Читать книгу Radfahren im Triathlon und Einzelzeitfahren - Marcus Baranski - Страница 27

Was ist jetzt das Spezielle allein im Kampf gegen die Uhr, und wem kommt es entgegen? Im Unterschied zum Straßenrennsport, bei dem es als ein großes Starterfeld um Platz eins geht, hat alles als Einzeldisziplin ein paar wesentliche Vorteile, ganz wichtig auch für Quereinsteiger, wie ich es damals war. Erstens ist man nicht von einem funktionierenden Team im Feld abhängig. Straßenrennen sind in den meisten Fällen ein Mannschaftssport, bei dem ganz viel über die Taktik läuft. Beim Einzelzeitfahren ist man für sich allein und auch den Erfolg oder die Niederlage verantwortlich. Man kann im Straßenrennen 100 Kilometer lang einen Baum nach dem anderen ausreißen und von den Leistungsdaten her der Stärkste sein, aber im Zielsprint wird man dann von dem Sprinter eines Teams geschlagen, den man die ganze Zeit nicht ein einziges Mal gesehen hat; dafür dann das Wochenende auf der Autobahn zu verbringen muss man auch erst mal wollen, vom Sturzrisiko im Feld – egal auf welchem Niveau – mal ganz abgesehen. All das entfällt beim Kampf ausschließlich gegen die Uhr komplett. Als Sportler ist man hier nämlich sein eigener Herr und von viel weniger nicht zu kalkulierenden Faktoren abhängig. Und dadurch ist der Einsatz, den man in den Wochen und Monaten vor einem Event in den Sport steckt, auch viel direkter mit einem Outcome messbar, was ich auch immer wichtig finde für die Motivation, Zeit und Energie, die man ins Training steckt.