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Das Leben ist schön Reisefieber

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Gustav liegt in seiner Hängematte und Bubibatz auf seinem Bauch. „Was ist Urlaub?“, fragt Bubibatz. „Urlaub?“, fragt Gustav. „Du weißt nicht, was Urlaub ist?“ „Was ist es denn?“, bohrt Bubibatz weiter. Sie kriecht auf Gustavs Bauch hoch, bis ihr Schnäuzchen Gustavs dicke Hundenase berührt. Gustav überlegt. „Urlaub ist ... wenn man für kurze Zeit an einen anderen Ort reist.“ „Warum soll man das machen?“ „Na ja ...“ Gustav kratzt sich den Bauch. „Vielleicht, damit man mal was anderes sieht. Man guckt sich einen anderen schönen Ort an und freut sich darüber.“ Gustavs Ohren fangen an zu tanzen. Er hebt Bubibatz hoch in die Luft. „Bubibatz, du bringst mich auf eine Idee! Wir machen Urlaub! Du läufst zu Bromse, ich hole Gitti, und dann treffen wir uns bei Quaker am See!“ Singend und tanzend hüpft Gustav davon: „Oh, ist das nicht schön, wir wollen in den Urlaub gehen ... Wir packen unsre Koffer voll und zischen ab – ist das nicht toll?!“ Kurze Zeit später trudeln alle bei Quaker am Teich ein. „Ich verstehe nicht so richtig, was los ist, los ist“, schnattert Gitti aufgeregt. „Das sage ich euch jetzt!“, verkündet Gustav. „Hört zu, meine lieben Freunde, wir machen alle zusammen Urlaub!“ „Was?“, fragt Bromse. „Urlaub? Soll das ein neuer Teich sein?“, kichert Quaker. „Der Urlaub-Teich!“ „Nein“, sagt Gustav. „Wir verreisen! Das heißt, jeder von euch packt ein paar Sachen ein. Nur das Wichtigste! Dann laden wir alles auf Bromses Karren und wandern los. Es gibt einen schönen Ort, der liegt ungefähr einen Wandertag entfernt von hier. Da machen wie ein paar Tage Urlaub.“ „Oh, wie aufregend! Das ist schön, ich wollte schon immer mit euch Urlaub machen, Urlaub machen!“ Gitti klatscht in die Flügel und flattert ein bisschen vom Boden hoch. „Gitti, du warst schon mal im Urlaub?“, fragt Bubibatz und schaut Gitti mit großen Augen an. „Aber natürlich, natürlich“, sagt Gitti. „Nicht nur einmal. Mit meiner Familie war ich oft auf Reisen.“ Sie fächert sich mit dem Flügel etwas Luft zu. Bromse und Quaker ziehen ihre Augenbrauen hoch. „Ja, also los!“ Gustav klatscht in die Pfoten. „Jeder packt, und wir treffen uns bei Bromse, um den Karren zu beladen.“ Gustav geht zu seinen Bäumen Hans und Franz: „So, meine Lieben, ich verlasse euch für ein paar Tage. Mal sehen, was ich so brauche. Auf jeden Fall meine Hundedecke, die Hängematte und meinen Knochen.“ Gustav legt alles auf einen Haufen. „Das schnüre ich zu einem Bündel. Fertig!“ Gustav schultert sein Paket und stapft zu Bromses Höhle. Vor Schreck fällt ihm sein Bündel fast von der Schulter, als er das Chaos dort sieht. Es türmt sich ein riesiger Berg an Gegenständen auf. „Was ist das?“, ruft er laut. Bubibatz, Quaker, Bromse und Gitti tauchen hinter dem Berg auf: „Hallo, Gustav, wir können los!“ Quaker wippt stolz auf seinen großen Füßen. „Wir haben alles.“ „Das sieht man! Ihr solltet aber nicht alles packen, sondern nur das Nötigste!“ „Aber ich habe nur das Nötigste gepackt, nur das Nötigste! Alles das, was ich auf meinen Reisen immer dabeihabe“, sagt Gitti. „Wer braucht denn eine Leiter?“, fragt Gustav. „Ich!“ Bromse meldet sich. „Wenn ich einen Bienenstock im Baum entdecke, muss ich drankommen.“ „Und wozu brauchen wir einen Backofen?“, fragt Gustav weiter. „Auf den kann ich unmöglich verzichten, ohne meinen Herd gehe ich nirgendwohin!“ Gitti verschränkt die Flügel vor der Brust. „Ja, aber was sollen wir denn auf der Reise mit einem Heuballen?“ Gustav schüttelt den Kopf. „Den will ich dabeihaben, damit es nach Scheune riecht!“, sagt Bubibatz. „Und was ist in diesem riesigen Rucksack?“ Gustav versucht, ihn anzuheben. „Das ist mein Fallschirm!“, erklärt Quaker. „Fallschirm?“ Gustavs Augen sind weit aufgerissen. „Mein lieber Knochen, wozu brauchst du einen Fallschirm?“ Quaker schiebt beleidigt die Unterlippe nach vorn: „Der ist lebenswichtig! Er rettet mich in jeder Not, er beschützt mich!“ Gustav schüttelt wieder den Kopf. „Na gut, aber was sollen wir mit einem Teppich, einem Garderobenständer, einem Badezimmervorhang, einem alten Reifen, diesem Ding hier?“ Gustav tritt gegen eine Kiste und jault auf. Seine Pfote wird rot. „Da ist die Büste meines Großvaters drin!“, erklärt Gitti. „Sie ist mein Reiseglücksbringer!“ „Ich gebe auf!“ Gustav zuckt mit den Schultern. „Bromse, passt das alles auf deinen Karren?“ Bromse zieht seinen Karren aus der Höhle, an dem schon ein weiterer kleinerer angebunden ist. „Schon erledigt!“ Bromse grinst. „Mit den beiden hintereinander bringen wir alles unter!” Die fünf Freunde fangen an, die Karren zu beladen. Dabei trällern sie ein Lied: „Oh, ist das nicht schön, wir wollen in den Urlaub gehn. Wir packen unsre Koffer voll, und zischen ab – ist das nicht toll!“ Als sie fertig sind, ziehen sie los. Bromse und Gustav ziehen die Karren. Sie laufen an Quakers Teich vorbei und biegen in den Blaubeerwald ein. Nach ungefähr 15 Minuten brüllt Quaker: „Stopp!“ Alle bleiben stehen und blicken sich um. „Hier ist es schön!”, erklärt Quaker. „Hier machen wir jetzt Urlaub!“ „Au ja!“, ruft Bromse. „Juhu!“, jubelt Bubibatz. „Aber ... aber“, stottert Gustav. „Wir sind doch immer noch im Blaubeerwald! Wir müssen weiter, hier können wir doch keinen Urlaub machen!“ „Warum nicht, warum nicht?“, fragt Gitti und klopft sich das Gefieder sauber. „Es ist doch wunderschön hier.“ „Und du hast gesagt, man macht Urlaub da, wo es einem gefällt!“, sagt Bubibatz. Alle nicken ganz kräftig, und schließlich fangen auch Gustavs Ohren an zu tanzen, wie sie es immer tun, wenn ihm etwas einfällt: „Bubibatz hat recht. Urlaub macht man da, wo es einem gefällt. Und uns gefällt es im Blaubeerwald doch am allerbesten. Also, alles abladen!“

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