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Epidemiologische und gesundheitsökonomische Daten können verwirrend sein. Wichtig ist, dass die in den letzten Jahren geklagte Zunahme an depressiven Erkrankungen sich nicht in den epidemiologischen Daten abbildet. In Deutschland waren in den letzten 50 Jahren immer etwa 4–5 Millionen Bundesbürgerinnen und Bundesbürger an einer diagnostizierten schweren Depression erkrankt. In der EU-Studie von Wittchen et al. waren es 2005 sowie 2011 jeweils 6,9 % mit einer Major Depression und jeweils 0,9 % mit einer bipolaren Erkrankung. Zugenommen hat anscheinend die Bereitschaft (auch bei leichten und mittelgradigen Depressionen), sich in fachärztliche und psychotherapeutische Behandlung zu begeben. Zugenommen haben die Arbeitsunfähigkeitstage, also die Krankschreibungen wegen einer Depression und auch die Frühberentungen bei sog. chronischen und rezidivierenden depressiven Erkrankungen und damit die Aufmerksamkeit der Krankenkassen, der Gesundheitsökonomie und -politik. Sicher ist das ein Verdienst der vielen gesundheitspolitischen Aktivitäten zum Thema Depression, die in den letzten 2–3 Jahrzehnten in Deutschland gepflegt werden, angefangen mit dem Kompetenznetz Depression/Suizidalität und den in der Nachfolge entstandenen »Bündnissen gegen Depression«, der »European Alliance Against Depression (EAAD)«, des »Greenbook« der EU-Kommission für Gesundheit zur Prävention von Depression, Drogenmissbrauch und Suizidmortalität, die Einführung eines »European Depression Day« der EU seit 2003 jeweils am 1. Oktober, die Etablierung von »Gesundheitsziele.de AG Depression« seit 2004 des Bundesministeriums für Gesundheit, des »Nationalen Suizidpräventionsprogramms (NASPRO) für Deutschland« seit 2003 oder auch der Entwicklung der S3/NV-Leitlinie »Unipolare Depression« der verschiedenen Psych-Fach-Gesellschaften in Deutschland.

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