Читать книгу Abenteuer Diagnose Brustkrebs - Margit Theml - Страница 10

Ich wurde pünktlich von ihm aus dem Wartebereich ins Sprechzimmer abgeholt. Er wollte von mir nur die Röntgenaufnahmen für die OP und nicht die CD ´s begutachten. Was kann ich für sie tun, war seine erste Frage. Mir wurde bei der Abklärungsdiagnostik gezeigt, das zwei Herde in meiner Brust festgestellt wurden, was aber bei einem späteren Gespräch mit einem anderen Arzt verneint wurde. Er hielt die Röntgenaufnahme ins Tageslicht und sagte hier ist der eine Herd und dort der zweite. Beide Stellen zeigte er mir auf dem Röntgenbild. Sie haben noch eine Lebenserwartung von ca. 20 Jahren. Meine Idee ist, da schon zwei OP ´s und diverse Stanzen an dieser Brust vorgenommen wurden, gleich die ganze Brust entfernen zu lassen. Die Entfernung der ganzen Brust als sofortigen Schritt empfiehlt er nicht. Begründung: dem Körper fehlt dann das ausgleichende Gewicht und es kann zu Haltungsschäden und Rückenschmerzen kommen. Erfahrungswerte zeigen, dass der herausgeschnittene Krebs nach ca. 10 Jahren wieder kommt. Bestehen sie bei ihrem Gespräch mit der Ärztin im KKH darauf, dass beide Herde bei der 1. OP herausgeschnitten werden. Er hat mir auch erklärt, was mir bis heute nicht verständlich war, warum alle bisher von einem Schnittrand gesprochen haben, der überprüft wird bei der Histologie nach der OP. Mit Schnittrand ist der Rand des entnommenen Gewebes gemeint. Der Rand gibt Auskunft, ob bei der OP alles herausgeschnitten wurde. D.h. der Rand muss aus gesundem Gewebe sein, sonst muss nochmals operiert werden. Folge kann dann irgendwann sein, dass die Brust doch entfernt werden muss. Es ist schwierig während der OP in dem Fettgewebe die befallenen Stellen zu erkennen, deshalb werden vorher die Drähte gesetzt, damit der Operateur überhaupt eine Zielrichtung hat, wo er schneiden muss. Auf meine Frage, warum nicht auch von der zweiten auffälligen Stelle eine Biopsie gemacht wurde, sagte er: dieses Stanzen ist nicht ungefährlich. Wenn dabei ein Blutgefäß getroffen wird, dann kommt es zur Einblutung in der Brust. Klingt sehr übel. Den Bericht von der Biopsie hat er sich nicht in meinem Beisein angesehen. Auch nicht mit mir darüber gesprochen. Eventuell hat er ihn vorher angesehen, denn die Sprechstundenhilfe hatte ihn gescannt. Bestrahlung im KKH Neukölln: keine neue Station, kann aber sein, dass die Geräte neu sind. Ist ihm aber nicht bekannt. Es wird vorher auf der Brust angezeichnet, wohin die Strahlen müssen. Deshalb darf man sich in den 4 Wochen dort nicht waschen. Links ist die Herzseite!!! Das wird berücksichtigt. Wenn das Personal gut arbeitet, dann müssten sie mir sagen, dass ich vor der Bestrahlung einatmen soll, damit der Brustkorb und die Brust sich etwas vom Herz abheben. Die Gesprächsdauer war 20 Minuten. Der Dr. war sehr höflich, freundlich und auskunftsfreudig. Klare und schonungslose Ansagen, aber sehr kompetent. So möchte ich informiert werden und nicht mit einem NEIN abgeschmettert werden.