Читать книгу Machtspiel - Madlen Schaffhauser - Страница 8
6.
ОглавлениеChloe fühlte sich, neben Raul, erregt und niedergeschlagen zugleich. Solche Gefühle hatte sie schon lange nicht mehr gegenüber einem Mann empfunden.
Sie schloss, die Fahrt über, ihre Augen und genoss es neben Raul zu sitzen, der mit einer angenehmen Selbstsicherheit durch die Strassen fuhr.
Schon nach kurzer Zeit kamen sie bei der Kripo in Luzern an, was sie sehr bedauernswert fand. Raul fuhr ins Parkhaus auf seinen Platz und mit dem Lift gelangten sie in den dritten Stock, wo Lunardi sein Büro hatte. Als sie dort ankamen, traten sie auf den Korridor hinaus und bogen nach links ab.
Auf dem Flur trafen sie auf Sofia Grüner, die einige Mappen mit sich herumtrug.
„Hallo Sofia. Was machst du denn heute hier?“
„Lola hat mich angerufen. Sie fühlt sich nicht wohl und hat mich gebeten für sie einzuspringen. Da mein Mann mit unseren Söhnen an ein Fussballspiel gegangen ist, habe ich zugesagt.“
„Sofia, darf ich dir Chloe Kramer vorstellen? Die Schwester von der vermissten Dana Winter. Frau Kramer, das ist Sofia Grüner eine unsere Protokollführerin.“
„Frau Kramer.“
„Frau Grüner.“ Sie gaben sich zur Begrüssung die Hand.
„Sofia, hast du nachher kurz Zeit? Ich würde gerne Frau Kramers Aussage schriftlich festhalten.“
Eigentlich wollte Sofia in wenigen Minuten Feierabend machen. Zumal ihre Kinder und ihr Mann noch nicht zu Hause sein würden, konnte sie ohne weiteres länger arbeiten.
„Aber sicher doch. Du findest mich im Büro.“
„Danke. Bis gleich.“
Sofia ging den Flur entlang in ihr Büro. Lunardi führte Chloe an seinen Arbeitsplatz, der sich fast am Ende der dritten Etage befand.
„Ich möchte kurz die Strickjacke abgeben“, Raul hob den Beutel mit dem besagten Kleidungsstück, in die Höhe „damit man sie so rasch als möglich im Labor untersuchen kann. Darf ich Sie einen Augenblick alleine lassen?“
„Tun Sie, was Sie tun müssen.“ Chloe nahm auf einem der Stühle an Rauls Schreibtisch Platz. Als sie wieder aufsah, trat der Polizist bereits aus dem Büro. Chloe Kramer blickte sich in dem kleinen Raum um. Das Pult stand an einer Wand und bot freie Sicht auf die Tür. Links vom Tisch befand sich ein Fenster. Jedoch hatte man momentan keinen Ausblick, da die Lamellen zugezogen waren, damit die starken, sommerlichen Sonnenstrahlen den Raum nicht zu fest aufheizen konnten. An der Wand gegenüberliegend befand sich ein grosses Regal, das mit Ordnern vollgestopft war.
Auf dem Pult entdeckte sie zwei gerahmte Fotos. Chloe sah sich um, ob sie niemand beobachtete und drehte die beiden Bilder, aus reiner Neugierde, zu sich um. Auf dem Einen war ein älteres Ehepaar zu sehen. Wahrscheinlich Rauls Eltern. Das Andere zeigte eine ziemlich junge und hübsche Dame mit roten, langen Haaren. War das seine Freundin oder sogar seine Frau? Wie konnte er sie dann heute Morgen küssen? Sie nahm es in Ihre Hände, um die Person genauer zu betrachten.
„Was machen Sie da?“ erklang Rauls Stimme schroff von der Tür her.
Erschrocken stellte Chloe den Rahmen mit der jungen Frau an seinen Platz zurück.
„Entschuldigen Sie bitte. Das war nicht meine Absicht.“
Unbesänftigt fuhr er weiter „Ach nein. Was dann? Was haben Sie gesehen?“
Chloe wusste zuerst nicht, wie sie darauf reagieren sollte und entschied sich für die Wahrheit.
„Eine wunderschöne, junge Frau. Ich weiss, es gehört sich nicht. Meine Neugierde war grösser als mein gutes Benehmen.“
Raul zeigte auf das eine Foto. „Meine Mutter Anais und mein Vater Linus.“ Danach nahm er das zweite zur Hand und schaute es lange an. Chloe sah, dass seine Augen einen seltsamen Ausdruck annahmen, den sie nicht zu deuten wusste. Als er dann weiterfuhr, verstand sie sofort.
„Das ist meine kleine Schwester Julia. Sie ist vor zwölf Jahren ums Leben gekommen.“ wieder betrachtete er das Foto seiner Schwester eine gewisse Zeit lang. Als er seinen Blick auf Chloe richtete, erkannte sie den Schmerz in seinen Augen, den seine Gedanken an Julia ihn ihm verursachten.
„Tut mir leid.“ Sie erhob sich aus ihrem Stuhl und ging auf Raul zu. Chloe legte behutsam ihre Hand auf seinen Arm, um ihm Trost zu spenden. Raul spürte ihre angenehme Wärme auf seiner Haut, die ihre Hand auslöste. Plötzlich beugte er sich vor und gab ihr einen weichen, schüchternen Kuss auf ihre Lippen. So unerwartet wie der Kuss passiert war, so überraschend schnell entfernte sich Raul auch schon wieder von ihr.
Er räusperte sich und meinte, dass sie sich zu Sofia begeben sollten. Chloe wusste gar nicht, wie ihr geschah, nahm ihre Tasche vom Stuhl und folgte Raul ins Büro der Protokollführerin. Lunardi klopfte an und trat mit Chloe ein.
„Können wir loslegen?“ fragte Raul an Sofia gewandt.
„Ich bin bereit. Nehmt Platz.“ Sofia deutete auf die zwei Stühle vor ihrem Pult.
In den nächsten Minuten liess Raul Chloe die letzten vierundzwanzig Stunden Revue passieren. Die Immobilienmaklerin erzählte alles was ihr einfiel. Raul stellte zwischendurch gezielte Fragen und Sofia tippte ununterbrochen auf ihrer Tastatur herum, um festzuhalten, was geäussert wurde. Es war nicht einfach für Chloe, über Dana zu reden. Ständig musste sie gegen den Schmerz und die Tränen ankämpfen, die sich in ihr aufstauten.
Nach fast zwei Stunden waren sie endlich mit der Befragung fertig. Müde standen alle drei auf. Chloe verabschiedete sich von Sofia und ging nach draussen. Kaum war sie auf dem Flur, sah sie Finn auf sie zukommen.
„Hi Finn.“
„Hallo Chloe. Seid ihr erst jetzt mit der Befragung fertig geworden?“
„Ja. Ich kann nur hoffen, dass meine Aussage etwas weiterhelfen wird. Und was machst du hier?“
„Ich wollte rasch bei Raul vorbei. Vielleicht haben sie bereits Resultate aus dem Labor.“
In dem Moment kam der Polizist aus Sofias Büro. „Hallo Finn. Wollen wir in mein Büro?“
Finn und Chloe folgten Raul zurück in sein Arbeitszimmer. Raul, der hinter sein Pult schritt, nahm den Telefonhörer ab und gab eine Kurzwahlnummer ein.
„Hei Eileen, konntest du schon irgendwas überprüfen, in Bezug auf Dana Kramer?“
Die Frau auf der anderen Seite sagte etwas und Raul legte den Hörer wieder auf. Kurz darauf erschien Eileen im Büro. In der Hand hielt sie ein Blatt Papier.
„Guten Abend Herr Winter, Frau Kramer.“
Finn und Chloe brachten kein Wort heraus. Sie waren zu nervös auf das, was ihnen Eileen gleich mitteilen würde. Alle vier blieben in einem Halbkreis um das Pult stehen. Niemand von ihnen verspürte Lust sich zu setzten.
Eileen fuhr an den Staatsanwalt gewandt fort. „Wir haben das Couvert mit den Fingerabdrücken nach allen Spuren untersucht. Es sind hundertprozentig die Abdrücke Ihrer Frau, Herr Winter. Wie auch das Blut.“
Finn wurde ganz bleich im Gesicht und setzte sich auf den nächsten freien Stuhl. Er seufzte laut auf und nahm seinen Kopf in seine Hände.
„Das heisst aber noch lange nichts.“ versuchte Raul seinen Freund zu beruhigen. „Solange wir Dana nicht gefunden haben, darfst du die Hoffnung nicht aufgeben, dass es ihr gut geht. Wir haben noch weitere Spuren, die wir verfolgen müssen. Was wir jetzt mit Sicherheit wissen, ist, dass Dana nicht aus freien Stücken von zu Hause wegbleibt.“
„Bis spätestens am Montag haben wir den Finger und die Strickjacke überprüft. Ich gebe dir Bescheid, sobald ich mehr weiss.“ Auf diese Weise verabschiedete sich Eileen von den übrigen Personen.
Obwohl Finn wusste, wie man bei einem solchen Fall vorging, fragte er Raul trotzdem, wie sie nun weiter verfahren würden.
„Morgen werde ich eine Sitzung einberufen, damit ich mein Team in den Fall einbeziehen kann. Im Laufe des Tages werden zwei Polizisten die Ex-Sträflinge unter die Lupe nehmen. Möchtest du deine Nachbarn selbst befragen, ob sie irgendwas gesehen haben oder soll ich Beamten dafür beauftragen? Ausserdem wollen wir deine Aussage und die der Freundinnen von Dana, protokollieren. Kannst du am Montagmorgen vorbeikommen, damit wir sie aufnehmen können?“
„Wann soll ich da sein?“
„Ist dir acht Uhr recht?“
„Geht in Ordnung. Ich kann nicht untätig rumsitzen, daher werde ich meine Nachbarschaft morgen besuchen und fragen, ob sie jemanden bemerkt haben.
Brauchst du mich noch? Ansonsten werde ich wieder nach Hause gehen und die offenen Fälle durchsehen.“
„Nein, du kannst gehen. Hier können wir momentan nichts weiter machen.“
„Chloe, soll ich dich nach Hause bringen?“
„Das kann ich übernehmen.“ Raul wandte sich an Chloe „Ich möchte, dass Sie mir von Ihren Freundinnen, mit denen Sie gestern aus waren, eine Liste erstellen. Wir werden sie ebenfalls befragen müssen. Wenn es Ihnen recht ist, kann ich sie nachher nach Hause fahren.“
„Ich kann Ihnen die Namen jetzt sofort notieren. Weiss aber die Adressen nicht auswendig. Die müsste ich zu Hause nachsehen.“
„Hier haben Sie eine Stift und Papier.“ Raul schob ihr einen Notizblock über den Schreibtisch. Daraufhin setzte sich Chloe und fing an zu schreiben.
Finn trat neben seine Schwägerin, um sich zu verabschieden. „Wirst du bei deiner Mutter vorbeigehen oder soll ich zu ihr ins Krankenhaus?“
„Das mache ich. Aber lass mir noch ein bisschen Zeit. Bitte.“
„Okay.“ Finn gab Chloe einen Kuss auf die Wange und ging davon.
Wie in Trance notierte Kramer die Namen der Frauen, die gestern Abend beim Mädelsabend dabei waren, denn mit ihren Gedanken befand sie sich bei Ihrer Mutter. Wie sollte sie ihr erklären, was mit Dana geschehen ist? Ein Räuspern holte sie sofort aus ihren Überlegungen und bemerkte, dass Raul neben ihr stand. Er wartete darauf, bis Chloe mit ihrer Liste fertig war, also schob sie ihre Sorgen, um ihre Mam, beiseite.
„Hier.“ Chloe gab dem Polizisten einen Zettel mit vier Frauennamen
Raul nahm ihn entgegen und las sie durch. „Gut. Wollen wir dann mal gehen?“
„Ich hätte nichts dagegen.“
Raul hielt vor einem neuen Mehrfamilienhaus an, in dem Chloe eine Eigentumswohnung besass. Wie sich herausstellte, lebten sie beide in Horw, jedoch nicht im gleichen Viertel und sie waren sich auch bis auf letzte Nacht noch nie begegnet.
Raul stellte seinen Wagen auf einem der Besucherparkplätze ab und sah sich um. Sie stiegen aus und gingen auf den Neubau zu. Der Wohnblock war in vier Wohnungen aufgeteilt.
Während sie die Treppe in den zweiten Stock hinaufstiegen, fischte Chloe ihren Schlüssel aus der Handtasche heraus und sobald sie oben angekommen waren, öffnete sie die Tür. „Bitte kommen Sie herein.“
„Gerne.“ Raul fand sich in einer grossen Garderobe wieder, die aus fünf Einbauschränken bestand und in denen wahrscheinlich alle Jacken, Schuhe und Handtaschen verstaut waren. Denn bis auf drei paar Sommerschuhe, die auf einem Regal standen, befand sich nichts im Flur.
Chloe führte ihn weiter in ein grosses Wohnzimmer, das mit zwei weissen Sofas und einem dazu passendem Sessel ausgestattet war. An den Wänden hingen drei Fotos mit verschiedenen Naturmotiven. Das erste zeigte einen Strand, auf dem Fussspuren zu sehen waren, die im Meer verschwanden. Auf dem nächsten war eine grosse, alte Holzbrücke abgelichtet, auf der eine einsame Frau stand und hinunterblickte. Das letzte Bild zeigte die Sonne, wie sie hinter einem Berg hervorkam und die ganze Umgebung erstrahlte.
Raul wurde das Gefühl nicht los, dass diese Bilder ihren Gemütszustand widerspiegelten. Er wollte sie aber nicht darauf ansprechen. Noch nicht.
Eine Theke aus schwarzem Granit trennte die Stube von der Küche ab. Durch die Fensterfront, gegenüber dem Eingang, kam herrlich viel Licht herein und eine Schiebetür führte auf die halbbedeckte Terrasse, die vermutlich genauso gross war, wie die Küche und der Wohnraum zusammen.
Raul wandte sich an Chloe, die sich in der Küche befand. „Sie besitzen eine wunderschöne Wohnung.“
„Danke. Ich wohne noch nicht sehr lange in diesen Wänden, aber ich fühle mich richtig wohl hier.“ Chloe ging zu den Sofas und stellte die Getränke auf dem Salontisch ab, der aus massivem Nussbaum und einer schwarzen Glasplatte bestand.
„Bitte bedienen Sie sich.“ Sie verschwand in ihrem Arbeitszimmer, das sich neben dem Salon befand und kam kurz darauf mit einem kleinen, roten Büchlein in der Hand zurück. Wie sich herausstellte, war das ihr Adressbuch.
Raul nahm den Zettel, den Chloe ihm vorhin im Büro gegeben hatte, aus seiner Hosentasche und sie vervollständigten die Liste mit den Adressen und Telefonnummern der Frauen.
„Wie geht es nun weiter?“
Raul wusste, dass Chloe die Befragung der Frauen gemeint hatte, aber er bezog ihre Frage für einen kurzen Moment auf sie beide. Wie ging es weiter? Er wollte diese bezaubernde Frau, neben sich, in seine Arme schliessen und ihren wundervollen Mund küssen. Jedoch wusste er, dass es falsch wäre und konnte sich noch im letzten Augenblick beherrschen und räusperte sich, um sich wieder auf das eigentliche Thema zu konzentrieren.
„Vielleicht hat eine von den Frauen etwas bemerkt oder gesehen, was Ihnen nicht aufgefallen ist. Haben Sie bereits mit jemandem über das Verbleiben Ihrer Schwester geredet?“
„Mit meiner besten Freundin Sina. Sie ist ausser meiner Schwester, die einzige, der ich alles anvertrauen kann.“
„Ich kann hier keinen Namen Sina lesen.“ Raul deutete auf den Zettel. „War sie gestern nicht dabei?“
„Nein. Entschuldigen Sie mich bitte, ich muss an die frische Luft.“ Chloe erhob sich aus dem Sofa und ging durch die Schiebetür hinaus auf die Terrasse.
Raul sah der Frau nach, die ihn hin und her riss, wie sie sich ans Ende der Veranda begab und sich aufs Geländer stützte. Reglos stand sie da, den Blick in die Ferne gerichtet.
Nach einem kurzen Moment folgte er ihr nach draussen. Er stellte sich hinter sie und legte seine Arme um Ihre Taille. Nach einigen Minuten drehte sie sich langsam zu ihm herum. Nur kurz erhaschte er einen Blick in ihre tränenerfüllten Augen, bevor sie sie schloss und ihn zu küssen begann. Raul zögerte keine Sekunde und drückte Chloe fest an sich. Seine Lippen spielten zuerst sanft mit den ihren, dann wurde der Kuss fordernder, bis sich Raul nicht mehr zurückhalten konnte. Er versuchte mit seiner Zunge ihren Mund zu erforschen, den sie bereitwillig öffnete, um seine Zunge in sich aufzunehmen. Zuerst zögernd, dann immer stürmischer spielten sie miteinander. Rauls Hände strichen langsam ihren Rücken auf und ab.
Auf einmal spürte sie seine rechte Hand auf ihrer Brust und wie er schüchtern anfing sie zu massieren. Ihre Brust hob und senkte sich vor Erregtheit. Sie glaubte schon ihr Herz müsste zerspringen. Unsicher machte sie einen Schritt nach hinten. Es war schon lange her, seit sie das letzte Mal solche Gefühle empfand. Viel zu lange.
Raul, der ihre Unsicherheit nicht zu bemerken schien, nahm ihre Hand und führte sie zurück in die Wohnung.
Ohne sich gross Gedanken zu machen, was passieren könnte, nahm Chloe Rauls Hand und ging auf die Treppe zu, die in den oberen Stock führte. Oben angekommen, schritt sie in ihr Schlafzimmer und trat auf ihr Bett zu. Völlig nervös und unruhig drehte sie sich zu Raul um. Seine blauen Augen waren verschleiert vor Erregung. Er machte einen Schritt auf sie zu, hob sie hoch und legte sie behutsam auf ihrem Bett nieder. Über sie gebeugt, näherte er sich mit seinen Lippen ihrem Gesicht. Erneut küsste er sie voller Leidenschaft. Er stütze sich neben Chloe auf seinem linken Ellenbogen ab und fuhr mit seiner freien Hand langsam unter ihr gelbes T-Shirt. Er streichelte sanft ihren Bauch entlang nach oben bis zur Brust. Er schob ihren BH auf die Seite und liebkoste sanft ihren Busen. Ihre Nippel reagierten sofort und richteten sich bei der kleinsten Berührung auf. Ein leiser Seufzer drang aus ihrer Kehle, als er ihre Haut mit seinen Händen streichelte.
Lunardi erhob sich, um Chloe das Oberteil über den Kopf auszuziehen, den Büstenhalter gleich dazu. Er konnte den Blick nicht von ihren schönen, wohlgeformten Busen wenden. Er streichelte mit seiner Zunge ihre Brüste rund um ihre Brustwarzen, welche sich noch mehr verhärteten. Abermals entwich ihr ein lustvoller Laut. Raul musste sich beherrschen, nicht die Kleider von ihrem Körper zu reissen und sie wie ein wildes Tier zu nehmen.
Chloe wusste nicht, wie ihr geschah. Es war lange her, als sie das letzte Mal solche Gefühle verspürte. Sofort dachte sie an ihren Ex-Verlobten Patrick, obwohl sie jegliche Gedanken an ihn zu verhindern versuchte. Vor fast dreizehn Monaten wollten sie heiraten. Doch alles kam kurz davor ganz anders als geplant.
Chloe hörte leise ihren Namen. Da wurde ihr bewusst, dass sie mit ihren Gedanken weit abgeschweift war. Mit einem Mal fragte sie sich, was sie hier tat und versteifte sich sofort. Sie öffnete die Augen und sah Raul an, der sie mit einem verwirrten Blick musterte.
„Mache ich etwas falsch?“
„Nein, nein.“ brachte sie stockend heraus. Sie schloss wieder ihre Augen und wollte ihn küssen, damit er nicht nachfragte, was in ihr vorging. Nur machte sie die Rechnung ohne ihn.
„Gefällt es dir nicht?“
Abermals öffnete Chloe ihre Augen und sah ihn verlegen an. „Es ist nur so, dass es schon lange her ist, seit ich das letzte Mal mit einem Mann so intim war.“ Wenn sie ehrlich zu sich war, gab es seit Patrick nur ein kurzes Abenteuer und das war wiederum nicht das, was sie zu brauchen glaubte. Sie dachte es mit ihrem Ex-Verlobten gehabt zu haben, doch wurden all ihre Zukunftspläne auf einen Schlag zerstört. Chloe schwor sich damals, keinen Mann mehr zu nahe an sich heranzulassen und bis heute war es ihr auch gelungen.
„Ich werde ganz vorsichtig sein.“ flüsterte Raul ihr ins Ohr, während er anfing daran rum zu knabbern. Seine Hand streichelte leicht über ihren Arm, zum Nacken und zwischen ihrem Busen hinab zum Bauchnabel. Raul spürte, wie sich Chloe unter seiner Hand zu entspannen begann. Mit seinen Fingern umkreiste er ihren Nabel, während sein Mund, der feine Küsse auf ihren nackten Oberkörper zauberte, seiner Hand nach unten folgte. Sie stöhnte leise auf und wölbte ihren Körper seinen Liebkosungen entgegen. Es gefiel ihm, wie sich ihr Verlangen entfachte und sie sich ihm hingab. Dabei konnte er sich kaum noch an sich halten. Am liebsten hätte er ihr die Hose vom Leib gerissen und sie genommen. Allerdings wollte er sich beherrschen, denn er hatte das Verlangen die Lust dieser Frau ins Unermessliche zu steigern. Lunardi öffnete den Knopf ihrer Jeans und zog sie aus. Er betrachtete den gelben, kleinen Slip, der ihr süsses Dreieck bedeckte. Mit seinen Zähnen streifte er den Tanga ab und warf ihn achtlos auf den Boden. Sanft drückte er ihre Beine auseinander und legte sich dazwischen. Seine Lippen fanden auf Anhieb ihre Vagina und seine Zunge streichelte über ihre Klitoris. Sie schob ihre Taille seinem Mund entgegen und stöhnte immer wieder seinen Namen.
Sie spürte, wie er ihre Weiblichkeit mit seiner Zunge massierte und plötzlich einen Finger sanft in sie schob. Chloe dachte immer, das was sie mit Patrick erlebt hatte, sei vollkommen. Doch das hier war einfach unbeschreiblich. Sie fühlte sich losgelöst und frei. Das Gefühl, als hebe sie ab, übermannte sie schier. Sie konnte und wollte sich nicht mehr länger beherrschen und gab sich restlos seiner Zärtlichkeit hin. Überraschend durchzuckte es ihren Körper voller Ekstase, wobei sie Rauls Name laut herausschrie.
Ganz langsam kehrte sie in die Wirklichkeit zurück, öffnete ihre Augen und bemerkte sogleich den verschleierten Blick von Raul auf ihr ruhen. Er lächelte sie voller Zuneigung an und küsste sie abermals auf ihren Mund. Zwischen ihren Beinen liegend, drückte er seine harte Männlichkeit an ihrer Öffnung. Wann hatte er sich ausgezogen? Sie musste ziemlich weggetreten sein, dass sie das nicht mitbekommen hatte. Er drängte sie kein bisschen, was sie ihm sehr hoch anrechnete und ihn nicht mehr länger auf die Folter spannen wollte.
„Lass mich dich spüren.“ hauchte sie.
Raul liess sich nicht länger bitten. Er drang sanft und tief in sie ein. Einen kurzen Augenblick verweilte er in dieser Position, um ihre Feuchtigkeit und Wärme zu geniessen. Langsam fing er an, sich in ihr zu bewegen. Seine Stösse wurden stets schneller und härter. Sie krallte sich mit ihren Fingernägeln an seinen Rücken und bewegte sich hervorragend zu seinem Rhythmus. Ihre Körper passten einfach perfekt zusammen.
„Ich kann nicht mehr, meine Süsse.“ stöhnte Raul. Kaum waren seine Worte über die Lippen, ergoss er sich auch schon in ihr.
Engumschlungen blieben sie liegen und genossen ihre beiden erhitzen Körper. Chloes Kopf ruhte auf Rauls Brust und spürte seinen Herzschlag an ihrem Ohr pochen. Es fühlte sich unbeschreiblich schön und geborgen an.
„Es war wunderschön.“ Raul drückte Chloe einen Kuss in ihr Haar und zog sie noch etwas näher an sich heran.
Chloe war gerührt und verlegen zugleich, so dass sie kein Wort von sich geben konnte.