiler aus ganz Nordamerika den Gesundheitszustand von AIDS-Patienten im Endstadium verbessern konnten, obwohl die Heiler ihre Patienten nie gesehen und nie Kontakt mit ihnen gehabt hatten.21

Selbst einige der rudimentärsten Experimente zum Thema „Geist ist stärker als Materie“ lieferten verlockende Ergebnisse. Beim ersten wollte man das Würfeln beeinflussen. Bis heute wurde in 73 Untersuchungen das Würfeln von insgesamt 2500 Personen untersucht, die über 2,5 Millionen Würfe beeinflussen wollten – und die Resultate waren außerordentlich erfolgreich. Als alle diese Studien zusammen ausgewertet wurden, zeigte sich: Die Chancen, dass die Ergebnisse nicht zufällig waren, lagen bei 1076 (eine 1 gefolgt von 76 Nullen) gegen eins!22

Auch gab es provokative Informationen über das Löffelbiegen, den uralten Partytrick, den das Medium Uri Geller bekannt gemacht hatte. John Hasted, Professor am Birkbeck College der University of London, hat es in einem raffinierten Experiment mit Kindern getestet. Hasted hängte Schlüssel an der Zimmerdecke auf und platzierte Kinder ungefähr einen bis drei Meter von ihrem „Zielschlüssel“ entfernt, sodass sie keinen direkten Kontakt hatten. An jedem Schlüssel war ein Dehnungsmessgerät angebracht, das jegliche Veränderung des Schlüssels registrierte; und diese Veränderungen wurden mit einem Diagrammschreiber aufgezeichnet. Hasted bat die Kinder zu versuchen, das herabhängende Metall zu verbiegen. Während der Sitzungen beobachtete er nicht nur, dass die Schlüssel hin- und herschwangen und manchmal brachen, sondern auch abrupte und enorme Spannungsspitzen – also Maximalwerte auf dem Diagrammschreiber. Noch überzeugender war Folgendes: Als die Kinder ihre Absicht gleichzeitig auf mehrere Schlüssel richten sollten, die einzeln hingen, zeichneten die einzelnen Messgeräte gleichzeitige Signale auf – als ob die Schlüssel gemeinsam beeinflusst würden.23

Am faszinierendsten aber ist, dass bei vielen Untersuchungen über Psychokinese der mentale Einfluss jeglicher Art eine messbare Wirkung hervorrief, ganz unabhängig von der Entfernung zwischen Sender und Objekt oder davon, zu welchem Zeitpunkt der Sender die Absicht entwickelte. Gemäß diesen experimentellen Befunden transzendiert die Gedankenkraft Zeit und Raum.

Als diese Kritiker des Newton’schen Denkmodells mit ihren Experimenten fertig waren, hatten sie das „Regelbuch“ zerrissen und in alle vier Himmelsrichtungen verstreut: Der Geist schien in gewisser Weise untrennbar mit der Materie verbunden zu sein und war sehr wohl imstande, sie zu verändern. Materie konnte beeinflusst, sogar unwiderruflich verändert werden, nicht nur durch Kraft, sondern durch das bloße Formulieren eines Gedankens.

Dennoch ließen die Forschungsergebnisse dieser Wissenschaftler drei grundlegende Fragen unbeantwortet:

 Über welche konkreten Mechanismen beeinflussen Gedanken die Realität? (Bis zu dem Zeitpunkt, da ich dies schreibe, haben einige Untersuchungen über „Massengebete“, für die viel Publicity gemacht wurde, keine Wirkung gezeigt.) Tragen bestimmte Bedingungen oder Vorbereitungen auf innere Zustände mehr zum Erfolg bei als andere?

 Wie viel Kraft hat ein Gedanke, zum Guten wie zum Schlechten?

 Wie viel in unserem Leben kann ein Gedanke wirklich verändern?

Die meisten der ersten, wegweisenden Entdeckungen über das Bewusstsein wurden vor nun über 30 Jahren gemacht. Neuere Entdeckungen der modernsten Quantenphysik und in Laboren rund um die Welt beantworten manche offenen Fragen. Sie belegen, dass unsere Welt ausgesprochen formbar ist und offen für ständige feine Einflüsse. Die neuere Forschung zeigt auch, dass Lebewesen ständig messbare Energie senden und empfangen. Neue Modelle stellen das Bewusstsein als eine Instanz dar, die materielle Grenzen jeglicher Art überschreiten kann.

Absicht oder Intention scheint einer Stimmgabel zu ähneln, die dafür sorgt, dass die Stimmgabeln anderer Dinge im Universum in der gleichen Frequenz mitschwingen.

Die jüngsten Studien zur Wirkung des Geistes auf Materie lassen vermuten, dass die Intention unterschiedlich wirkt, abhängig vom Zustand des „Senders“ und von der Zeit und dem Ort, wann und wo sie entsteht. An vielen Stellen ist Intention schon eingesetzt worden, um Krankheiten zu heilen, Körperabläufe zu verändern und Ereignisse zu beeinflussen. Sie ist keine besondere Begabung, sondern eine erlernbare Fertigkeit, die leicht und schnell vermittelt werden kann. Ja, wir nutzen Intention, Absicht, zielgerichtetes Denken bereits in vielen Bereichen unseres täglichen Lebens. Zahlreiche Untersuchungen weisen auch darauf hin, dass sich die Kraft der Intention vervielfacht, je nachdem, wie viele Menschen den gleichen Gedanken zur gleichen Zeit denken.24

Zu diesem Buch

Dieses Buch besteht aus drei Teilen. Der Hauptteil (Kapitel 1 bis 12) versucht alle existierenden experimentellen Belege in einer stimmigen wissenschaftlichen Vorstellung darüber zusammenzufassen, wie Intention funktioniert und wirkt, wie Sie sie in Ihrem Leben einsetzen können und welche Bedingungen ihre Wirkung optimieren.

Der zweite Abschnitt des Buches (Kapitel 13) stellt einen Plan vor, wie Sie mithilfe einiger Übungen und Empfehlungen am besten „in Ihre Kraft gehen“ und Ihre Absichten wirksam für Ihr Leben nutzen. Dieser Teil des Buches ist auch eine Übung in pionierhafter Wissenschaft. Ich bin keine Expertin für die Human-Potential-Bewegung, deshalb ist dieses Buch auch keines für Selbsthilfe, sondern für Sie wie für mich eine Entdeckungsreise. Ich habe dieses Programm aus wissenschaftlichem Material zusammengestellt, das beschreibt, unter welchen Bedingungen im Labor die besten Resultate bei psychokinetischen Experimenten erzielt wurden. Wir sind sicher, dass diese Techniken unter kontrollierten Laborbedingungen erfolgreich waren, aber ich kann nicht garantieren, dass sie auch in Ihrem Leben funktionieren. Also, indem Sie sie anwenden, werden Sie an einem laufenden persönlichen und gemeinsamen Experiment teilnehmen.

Der letzte Buchabschnitt besteht aus einer Reihe von persönlichen und Gruppenexperimenten. Kapitel 14 skizziert diverse informelle Experimente zur Anwendung Ihrer Absicht in Ihrem persönlichen Leben, die Sie allein durchführen können. Diese Mini-„Experimente“ sind auch als Teile von Untersuchungen gedacht. Sie haben die Gelegenheit, Ihre Ergebnisse auf unserer Website zu veröffentlichen und sie anderen Lesern mitzuteilen.

Neben den persönlichen Experimenten habe ich auch mehrere große Gruppenexperimente entworfen, die die Leser dieses Buches durchführen sollen (Kapitel 15). Mit der Unterstützung unseres erfahrenen Wissenschaftlerteams werden wir regelmäßig öffentliche Experimente durchführen, um festzustellen, ob die konzentrierte Absicht der Leser auf wissenschaftlich messbare Ziele eine Wirkung ausübt.

Dazu müssen Sie nur das Buch lesen, seinen Inhalt geistig verarbeiten, sich auf einer unserer Websites einloggen [www.intentionwirkt.de (deutsch) oder www.theintentionexperiment.com (englisch)], die Anweisungen und Übungen am Ende dieses Buches ausführen und dann ganz bestimmte Gedanken aussenden, die auf der Website vorgeschlagen und beschrieben werden. Die ersten dieser Experimente werden folgende Wissenschaftler durchführen: der deutsche Physiker Fritz-Albert Popp, Vizepräsident des International Institute of Biophysics in Neuss, Deutschland, und sein Team mit sieben Mitarbeitern; Dr. Gary Schwartz und seine Kollegen von der University of Arizona in Tucson sowie Marilyn Schlitz und Dean Radin vom Institute of Noetic Sciences.

Website-Experten haben zusammen mit unserem Wissenschaftlerteam Zugangsprotokolle entwickelt, mit denen wir feststellen können, welche Gruppenmerkmale oder gedanklichen Aspekte die wirksamsten Ergebnisse liefern. Für jedes Absichtsexperiment wird ein Ziel ausgewählt – ein bestimmtes Lebewesen oder eine Population, bei dem oder der eine durch die Gruppenabsicht bedingte Veränderung gemessen werden kann. Wir haben mit Algen angefangen, den einfachsten Versuchsobjekten (siehe Kapitel 12), und mit jedem Experiment werden wir zu einem komplexeren (lebenden) Ziel übergehen.

Unsere Pläne sind ehrgeizig: Wir wollen unter anderem eine Reihe sozialer Missstände angehen. Ein Ziel könnte schließlich ein Patient mit einer Wunde sein. Es ist bekannt und anerkannt, dass Wunden im Allgemeinen nach einem spezifischen Muster und mit einer feststehenden messbaren Geschwindigkeit heilen.25 Jegliche Abweichung von der Norm lässt sich präzise messen und als Wirkung eines Experiments belegen. In diesem Fall wollen wir ermitteln, ob die konzentrierte Absicht einer Gruppe Wunden schneller heilen lässt als gewöhnlich.

Natürlich müssen Sie bei unseren Experimenten nicht mitmachen. Wenn Sie nicht teilnehmen wollen, können Sie über die Experimente anderer lesen und die Informationen für Ihre persönlichen Zwecke nutzen.

Bitte beteiligen Sie sich nicht halbherzig an den Experimenten. Damit diese Experimente auch wirklich funktionieren, müssen Sie das Buch zuvor lesen und seinen Inhalt vollständig geistig verarbeiten. Experimentelle Befunde legen nahe, dass diejenigen am meisten bewirken, die ihren Geist geschult haben, genau wie Sportler ihre Muskeln trainieren, um ihre Erfolgschancen zu erhöhen.

Um eine halbherzige, eher zufällige, rein spontane Teilnahme möglichst zu unterbinden, hat unsere Website ein kompliziertes Passwort, das aus mehreren Wörtern oder Gedanken aus diesem Buch besteht und das sich alle paar Monate leicht ändert. Um an einem Experiment teilnehmen zu können, müssen Sie sich mit dem Passwort einloggen und dafür das Buch gelesen und verstanden haben.

Auf der Website läuft eine Uhr mit (die auf Greenwich Time eingestellt ist). Zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Datum, das auf der Website angegeben ist, bitten wir Sie, eine sorgfältig formulierte und präzise Absicht, die vom jeweiligen Ziel abhängt, mental in Richtung des Zielobjekts zu schicken.

Sobald die Experimente abgeschlossen sind, wird unser Wissenschaftlerteam die Ergebnisse analysieren und aufbereiten, ein neutraler Statistiker wird sie untersuchen und dann werden sie auf der Website und in den nachfolgenden Auflagen dieses Buches veröffentlicht. Die Website wird so zur aktuellen Fortsetzung des Buches, das Sie in Händen halten. Sie brauchen nur die Website regelmäßig zu besuchen, um den Termin jedes neuen Experiments zu erfahren.

Hunderte von gut konzipierten Untersuchungen zur Gruppenabsicht und zum Ferneinfluss von Gedanken haben signifikante Ergebnisse geliefert. Dennoch könnte es anfangs oder generell sein, dass unsere Experimente keine nachweisliche, messbare Wirkung erzielen. Wir als Wissenschaftler und objektive Forscher fühlen uns verpflichtet, diejenigen Daten weiterzugeben, die wir haben. Wie immer in der Wissenschaft ist auch ein Fehlschlag lehrreich, denn er hilft uns, die Experimente und ihre Voraussetzungen neu zu definieren.

Seien Sie sich beim Lesen des Buches bewusst, dass dies die Arbeit von Wissenschaftlern an vorderster Front ist. Die Wissenschaft ist ein erbarmungsloser Prozess der Selbstkorrektur. Annahmen, die man ursprünglich als Fakten betrachtete, müssen oft gänzlich aufgegeben werden. Viele, ja die meisten der in diesem Buch gezogenen Schlüsse werden später wahrscheinlich ergänzt oder überarbeitet werden müssen.

Indem Sie das Buch lesen und an unseren Experimenten teilnehmen, können Sie durchaus zum Wissen der Welt beitragen und möglicherweise den Paradigmenwechsel in unserem Weltverständnis fördern. Ja, die Kraft der Massenintention könnte letztlich die Kraft sein, die die Welle in Richtung Wiederherstellung und Erneuerung des Planeten dreht. Gemeinsam mit Hunderttausenden anderen könnte Ihre Stimme, die jetzt eine einzelne, kaum hörbare Note ist, sich in eine gewaltige Symphonie verwandeln.

Ich schrieb dieses Buch, um eine Aussage über die außergewöhnliche Natur und Kraft des Bewusstseins zu machen. Möge das Buch zeigen, dass ein einziger kollektiver, zielgerichteter Gedanke reicht, um die Welt zu verändern.

Intention

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