Читать книгу Nach dem Eis - Malte Kersten - Страница 4
1. Kapitel
ОглавлениеDas Fauchen der Espressokanne weckte mich aus meinen Träumen. Ich wollte den Tag etwas früher beginnen und war beim Warten auf den Kaffee schon wieder in einen Schlaf ähnlichen Zustand gerutscht. Mit dem Dampf verbreitete sich das Kaffeearoma in unserer kleinen Küche. Mühsam erhob ich mich und goss mir einen Kaffee ein. Leise knisterte der Toast im Toaster. Die Wanduhr vom Flohmarkt tickte gleichmäßig aber fünf Minuten zu spät.
Hans, mein Mitbewohner, schloss die Wohnungstür auf. Er kam jetzt erst nach Hause. Erschöpft ließ er sich auf dem Küchenstuhl fallen. Dankbar nahm er eine Tasse Kaffee. Er brachte Kälte und den Geruch von Nässe und Zigarettenrauch mit herein.
„Das war zu lange. Eindeutig.“
Er sah fertig aus. Logisch. Obwohl ich geschlafen hatte, stand ich noch immer neben mir. Nach mehreren Schlucken Kaffee schleppte Hans sich in sein Zimmer. Schlafen. Alles andere musste warten. Ich dagegen hängte mir die Tasche über und verließ die Wohnung. Hoch motiviert, nahm ich mir jedenfalls vor. Draußen war es noch dunkel, kalt. Ideal, um aufzuwachen. Der Weg war zu kurz, um das Fahrrad aus dem Keller zu holen, aber weit genug, um beim leichten Regen nass zu werden. Heute wollte ich mal richtig etwas schaffen. Ich war stolzer Doktorand am Institut für angewandte Umweltforschung in Kiel. Die orientierungslose Anfangsphase der Doktorarbeit war fast überstanden. So langsam wusste ich, was ich wollte, was mein Professor von mir wollte. Vereinzelte Textpassagen oder zumindest Konzepte gelangen mir schon ganz gut. Vernichtende Korrekturtermine bei meinem Betreuer wurden zunehmend seltener. Ich realisierte immer mehr, dass ich in der Wissenschaft angekommen war.
Dabei war ein Doktortitel durchaus nicht immer Bestandteil meiner gewünschten Berufsbiografie. Ich hatte mein Studium bereits ein paar Jahre zuvor abgeschlossen und mit dem Diplom in der Tasche verschiedene Jobs angenommen. Kein Job konnte mich richtig begeistern. Allerdings hatte auch das Studium mich nicht richtig begeistert. Nach dem Abschluss hatte ich keine klare Vorstellung davon, wie mein weiteres Leben aussehen sollte. Ich probierte ein wenig herum, wurde aber immer mutloser. Diese Unzufriedenheit (sehr subjektiver Eindruck, viele, so auch meine Eltern, waren oder wären sehr zufrieden mit meinem geregelten Berufsleben) bekam hin und wieder energischen Rückenwind durch meine Oma. Ja, meine Oma.
Meine Oma verkörperte in etwa das Gegenteil von dem, was meine Eltern sich für meine berufliche Entwicklung gewünscht haben. Die Wünsche meiner Eltern tendierten zu einer soliden Ausbildung, gefolgt von einer gesicherten Anstellung innerhalb eines anerkannten Unternehmens. Obwohl ich die ersten sechs Lebensjahre überwiegend bei meiner Oma lebte, konnte ihre Lebensart nicht auf mich abfärben, leider wie sie sagte (zum Glück, wie meine Eltern dachten). Aus Sicht meiner Oma war ich genauso konventionell wie mein Vater, ihr Sohn. Bei ihm waren ihre Bemühungen umsonst gewesen. Bei mir hatte sie noch Hoffnung. Als ich später wieder bei meinen Eltern wohnte, blieb meine Oma trotzdem meine wichtigste Bezugsperson. Ich mochte ihre impulsive Art. Ihre Begeisterung war ansteckend. Sie versuchte immer wieder, mich aus dem geregelten Leben zu holen („Das kann warten, bis du alt bist.“). Am liebsten hätte sie mich in einer Zirkusgruppe in Südfrankreich gesehen oder zumindest als Lehrer im Tschad. Als sie hörte, dass ich mal in der Kletterhalle trainierte, mobilisierte sie bereits all ihre Kontakte, um mir eine Expedition ins Himalaja zu ermöglichen (und sie hatte Kontakte, ich musste tatsächlich zwei Anrufe tätigen, um das Vorhaben zu stoppen). Sie war es dann auch, die noch kurz vor ihrem Tod mich deutlich ermunterte, die Doktorstelle anzunehmen, zumindest eine Bewerbung abzugeben. Innerlich dürfte sie allerdings auch bei dieser beruflichen Ausrichtung geschaudert haben. Aber sicher war sie der Meinung, besser etwas Neues, als den gleichen Trott weiter zu machen. Oder sie hatte eine ihrer typischen Vorahnungen. Denn wenn ich alles zusammen betrachte, dann würde ich vermuten, dass mein Lebensabschnitt mit der Doktorarbeit genau nach ihrem Geschmack war. Obwohl oder gerade weil er sich ganz anders entwickelte, als ich angenommen hatte.
Ich hatte mich am Institut eingelebt und begeisterte mich langsam für das Thema meiner Arbeit. Eine notwendige Eigenschaft, wie Professor Oster, mein Betreuer, bemerkte. Als Doktorvater war er nicht unbedingt meine erste Wahl (falls ich ihn vorher schon gekannt hätte, hatte ich aber nicht) und seine cholerischen Anfälle hatten mir anfangs sehr zu schaffen gemacht. Aber er hatte auch ganz menschliche Momente. Ganz umgänglich. Sogar eher unkonventionell. Er kam aus Dresden. Dort hatte er eine Professur, bevor er nach Kiel kam. Im Grunde kamen wir beide gleichzeitig als die Neuen ans Institut. Eine Gemeinsamkeit, die uns verband, zart aber manchmal spürbar. Bei ihm zog sich der Abnabelungsprozess aus Dresden noch eine ganze Weile hin, sodass er zwischen Kiel und Dresden hin- und herpendelte. Dazu kam, dass er unzufrieden mit der Ausstattung seiner Kieler Büroräume war. Er konnte es durchsetzen, dass diese aufwendig renoviert wurden, bis er dort tatsächlich einzog. Das hatte zur Folge, dass er an seinen Kieler Tagen mein Büro belegte. Tage, an denen ich auf andere Räume oder die Bibliothek ausweichen musste. Es kam aber eher selten vor, meist ohne vorheriger Absprache oder Ankündigung.
Eine Nebenerscheinung der zunehmenden Identifikation mit der Forschung war die, dass ich mein bisheriges soziales Leben immer mehr vernachlässigte. Fuhr ich bisher immer mal wieder nach Lübeck, um Freunde oder meine Eltern zu besuchen, wurden jetzt diese Ausflüge seltener. Aus dem einfachen Grund, weil ich weniger Zeit hatte. Die Beschäftigung mit meiner Doktorarbeit erforderte mehr als einen acht Stunden Tag. Vielleicht auch, weil wir eher Ergebnis orientiert arbeiteten und sich Ergebnisse nicht automatisch nach acht Stunden Arbeitszeit einstellten. Dazu kam, dass es allen oder zumindest den meisten Doktoranden genauso erging. Aus dieser Schicksalsgemeinschaft heraus entwickelten sich schnell Freundschaften. Die wurden umso fester, je mehr Schicksal wir miteinander geteilt hatten. Und Gelegenheiten für größere und kleinere Schicksalsschläge gab es reichlich. Zu zwei Kollegen habe ich heute noch Kontakt. Aber davon später mehr. Fakt ist, dass auch unser soziales Leben immer mehr in der Forschungslandschaft verankert war.
Unser Institut war neben der Agrar- und Ernährungswissenschaftlichen Fakultät der Universität Kiel eines der wenigen und wichtigen Forschungseinrichtungen Deutschlands, die sich mit Forschungsfragen aus dem angewandten Umweltbereich beschäftigten. Dem Bereich, dem ich wegen meines Forschungsthemas zugeordnet war. Und ein Bereich, der innerhalb des Institutes immer mehr Gewicht bekam. Aufgrund der Nähe zur Uni war der wissenschaftliche Austausch natürlich ausgeprägt. Aber dennoch war unser Institut bestrebt und allen voran der Dekan, in der Fachwelt für mehr Aufmerksamkeit zu sorgen, als die natürlich deutlich größere benachbarte Fakultät der Universität Kiel. Dies hatte zur Folge, dass unsere Arbeiten und Veröffentlichungen ein Niveau haben mussten, das meist über dem der vergleichbaren Arbeiten der Uni lagen. Ein Umstand, der zwar die Doktorandenzeit mühevoll machte, aber unter Umständen auch eher einen der begehrten Jobs in der Wirtschaft oder weiter in der Wissenschaft bringen konnte. Das jedenfalls war unser Trost, wenn die Kollegen von der Uni schon lange am Strand lagen oder Fußball spielten, während wir noch Daten analysierten oder Literatur wälzten.
Mein Mantel war schon etwas nass, als ich unser Institut erreicht hatte. Eine Treppe hoch, dann stand ich vor meiner Bürotür und mühte mich mit dem Schloss ab. Der hochgeschlagene, nasse Kragen klebte mir am Hals, ich hatte meinen Schal vergessen. Die Tür war nicht verschlossen. Ich trat ein und sah sofort, dass ich nicht allein war. Professor Osters Jacke lag quer über dem Schreibtisch. Gewachst, abgegriffen. Herr Oster selbst saß mit dem Rücken zu mir in seinem oder meinem Bürostuhl und starrte aus dem Fenster. Er hatte mein Eintreten nicht bemerkt. Durch seine eher zierliche Gestalt und der hohen Rücklehne lag sein Kopf entspannt auf der Nackenstütze. Bis auf den fast kahlen Schädel und seinem linken Ellenbogen auf der Armlehne, war von ihm wegen der Rückenlehne nichts zu sehen.
Er ließ sich durch mein Erscheinen nicht aus seiner Gedankenwelt holen. Obwohl ich diese Haltung von ihm schon kannte, irritierte es mich. Es war totenstill im Raum. Keiner rührte sich. Er starrte aus dem Fenster und ich wartete, dass er zum Ende damit kam. Dann erst registrierte ich das Chaos in meinem Büro. Einige Schubladen standen offen, viele Dinge lagen auf dem Boden verstreut herum. Ich begriff schnell, Oster hatte etwas gesucht aber nicht gefunden und hatte nun Mühe, einen cholerischen Anfall zu unterdrücken. In einer Animationsserie würden ihm jetzt Dampfwolken aus den Ohren pfeifen. Höchste Zeit für mich, den Raum geräuschlos zu verlassen. Was ich aber nicht tat. Die Wünsche eines Professors von dessen Augen abzulesen gehörte in den Bereich, den ich nicht gewillt war auszuführen, zumal er mir den Rücken zukehrte. Dann sollte er es schon sagen, wenn er ungestört bleiben wollte.
Ich missachtete also die aufsteigenden Dampfwölkchen und klopfte am Türrahmen. Dabei wünschte ich, so freundlich wie es mir gerade noch möglich war, einen guten Morgen. Sein Blick war starr auf das Fenster gerichtet, er ließ sich von mir in keiner Weise ablenken. Das Pfeifen der Dampfwolken war kaum noch zu überhören. Der Countdown hatte begonnen.
Was sollte ich tun, wieder hinausgehen? Ich musterte ihn einen kurzen Moment. Was war mit ihm los? Doch keine Dampfwolken? Ich ging auf ihn zu, keine Reaktion. Ich stand direkt an seiner Seite. Nichts.
„Herr Oster?“
Wirklich nichts, denn er war tot.
Es wurde mir klar, als mir seine blasse Gesichtsfarbe und sein unbeweglicher Blick bewusst wurden. Ich hatte noch nie einen toten Menschen gesehen. Aber in dem Moment hatte ich keinen Zweifel. Er lag in seinem oder meinem Bürostuhl. Niedergestreckt von schwergewichtigen wissenschaftlichen Problemen. Eine konkretere Todesursache war nicht zu erkennen. Feine Holzsplitter ragten von der geborstenen Schublade heraus. Die Schublade, deren Inhalt ich noch nie gesehen hatte. Nur Oster hatte einen Schlüssel dafür. Ich hatte angenommen, dass diese Schublade für Oster ein Symbol seiner Gegenwart in Kiel war. Wichtige Unterlagen befanden sich wohl kaum dort. Nun stand sie offen.
Ich musste raus, raus aus dem Raum mit dem Toten und am besten mich setzen. Mein erster Gedanke war, diese traurige Geschichte unserer Sekretärin, Frau Hubertus, weiter zu geben. Traurig ist nicht die richtige Beschreibung. Überrascht, bestürzt oder erschrocken passen vielleicht besser. Irgendetwas in diese Richtung.
Das Sekretariat war leer, Frau Hubertus war nicht am Arbeitsplatz. Bald aber näherten sich vom Flur her ihre eiligen Schritte. Wahrscheinlich war sie die Post holen. Sie grüßte munter und fragte freundlich, ob ich meinen Schlüssel vergessen hätte. Sie deutete auf meine Tasche, ob ich nicht in mein Büro hinein käme. Nein, das war es nicht. An ihrem Arbeitstisch angelangt legte sie einige Briefe ab und schaute mich fragend an. Wie sollte ich es ihr erklären? Ihr Blick glitt zurück zum Stapel der Briefe. Sie griff sich einige und schaute kurz auf. Auf meine knappe Information, dass er tot wäre, also Herr Oster, reagierte sie für mich überraschend, nämlich gar nicht. Sie ging zu den Postfächern, um die Briefe einzusortieren.
„Gestorben?“, fragte sie beiläufig, drehte einen Brief und las aufmerksam die Anschrift, bevor sie ihn einordnete.
Ich bat sie, mich in mein Büro zu begleiten.
„Mein Gott“, hauchte sie, als sie mit geraden Blick an mir vorbei zurück in den hellen Flur glitt. „Ihr Betreuer ist ja wirklich tot.“
Wir hatten wieder das schützende Sekretariat erreicht. Sie hatte mich nun verstanden und sich gleich, zumindest sprachlich, etwas vom Geschehen distanziert. Die Geschichte in meinen Verantwortungsbereich geschoben. Anders als ich hatte sie ihre Erste-Hilfe-Kenntnisse angewendet und zumindest den Puls von Herrn Oster gesucht. Nichts.
„Was ist denn nur in Ihrem Büro passiert? Es sieht ja fast so aus, als hätte dort ein Kampf stattgefunden.“
Das fand ich etwas übertrieben. Aber irgendetwas war dort in der Tat passiert. Normal sah es nicht aus. Zumal Oster nun tot daneben saß. Gestorben an einen cholerischen Anfall? Meine letzte Textpassage, die ich ihm vor ein paar Tagen geschickt hatte? Das überarbeitete zweite Kapitel meiner Doktorarbeit?
„Wen müssen wir denn jetzt benachrichtigen?“, fragte Frau Hubertus.
„Doch bestimmt zuerst den Dekan oder sollen wir die Polizei rufen?“
„Den Notarzt?“
Überflüssig, vermutete ich, doch sollten wir nichts unversucht lassen. Daher bot ich an, einen Rettungswagen zu rufen. Frau Hubertus wollte den Dekan benachrichtigen. Sie nahm etwas zögerlich den Telefonhörer in die Hand, besann sich einen Moment und wählte dann eine kurze Nummer. Ich nahm mein Handy und wählte die Notrufnummer. Gleichzeitig nahm offensichtlich beim Dekan jemand das Gespräch entgegen.
Mit zarter Stimme sagte Frau Hubertus: „Else, hier ist etwas Schreckliches passiert!“
Sie stockte einen Moment und blickte mich suchend an, als würde sie jetzt eine angemessene Formulierung für diese ungewöhnliche Situation brauchen. Im selben Moment nahm die Notrufzentrale meinen Anruf an.
Ich nannte meinen Namen und den Ort, von dem ich anrief.
„Professor Oster liegt tot in seinem Büro.“
Frau Hubertus übernahm in etwa meine Formulierung. Es trat eine Pause ein, in der sie der Sekretärin des Dekans lauschte.
Ich beschrieb kurz, was wir gesehen hatten, Oster tot in seinem Stuhl, zumindest ohne Puls, ohne Atmung, mit offenen Augen, keine sichtbaren Verletzungen.
Nach kurzer Zeit fuhr Frau Hubertus fort: „Guten Morgen Herr Professor Elster, ja – es ist schrecklich, wir haben eben Herrn Professor Oster in seinem Raum gefunden“.
Sie lauschte kurz in den Hörer, während sie sich mit der freien Hand die Telefonschnur um den Zeigefinger wickelte.
Es wurde mir ein Notarzt versprochen und ich beendete das Gespräch mit einer kurzen Beschreibung der Zufahrt auf dem Institutsgelände, denn mir fiel die Hausnummer unseres Gebäudes nicht ein.
„Nein, haben wir noch nicht, wir haben noch niemanden benachrichtigt, wir haben gleich bei Ihnen angerufen. Ich glaube, das hat auch keinen Sinn.“
Als ich mein Handy in die Tasche steckte, korrigierte sich Frau Hubertus.
„Nein, einen Notarzt haben wir schon gerufen. Trotzdem.“
Pause, sie lauschte.
„Ja, der Doktorand von Herrn Professor Oster.“
Sie lauschte.
„Nein, es ist nichts zu sehen, wir konnten nichts entdecken. Vielleicht ein Herzinfarkt, wir wissen es nicht. Es ist alles durchwühlt. Vielleicht war es auch ein Einbruch.“
Sie lauschte.
„Nein, natürlich nicht, Herr Professor Oster hat ja einen Schlüssel. Irgendjemand anderes. Wir wissen es nicht. Es sieht schrecklich aus.“
Sie lauschte.
„Um Gottes willen, nein, wir werden nichts anfassen.“
Sie lauschte.
„Gut, dann warten wir hier auf Sie.“
Damit legte sie den Hörer auf.
Wir warteten eine Minute wortlos.
„Wann kommt der denn bloß, das kann doch nicht so lange dauern!“
Frau Hubertus lief zur Tür und schaute angespannt rechts und links den Flur entlang.
Der Notarzt hätte eigentlich auch schon da sein sollen. Mein Betreuer war tot. Meine Arbeit ohne Betreuung. Meine Doktorarbeit vor dem Aus? Hatte Oster das Büro selbst so zugerichtet? Oder jemand anderes. Wäre das möglich?
„Ich behalte mal lieber den Flur im Auge“, sagte Frau Hubertus, „es soll da niemand hineingehen, bis der Dekan hier ist.“
Nervös ging sie einige Schritte in den Flur hinaus.
Dass ich mich in letzter Zeit mit Herrn Oster nicht allzu gut verstanden hatte, wusste hier am Institut jeder, zumal es keiner für möglich hielt, dass man sich mit Herrn Oster überhaupt verstehen konnte. Alle Begebenheiten, die dieses Bild von Herrn Oster bestätigen konnten, hatte ich auch gern in der Runde der Kollegen erzählt und sorgte damit für großes Gelächter. Galgenhumor. Allein das äußere Bild von mir und meinem Betreuer, ehemaligen Betreuer, sorgte oft für ironische Bemerkungen. Oster klein, mitunter bissig wie ein Terrier und ich groß (an die zwei Meter, in der Schulzeit hatte ich einen nicht unerheblichen Anteil am Aufstieg der C-Jugend im Basketball in Lübeck) und eher gutmütig, würde mich jemand fragen. Irgendwie konträr oder zumindest komplementär unsere gemeinsamen Auftritte im Institut oder bei gemeinsam besuchten Tagungen.
„Er kommt.“
Frau Hubertus ging dem Dekan einige Schritte entgegen.
„Es ist schrecklich“, hörte ich sie ihn begrüßen.
„Was ist denn nur hier los, Frau Hubertus?“, vernahm ich seine etwas langsame und sehr tiefe Stimme. Er hatte einen beruhigenden Tonfall angeschlagen, um das Problem allein durch seine besonnene Art zu lösen. Ich ging zu Tür und sah beide näher kommen. Er erwiderte kaum merklich meinen Gruß. Frau Hubertus machte sich nicht mehr die Mühe, das Geschehen zu erklären, sondern führte Herrn Elster an mir vorbei zur Tür meines Büros.
„Mein Gott!“
Seine tiefe, kräftige Stimme drang bis auf den Flur hinaus. „Was ist denn hier passiert?“
Als ich den Raum erreichte, sah ich Herrn Elster weit nach vorn gebeugt vor Oster stehen und dessen Gesicht betrachten. Mir kamen seine naturwissenschaftlichen Wurzeln in den Sinn.
„Der Kollege ist tatsächlich tot. Wann haben Sie ihn gefunden?“
Frau Hubertus warf mir einen kurzen Blick zu und erwiderte dann, dass ich es sei, der Herr Oster gefunden hätte. Herr Elster richtete sich auf und schien mich zum ersten Mal richtig wahrzunehmen.
„Sie sind Mitarbeiter beim Kollegen Oster?“
„Ja, war ich.“
„Natürlich“, antwortete er und wandte sich wieder dem leblosen Körper zu.
„Ich habe ihn so gefunden. Zuerst habe ich gar nicht erkannt, dass er tot war.“
„Ja, natürlich.“ Herr Elster schaute sich suchend im Zimmer um. „Ist das nun Ihr Büro oder das vom Herrn Kollegen?“
„Wir teilen uns das Büro im Moment. Herr Oster ist die meiste Zeit nicht hier, eigentlich wollte er auch erst nächste Woche wieder hier sein.“
„Ja, richtig, Herr Oster ist ja mit einem Bein noch in Dresden. War mit einem Bein“, korrigierte sich Herr Elster.
„Wir hatten den Notarzt verständigt. Ich will mal unten nachsehen, wo er bleibt.“
Herr Elster machte einen zweifelnden Gesichtsausdruck. Zurecht.
Auf der Treppe kamen mir zwei Sanitäter entgegen. Ich wies ihnen den Weg zu meinem Büro. Sie liefen mir voraus. Ich konnte noch sehen, wie sie die Koffer am Eingang abstellten und in meinem Büro verschwanden. Ich beeilte mich nicht. Als ich dort ankam, hatten sich die Sanitäter bereits vom Tod Osters überzeugt. Keine Eile mehr. Sie unterhielten sich leise mit Herrn Elster und notierten etwas. Elster wollte jetzt Hauptkommissar Peters verständigen. Er schien den Hauptkommissar zu kennen. Es klang, als würde er sich zum Golfen verabreden. Mit weit ausholenden Schritten verließ er das Büro. Er hatte die Sache in die Hand genommen.
„Da macht er sich aus dem Staub“, murmelte Frau Hubertus mit tonloser Stimme.
„Woran ist er denn jetzt gestorben?“ Ich sprach einen der Sanitäter an.
„Das können wir auch nicht abschließend sagen. Zu sehen ist nichts, also keine Verletzung. Aber ausschließen können wir auch nichts. Ich denke, das ist ein Fall für die Gerichtsmedizin.“
Er sah sich um und meinte das verwüstete Büro. Mein Blick blieb an der aufgebrochenen Schublade hängen.
Frau Hubertus bot den beiden Sanitätern einen Kaffee an, doch beide lehnten freundlich ab. Sie würden nur noch bis zum Eintreffen der Polizei hier warten. Wir aber gingen in das Sekretariat rüber und ich nahm gern eine Tasse Kaffee. Die Kaffeesahne malte spiralförmige Muster auf die Oberfläche und der heiße Becher wärmte mir die Hände. Der Rand der Tasse war angeschlagen. Es verwunderte mich, solch eine Tasse bei Frau Hubertus zu sehen. Ich versuchte, zunächst einmal nichts zu denken. Was mir nur bedingt gelang. Immer wieder kehrten die Gedanken zurück zum leblosen Oster. Oster klebte vor meinem inneren Auge. Letzte Worte von ihm drangen in mein Bewusstsein. Worte verbunden mit Arbeitsanweisungen, die zumindest viel Arbeit verursachten, meist auch Ärger. Denn didaktisch ausgereift waren Osters Anweisungen selten.
Irgendwann schreckte uns die junge wissenschaftliche Hilfskraft aus den Gedanken, die ein paar Unterlagen für irgendeinen Professor abholen wollte. Perfekt gekleidet. Eine dieser Studentinnen, die das Studieren als gesellschaftliches Ereignis ansahen. Sie reagierte etwas irritiert, da wir so abwesend wirkten. Wir erklärten es ihr nicht. Sie würde es bald verstehen.
Nicht lange, dann drang Elsters durchdringende Stimme wieder durch das Treppenhaus, den Flur, durch die angelehnte Tür bis in das Sekretariat hinein. Ohne verständliche Silben. Geräusche wie in einer Kathedrale. Der Klangteppich wurde intensiver und einzelne Silben traten hervor, bis die Gruppe das Sekretariat fast erreicht hatte.
Frau Hubertus eilte zur Tür hinaus. Ich sah mich nach einer Möglichkeit um, meine leere Kaffeetasse abzustellen. Auf dem Arbeitsplatz von Frau Hubertus wollte ich sie nicht stehen lassen. Vielleicht sollte ich sie nachher sowieso noch abwaschen. Aber zunächst entschied ich mich für das kleine Tischchen mit der Kaffeemaschine. Etwas wenig Platz, aber es ging gerade noch.
Vier Personen kamen uns entgegen, Elster im Gespräch mit dem Kommissar, wie ich vermutete, und zwei weitere Personen, die jeweils einen Koffer trugen. Ich nickte der Gruppe kurz zu, aber Elster steuerte schon weiter zu meinem Büro. Frau Hubertus und ich ließen alle vorbei und folgten dann der Gruppe. Der Kommissar war in mein Büro eingetreten und hatte etwas zu den Sanitätern gesagt. Dann kam er wieder in die Tür und sah sich prüfend im Flur um. Dabei trafen sich unsere Blicke.
„Hauptkommissar Peters, Sie sind …“, sprach mich der Hauptkommissar an. Ich nannte meinen Namen und mein Angestelltenverhältnis am Institut. Er fragte, ob ich den Toten gefunden hätte. Somit hatte Elster ihm schon die knappen Fakten mitgeteilt. Er bat mich, mich zur Verfügung zu halten, da er gleich noch ein paar Fragen an mich hätte. Wobei die Bitte rein rhetorisch war, nahm ich an.
Einer der Polizisten fragte uns, ob die Mitarbeiter der Büros auf der linken Seite des Flures auch auf anderem Weg das Gebäude verlassen könnten. Er müsse den Tatort absichern. Damit war klar, es war ein Tatort, nicht ein Unfallort. Ein kleiner Unterschied, der uns Unbehagen bereitete.
In dieser Situation öffnete sich weiter hinten eine Tür und Johann schaute prüfend aus seinem Büro heraus, hoch erfreut, Menschen zu sehen und ganz besonders mich. Seinen Kaffeebecher schwenkend kam er fröhlich auf uns zu. Sicher wollte er bei Rolf vorbeischauen und anschließend mich von der Arbeit abhalten oder umgekehrt. Bei Rolf stand die Kaffeemaschine der Doktoranden.
Als er bei uns anlangte, verlangsamten sich seine Schritte und er sah sich um. Der Polizeibeamte, in zivil gekleidet, jetzt wieder in ein Telefonat vertieft, machte einen konzentrierten, aktiven Eindruck, was auf dem Flur, abseits von einem Schreibtisch, hier eher unüblich war. Herr Elster war sehr in sich gekehrt, strich sich immer wieder mit einer Hand über das Kinn und schien über die ganze Angelegenheit intensiv nachzusinnen (vielleicht organisierte er im Kopf bereits die Wiederbesetzung der nun freigewordenen Professur). Frau Hubertus konnte ihre Nervosität kaum verbergen. Sie schaute mal in die eine Richtung, ging mal in die andere.
„Was ist den hier los?“, fragte mich Johann fröhlich, nachdem er Herrn Elster begrüßt und ihn damit kurzfristig aus seinen Gedanken geholt hatte. Aufmerksam betrachtete er den Polizeibeamten.
„Wir haben Besuch von der Polizei“, antwortete ich ausweichend.
Mir war nicht klar, ob ich die ganze Geschichte erzählen sollte. Jetzt, da die Polizei anfing, den Tatort zu untersuchen. Hilfe suchend sah ich Frau Hubertus an. Diese besann sich kurz und meinte dann: „Herr Oster ist gestorben, die Polizei überprüft dies nun.“
„Gestorben?“
„Ja“, antwortete ich, „er liegt in meinem Büro.“
„Mach kein Scheiß, tot in deinem Büro?“
„Ja.“
„Nein.“ Ungläubig.
„Doch.“
Er schaute sich kurz um, um die Situation mit diesen neuen Informationen zu erfassen.
„Hast du ihn dort gefunden?“
Ich erzählte ihm kurz den ganzen Verlauf meines erschreckenden Morgens.
Johann war begeistert.
„Mensch Alter, da kommst du morgens ins Büro, willst dir erst mal einen Kaffee holen, um richtig wach zu werden, und da liegt dein Prof tot vor dir. Wahrscheinlich hast du nicht einmal seine letzten Anmerkungen umgesetzt, oder?“
Doch, hatte ich, wenn auch nicht alles. Ein Punkt kam mir völlig übertrieben vor. Ich ließ es darauf ankommen und schrieb den Absatz nicht neu. Hatte sich nun erledigt.
Johann schaute mich grinsend an, bevor er sich etwas erschrocken der Gegenwart von Herrn Elster bewusst wurde. Dieser stand immerhin in Hörweite, immer noch in sich gekehrt. Aber er hatte offensichtlich nichts wahrgenommen, sodass Johann nur eine Grimasse schnitt, die zu bedeuten schien, dass er zukünftig nicht so respektlos über einen toten Professor sprechen wollte. Zu Lebzeiten Herrn Osters hatte Johann keinesfalls respektvoll über diesen gesprochen.
„Und wie ist das passiert? Ein Unfall?“, fragte er etwas leiser.
„Nein, sieht nicht richtig danach aus.“
„Also normal gestorben oder hast du nachgeholfen?“
„Quatsch. Keine Ahnung, das müssen die da herausbekommen.“ Ich nickte kurz in Richtung meines Büros.
Johann dachte einen Moment lang nach.
„Wo warst du zwischen drei Uhr früh und sagen wir mal acht Uhr?“, fragte er dann.
Erstaunt sah ich ihn an.
„Ja, meinst du etwa, du scheidest als Tatverdächtiger aus? Nach den Korrekturen, die du bekommen hast? Ich würde sagen, du bist der Hauptverdächtige. Wobei jeder Richter dafür Verständnis haben wird, wenn er erfährt, wie Oster war.“
„Hör auf.“
„Du kannst ein Alibi von mir haben, sagen wir, wir haben die ganze Nacht durchgezecht, okay?“
„Johann!“
Ich musste raus. „Wie spät ist es eigentlich, wollen wir gleich in die Mensa gehen? Oder wie lange müssen wir hier noch warten?“
Für die Mensa war es vermutlich noch etwas früh. Aber ein Ortswechsel musste bald her.
„Sicher möchte der Kommissar noch einige Fragen an uns richten, denke ich, besonders an Sie“, meinte Frau Hubertus und sah sich nach dem Polizeibeamten um.
Dieser ging gerade einem uniformierten Kollegen entgegen, der die Treppe herauf kam. Gemeinsam begannen sie, den Flur mit gelben Plastikbändern abzusperren, erst auf der rechten Seite von uns, dann auf der linken.
„Hey, ist ja geil, jetzt kann ich gar nicht mehr zurück zur Forschung“, sagte Johann fröhlich, „so richtig produktiv war ich heute sowieso nicht.“
Wieder der vorwurfsvolle Blick von Frau Hubertus.
Auch Professor Elster schien sich der eingesperrten Lage plötzlich bewusst zu werden. Er ging zu meinem Büro hinüber, sprach kurz mit dem Kommissar und schritt dann in seiner gewohnt kraftvollen Weise den Gang hinunter. Uns bedachte er kaum eines Blickes, das gelbe Band dagegen musste er gebückt passieren. Damit ließ er uns allein auf dem Gang zurück.
In diesem Moment kam ein Beamter aus meinem Büro zu uns herüber.
„Sie haben den Toten heute Morgen gefunden?“
„Ja.“
„Wären Sie so freundlich, mal eben mitzukommen. Herr Peters hat einige Fragen an Sie.“
„Ja, natürlich“, murmelte ich.
Etwas beklommen folgte ich ihm bis zum Eingang zu meinem Büro. Glücklicherweise kam uns Herr Peters auf der Türschwelle entgegen, sodass ich hoffen konnte, dass das Gespräch nicht in meinem Büro stattfinden sollte. Er blieb dort stehen und sah kurz den Flur hinauf und hinab. Er war etwa einen Kopf kleiner als ich, machte aber trotz seines Alters einen sehr drahtigen Eindruck, viel Training wahrscheinlich.
„Ist das nun Ihr Büro oder das Büro des Toten?“, fragte er, wobei er bei den letzten Worten mich scharf ansah, den Kopf leicht schräg gestellt. Dreitagebart.
„Es ist mein Büro, nur gelegentlich nutzt Professor Oster es, wenn er in Kiel ist. Das ist er aber selten. Sein Büro wird gerade renoviert.“
Osters blasse Kopfhaut schimmerte über der Kopflehne des Bürostuhls.
„Heute war er in Kiel. Wann ist er gekommen?“
„Ich weiß es nicht, gestern war er noch nicht da. Vielleicht ist er heute Morgen gekommen. Er liebt unübliche Arbeitszeiten.“
Osters Ellenbogen konnte ich von meiner Position aus sehen.
„Welche Arbeitszeiten meinen Sie?“
„Frühmorgens, spätabends, nachts.“
„War es bis auf die Tatsache, dass er tot ist, für Sie also keine Überraschung, dass Herr Oster heute Morgen hier auf Ihrem Stuhl saß?“
„Überrascht war ich schon, aber sagen wir mal, dass es durchaus zu ihm passen würde, frühmorgens hier zu erscheinen.“
„Sie waren Doktorand bei Herrn Oster?“
Ich fasste kurz zusammen, dass ich verschiedene Aufgaben für Herrn Oster zu erledigen hatte und daneben eigene Forschungen oder besser Nachforschungen zu meinem Thema anstellte, um daraus eine Doktorarbeit zu erstellen. Natürlich auch unter der Aufsicht von Oster. Jetzt nicht mehr. Es würden Veränderungen notwendig sein. Aber das diskutierte ich nicht mit dem Kommissar.
„Gab es Arbeitstreffen, wie hat Herr Oster sich über Ihre Arbeit informiert?“
„Meist ging alles über E-Mail. Die seltenen Male, an denen er in Kiel war, haben wir auch über meine Arbeit gesprochen. Gelegentlich habe ich ihm etwas geschickt, er hat Kommentare zurückgeschickt, die ich dann versucht habe, einzuarbeiten.“
„Wann hatte er Ihnen zuletzt etwas geschickt?“
Mir fiel sofort Johanns dahin gesagter Satz ein und sein Angebot, mir ein Alibi zu verschaffen.
„Vor zwei Wochen etwa, warum?“
Ich meinte, eine Fliege auf der glatten Glatze Osters balancieren zu sehen.
„Wann waren Sie wieder verabredet, hatten Sie einen Termin vereinbart?“
„Nein, wie gesagt, Herr Oster war eher spontan und ich musste mich dem anpassen.“
„War Herr Oster ein guter Chef?“
„Ein guter Chef?“
„Ja, konnten Sie gut mit ihm zusammen arbeiten?“
„Na ja – er ist nicht einfach. Er hat eine kumpelhafte Art, die ihn positiv vom allgemeinen Bild eines Professors abhebt.“
Ich sah mich kurz um, ob diese Bemerkungen ungeeignete Ohren erreichen könnte, taten sie aber nicht.
„Diese unkomplizierte Art fiel mir als Erstes bei ihm auf. Das machte mir die Entscheidung, hier zu arbeiten, recht einfach. Aber diese spontane Art kann einem etwas zu schaffen machen. Er springt mit seinen Gedanken und auch mit seinen Anweisungen. Was er bei einem Meeting gesagt hat, muss nicht unbedingt beim nächsten Mal auch noch gelten. Da war er etwas unberechenbar. Und wenn ihm etwas nicht passte, er hatte es immer sehr direkt gesagt, er war etwas aufbrausend“, erklärte ich.
„Wo waren Sie zwischen Mitternacht und heute Morgen um sieben?“
Da war es, ich wurde verdächtigt! Johann hatte recht und ich hatte keinen Moment wirklich darüber nachgedacht und mir über mögliche Antworten die Konsequenzen vor Augen gehalten. In der fraglichen Zeit hatte ich geschlafen, das konnte als Alibi wohl kaum helfen. Doch – nein, Hans, mein Mitbewohner ist am morgen nach Hause gekommen. Zumindest für ungefähr sieben Uhr konnte jemand meine Aussage stützen.
„Ich war zu Hause und werde in der Zeit geschlafen haben.“
„Kann das jemand bezeugen?“, kam es routiniert zurück.
„Nein, warum denn?“
Er kritzelte etwas in seinen Notizblock, wahrscheinlich das Wort „Single“.
„Wo kann ich Sie in den nächsten Tagen erreichen?“