Читать книгу Und Erdbeeren wachsen doch auf dem Mond - Marie Lu Pera - Страница 6
Gruselfaktor
ОглавлениеVor der Schule treffe ich auf Meric, der mir von Weitem winkt. Den hab ich grad noch gebraucht. Eine stalkende Nervensäge.
Ich deute ihm, spät dran zu sein – für was auch immer – und nehme die Abkürzung über die Wiese zum Waldweg.
„Melody. Warte. Wo willst du denn hin?“ Er hat mich eingeholt. Seine Hand an meinem Arm hält mich zurück.
„Nach Hause, wohin sonst?“, antworte ich.
„Du weißt schon, dass du nicht allein gehen darfst. Ich wollte dich nach Hause fahren. Da drüben steht mein Auto.“ Er zeigt mit stolz geschwellter Brust auf seinen fahrbaren Untersatz. Ich schlucke gequält.
„Weißt du, da gibt’s ein klitzekleines Problem“, gestehe ich.
„Welches denn?“ Mann, was sag ich ihm bloß?
„Ähm, ich hab schon einen Begleiter.“ Das ist nicht gelogen. Neben mir steht ein Afroamerikaner, der mich anstarrt.
Sichtlich enttäuscht nickt er und wünscht mir einen schönen Abend. „Trotzdem danke“, rufe ich ihm hinterher, doch alles, was ich jetzt sage, kann es nur noch schlimmer machen.
Den Weg zurück verbringe ich damit, mir zu überlegen, was da gerade in der Krankenstation passiert ist. Vor allem grüble ich, wie ich dem Jungen irgendwie helfen könnte. Hm, vielleicht sollte ich mal wieder meine alten Bücher rauskramen.
„Was sagst du dazu Herb?“ So hab ich den Afroamerikaner getauft, der mich immer noch anstarrt, als wär ich das achte Weltwunder. „Das wär doch eine prima Idee.“
„Mit wem sprichst du?“ Ich hab gar nicht bemerkt, dass Aidan, der So-breit-wie-ein-Schrank-Kelte, neben mir aufgetaucht ist. Sichtlich überrumpelt bin ich auch noch zur Seite gewichen. Wunderbar.
„Musst du dich so anschleichen?“, tadle ich ihn.
„Du hast meine Frage nicht beantwortet.“
„Wieso stellst du sie, wenn du die Antwort bereits kennst?“, raune ich geknickt.
„Also ist es wahr. Du kannst die Toten sehen.“
Ich zucke mit den Schultern. „Und wenn schon. Bist du nur deshalb hier, um mich anzuglotzen, als wär ich eine Zirkusattraktion? Willst du jetzt ein Autogramm? Soll ich ein Kunststück vorführen.“ Augenrollend gehe ich weiter.
„Nein, kein Bedarf. Wenn es dir noch nicht aufgefallen ist, wir haben denselben Nachhauseweg“, stellt er überheblich fest.
„Haben wir nicht. Du wohnst im Keltischen Dorf. Das liegt in der anderen Richtung. Hältst du mich für blöd oder was?“
„Ich fühl mich wo anders einfach mehr zu Hause als dort“, gesteht er.
„Das ist ja rührend. Und wieso benutzt du nicht deinen fahrbaren Untersatz, mit dem du mich des Öfteren gedenkst zu überfahren?“
„Ich wollte einfach zu Fuß gehen. Ist das verboten?“
„Ja, denn das hier ist die Strecke des Friedens, die allein für mich reserviert ist. Ich laufe – du fährst. Das ist ein Naturgesetz und verhindert, dass wir aneinandergeraten. Also, wieso brichst du dieses stille Abkommen?“ Er lächelt amüsiert.
„Wieso siehst du mich so an?“, will er von mir wissen.
„Du machst mir Angst, wenn du dein Gesicht zu dieser lächerlichen Fratze verziehst. Ich hab sogar Gänsehaut. Siehst du?“ Ich zeige ihm meinen Arm. Er lächelt erneut.
„Jetzt tust du es schon wieder. Kannst du nicht endlich wieder böse kucken? Das ist ja kaum auszuhalten“, schnaube ich wütend.
„Komm mit.“ Er zeigt in Richtung eines Trampelpfades am Waldrand.
„Nicht mal, wenn dort drüben Narnia warten würde“, schnaube ich aufgebracht.
„Was ist Narnia?“
„Vergiss es einfach. Das kannst du knicken. Ich geh mit dir bestimmt nicht da rein.“
„Hast du Angst vorm Wald?“
„Nein, vor dir.“ Er lacht laut auf.
„Komm schon, ich tu dir schon nichts. Ich will dir nur was zeigen.“
„Das sagen alle, bevor sie einen dann in Stücke hacken und die Leiche im Moor verscharren.“
„So was würd ich nie tun.“
„Wieso nicht?“, will ich wissen.
„Ich will mir die Hände nicht schmutzig machen.“
„Hm, ist ein Argument.“ Ich glaube echt nicht, dass er mir was tut, also folge ich ihm.
Nach einer kurzen Strecke kommen wir an einen Fluss, den er mit einem Satz überspringt. „Wo bleibst du denn?“, stresst er mich.
„Es kann nicht jeder Superman sein.“
„Wer ist Superman?“
„Da tun sich klaffende Wissenslücken auf, mein Freund.“ Er hält mir die Hand hin. Ich zögere. Kurzerhand ergreife ich sie. Schließlich will ich ja nicht nass werden. Galant hilft er mir über den Fluss. Am gegenüberliegenden Ufer pralle ich gegen seine Brust. Aus der so entstandenen Nervosität heraus, fange ich wieder an zu labern.
„Superman ist ein Superheld mit Kräften, okay. Er hat den Röntgenblick und …“ Ich erstarre. Wir stehen auf einem Friedhof.
„Du hältst mich für einen Helden?“, fragt er verblüfft.
„Ich halte dich für einen Vollidioten.“
„Wie hast du mich gerade genannt?“, bellt er mir ärgerlich entgegen. Ich ignoriere ihn, da ich mit anderen Dingen beschäftigt bin – mit den Toten zum Beispiel, die hier wachen. Sie haben mich bereits gesehen, weil sie alle auf einmal brüllen wie am Spieß.
Einige von ihnen laufen auf mich zu und schupsen mich brutal weg. Ich falle zurück. Dabei pralle ich gegen einen Baum. Verdammt.
„Melody?“
Sie zerren an meinen Kleidern, während sie mich wüst beschimpfen. Ich versuche, mich hochzurappeln. Einer von ihnen schlägt mir ins Gesicht, was mich auf den harten Erdboden fallen lässt.
„Melody! Was geht hier vor?“, ruft Aidan aufgebracht. Dreimal darfst du raten Holzkopf.
„Tasche. Tabletten.“ Mehr krieg ich nicht raus.
Ihre Stimmen sind so laut, dass mein Schädel gleich platzt. Ich schreie mir die Seele aus dem Leib und boxe gegen eine harte Brust.
„Melody, schon gut, ich bins nur. Aidan. Hör auf.“ Ich öffne die Augen. Ich erkenne den Kelten, der gerade aussieht, als hätte er eine Begegnung der dritten Art.
„Geht’s wieder?“ Die Pillendose liegt auf dem Erdboden. Tränen rollen mir wie von selbst über die Wangen.
Ich rapple mich schwerfällig hoch und lasse die Tabletten in meiner Tasche verschwinden. Erschöpft wanke ich davon. Wir sind wieder am Trampelpfad. Um nicht umzukippen, halte ich mich an einem Baum fest.
„Warte Melody. Es tut mir leid, ich …“
„GAR NICHTS TUT DIR LEID“, brülle ich ihn an, schupse ihn von mir weg und stapfe weiter.
„Was ist da gerade passiert?“, will er wissen.
„Geh weg“, raune ich.
„Melody. Was hast du gesehen?“
„Schon wieder eine Frage, dessen Antwort du bereits kennst. Aber das wolltest du gar nicht fragen, du wolltest fragen, wen ich gesehen habe. Du wolltest mich nur benutzen, um jemandem eine Nachricht zu überbringen. Wieso sagst du nicht ehrlich, was du wolltest? Wieso sagt denn niemand mehr die Wahrheit? Alles nur Lügen und Täuschungen. Ich bin es so was von leid.“
„Warte.“ Er hält mich an den Schultern fest. „Okay, ich wollte, dass du meinen Bruder findest. Er war neun als …“ Inbrünstig hole ich aus und verpasse ihm einen Kinnhaken, der sich gewaschen hat. In der Drehung boxe ich ihm noch in den Magen, was ihn dumpf keuchen lässt. Ungläubig mustert er mich.
Ich erkläre fuchsteufelswild: „Der Kinnhaken war dafür, dass du mich auf einen Friedhof geschleppt hast. Sag mal, hast du sie noch alle? Du hättest dir ja denken können, dass sie mich fertigmachen, wenn ich ihre Ruhe störe. Und der Magenboxer war für den Molok. Ich würde sagen, wir sind quitt.“ Verdammt, die Tabletten beginnen ihre volle Wirkung zu entfalten. Einen Wimpernschlag später knalle ich bewusstlos auf den Waldboden.
„Melody? Melody? Hörst du mich?“
„Ja Mann, musst du so schreien?“, raune ich mit kratziger Stimme. Ich reiße die Augen auf und erkenne Doktor Francis über mir. Ups, das war aber frech.
„Schätze, sie ist noch die Alte“, verkündet er lächelnd.
Erschrocken fahre ich hoch. Wow, mein Schädel platzt gleich. Ich stöhne sogar laut.
„Nicht so schnell Süße“, rät er mir.
„Ich halluziniere. Sie haben mich doch nicht grad echt Süße genannt?“
„Du halluzinierst.“ Doktor Francis räuspert sich. „Was sind das für Tabletten?“ Ich reiße ihm die Pillendose aus der Hand, die er mir vor die Nase hält.
Sie ist leer. „Hey, was haben Sie mit meinen Tabletten gemacht?“, will ich aufgebracht wissen.
„In die Toilette gekippt. Das war ja das reinste Gift. Melody, ich kenne mich mit der Schulmedizin nicht sehr gut aus, aber die Inhaltsstoffe betäuben das Unterbewusstsein. Das sind keine Tabletten für ein Mädchen wie dich.“
„Für ein Mädchen, das die Toten sehen kann, meinen Sie. Ich hab also kein Recht, mein Unterbewusstsein mal kurz auszuschalten?“
„Diese Tabletten machen abhängig. Wie lange nimmst du die schon?“
„Ich nehm sie nicht andauernd. Die sind nur für Notfälle.“
„Was hattest du überhaupt auf einem Friedhof zu suchen?“
„Geisterjäger spielen?“, spotte ich. Er schüttelt den Kopf.
„Du kannst von Glück sagen, dass Aidan dich gefunden hat.“ Ja klar. Was für eine Story. Nur gut, dass unser Mister Perfect von Kelte ihm natürlich verschwiegen hat, dass er mich dorthin geschleppt hat.
„Wieso bist du nicht zu mir gekommen? Ich könnte dir einen Tee machen, der die gleiche Wirkung hat wie deine Tabletten, aber deinen Körper nicht vergiftet.“ Das sagt er mir jetzt.
„Jetzt spielen Sie hier nicht den Samariter. Sie denken doch auch, ich bin verrückt. Ich sehs doch, wie sie mich ansehen. Außerdem, was soll ich mit einem Tee? Bei welchem Notfall hab ich schon Zeit, vorher Wasser zu kochen und ihn fünf Minuten ziehen zu lassen?“, spotte ich.
„Ist es das Melody? Hast du Angst, wieder ins Sanatorium zu kommen?“ So, jetzt reichts.
„Dort geh ich nie mehr wieder hin. Eher …“ Wütend schlage ich die Decke zurück und stürme zur Tür raus.
„Melody.“ Ich fange an, den Klang meines Namens zu verabscheuen. Es ist Aidan.
„Wenn das nicht mein Held und Retter in der Not ist. Ich hätte Lust, dir nochmal eine zu verpassen Aidan.“ Und es würde mir Spaß machen. Sein Kiefer ist schon blau angelaufen.
„Hör zu.“ Er zieht mich näher zu sich. Sein intensiver Blick bohrt sich förmlich in mein Flirtzentrum. „Niemand darf erfahren, dass ich dort war“, flüstert er verschwörerisch.
„Wieso denn nicht? Ah, warte. Es könnte dir als Schwäche ausgelegt werden und so was ist euch Kelten ja fremd. Dann sag ich wohl besser auch niemandem, dass ich dich verhauen habe.“
„Nur, weil du ein Mädchen bist, hab ich nicht zurückgeschlagen, aber dir sei eins gesagt, beim nächsten Mal werde ich es tun.“ Oh, ich zittere vor Angst.
„Dann werd ich mich beim nächsten Mal nicht zurückhalten und ordentlich zuschlagen.“
Er fasst grob meine Schlaghand. Dabei mustert er die blauen Glieder. „Du würdest dich nur selbst verletzen“, stößt er überheblich grinsend aus.
„Ha, die Faust hat dieselbe Farbe wie dein Kinn. Wenn uns das nicht zu Waffenbrüdern macht. Und nach deinem Keuchen zu urteilen, hat dir das auch wehgetan. Bruder.“ Er malmt die Zähne vor Zorn aufeinander. Vor Belustigung lächelnd mache ich mich sogleich davon.
Vor der Schule holt er mich ein.
„Komm, ich bring dich nach Hause. Es ist dunkel“, erklärt er.
„Was hast du an der Abreibung von vorhin nicht verstanden, Kelte?“, will ich wissen.
„Du kennst die Anweisung des Direktors.“
„Das ist eine Ausrede. Du hast ein schlechtes Gewissen, das du jetzt mit einer netten Geste beruhigen willst. Sonst nichts“, stoße ich mürrisch aus.
„Komm, da drüben steht mein Wagen.“
„Hör zu, ich laufe lieber. Ich hab das vorherrschende Bedürfnis nach Einsamkeit.“
„Das ist eine Ausrede“, knallt er mir vor die Füße.
„Das liegt durchaus im Bereich des Möglichen.“
„Wieso steigst du nicht in meinen Wagen, Melody?“
„Ich hab … Schiss.“
„Vor mir?“
„Vor deinem Wagen.“
„Was ist damit?“, stößt er ärgerlich aus und sieht zu dem protzigen Teil rüber. Jetzt, wo es um sein Auto geht, fängt er an, es persönlich zu nehmen. War ja klar.
„Nichts, ich geh einfach lieber zu Fuß“, rede ich mich raus.
„Du steigst jetzt ein. Das gibt’s doch nicht. Bei dem Nova warst du auch nicht so zimperlich. Es ist nur ein Auto.“
Wir stehen davor und ich hab mir fest vorgenommen, nicht zimperlich zu sein. Und für genau zwei Sekunden hab ich geglaubt, ich könnte es, aber als er mir die Tür aufhält, starre ich ins Innere und … kneife. „Ich kann das nicht Aidan, ich …“
„Ich werd nicht die ganze Strecke laufen Melody. Also entweder du steigst da jetzt ein oder ich verfrachte dich in den Kofferraum.“
„Hey, kein Grund mit dem Kofferraum zu drohen. Du fährst aber nicht schnell oder?“
Er rollt mit den Augen. „Nein, ich werde ganz langsam fahren. Dir kann absolut nichts passieren. Ich bin Kelte verdammt nochmal. Meine Reaktionszeit ist der eines normalen Menschen überlegen.“
„Wie überlegen? Hast du da eine Zahl parat? Oder eine Größenordnung? Das würde mir vollkommen genügen.“
„Mann, Melody. Steig ein!“
„Schon gut, ich … ich mag Zahlen, okay.“ Ich steige ein. Nachdem er die Tür zugeknallt hat, kralle ich mich am Sitz fest. Wow, da hat sich einiges getan im Automobilsektor.
Er umrundet das Vehikel und steigt ebenfalls ein. „War das jetzt so schlimm?“, will er wissen.
„Ja“, gestehe ich.
„Wo wohnst du?“
„Das Haus am alten Leuchtturm.“
Er startet das Ungetüm, was Schnappatmung bei mir einsetzen lässt. „Du kotzt jetzt nicht in mein Auto oder?“, will Aidan wissen.
„Ich versuchs.“
Das Teil setzt sich in Bewegung. Mit übermenschlicher Kraft klammere ich mich an der Tür fest. Ich kann da nicht hinsehen, deshalb kneife ich die Augen fest zusammen. Wir sind noch nicht mal vom Parkplatz, da hab ich schon die erste Panikattacke.
„Melody, alles okay? Du bist bleich wie eine Tote.“ Ja genau, streu noch Salz in die Wunde.
„Aidan.“
„Hm.“
„Lass mich aussteigen, ich kann das nicht.“
„Entspann dich. Atme tief durch. Dir kann überhaupt nichts passieren.“ Okay. Das wär ja gelacht. Aidan beschleunigt das Auto und ich atme schwer.
„Wir sind gleich da“, beschwichtigt er.
„Wir müssen aussteigen Aidan.“
„Was? Wieso denn?“
„Da, also da ist jemand bei uns.“
„Du machst Witze“, stößt er ärgerlich aus.
„Ich wünschte, es wäre so. Glaub mir.“
„Du willst mir jetzt nicht sagen, dass da ein Toter bei uns im Auto sitzt.“
„Nein – es ist eine Tote. Ich hätte vorher nachsehen sollen, aber sie hat die Klappe gehalten und jetzt … also ... jetzt nicht mehr.“ Da sitzt eine kleine, dünne Frau auf der Rückbank, die mir Schimpfwörter an den Kopf brüllt.
Aidan fährt rechts ran, bremst abrupt und wir steigen aus. Ich schwitze wie ein Schwein. Die kühle Nachtluft lässt mich frieren.
„Melody, ist sie weg?“
„Nein, warte mal.“ Ich öffne die Hintertür. Der Toten gefällt unser Zwischenstopp gar nicht. Sie fährt wohl gerne Auto.
„Komm Süße, raus mit dir.“ Sie scheint sitzenbleiben zu wollen. „Na los. Du willst doch mich. Also, ich geh jetzt und wenn du mich noch erwischen willst, solltest du da rauskommen.“
Ich entferne mich ein paar Schritte. Sie macht immer noch keine Anstalten, sich zu bewegen.
„Na los, Pissnelke. Schieb deinen Arsch da raus.“ Das gibt ihr jetzt den Rest. Wütend hüpft sie raus. Direkt in meine Richtung.
„Was ist? Ist sie draußen?“, will Aidan wissen.
„Ja und sie ist sauer.“
„Wo ist sie? Ich kann sie nicht sehen.“
„Steht vor mir und …“ Zu mehr komme ich nicht, denn bevor sie mich hauen kann, hechte ich zum Wagen und brülle: „Los komm, schnell weg.“ Gleichzeitig springen wir in den Wagen und Aidan saust davon. Ich lache drauflos.
„Du hättest ihr Gesicht sehen sollen. Was für eine Dumpfbacke.“ Das Lachen vergeht mir im nächsten Moment wieder. „Aidan, fahr langsamer. Bitte.“ Panik setzt bereits wieder ein.
Er tut zwar, was ich sage, aber das hilft auch nicht wirklich. „Aidan.“
Bevor ich noch was sagen kann, zieht er mich zu sich und legt seine Hand an meine Schulter.
„Bist du jetzt endlich still und lässt mich fahren?“, raunt er.
„Okay.“ Ich klammere mich an ihn. Dabei vergrabe ich mein Gesicht in seinem T-Shirt. Hm, er riecht gut.
„Besser?“, fragt er mich.
„Besser“, bestätige ich. „Übrigens willkommen in meinem kranken Leben.“
„Wann hat das angefangen?“, will er wissen.
„Vor zwei Jahren.“
„Was sagen die Toten zu dir?“
„Das willst du nicht wissen.“
„So schlimm?“
„Ich sehs positiv. Mittlerweile kann ich in allen Sprachen wunderbar fluchen.“
„Hör zu, Melody. Das mit heute tut mir wirklich leid. Ich hab nicht nachgedacht.“
„Ich verstehe, wieso du es getan hast, aber ich kann dir nicht helfen.“
Die restliche Fahrtzeit schweigen wir, was ich sehr begrüße, denn so kann ich mich auf mein gleichmäßiges Atmen konzentrieren und ein bisschen zählen. Beinahe hätt ich wirklich gekotzt.
„Wir sind da“, reißt mich aus dem Zählen der Lüftungsschlitze.
„Heißt das, der Wahnsinn ist vorüber?“
„Die meisten Mädchen würden dafür töten, in meinen Armen liegen zu dürfen. Sie würden es zwar anders bezeichnen, aber ja, der Wahnsinn ist vorüber.“ Das kann ich mir vorstellen, so wie sie dich anschmachten.
Schnell bringe ich Abstand zwischen uns und entgegne lässig: „Spüre ich da einen Hauch Eitelkeit mitschwingen, Kelte?“
Er zuckt mit den Schultern. „Ich bin eine gute Partie.“ Ja genau, eitler Gockel.
„Darüber lässt sich streiten. Danke fürs nach Hause bringen.“ Mit den Worten steige ich aus. Er folgt mir. „Hier wohnst du?“, stößt er angewidert aus.
„Ja. Es hat ein Dach und die Mäuse sind freundlich. Was wünscht man sich mehr.“
„Es brennt kein Licht“, stellt er fest.
Ich zucke mit den Schultern. „Alle ausgeflogen?“
„Soll ich noch mit reinkommen und nachsehen, ob da irgendjemand drin ist, der da nicht reingehört?“
„Wie viel Zeit hast du? Es sind insgesamt 176 Zimmer. Wenn du fünf Minuten pro Zimmer brauchst, wären das 880 Minuten. Das sind dann 14,6 periodisch Stunden. Viel Spaß, sag ich nur.“
„Okay. Ich fahr dann mal lieber.“
„Okay. Ähm Aidan?“
„Ja.“
„Tut mir leid wegen deinem Bruder.“ Er nickt leicht. Nach einem kurzen Moment, in dem er seinen Gedanken nachhängt, dreht er sich zu seinem Wagen um.
Ich bin schon fast drin, da kommt er nochmal zurück und nimmt meine Hand in seine. Mir bleibt fast das Herz stehen. Ich glaube, mir ist die Kinnlade bodentief runtergeklappt.
„Hier. Meine Telefonnummer. Nur für den Notfall, okay?“ Er kritzelt die Zahlen auf meine Handinnenfläche.
„Definiere Notfall.“
„Naja, wenn ein ungebetener Gast kommt. Gib die aber keinem weiter, okay?“
„Auch nicht, wenn ich in akuten Hungersnöten bin? Ich meine, du bist eine gute Partie und Zahlenkombinationen können viel wert sein.“
Er sieht mich finster an.
„Schon gut. Das war ein Scherz. Ich beschütze sie mit meinem Leben“, beschwichtige ich.
Die massive Türe fällt ins Schloss. Das schwache Grusellicht erfüllt den einzigen Zweck, mir die Gänsehaut auf die Haut zu zaubern.
„Hi Mum, hi Dad, ich bin zu Hause.“ Ich hab echt einen schrägen Humor, selbst für meine Verhältnisse.
Ganz schön k. o. stapfe ich die Stufen hoch. Hm. 271 diesmal.
Die Badewanne wirkt wahre Wunder und nachdem ich mich in mein Bett gekuschelt habe, blättere ich noch in meinem Buch über den Exorzismus des 19ten Jahrhunderts. Schließlich will ich mich der Geisterbahn, in der ich wohne, anpassen.
Ein Poltern lässt mich hochfahren. Als drei Kapuzenträger zur Tür reinschneien, greife ich nach meinem Messer und gehe in Abwehrhaltung.
„Hey, sie hat ein Messer. Davon hat Meric aber nichts gesagt.“ Erst jetzt erkenne ich die zwei Typen aus meinem Geschichtskurs und den, der an den Schultern seiner Mitstreiter hängt, der gerade ein „Hi Süße“ säuselt.
„Was zum Henker soll das werden, wenns fertig ist?“, stoße ich aus.
„Ähm, es war seine Idee.“ Sie zeigen synchron auf Meric, der Schluckauf hat.
„Ist er besoffen?“, will ich wissen.
„Er ist hackedicht und hat die ganze Zeit über deinen Namen gerufen. War fast nicht zum Aushalten. Wenn sein Vater ihn so sieht, gibt’s gewaltig Ärger“, erklärt einer der Typen.
„Und da bringt ihr ihn hierher – zu mir?“ Meine Stimme überschlägt sich fast.
Sie zucken mit den Schultern. „Er hat echt genervt.“ Meric hebt den Kopf und säuselt ein: „Ich starr dir schon wieder auf die Brüste, Puppe. Wollts dir nur sagen.“
„Ja, ja – Klappe. Was stinkt hier so abartig nach Schnaps?“, frage ich in die Runde.
„Schätze, das ist er“, erklären Merics Freunde. Toll, in was reitet er mich da bloß rein?
„Okay, da drüben – Badewanne. Verfrachtet ihn rein“, befehle ich. Sie tun, was ich sage. Kurzerhand lasse ich das Wasser gleich so auf ihn prasseln, ohne ihn vorher auszuziehen. Er fährt überrascht hoch. „Badest du mit mir Medoly?“
„Träum weiter“, kontere ich genervt. Die beiden Jungs lachen laut.
„Also, wenn du mich fragst – er ist voll in dich verschossen“, kommentiert einer der Jungs die Situation.
„Dich fragt aber keiner“, stoße ich zwischen zusammengebissenen Zähnen aus. Ich drücke Meric die halbe Flasche Duschgel über den Körper und brause ihn von oben bis unten ab.
„Helft ihm raus, zieht ihm die Sachen aus und legt ihn ins Bett“, fordere ich haareraufend. Ich schmeiße ihnen eine von meinen Boxershorts hin, die ich zum Schlafen trage und verkünde: „Ich warte draußen.“
Toll, es ist zwei Uhr morgens. Ich sitz vor meinem Zimmer wartend in der Kälte, bis sie meinen Hexen-Stalker ausgezogen und in mein Bett verfrachtet haben. Womit hab ich das verdient?
„Melody? Wir sind fertig.“ Erleichtert rette ich mich ins Warme.
„Wir sind dann mal weg.“ Der Typ grinst mich belustigt an. Ebenfalls schief grinsend rüge ich ihn mit den Worten: „Wisch dir dein Grinsen von der Backe oder ich verpass dir eine.“ Damit hatte er wohl nicht gerechnet. Belustigt poltern sie keine zwei Sekunden später aus der Tür.
So – jetzt bin ich also allein mit einem, wie ein Baby schlafenden, Hexer, der nackt in meinem Bett liegt. Sicher haben sie ganz „zufällig“ vergessen, ihm die Shorts anzuziehen und ihn zuzudecken. Ich erkenne einen erstaunlich muskulösen Oberkörper, den ich im nächsten Moment unter meiner Decke verhülle.
„Mann, was machst du bloß für Sachen Meric?“ Als Antwort grummelt er vor sich hin.
Sie haben sein Handy auf meinen Tisch gelegt. Ich suche in seinem Adressbuch nach seinem Dad. Ich meine, wenn er nicht nach Hause kommt, wird er sich sicher Sorgen machen. Also drücke ich beim Eintrag „Dad“ auf die grüne Taste.
Nach gefühlten Minuten meldet sich die Sprachbox. Das ist mein Zeichen loszulegen: „Hallo Dad von Meric. Hier ist Melody Summer. Ich bin eine Freundin ihres Sohnes und wollte Ihnen nur sagen, dass er hier bei mir ist. Ich wohne im Haus am alten Leuchtturm. Es ist ein bisschen später geworden. Also keine Angst, wir nehmen keine Drogen, ich hab einen Feuerlöscher und weiß, wie man Kondome benutzt. Also nicht, dass wir das vorhätten, aber ich nehme an, so was wollen Eltern doch hören. Glaub ich zumindest. Naja, jedenfalls wünsch ich Ihnen noch eine gute Nacht. Ach eins noch, könnten sie bitte die Vordertür benutzen und klingeln, wenn sie ihn abholen kommen. Ich werd hier immer etwas überfallen. Daher wäre ich Ihnen sehr dankbar, wenn sie mir zumindest einen zwei Minuten Vorsprung geben, damit ich mir einen Bademantel über den Pyjama ziehen und mich in Sicherheit bringen kann, bevor Sie ihm den Kopf abreißen. Ach übrigens, wenn Sie ihm ein paar Anziehsachen mitnehmen würden, müsste er nicht nackt zur Schule gehen. Danke. Gute Nacht nochmal.“ Das war ja eine miserable Vorstellung. Auch egal. Ist schon auf Band.
Mit einer Decke verziehe ich mich auf den Boden vor dem Kamin. „Unsere erste Nacht hätt ich mir irgendwie anders vorgestellt“, spotte ich lächelnd.
Noch vor dem Klingeln des Weckers wache ich auf und ziehe mich an. Meric ist noch im REM-Schlaf. Ebenfalls halb schlafwandelnd gehe ich runter in die Küche, um Kaffee zu kochen.
Das Koffein ist noch keine zwei Sekunden durch, da ertönt die Klingel an der Tür. Im nächsten Moment stürmt ein aufgebrachter Anzugträger im schwarzen Umhang herein. Zwei Minuten waren das aber nicht, mein Freund.
„Ich bin hier. In der Küche“, rufe ich, damit er nicht 175 Zimmer verwüsten kann, bevor er seinen Sprössling findet.
Er stürmt durch die Tür und sieht ganz schön zornig aus. „Hallo wütender Dad von Meric. Kaffee?“, grüße ich ihn, während ich ihm die Tasse hinhalte. Der Anzugträger lässt die gesamte Luft auf einmal aus seiner Lunge entweichen.
„Wo ist mein Sohn?“, bellt er mich an. So wie er da steht, sieht er Meric unglaublich ähnlich.
„Schläft seinen Rausch aus. Wieso setzen Sie sich nicht einen Moment. Zum Durchdrehen bleibt noch immer nach dem Kaffee Zeit. Er läuft schon nicht weg. Bei ihm gehen gerade sowieso nur die Grundfunktionen“, schlage ich vor.
„Ich will keinen Kaffee, ich will zu meinem Sohn“, verkündet er.
„Tatsächlich? Und ich dachte, ich erkenne einen Koffein-Junkie, wenn ich ihn sehe. Hm, Ihnen entgeht was, Wiener Zimtmischung.“ Das war gelogen. Keine Ahnung, was das für ein Kaffee ist.
Er ist stark am Überlegen, willigt schlussendlich aber doch ein. „Naja, eine Tasse könnt ich schon vertragen.“ Wusst ichs doch. Es war die Art und Weise, wie er geschnuppert hat, als er reinkam. Das ist das Gesicht eines Abhängigen.
„Setzen Sie sich doch, Mister …“
„Emry. Sean Emry.“
„Starker Name“, kommentiere ich. Merics Dad nippt genüsslich an seiner Tasse, die ich ihm vor die Nase gestellt habe.
„Sehr gut. Ich weiß guten Geschmack bei Kaffee zu schätzen“, schwärmt er.
„Ah. Ein Geheimnis von einem Abhängigen zum anderen. Das Kaffeepulver soll man im Kühlschrank aufbewahren. Das hilft, das Aroma lange zu bewahren“, flüstere ich verschwörerisch.
„Tatsächlich. Muss ich mir merken. Miss Summer.“ „Melody“, berichtige ich ihn. Im nächsten Moment fährt er fort: „Melody, in welchem Verhältnis stehst du zu meinem Sohn?“ Wow, wird das ein Verhör?
„Also, Ihr Sohn und ich gehen auf dieselbe Schule.“
„Ihr seid … also …“ „Zusammen?“, ergänze ich seinen Satz. Er nickt.
„Nein.“ Er stalked mich bloß. „Zwei seiner Freunde haben ihn gestern Nacht zu mir gebracht. Er hat wohl etwas über die Stränge geschlagen. Sie hatten sicher Angst, ihn nach Hause zu bringen“, gestehe ich.
„Ja, das sieht ihm ähnlich. Danke für den etwas skurrilen Anruf.“ Ich lächle.
„Ja, also, ich hab so was noch nie gemacht“, beichte ich.
„Angerufen?“
„Mit einem Dad gesprochen“, spezifiziere ich näher.
„Nicht mal, mit deinem eigenen?“, stößt er verblüfft aus.
„Nicht mal, mit meinem eigenen.“
„Das tut mir leid.“
„Muss es nicht. So ist das Leben.“
„Merics Mutter starb auch, als er klein war.“
„Verdammt.“ Ich greife nach seiner Hand und drücke sie kurz.
„So ist das Leben“, erwidert er.
„Ja.“
„Also, ich hol dann mal Meric.“
„Mister Emry?“
„Ja.“
„Seien Sie nicht zu streng mit ihm. Er ist ein guter Junge.“
„Er hat den Hang, sich in Schwierigkeiten zu bringen“, verkündet Merics Dad.
„Hat den nicht jeder Teenager?“
„Für ihn steht aber mehr auf dem Spiel. Die gesamte magische Welt blickt auf meinen Sohn. Er tritt in große Fußstapfen.“
„Wie groß?“, will ich wissen.
Er zieht die Augenbrauen hoch. „Er ist der Ur-Ur-Ur- usw. Enkel von Merlin höchstpersönlich. Damit ist sehr viel Verantwortung verbunden. Dass er das nicht erzählt hat?“
„Wow, das ist ganz schön hart“, stelle ich fest.
„Was denn?“
„Na, der Druck. Wenn man die gesamte Last der magischen Welt auf seinen Schultern stemmen soll und man Angst hat, was falsch zu machen, weil man dann automatisch den großen Merlin entehrt. Der übrigens selbst in meiner Welt legendär ist. Ich meine, ich komm schon so nicht klar. Wissen Sie überhaupt, wie es ist, die Erwartungen einer ganzen Welt erfüllen zu müssen? Das sind die Schultern eines Siebzehnjährigen, vergessen Sie das nicht.“
Er nickt nachdenklich und verlangt: „Wo finde ich meinen Sohn?“
„Kommen Sie, ich zeigs Ihnen, sonst verirren Sie sich noch.“ Ich zwinkere ihm zu, was ihn überrascht lächeln lässt.
„Wer wohnt sonst noch hier?“, will er wissen.
„Niemand sonst. Glaub ich zumindest.“
„Du wohnst hier ganz allein? Ist das nicht beängstigend?“
„Total.“
Vor den Stufen verkünde ich: „Was schätzen Sie? Wie viele Stufen sind es nach oben?“
„Keine Ahnung, 180?“
„Okay, Sie sagen 180, ich sage 179.“
„Warte mal, du gehst da jeden Tag rauf, du kennst die genaue Anzahl doch“, hakt er nach.
„Sie ändert sich jedes Mal.“
„Tatsächlich.“
„Wollen wir um etwas wetten?“, frage ich.
„Na gut.“
„Also, wenn Sie falsch liegen, dann versuchen Sie nicht zu streng mit Meric zu sein.“
„Und wenn du falsch liegst?“, will er wissen.
„Ich weiß nicht, was könnte ich tun?“
„Dann bekomm ich ein bisschen von deinem Kaffee.“
„Also gut.“ Ich halte ihm die Hand hin, die Mister Emry sogleich drückt.
Synchron zählen wir die Stufen nach oben.
„177. Keine mehr und keine weniger“, verkünde ich.
„Sieht so aus, als hätten wir beide verloren“, informiert er mich.
„Ich sehe es so, wir haben beide gewonnen.“
Ich öffne die Tür und finde den schnarchenden Meric vor.
„Darf ich ihn wecken Mister Emry?“ Er willigt ein. Lächelnd nehme ich mir einen Topf und ein Stück Holz. Damit schlage ich im nächsten Moment Alarm.
Meric fährt mit verschlafenem Strubbellook hoch und hält sich den Kopf. „Aufwachen Champion. Genug den Rausch ausgeschlafen“, brülle ich, sodass er sich mit schmerzverzerrtem Gesicht die Ohren zuhält.
„Melody?“ Er scheint sich an nichts mehr erinnern zu können.
„Überraschung. Los hopp. Raus aus den Federn“, stresse ich.
„Schrei nicht so“, verlangt er gequält. Als er nicht aufsteht, ziehe ich ihn am Ohr raus. „Aua. Aua, hey, das tut weh“, protestiert er.
„Dein Dad ist hier. Er hat sich sicher die ganze Nacht Sorgen um dich gemacht, also entschuldige dich gefälligst für dein Benehmen“, schimpfe ich. Meric reißt die Augen auf und sieht in das belustigte Gesicht seines Dads.
„Vater?“ Jetzt hat er gerade bemerkt, dass er vollkommen nackt ist. Mister Emry zieht nur grinsend die Schultern hoch und feuert ihm einen Umhang entgegen.
„Er gehört Ihnen Mister Emry“, informiere ich ihn. Mit den Worten lasse ich Vater und Sohn allein.
Hm, also mein Plan scheint funktioniert zu haben, denn ich höre weder laute Stimmen noch Möbel, die zu Bruch gehen.
Die zwei Herren der Schöpfung treten wenig später in die Küche. Feierlich überreiche ich Mister Emry ein Säckchen Kaffee. „Hier, Wettschulden sind Ehrenschulden, sagt man dort, wo ich herkomme.“
„Ihr habt gewettet? Worum gings?“, kommentiert Meric unsere Wetteinlösung.
„Das ist eine Sache zwischen deinem Vater und mir“ antworte ich. Ich zwinkere seinem Dad zu, der das Päckchen dankend annimmt.
Als sie schon zum Wagen gehen, rufe ich ihnen hinterher. „Hat mich gefreut, Sie kennenzulernen, Mister Emry.“
„Mich auch Melody.“