Читать книгу Im "Land of the Free". Eine Reise vom Atlantik zum Pazifik, vom Golf von Mexico zum Nordmeer - Manfred Rebele - Страница 7
4.4.
ОглавлениеDie freundlichen Ranger im Office des Parks haben uns die Mercedes-Adresse in Wilmington gegoogelt. Dort jedoch wird uns eröffnet, dass sie keine Arbeiten auf Garantie machen, in Myrtle Beach aber schon; also dorthin. Dort wird uns eröffnet, dass sie das zwar machen können (morgen), dass sie aber kein größeres Ersatzteillager haben und mit Bestellung etwaiger Ersatzteile könne das schon ein paar Tage dauern; in Charleston aber hätten sie die Ersatzteile. Hier ist der Buchbinder Wanninger. In der Mittagshitze ( 32°C) geht es also dorthin. Der Küstenhighway Nr. 17 ist stark befahren, da sich hier das Mallorca der USA befindet, außerdem viele Orte mit noch mehr Kirchen ( so viele christliche Glaubensrichtungen kann man sich als Europäergar nicht ausdenken, wie es hier gibt – und jede hat natürlich die Wahrheit und das Leben). Daneben die unerlässliche Werbung am Straßenrand, aufdringlicher, weil häufiger als in Europa, Wahlwerbung von Sheriffs in eigener Sache, Aufforderungen einen Highway zu adoptieren,d.h. den Müll dort aufzusammeln. Außerdem Evakuierungschilder für den Fall des Hurricans und große patriotische Plakate mit der Parole "God bless our armed forces"(beim waterboarding in Guantanamo); da wird deutlich, wofür die religiöse Bigotterie gut ist: für ein gnadenlos gutes Gewissen. Die armed forces sehen wir dann von der großen Brücke über den Cooper River: zur Linken ein Flugzeugträger. Er ist älteren Datums und steht am "patriot point" zusammen mit anderen Mitteln imperialer Machtentfaltung zur patriotischen Erbauung ausgestellt.Insgesamt eine ziemlich langweilige Landschaft: flach, flach, Buchen und Kiefern holzwirtschaftlich aufgereiht, später auch mal Palmen, dazwischen Sümpfe.
Um 13:30 sind wir dann beim dritten Mercedeshändler am Südrand von Charleston, der mit uns einen Termin morgen früh abmacht. Ein nobler und ehrgeiziger Laden ist das hier, Kaffee, Tee, Kuchen gibt es in einer pompösen Lounge umsonst, draußen hängen auf einer Tafel Kupferschilder mit den Namen der jeweils besten Verkäufer des Monats. Bei der obwaltenden Hitze und Luftfeuchtigkeit steht uns nicht der Sinn zu weiteren Unternehmungen und wir beschließen, auf dem 10 Meilen weiter stadtauswärts gelegenen RV-Camping zu relaxen. Hier gibt es Schatten, Gras und Wohnwagen-Monster mit Slide-outs, die nach dem Prinzip von Sattelschleppern von einfachen Pickups gezogen werden. Oder man hat ein ebenso umfangreiches Wohnmobil, an das man hinten seinen PKW gehängt hat, damit man , einmal auf den großen Campingplätzen angekommen, auch Ausflüge machen kann. Kristel besucht den Pool, der geschickterweise direkt an der viel befahrenen Durchgangsstraße liegt. Trotz seiner Winzigkeit weist ein Schild darauf hin, dass man ihn auf eigene Gefahr betritt. Weiter weg von der Straße wird einem der Aufenthalt im Freien durch große und kleine Stechmücken verleidet.