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Gebundene versus freie Schilddrüsenhormone
ОглавлениеDie Schilddrüsenhormone werden von thyroxin-bindenden Proteinen, die im Blutbild als thyroxin-bindende Globuline (TBG) gemessen werden, durch die Blutbahn transportiert. Diese besonderen Proteine bringen die Schilddrüsenhormone persönlich durch den Körper und setzen sie dort ab, wo sie gebraucht werden. Sobald sie angekommen sind, werden sie zu „freien“ Hormonen, im Blutbild markiert als „freie T4“ oder „freie T3.“ Nur die freien Hormone können einen Einfluss auf die Körperzellen ausüben, doch der Körper lässt seine Schilddrüsenhormone nur ungern los: etwa 99 Prozent der Schilddrüsenhormone sind gebunden. Sie werden nur freigesetzt, wenn dies notwendig ist. Zu viel TBG oder gebundene Hormone führen dazu, dass der aktive Schilddrüsenhormonspiegel absinkt, was zu Hypothyreose oder einer hypoaktiven Schilddrüsenfunktion führt. Zu viel freies T4 oder T3 erzeugt Hyperthyreose oder überaktive Schilddrüsenfunktion. Krankheiten, Lebererkrankungen, Verhütungspillen, Hormonersatztherapie und Kortikosteroide (wie Prednison) können Ihren TBG-Spiegel beeinträchtigen.
Eine vom Endokrinologen Kent Holtorf 2014 im Journal of Restorative Medicine veröffentlichte Studie zeigt, „dass der verminderte Transport von T4 und T3 in die Zellen bei einer Reihe verbreiteter Krankheiten zu beobachten ist, dazu gehören Insulinresistenz, Diabetes, Depression, bipolare Störung, Hyperlipidämie, Chronisches Erschöpfungssyndrom, Fibromyalgie, neurodegenerative Krankheiten, Migränen, Stress, Angst, chronisch Diät halten und Altern, während der T3-Spiegel in der Hypophyse davon oft unbeeinflusst bleibt. Die Hypophyse hat verschiedene Transporter von jedem einzelnen Gewebe im Körper. Die Schilddrüsentransporter im Körper sind stark energieabhängig und werden durch zahlreiche Bedingungen beeinflusst, z. B. niedrige Energiezustände, Toxine und Dysfunktion der Mitochondrien, während die Hypophyse davon nicht betroffen ist“ [Hervorhebung durch die Autorin].
Er erklärt weiter, „da die Hypophyse weitgehend unbeeinflusst bleibt und in der Lage ist, ihren intrazellulären T3-Spiegel (den Hormonspiegel in der Zelle) aufrechtzuerhalten, während der Rest des Körpers an einem deutlich verminderten intrazellulären T3-Spiegel leidet, findet trotz einer weit verbreiteten Hypothyreose im Gewebe kein Anstieg des thyreoidea-stimulierenden Hormons (TSH) statt, was den TSH- und andere Standard-Bluttests zu einem schlechten Marker macht, um das Vorhandensein oder Fehlen einer Hypothyreose zu bestimmen“ [Hervorhebung durch die Autorin]. Er schließt mit der nachdrücklichen Feststellung, dass Patienten Anzeichen und Symptome einer Hypothyreose aufweisen, doch trotzdem einen normalen TSH-Spiegel besitzen können. Außerdem mahnt er die Kliniker, klinische und Laboruntersuchungen zu kombinieren und andere Parameter einzubeziehen, wie z. B. reverses T3 (siehe unten), um eine Schilddrüsenstörung besser bestimmen zu können.