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I. Von der liberalen Ära zum ordnungspolitischen Umbruch des Ersten Weltkriegs

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Überblick

Noch Mitte des 19. Jahrhunderts existierte eine freie Marktwirtschaft, die ihre liberalen Grundzüge nach Gründung des Kaiserreichs immer mehr verlor. Mit der Popularisierung der Idee des Staatssozialismus rückten bis zur Jahrhundertwende wirtschaftspolitische Eingriffe immer häufiger auf die politische Agenda. Das Entstehen einer engen Verbindung von Staat und Wirtschaft, die die deutsche Geschichte des 20. Jahrhunderts prägte, war nicht allein das Resultat der Kriegsanforderungen, sondern ist in längere Kontinuitätslinien einzubetten. Im Konkreten waren die ordnungspolitischen Umbrüche durch den Ersten Weltkrieg allerdings fundamental, zumal sie für die staatlichen Regulierungen der nachfolgenden Jahrzehnte als Modell dienten.

Zeittafel
Mai 1873 Gründerkrach
21. Oktober 1878 Gesetz gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie
1879 Schutzzölle auf agrarische und industrielle Importgüter
1883, 1884, 1889 Gesetze zur staatlichen Kranken-, Unfall- und Altersversicherung
19. Dezember 1887 Gründung der Deutschen Kolonialgesellschaft
1893 Rheinisch-Westfälisches Kohlesyndikat und Bund der Landwirte
29. Februar 1904 Kartell des Deutschen Stahlwerksverbands
Dezember 1905 Denkschrift des Grafen von Schlieffen (Schlieffen-Plan)
1. August 1914 Kriegseintritt des Deutschen Reichs
4. August 1914 Bewilligung der ersten Kriegsanleihe durch den Reichstag
13. August 1914 Einrichtung der Kriegsrohstoffabteilung im preußischen Kriegsministerium
Januar 1915 Rationierung durch Lebensmittelkarten für Brot und Mehl
22. Mai 1916 Errichtung des Kriegsernährungsamtes
Sept.–Dez. 1916 Umbau der preußischen Kriegslenkungsbehörden
5. Dezember 1916 Gesetz über den Vaterländischen Hilfsdienst
Februar 1917 Einsatz von Reichskommissaren in den kriegswichtigen Sektoren
April 1917 Kohlesteuergesetz
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