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Befundbesprechung der Vakuumbiopsie und die Diagnose Brustkrebs

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Ich durfte wieder warten. Kurz vor 15:30 Uhr kam eine Frau weinend aus dem Sprechzimmer in das ich anschließend auch gehen durfte. Herr Dr. E. stellte sich mir vor. Er betrachtete seine Unterlagen (was er übrigens das ganze Gespräch über tat) und teilte mir mit, dass ich Brustkrebs im Anfangsstadium habe. Bei mir setzte eine Schockstarre ein. Wieso ich, fragte ich mich. Keine Krebserkrankungen in meiner Familie. Keine Hormone eingenommen in den Wechseljahren. Die früheren Stanzen waren alle gutartig. Der Dr. teilte mir weiter mit, dass eine OP erforderlich ist. Möglichst bald, aber wenn noch Urlaub geplant ist, dann danach. Bei der OP wird ein Schnitt von 2 cm gemacht. 4 – 5 Tage Aufenthalt im KKH. Danach Bestrahlung. Jetzt hatte ich mich wieder im Griff. Ich versuchte ihm in die Augen zu sehen, denn ich kenne es eigentlich aus meinem Berufsleben, dass man sich bei einem Gespräch ansieht. Ich fragte: Bestrahlung mit Haarausfall?Er hob kurz den Blick von seinen Unterlagen und blaffte mich an <das ist eine Bestrahlung und keine Chemo!!> und betrachtete wieder seine Unterlagen. Das bei der OP entnommene Gewebe muss wieder untersucht werden und es muss geschaut werden, wie die Schnittränder aussehen. Danach kann erst entschieden werden, ob nochmals eine OP erforderlich ist. Also ich war kurz davor mich zu entschuldigen, dass ich noch keine Krebserfahrung und auch kein Medizinstudium hatte und deshalb den Unterschied zwischen Bestrahlung und Chemo nicht kannte. Oder was so wichtig an den Schnitträndern ist. Da ich ja den Termin zu einer Befundbesprechung und nicht zu einem Vortrag hatte, setzte ich jetzt das Gespräch fort, denn er hatte schon seine Gesprächszeit. Es geht hier schließlich um meinen Körper und wollte deshalb noch einige Fragen loswerden. Warum nehmen sie nicht gleich die ganze Brust ab? Es sind an ihr ja schon in den Jahren zuvor einige Stanzen und OP `s vorgenommen worden. NEIN!! Eine richtige Plaudertasche. Ich wartete noch einen Moment auf eine ausführliche Begründung von ihm, aber es kam nichts. Ich war versucht mir auch seine Unterlagen anzusehen, aber ich hatte ja noch weitere Fragen. Warum kann man nicht das Gewebe gleich während der OP untersuchen, dann muss ich nicht ein weiteres Mal eine Narkose verkraften. NEIN!! Das war alles. Mehr kam wieder nicht von ihm. Als ich hier zur Abklärungsdiagnostik war, wurde mir noch ein zweites auffälliges Gebiet in dieser Brust auf der Röntgenaufnahme gezeigt. Was ist damit? NEIN!! Das war alles. Mehr kam wieder nicht von ihm. Jetzt wollte ich nicht mehr. In mir reifte der Entschluss eine Zweitmeinung einzuholen. Ich fühlte mich wie ein Kleinkind behandelt, dem man nur mit nein antwortet, weil es nichts anderes versteht. Er gab mir ein Faltblatt. Hier sind alle Berliner Krankenhäuser aufgeführt, die diese OP durchführen können. Suchen sie sich eins aus. Hier ist der Überweisungsschein für das KKH und Unterlagen. Da ich von meiner Klassenkameradin Sabine die Information hatte, dass sie im Urban KKH operiert wurde und sehr zufrieden mit den freundlichen Schwester auf der Station war, sagte ich dem Dr. , dass ich hier im Urban KKH operiert werden möchte. Außerdem liegen ja auch meine aktuellen Röntgenaufnahmen und Untersuchungsberichte hier vor. Dann muss ich sie noch fragen, sagte der Dr. ,ob sie einverstanden sind, dass ihre Daten an das klinische Krebsregister der Länder Berlin und Brandenburg gemeldet werden. Davon hatte ich schon im Fernsehen gehört. Ja ,ich bin einverstanden. Der Dr. gab mir drei dicht bedruckte Seiten zu dem Thema. Dann gehen sie gleich in das Erdgeschoss und lassen sich dort im Brustzentrum einen OP-Termin geben. Es war inzwischen 16:00 Uhr. Ich ging erst zum Empfang, bekam die beim letzten Termin bestellten Unterlagen als CD `s und dann weiter in das Erdgeschoss (EG). Natürlich war in dem zuständigen Büro niemand mehr. Ich fand aber in einem anderem Zimmer eine hilfsbereite Schwester, die mir mitteilte, dass die Kollegin nur bis 15:00 Uhr zu erreichen ist. Ich bat um eine Telefonnummer der bereits im Feierabend befindlichen Mitarbeiterin, die ich auch bekam. Zu Hause rief ich gleich meine Klassenkameradin Sabine an und erzählte ihr von meiner Begegnung mit dem Dr. E. . Sie war auch von der Diagnose, die mir mitgeteilt worden war, betroffen. Sie begrüßte aber meine Entscheidung die OP im Urban KKH machen zu lassen. Ich solle mir für den Aufnahmetag was Essbares und ein Getränk mitzunehmen, denn sie war acht Stunden im KKH unterwegs. Man bekommt einen Laufzettel und muss u. a. zur administrativen Aufnahme, zum EKG, in die Anästhesieambulanz zum Gespräch über die Narkose und dann zum Mammographie Screening zur Drahtmarkierung für die OP. Sie hatte auch mit Dr. E. zu tun. Hatte aber inzwischen vergessen, wie sein auftreten war. Also befragte sie schnell ihren Ehemann, der bei ihrer Befundbesprechung mit anwesend war. Er lies mir ausrichten, dass Dr. E. bei ihnen auch nur seine Unterlagen intensiv betrachtet hat. Sabine informierte mich noch, dass ich nach Abschluss der Bestrahlung Anspruch auf eine Anschlussheilbehandlung (AHB) habe und einen Schwerbehindertenausweis beantragen kann. Darüber würde mich im KKH aber eine Dame vom Sozialdienst informieren. Sie war im KKH Neukölln zur Bestrahlung und empfand dort die Schwestern auch als sehr freundlich.

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