Читать книгу Nach dem Eis - Malte Kersten - Страница 6

3. Kapitel

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Routinierte oder gar produktive Arbeit war bei mir in den nächsten Tagen nicht drin. Bis auf eine halbherzige Überarbeitung einiger Textbausteine meiner Dissertation war nichts möglich. Zumal die wesentlichen Daten in meinem Computer schlummerten und sich dieser unter polizeilicher Aufsicht befand. Auch mein Arbeitszimmer blieb verschlossen. Im Beisein eines Polizeibeamten war es mir immerhin möglich, meine wenigen Ordner, die ich im Laufe meines Forscherdaseins mit Papieren gefüllt hatte, vom Tatort zu entfernen und meinen neuen Arbeitsplatz damit zu bereichern. Zwar bescheiden, aber immerhin. Katja ließ ich im Glauben, dass später noch mehr dazukommen würde. Aber ich hatte die Vermutung, dass sie sich inzwischen ein richtiges Bild von meiner Arbeitsweise gemacht hatte.

Hans sah ich in diesen Tagen nicht. Morgens war ich der Erste, der die Wohnung verließ, abends der Erste, der schlafen ging. Hans musste zwischendurch mal zu Hause gewesen sein. Meist hörte ich ihn nur im Halbschlaf nach Hause kommen, wenn überhaupt. Ich hatte die Türangeln unserer Wohnungstür geölt, daher hörte ich ihn jetzt kaum noch.

Aber ich wurde langsam ungeduldig, da ich Hans vom Gespräch mit der Polizei berichten wollte. Hans schien mir am besten geeignet zu sein, meine Gedanken durch seine Einwürfe etwas zu ordnen. Außerdem konnte er mir sicherlich sagen, in welcher Krimiserie Kommissarin Lund mitgespielt hatte. Auch diese Frage ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Daher beschloss ich, zumindest diese Frage durch den üblichen Zettel auf dem Küchentisch anzuschneiden.

Unter dem „wir brauchen dringend Kaffee!!!!“ schrieb ich noch die Zeile „in welcher Serie spielte eine Frau Lund die Kommissarin?“

Meinen ersten Kaffee an diesem Tag versuchte ich bei Rolf zu bekommen. Katja trank leider keinen Kaffee, sodass in unserem Büro so etwas nicht zu finden war. Zu einer eigenen Kaffeemaschine hatte ich mich bisher nicht durchringen können. Viel kommunikativer war es, bei den Nachbarn mal vorbeizuschauen.

„Na du Halbwaise“, begrüßte mich Rolf, „willst du einen Kaffee?“

Ich sog genussvoll die Aroma gesättigte Luft ein.

„Gern.“

Er goss mir einen Becher voll und deutete auf die Milch, die auf dem Tisch stand. Ich nahm beides, den heißen Becher und goss ein wenig Milch dazu.

„Wieso Halbwaise?“

Wie ein Tornado zeichnete die Milch Kreise in den Kaffee.

„Na, dein Doktorvater ist ja nun tot. Hat sich da schon etwas ergeben? Weiß die Polizei schon wer es war oder ob es überhaupt jemand war und wenn ja, warum?“

„Wie ein Vater war er nun wirklich nicht“, erwiderte ich. Ich musste lachen. Der Vergleich war grotesk. „Nein, ich glaube, die wissen noch nichts. Aber richtig im Bilde bin ich auch nicht.“

„Auf jeden Fall bist du den los. Auch wenn es nicht die feine Art war.“

Er grinste mich an und ich überlegte, ob ich auf diesen Scherz eingehen konnte.

Draußen auf dem Flur balancierte ich meinen immer noch heißen Becher meinem Büro entgegen. Der Tornado hatte sich inzwischen gänzlich aufgelöst und ist einem satten Braun gewichen.

Ich wollte gerade meine noch etwas fremde, neue Bürotür öffnen, da winkte mir schon vom Treppenhaus her die studentische Hilfskraft des PC-Labors namens Fred zu. Ich nippte am heißen Kaffee und wartete, dass er bei mir ankam, denn ich wollte mit dem vollen Becher keinen weiteren Schritt mehr machen.

„Ich muss dir etwas zeigen, komm mal mit nach oben.“

Dampf stieg von der noch immer leicht rotierenden Kaffeeoberfläche wie Fäden auf.

„Den kannst du auch oben trinken.“

Also nahm ich noch einen Schluck und folgte Fred zum Treppenhaus. Mit dem Kaffeebecher in der Hand und der fortgeschrittenen Uhrzeit erfüllte sich leider voll und ganz das Klischee wissenschaftlicher Arbeit, wie ich am Blick des Hausmeisters erkannte, dem wir auf der Treppe begegneten.

Oben angekommen gingen wir ins Büro vom PC-Labor. Fred ging zu einem Schrank und holte dort eine Kamera heraus.

„Die hat dein Chef am Abend bevor er, na ja, an seinem Todestag eben hat er sie zurückgegeben.“

Mit diesen Worten drückte er mir die Kamera in die Hand und ich stellte meinen Kaffee ab.

Etwas überrascht und mit einer gewissen Abneigung nahm ich sie entgegen. Es war eine hochauflösende digitale Kamera, die den Mitarbeitern des Instituts zur Verfügung stand. Kalt und schwer lag sie in der Hand. Ich schaute Fred fragend an, er schaute fragend zurück, als erwartete er, dass sich mir augenblicklich neue Erkenntnisse erschließen würden.

„Wann hat er die denn zurückgegeben?“, fragte ich.

„Am Abend vor seinem Tod, denn wir wussten gar nicht, dass die Kamera wieder da war. Er hatte sie selber wieder zurückgelegt und in der Liste die Rückgabe eingetragen. Aber es wird noch interessanter. Schau mal.“

Damit schaltete er die Kamera an, wechselte in den Wiedergabemodus und auf dem kleinen Display sah ich das letzte Foto. Es war eine Straßenansicht, Häuser, Autos, einige Fußgänger. Auf den ersten Blick etwas langweilig, nichts Interessantes fiel ins Auge. Ich konnte nicht erkennen, woher die Aufnahme stammte. Es sah nicht nach Kiel aus. Doch auf den zweiten Blick strahlte das Bild eine gewisse Symmetrie, eine Ruhe aus, hervorgerufen durch einen bewusst gewählten Ausschnitt und dem Zusammenspiel von Vorder- und Hintergrund. Davon ein großformatiger schwarz-weißer Abzug, dachte ich mit zusammengekniffenen Augen, könnte ganz gut aussehen.

„Schau dir mal die Nummernschilder der Autos an. Ich denke, das ist Holland oder Dänemark.“

„Ja, Niederlande, das kann sein.“

Ich betrachtet das Bild aufmerksamer.

„Moin, was gibt es Neues?“

Johann kam fröhlich auf uns zu. Er hatte einige Seiten Papier in der Hand und kam sicher aus dem Druckerraum. Neugierig betrachtete er die Kamera in meiner Hand.

„Willst du Fotos für deine Arbeit machen? Damit kannst du bestimmt einige Leser mehr gewinnen!“

„Das ist die Kamera von meinem Chef, also er hatte sie ausgeliehen und kurz vor seinem Tod erst wieder zurückgegeben.“

„Aha?“

„Und es sind noch ein paar Bilder darauf, aus den Niederlanden, wie es aussieht.“

„Das wird ja immer interessanter.“

„Es wird noch interessanter“, mischte sich Fred wieder ein. „Die Speicherkarte hier in der Kamera ist nicht die Originalkarte. Wir haben hier immer die großen Karten drin. Wir wissen ja, wie viel ihr immer knipsen wollt. Jetzt ist aber nur eine halb so große Karte drin. Wo ist die Originalspeicherkarte?“

Bedeutungsvoll schaute er über seine Brille hinweg von einem zum anderen. Auch Johann und ich sahen uns an, etwas unschlüssig, ob dies nun ein brisantes Detail war oder nicht.

„Wo ist die Speicherkarte und was ist auf der gespeichert?“, setzte Fred wieder an. „Denn ich gehe mal davon aus, dass dies eine private Karte von Oster ist, die er einsetzte, nachdem die Originalkarte voll war.“

„Ein richtiger Fuchs, unser Fred. Was hat Oster denn fotografiert?“, wollte Johann wissen.

„Wir sind gerade dabei, die Bilder anzusehen.“

„Zeig mal her.“

Damit beugte auch er sich noch über die Kamera, sodass eigentlich niemand mehr etwas sehen konnte.

„Wisst ihr was“, sagte Fred, „ihr nehmt die Karte mit runter und schaut euch die Bilder auf dem Computer an. Ich habe hier noch einiges zu tun und übergebe euch hiermit ganz offiziell die Karte von Osters letzten Fotos.“

Er entriegelte die Karte und übergab sie mir feierlich, wobei er mir die Kamera abnehmen musste. Das teure Stück balancierte ich nur sehr ungern in einer Hand.

Zu meinem Bedauern war mein Kaffee jetzt fast kalt, als ich den Becher nahm und wir gemeinsam wieder in das untere Stockwerk gingen.

„Geh schon mal rein, ich sehe mal eben nach, ob wir hier noch einen Kaffee bekommen.“

Damit nahm mir Johann meinen kalten Becher ab und ging zielstrebig den Flur weiter hinunter.

Katja schaute von dem Text auf, an dem sie arbeitete, als ich eintrat.

„Wir haben hier die letzten Fotos von Oster.“

Zur Erklärung hielt ich ihr die Speicherkarte entgegen und erläuterte kurz die ganze Geschichte.

„Stört es dich, wenn Johann gleich noch kommt. Er will die Fotos auch mit ansehen.“

„Ist schon gut, wenn ihr nicht den ganzen Tag zusammen hockt, denn leise wird Johann wohl nicht bleiben können.“

„Wir sind ganz leise, versprochen.“

Etwas unbeholfen und damit auch nicht gerade geräuschlos öffnete Johann kurz darauf die Tür mit dem Ellenbogen und trug vorsichtig zwei Kaffeebecher herein.

„Willst du auch einen?“, fragte er Katja.

„Nein, danke.“

„Ja richtig, du trinkst ja gar keinen Kaffee. Umso besser, Rolf war nicht so richtig begeistert. Es waren wohl schon einige andere vor mir bei ihm. Habt ihr schon hineingeschaut?“

„Wir fangen doch nicht ohne dich an.“

Gespannt warteten wir darauf, dass die Bilder auf dem Bildschirm erschienen.

Insgesamt waren zwölf Bilder auf der Karte. Ein Bild ließ sich nicht öffnen. Die Datei schien defekt zu sein. Die anderen Bilder glichen dem ersten, welches ich schon im PC-Labor gesehen hatte. Auch bei diesen Bildern konnten wir nichts Interessantes finden. Es waren Straßen, Häuser und zufällige Passanten abgebildet. Wir konnten niemanden erkennen. Lediglich bei drei Aufnahmen meinten wir, vereinzelt Personen von anderen Bildern wieder zu erkennen. Allerdings waren sie nur sehr klein abgebildet und liefen mehr im Hintergrund. Wir vergrößerten einzelne Ausschnitte der Bilder und verglichen die Menschen miteinander. Doch eindeutig wurde das Ergebnis dadurch nicht.

Etwas enttäuscht rückten wir weiter vom Bildschirm ab. Katja kehrte zu ihrem Arbeitsplatz zurück und vertiefte sich in ihre Lektüre. Johann und ich tranken schweigend unseren Kaffee aus.

„Zumindest wissen wir jetzt, dass Oster noch in den Niederlanden war.“

„Oder die Kamera“, ergänzte Johann.

„Ich denke, das muss ich wohl dem Herrn Peters mitteilen. Dem Kommissar“, fügte ich hinzu, da Johann nicht zu verstehen schien.

„Gib mir mal die Speicherkarte mit. Ich versuche, an meinem Computer die defekte Datei zu reparieren. Vielleicht zeigt das Bild ja noch etwas Interessantes.“

Ich gab Johann die Speicherkarte mit, obwohl ich kaum Hoffnung hatte, dass das letzte Bild noch weitere, interessante Details über die Zeit in den Niederlanden aufdecken würde.

Johann ging, Katja blätterte in ihrem Text und ich schaute aus dem Fenster. Was wollte Oster in den Niederlanden? Wo genau war er? Vielleicht lässt sich dies anhand der Kennzeichen der Autos auf den Bildern sagen. Ich werde das in der nächsten Zeit mal herausfinden müssen. Als einzig produktive Tat beschloss ich, den aktuellen Stand meiner Dissertation ab jetzt immer auf einen USB-Stick zu kopieren. Damit wäre ich gegen eine weitere Verzögerung abgesichert, sollte mein Computer nochmals von der Polizei beschlagnahmt werden. Unwahrscheinlich, aber ein besseres Gefühl, einen solchen Stick in der Manteltasche zu haben.

Nach einiger Zeit kam Johann zurück, mit der Speicherkarte, aber ohne Erfolg, er wollte es später noch weiter versuchen und hatte sich dafür die Bilder auf seinen Computer kopiert.

„Kommt Ihr gleich mit in die Mensa?“

Ich schaute Katja an. Sie nickte, ohne von ihrem Text aufzusehen.

„Katja sagt, wir kommen mit. Holst du uns ab?“

Ich erbat mir von Katja einen Briefumschlag, tat die Speicherkarte hinein, klebte ihn zu und schrieb darauf „Prof. Oster, Bilder aus den Niederlanden“. Dann schob ich den Umschlag zur Seite. Diese Sache mit den Bildern hatte mich schon länger aufgehalten, als mir recht war. Ich musste mich um den Fortgang meiner Arbeit kümmern. Professor Elster hatte angeboten, die Betreuung meiner Arbeit zu übernehmen. Ich musste mir langsam mal eine Meinung dazu bilden und gleichzeitig planen, wie meine Arbeit inhaltlich sich weiter entwickeln sollte. Auf meinem noch ungewöhnlich ordentlichen Schreibtisch hob sich das Kuvert kontrastreich ab. Was wollte Oster in Holland? Hatte diese Reise etwas mit seinem Tod zu tun? Ich beschloss, auf dem Nachhauseweg bei der Polizei vorbeizugehen, um Peters die Speicherkarte zu geben.

Als ich später etwas durchnässt vom Nieselregen bei der Kripo ankam, war Hauptkommissar Peters nicht am Platz. Ich fragte statt ihm nach Frau Lund. Sie holte mich am Empfang ab und ich folgte ihr in den ersten Stock. Ein Hauch von Parfüm oder Duft vom Haarshampoo konnte ich wahrnehmen.

Wir saßen diesmal nicht in dem karg eingerichteten Besprechungsraum, sondern in ihrem Büro. Ganz vage hatte ich erwartet, dass an den Wänden große Tafeln angebracht waren, auf denen Fotos und Zettel durch Linien verbunden waren und ich den Fortschritt der Ermittlungen sofort erkennen konnte. Die Wände des etwas engen Büros waren mit Regalen voller Aktenordnern zugestellt. Der Schreibtisch war übervoll mit Papieren, Heftern und Akten. Irgendwelche Hinweise auf den Fall Oster konnte ich nicht erkennen.

Sie nahm mir den Briefumschlag ab, tastete nach der Speicherkarte und fragte leicht missbilligend, wie viele Menschen die Karte schon in der Hand gehabt hätten.

Ich fand meine Idee mit dem Briefumschlag eigentlich schon ganz gut, musste mir aber eingestehen, dass ich an Fingerabdrücke gar nicht gedacht hatte.

„Vielleicht drei verschiedene Personen.“

„Na, mal sehen, ob die Spurensicherung da noch etwas machen kann. Haben Sie sich die Bilder angesehen?“

„Ja, es sind Bilder aus Holland, von Herrn Oster aufgenommen, kurz vor seinem Tod.“

Gespannt erwartete ich eine Reaktion von ihr.

„Holland“, sagte sie und schaute einen Moment nachdenklich geradeaus. Eine Strähne aus ihrem Pferdeschwanz hatte sich gelöst und fiel ihr ins Gesicht. Nachdenklich strich sie sich diese hinter das Ohr.

„Was ist auf den Bildern zu sehen? Ich muss erst die Spurensicherung abwarten, bevor ich mir die Bilder ansehen kann“, erläuterte sie und musterte mich wieder in ihrer mir schon bekannten, intensiven Art. Etwas ernster vielleicht noch als das letzte Mal.

„Ich konnte nichts Interessantes entdecken. Es sind Bilder von Straßenzügen in Holland. Häuser, Straßen, Autos, Menschen. Aber niemanden, den ich erkennen würde.“

Frau Lund nickte und sah wieder etwas nachdenklich aus.

„Ist es sicher, dass die Bilder von Herrn Oster sind?“

„Eigentlich ja, er hatte sich die Kamera in unserem Institut ausgeliehen. Zumindest sind die Bilder mit der Kamera aufgenommen. Aber theoretisch hätte die natürlich auch jemand anderes machen können.“

„Wer zum Beispiel?“

„Keine Ahnung, ich wollte damit nur sagen, dass Herr Oster die Kamera ausgeliehen hatte, mit denen die Bilder gemacht wurden. Ob er es selbst war, kann ich natürlich nicht sagen, ich nehme es aber an.“

Ich hatte von Hans noch keine Nachricht erhalten und überlegte angestrengt, in welcher Serie eine Kommissarin Lund mitspielte.

Sie stand auf und öffnete das Fenster. Hinter ihrem Sitzplatz an der Wand konnte ich einige Postkarten entdecken, die teils mit Palmen, teils mit Bergen an vergangene Urlaube der Kollegen oder Freunde erinnern sollten.

„Was wissen Sie inzwischen über die Umstände von Professor Osters Tod?“

„Darüber werde ich natürlich jetzt nichts sagen“, erwiderte sie. „Sicher ist, dass uns noch einige Details zum Ablauf der letzten achtundvierzig Stunden fehlen. Daher könnten die Bilder aus Holland ein interessanter Hinweis sein. Was könnte Herr Oster denn in Holland gemacht haben?“

Sie setzte sich wieder.

„Ich weiß es nicht. Eine Tagung war dort meines Wissens nicht. Vielleicht hat er den Kollegen getroffen. Ich muss noch mal den Namen heraussuchen. Er arbeitet an der Uni in Leiden. Den müsste ich finden können.“

„Ja, machen Sie das. Vielleicht hilft uns das weiter.“

Sie machte sich Notizen auf einem Blatt Papier, welches sie aus einem Stapel hervorgezogen hatte. Ich entdeckte einen kleinen Bilderrahmen auf ihrem Schreibtisch, konnte aber nicht erkennen, was oder wer dort abgebildet war, da der Rahmen mit dem Bild nach unten auf der Tischplatte lag. Der Rahmen war sehr bunt und sah selbst gebastelt aus.

„Hatten Sie mit Herrn Oster auch mal privat zu tun oder haben Sie sich nur am Institut gesehen?“

„Gesehen haben wir uns sowieso nur selten. Aber privat, nein eigentlich nicht. Einmal waren wir zusammen bei einer Tagung in Berlin, das war zwar nicht richtig privat, aber doch etwas entspannter als sonst vielleicht.“

„Haben Sie vielleicht eine Veränderung bei ihm gesehen, war er in letzter Zeit, also Wochen meine ich, war er da verändert, anders als sonst?“

„Er war eigentlich immer anders als sonst“, sagte ich schmunzelnd. „Er war meist unberechenbar, oft aufbrausend über Kleinigkeiten. Ich habe immer versucht, nie in seine Schusslinie zu geraten. Er hatte zwar auch etwas Kumpelhaftes an sich, aber meist war er doch der aufbrausende Chef und hat auch diese Rolle sehr genossen, wie es mir schien.“

Ein feines Lächeln umspielte ihre Lippen, als sie sich weitere Notizen machte. Sie schien zu verstehen, was ich meinte.

Kopenhagen oder Stockholm, ging es mir wieder durch den Kopf, als eine kurze Pause eintrat und Frau Lund auf ihr Geschriebenes blickte.

„Mal etwas ganz anderes …“, setzte ich an.

Sie blickte auf.

„Die ganze Zeit schon grübele ich darüber nach, Ihr Name …“

In dem Moment klopfte es kurz an der Tür und Herr Peters kam herein.

„Legen Sie mir die Unterlagen auf meinen Tisch, ich bin gleich da“, rief er in den Gang zurück, bevor er ganz eintrat.

„Ah, da sind ja die Bilder, ja?“

Er griff gleich zu meinem Briefumschlag, der vor uns auf dem Tisch lag.

„Hallo“, sagte er knapp aber nicht unfreundlich in meine Richtung.

„Hallo.“

„Haben Sie schon einen Blick darauf geworfen?“, fragte er an Frau Lund gewandt. Woher wusste er, dass ich Bilder von Oster gebracht hatte? Und wie konnte er den Umschlag neben all den anderen Papieren erkennen?

„Nein, die Spurensicherung soll erst einmal sehen, ob noch Fingerabdrücke zu erkennen sind. Allerdings haben schon einige Leute die Karte in den Händen gehabt.“

„In Ordnung, ich nehme sie gleich mit.“

Damit hob er den Umschlag als Gruß und verschwand. Draußen hörte ich ihn mit jemanden sprechen, bevor er die Tür ganz schloss und es wieder ruhig wurde.

Ich selber griff den Faden unseres Gespräches nicht wieder auf, sondern brach bald auf. Mit einer lässigen Handbewegung verabschiedete sich Frau Lund von mir und war schon wieder in ihre Aufzeichnungen vertieft. Eine Haarsträhne fiel ihr ins Gesicht.

Draußen war es inzwischen dunkel geworden und der leichte Nieselregen hatte sich zu einem leichten Regen verdichtet. Es war ungemütlich. Daher beschloss ich, auf halber Strecke erst einmal in einem Café Unterschlupf zu suchen. Ich wählte das Café auf der Holtenauer Straße gleich neben dem Friseur. Dort gab es den besten Kaffee der Stadt, meinte Rolf. Der volle Laden, der intensive Kaffeeduft und die lauten Geräusche waren ein willkommener Kontrast zum nasskalten Wetter draußen. Ich sah kein bekanntes Gesicht und setzte mich mit meinem heißen Milchkaffee an einen Tisch, an dem bereits eine Frau in ein Buch vertieft saß.

„Scheußliches Wetter“, sagte ich, als ich meinen Mantel über die Stuhllehne legte. Ich bekam eine knappe Antwort, ohne dass sie aufsah, und betrachtet dies als Aufforderung, keine weitere Unterhaltung zu versuchen. In Ordnung. In erster Linie wollte ich mich aufwärmen, in zweiter einmal gründlich über meine neue Situation und den Begebenheiten um Osters Tod nachsinnen. Beim Rühren im Kaffee wurde mir aber schnell klar, dass ich nur sehr wenig Fakten über die Begebenheiten hatte und diese ohne Zusammenhang nebeneinanderstanden.

Was war geschehen? Herr Oster wurde getötet. Das schien sicher zu sein. Zumindest gehen alle davon aus. Auch die Polizei? Wie oder warum ist er zu Tode gekommen? Keine Ahnung. Kurz vor seinem Tod war er wahrscheinlich noch in Holland. Hatte dies etwas mit seinem Tod zu tun? Dann wurde er, wieder wahrscheinlich, denn sicher erkennen konnte ich ihn nicht, bei Hannover geblitzt, als er sich einen Pullover über den Kopf gezogen hatte. Wenn er es nicht war, hatte jemand seinen Wagen genommen. Seltsam, aber deutet das auf seinen Tod hin? Nein. Es deutet aber auf Holland hin. Zumindest grob, denn die Fahrt über Hannover schien mir ein Umweg zu sein. Ich nahm mir vor, das am Abend mithilfe eines Atlas zu überprüfen. Aber die Fotos, die belegen wirklich seinen Aufenthalt in Holland. Plötzlich fiel mir die vertauschte Speicherkarte wieder ein. Wo war die eigentliche Speicherkarte? Das hatte ich ganz vergessen, Frau Lund mitzuteilen.

Diese wenigen Fakten begannen in meinem Kopf sich zu verschiedenen Mustern zusammenzusetzen. Vielleicht war dies der Zeitpunkt, an dem mein Ehrgeiz mir signalisierte, dass wir mit unserem logisch geschulten Verstand ein wenig Licht in das Leben beziehungsweise das Ende von Herrn Oster bringen könnten. Ich konnte mir zwar nicht vorstellen, dass wir die Fakten besser anordnen konnten als die Polizei, doch vielleicht würde es uns gelingen, weitere Puzzlestücke zu sammeln, an die die Polizei zunächst nicht herankam oder zunächst nicht dachte. Ich hatte Frau Lund versprochen, den Namen des Kollegen aus Leiden herauszufinden, vielleicht könnte ich noch weitere Informationen über Herrn Oster aus Leiden bekommen?

Was wollte Oster mit den Fotos anfangen? Mir fiel wieder das defekte Bild ein, welches wir noch nicht ansehen konnten. Hatte ich auch vergessen, Frau Lund zu erzählen. Johann hatte inzwischen sicher herausbekommen, ob das Bild noch zu retten war.

Ich nahm das Handy und rief ihn an. Die Frau von gegenüber blätterte um und streifte mich mit einem vorwurfsvollen Blick. Ich nahm mir vor, nicht so laut zu sprechen. Die Hintergrundgeräusche im Café waren zwar etwas laut, doch konnte ich den Freiton einigermaßen deutlich hören. Johann ging nicht ran, war wahrscheinlich nicht mehr am Arbeitsplatz. Daher versuchte ich es bei Katja. Sie war sicher noch bei der Arbeit und vielleicht war Johann bei ihr, um das Ergebnis seiner Forschung ihr mitzuteilen. Sonst rufe ich Johann zu Hause an, dachte ich, als ich dem Freiton lauschte und darauf wartete, dass Katja sich meldete.

„Ja?“, kam es etwas unwirsch, als sie den Hörer abnahm.

„Hallo ich bin es“, gab ich fröhlich zurück. „Wobei störe ich dich denn?“

„Entschuldige, ich bin einfach sehr geschafft, ich wollte gerade meine Sachen zusammenpacken und für heute Schluss machen. Es hatte heute alles nicht geklappt. Manchmal glaube ich, der Anteil, den ich für den Mülleimer ausarbeite, ist deutlich größer als der Anteil für meine Doktorarbeit.“

„Ja, ich weiß, nicht immer hat man einen guten Tag. Ich kenne solche Tage.“ Um ehrlich zu sein, fast ausschließlich, fügte ich im Stillen hinzu.

„Ja, wahrscheinlich. Aber was wolltest du, ich will nämlich gleich abschließen.“

Johann war nicht in ihrem, in unserem Büro. Daher würde ich seine anderen Nummern durchprobieren müssen.

„Oh, mir fällt gerade ein, hatte ich fast vergessen“, warf Katja eilig ein, „ich hatte dir schon einen Zettel auf den Tisch gelegt. Der Dekan möchte dich sprechen. Frau Fuchs hatte angerufen, es klang sehr dringend.“

Neuigkeiten von der Polizei konnten es wohl nicht sein.

„Wie dringend?“

„Na, dringend eben. Frau Fuchs sagte etwas wie ›Ach Gott, warum ist er denn nun nicht am Arbeitsplatz’“, (verstellte Stimme in höherer Lage), „oder so ähnlich. Sie wirkte sehr angespannt. Du weißt ja, wie Herr Elster sein kann. Frau Fuchs musste ihm nun sagen, dass sie dich nicht erreichen konnte. Aber ich denke, jetzt hat es auch keinen Sinn mehr dort anzurufen.“

Was auch genau meine Meinung war.

Nach dem Telefonat suchte ich nach der Nummer von Johann in meinem Handy. Hatte ich ihn nun unter seinem Vor- oder Nachnamen abgespeichert? Oder überhaupt nicht? Na, egal. Ich legte das Telefon weg. Was konnte Elster von mir wollen? Ein wenig unbehaglich war mir beim Gedanken, dass ich der Grund für diese Aufregung sein könnte. Aber vielleicht hatte Frau Fuchs etwas übertrieben.

Ich beschloss, die Regenpause zu nutzen, um nach Hause zu gehen und zog meinen Mantel an.

Unterwegs kam mir der traurige Zustand unseres Kühlschrankes in den Sinn. Daher nahm ich von unserer Pizzeria an der Ecke noch eine Funghi mit nach oben. Die Aushilfe hatte heute Dienst und buk mir meine Pizza. Ich wartete am Tresen und lernte die Speisekarte auswendig. Auf halbem Weg im Treppenhaus überlegte ich, ob ich Hans auch eine hätte mitbringen sollen. Doch wie meist war er nicht zu Hause.

Als ich die Pizza auf dem Tisch ablegte, sah ich den Zettel, den ich am Morgen geschrieben hatte. Unter meinen Zeilen las ich die Worte „eine dänische Produktion, lief vor einiger Zeit als Fernsehserie, die Kommissarin deckt einen Mord an einer Schülerin auf, spielt in Kopenhagen, war ganz gut gedreht, warum?“

Mit einem anderen Stift war darunter noch eine Zeile gequetscht: „Eine Frau Fuchs, Dachs oder so hat angerufen, war sehr aufgeregt“.

Daneben stand ein Päckchen Kaffee.

Als ich am nächsten Morgen mein neues Büro betrat, war wie üblich Katja schon am Arbeitsplatz. Sie tippte den Satz noch zu Ende und sah mich dann erwartungsvoll an.

„Was hast du denn bloß angestellt?“, fragte sie. „Frau Fuchs hat eben schon wieder angerufen. Das scheint wirklich wichtig zu sein.“

„Das weiß ich auch nicht, sie hatte gestern wohl auch bei mir zu Hause angerufen.“

Mir wurde etwas unbehaglich.

„Ich kümmere mich gleich darum, ich brauche erst einmal einen Kaffee. Ist Rolf schon da?“

Ich hatte das Päckchen Kaffee von Hans noch nicht geöffnet und war lieber gleich ins Institut gegangen. Ich hatte unterwegs ein Brötchen gekauft und eigentlich geplant, am Arbeitsplatz zu frühstücken. Doch Frau Fuchs schlug mir jetzt etwas auf den Magen.

„Nein, weiß ich nicht. Aber ruf jetzt erst einmal den Dekan an. Es klingt wirklich wichtig.“

Sie hatte Recht. Ich ließ mich auf meinen Stuhl fallen und schaute einen Moment unschlüssig das Telefon an. Doch dann nahm ich das Blatt Papier zur Hand, wo ich die Telefonnummern notiert hatte, und wählte die Nummer vom Dekan.

Sofort meldete sich Frau Fuchs in ihrer beflissenen oder leicht hektischen Art.

„Endlich melden Sie sich, Herr Elster will Sie dringend sprechen.“

„Was ist denn los, gestern bin ich zu spät erst wieder zu Hause gewesen, da konnte ich nicht mehr zurückrufen.“

„Das kann ich Ihnen auch nicht sagen, aber Herr Elster ist sehr aufgebracht. Ich verbinde Sie gleich, warten Sie einen Augenblick.“

Ich lauschte lustlos der Wartemelodie.

In die Stille hinein warf mir Katja einen fragenden Blick zu. Ich zuckte mit den Schultern.

„Hören Sie? Herr Elster möchte gern, dass Sie eben rüber kommen, Sie sind doch jetzt am Institut?“

„Ja, bin ich“, erwiderte ich mit noch weniger Begeisterung. „Wann soll ich denn kommen?“

„Jetzt gleich, Herr Elster erwartet Sie.“

Ich legte auf und sah Katja an.

„Der Dekan will mich unbedingt sprechen. Ich habe keine Ahnung, was er will. Ich gehe mal eben rüber.“

Ich ließ meinen Mantel am Arbeitsplatz und bereute es gleich wieder, als ich draußen durch den kalten Nieselregen zum Gebäude des Dekanats eilte. In Gedanken schon bei Elster und seinem Problem nickte ich einzelnen bekannten Studenten vor dem Kiosk zu.

Frau Fuchs sah kaum von ihrem Schreibtisch auf, als ich anklopfte und eintrat, sie deutete auf die halb offen stehende Tür des Dekans.

Ins Büro drang nur gedämpftes Tageslicht vom wolkenverhangenen Himmel. Alle Geräusche wurden vom dicken Teppich verschluckt. So auch beinahe ich. Ich überlegte noch, ob ich einen Bogen um den Teppich machen müsste, da meine Schuhe bestimmt nicht sauber waren. Aber sicher hatte auch Herr Elster Straßenschuhe an. Er saß an seinem Schreibtisch und blickte nicht auf, er reagierte in keiner Weise auf mein Anklopfen am Türrahmen und meinem Eintreten. Das kannte ich schon, auch wenn es das letzte Mal der tote Oster war. Elster aber schrieb etwas auf ein Papier vor ihm, sehr lebendig. Sein Gesicht wurde seitlich vom Monitor bläulich beschienen.

Etwas unsicher, was ich nun tun sollte, schaute ich zurück ins Büro von Frau Fuchs. Sie war genauso in ihre Aufgabe vertieft und nahm keine Notiz von mir. Ahnte sie, was kommen würde? Was war hier los? Ich überlegte, ob es auffallen würde, wenn ich jetzt einfach wieder verschwinden würde. Doch dann deutete der Dekan auf die Sitzgruppe. Ich setzte mich. Der Blumenstrauß von meinem letzten Besuch war nicht mehr an seinem Platz, genauso wie der Käfer. Auch kein Kaffee, keine Kekse. Es befand sich nichts außer der Armbanduhr von Elster auf dem Tisch. Der Sekundenzeiger vibrierte langsam vorwärts, ein Countdown. Ich saß in dem viel zu tiefen Polster mit den Knien fast in der Höhe meiner Ohren und fühlte mich relativ unwohl. Eine spontane Flucht wäre jetzt unmöglich. Ich käme gar nicht aus dem Polster heraus.

Nach einiger Zeit griff Elster in eine Schublade, nahm einige Seiten Papier heraus und kam damit zu mir herüber. Er legte diese mit Nachdruck aber auch mit einer gewissen Vorsicht vor mir auf den Tisch. Er trat wieder einen Schritt zurück und musterte mich intensiv.

Auf Anhieb erkannte ich, was es war. Es waren großformatige Ausdrucke der Fotografien von der Speicherkarte, die letzten Bilder von Herrn Oster.

Das Schweigen war eisig. So langsam glaubte ich zu wissen, worum es ging. Ich hatte Herrn Elster nichts von den Bildern gesagt, noch nicht, legte ich mir sofort zurecht. Denn ich hatte sie auch erst gestern in die Hände bekommen. Ob die Polizei ihm die Bilder gegeben hatte?

„Das sind aber gute Ausdrucke“, war das Einzige, was mir dazu spontan einfiel und schon bereute ich meinen laxen Tonfall.

Leise, mit einem bewusst bedrohlichen Unterton brachte Herr Elster den Sachverhalt auf den Punkt.

„Warum erfahre ich erst jetzt von diesen Bildern?“

Ich überlegte kurz, die Bilder waren bereits ausgedruckt, er hatte schon gestern versucht, mich zu erreichen, ich selbst hatte die Bilder gestern Morgen in die Hände bekommen. Was wollte er eigentlich?

Er unterbrach meinen Gedankengang schon mit deutlich lauterer Stimme.

„Hatten wir uns nicht darauf verständigt, dass Sie unverzüglich mir alles melden, was im Zusammenhang mit Herrn Kollegen Osters Tod steht? Sind Sie sich darüber im Klaren, was es bedeuten würde, wenn Informationen in die falschen Hände geraten würden, auch und insbesondere für Sie?“

Seine ohnehin kräftige Stimme hatte sich weiter gesteigert. Die Lage war ernst.

„Alle Fakten gehen über meinen Tisch, ich entscheide in diesem Fall, was nach außen dringt und in welcher Form berichtet wird.“

Er kam wieder zum Tisch, stützte sich mit beiden Händen darauf ab und fuhr mit seiner leisen, bedrohlichen Stimme fort. Das Spiegelbild seiner Armbanduhr nahm die Vibrationen seines Puls auf.

„Wenn Sie hier bestehen und später in diesem Bereich etwas werden wollen, müssen Sie mit dem Institut kooperieren.“

Das war deutlich, obwohl ich es für etwas übertrieben hielt. Und es war der falsche Augenblick zu erwähnen, dass ich die Bilder bereits der Polizei gegeben hatte, ohne ihn zu benachrichtigen. Aber ich wollte unbedingt heraushören, ob er die Bilder von der Polizei hatte oder von jemandem aus dem Institut.

„Ich hatte die Bilder nur kurz durchgesehen und dann zur Polizei gebracht. Die haben es gleich als wichtiges Beweismaterial eingestuft, für die Rekonstruktion der letzten Tage von Herrn Oster“, übertrieb ich. Er schien einen kurzen Moment zu erstarren, ich machte mich auf einen erneuten Wutausbruch gefasst.

„In Zukunft gehen alle Kontakte, Gespräche oder sonstiges nur über mich. Ist das klar?“

„Ja, ja, ist klar, ist mir auch lieber so.“

„Was können Sie denn zu den Bildern sagen?“, kam es jetzt in einem versöhnlichen Ton. Aber mir stand überhaupt nicht der Sinn nach einem konstruktiven Gespräch mit Herrn Elster.

„Nichts, ich habe nichts erkannt.“

Er wartete noch einen kurzen Moment, ob mir nicht doch noch etwas einfallen würde, griff sich dann seine Ausdrucke und ging damit zu seinem Schreibtisch hinüber.

„Na, wie auch immer.“

Ich fasste dies als Signal auf, dass unser Gespräch beendet wäre, und verließ sein Büro.

Woher hatte er die Bilder?


Nach dem Eis

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