Читать книгу Im "Land of the Free". Eine Reise vom Atlantik zum Pazifik, vom Golf von Mexico zum Nordmeer - Manfred Rebele - Страница 8

Donnerstag, 5. 4.

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Noch bei Nacht stehen wir auf, um um 7.30 Uhr bei Mercedes zu sein. Wir werden von einer Angestellten in die Stadt gefahren, eine Sightseeingtour mit Auto ist inkludiert. Danach streifen wir durch die Altstadt mit den wunderschönen Holzhäusern in dezenten Farben: weiß, blau, rosa, braunrot. Schmale Fronten, nach hinten sehr weit gehend, mit Balkonen ringsum, je größer desto schöner. Die prächtigeren Villen haben Säulen vorne mit dorischen oder korinthischen Kapitelen und sind umrahmt von üppigen Gärten mit Palmen, exotischen Farnen, Amarylis, Magnolien, Azaleen und Rhododendren. Manche erinnern etwas an die Villen in Bremen an der Magnusallee, aber die haben nicht das Licht und die Leichtigkeit und die verschwenderische südliche Fülle. Im Edmondston-Alston House mit Blick auf den Charleston Habour schließen wir uns einer Führung an. 1825 ließ der schottische Auswanderer Charles Edmondston, der als Schiffskaufmann zu Erfolg gekommen war, dieses Antebellumhaus (d.h. vor dem Bürgerkrieg erbaut) errichten, 1837 sanken die Baumwollpreise und trieben Edmondston in den Ruin. Der Nachfolger Alston war ein erfolgreicher Reisplantagenbesitzer, der von seinen Balkonen den Beginn des amerikanischen Bürgerkriegs miterleben 'durfte', die Bombardierung von Fort Sumter im April 1861. Das Haus mit seinen Möbeln, Teppichen, reichlichen Fenster-und Türumrahmungen, den Kristallleuchtern und dem Silbergeschirr lässt das Wohlleben dieser von Sklaven zum Reichtum erhobenen Familien erahnen. Wir essen dann einheimischen frischen Fisch (Mahi) mit Mango (als Sauce, vielleicht aus der Tube) im Lokal Fleet Landing am Meer. Das Meer besteht hier aus einem recht sumpfigen Streifen, der jetzt schon einen Vorgeschmack auf die Mückenplage im Sommer gibt. Dazu soll es im Sommer Wolken von Blackflies, außerdem große Spinnen mit riesigen Netzen und Schlangen geben, die letzteren beiden Plagen aber nur im Freien. Pünktlich um 16 Uhr werden wir von Mercedes wieder zurückchauffiert, um leider zu erfahren, dass Mercedes America keine Garantieleistungen für außeramerikanische Mercedes anbietet und unserer Leck wegen des umfangreichen Ausbaus 1500 Dollar, ev. mehr, kosten wird. Fahren könnten wir mit dem Leck noch eine ganze Weile, wenn wir immer rechtzeitig Kühlmittel nachkippen, aber besser nicht bis Alaska. Auf eine Reparatur hier wollen wir wegen der Verzögerung durch die Ostertage nicht warten, sodass wir uns unverrichteter Dinge auf den Campingplatz zurückbegeben und Mercedes Bremen wegen einer Garantieübernahme anmailen, nicht ohne unseren Ärger über diesen Schaden nach vorheriger Wartung zu verhehlen.

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