Читать книгу Little Pearl - Madlen Schaffhauser - Страница 3

Kapitel 1

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Evan

Heilige Scheiße, mein linkes Auge ist praktisch zugeschwollen, ich kann im Moment nichts damit sehen. Dylan konnte zwar nur einen Haken landen, dafür aber einen recht schmerzhaften. Ihm dürfte jedoch viel mehr wehtun. Am liebsten hätte ich noch länger auf ihn eingeprügelt. Für das was er meiner Schwester angetan hat, waren meine Schläge verhältnismäßig milde. Wenn er nicht wie ein Schlappschwanz auf dem Boden gelegen hätte, nachdem ich ihm die Faust ins Gesicht gerammt hatte, würde er wahrscheinlich die nächsten Tage nicht mehr auf seinem Arsch sitzen können.

Cécile ist fast durchgedreht, als ich vorhin bei ihr war und sie erfahren hat, dass ich mich mit Dylan geprügelt habe. Wenn ich ehrlich bin, habe bloß ich auf ihn eingedroschen, während er nicht mal seine Hände zum Schutz gehoben hat. Unglaublich aber wahr, Cee hat sogar noch ihren Ex in Schutz genommen. Sie meinte, er hätte ihr nicht extra wehtun wollen.

Gott, wie kann sie nur so blind sein?! Allerdings dachte auch ich für eine kurze Zeit, Dylan wäre ganz in Ordnung. Er ist im Grunde genommen ziemlich witzig und klug, und versteht sein Handwerk. Dennoch, allem Anschein nach sollte man doch dem ersten Eindruck mehr Beachtung schenken.

Ich schleudere mein New York Yankees Cap zur Seite. Eigentlich habe ich auf die Couch gezielt, allerdings ist er knapp über die braune Kiste geflogen, die als Tisch dient, und zwischen ihr und der Couch zu Boden gesegelt. Statt ihn aufzuheben, gehe ich in die Küche, die gleich links neben dem Eingang ist, um mir ein Bier aus dem fast leeren Kühlschrank zu holen. Wäre vielleicht wieder mal an der Zeit einkaufen zu gehen.

Ich lehne mich an die weiße Arbeitsfläche und drehe den Kronkorken ab. Nachdem ich einen tiefen Zug genommen habe, halte ich mir die Flasche ans blaue Auge, um es zu kühlen. Das Veilchen wird Morgen bei der Arbeit nicht gerade einen guten Eindruck machen. Tja, auch egal. Jemand musste ja Dylan zeigen, dass man so wie er, meine Schwester nicht behandelt.

Nach einem weiteren Schluck schüttle ich den Kopf. Ich bin noch immer fassungslos, und das alles nur wegen diesem Scheißkerl Dylan. Ich muss mich irgendwie auf andere Gedanken bringen, Dampf ablassen. Ich kann nicht ständig an meine Schwester und an ihren verletzten Gesichtsausdruck denken.

Mein Handy steckt in meiner hinteren Jeanstasche, das ich jetzt hervorhole. Als ich das Display entsperrt habe, rufe ich meinen Freund Gordon an, mit dem ich schon seit der Highschool abhänge. Nach mehrmaligem Klingeln kommt die Mailbox. Ich hasse es draufzusprechen. Heute mache ich jedoch eine Ausnahme. »Hey, wo steckst du? Kommst du später ins Blue? Ich mach mich in wenigen Minuten auf den Weg.« Ohne Verabschiedung drücke ich auf auflegen und schmeiße das Telefon auf die Arbeitsfläche neben den Kühlschrank.

Mit der halbleeren Bierflasche gehe ich ins Bad und mache die Dusche an. Meine Wohnung ist kein Palast, sie hat bloß zweieinhalb Zimmer, dafür liegt sie an der beliebten Main Street von Little Pearl, und über meinem Fitnessstudio. Mehr brauche ich im Moment auch nicht, so wenig wie ich Zuhause bin.

Mein geschwollenes Auge schmerzt, als mir Seife übers Gesicht läuft. Ich ziehe scharf die Luft ein. Ich muss zugeben, Dylan hat einen harten rechten Haken. Wie würde ich wohl aussehen, wenn er sich gewehrt hätte? Ich denke besser nicht darüber nach, wie ich aussehen und mich fühlen würde, hätte er ein paar Mal richtig zugeschlagen.

Trotzdem frage ich mich immer wieder, warum er nicht seine Fäuste benutzt hat, um sich zu wehren. Warum er es sich gefallen ließ, wie ich auf ihn losgegangen bin. Doch dann sehe ich Cécile, und wie sie wegen ihm leidet. Und mein schlechtes Gewissen verpufft so schnell, wie es aufgetaucht ist.

Kurze Zeit später bin ich bereit, mich amüsieren zu gehen. Wer weiß, wenn ich eine gute Story wegen meinem blauen Auge erfinde, hat möglicherweise eine scharfe Braut Mitleid mit mir. Wenn ich es mir genau überlege, brauche ich gar nichts zu erfinden. Manche Frauen mögen es, wenn sich Männer prügeln.

Gerade als ich nach dem Smartphone greifen und in meiner Hosentasche verstauen will, taucht eine Nachricht von Kyle auf. Mein zweitältester Bruder will wissen, was ich heute noch für Pläne habe. Sein Date ist scheinbar ins Wasser gefallen.

Statt ihn anzurufen, texte ich ihm kurz, dass ich auf dem Weg ins Blue bin. Ich mag meinen Bruder - ich korrigiere mich: Ich mag meine Brüder. Leider leben mein ältester und mein jüngster in New York, sodass wir uns etwa bloß einmal im Monat sehen. Nur werden die Abstände zwischen ihren Besuchen hier meiner Ansicht nach immer größer. Coben, der älteste von uns Johnsons, ist wegen seiner Freundin weggezogen und Chase macht sein Medizinstudium dort.

Wenigstens machen Kyle und ich ziemlich oft was zusammen. Er arbeitet als Zimmermann und kommt regelmäßig in mein Fitnessstudio. Ich habe ja schon dicke Oberarme, aber der, der hat noch ein paar Zentimeter mehr.

Ich bin noch nicht mal in meinem Chevy, da meldet sich Kyle mit einem blinzelnden Smiley und Daumen hoch.

Das Blue ist ein angesagter Club in der Gegend. Eigentlich ist es nicht so mein Ding, den ganzen Abend Bumm-Bumm-Musik zu hören, aber es gibt da ziemlich heiße Mädels, die nur darauf warten, von einem Gentleman wie mir angebaggert zu werden. Ja, genau, ich kann ein wahrer Gentleman sein. Zumindest für eine Nacht.

Der Türsteher lässt mich gleich rein, als ich vor ihm stehe. Er ist ein guter Kunde von mir und wir trainieren ab und zu miteinander.

Ich suche den Club nach bekannten Gesichtern ab. Doch das Einzige, was mir ins Auge springt, sind die halbnackten Weiber auf der Tanzfläche. Ich lehne mich an die Theke und schaue zu, wie sie sich zur Musik bewegen. Wie sie ihre Hüften schwingen und ihre langen Beine zeigen. Eine süße Blondine in einem kurzen engen Kleid streckt ihre Hände in die Höhe, wobei ihr schier die Airbags aus dem Ausschnitt kullern.

»Was darf’s sein?«, fragt mich der Barkeeper, womit er zu meinem Missfallen mein Spannen unterbricht. Es wurde gerade interessant.

»Ein Bier.« Gleich darauf schiebt mir der Typ hinter der Theke eine Flasche zu und ich ihm einen Zehndollarschein. Ich drehe mich wieder zur Tanzfläche, um mich umzusehen. Um mich wieder der Blondine zu widmen.

»Hey, Kumpel.«

Ich verschütte fast mein Bier, als ich von hinten angerempelt werde. Ich balle schon meine Faust, um dem Kerl, der es gewagt hat, mich zu stoßen, eine reinzuhauen. Mann, bin ich noch immer aufgeladen. Normalerweise bin ich nicht der, der gleich zuschlägt oder auf andere losgeht. Doch scheinbar habe ich Mühe damit, die Wut auf Dylan niederzukämpfen. Ich brauche unbedingt eine scharfe Ablenkung.

Als ich mich umdrehe, stehen Gordon und Kyle mit einem frechen Grinsen vor mir. Gordons blauen Augen funkeln amüsiert. Er begrüßt mich mit einem kumpelhaften Schulterklopfen. »Wir könnten noch lange in der Ecke da hinten stehen«, Gordon zeigt nach rechts, wo sich ein paar einzelne Tische befinden, »du hättest uns morgen noch nicht gefunden, so sehr warst du mit glotzen beschä-«

»Wow, was hast du denn da für ein Veilchen eingefangen?«, unterbricht Kyle meinen Freund. »Warst du mal wieder auf eine Schlägerei aus?« Mein Bruder, der wie ich Einsneunzig groß ist, verzieht seinen linken Mundwinkel zu einem fiesen Schmunzeln. »Tut es sehr weh?«, fragt er in leicht spöttischem Ton.

Bevor Kyle mit einem ausgestreckten Finger mein blaues Auge berühren kann, schlage ich seine Hand weg. »Du kannst auch gleich eins haben, wenn du willst.«

Uns haben schon viele für Zwillinge gehalten, was ich für totalen Schwachsinn halte. Zwar haben wir beide ein kantiges Gesicht und schwarze Haare, doch seine Augen sind milchschokoladenbraun, während meine irgendwas zwischen schwarz und braun sind.

»Warum sieht dein Gesicht aus, als wärst du direkt in eine geballte Faust gelaufen?«

»Na darum«, sage ich schulterzuckend.

Kyle stupst mich mit dem Ellbogen. »Na komm, sag schon.«

Obwohl Dylan eine weitere Abreibung verdient hätte, braucht er nicht auch noch Kyles Zorn zu spüren. Cee würde uns zum Teufel jagen. Ich muss mir also schnell etwas überlegen. Dummerweise bin ich nicht gerade ein Hirsch in Ausreden erfinden. »Die Faust war eine Hantel. Als ich mich aufrichten wollte, hat neben mir gerade einer meiner Kunden eine Hantel gesenkt.«

Schallendes Gelächter bricht aus. War ja klar.

Gordon krümmt sich vor Lachen, weshalb ich ihm eins an den Dutt haue. Er macht praktisch jede Trendfrisur mit. Momentan ist es der Samurai Bun. Seine dunkelblonden Haare sind an den Seiten kurz rasiert, die oberen hat er am Hinterkopf zu einem strengen Knoten gebunden.

»He, lass meine Frisur.« Gordon greift sich an den Kopf, um seine Haare zu richten.

»Selber schuld, du brauchst ja nicht so dämlich zu gackern.«

»Und du solltest vielleicht etwas vorsichtiger sein. Wäre wahrscheinlich besser, wenn du von jetzt an mit einem Helm rumlaufen würdest. Nicht, dass du morgen wieder gegen eine Hantel läufst.«

»Du bist so ein Arsch«, sage ich knapp und lege die Bierflasche an meinen Mund, um einen tiefen Zug zu nehmen.

»Nicht wahr?«, fragt er sarkastisch. »Besonders, nachdem ich mitten in der Nacht eurer Schwester zu Hilfe eilte, weil ihr Auto liegengeblieben ist.«

Vor zwei Tagen wollte Cee zu Dylan. Auf dem Weg zu ihm hat ihr alter Toyota den Geist aufgegeben. Gordon betreibt eine Autowerkstatt und hat einen Abschleppdienst, weshalb ich ihn gebeten habe, meiner Schwester zu helfen.

»Das ist dein Job.«

»Natürlich«, meint er mit einem Augenrollen. »Hat sich Cécile schon überlegt, was sie wegen dem Auto machen will?«

»Sie überlegt sich ein Neues zu kaufen. Wir werden morgen bei dir vorbeischauen. Reparieren hat ja keinen Zweck mehr, oder?«

»Nicht wirklich. Ein Gebrauchtwagen wird nicht viel teurer kommen, als wenn ich ihr die Klapperkiste wieder zum Laufen bringen würde. Ich habe da etwas, was ihr gefallen könnte. So wie ich sie kenne, will sie wieder etwas Ähnliches. Diese Krankheit muss sie von dir haben.«

Wie recht Gordon damit hat. Cee und ich teilen die Leidenschaft für alte Autos. Obwohl ... während ihre eher auf den Schrotthaufen gehören, ist mein Baby ein richtiges Schmuckstück. Und wenn meine Freunde und Brüder ehrlich wären, würden sie zugeben, dass sie neidisch auf meinen blauen Chevy Impala aus dem Jahr 1965 sind. Besonders auf die breite Rückbank.

»Wollt ihr auch noch ein Bier?«, fragt Kyle, der dem Barkeeper ein Zeichen gibt.

Gordon und ich nicken gleichzeitig. Ehe Nachschub kommt, leere ich meine Flasche und stelle sie auf die Theke.

»Dad hat am Sonntag wieder ein Rennen. Kommst du auch?«, fragt mich mein Bruder, während er auf die Getränke wartet.

Dad sitzt seit vier Jahren im Rollstuhl. Wir waren mit dem Rennrad unterwegs, als ein verdammter Autofahrer ihn angefahren hat. Ich denke nicht gerne an jenen Morgen zurück. Jedenfalls hat er seit da keine Gefühle mehr in den Beinen. Wenigstens kann er noch den Oberkörper und die Arme bewegen. Wenn er das nicht mehr könnte, dann ... Ich will gar nicht weiterdenken.

Die erste Zeit war besonders schwer. Nicht nur für ihn, auch für den Rest der Familie. Wobei wir uns große Mühe gaben, Dad unseren Schmerz nicht zu deutlich spüren zu lassen. Und die Schuldgefühle.

Dad war immer sehr sportlich. Er brauchte die Radtouren, sowie das morgendliche Jogging, um abzuschalten und Energie zu tanken. Jetzt ist er an den Rollstuhl gefesselt. Aber ich bewundere ihn, wie er heute die Tage meistert. Wie er mit seiner Behinderung umgeht. Mit der Zeit hat er eine Leidenschaft fürs Rollstuhlrennen entwickelt. Er macht sehr häufig an Wettkämpfen mit – und ist nicht mal schlecht. Wenn er so weitermacht, sehe ich ihn bald unter den ersten drei.

Außerdem geht er ab und an mit Cee schwimmen. Und Zuhause hat er einen ganzen Raum mit Sportgeräten, an denen er täglich trainiert. Ich habe ihm schon mehrmals angeboten in mein Fitnesscenter zu kommen, doch das lehnt er partout ab. In meinem Studio laufen ihm scheinbar Männer mit zu vielen Muckis herum. Darüber hinaus würden ihn alle blöd angaffen – meint er. Leider kann ich ihn nicht vom Gegenteil überzeugen.

»Klar. Wo denn?« Wenn es klappt, geht die ganze Familie an Dads Rennen. Wir unterstützen ihn, wo wir können.

»Hab’s vergessen. Ich werde ihn morgen fragen.«

»Dann kannst du ihm auch gleich sagen, dass ich ebenfalls dabei bin.«

»Coben und Chase meinten, sie würden auch kommen.«

»Wird auch Zeit, dass die sich wieder mal blicken lassen.«

»Wem sagst du das. Ich finde, wir sollten sie mal überraschen und nachsehen, was die in New York so treiben. Vor allem bei Coben. Glaubst du wirklich, Cathy ist die Richtige für ihn?«

Ich zucke mit den Schultern. »Das muss er schon selbst herausfinden.«

»Ich denke, die nützt ihn nur aus.«

Wieder zucke ich mit den Schultern. Coben lässt sich nicht reinreden, sobald es um seine Freundin geht. Außerdem kann er selbst auf sich aufpassen. Deshalb wechsle ich das Thema. »Und was ist mit unseren Schwestern, kommen sie auch ans Rennen?«

Ja, wir sind ein schön großer Haufen. Unsere Eltern waren ziemlich produktiv. Vier Jungs, zwei Mädchen. Dazu kommt noch, dass Hannah vierzehn Jahre jünger ist als ich, ein richtiger Spätling. Ich bin stolz auf eine so große Familie, aber ich denke lieber nicht daran, wie es meine Eltern miteinander ... Ich verziehe angewidert das Gesicht.

»Hannah ist auch dabei, Cee konnte ich bis jetzt nicht erreichen. Du kannst sie ja morgen fragen, wenn du mit ihr unterwegs bist. Wäre schön, wenn wir wieder mal vollzählig wären.«

Ich nicke bloß. Cee hat momentan bestimmt ganz andere Sorgen, als Dad bei seinen Wettkämpfen anzufeuern. Trotzdem werde ich sie fragen. Ablenkung von ihrem Ex würde ihr sicherlich guttun.

»Endlich«, meint Kyle, als unsere Getränke kommen. Ich möchte ihm einen Schein hinschieben, doch er winkt lässig ab. »Diese Runde geht auf mich.«

»Danke Bro.« Ich schlage meine Flasche gegen Kyles, dann an Gordons. »Prost.«

»Was ist eigentlich aus deinem Date geworden?«, wende ich mich wieder an meinen Bruder.

Der runzelt die Nase. »Sie hat mich angefangen zu nerven«, klönt er. »Wir waren im Hometown Diner.« Das ist das beliebteste Schnellrestaurant von Little Pearl. Dan, der Koch und Inhaber des Diners ist ein guter Freund unserer Eltern. »Anfangs war es noch amüsant, doch dann hat sie nur noch über ihre Schönheitskuren gefaselt. Schließlich bat ich Leyla, einen Notfall zu inszenieren.«

»Die liebe Leyla«, zwinkert Gordon, »hilft einem immer gerne aus der Patsche. Date doch mal sie.«

Mein Bruder stöhnt. Wir liegen ihm schon lange in den Ohren, dass er mal mit Dans Patentochter ausgehen soll.

Mit einem Schmunzeln um den Mund und meinem neuen Bier drehe ich mich zur Tanzfläche. Die süße Blondine von vorhin ist zwar weg, allerdings tanzt nun an ihrer Stelle eine vollbusige Rothaarige, die eine heiße Show abzieht. Sofort schießen mir Bilder in den Kopf, von ihr und mir und wie sie ihre Tanzeinlagen in ihrem Schlafzimmer ausführt. In meiner Hose regt sich was.

Irgendwann bemerkt sie meinen Blick und erwidert ihn mit einem Lächeln. Nach wenigen Minuten winkt sie mich mit dem Zeigefinger zu sich. Dieses Angebot kann ich nicht ausschlagen, drücke Kyle meine Flasche in die Hand und mache mich auf den Weg, geradewegs in ihre Arme. Kaum bin ich bei ihr, legt sie mir ihre manikürten Hände auf die Schulter.

»Amüsierst du dich?«

Ihre Stimme ist etwas quietschig. Egal, ihr Körper macht es wett.

»Und selbst?«, frage ich zurück, ohne ihr eine Antwort zu liefern.

»Jetzt, auf jeden Fall«, meint sie und fährt sich mit der Zunge unanständig über die Lippen.

Ich verfolge ihre Zunge, das könnte interessant werden. Ich lege meine Hände auf ihren Rücken und bewege mich mit ihr zur wummernden Musik. Dabei streift ihr Busen ständig meinen Oberkörper. Ich senke den Blick von ihrem Gesicht in ihren Ausschnitt. Was sich da nur halbwegs verbirgt, gefällt mir. Ich kann es kaum erwarten, ihr den kleinen Fetzen Stoff auszuziehen. Aber ich muss es langsam angehen – wenigstens ein wenig. Meine Linke wandert zu ihrem Hintern. Sie schnurrt wie eine Katze, als ich zudrücke und schmiegt sich enger an mich. Das ist mein Zeichen. Meine Hände gehen weiter auf Erkundung. Mein Daumen berührt die Unterseite ihrer Brüste.

»Was ist mit deinem Auge passiert?« Sie fährt mir zärtlich über das Veilchen.

»Es gab da eine kleine Meinungsverschiedenheit.« Ihr tische ich sicher nicht die blöde Lüge von der Hantel auf. Ich will mich ja nicht zum Idioten machen.

»Das sieht echt übel aus.«

»Du müsstest mal den anderen sehen«, gebe ich an. Plötzlich regt sich ein schlechtes Gewissen in mir. Aber warum? Dylan hat es verdient. Schnell verdränge ich das miese Gefühl. Lieber konzentriere ich mich auf das kurvige Bunny in meinen Händen.

Sie lächelt und fährt mir mit ihren langen Fingernägeln über die Brust. »Du trainierst viel«, stellt sie fest, dabei gibt sie wieder ihr Schnurren von sich.

»Ein wenig.« Dass ich ein Fitnesscenter betreibe, braucht sie nicht zu wissen. Ich bin bloß auf einen geilen Fick aus.

Ihre Nägel schlüpfen unter mein schwarzes T-Shirt und befühlen meine Bauchmuskeln. »Das fühlt sich gut an«, raunt sie dicht an meinem Ohr.

Ich kneife ihr zur Antwort in ihr Hinterteil. Mit der anderen Hand wandere ich unauffällig nach oben, wobei ich mit dem Zeigefinger einen harten Nippel berühre. Das gefällt meinem Schwanz.

Die Braut in meinen Armen stöhnt, als ich ihr leicht in die Knospe kneife. »Wollen wir uns einen ruhigeren Ort suchen?«, fragt sie mich mit heiserer Stimme.

Ich nehme ihre Hand und führe sie nach draußen zu meinem Chevy. Heute kommt wieder mal die Rückbank zum Zug.

Little Pearl

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