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Kapitel 5

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August 2006

Der Tag unserer ersten Begegnung. Ich kann es nicht mehr genau sagen, aber ich schätze, ich war spät dran, was mich gewiss dazu veranlasst haben wird, mich nicht an die vorgeschriebene Geschwindigkeit zu halten. Das erste von vielen unzähligen weiteren Malen suchte ich wie besessen nach einem Parkplatz, fand ihn, musste aber dann doch noch ein paar Meter zu Fuß zurücklegen. Gewiss war ich aufgeregt, wie immer, wenn ich in Situationen gerate, die neu sind und die wissentlich mein weiteres Leben beeinflussen werden. Aber ich wette, das hat man mir nicht angemerkt.

Nach der halben Stunde, die dieses erste Treffen vielleicht gedauert haben mag, versuchte ich, wie es meiner Natur entspricht, dich in eine Schublade zu stecken, in eine, von der du dir selbst den Anschein gabst, genau dort hinein zu passen. Die Schublade eines verkappten Sozialpädagogen, der viel, viel redet, wenig tut und mindestens genauso verrückt ist, wie seine Klienten.

Wir hatten, zu dritt(du, ich und die Bereichsleitung) alles besprochen, was es für mein nun beginnendes Anerkennungsjahr zu besprechen gab. Ein Anerkennungsjahr war zu dieser Zeit ein Praktikum, welches ein Jahr lang absolviert werden musste, um dann die staatliche Anerkennung zu erhalten.

In der folgenden Zeit nun musste ich dich ziemlich schnell aus deiner Schublade wieder raus holen und versuchen eine neue für dich zu finden. Aber ich fand keine. Und so wurden wir Freunde. Deshalb wurden wir Freunde.

Gewiss würde ich dir, wenn du so etwas Neumodernes wie einen PC oder gar ein Notebook oder überhaupt eine Emailadresse oder vielleicht auch nur ein Handy besitzen würdest, diese ersten paar Zeilen unserer Geschichte zukommen lassen. Aber da du dich immer noch dem technischen Fortschritt verschließt, wirst du nun warten müssen, bis das Werk vollendet ist. Und das kann dauern.

Wenn nicht heute, vielleicht irgendwann

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