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2.4Finishing und Ausgabe

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Irgendwann – ob mit mehr oder weniger Aufwand – ist das Bildergebnis perfekt und soll gespeichert, weitergegeben oder ausgegeben werden. Auch hier am Ende des Workflows gibt es noch ein paar Arbeitsschritte, über die man sich Gedanken machen sollte.

 BildgrößeNatürlich wird schon in einer frühen Phase der Bildbearbeitung der Bildausschnitt festgelegt. Die Entscheidung über die finale Bildgröße sollte aber so spät wie möglich fallen, damit möglichst alle Korrekturen in der größtmöglichen Bildqualität vorgenommen werden können. Auch Formatalternativen werden natürlich erst von dem ausgearbeiteten Original erstellt. Anders als in Camera Raw und Lightroom wird in Photoshop die Ausschnittveränderung und Bildgrößenänderung nicht in verschiedenen Arbeitsschritten, sondern gleichzeitig mit dem Freistellungswerkzeug vorgenommen. Wenn Sie eine gewünschte Ausgabegröße mit der entsprechenden Auflösung vordefinieren, ergibt sich daraus die Gesamtpixelzahl, auf die das Bild dann entsprechend hoch- oder heruntergerechnet wird. Dabei werden neue Pixel erzeugt (interpoliert), die Photoshop mit der sogenannten bikubischen Interpolation neu berechnet. Diese Form der Berechnung berücksichtigt bestehende Bildkontraste, um insbesondere bei der Vergrößerung das hochgerechnete Bildergebnis schärfer erscheinen zu lassen. Mittlerweile verfügt Photoshop über unterschiedlichste Interpolationsmethoden, die mithilfe einer Vorschau das optimale Bildergebnis bei der Bildgrößenberechnung zulassen. Diese können Sie über den Dialog Bildgröße miteinander vergleichen und anwenden. In dem Fall würden Sie mit dem Freistellungswerkzeug maximal ein neues Seitenverhältnis festlegen und dann über das Menü Bild die Bildgröße neu festlegen. Halten Sie sich dabei an folgende Vorgehensweise: Für eine Bildschirm- oder Webausgabe reicht die Angabe der Abmessungen in Pixeln. Für eine Druckausgabe oder Fotoabzüge geben Sie die gewünschten Abmessungen z. B. in Zentimetern ein und wählen dazu die geforderte Druckauflösung von 300 Pixeln pro Zoll/inch. Aus der Kombination von beiden Angaben ergibt sich die benötigte Pixelanzahl des Bildes. In der Zoomstufe 100 % betrachtet, erkennen Sie dann gleich, ob das Bild in den Details noch scharf ist. Gegebenenfalls können Sie an dieser Stelle dann auch die Interpolationsmethode ändern. Die Option Details erhalten baut in die Interpolation sogar eine zusätzliche Schärfung der Details ein.


Abb. 2.17: Photoshop erlaubt, das Ergebnis bei einer Bildgrößenänderung genau zu bestimmen. Die Interpolationsmethoden haben sich dabei immer weiter verbessert.


Bildausschnitt, vergrößert mit der Option Details erhalten


Bildauschnitt, bikubisch vergrößert

 SchärfenNicht nur nach der Größenänderung und Interpolation ist eine Schärfung und damit eine Kontrastverstärkung der Details gefragt. Auch bei der Vorbereitung für die Druckausgabe gehört die Scharfzeichnung zu den typischen Arbeitsschritten, um das Bild zu finishen und einem eventuellen Schärfeverlust beim Druck vorzubeugen. Plug-ins wie der Output Sharpener der Nik Collection berücksichtigen bei der Schärfung schon solche Parameter wie Druck- und Papierart und Betrachtungsabstand. Tatsächlich muss man aber auch sagen, dass die Notwendigkeit zur Scharfzeichnung aufgrund der immens gestiegenen Bild- und Objektivqualität in den letzten Jahren immer geringer geworden ist. So reicht die in der Raw-Entwicklung vorgenommene Grundschärfung oft schon aus. Eine zusätzliche Schärfung kann aber natürlich am Ende noch über verschiedenste Scharfzeichnungsfilter angewendet werden. Nach wie vor ist dabei die professionellste und am meisten steuerbare Methode das unscharfe Maskieren. Aber auch der selektive Scharfzeichner, der Schatten und Lichter unterschiedlich schärft, und eine auf die Details reduzierte Scharfzeichnung mit dem Hochpass-Filter sind gute Mittel, um einem Bild etwas mehr Biss zu geben. Idealerweise werden alle Scharfzeichnungsfilter als Smartfilter angewendet, damit sie editierbar bleiben.

 Ausgabeprofil und DateiformatSchon bei der Übergabe des entwickelten Raw-Bildes an Photoshop wurde ein Farbprofil an die Bilder angehängt, um die Farbwerte richtig interpretieren zu können. Wenn Sie JPEGs fotografieren, passiert das schon bei der Speicherung der Datei in der Kamera. Ein sRGB-Profil ist meist ausreichend, wenn Sie Ihre Bilder an Webdienstleister weitergeben Bei unterschiedlichen Ausgabezwecken muss man sich aber eventuell noch Gedanken über das Ausgabeprofil machen. Am besten fragen Sie Ihren Drucker, Kunden oder Dienstleister, in welchem Farbprofil die Bilder geliefert werden sollen. Die Umwandlung in den gefordeten Farbraum ist dann ganz einfach. Mit dem Befehl In Profil umwandeln haben Sie Zugriff auf alle auf Farbprofile, die auf Ihrem Rechner gespeichert sind – und damit auch auf Standard-Profile für den Vierfarbdruck. Während der Umwandlung können Sie über eine Vorschau kontrollieren, ob Farben des Motivs durch die Umwandlung in den anderen Farbraum Verluste aufweisen. Oft ist das in hochgesättigten Farben, wie einem Himmelsblau, der Fall. Diese Umwandlung können Sie dann über die Renderpriorität beeinflussen.Wenn Sie ein Bild übrigens direkt ausdrucken wollen, werden die Bilder automatisch in den Druckfarbraum umgewandelt. Dies können Sie entweder über die Einstellung Farbmanagement durch Drucker dem Drucker – oder auch dem Zufall – überlassen; oder Sie lassen Photoshop die Umwandlung steuern. Dort wählen Sie für die Umwandlung ein eigenes mitgeliefertes Drucker-/Papierprofil aus oder messen dieses mit Profilierungsgeräten, wie dem Datacolor SpyderPrint oder dem XRite iOne, selbst aus. Mehr Details zum Farbmanagement und zu den Druckeinstellungen finden Sie in Kapitel 6.Ganz am Schluss muss man sich natürlich nochmals Gedanken über das Speicherformat machen. Während für die Weitergabe der Daten ein JPEG-Format mit möglichst hoher Qualitätseinstellung ein guter Kompromiss zwischen Qualitätsanspruch und möglichst kleiner Dateigröße ist, können jedoch in einer JPEG-Datei keine Ebenen gespeichert werden. Damit Sie weiterhin flexiblen Zugriff auf die Korrekturen haben, um diese eventuell noch mal zu überarbeiten, müssen Sie eine Arbeitsdatei in einem Format speichern, das Ebenen unterstützt. Und das ist entweder eine Tiff- oder eine PSD-Datei.

Diese letzten Arbeitsschritte wiederholen sich oft mit gleichen oder ähnlichen Einstellungen. Deshalb liegt es nahe, sich hier die Arbeit zu erleichtern. Genauso wie wir am Anfang der Bildentwicklung mit Standardentwicklungen und Entwicklungsvorgaben den Workflow automatisieren und beschleunigen können, haben wir auch in Photoshop die Möglichkeit, immer gleiche Arbeitsabläufe zu automatisieren. Natürlich gehören dazu auch Vorgaben, die man quasi für jedes Werkzeug und jede Funktion mit festen Werten speichern kann. Zusätzlich kann man Exportvorgaben speichern, die die reine Speicherung in andere Dateiformate beschleunigen können. Aber die Automatisierung mehrerer, unterschiedlicher aufeinanderfolgender Arbeitsschritte kann genauso gut in sogenannten Aktionen gespeichert werden, die Sie dann wiederum mit einem Klick aufufen, wobei Sie die Einstellungen der gespeicherten Funktionen noch individuell anpassen können. So können Sie Ihr wertvolles Bildergebnis ohne Fehler speichern, archivieren, aus- oder weitergeben.


Abb. 2.18: Mit dem richtigen Workflow filtern Sie aus Aufnahmeserien schnell Ihre Favouriten heraus und entwickeln daraus ausdrucksstarke Motive mit individueller Bildsprache.

Maike Jarsetz' digitale Dunkelkammer

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